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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Faltschachtel aus einem Flachmaterialzuschnitt, typischerweise aus Papier-, Papp- oder Kartonmaterial, insbesondere für die Aufnahme und Abgabe von flächenhaften Medizinprodukten, wie Verbandartikel, Wundauflagen, umfassend ein oberes und ein unteres Feld und zwei Seitenfelder, die das obere und das untere Feld unmittelbar oder mittelbar miteinander verbinden, weiter umfassend eine vordere und eine hintere Schließklappe, die ebenfalls als Teil des Flachmaterialzuschnitts ausgebildet sind und die Faltschachtel an einer vorderen und einer hinteren Stirnseite verschließen, wobei die vordere Schließklappe eine bezüglich der Schließklappe abgefalzte Verschlusslasche aufweist, die parallel zu dem oberen oder unteren Feld orientierbar ist, wobei an ein Feld der Faltschachtel ein Feld einer im Inneren der Faltschachtel befindlichen Schieblade über eine Sollbruchlinie angebunden ist, die beim Öffnen der Faltschachtel aufbrechbar ist, um die Schieblade innerhalb der Faltschachtel zum Hin- und Herverschieben freizugeben.
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Eine derartige Faltschachtel ist bekannt aus
DE 198 00 755 A1 . Diese Faltschachtel ist aus einem einzigen Zuschnitt eines Flachmaterials herstellbar. Diejenigen die Schieblade bildenden Bereiche oder Abschnitte des Flachmaterialzuschnitts sind über die genannte Sollbruchlinie an ein Feld des Flachmaterialzuschnitts angebunden, welches beim späteren bestimmungsgemäßen Gebrauch der Faltschachtel eine untere oder Bodenwandung der Faltschachtel bildet. Ausgehend von einem vormals ebenen Flachmaterialabschnitt oder Flachmaterialzuschnitt wird das spätere Bodenfeld der Schieblade auf das untere oder Bodenfeld der Faltschachtel gefaltet und bleibt dabei über die Sollbruchlinie an das Bodenfeld der Faltschachtel angebunden bis die Sollbruchlinie manuell aufgebrochen wird, um die Schieblade bezüglich des Rests der Faltschachtel verschieblich zu machen. Die vordere Schließklappe der Faltschachtel ist an dem oberen Feld oder der oberen Wandung der Faltschachtel angelenkt, und deren abgefalzte Verschlusslasche ist als Einstecklasche ausgebildet und in Anlage an das eingefaltete Bodenfeld der Schieblade in das Innere der Faltschachtel lösbar eingesteckt. Wenn im Folgenden der Begriff „Feld“ benutzt wird, so wird hierunter ein Wandungsabschnitt der Faltschachtel 2 oder der Schieblade 6 bzw. ein diesem entsprechender Abschnitt des Flachmaterialzuschnitts 4 verstanden. Die Bezeichnung „oberes Feld“, „unteres Feld“ der Faltschachtel 2 bezieht sich auf einen bestimmungsgemäßen Gebrauchszustand, bei dem die Faltschachtel mit einer großen Flachseite auf einer insbesondere horizontalen Fläche abgestellt ist oder mit der großen Flachseite von einem Benutzer insbesondere horizontal gehalten wird, so wie dies typischerweise beim Öffnen der Faltschachtel zur Entnahme des Faltschachtelinhalts der Fall sein dürfte. Solchenfalls bildet das obere Feld der Faltschachtel die Aufsichtsfläche für den Benutzer, welcher die Faltschachtel dann typischerweise von oben betrachtet, also die nach oben gewandte Sichtseite der Faltschachtel. Die Faltschachtel liegt dann mit ihrem unteren Feld auf der horizontalen Fläche auf bzw. ist dem Blick des Benutzers abgewandt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Faltschachtel der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass sie auf noch komfortablere Weise bestimmungsgemäß benutzt werden kann, wobei sich ihre Herstellung möglichst nicht aufwändiger oder vorzugsweise einfacher gestalten soll.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Faltschachtel der genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Feld der Schieblade über die Sollbruchlinie an das obere Feld der Faltschachtel angebunden ist und dass die Verschlusslasche der vorderen Schließklappe so dimensioniert und herstellerseitig von außen in Anlage an eine äußere Sichtseite des oberen Felds der Faltschachtel gebracht ist, dass sie die Sollbruchlinie überfängt und damit abdeckt, und dass die Verschlusslasche über ein lösbares Fixiermittel gegen die äußere Sichtseite des oberen Felds der Faltschachtel lösbar gehalten ist, zumindest bis sie erstmalig zum Öffnen der Faltschachtel von der äußeren Sichtseite des oberen Felds abgelöst wird.
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Durch die zuletzt genannte Maßnahme, dass die Verschlusslasche gegen die äußere Sichtseite der Faltschachtel herstellerseitig angelenkt und in der beanspruchten Weise konfiguriert und lösbar fixiert wird, kann erreicht werden, dass die Sollbruchlinie hygienisch abgedeckt ist und dabei auch mechanisch geschützt wird und somit auch vor einer unbeabsichtigten vorzeitigen Öffnung geschützt wird. Außerdem bietet solchenfalls die Faltschachtel als Ganzes nicht den Anblick einer fragil wirkenden Struktur infolge einer sichtbaren Sollbruchlinie. Durch die an erster Stelle genannte Maßnahme, nämlich die Anbindung des betreffenden Felds der Schieblade an das obere Feld der Faltschachtel, wird erreicht, dass die Faltschachtel bei der bestimmungsgemäßen Verwendung und insbesondere beim ersten Öffnen nach Lösen und Wegfalten der Schließklappe eine Einsichtnahme auf die manuell zu öffnende Sollbruchlinie für den Benutzer gestattet, der hierbei die Faltschachtel typischerweise in ihrer bestimmungsgemäßen oben/unten Orientierung hält oder vor sich liegen hat. Der Benutzer blickt somit ohne Weiteres auf den manuell zu betätigenden und durch die Sollbruchlinie begrenzten Bereich der Faltschachtel, wenn er diese bestimmungsgemäß öffnen möchte. Dies war bei der eingangs genannten Faltschachtel nicht möglich oder nur wenn die Faltschachtel auf den Kopf gedreht wurde, was intuitiv umständlich und deshalb fernliegend ist und weitere Nachteile mit sich bringt.
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Die erfindungsgemäße Faltschachtel bietet dem Benutzer somit ein angenehmes und aufgeräumtes Erscheinungsbild. Durch die von außen gegen das obere Feld der Faltschachtel anliegende und dort lösbar fixierte Verschlusslasche der Schließklappe wird dem Benutzer intuitiv und visuell vermittelt, wo er zum Öffnen der Faltschachtel anzusetzen hat. Nach dem Lösen und Wegschwenken der Verschlusslasche und der Schließklappe kommt die durch die Verschlusslasche zuvor abgedeckte Sollbruchlinie zum Vorschein, und der Benutzer kann dann visuell gesteuert Zugriff auf den zum Öffnen korrekten Bereich der Faltschachtel nehmen, welcher durch die Sollbruchlinie begrenzt ist. Nach dem Lösen der Sollbruchlinie kann auf den Innenraum und die darin auf der Schieblade angeordneten Gegenstände zugegriffen werden, insbesondere kann die Schieblade durch Ergreifen an dem zuvor durch die Sollbruchlinie begrenzten Bereich der Schieblade bezüglich des Rests der Faltschachtel in Schieberichtung der Schieblade hin und her verschoben werden, so dass hierdurch ein noch leichterer Zugriff auf die im Inneren der Faltschachtel aufgenommenen Gegenstände genommen werden kann.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die Schieblade nicht mit ihrem Boden oder einem etwaigen oberen Feld an das über die Sollbruchlinie angebundene Feld der Faltschachtel an so wie dies bei der eingangs genannten vorbekannten Faltschachtel der Fall ist, sondern die Faltschachtel ist vielmehr so ausgebildet, dass das an das obere Feld der Faltschachtel über die Sollbruchlinie angebundene Feld der Schieblade eine vordere stirnseitige Schwenkklappe der Schieblade bildet oder in eine vordere stirnseitige Schwenkklappe der Schieblade übergeht, und dass sich an diese Schwenkklappe vorzugsweise ein Bodenfeld der Schieblade anschließt. Auf diese Weise kann diese gesamte Schwenkklappe und nicht nur der laschenförmige unmittelbar durch die Sollbruchlinie begrenzte eindrückbare Bereich zur Handhabung der Schieblade, also zum Herausziehen und wieder Einschieben der Schieblade benutzt werden. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass diese stirnseitige Schwenkklappe beim Wiederverschließen der Faltschachtel eine weitere Abdeckung zum Innenraum der Faltschachtel bildet. Sie wird dann durch die vorzugsweise weiter vorhandene Verschlusslasche und deren Einstecklasche überfangen, so wie dies 2f zeigt.
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Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn sich an das Bodenfeld der Schieblade ein hinteres stirnseitiges Feld der Schieblade anschließt. Dieses hintere stirnseitige Feld der Schieblade vermag dann in Verschieberichtung die auf der Schieblade aufliegenden Gegenstände zu stützen, damit sie beim Herausziehen der Schieblade sicher mitgenommen werden.
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Insbesondere erweist es sich weiter als vorteilhaft, wenn sich an das hintere stirnseitige Feld der Schieblade ein oberes Feld der Schieblade anschließt, welche das Bodenfeld in der Projektion betrachtet teilweise überfängt. Durch diese zusätzliche Maßnahme wird nämlich das zuvor erwähnte hintere stirnseitige Feld der Schieblade innerhalb der Faltschachtel stabilisiert, und zwar ohne dass weitergehende Einfalzungen bei der Schieblade vorgesehen und gegebenenfalls durch aufwändige Kleberverbindungen fixiert werden müssten. Der Faltschachtelinhalt, insbesondere flache Gegenstände wie Wundauflagen, rutschen dann nicht vom Schieber in Längsrichtung nach hinten, wenn der Schieber nach vorn herausgezogen wird. In diesem Zusammenhang erweist es sich als vorteilhaft, wenn das vorerwähnte obere Feld der Schieblade das Bodenfeld insbesondere wenigstens zu einem Drittel, insbesondere wenigstens zur Hälfte, insbesondere wenigstens zu zwei Dritteln und weiter insbesondere bis höchstens 90 % in der Schieberichtung überfängt.
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Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn die Schieblade keine parallel zu den Seitenfeldern der Faltschachtel erstreckten Felder umfasst, also quer zur Schieberichtung der Schieblade beidseits offen ist. Vorzugsweise besteht die Schieblade aus der stirnseitigen Schwenkklappe, gegebenenfalls mit einem Ansichtsfeld bis zur Sollbruchlinie, dem Bodenfeld, dem hinteren stirnseitigen Feld und dem oberen Feld der Schieblade. Dies gestaltet die Herstellung weiter einfach und preiswert, und es müssen keine Klebeverbindungen vorgesehen werden.
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Es erweist sich weiter als zweckmäßig, wenn das an das obere Feld der Faltschachtel über die Sollbruchlinie angebundene Feld der Schieblade eine Grifflasche bildet, die ausgehend von dem oberen Feld der Faltschachtel gebildet und durch die Sollbruchlinie begrenzt ist und durch Aufbrechen der Sollbruchlinie von dem oberen Feld der Faltschachtel trennbar ist.
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Herstellungstechnisch und auch bei der Handhabung der Faltschachtel beim Öffnen erweist es sich als vorteilhaft, wenn das an das obere Feld der Faltschachtel über die Sollbruchlinie angebundene Feld der Schieblade nur im Bereich der Grifflasche an das obere Feld der Faltschachtel angebunden ist, d.h. außerhalb der Grifflasche bezüglich des oberen Felds der Faltschachtel frei geschnitten ist. Durch Aufbrechen der Sollbruchlinie und damit Freilegen der Grifflasche ist dann zugleich die Schieblade von dem ursprünglichen Zuschnitt getrennt und kann hin und her verschoben werden.
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In Weiterbildung dieses Gedankens erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Freischnitt sich beidseits nach außen hin erweitert, insbesondere V-förmig erweitert, und einen vorzugsweise verrundeten Schnittverlauf aufweist. Auf diese Weise kommt es weniger zum Klemmen oder Verkanten beim Ergreifen der Grifflasche und der möglicherweise daran anschließenden Schwenkklappe der Schieblade.
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Die Grifflasche ist vorteilhafterweise kreisscheibensegmentförmig oder sichelförmig ausgebildet. Bevorzugte Abmessungen der Grifflasche liegen in Schieberichtung oder quer hierzu im Bereich von vorzugsweise 1-8 cm, insbesondere von 1-5 cm, wobei die Erstreckung quer zur Schieberichtung vorzugsweise größer ist als die Erstreckung in Schieberichtung, die zweckmäßigerweise bei 1-3 cm liegen wird.
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Das lösbare Fixiermittel zur Herstellung der lösbaren Halteverbindung zwischen der Verschlusslasche der Schließklappe und der Außenseite des oberen Felds der Faltschachtel kann in vielfacher Weise ausgebildet sein. Vorteilhafterweise umfasst das lösbare Fixiermittel eine Klebeverbindung oder eine Ultraschallfügestelle zwischen der Verschlusslasche der vorderen Schließklappe und der äußeren Sichtseite des oberen Felds der Faltschachtel. Bei der Klebeverbindung kann es sich um eine einmalige Klebeverbindung oder um eine erneut anhaftbare Klebeverbindung, insbesondere unter Verwendung von kohäsiven Klebermaterialien, handeln. Weiterhin erweist es sich als vorteilhaft, wenn quer zur Schieberichtung beidseits der noch über die Sollbruchlinie angebundenen Grifflasche ein Fixiermittel bzw. eine lösbare Fügeverbindung vorgesehen ist. Der Benutzer kann dann zwischen den Fixiermitteln oder Fügeverbindungen in die erweiterbare Fuge zwischen der Verschlusslasche der Schließklappe und der Außenseite des oberen Felds der Faltschachtel mit dem Finger eingreifen und das Fixiermittel bzw. die lösbare Fügeverbindung leicht auftrennen. Eine Ausführungsform mit einer einmaligen Klebeverbindung ist zumindest dann hinreichend und bevorzugt, wenn die abgefalzte Verschlusslasche der Schließklappe zum Wiederverschließen der Faltschachtel ausgebildet ist und dann nach dem erstmaligen Öffnen als Einstecklasche verwendet werden kann.
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Im Hinblick auf eine einfache Herstellbarkeit der Faltschachtel erweist es sich als vorteilhaft, dass die Schieblade und deren Felder keine Klebeverbindungen aufweisen müssen.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, dass die Faltschachtel abrissfrei öffenbar ist und die Schieblade ebenfalls durch Auftrennen der Sollbruchlinie und im übrigen abrissfrei zum Hin- und Herverschieben freigebbar ist.
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Als besonders vorteilhaft erweist es sich das die Anbindung des Felds der Schieblade über die Sollbruchlinie an das obere Feld der Faltschachtel als Originalitätsverschluss der Faltschachtel fungieren kann. Dies ist vorzugsweise dann der Fall, wenn die Schieblade über eine stirnseitige Schwenkklappe verfügt, welche dann über die Sollbruchlinie an das obere Feld der Faltschachtel angebunden ist. Solchenfalls verschließt die stirnseitige Schwenkklappe den Zugriff auf den Innenraum der Faltschachtel. Solange die Sollbruchlinie noch ungeöffnet ist, kann dies als Garantie dafür angesehen werden, dass ein Zugriff auf den Innenraum der Faltschachtel noch nicht erfolgt ist.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Faltschachtel im Hinblick auf eine einfache Herstellbarkeit ist darin zu sehen, dass die Faltschachtel ausgehend von einem einzigen zusammenhängenden Flachmaterialzuschnitt herstellbar ist oder hergestellt ist, welcher bis zum Auftrennen der Sollbruchlinie auch zusammenhängend bleibt.
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Bei einer Ausbildung der Schieblade mit einer vorderen stirnseitigen Schwenkklappe erweist es sich als vorteilhaft für den Benutzer der Faltschachtel, dass die vordere stirnseitige Schwenkklappe der Schieblade einen Informationsträger zur Anbringung von visuell und/oder haptisch wahrnehmbarer Information bilden kann, und zwar vorzugsweise auf einer Innenseite und/oder auf einer Außenseite dieser stirnseitigen Schwenkklappe. Unmittelbar nach dem Lösen der Fixierverbindung zwischen der Verschlusslasche und der Außenseite des oberen Felds der Faltschachtel und Aufschwenken der Schließklappe wird für den Benutzer die Außenseite der Schwenkklappe der Schieblade sichtbar. Insoweit empfiehlt sich die Nutzung dieser Außenseite der Schwenkklappe als Informationsträger. Nach dem Aufbrechen der Sollbruchlinie wird die vordere Schwenkklappe der Schieblade dann aufgeschwenkt, so dass ihre Innenseite bei intuitiver Handhabung der Faltschachtel dann für den Benutzer einsehbar wird. Insoweit empfiehlt sich die Anbringung einer Information auf der Innenseite der Schwenkklappe. Bei dieser Information kann es sich um Informationen über den Inhalt der Faltschachtel, insbesondere Bezeichnung und Größe oder Verfallsdatum der darin aufgenommenen Produkte, insbesondere Wundauflagen, handeln.
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Als selbstständig erfindungsbegründend wird außerdem angesehen eine Faltschachtel aus einem Flachmaterialzuschnitt, insbesondere für die Aufnahme und Abgabe von flächenhaften Medizinprodukten, wie Verbandartikel, Wundauflagen, umfassend ein oberes und ein unteres Feld und zwei Seitenfelder, die das obere und das untere Feld unmittelbar oder mittelbar miteinander verbinden, weiter umfassend eine vordere und eine hintere Schließklappe, die ebenfalls als Teil des Flachmaterialzuschnitts ausgebildet sind und die Faltschachtel an einer vorderen und einer hinteren Stirnseite verschließen, wobei die vordere Schließklappe eine bezüglich der Schließklappe abgefalzte Verschlusslasche aufweist, die parallel zu dem oberen oder unteren Feld orientierbar ist, wobei an ein Feld der Faltschachtel ein Feld einer im Inneren der Faltschachtel befindlichen Schieblade über eine Sollbruchlinie angebunden ist, die beim Öffnen der Faltschachtel aufbrechbar ist, um die Schieblade innerhalb der Faltschachtel zum Hin- und Herverschieben freizugeben, wobei das an das obere Feld der Faltschachtel über die Sollbruchlinie angebundene Feld der Schieblade eine vordere stirnseitige Schwenkklappe der Schieblade bildet und sich an diese Schwenkklappe ein Bodenfeld der Schieblade anschließt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Faltschachtel. In der Zeichnung zeigt:
- 1a eine Draufsicht auf einen Flachmaterialzuschnitt zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Faltschachtel;
- 1b-g verschiedene perspektivische Ansichten der erfindungsgemäßen Faltschachtel in verschiedenen Herstell- und Befüllungszuständen;
- 2a-i verschiedene perspektivische Ansichten der erfindungsgemäßen Faltschachtel und deren Schieblade sowie Inhalten in verschiedenen Betätigungszuständen.
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Die Figuren zeigen eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnete erfindungsgemäße Faltschachtel. Die Faltschachtel ist aus einem einzigen in der Draufsicht in 1a dargestellten Flachmaterialzuschnitt 4 hergestellt. Die erfindungsgemäße Faltschachtel 2 umfasst in ihrem Inneren eine Schieblade 6, die herstellerseitig über eine Sollbruchlinie 8 an ein oberes Feld 10 der Faltschachtel 2 angebunden ist, jedoch hiervon durch Auftrennen der Sollbruchlinie 8 abgetrennt werden kann, so dass sie in einer Schieberichtung 11 hin und her verschiebbar ist.
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Der Flachmaterialzuschnitt 4 der erfindungsgemäßen Faltschachtel 2 umfasst das bereits erwähnte obere Feld 10, ein unteres Feld 12, sowie ein erstes und ein zweites Seitenfeld 14, 16, welche das obere und das untere Feld 10, 12 unmittelbar oder mittelbar miteinander verbinden. Im dargestellten Fall schließt sich an das obere Feld 10 auf der dem ersten Seitenfeld 14 gegenüberliegenden Seite ein weiteres Seitenfeld 17 an, welches eine Klebelasche 18 bildet und flächenhaft mit dem zweiten Seitenfeld 16 verklebt wird. Die Felder grenzen über jeweilige in Längsrichtung 20 der Faltschachtel verlaufende Falzlinien 22 aneinander an.
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In Längsrichtung 20 bildet der bislang beschriebene Flachmaterialzuschnitt 4 ein vorderes und ein hinteres Ende 24 bzw. 26 der auf noch zu beschreibende Weise herzustellenden Faltschachtel 2. Zum Verschließen des vorderen Endes 24 der Faltschachtel umfasst der Flachmaterialzuschnitt 4 eine vordere Schießklappe 28 mit einer abfalzbaren Verschlusslasche 30. Zum Verschließen des hinteren Endes 26 umfasst der Flachmaterialzuschnitt 4 eine hintere Schließklappe 32 mit einer abfalzbaren Einstecklasche 34. Alternativ hierzu könnten auch zwei miteinander verklebbare Schließklappen vorgesehen sein, oder die Einstecklasche 34 könnte als Klebelasche ausgebildet sein. Zusätzlich sind beispielhaft Faltlaschen 36, 38, 40, 42 am vorderen Ende 24 und am hinteren Ende 26 der Seitenfelder 14, 16 vorgesehen.
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An das vordere Ende 24 des oberen Felds 10 des Flachmaterialzuschnitts 4 sind über die Sollbruchlinie 8 diejenigen Felder einstückig angeschlossen, welche die Schieblade 6 bilden. Unmittelbar angrenzend an bzw. über die Sollbruchlinie 8 übergehend in das obere Feld 10 ist ein Feld 44 der Schieblade 6 vorgesehen, welches eine noch näher zu beschreibende Grifflasche 46 der Schieblade 6 bildet. Dieses Feld 44 bzw. die Grifflasche 46 geht über eine Falzlinie 48 einstückig über in ein Feld 50, welches eine vordere stirnseitige Schwenkklappe 52 der Schieblade 6 bildet. An diese stirnseitige Schwenkklappe 52 schließt sich über eine weitere Falzlinie 54 ein Bodenfeld 56 der Schieblade 6 an. An dieses Bodenfeld 56 schließt sich über eine weitere Falzlinie 58 ein hinteres stirnseitiges Feld 60 der Schieblade 6 an. An dieses hintere stirnseitige Feld 60 schließt sich über eine weitere Falzlinie 62 ein oberes Feld 64 der Schieblade 6 an.
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Im beispielhaft dargestellten Fall erweist es sich als vorteilhaft, dass die Anbindung der Schieblade 6 an das obere Feld 10 der Faltschachtel nur über das die Grifflasche 46 bildende Feld 44 der Schieblade 6 erfolgt. Im Übrigen erkennt man einen vorzugsweise verrundeten Freischnitt 66 zwischen dem die stirnseitige Schwenkklappe 52 bildenden Feld 50 der Schieblade 6 und dem oberen Feld 10.
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Im Zuge der Herstellung der Faltschachtel 2 werden je nach Prozessabfolge der hierfür verwandten Maschine die nachfolgenden Faltungen oder Falzungen vorgenommen.
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Das obere Feld 64 der Schieblade wird um 90° bezüglich des hinteren stirnseitigen Felds 60 um die Falzlinie 62 gefaltet.
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Das hintere stirnseitige Feld 60 der Schieblade wird um 90° bezüglich des Bodenfelds 56 um die Falzlinie 58 gefaltet.
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Das Bodenfeld 56 der Schieblade wird um 90° bezüglich der stirnseitigen Schwenkklappe 52 um die Falzlinie 54 gefaltet.
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Die Schwenkklappe 52 der Schieblade wird um 90° bezüglich des oberen Felds 10 bzw. der Grifflasche 46 der Schieblade um die Falzlinie 48 gefaltet.
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Die Felder 10, 12, 14, 16, 18 werden um jeweils 90° bezüglich eines angrenzenden Felds um die jeweilige Falzlinie 22 gefaltet. Das weitere eine Klebelasche 18 bildende Seitenfeld 17 wird dann mit dem zweiten Seitenfeld 16 verklebt. Es entsteht der in 1b dargestellte Zustand. In 1c wird die Schieblade 6 in die Faltschachtel 2 eingeführt, sodass das Bodenfeld 56 der Schieblade 6 etwa parallel am unteren Feld 12 der Faltschachtel 2 anliegt und die an das Bodenfeld 56 angrenzenden Felder 60 und 64 aus der hinteren Stirnseite der Faltschachtel 2 hervorstehen. Dieser Schritt könnte auch schon vor dem Falten und Verkleben der Seitenfelder ausgeführt werden.
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Nach diesen Faltungen könnte die dann bereits auf Quaderform gebrachte Faltschachtel 2 an ihrem hinteren Ende 26 noch geöffnet sein, so dass darin, wie in 1d dargestellt, aufzunehmende Gegenstände in das Innere der Faltschachtel eingebracht werden können. Anschließend wird gemäß 1e das hintere stirnseitige Feld 60 der Schieblade 6 um 90° bezüglich des Bodenfelds 56 entlang der Falzlinie 58 sowie das obere Feld 64 um 90° bezüglich des hinteren stirnseitigen Felds 60 um die Falzlinie 62 gefaltet und in die Faltschachtel 2 eingesteckt.
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Es wäre aber auch denkbar, dass diese Gegenstände schon vor der Vollendung der vorstehenden Faltungen auf das eine oder andere Feld der Faltschachtel oder der Schieblade aufgelegt und quasi miteingefaltet werden.
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Die hintere Schließklappe 32 wird um 90° bezüglich des angrenzenden oberen Felds 10 um eine Falzlinie 70 gefaltet, und die Einstecklasche 34 wird um 90° bezüglich der hinteren Schließklappe 32 um eine Falzlinie 72 gefaltet und schließlich angrenzend an das Innere des unteren Felds 12 in die Faltschachtel eingesteckt (1f). Zuvor werden die am hinteren Ende 26 der Faltschachtel vorgesehenen Faltlaschen 36, 38 um 90° um ihre jeweiligen Falzlinien eingefaltet.
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Zum Verschließen des vorderen Endes 24 der Faltschachtel werden zunächst die dort vorgesehenen Faltlaschen 40, 42 um 90° um ihre jeweiligen Falzlinien gefaltet (1g). Es sei an dieser Stelle ausdrücklich drauf hingewiesen, dass diese optional vorgesehenen Faltlaschen 40, 42 zu einem derartigen Zeitpunkt eingefaltet werden können, dass sie sich innerhalb des durch das Feld 50 bzw. die stirnseitige Schwenkklappe 52 der Schieblade 6 begrenzten Innenraum oder außerhalb der Schieblade 6 befinden können. Die Anordnung der Faltlaschen 40, 42 innerhalb der Schieblade 6 wird dabei bevorzugt. Schließlich wird die vordere Schließklappe 28 um 90° bezüglich des angrenzenden unteren Felds 12 der Faltschachtel bzw. des Flachmaterialzuschnitts 4 um eine Falzlinie 74 gefaltet, und die Verschlusslasche 30 wird um 90° bezüglich des angrenzenden Bereichs der vorderen Schließklappe 28 um eine Falzlinie 76 gefaltet. Die vordere Schließklappe 28 mit ihrer Verschlusslasche 30 wird dann in die in 2a dargestellte bestimmungsgemäße Schließkonfiguration an der Faltschachtel gebracht. Dabei überdeckt die Verschlusslasche 30 die Sollbruchlinie 8 vollständig. Die Verschlusslasche 30 ist dabei beispielhaft über zwei in Querrichtung beidseits der Grifflasche 46 angeordnete lösbare Fixiermittel 80 in Form von insbesondere punktförmigen Klebeverbindungen 82 an eine äußere Sichtseite 84 des oberen Felds 10 der Faltschachtel angefügt. Diese Verbindung kann dann auf einfache Weise gelöst werden, indem der Benutzer in die Trennfuge zwischen der Verschlusslasche 30 und dem oberen Feld 10 der Faltschachtel eingreift und die Verschlusslasche 30 etwas abhebt und dann die Verschlusslasche mit der daran anschließenden Schließklappe 28 aufschwenkt. Dabei wird die obere Sichtseite 84 mit der darin ausgebildeten Sollbruchlinie 8 sichtbar und der Benutzer kann durch Fingerdruck auf das die Grifflasche 46 bildende Feld 44 die Sollbruchlinie 8 aufbrechen und damit die Schieblade 6 von der übrigen Faltschachtel 2 trennen, so dass sie in der Schieberichtung 11 hin und her verschiebbar ist. Ergreift der Benutzer die Schieblade 6 an der Grifflasche 46 und/oder an der stirnseitigen Schwenkklappe 52 und zieht die Schieblade 6 aus dem Inneren der Faltschachtel heraus, so werden hierdurch die im Inneren der Faltschachtel auf der Schieblade 6 aufliegenden Gegenstände mit heraus bewegt und der Benutzer kann hierdurch Zugriff auf diese Gegenstände nehmen.
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Dabei kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die stirnzeitige Schwenkklappe 52, insbesondere deren Innenseite, als Aktionsträger zur Anbringung einer visuell und/oder haptisch wahrnehmbaren Information dient. Hierbei kann es sich um Informationen über den Inhalt der Faltschachtel handeln.
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2a zeigt die erfindungsgemäße Faltschachtel 2 im herstellerseitig geschlossenen Zustand. Bei 2b ist die lösbar gegen das obere Feld 10 der Faltschachtel fixierte vordere Schließklappe 28 mit ihrer Verschlusslasche 30 geöffnet. Die Sollbruchlinie 8 ist aber noch unversehrt und wirkt immer noch als Originalitätsverschluss. Bei 2c ist die Sollbruchlinie 8 aufgebrochen und die stirnseitige Schwenkklappe 52 der Schieblade 6 ist aufgeschwenkt und gibt den Blick auf den Inhalt der Faltschachtel frei. In 2d ist die Schieblade 6 etwas aus der Faltschachtel heraus gezogen, wobei der darauf befindliche Inhalt mit herausbewegt wird und so durch den Benutzer hierauf Zugriff genommen werden kann. Bei 2e ist die Schieblade 6 selbst noch weiter herausgezogen, so dass deren oberes Feld 64 zum Vorschein kommt. 2f zeigt die Faltschachtel im wieder verschlossenen Zustand mit eingeschobener Schieblade 6, wobei nunmehr die Verschlusslasche 30 der Schließklappe 28 als Einstecklasche dient und zwischen das obere Feld 10 und die Grifflasche 46 der Schieblade 6 eingesteckt ist. Dabei kann die Grifflasche 46 den Halt der Verschlusslasche 30 verbessern, da die Grifflasche 46 die Verschlusslasche 30 gegen das obere Feld 10 drücken kann. 2g zeigt die Faltschachtel ohne Schieblade, wobei die Schieblade mit darauf aufliegenden flächenhaften Produkten in der 2h dargestellt ist. In 2i ist die Schieblade 6 mit ihren aus gefalteten Feldern dargestellt.