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Die Erfindung betrifft einen Tisch mit einer beleuchtbaren Tischplatte nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
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Aus der Druckschrift
DE 7220229 ist bereits ein Tisch mit einer durchscheinenden Tischplatte bekannt, die auf einem unten geschlossen allseits lichtdichten Rahmen oder Kasten ruht und die aus Naturstein besteht. In dem Kasten sind Leuchtröhren zum Anstrahlen der durchscheinenden Platte untergebracht. Die Stromzuführung zu den Leuchtröhren erfolgt durch ein Tischbein. Die Stärke der Platte sollte mindestens 12 mm betragen.
Ein derartiger Tisch mit einer Tischplatte aus Naturstein mit einer Dicke von mindestens 12mm weist ein sehr großes Gewicht auf, wodurch der Transport problematisch ist und ein einfaches Umstellen nicht möglich ist.
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Aus der Druckschrift
DE 203 08 514 U1 sind Bauteile und Bauelemente für Möbel und den Innenausbau bekannt, wobei beispielsweise Natursteinplatten mit Karbonfasergewebe einer Dicke von 0,0015mm bzw. 0,003 mm verbunden und mit Lichtquellen bzw. Leuchtmitteln versehen sind. Damit können auch Tischplatten hergestellt werden. Die mit dem Karbonfasergewebe versehenen Materialien werden dabei unlösbar mit dem Leuchtmittel verbunden oder ein Möbel wird mit einem Durchbruch versehen, die dadurch entstandene Öffnung rückseits mit dünnwandigen Materialien (z.B. aus Naturstein und Karbon und Keramikfasergewebe) verschlossen und hinter dem Verbund werden Leuchtquellen installiert. Der entscheidende Nachteil besteht darin, dass bei einem defekten Leuchtmittel der gesamte Verbund erneuert werden muss.
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Extrem dünne Natursteinplatten sind auch aus der Druckschrift
DE 10 2006 031 026 A1 bekannt. Diese können beispielsweise zur Verzierung von exquisiten Möbelstücken eingesetzt werden und dabei auf Tischplatten aufgetragen werden. Eine Beleuchtung der Tischplatten ist nicht offenbart.
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Ein Scheibenverbund, der beispielsweise als Tischplatte eingesetzt werden kann ist aus
DE 10 2008 052 066 B4 bekannt. Der Scheibenverbund weist zwei transparente Floatglasscheiben auf, zwischen denen eine dünne Steinschicht angeordnet ist. Die Anordnung dieses Verbundes erfolgt vor einer Leuchte.
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Durch die Verwendung mehrerer Scheiben, die vor einer Leuchte angeordnet werden, baut der Verbund relativ hoch und weist ein hohes Gewicht auf.
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Aus der Druckschrift PCT/EP2017/069892 A1 ist ein Scheibenverbund bekannt, der zwei Hauptflächen und eine umlaufende Randfläche aufweist. Der Scheibenverbund weist eine transparente Glasscheibe, eine transparente Haftvermittlerschicht, eine opake oder transluzente Steinschicht und eine Rundum-Versiegelung der umlaufenden Randfläche auf, die mindestens zwei Polymerschichten unterschiedlicher Materialien aufweist, wobei eine Polymerschicht der zwei Polymerschichten eine Klebstofffolie ist, die an ihrer Grenzschicht in Poren und/oder Risse der Steinschicht eingreift und die andere Polymerschicht der zwei Polymerschichten eine Barrierefolie ist, die eine Flüssigkeitsbarriere bildet. Alle Schichten sind aneinander liegend und haftfest miteinander verbunden. Der Schichtverbund kann beispielsweise als Tischplatte Anwendung finden. Eine Beleuchtung der Tischplatte ist bei dieser Lösung nicht vorgesehen.
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Ein flexibles Flachmaterial mit Natursteinoberfläche wird in der Druckschrift
DE 20 2006 013 010 U1 offenbart. Das Material weist eine Oberflächenschicht, welche mindestens eine Lage eines mehrlagigen Steinmaterials umfasst; eine flexible, zugfähige Trägerschicht, welche die Oberflächenschicht trägt; und eine Klebeschicht zur Befestigung des Flachmaterials auf einem Untergrund auf und kann ebenfalls zum Anbringen auf Tischplatten verwendet werden. Auch hier ist eine Hinterleuchtung der Tischplatte nicht offenbart.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine beleuchtbare Tischplatte zu entwickeln, welche eine Ansichtsseite aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material aufweist und einen flachen, einfachen und leichten Aufbau aufweist.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des ersten Patentanspruchs gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bei der beleuchtbaren Tischplatte, welche eine Ansichtsseite aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material aufweist ,und wobei eine Schicht aus transluszentem Naturstein oder natursteinähnlichem Material besteht ist die Schicht aus transluzentem Naturstein oder natursteinähnlichem Material erfindungsgemäß auf einer transparenten Trägerschicht angeordnet, wobei an wenigstens einer Seitenkante der Trägerschicht mehrere LEDs angeordnet sind, deren Licht seitlich in die Trägerschicht eingekoppelt wird und durch die Oberseite der Trägerschicht nach oben austritt und durch die Schicht aus dem transluszentem Naturstein oder natursteinähnlichem Material strahlt, wodurch dieser beleuchtet wird.
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Durch den Einsatz der indirekten Beleuchtung mittels der LEDs, deren Licht über eine Seitenkante der Trägerschicht eingekoppelt wird und dann durch die Schicht aus transluszentem Naturstein leuchtet, können ansprechende Lichteffekte realisiert werden. Dabei ist es möglich, LEDs mit Farbwechsel und/oder dimmbare LEDs zu verwenden.
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Der gesamte Aufbau der Tischplatte ist sehr flach und leicht ausgebildet, wobei deren Herstellung sich relativ einfach und preiswert gestaltet.
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Die LEDs können umhaust sein, wobei die Umhausung in Richtung zur Seitenkante der Trägerschicht offen ist. Bevorzugt wird die Umhausung der LEDs durch einen Rahmen gebildet. Wenn der nach oben gerichtete Bereich oder ein seitlicher Bereich des Rahmens abnehmbar gestaltet ist, kann die Schicht bzw. Platte aus transluszentem Material ausgetauscht werden, z.B. wenn ein anderes Design gewünscht ist oder wenn diese beschädigt ist. Nach dem Austauschen der transluszenten Platte wird der Rahmen dann wieder geschlossen. In diesem Fall liegt die transluszente Platte bevorzugt lose auf der Trägerplatte auf.
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Zur Stromversorgung der LEDs können ein oder mehrere Akkus oder Batterien vorgesehen sein oder auch ein mit einer Steckdose verbindbares Kabel.
Die Akkus und/oder ein Steuerteil der LEDs können in den Rahmen integriert oder unterhalb des Rahmens oder unterhalb der Trägerschicht austauschbar angeordnet sein.
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Bevorzugt ist an der Unterseite der Trägerschicht eine opake oder weitestgehend lichtundurchlässige Schicht oder Beschichtung aufgebracht, wodurch gewährleistet ist, dass das Licht nicht nach unten strahlt.
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Die opake oder weitestgehend lichtundurchlässige Schicht kann beispielsweise in Form eines Metallbleches oder einer Folie oder einer metallischen oder Farbbeschichtung ausgebildet sein.
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Weiterhin kann die opake oder weitestgehend lichtundurchlässige Schicht oder Beschichtung zumindest in Richtung zur transluszenten Schicht lichtreflektierend sein, wodurch das Licht intensiver in Richtung zur transluszenten Schicht bzw. Platte strahlt bzw. reflektiert wird.
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Die transluszente Schicht aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material kann lose auf der Trägerschicht aufliegen oder mit der Trägerschicht stoffschlüssig verbunden sein.
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Dabei kann die transluszente Schicht aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material auf die Trägerschicht mit lichtdurchlässigem Kleber geklebt werden und/oder oder mit der Trägerschicht durch die Einwirkung von Temperatur und Druck verbunden sein.
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Vorteilhafter Weise ist die transluszente Schicht aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material an ihrer Oberseite mit einer Versiegelung versehen, um deren Beschädigung oder zerkratzen durch mechanische Beanspruchungen weitestgehend zu vermeiden.
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Die transluszente Schicht aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material kann eine obere Lage aus Naturstein aufweisen, die auf einem lichtdurchlässigen Untergrund aufgebracht ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 die Seitenansicht einer Variante eines Tisches mit der erfindungsgemäßen Tischplatte,
- 2 die Draufsicht auf die Tischplatte gemäß 1.
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1 zeigt einen Schnitt durch einen Tisch 1 mit einer erfindungsgemäßen Tischplatte 2. Diese weist beispielhaft von unten nach oben folgenden Aufbau auf:
- - Eine opake Schicht 3 in Form eines dünnen Bleches, einer metallischen Beschichtung, einer Folie oder eines Anstrichs. Die Dicke der Schicht 3 beträgt bevorzugt wenige Mikrometer z.B. größer 10 Mikrometer bei einem Anstrich, einer Beschichtung oder einer Folie oder bis zu einigen Millimetern , z.B. 0,5 bis 1mm.bei Verwendung eines Bleches oder einer Platte.
- - Eine transparente plattenartige Trägerschicht 4 aus Glas (bevorzugt Flachglas bzw. Floatglas) oder Polycarbonat, die auch als Milchglas ausgeführt sein kann und an deren Unterseite die opake Schicht 3 angeordnet ist. Die Dicke der Trägerschicht 4 aus transparentem Material beträgt bevorzugt 8mm bis 15mm, insbesondere 10mm.
- - Eine Klebeschicht 5 mit welcher die transluszente Schicht 6 aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material auf der Trägerschicht 4 befestigt ist. Die Klebeschicht 5 ist dabei bevorzugt transparent bzw. klar, so dass das Licht aus der Trägerschicht 4 über die Klebeschicht 5 durch die transluszente Schicht 6 dringen kann. Die Dicke der transluszenten Schicht 6 liegt bevorzugt zwischen 1 mm bis40,00 mm, insbesondere zwischen 1,5 mm und 20 mm
- - Auf der Oberseite der transluszenten Schicht 6 ist eine transparente Versiegelung 7 vorgesehen.
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Die transparente Trägerschicht 4 sollte eine polierte Seitenkante 4.1 aufweisen. Neben der Seitenkante 4.1 sind hier umlaufend mehrere LEDs 8 angeordnet, die in Richtung zur Seitenkante 4.1 strahlen. Gestrichelt ist angedeutet, dass das Licht nach oben durch die transluszente Schicht 6 aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material austritt und diese Schicht dadurch beleuchtet wird. Dafür kann beispielsweise ein LED-Band bzw. LED-Streifen eingesetzt werden. Um die LEDs 8 herum ist ein Rahmen 9 angeordnet, so dass die LEDs nicht sichtbar sind. Die Tischplatte 2 sitzt auf Füßen 10.
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2 zeigt die Draufsicht der Variante nach 1.
Der Tisch 1 ist hier rechteckig ausgebildet, wobei auch jede andere Form möglich ist, z.B. quadratisch, rund, oval, nierenförmig usw. Es ist ersichtlich, dass der Rahmen 9 die LEDs 8, die hier gestrichelt angedeutet sind und das LED-Band 8.1, ebenfalls gestrichelt angedeutet) verdeckt. In der Tischplatte 2 ist nach oben die transluszente Schicht 6 aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material ersichtlich. In dem Rahmen 9 befindet sich ein Fach 11, in dem die Akkus 12 und ein Steuerteil 13 des LED-Bandes 8.1 angeordnet sind. Bevorzugt mit einer Fernbedienung (nicht dargestellt) werden die LEDs 8 ein- bzw. ausgeschaltet. Es ist auch ein Farbwechsel der LEDs 8 und/oder die Änderung der Helligkeit mittels der Fernbedienung oder auch über eine App eines Endgerätes (z.B. Mobiltelefon, Tablett oder dergleichen) möglich.
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Gemäß eines nicht dargestellten Ausführungsbeispiels können die LEDs auch nur an einer Seitenkante oder an zwei Seitenkanten und nicht komplett umlaufend angeordnet sein.
Die Beleuchtung erfolgt somit bevorzugt mittels eines flachen Materials, welches die LEDs 8 beinhaltet über die Seitenkante/n 4.1 des Trägermaterials 4, insbesondere im Niedrigstrombereich in verschiedenen Weißtönen, Farben bzw. mit einstellbaren RGB-Farben bzw. Farbwechsel. Die Beleuchtung ist bevorzugt elektronisch steuerbar.
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Die Stromversorgung erfolgt mittels Akkus oder über ein Netzteil.
Die Akkus können über Induktion aufladbar sein.
Es kann gemäß eines nicht dargestellten Ausführungsbeispiels auch vorgesehen werden, dass die Stromversorgung der LEDs bis in einen Fuß des Tisches geführt wird und im Fußboden eine an die Stromversorgung angeschlossene Induktionsspule angeordnet ist. Der Strom wird dann über die Induktionsspule in die Stromversorgungsleitung der LEDs eingekoppelt.
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Auch ist es möglich, in die Tischplatte bzw. deren Rahmen Solarzellen zu integrieren, über welche die Akkus aufgeladen werden.
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Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsvariante kann die transluszente Schicht 6 aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material auch nur auf der Trägerschicht 4 aufliegen und mit dieser nicht verklebt sein. Dann ist es möglich, die transluszente Schicht 6 aus Naturstein oder natursteinähnlichem Material nach teilweisem oder vollständigem Entfernen des Rahmens 9 einfach auszutauschen. Beispielsweise kann der obere horizontale Bereich des Rahmens demontierbar sein, wodurch dann die transluszente Schicht 6 (beispielsweise bei einer Beschädigung) entnommen und durch eine neue transluszente Schicht 6 mit dem gleichen oder einem anderen Dekor ersetzt werden kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung können auch alte Tische, z.B. Tische mit Holz- oder Glasplatten, nachgerüstet werden. Bei Tischplatten aus Holz wird beispielsweise ein Ausschnitt in die Tischplatte eingebracht und in den Ausschnitt eine Platte mit dem erfindungsgemäßen Aufbau eingesetzt.
Bei Tischplatten aus Glas kann die Glasplatte als Trägerschicht verwendet werden und diese an ihrer Unterseite mit einer opaken oder weitestgehend lichtundurchlässige Schicht oder Beschichtung und an der Oberseite mit der transluszenten Schicht aus Naturstein oder natursteinähnlichem Materialversehen und mit der LED-Beleuchtung und dem Rahmen ausgestattet werden.
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Alternativ kann eine herkömmliche Tischplatte eines alten Tisches entfernt und der Tisch mit einer neuen erfindungsgemäßen Tischplatte versehen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 7220229 [0002]
- DE 20308514 U1 [0003]
- DE 102006031026 A1 [0004]
- DE 102008052066 B4 [0005]
- DE 202006013010 U1 [0008]