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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Müll-Kompressionssystem zum Verdichten von Müll in einem Müllcontainer mit einer Abdeckvorrichtung und einer Pressvorrichtung zum Pressen des Mülls. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Komprimieren von Müll in einem Müllcontainer mit einem Müll-Kompressionssystem mit einer Abdeckvorrichtung und einer Pressvorrichtung.
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Müll-Kompressionssysteme zum Verdichten von Müll in Müllcontainern sind im Stand der Technik allgemein bekannt. Sie werden verwendet, um den in einem Müllcontainer vorhandenen Müll zu verdichten und die zwischen dem Müll befindliche Luft herauszudrücken.
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Die GR 20110100010 beschreibt ein System, bei dem Müll verdichtet wird, indem vier vertikal ausgerichtete Hydraulikzylinder und Führungen, die um einen Müllschacht herum angeordnet sind, verwendet werden, um eine Pressplatte vertikal hinunterzudrücken. Die Pressplatte hat eine Öffnung, die mit horizontalen Verschiebblechen verschlossen werden kann, wobei hierzu vier weitere hydraulische Zylinder verwendet werden, um die Platten horizontal zu bewegen.
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Während des Verpressungsvorgangs wird ein Gegenlager unterhalb der Müllcontainer mittels zweier weiterer hydraulischer Zylinder angehoben, um eine Beschädigung der Müllcontainer durch den Pressvorgang zu verhindern.
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Das vorgeschlagene System verwendet insgesamt zehn hydraulische Zylinder und ist somit zum einen recht kompliziert aufzubauen, zum anderen teuer in der Herstellung. Daneben ist die elektrische Ansteuerung der einzelnen Komponenten recht aufwendig, was zu Fehlern führen kann und eine häufige Überprüfung erfordert. Des Weiteren haben die horizontal beweglichen Verschlussplatten den Nachteil, dass zwischen ihnen angeordneter Müll das Verschließen verhindert und ein Verpressen des gesamten Mülls unmöglich macht. Durch die vorgeschlagene Anordnung der vielen Hydraulikzylinder ergibt sich auch ein geringer Schachtdurchmesser, in den Müll hineingeworfen werden kann, um in den Container zu fallen. Hierdurch wird die Anwendungsfreundlichkeit reduziert.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Müll-Kompressionssystem vorzuschlagen, das verbesserte Eigenschaften aufweist, insbesondere günstiger in der Herstellung und einfacher in der Ansteuerung ist.
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Gelöst wird die vorliegende Aufgabe mit einem Müll-Kompressionssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
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Das erfindungsgemäße Müll-Kompressionssystem zum Verdichten von Müll in einem fahrbaren Müllcontainer hat eine Abdeckvorrichtung und eine Pressvorrichtung. Die Abdeckvorrichtung umfasst einen horizontal ausgerichteten Deckel, der eine Deckelöffnung und einen die Deckelöffnung umschließenden Deckelrand hat. Sie hat weiterhin einen Schacht, der auf dem Deckel angeordnet ist und auf dem Deckelrand aufsteht, sodass die Deckelöffnung des Deckels innerhalb des Schachts angeordnet ist.
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Die Pressvorrichtung umfasst eine horizontal angeordnete Pressplatte, die eine Öffnung mit einer umlaufenden Randplatte aufweist. Zwei Verschlussplatten, die mit einem Ende an der Pressplatte jeweils am Rand der Öffnung verschwenkbar und drehbar gelagert sind, decken in einer geschlossenen Position je einen Teil der Öffnung ab. Die Verschlussplatten sind bevorzugt gegenüber angeordnet und verschließen gemeinsam die komplette Öffnung. An dem freien Ende der Verschlussplatten sind je eine Schutzplatte schwenkbar gelagert, die mit je einer Vertikalführung geführt werden. Die Schutzplatten und Verschlussplatten sind innerhalb des Schachts der Abdeckvorrichtung angeordnet. Zwei hydraulische Verschlusszylinder bewegen die Verschlussplatten von einer offenen Position in eine geschlossene Position. Die Verschlusszylinder sind jeweils zwischen der Verschlussplatte und einem Lager oder Lagerpfosten angeordnet, der mit der Pressplatte fest verbunden ist.
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Die Pressplatte mit ihrer Öffnung ist unterhalb des Deckels der Abdeckvorrichtung angeordnet, bevorzugt derart, dass die Öffnung und die Deckelöffnung übereinander liegen, wobei die Deckelöffnung in der Regel in eine Raumrichtung größer ist als die Öffnung der Pressplatte, damit die Verschlussplatten und bevorzugt die Schutzplatten durch die Deckelöffnung hindurchragen können.
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Die Pressvorrichtung umfasst einen Presszylinder zum vertikalen Bewegen der Pressplatte relativ zu dem Deckel. Der Presszylinder erstreckt sich zwischen der Pressplatte und der Abdeckvorrichtung. Bevorzugt sind zwei Presszylinder vorgesehen, um eine möglichst gleichmäßige und symmetrische Bewegung der Pressplatte zu realisieren und ein Verkanten während der vertikalen Bewegung nach oben und unten zu verhindern.
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In einer bevorzugten Ausführung umfasst der Presszylinder ein Zylindergehäuse und einen Presszylinderkolben. Der Presszylinderkolben erstreckt sich aus dem Zylindergehäuse heraus durch eine Bohrung in dem Deckel der Abdeckvorrichtung hindurch. Das freie Ende des Presszylinderkolbens ist an der Pressplatte befestigt, so dass diese bewegt wird, wenn der Presszylinderkolben relativ zu dem Zylindergehäuse verschoben wird.
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Bevorzugt ist der Verschlusszylinder innerhalb des Schachts der Abdeckvorrichtung angeordnet, besonders bevorzugt auch der Presszylinder. Auf diese Weise sind sie von außen nicht zugänglich und geschützt. Vorzugsweise wird der Presszylinder in einer Führung geführt, die als Hülse ausgebildet sein kann. Die Hülse ist bevorzugt am Schacht an einer Innenseite fixiert. Bevorzugt ist das Zylindergehäuse in der Hülse angeordnet.
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Bevorzugt ist die Anordnung derart symmetrisch ausgebildet, dass je zwei Verschlussplatten und je zwei Schutzplatten gegenüber angeordnet sind. In der offenen Position sind die Verschlussplatten und Schutzplatten vertikal ausgerichtet. Ein Bewegen der Verschlussplatten durch den Verschlusszylinder bewirkt ein Verschwenken der Schutzplatten, die mit ihrem oberen Rand in einer Vertikalführung geführt werden. In der Geschlossen-Position sind die Verschlussplatten horizontal ausgerichtet. Die angelenkten Schutzplatten sind benachbart und kommen bevorzugt miteinander in Kontakt. Sie verhindern zuverlässig, dass in den Schacht eingeworfener Müll hinter die Verschlussplatten und auf den Verschlusszylinder fallen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schacht der Abdeckvorrichtung mit einem beweglichen Schachtdeckel an seiner oberen Schachtöffnung verschlossen. Der Schachtdeckel kann bevorzugt verriegelt sein, insbesondere wenn die Verschlussplatten die Offen-Position verlassen haben. Das Verfahren kann so gesteuert sein, dass nur bei einem geschlossenen Schachtdeckel ein Bewegen der Verschlussplatten und ein Verdichten von Müll möglich ist.
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Vorteilhafterweise ist an dem Schacht ein Installationsraum vorgesehen, in dem die Antriebe für die Zylinder angeordnet sind, ebenso wie deren Steuerung. Vorzugsweise ist der Installationsraum zum Schacht hin geschlossen, sodass kein Müll in den Installationsraum gelangen kann.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kompressionssystems sieht einen nach oben offenen Containerraum zur Aufnahme der fahrbaren Müllcontainer vor. Alternativ kann der Containerraum ein Gestell sein, aus dem die Müllcontainer seitlich oder nach oben herausbewegt werden können. Die Abdeckvorrichtung deckt den Containerraum nach oben ab. Vorzugsweise ist sie am oberen Rand des Containerraums mittels Gelenken verschwenkbar befestigt, sodass ein Öffnen des Containerraums und eine Entnahme der Müllcontainer nach oben erfolgen kann, beispielsweise mittels Kran am Müllfahrzeug oder außerhalb des Schachts am Kompressionssystem. Alternativ kann die Abdeckvorrichtung auch an dem Aufnahmeraum befestigt sein.
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Wenn der Containerraum unterhalb des Straßenniveaus versenkt und kein verschwenkbarer Deckel vorgesehen ist, muss er so weit nach oben bewegt werden, dass die Müllcontainer auf Straßenniveau herausgerollt werden können.
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Bevorzugt ist der Containerraum in einen Aufnahmeraum versenkbar. Der Schacht der Abdeckvorrichtung steht dabei vorzugsweise auf Straßenniveau, sodass ein Befüllen der Müllcontainer durch Öffnen des Schachtdeckels der Abdeckvorrichtung bequem möglich ist.
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Weiter bevorzugt ist am Boden im Containerraum ein Gegenlager vorgesehen, welches den Müllcontainer von unten stützt, jedenfalls bevorzugt dann, wenn der Müll in dem Container verdichtet wird. Eine Beschädigung des Bodens der Müllcontainer wird so verhindert. Vorzugsweise kann das Gegenlager aus einer Rahmenkonstruktion mit oberer Abschlussplatte oder offen gestaltet sein, wobei der Rahmen in der Höhe beweglich ist, bevorzugt durch eine Schwenkbewegung von einer ersten in eine zweite Position.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Komprimieren von Müll in einem Müllcontainer mit einem Müllkompressionsverfahren mit einer Abdeckvorrichtung und einer Pressvorrichtung weist mehrere Schritte auf. Das Müll-Kompressionssystem kann korrespondierend zu dem oben beschriebenen Kompressionssystem sein. Am Anfang des Verfahrens befinden sich die Verschlussplatten und die Schutzplatten in vertikaler Stellung an den Seitenrändern des Schachtes. Sie sind gegenüber angeordnet. Von dieser Offen-Position werden die Platten in eine Geschlossen-Position bewegt, indem zwei Verschlusszylinder die Verschlussplatten in Richtung Öffnung bewegen. Die Verschlusszylinder sind an einem mit der Pressplatte fest verbundenen Lager beweglich, insbesondere drehbar verbunden.
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Die an den Verschlussplatten beweglich befestigten Schutzplatten werden mitbewegt. Ihr unteres Ende, das mit den Verschlussplatten verbunden ist, wird in einer Schwenk- oder Schrägbewegung bewegt, während das jeweilige obere Ende am Rand des Schachts in der Vertikalführung geführt ist.
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In der Geschlossen-Position sind die Verschlussplatten vertikal ausgerichtet und die Öffnung in der Pressplatte verschlossen. Es erfolgt ein vertikales Bewegen der Pressplatte nach unten von einer Ausgangsposition, in der die Pressplatte oberhalb des Müllcontainers angeordnet ist, bis zu einer unteren Endposition, die innerhalb des Müllcontainers ist. Die Bewegung wird durch einen, bevorzugt zwei vertikale Presszylinder bewirkt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die Rückführung der Pressplatte in die Ausgangsposition. Zunächst werden Verschlussplatten von der Geschlossen-Position in die Offen-Position mittels der Verschlusszylinder bewegt, um die Öffnung der Pressplatte zu öffnen. Die Schutzplatten werden dabei nach oben gedrückt, bis sie vertikal ausgerichtet sind und bevorzugt mit den Verschlussplatten fluchten. Nachdem die Offen-Position erreicht ist, wird die Pressplatte durch den Presszylinder nach oben bewegt, bis sie die Ausgangsposition erreicht.
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Bevorzugt erfolgt das Verschließen der Öffnung der Pressplatte und das Bewegen der Pressplatte erst und nur, wenn ein Schachtdeckel geschlossen ist. Dazu kann mittels einer Fotozelle oder eines optischen Sensors (und z.B. eines Lichtstrahls) der Füllgrad des Containers überwacht werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Bewegung der Pressplatte nach unten gestoppt, wenn ein Signal von einem Sensor zum Messen des Pressdrucks oder des Gewichts des Müllcontainers erzeugt wird. Vorzugsweise wird das Signal dann erzeugt, wenn ein Sollwert überschritten wird. Hierdurch wird verhindert, dass es zu Beschädigungen an dem Müllcontainer durch Ausüben eines zu großen Drucks in Richtung Boden des Müllcontainers kommt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Müll-Kompressionssystems;
- 2 eine Detailansicht der Abdeckvorrichtung des Müll-Kompressionssystems aus 1;
- 3 eine schematische Teilansicht einer Pressvorrichtung des Müll-Kompressionssystems gemäß 1;
- 4 eine erste besondere Ausführungsform des Müll-Kompressionssystems;
- 5 eine zweite besondere Ausführungsform des Müll-Kompressionssystems;
- 6 eine dritte Ausführungsform des Müll-Kompressionssystems;
- 7 und 8 eine Detailzeichnung eines Containerraums und eines Gegenlagers der Ausführungsform des Müll-Kompressionssystems nach 6.
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1 ist eine schematische Übersichtszeichnung des erfindungsgemäßen Müll-Kompressionssystems 1 mit einer Abdeckvorrichtung 2 und einer Pressvorrichtung 3, die in den 2 und 3 im Detail dargestellt sind.
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Die Abdeckvorrichtung 2 hat einen horizontal ausgerichteten Deckel 20, der eine Deckelöffnung 22 und einen die Deckelöffnung umschließenden Deckelrand 24 hat. Auf dem Deckelrand 24 ist ein (gestrichelt dargestellter) Schacht 26 angeordnet, an dessen Rückseite sich ein Installationsraum 28 befindet, in dem die Antriebe und Ansteuerungen sowie Steuerungsvorrichtungen und elektrischen Anschlüsse für das Müll-Kompressionssystem 1 enthalten sind. An der Innenseite des Schachts 26 sind zwei gegenüberliegende Lagerpfosten 29 oder Lager angeordnet, die als Gegenlager für einen Presszylinder 45 dienen. Der Presszylinder 45 umfasst ein Zylindergehäuse 46 und einen Presszylinderkolben 47, der an der Pressvorrichtung 3 angeordnet ist. Der Lagerpfosten 29 trägt das Zylindergehäuse 46.
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Der Deckel 20 hat eine Bohrung 25, die mit dem Zylindergehäuse 46 fluchtet. Durch die Bohrung 25 kann sich der Presszylinderkolben 47 des Presszylinders 45 hindurch erstrecken und bewegen.
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Die Pressvorrichtung 3 hat eine horizontal angeordnete Pressplatte 30, die unterhalb des Deckels 20 positioniert ist. Die Pressplatte 30 umfasst eine umlaufende Randplatte 32, die sich um eine Öffnung 34 erstreckt.
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An zwei gegenüberliegenden Rändern der Öffnung 34 ist je eine Verschlussplatte 38 mittels Gelenken schwenkbar befestigt. An der den Gelenken gegenüberliegenden freien Randseite der Verschlussplatte 38 ist mittels Gelenken je eine Schutzplatte 40 beweglich befestigt, sodass die beiden Platten 38, 40 gegeneinander bewegt, insbesondere verschwenkt oder verdreht werden können. Der obere Rand 41 der Schutzplatte 40 ist an einer Vertikalführung 36 geführt. Die Vertikalführung 36 ist an der Pressplatte 30 befestigt. Sie könnte aber auch durch das Zylindergehäuse 46 des Presszylinders 45 gebildet werden.
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Die Verschlussplatte 38 wird mittels eines Verschlusszylinders 42 bewegt, der an einem Gegenlager beweglich angelenkt ist. Das Gegenlager kann beispielsweise in Form eines Pfostens 44 ausgebildet sein. Der Pfosten 44 ist bevorzugt derart am Rand der Öffnung 34 angeordnet, dass er durch die Deckelöffnung 22 hindurchragt, wenn die Pressplatte 30 direkt unterhalb des Deckels 20 positioniert ist.
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Durch Einfahren und Ausfahren des Verschlusszylinders 42 wird die Verschlussplatte 38 von einer Offen-Position, in der sie vertikal ausgerichtet ist, in eine Geschlossen-Position, in der sie horizontal ausgerichtet ist, bewegt. In der Geschlossen-Position verschließen die beiden Verschlussplatten 38 die Öffnung 34 der Pressplatte 30. Die Schutzplatten 40 sind in der Offen-Position jeweils vertikal angeordnet; in der Geschlossen-Position haben sie eine Schrägstellung, sodass eine Art Trichter gebildet wird. Die Verschlussplatten 40 garantieren, dass kein in den Schacht 26 eingeworfener Müll hinter die Verschlussplatten 38 gelangt und deren Bewegungsweg hindert.
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3 zeigt die Zylinderkolben 47 der zwei Presszylinder 45, die mit der Pressplatte 30 verbunden und bevorzugt starr an ihr befestigt sind. Das Zylindergehäuse 46 kann beispielsweise in der Hülse gelagert sein, die am Schacht 26 befestigt ist. Durch Ausfahren des Presszylinders 45 wird die Pressplatte 30 relativ zum Deckel 20 nach unten bewegt und der Müll verdichtet.
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Die bevorzugt druckgesteuerten, hydraulischen Verschlusszylinder 42 und Presszylinder 45 beanspruchen nur sehr wenig Bauraum. Dies hat den Vorteil, dass die Öffnung 34 sehr groß sein kann. Entsprechend groß können der Schacht und die Schachtöffnung sein. Somit können auch große Müllsäcke 10 in den Schacht 26 eingeworfen werden. Die Ausdehnung der Pressplatte ist möglichst groß, jedoch kleiner als die Grundfläche eines Standardmüllcontainers, in dem der Müll verdichtet werden soll.
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4 zeigt eine Ausführungsform des Containerraums 4, an dessen oberem Rand die Abdeckvorrichtung 2 mit der Pressvorrichtung 3 mittels mehrerer Gelenke 48 angeordnet ist und den Containerraum 4 verschließt. Die Gelenke 48 sind an dem Deckel 20 der Abdeckvorrichtung 2 befestigt. Abdeckvorrichtung 2 und Pressvorrichtung 3 werden gemeinsam mittels zweier Öffnungszylinder 49 bewegt, um den Containerraum 4 zu öffnen.
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Der Deckel 20 hat gegenüber den Gelenken 48 mehrere Verschlussriegel 52, die mit Verschlusselementen 53 am Rand des Containerraums 4 zusammenwirken. In der geschlossenen Position des Containerraums 4, in der der Deckel 20 horizontal ausgerichtet ist, ist der Deckel 20 mittels der mehreren Verschlussriegel 52 und Verschlusselemente 53 verriegelt. Hierbei können handelsübliche Verschlusselemente verwendet werden.
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Im Containerraum 4 ist ein herkömmlicher, oben offener Müllcontainer 54 ohne Deckel angeordnet, der an seinem oberen Rand einen Bügel 50 hat. Bei geöffnetem Containerraum 4 kann der Müllcontainer 54 mittels eines Krans, der am Bügel 50 angreift, nach oben entnommen und geleert werden.
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4 ist zu entnehmen, dass der Müllcontainer 54 derart unter dem Deckel 20 positioniert ist, dass die Pressplatte 30 in den oben offenen Müllcontainer 54 hineingefahren werden kann.
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5 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Müll-Kompressionssystems 1 mit einem oben offenen Müllcontainer 54, der in einem Aufnahmeraum 6 gelagert ist. Der Müllcontainer 54 wird von der Abdeckvorrichtung 2 mit der Pressvorrichtung 3 nach oben hin geschlossen. Die Abdeckvorrichtung 2 ist fest mit dem oberen Rand des Müllcontainers 54 verschlossen. Der Schacht 26 der Abdeckvorrichtung 2 hat im oberen Bereich einen Entnahmebügel 56, mit dessen Hilfe ein Kran den Müllcontainer 54 nach oben aus dem Aufnahmeraum 6 herausheben kann. Durch Öffnen von zwei beweglichen, z.B. verschwenkbaren, Klappen 57 am Boden des Müllcontainers 54 kann der Müll nach unten herausfallen und der Müllcontainer 54 entleert werden, beispielsweise in einen oben offenen Müllwagen.
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6 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Müll-Kompressionssystems 1 mit der Abdeckvorrichtung 2 und der Pressvorrichtung 3 sowie einem Containerraum 4, der als offenes Gestell 5 ausgeführt ist. Der Containerraum 4 zur Aufnahme des Müllcontainers 54 mit Rollen 55 ist in den Aufnahmeraum 6 versenkbar, der sich unterhalb des Gehweg- oder Fahrbahnniveaus befinden kann.
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Der Containerraum 4 kann nach oben aus dem Aufnahmeraum 6 herausbewegt werden, bis sein Boden 60 auf Fahrbahnniveau ist. Der rollbare Müllcontainer 54 kann dann aus dem Containerraum 4 auf die Fahrbahn oder den Gehweg herausgerollt werden. Das Anheben des Containerraums 4 kann hydraulisch über einen Hydraulikzylinder oder in Zusammenwirken mit einem (nicht dargestellten) Drahtseil- oder Kettensystem erfolgen.
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Die 7 und 8 zeigen schematisch den als offenes Gestell 5 ausgebildeten Containerraum 4, der aus dem darunterliegenden Aufnahmeraum 6 angehoben worden ist. Sein Boden 60 ist mit dem Gehweg 62 oder Gehwegniveau auf gleicher Höhe. Der Müllcontainer 54 lässt sich so mühelos in den Containerraum 4 hineinschieben.
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Am Boden 60 des Müllcontainers 54 ist ein Gegenlager 64 angeordnet, das durch einen Stützrahmen 66 gebildet wird. Der Stützrahmen 66 besteht aus einem oberen Rahmen 68, der auch geschlossen sein kann, und einem unteren Rahmen 70. Der obere Rahmen 68 und der untere Rahmen 70 sind durch Höhenprofile oder Streben 72 miteinander verbunden, wobei der untere Rahmen 70 mittels Federn 74 oder Federelementen am Boden 60 befestigt ist. Da die Streben 72 mit dem oberen Rahmen 68 und dem unteren Rahmen 70 durch Gelenke verbunden sind, lässt sich der obere Rahmen 68 in einer Drehbewegung bewegen, wenn der leere Müllcontainer 54 gegen ein Endstück 76 bewegt wird und nach Weiterbewegung eine Schwenkbewegung des oberen Rahmens 68 initiiert. Der Stützrahmen 66 ist dann in der in 6 gezeigten Stützposition, in der der Müllcontainer 54 von dem Stützrahmen 66 getragen wird und die Rollen 55 des Müllcontainers 54 keinen Kontakt mit dem Boden 60 haben. Der Bewegungsweg des oberen Rahmens 68 relativ zum unteren Rahmen 70 kann durch Niveauelemente 78 begrenzt sein, die so ausgebildet sind, dass der Stützrahmen 66 in seiner Stützposition den Müllcontainer 54 trägt.
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Beim Füllen des Müllcontainers 54 mit Abfällen erhöht sich das Gewicht, sodass der Müllcontainer 54 den Stützrahmen 66 Richtung Boden 60 drückt, bis vertikale Stützarme 82 den Boden berühren. Somit kann ein festes Gegenlager für den Verdichtungsprozess gebildet werden. Ein optionaler Gewichtssensor 84 ist zwischen dem unteren Rahmen 70 des Stützrahmens 66 und dem Boden 60 des Containerraums 4 angeordnet. Hiermit lässt sich das Gewicht des gefüllten Müllcontainers 54 erfassen. Bei Überschreiten eines Sollwerts kann ein weiterer Verdichtungsprozess abgebrochen oder das weitere Verpressen von Müll verhindert werden.
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Die Erfindung wurde anhand der Zeichnungen und der Beschreibung umfassend beschrieben und erklärt. Die Beschreibung und Erklärung sind als Beispiel und nicht einschränkend zu verstehen. Die Erfindung ist nicht auf die offenbarten Ausführungsformen beschränkt. Andere Ausführungsformen oder Variationen ergeben sich für den Fachmann bei der Verwendung der vorliegenden Erfindung sowie bei einer genauen Analyse der Zeichnungen, der Offenbarung und der nachfolgenden Patentansprüche.
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In den Patentansprüchen schließen die Wörter „umfassen“ und „mit“ nicht das Vorhandensein weiterer Elemente oder Schritte aus. Der undefinierte Artikel „ein“ oder „eine“ schließt nicht das Vorhandensein einer Mehrzahl aus. Ein einzelnes Element oder eine einzelne Einheit können die Funktionen mehrerer der in den Patentansprüchen genannten Einheiten ausführen.