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Die Erfindung betrifft eine Baugruppe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Baugruppe umfasst ein Bauteil, einen an dem Bauteil angeordneten Lötstift, eine elektrische Baueinheit und eine an der elektrischen Baueinheit angeordnete Lötstelle, die eine Öffnung ausbildet, in die der Lötstift zum Herstellen einer Lötverbindung entlang einer Einführrichtung einsetzbar ist.
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Eine derartige Baugruppe kann beispielsweise ein an einer elektrischen Baueinheit in Form einer Leiterplatte zu befestigendes Bauteil, zum Beispiel einen Steckverbinder zum Anschließen von elektrischen Leitern an die elektrische Baueinheit, aufweisen. An einem solchen Bauteil können hierbei ein oder mehrere Lötstifte angeordnet sein, die zum Befestigen und elektrischen Kontaktieren des Bauteils mit der elektrischen Baueinheit an zugeordnete Lötstellen der Baueinheit angesetzt werden, um die Lötstifte sodann unter Verwenden eines Lötverfahrens mit den Lötstellen mechanisch zu verbinden und elektrisch zu kontaktieren.
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Als Lötverfahren kann beispielsweise die sogenannte Through-Hole-Reflow-Technologie (THR) zum Einsatz kommen, im Rahmen derer beispielsweise eine Lotpaste auf eine Lötstelle aufgebracht wird, sodann ein Lötstift in die Öffnung der Lötstelle eingesteckt und anschließend die Lotpaste in einem Aufschmelzvorgang in einem sogenannten Reflow-Ofen zum Herstellen einer Lötverbindung aufgeschmolzen wird.
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Übliche Lötstifte insbesondere zur Verwendung der Through-Hole-Reflow-Technologie für die Bestückung von elektrischen Baueinheiten in Form von Leiterplatten mit daran anzubringenden elektrischen oder elektronischen Komponenten weisen eine quadratische oder rechteckige Querschnittsform auf. Die Lötstifte sind hierbei in zugeordnete Öffnungen von Lötstellen einzusetzen, die üblicherweise eine runde Form aufweisen und in ihrer lichten Weite größer bemessen sind als die Lötstifte.
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In diesem Zusammenhang schreibt die für die THR-Technologie relevante Norm DIN EN 61760-3 eine Positionstoleranz von ±0,2 mm vor. Aus einer solchen Positionstoleranz folgt, dass eine Stiftspitze des Lötstifts innerhalb eines Kreises mit einem Durchmesser von 0,4 mm in der Öffnung der Lötstelle positioniert sein kann und nur im Idealfall mittig in der Öffnung der Lötstelle angeordnet ist.
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Aufgrund der bestehenden Toleranzen besteht üblicherweise ein Spiel zwischen einem Lötstift und einer Öffnung einer Lötstelle, in die der Lötstift einzusetzen ist. Ein solches Spiel kann unter Umständen zu einem (geringfügigen) Verkippen eines Bauteils zum Beispiel an einer Leiterplatte führen, woraus resultieren kann, dass ein Bauteil zum Beispiel nicht parallel zu einer Leiterplattenkante oder insgesamt versetzt zu einer idealen Nominalposition an der Leiterplatte fixiert wird.
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Wünschenswert ist somit, Toleranzen zwischen einem Lötstift und einer Lötstelle zur Herstellung einer Lötverbindung zu reduzieren, um eine genaue Positionierung von Bauteilen an einer zugeordneten elektrischen Baueinheit, zum Beispiel einer Leiterplatte, zu ermöglichen.
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Die
DE 10 2016 124 072 A1 beschreibt eine Kontakteinrichtung, die ein Verschlussmittel und einen Steckkontakt zum Kontaktieren eines Schaltungsträgers umfasst, wobei der Steckkontakt einen Kontaktabschnitt und einen Verbindungsabschnitt umfasst. Der Kontaktabschnitt grenzt an eine Spitze des Steckkontakts an und ist zum Kontaktieren eines metallisierten Buchsenkontakts des Schaltungsträgers ausgebildet, wobei der Verbindungsabschnitt an den Kontaktabschnitt auf einer von der Spitze abgewandten Seite des Kontaktabschnitts angrenzt und mit dem Kontaktabschnitt verbunden ist.
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Bei einer aus der
EP 2 235 794 B1 bekannten Anordnung ist neben einem Lötstift ein Zentrierstift angeordnet, der voreilend ausgebildet ist und vor Eindringen des Lötstifts in eine zugeordnete Lötstelle mit einer zugeordneten Zentrieröffnung in Eingriff gelangt.
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Die
US 6,593,535 beschreibt eine Anordnung, bei der ein konischer Stift in eine zugeordnete Aussparung einzustecken ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Baugruppe zur Verfügung zu stellen, die auf konstruktiv einfache Weise die Herstellung einer Lötverbindung zum Befestigen eines Bauteils an einer elektrischen Baueinheit, insbesondere einer Leiterplatte unter Reduzierung von Toleranzen in der Lageabweichung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach weist der Lötstift einen Einführabschnitt auf, der an einander abgewandten Seiten des Lötstifts Einführwandungen ausbildet, die derart unter einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind, dass sich der Einführabschnitt in die Einführrichtung verjüngt, wobei bei hergestellter Lötverbindung zwischen dem Lötstift und der Lötstelle ein Teil des Einführabschnitts außerhalb der Öffnung angeordnet ist derart, dass sich die Einführwandungen abschnittsweise innerhalb der Öffnung und abschnittsweise außerhalb der Öffnung erstrecken.
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Der Lötstift weist einen Einführabschnitt auf. Der Einführabschnitt hat hierbei eine sich in die Einführrichtung verjüngende Form und dient zur Zentrierung des Lötstifts in einer zugeordneten Öffnung einer Lötstelle. Zum Herstellen einer Lötverbindung wird der Lötstift mit seinem Einführabschnitt in die Öffnung der zugeordneten Lötstelle eingesetzt, wobei sich der Lötstift aufgrund der verjüngenden Form des Einführabschnitts in der Öffnung selbsttätig zentriert.
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Aufgrund der zentrierenden Wirkung des Einführabschnitts können Toleranzen in der Lage zwischen dem Lötstift und der Lötstelle reduziert werden, sodass die Genauigkeit für die Positionierung eines Bauteils an einer zugeordneten elektrischen Baueinheit, zum Beispiel einer Leiterplatte, verbessert werden kann. Bei Einführen eines Lötstifts in eine Öffnung einer zugeordneten Lötstelle kann der Einführabschnitt mit seinen Einführabschnitten auf einen umgebenden Rand der Öffnung der Lötstelle auflaufen, sodass dadurch der Lötstift in der Öffnung selbsttätig zentriert wird.
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In eingesetzter Stellung - bei hergestellter Lötverbindung - ist der Einführabschnitt hierbei nicht vollständig in die Öffnung der Lötstelle eingeführt, sondern nur zum Teil. Der Einführabschnitt ist so ausgelegt, dass er in der eingesetzten Stellung mit einem Teil entgegen der Einführrichtung von der Lötstelle vorsteht und mit diesem Teil nicht in die Öffnung der Lötstelle eingeführt ist, sodass sich auch die winklig zueinander erstreckten Einführwandungen noch teilweise außerhalb der Öffnung der Lötstelle befinden.
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In der eingesetzten Stellung können die Einführwandungen beide in Anlage mit einem umgebenden Rand der Öffnung der Lötstelle sein, was ermöglicht, den Lötstift bei Herstellung der Lötverbindung vollständig innerhalb der Öffnung der Lötstelle zu zentrieren. Möglich ist aber auch, dass in der eingesetzten Stellung, entsprechend einer vorgegebenen Sollposition des Bauteils relativ zu der Baueinheit, die Einführwandungen geringfügig beabstandet zu einem umgebenden Rand der Öffnung der Lötstelle sind. Dabei steht ein Teil einer jeden Einführwandung entgegen der Einführrichtung von der Öffnung nach außen hin vor, sodass der Einführabschnitt auch in der eingesetzter Stellung nicht vollständig in die Öffnung eingeführt ist.
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In einer Ausgestaltung weist der spitze Winkel, unter dem die Einführwandungen des Einführabschnitts zueinander erstreckt sind, einen Wert zwischen 5° und 30° auf, beispielsweise 10°. Der Einführabschnitt verjüngt sich somit in die Einführrichtung und läuft in die Einführrichtung spitz zu, was eine Zentrierung des Lötstifts in der Öffnung der zugeordneten Lötstelle bei Ansetzen des Bauteils an die zugeordnete elektrische Baueinheit ermöglicht.
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In einer Ausgestaltung weist der Lötstift einen Kopf auf, an den der Einführabschnitt in die Einführrichtung anschließt. Der Kopf kann in seinen Abmessungen größer als der Einführabschnitt ausgebildet sein und somit quer zum Einführabschnitt vorstehen, insbesondere entlang einer quer zur Einführrichtung erstreckten Querrichtung, entlang derer auch die Einführwandungen zueinander beabstandet sind. Über den Kopf kann der Lötstift beispielsweise mit dem zugeordneten Bauteil verbunden sein.
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Beispielsweise weist der Kopf parallel zueinander erstreckte Wandungen und an die Wandungen in die Einführrichtung anschließende Übergangsschrägen auf. An die Übergangsschrägen, die schräg zu Einführrichtung erstreckt sind, schließen die Einführwandungen an, wobei aufgrund der Übergangsschrägen die Einführwandungen an ihren dem Kopf zugewandten Enden gegenüber den Wandungen des Kopfes (mit Bezug auf die Querrichtung) nach innen versetzt sind.
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In einer Ausgestaltung weist die Öffnung der Lötstelle eine lichte Weite auf, die kleiner ist als eine zwischen den Wandungen gemessene Breite des Kopfes. Ein Einführen des Kopfes des Lötstifts in die Öffnung der zugeordneten Lötstelle ist somit ausgeschlossen.
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In einer Ausgestaltung sind die Übergangsschrägen unter einem Winkel zueinander angeordnet, der größer ist als der spitze Winkel zwischen den Einführwandungen. Der Winkel zwischen den Übergangsschrägen kann beispielsweise in einem Bereich zwischen 60° und 120°, beispielsweise 90°, liegen. Die Übergangsschrägen stellen einen Übergang zwischen den unter einem spitzen Winkel zueinander erstreckten Einführwandungen und den parallel zueinander erstreckten Wandungen des Kopfes dar.
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In einer Ausgestaltung weist der Lötstift einen Schaftabschnitt auf, der in die Einführrichtung an den Einführabschnitt anschließt und an die Einführwandungen des Einführabschnitts anschließende Schaftwandungen aufweist, die parallel zueinander erstreckt sind. An den sich in die Einführrichtung verjüngenden Einführabschnitt schließt somit ein Schaftabschnitt an, der wiederum parallel zueinander erstreckte Schaftwandungen ausbildet. Mit dem Schaftabschnitt kann der Lötstift beispielsweise in der eingesetzten Stellung an der dem Kopf abgewandten Seite in die Einführrichtung aus der Öffnung der Lötstelle heraus vorstehen. Durch visuelle Inspektion des Schaftabschnitts nach Herstellen der Lötverbindung (beispielsweise unter Verwendung einer Kamera) ist damit auch eine Überprüfung der Verbindung zwischen dem Bauteil und der Baueinheit möglich.
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In einer Ausgestaltung weist der Lötstift zudem einen an den Schaftabschnitt anschließenden, in die Einführrichtung spitz zulaufenden Endabschnitt auf. Ein solcher spitz zulaufender Endabschnitt kann das Einsetzen des Lötstifts in die Öffnung einer zugeordneten Lötstelle erleichtern, weil der Lötstift leichter in Eingriff mit der Öffnung der Lötstelle gebracht werden kann.
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Der Lötstift kann, in einer Querschnittsebene quer zur Einführrichtung, unterschiedlich geformt sein.
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So kann der Lötstift im Querschnitt quer zur Einführrichtung beispielsweise eine rechteckige Grundform aufweisen. Der Lötstift kann in diesem Fall beispielsweise als Stanzteil aus einem Metallblech geformt sein.
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Alternativ kann der Lötstift im Querschnitt quer zur Einführrichtung beispielsweise rotationssymmetrisch ausgebildet sein und somit, an seinem Einführabschnitt, eine konische Form aufweisen.
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Der Lötstift ist hierbei integral aus einem Stück geformt.
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Ist der Lötstift im Querschnitt rechteckig ausgebildet, kann der Lötstift beispielsweise Flanken aufweisen, die entlang einer Tiefenrichtung zueinander beabstandet und vorzugsweise parallel zueinander erstreckt sind. Die Tiefenrichtung ist quer zur Einführrichtung und quer zur Querrichtung, entlang derer die Einführwandungen zueinander beabstandet sind, gerichtet. Der Lötstift kann hierbei eine entlang der Tiefenrichtung gemessene Dicke aufweisen, die kleiner ist als die Breite des Lötstifts insbesondere im Bereich des Kopfes, sodass der Lötstift eine flache Grundform aufweist.
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Die Flanken können sich vorzugsweise über die gesamte Höhe des Lötstifts erstrecken und können über die gesamte Höhe des Lötstifts parallel zueinander ausgerichtet sein.
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In einer Ausgestaltung weist der Einführabschnitt am Übergang zwischen den entlang der Querrichtung zueinander beabstandeten Einführwandungen und den entlang der Tiefenrichtung zueinander beabstandeten Flanken Fasen auf, im Bereich derer Kanten an den Übergängen angeschrägt sind. Die Fasen können sich zum Beispiel entlang der gesamten Höhe des Einführabschnitts und auch am Schaftabschnitt und dem daran anschließenden Endabschnitt erstrecken, sodass Kanten des Lötstifts zum Erleichtern des Einführens in die Öffnung einer zugeordneten Lötstelle angeschrägt sind.
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In einer Ausgestaltung ist die Öffnung der Lötstelle im Querschnitt quer zur Einführrichtung rund, beispielsweise kreisrund. Die Form der Öffnung weicht somit von der Form des Lötstifts ab. Beim Einsetzen des Lötstifts in die Öffnung einer zugeordneten Lötstelle können die Einführwandungen mit einem die Öffnung umgebenden Rand in Anlage gelangen, insbesondere an einer die Öffnung umgebenden Kante an einem Eingang der Öffnung, in den der Lötstift bei Einsetzen in die Öffnung in die Einführrichtung eingeführt wird. Durch Auflaufen auf den die Öffnung umgebenden Rand wird der Lötstift selbsttätig in der Öffnung zentriert, sodass der Lötstift mit geringen Toleranzen eine gewünschte Position innerhalb der Öffnung des Lötstifts einnimmt.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine Ansicht einer Baugruppe mit einem Bauteil und einer elektrischen Baueinheit in Form einer Leiterplatte;
- 2 eine Ansicht der Baugruppe, bei an der elektrischen Baueinheit angeordnetem Bauteil;
- 3 eine schematische Ansicht eines herkömmlichen Lötstifts in einer Öffnung einer Lötstelle nach Herstellung einer Lötverbindung;
- 4 eine schematische Querschnittansicht des Lötstifts in der Öffnung;
- 5 eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Lötstift vor Einstecken in eine Öffnung einer zugeordneten Lötstelle;
- 6 eine Ansicht des Lötstifts in eingesetzter Stellung;
- 7 eine perspektivische Teilschnittansicht des Lötstifts vor Einsetzen in die Öffnung der zugeordneten Lötstelle;
- 8 die Ansicht gemäß 7, bei eingesetztem Lötstift; und
- 9 eine schematische Querschnittansicht entlang der Linie A-A im Bereich eines Einführabschnitts des Lötstifts.
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1 und 2 zeigen in schematischen Ansichten eine Baugruppe, die ein Bauteil 1 zum Beispiel in Form eines Steckverbinders aufweist, der an einer elektrischen Baueinheit 2 zum Beispiel in Form einer Leiterplatte zu positionieren und zu fixieren ist.
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Das Bauteil 1 weist ein Gehäuse 10 auf, das elektrische Funktionskomponenten des Bauteils 1 einfasst. Lötstifte 3 sind mit den elektrischen Funktionskomponenten des Bauteils 1 verbunden und dienen zur mechanischen und elektrischen Verbindung mit der elektrischen Baueinheit 2.
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Die elektrische Baueinheit 2 weist Lötstellen 4 auf, die jeweils eine Öffnung 40 ausbilden, in die ein zugeordneter Lötstift 3 des Bauteils 1 entlang einer Einführrichtung E einzustecken ist, um Lötverbindungen zwischen den Lötstiften 3 und den Lötstellen 4 herzustellen.
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Während 1 die Baugruppe vor Verbinden des Bauteils 1 mit der elektrischen Baueinheit 2 darstellt, zeigt 2 das Bauteil 1 in einer an die Baueinheit 2 angesetzten Stellung, in der die Lötstifte 3 in die Öffnungen 40 der Lötstellen 4 eingreifen und über Lötverbindungen mit den Lötstellen 4 verbunden werden können.
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Wie aus den schematischen Ansichten gemäß 3 und 4 ersichtlich, weist ein Lötstift 3 herkömmlich eine viereckige, zum Beispiel rechteckige oder quadratische Grundform auf. Die Öffnung 40 einer Lötstelle 4 ist demgegenüber üblicherweise rund geformt, wobei die lichte Weite der Öffnung 40 größer ist als die maximale Abmessung des Lötstifts 3 (gemessen im Querschnitt quer zur Einrichtung E, entsprechend der Diagonale der viereckigen Form des Lötstifts 3).
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Die Überdimensionierung der Öffnung 40 ist erforderlich, um ein einfaches Einführen der Lötstifte 3 eines Bauteils 1 in zugeordnete Lötstellen 4 zu ermöglichen. Die Abweichungen in den Abmessungen bewirken jedoch ein Spiel der Lötstifte 3 in den Öffnungen 40 der Lötstellen 4, das zur Folge haben kann, dass bei Herstellung einer Lötverbindung 5 (schematisch dargestellt in 3) es zu Positionsabweichungen zwischen einer Sollposition des Bauteils 1 an der Baueinheit 2 kommen kann, sodass das Bauteil 1 beispielsweise unter Umständen nicht parallel zu einer Leiterplattenkante der als Leiterplatte ausgebildeten Baueinheit 2 angeordnet ist.
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Um Toleranzen in der Positionierung eines Lötstifts 3 in einer Öffnung 40 einer zugeordneten Lötstelle 4 zu reduzieren und somit die Genauigkeit der Positionierung eines Bauteils 1 an einer elektrischen Baueinheit 2 zum Beispiel in Form einer Leiterplatte zu verbessern, weist ein in 5 bis 9 in einem Ausführungsbeispiel dargestellter Lötstift 3 einen Einführabschnitt 31 auf, der unter einem spitzen Winkel α zueinander ausgerichtete Einführwandungen 310 ausbildet und sich aufgrund der schrägen Erstreckung der Einführwandungen 310 in die Einführrichtung E verjüngt. Beim Einsetzen des Lötstifts 3 in eine zugeordnete Öffnung 40 einer Lötstelle 4 kann der Einführabschnitt 31 mit seinen Einführwandungen 310 mit insbesondere einem Randabschnitt 41 der Lötstelle 4 zusammenwirken, sodass sich der Lötstift 3 innerhalb der Öffnung 40 beim Einführen in die Einführrichtung E selbsttätig zentriert und somit eine gewünschte, zentrierte Position in der Öffnung 40 einnimmt.
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Beim Einführen des Lötstifts 3 in die Einführrichtung E in die Öffnung 40 der zugeordneten Lötstelle 4 können die Einführwandungen 310 auf den Randabschnitt 41 der Lötstelle 4 auflaufen, sodass der Lötstift 3 entlang einer durch eine Querrichtung Q und eine Tiefenrichtung T aufgespannten Ebene in der Öffnung 40 versetzt und somit in der Öffnung 40 zentriert wird. In einer eingesetzten Stellung, dargestellt in 6 und 8, ist der Einführabschnitt 331 aber nicht vollständig in die Öffnung 40 eingeführt, sondern ragt mit einem Teil entgegen der Einführrichtung E noch aus der Öffnung 40 heraus. Der Einführabschnitt 31 mit den Einführwandungen 310 wird somit beim Einsetzen des Lötstifts 3 in die Öffnung 40 nicht vollständig in die Öffnung 40 eingeführt, sondern nur teilweise, bis eine gewünschte Position in der Öffnung 40 erreicht ist.
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Der Lötstift 3 weist einen Kopf 30 auf, der entgegen der Einführrichtung E an den Einführabschnitt 31 anschließt. In die Einführrichtung E geht der Einführabschnitt 31 demgegenüber in einen Schaftabschnitt 32 über, an den wiederum ein spitz zulaufender Endabschnitt 33 anschließt.
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Wie insbesondere aus 7 und 8 sowie aus der Querschnittansicht gemäß 9 ersichtlich, weist der Lötstift 3 entlang der Tiefenrichtung T zueinander beabstandete, parallel zueinander erstreckte Flanke 312 auf, die sich über die gesamte Höhe des Lötstifts 3 erstrecken. Der Lötstift 3 kann beispielsweise als Stanzbiegeteil aus einem Blech gefertigt sein und weist eine flache Grundform auf, mit Abmessungen, die in die Tiefenrichtung T kleiner sind als in die Querrichtung Q.
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Der Kopf 30 weist entlang der Querrichtung Q zueinander beabstandete Wandungen 300 auf, die parallel zueinander erstreckt sind. Am Übergang zwischen dem Kopf 30 und dem Einführabschnitt 31 sind Übergangsschrägen 31 geformt, die unter einem Winkel β zueinander erstreckt sind, der (deutlich) größer ist als der Winkel α zwischen den Einführwandungen 310.
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Während der Winkel α, unter dem die Einführwandungen 310 zueinander erstreckt sind, beispielsweise einen Wert zwischen 5° und 30°, beispielsweise 10° aufweisen kann, kann der Winkel β beispielsweise einen Wert zwischen 60° und 120°, beispielsweise 90° aufweisen.
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Aufgrund der Formgebung der Übergangsschrägen 101 sind die Einführwandungen 310 an ihren dem Kopf 30 zugewandten Enden jeweils entlang der Querrichtung Q gegenüber den Wandungen 300 des Kopfes 30 nach innen versetzt, wie dies insbesondere aus 5 ersichtlich ist.
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Während die Einführwandungen 310 des Einführabschnitts 31 unter einem spitzen Winkel α zueinander erstreckt sind und der Einführabschnitt 31 sich somit in die Einführrichtung E verjüngt, weist der an den Einführabschnitt 31 anschließende Schaftabschnitt 32 parallel zueinander erstreckte, entlang der Querrichtung Q zueinander beabstandete Schaftwandungen 320 auf.
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Der Endabschnitt 33 verjüngt sich wiederum gegenüber den Schaftwandungen 320 des Schaftabschnitts 32.
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Am Übergang zwischen den Einführwandungen 310 und den Schaftwandungen 320 sowie den Wandungen des Endabschnitts 33 an den entlang der Querrichtung Q einander abgewandten Seiten des Lötstifts 3 und den Flanken 312 an den entlang der Tiefenrichtung T zueinander abgewandten Seiten des Lötstifts 3 sind Fasen 311 gebildet, mittels derer der Lötstift 3 an den Übergängen zwischen den unterschiedlichen Seiten angeschrägt ist, wie dies aus 7 und 8 in mit Zusammenschau mit 9 ersichtlich ist. Der Lötstift 3 bildet somit im Bereich des Einführabschnitts 31, des Schaftabschnitts 32 und des Endabschnitts 33 keine scharfen Kanten aus, sondern ist im Bereich der Kanten angeschrägt, was das Einführen und Zentrieren des Lötstifts 3 in der Öffnung 40 der zugeordneten Lötstelle 4 weiter erleichtert.
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Wie aus 5 ersichtlich, weist die Öffnung 40 der Lötstelle 4 eine lichte Weite D1 auf, die kleiner ist als die Breite D2 des Kopfes 30, gemessen zwischen den parallel zueinander erstreckten Wandungen 300 entlang der Querrichtung Q. Die Breite D3 des Schaftabschnitts 32, gemessen zwischen den Schaftwandungen 320, ist demgegenüber deutlich kleiner als die lichte Weite D1 der Öffnung 40, sodass der Lötstift 3 mit dem Schaftabschnitt 32 in einfacher Weise in die Öffnung 40 einer zugeordneten Lötstelle 4 eingesetzt werden kann, um sodann beim Einführen über den Einführabschnitt 31 in der Öffnung 40 zentriert zu werden.
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Bei eingesetztem Lötstift 3 kann eine Lötverbindung 5 (wie schematisch in 3 dargestellt) zwischen dem Lötstift 3 und der Lötstelle 4 hergestellt werden. Die Lötstelle 4 kann hierzu eine metallene Hülse nach Art einer Durchkontaktierung aufweisen, mit der der Lötstift 3 über die Lötverbindung 5 mechanisch und elektrisch verbunden werden kann.
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Ein Lötstift 3 der beschriebenen Art eignet sich insbesondere zur Verwendung der THR-Technologie. Zum Herstellen von Lötverbindungen 5 wird eine Lotpaste in die Öffnungen 40 der Lötstellen 4 eingebracht, bevor die Lötstifte 3 in die Öffnungen 40 eingesetzt werden. Nach Einstecken der Lötstifte 3 wird das Lot der Lotpaste in einem Reflow-Ofen aufgeschmolzen, sodass die Lötstifte 3 mit den Lötstellen 4 verlötet werden.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch in anderer Weise verwirklichen.
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Ein Bauteil kann über einen oder mehrere Lötstifte mit einer zugeordneten elektrischen Baueinheit, zum Beispiel einer Leiterplatte, verbunden werden. Zum Herstellen von Lötverbindungen kann hierbei die THR-Technologie zum Einsatz kommen, wobei auch andere Lötverfahren anwendbar sind.
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Ein Lötstift kann eine flache Grundform aufweisen, wie anhand des Ausführungsbeispiels gemäß 5 bis 9 beschrieben. Der Lötstift kann stattdessen jedoch auch beispielsweise eine rotationssymmetrische Grundform mit einem konischen Einführabschnitt aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bauteil
- 10
- Gehäuse
- 2
- Elektrische Baueinheit (Leiterplatte)
- 3
- Lötstift
- 30
- Kopf
- 300
- Wandung
- 301
- Übergangsschräge
- 31
- Einführabschnitt
- 310
- Einführwandung
- 311
- Fase
- 312
- Flanke
- 32
- Schaftabschnitt
- 320
- Wandung
- 33
- Endabschnitt
- 4
- Lötstelle (Durchkontaktierung)
- 40
- Öffnung
- 41
- Randabschnitt
- 5
- Lötverbindung
- α, β
- Winkel
- D1
- Weite
- D2, D3
- Breite
- E
- Einführrichtung
- Q
- Querrichtung
- T
- Tiefenrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016124072 A1 [0009]
- EP 2235794 B1 [0010]
- US 6593535 [0011]