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Die Erfindung betrifft eine Müllabsaugvorrichtung für ein Fahrzeug gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer solchen Müllabsaugvorrichtung gemäß der Gattung des Patentanspruchs 9.
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Müllabsaugvorrichtungen für Fahrzeuge und korrespondierende Fahrzeuge mit einer solchen Müllabsaugvorrichtung sind in zahlreichen Variationen bekannt. Hierbei können Müllabsaugvorrichtungen mindestens eine in einer Fahrgastzelle des Fahrzeugs angeordnete Aufnahme zum Aufnehmen von Müll und einen mit der mindestens einen Aufnahme gekoppelten Auffangbehälter zum Lagern des Mülls aufweisen. Eine Saugeinrichtung leitet im aktivierten Zustand den Müll von der Aufnahme zum Auffangbehälter. Die Saugeinrichtung kann hierbei eine Zyklotronanordnung oder eine vakuumerzeugende Anordnung mit einer Pumpe aufweisen. Durch das von der vakuumerzeugende Anordnung erzeugte Vakuum oder den von der Zyklotronanordnung erzeugten kreisförmigen Luftstrom wird eine Saugwirkung erzeugt, welche den Müll von der Aufnahme in den Auffangbehälter bewegt.
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Aus der
US 2017 028 28 66 A1 ist eine gattungsgemäße Müllabsaugvorrichtung für ein Fahrzeug bekannt, welche eine Abfallsammeleinheit aufweist, welche einen Anschluss für ein Saugwerkzeug umfasst. Das Saugwerkzeug ist über einen Verbindungskanal strömungstechnisch mit der Abfallsammeleinheit verbunden. Die Abfallsammeleinheit ist strömungstechnisch mit einer vakuumerzeugenden Anordnung verbunden. Das Vakuum erzeugt eine Saugwirkung, welche Abfall über den Verbindungskanal vom Saugwerkzeug in die Abfallsammeleinheit bewegt.
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Aus der
DE 299 06 724 U1 ist eine Müllabsaugvorrichtung bekannt, welche eine mit einer Klappe verschließbare Aufnahme zum Aufnehmen von Müll und einen als Müllbeutel ausgeführten Auffangbehälter aufweist. Ein Rohr verbindet die Aufnahme mit dem Auffangbehälter. Die Klappe wird mit einem Kontaktschalter gekoppelt, wobei die Müllabsaugvorrichtung aktiviert wird, wenn die Klappe geöffnet ist, und die Müllabsaugvorrichtung deaktiviert wird, wenn die Klappe den geschlossenen Zustand aufweist.
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Aus der
DE 29 10 313 B1 ist ein Staubsauger für ein Fahrzeug, mit einem Sauggebläse bekannt. Das Sauggebläse wird durch einen Keilriemen und eine Keilriemenscheibe des Verbrennungsmotors mechanisch angetrieben.
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Die
DE 938 649 B beschreibt eine Staubsaugeinrichtung für ein Fahrzeug, wobei ein Schlauch über einen Ansaugluftfilter mit einem Antriebsmotor gekoppelt ist.
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Aus der
DE 528 227 A ist ebenfalls eine Staubsaugvorrichtung für ein Fahrzeug bekannt, wobei eine mit einem Saugmundstück versehene Schlauchleitung in einem Sammelbehälter mündet. Der Sammelbehälter ist über eine weitere Schlauchleitung mit einem Vergaser eines Antriebsmotors verbunden, so dass beim Ansaugen des Gas-Luft-Gemisches auch Luft durch das Saugmundstück angesaugt wird.
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Die
GB 149 628 A , die
US 979 788 A und die
KR 10 0 152 635 B1 offenbaren ebenfalls eine durch einen Antriebsmotor eines Fahrzeugs angetriebene Staubsaugvorrichtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Müllabsaugvorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen, welche eine vakuumerzeugende Anordnung umfasst, welche mindestens eine bereits im Fahrzeug vorhandene Komponente zur Vakuumerzeugung nutzt.
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Der Erfindung liegt zudem die Aufgabe zu Grunde, ein Fahrzeug mit einer solchen verbesserten Müllabsaugvorrichtung zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Müllabsaugvorrichtung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um eine Müllabsaugvorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen, welche eine vakuumerzeugende Anordnung umfasst, welche mindestens eine bereits im Fahrzeug vorhandene Komponente zur Vakuumerzeugung nutzt und um ein Fahrzeug mit einer verbesserten Müllabsaugvorrichtung bereitzustellen, weist die vakuumerzeugende Anordnung eine Unterdruckleitung auf, welche mit einem Auffangbehälter und mit einem zuschaltbaren Zylinder eines Verbrennungsmotors des Fahrzeugs strömungstechnisch gekoppelt ist, wobei in einem leerlaufenden Zustand des zuschaltbaren Zylinders ein beweglich im zuschaltbaren Zylinder gelagerter Kolben in Verbindung mit einer ersten Ventilanordnung das Vakuum in der Unterdruckleitung erzeugt.
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Ein Fahrzeug umfasst im Folgenden eine Fahrgastzelle, eine Müllabsaugvorrichtung und einen Motorraum, in welchem ein Verbrennungsmotor mit mindestens zwei Zylindern angeordnet ist. Eine Auswerte- und Steuereinheit aktiviert einen zugeschalteten Normalzustand oder einen - verbrennungstechnisch - leerlaufenden Zustand eines zuschaltbaren Zylinders, wobei der Zylinder im zugeschalteten Normalzustand mit einem Kraftstoff versorgt und gezündet wird, sodass ein im Zylinder beweglich gelagerter Kolben durch die Zündung angetrieben wird. Im zugeschalteten Normalzustand trägt der Zylinder zur Erzeugung der Antriebskraft des Verbrennungsmotors bei. Im leerlaufenden Zustand wird der Zylinder nicht mit einem Kraftstoff versorgt, hierbei bewegt sich der Kolben des Zylinders, durch die mechanische Kopplung der mindestens zwei Zylinder. Im leerlaufenden Zustand des zuschaltbaren Zylinders können Kraftstoffverbrauch und Krafterzeugung des Verbrennungsmotors reduziert werden. Der mindestens eine andere vorhandene Zylinder weist dauerhaft den zugeschalteten Normalzustand auf.
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Unter einer Müllabsaugvorrichtung für ein Fahrzeug wird im Folgenden eine Baugruppe mit mindestens einer in einer Fahrgastzelle angeordneten Aufnahme zum Aufnehmen von Müll, einem Auffangbehälter zum Lagern des Mülls und einer vakuumerzeugenden Anordnung verstanden. Die mindestens eine Aufnahme ist strömungstechnisch mit dem Auffangbehälter gekoppelt. Die vakuumerzeugende Anordnung ist strömungstechnisch mit dem Auffangbehälter gekoppelt, wobei die vakuumerzeugende Anordnung ein Vakuum erzeugt, welches eine Saugwirkung zwischen der mindestens einen Aufnahme und dem Auffangbehälter bewirkt, wobei die Saugwirkung den Müll von der Aufnahme zum Auffangbehälter bewegt.
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Unter Müll wird im Folgenden mindestens ein vom Insassen entsorgter Gegenstand verstanden. Hierbei kann der Gegenstand einer Verpackung, einem Taschentuch, einem Lebensmittel bzw. Lebensmittelresten oder Ähnlichem entsprechen.
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Durch die erfindungsgemäße Müllabsaugvorrichtung kann in vorteilhafter Weise ein Vermüllen des Fahrzeuginnraums bzw. der Fahrgastzelle des erfindungsgemäßen Fahrzeugs unterbunden werden, da der Müll einfach von den Insassen in der mindestens einen Aufnahme entsorgt und im Auffangbehälter zwischengelagert werden kann. Dadurch kann ein Interieur des erfindungsgemäßen Fahrzeugs vor Verschmutzung geschützt werden. Zudem kann eine Geruchsbelästigung im Fahrzeuginnenraum vermieden oder verhindert werden.
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Dadurch, dass der zuschaltbare Zylinder und der korrespondierende Kolben, welcher in Verbindung mit der ersten Ventilanordnung das Vakuum in der Unterdruckleitung erzeugt, bereits im Fahrzeug vorhanden sind, können Gewicht und Kosten für die vakuumerzeugende Anordnung in vorteilhafter Weise reduziert werden. Zudem kann der zuschaltbare Zylinder zwei Aufgaben erfüllen. So kann der zuschaltbare Zylinder bei Bedarf zum Erzeugen der Antriebskraft des Verbrennungsmotors und zum Erzeugen des Vakuums für die erfindungsgemäße Müllabsaugvorrichtung beitragen.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung kann die erste Ventilanordnung eine strömungstechnische Kopplung zwischen dem zuschaltbaren Zylinder und dem Auffangbehälter unterbrechen, wenn der zuschaltbare Zylinder den zugeschalteten Normalzustand aufweist und/oder ein Unterdruck in der Unterdruckleitung einen vorgegeben Schwellwert übersteigt. Die Ventilanordnung kann durch das Unterbrechen der strömungstechnischen Kopplung zwischen dem zuschaltbaren Zylinder und dem Auffangbehälter eine Beschädigung der Unterdruckleitung oder des Auffangbehälters verhindern oder zumindest erschweren, wenn ein Unterdruck in der Unterdruckleitung einen vorgegeben Schwellwert übersteigt. Zudem kann durch das Unterbrechen der strömungstechnischen Kopplung zwischen dem zuschaltbaren Zylinder und dem Auffangbehälter verhindert werden, dass Kraftstoff in die Unterdruckleitung oder in den Auffangbehälter oder in die Aufnahmen gelangt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung kann in der Unterdruckleitung zwischen der ersten Ventilanordnung und dem Auffangbehälter ein Unterdruckspeicher eingeschleift werden. Der Unterdruckspeicher ermöglicht ein Speichern des Vakuums, sodass auch im - verbrennungstechnisch - zugeschalteten Zustand des Zylinders, ein Vakuum zum Erzeugen der Saugwirkung zur Verfügung steht. Dadurch kann die erfindungsgemäße Müllabsaugvorrichtung in vorteilhafter Weise auch dann genutzt werden, wenn der zuschaltbare Zylinder zum Erzeugen der Antriebskraft verwendet wird.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung kann eine zweite Ventilanordnung eine strömungstechnische Kopplung zwischen dem Unterdruckspeicher und dem Auffangbehälter in einer Freigabestellung freigeben und in einer Unterbrechungsstellung unterbrechen, wobei in der Freigabestellung der zweiten Ventilanordnung das Vakuum im Unterdruckspeicher die Saugwirkung zwischen dem Auffangbehälter und der mindestens einen Aufnahme erzeugen kann. In der Unterbrechungsstellung der zweiten Ventilanordnung kann keine Saugwirkung zwischen dem Auffangbehälter und der mindestens einen Aufnahme erzeugt werden. Durch die zweite Ventilanordnung kann die Saugwirkung zwischen der mindestens einen Aufnahme und dem Auffangbehälter in vorteilhafter Weise gezielt aktiviert oder deaktiviert werden. Zudem können bei mehreren Aufnahmen weitere Ventilanordnungen jeweils zwischen dem Auffangbehälter und den korrespondierenden Aufnahmen angeordnet werden, um die korrespondierende strömungstechnische Kopplung zwischen der jeweiligen Aufnahme und dem Auffangbehälter freizugeben oder zu unterbrechen. Dadurch kann die Saugwirkung in vorteilhafter Weise gezielt an der Aufnahme wirken, in welcher sich Müll befindet.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung kann mindestens eine Sensoreinheit die mindestens eine Aufnahme überwachen und korrespondierende Sensorsignale an eine Auswerte- und Steuereinheit ausgeben. Hierbei kann die Auswerte- und Steuereinheit bei einer Erfassung einer Benutzung der mindestens einen Aufnahme die zweite Ventilanordnung in die freigebende Stellung überführten. Dadurch kann der Müll in der Aufnahme in vorteilhafter Weise automatisch abgesaugt werden. Die Sensoreinheit kann beispielsweise eine Lichtschranke oder einen kapazitiven Näherungssensor aufweisen, welche das Einführen von Müll in die korrespondierende Aufnahme erkennen und dadurch eine Benutzung erfassen kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung kann die Auswerte- und Steuereinheit die zweite Ventilanordnung in die Unterbrechungsstellung überführen, wenn die mindestens eine Aufnahme einen entleerten Zustand aufweist oder eine vorgegebene Laufzeit überschritten ist. Dadurch kann der Absaugvorgang in vorteilhafter Weise automatisch beendet werden. Der entleerte Zustand der mindestens einen Aufnahme kann hierbei durch eine geeignete Sensoreinheit ermittelt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung kann die Auswerte- und Steuereinheit über eine optische und/oder akustische Ausgabeeinheit einen Hinweis ausgeben, welcher einen Insassen an ein Entleeren oder Austauschen des Auffangbehälters erinnert. Die Auswerte- und Steuereinheit kann den Hinweis beispielsweise nach jedem Absaugvorgang ausgeben. Alternativ kann der Hinweise ausgegeben werden, wenn der Auffangbehälter einen vorgegebenen Füllstand aufweist und/oder eine vorgegebene Anzahl an Absaugvorgängen überschritten wurde. So kann die Auswerte- und Steuereinheit vorzugsweise bereits im Fahrzeug vorhandene optische und/oder akustische Ausgabeeinheiten, wie beispielsweise einen vorhandenen Lautsprecher, einen vorhandenen Bildschirm zur Ausgabe des Hinweises verwenden. Die optische und/oder akustische Ausgabeeinheit kann einen Warnton oder einen Text oder ein Bild oder ein Lichtsignal ausgeben. Die Ausgabe des Hinweises durch die Ausgabeeinheit kann beispielsweise erfolgen, wenn der Verbrennungsmotor deaktiviert, ein Fahrzeugschlüssel abgezogen oder eine Fahrzeugtür geöffnet wird. Durch die Ausgabe des Hinweises kann in vorteilhafter Weise die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, dass ein Insasse den Auffangbehälter entleert oder den Auffangbehälter austauscht. Dadurch kann unterbunden werden, dass sich Müll länger als notwendig im Fahrzeuginnenraum befindet, wodurch die Wahrscheinlichkeit reduziert werden kann, dass der Müll im Auffangbehälter zu einer Geruchsbildung und einer daraus folgenden verminderten Luftqualität bzw. Geruchsbelästigung im Fahrzeuginnenraum führt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung kann der Auffangbehälter als Müllbeutel ausgeführt werden. Das Material des Müllbeutels kann vorzugsweise so gewählt werden, dass es zum Lagern von feuchten oder nassen Gegenständen geeignet ist, wodurch ein Reißen des Müllbeutels verhindert oder zumindest erschwert werden kann. Zudem kann der Müllbeutel aus biologisch abbaubaren Material hergestellt werden. Müllbeutel können in vorteilhafter Weise einfach ausgetauscht und entsorgt werden. Bei einer luftdichten Ausführung des Müllbeutels kann eine Geruchsbildung im Fahrzeuginnenraum zumindest erschwert oder verhindert werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs können der Verbrennungsmotor, der Auffangbehälter und die Unterdruckleitung zusammen im Fahrzeugfrontbereich oder im Fahrzeugheckbereich angeordnet werden. Dadurch können die Abstände zwischen den einzelnen Komponenten in vorteilhafter Weise reduziert bzw. geringgehalten werden.
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Die für die erfindungsgemäße Müllabsaugvorrichtung beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Fahrzeug.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung; und
- 2 ein Blockdiagramm einer Müllabsaugvorrichtung aus 1.
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Wie aus 1 und 2 ersichtlich ist, umfasst ein Fahrzeug 1 im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Fahrgastzelle 2, eine Müllabsaugvorrichtung 10 und einen Motorraum 3, in welchem ein Verbrennungsmotor 30 mit mindestens zwei Zylindern 32, 34 angeordnet ist. Eine Auswerte- und Steuereinheit 36 aktiviert einen zugeschalteten Normalzustand oder einen leerlaufenden Zustand eines zuschaltbaren Zylinders 32. Der zuschaltbare Zylinder 32 wird im zugeschalteten Normalzustand mit Kraftstoff versorgt und gezündet. Im leerlaufenden Zustand wird der zuschaltbare Zylinder 32 nicht mit Kraftstoff versorgt.
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Wie aus 1 und 2 ersichtlich ist, umfasst eine korrespondierende Müllabsaugvorrichtung 10 mindestens eine in der Fahrgastzelle 2 angeordnete Aufnahme 12 zum Aufnehmen von Müll und einen Auffangbehälter 14 zum Lagern des Mülls. Die mindestens eine Aufnahme 12 ist strömungstechnisch mit dem Auffangbehälter 14 gekoppelt. Die Müllabsaugvorrichtung 10 umfasst zudem eine vakuumerzeugende Anordnung 20, welche strömungstechnisch mit dem Auffangbehälter 14 gekoppelt ist, wobei die vakuumerzeugende Anordnung 20 ein Vakuum erzeugt, welches eine Saugwirkung zwischen der mindestens einen Aufnahme 12 und dem Auffangbehälter 14 bewirkt. Die Saugwirkung bewegt den Müll von der Aufnahme 12 zum Auffangbehälter 14.
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Erfindungsgemäß weist die vakuumerzeugende Anordnung 20 eine Unterdruckleitung 22 auf, welche mit dem Auffangbehälter 14 und mit einem zuschaltbaren Zylinder 32 des Verbrennungsmotors 30 des Fahrzeugs 1 gekoppelt ist, wobei in einem leerlaufenden Zustand des zuschaltbaren Zylinders 32 ein beweglich im Zylinder 32 gelagerter Kolben 23 in Verbindung mit einer ersten Ventilanordnung 24 das Vakuum in der Unterdruckleitung 22 erzeugt.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, umfasst das erfindungsgemäße Fahrzeug 1 eine solche erfindungsgemäße Müllabsaugvorrichtung 10. Hierbei kann jedem Sitzplatz eine Aufnahme 12 zugeordnet werden. Aufnahmen 12 der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung 10 können in oder neben den Sitzkissen oder in Verkleidungsteilen angeordnet werden. Zudem können Aufnahmen im Fußbereich vor dem Fahrersitz oder im Fußraumbereich unter dem Fahrersitz oder im Stirnwandbereich oder im Mitteltunnelbereich neben den Vordersitzen oder im Fersenbereich der Rücksitzbank angeordnet werden.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, umfasst das erfindungsgemäße Fahrzeug 1 im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Verbrennungsmotor 30 mit vier Zylindern 32, 34, von denen ein Zylinder 32 zuschaltbar ausgeführt ist. In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 kann der Verbrennungsmotor 30 zwei oder drei oder mehr als vier Zylinder 32, 34 aufweisen, von denen jeweils ein Zylinder 32 zuschaltbar ausgeführt ist.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, umfasst die erfindungsgemäße Müllabsaugvorrichtung 10 im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Aufnahmen 12, welche jeweils über einen Verbindungskanal 13 strömungstechnisch mit dem Auffangbehälter 14 verbunden sind. In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäße Müllabsaugvorrichtung 10 kann die Müllabsaugvorrichtung 10 mehr als zwei Aufnahmen 12 oder nur eine Aufnahme 12 aufweisen. Der Verbindungskanal 13 kann als Schlauch oder als Rohr ausgeführt werden. Die Aufnahme 12 kann trichterförmig ausgeführt werden, wobei ein aufgeweiteter Endbereich den Insassen zugewandt ist, und ein verjüngter Endbereich mit einem korrespondierenden Endbereich des Verbindungskanals 13 verbunden ist. Es sind auch andere geeignete geometrische Formen der Aufnahmen 12 vorstellbar.
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Zudem können weitere Saugelemente mit der Aufnahme gekoppelt werden. In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Aufnahmen 12, kann der korrespondierende Endbereich des Verbindungskanals 13 die Aufnahme 12 ausbilden. Die Abmessungen der Aufnahme 12 können an den vorhandenen Bauraum angepasst werden. Die Aufnahmen 12 können eine nicht dargestellte Klappe aufweisen, welche zwischen einer die Aufnahme 12 vollständig verschließenden ersten Stellung und einer die Aufnahme 12 freigebenden zweiten Stellung bewegbar ist. Die Klappe kann bei Nichtgebrauch eine Öffnung der Aufnahme 12 verschließen. Zudem können Material und/oder Form und/oder Farbe der Klappe an die Fahrgastzelle 2 angepasst werden, wodurch sich die Aufnahme 12 optisch unauffällig in die Fahrgastzelle 2 einfügt. In vorteilhafter Weise kann durch die Klappe verhindert oder erschwert werden, dass Gegenstände unbeabsichtigt in der Aufnahme 12 entsorgt werden.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist die erste Ventilanordnung 24 in der Unterdruckleitung 22 zwischen dem zuschaltbaren Zylinder 32 und dem Auffangbehälter 14 angeordnet. Hierbei weist die erste Ventilanordnung 24 eine die Unterdruckleitung 22 freigebenden Zustand und einen die Unterdruckleitung 22 versperrenden Zustand auf. Im freigebenden Zustand sind der zuschaltbare Zylinder 32 und der Auffangbehälter 14 strömungstechnisch miteinander verbunden, sodass der beweglich im zuschaltbaren Zylinder 32 angeordnete Kolben 23 bei einer ersten Bewegung in eine erste Bewegungsrichtung Luft aus der Unterdruckleitung 22 und aus dem Auffangbehälter 14 abpumpen und ein Vakuum erzeugen kann. Im versperrenden Zustand sind der zuschaltbare Zylinder 32 und der Auffangbehälter 14 strömungstechnisch voneinander entkoppelt. Die erste Ventilanordnung kann ein getaktetes Rückschlagventil oder ein Flatterventil aufweisen. Die erste Ventilanordnung 24 unterbricht die strömungstechnische Kopplung zwischen dem zuschaltbaren Zylinder 32 und dem Auffangbehälter 14, wenn der zuschaltbare Zylinder 32 einen zugeschalteten Normalzustand aufweist. Dadurch wird verhindert, dass Kraftstoff in die Unterdruckleitung 22 oder in den Auffangbehälter 14 gelangt. Zudem unterbricht die erste Ventilanordnung 24 die strömungstechnische Kopplung zwischen dem zuschaltbaren Zylinder 32 und dem Auffangbehälter 14, wenn ein Unterdruck in der Unterdruckleitung 22 einen vorgegeben Schwellwert übersteigt. Dadurch kann verhindert werden, dass die Unterdruckleitung 22 oder der Auffangbehälter 14 beschädigt werden. Ein Ansteigen des Unterdrucks in der Unterdruckleitung 22 kann beispielsweise erfolgen, wenn keine Saugwirkung benötigt wird und eine zweite Ventilanordnung 28 eine strömungstechnische Kopplung zwischen dem Auffangbehälter 14 und der mindestens einen Aufnahme 12 unterbricht. Zudem kann eine Verstopfung von mindestens einer Aufnahme 12 oder eine Verstopfung des Verbindungskanals 13 zu einem Druckanstieg in der Unterdruckleitung 22 führen.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung 10 in der Unterdruckleitung 22 zwischen der ersten Ventilanordnung 24 und dem Auffangbehälter 14 ein Unterdruckspeicher 26 eingeschleift. Der Unterdruckspeicher 26 bildet einen Puffer aus, sodass auch ein Vakuum zur Erzeugung der Saugkraft zur Verfügung steht, wenn der zuschaltbare Zylinder 32 den zugeschalteten Normalzustand aufweist und keine Luft aus der Unterdruckleitung 22 pumpt bzw. absaugt. In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung 10 kann auf diesen Unterdruckspeicher 26 verzichtet werden.
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Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, ist die zweite Ventilanordnung 28 in der Unterdruckleitung 22 zwischen dem Unterdruckspeicher 26 und dem Auffangbehälter 14 angeordnet. Die zweite Ventilanordnung 28 gibt eine Kopplung zwischen dem Unterdruckspeicher 26 und dem Auffangbehälter 14 in einer Freigabestellung frei. In einer Unterbrechungsstellung unterbricht die zweite Ventilanordnung 28 eine Kopplung zwischen dem Unterdruckspeicher 26 und dem Auffangbehälter 14. In der Freigabestellung der zweiten Ventilanordnung 28 erzeugt das Vakuum im Unterdruckspeicher 26 die Saugwirkung zwischen dem Auffangbehälter 14 und der mindestens einen Aufnahme 12. In der Unterbrechungsstellung der zweiten Ventilanordnung 28 wird keine Saugwirkung zwischen dem Auffangbehälter 14 und der mindestens einen Aufnahme 12 erzeugt.
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Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, überwacht mindestens eine Sensoreinheit 12.2 die mindestens eine Aufnahme 12 und gibt korrespondierende Sensorsignale 12.4 an die Auswerte- und Steuereinheit 36 aus, wobei die Auswerte- und Steuereinheit 36 bei einer Erfassung einer Benutzung der mindestens einen Aufnahme 12 die zweite Ventilanordnung 28 in die Freigabestellung überführt. Die Sensoreinheit 12.2 kann eine Lichtschranke oder einen kapazitiven Näherungssensor aufweisen, welche ein Einführen von Müll in die korrespondierende Aufnahme erkennt und dadurch eine Benutzung erfasst. In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung 10 kann eine zusätzliche Auswerte- und Steuereinheit die Sensorsignale 12.4 auswerten und die zweite Ventilanordnung 28 in einen korrespondierenden Zustand überführen. Zudem können in einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Müllabsaugvorrichtung 10 zusätzliche Ventile im Verbindungskanal 13 im Bereich der Aufnahmen 12 angeordnet werden, damit nur dort eine Saugwirkung wirkt, wo diese auch benötig wird. Die Auswerte- und Steuereinheit 36 überführt die zweite Ventilanordnung 28 in die Unterbrechungsstellung, wenn die mindestens eine Aufnahme 12 einen entleerten Zustand aufweist oder wenn eine vorgegebene Laufzeit überschritten ist. Hierbei kann die erfindungsgemäße Müllabsaugvorrichtung 10 zusätzlich einen weiteren nicht dargestellten Sensor aufweisen, welcher den Hohlraum einer korrespondierenden Aufnahme 12 überwacht und entsprechende Sensorsignale an eine Auswerte- und Steuereinheit 36 ausgibt, welche aus den Sensorsignalen ermittelt, ob sich Müll in der Aufnahme 12 befindet. Hierbei kann die zweite Ventilanordnung 28 in die Freigabestellung überführt werden, wenn die Auswerte- und Steuereinheit 36 Müll in der Aufnahme 12 feststellt und in die Unterbrechungsstellung überführt werden, wenn die Auswerte- und Steuereinheit 36 keinen Müll in der Aufnahme 12 feststellt.
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Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, gibt die Auswerte- und Steuereinheit 36 über eine optische und/oder akustische Ausgabeeinheit 16 einen Hinweis aus, welcher einen Insassen an ein Entleeren oder Austauschen des Auffangbehälters 14 erinnert. Die Auswerte- und Steuereinheit 36 kann den Hinweis nach jedem Absaugvorgang ausgeben. Alternativ kann der Hinweis ausgegeben werden, wenn der Auffangbehälter 14 einen vorgegebenen Füllstand aufweist und/oder eine vorgegebene Anzahl an Absaugvorgängen überschritten wird. Die optische und/oder akustische Ausgabeeinheit 16 kann einen im Fahrzeug 1 vorhandenen Lautsprecher, einen im Fahrzeug 1 vorhandenen Bildschirm oder ein anderes geeignetes Ausgabeelement aufweisen. Die optische und/oder akustische Ausgabeeinheit 16 kann einen Warnton oder einen Text oder ein Bild oder ein Lichtsignal ausgeben. Die Ausgabe des Hinweises durch die Ausgabeeinheit 16 kann beispielsweise erfolgen, wenn der Verbrennungsmotor 30 deaktiviert, ein Fahrzeugschlüssel abgezogen oder eine Fahrzeugtür geöffnet wird.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist der Auffangbehälter 14 im dargestellten Ausführungsbeispiel als Müllbeutel ausgeführt. Der Müllbeutel ist in einer Auffangbehälteraufnahme 15 angeordnet. Der Verbindungskanal 13 und die Unterdruckleitung 22 sind mit der Auffangbehälteraufnahme 15 verbunden. Die Auffangbehälteraufnahme 15 umfasst zudem eine Klappe 15.2, welche die Auffangbehälteraufnahme 15 und den Müllbeutel bei Nichtgebrauch verschließt. Das Material des Müllbeutels ist für feuchte oder nasse Gegenstände geeignet. Zudem ist der Müllbeutel im dargestellten Ausführungsbeispiel aus biologisch abbaubarem Material hergestellt. Die Auffangbehälteraufnahme 15 kann entnehmbar ausgeführt werden, wodurch das Reinigen der Auffangbehälteraufnahme 15 erleichtert wird. Alternativ kann lediglich der Müllbeutel aus der Auffangbehälteraufnahme 15 entnommen werden, um diesen zu entsorgen.
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, sind im dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 der Verbrennungsmotor 30, der Auffangbehälter 14 und die Unterdruckleitung 22 zusammen im Fahrzeugfrontbereich angeordnet. In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 können der Verbrennungsmotor 30, der Auffangbehälter 14 und die Unterdruckleitung 22 zusammen im Fahrzeugheckbereich angeordnet werden.
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Durch die dargestellte erfindungsgemäße Müllabsaugvorrichtung 10 kann verhindert werden, dass Insassen den Müll im Fußraum oder in nicht dafür vorgesehenen Ablagen des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 deponieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrgastzelle
- 3
- Motorraum
- 10
- Müllabsaugvorrichtung
- 12
- Aufnahme
- 12.2
- Sensoreinheit
- 12.4
- Sensorsignale
- 13
- Verbindungskanal
- 13.2
- Strömungsrichtung
- 14
- Auffangbehälter
- 15
- Auffangbehälteraufnahme
- 15.2
- Klappe
- 16
- Ausgabeeinheit
- 18
- Abluftauslass
- 20
- vakuumerzeugende Anordnung
- 22
- Unterdruckleitung
- 23
- Kolben
- 24
- erste Ventilanordnung
- 26
- Unterdruckspeicher
- 28
- zweite Ventilanordnung
- 30
- Verbrennungsmotor
- 32
- zuschaltbarer Zylinder
- 34
- Zylinder
- 36
- Auswerte- und Steuereinheit