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Die Erfindung betrifft eine halbautomatische oder vollautomatische Feuerwaffe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es sind aus dem Stand der Technik Feuerwaffen mit verriegeltem Verschluss und Feuerwaffen mit unverriegeltem Verschluss bekannt. Im Bereich der Feuerwaffen mit verriegeltem Verschluss sind verschiedene Verriegelungssysteme bekannt, beispielsweise Kämme auf einem Lauf der Waffe und korrespondierende Nuten in einem Schlitten der Waffe oder auch ein Verschlussblock am Laufende, verriegelnd im Auswurffenster des Schlittens. Auch weitere Bestandteile der Feuerwaffen gemäß dem Stand der Technik weisen eine teils komplizierte mechanische Konstruktion auf, die kostenintensiv und für Fehlfunktionen anfällig ist.
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So ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 006 939 A1 eine automatische Waffe mit Visiereinrichtung und einer parallelgeschalteten Sender-/Detektoreinheit mit zugehöriger Signalverarbeitungselektronik bekannt, die einen Blockiermechanismus für den Waffenverschluß ansteuert und letzteren genau in jenem Fall in rückwärtiger Position arretiert, wenn und während die Waffe auf ein nicht zu bekämpfendes Ziel gerichtet ist. Ein solches nicht zu bekämpfendes Ziel im Sinne der Erfindung ist definiert als ein Mitglied des eigenen Einsatzkommandos, welches an seinem Kampfanzug und/oder Helm eine Plakette oder andere Vorrichtung mit geeigneter Rückstrahl- oder Sendecharakteristik für die an der Waffe bzw. dem Visier angebrachte Sender-/Detektoreinheit besitzt.
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Die
US 3 241 445 A zeigt eine Vorrichtung zum Abfeuern von Geschützen, umfassend in Kombination einen Verschlussblock, in dem ein Elektromagnet montiert ist, der eine Erregerspule und einen konzentrisch zu der Spule angeordneten beweglichen Anker umfasst, wobei ein Schlagbolzen einen Teil des Ankers bildet, eine Schlagbolzenhülse, die verschiebbar in dem Verschlussblock montiert ist, eine Schlagbolzen-Rückstellfeder, die die Schlagbolzenhülse mit dem Schlagbolzen koppelt, um den Schlagbolzen nach der Betätigung in eine anfängliche Ruheposition zurückzubringen, und einen Mechanismus zum mechanischen Betreiben des Schlagbolzens, falls ein mechanischer Betrieb erwünscht ist.
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In der
US 2010 / 0 224 056 A1 ist eine Vorrichtung zum Verzögern des Wirkungsablaufs einer mit Gasdruck betriebenen Schusswaffe mit einem Lauf mit einer Bohrung, einem Wirkungsrohr und einem Verschlussblock gezeigt, die Folgendes aufweist: einen Behälter mit einer Gaskammer und einem Auslass, wobei der Auslass in Fluidverbindung mit dem Wirkungsrohr der Schusswaffe steht; eine Öffnung in Fluidverbindung zwischen der Gaskammer und der Bohrung des Laufs; ein Einweg-Rückschlagventil in der Öffnung, wobei das Einweg-Rückschlagventil den Fluidfluss von der Bohrung zu der Gaskammer zulässt; ein Gasablassventil mit mindestens einer offenen und einer geschlossenen Position, das an dem Behälter angeordnet ist und in Fluidverbindung mit der Gaskammer und dem Auslass steht, und ein Gestänge, das drehbar an dem Gasablassventil angebracht ist und in mechanischer Verbindung mit dem Verschlussblock steht, wobei, wenn das Gasablassventil in der geschlossenen Position ist, Gas in der Gaskammer zurückgehalten wird und das Gestänge den Verschlussblock daran hindert, sich zu bewegen, und wenn das Gasablassventil in der offenen Position ist, das Gestänge den Verschlussblock entsperrt, wodurch eine normale Gaswirkung der Schusswaffe ermöglicht wird.
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Die
CN 209820252U zeigt ein Geschütz mit einem elektromagnetisch angetriebenen Verschlusskörper.
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Ausgehend vom vorstehend erläuterten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Feuerwaffe anzugeben, die eine einfache und kostengünstige Konstruktion erlaubt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird hinsichtlich ihres apparativen Aspekts durch eine Feuerwaffe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird demnach durch eine halbautomatische oder vollautomatische Feuerwaffe aufweisend einen Lauf, dessen hinteres Laufende als Patronenlager ausgebildet ist, in welches jeweils ein Geschoss von hinten her einsetzbar ist; einen Verschlusskörper, welcher in einer Lauflängsrichtung zwischen einer das Patronenlager freigebenden Offenstellung zum Nachladen eines Geschosses und einer das Patronenlager verschließenden Schließstellung verschiebbar angeordnet ist, wobei der Verschlusskörper in der Schließstellung das Patronenlager nach hinten abschließt und einer Patronenhülse als Gegenlager zur Aufnahme des Rückschlages bei einer Zündung einer Treibladung einer Patrone dient, wobei die Feuerwaffe eine Verschluss-Verriegelungsvorrichtung aufweist, welche dazu ausgebildet ist, eine Verschlusskörperverriegelung von einer den Verschlusskörper freigebenden Verschlusskörper-Freigabestellung in eine den Verschlusskörper in seiner Schließstellung verriegelnde Verschlusskörper-Verriegelungsstellung und von der Verschlusskörper-Verriegelungsstellung in die Verschlusskörper-Freigabestellung zu verbringen, wobei die Verschluss-Verriegelungsvorrichtung einen Elektromagneten zum Verbringen der Verschlusskörperverriegelung von der Verschlusskörper-Freigabestellung in die Verschlusskörper-Verriegelungsstellung aufweist, oder einen Elektromagneten zum Verbringen der Verschlusskörperverriegelung von der Verschlusskörper-Verriegelungsstellung in die Verschlusskörper- Freigabestellung aufweist, oder einen Elektromagneten zum Verbringen der Verschlusskörperverriegelung von der Verschlusskörper-Freigabestellung in die Verschlusskörper-Verriegelungsstellung und zum Verbringen der Verschlusskörperverriegelung von der Verschlusskörper-Verriegelungsstellung in die Verschlusskörper-Freigabestellung aufweist, wobei die Feuerwaffe ferner einen Schlagbolzen aufweist und die Verschlusskörperverriegelung einen Verriegelungsabschnitt aufweist, wobei der Verriegelungsabschnitt eine Aussparung aufweist, in der der Schlagbolzen in Lauflängsrichtung hin- und herbewegbar angeordnet ist, wobei der Verschlusskörper eine zylinderförmige Aussparung in Form einer Bohrung aufweist, durch die der Schlagbolzen hindurchtreten kann und die Treibladung zünden kann.
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Das heißt, dass die Verschluss-Verriegelungsvorrichtung einen Elektromagneten aufweist, der dazu ausgebildet sein kann, um die Verschlusskörperverriegelung durch die Erzeugung eines Magnetfeldes und einer daraus resultierenden Kraft, die auf die Verschlusskörperverriegelung wirkt, in die die Verschlusskörper-Verriegelungsstellung zu verbringen, in der der Verschlusskörper durch dieselbe verriegelt ist. Zusätzlich oder alternativ hierzu ist der Elektromagnet dazu ausgebildet, um die Verschlusskörperverriegelung durch die Erzeugung eines Magnetfeldes und einer daraus resultierenden Kraft, die auf die Verschlusskörperverriegelung wirkt, in die die Verschlusskörper-Freigabestellung zu verbringen, in der der Verschlusskörper freigegeben ist. Dadurch wird eine wirkungsvolle Betätigung der Verschlusskörperverriegelung bzw. eines Verschlusskörperverriegelungselements bei gleichzeitig einfacher Konstruktion sichergestellt.
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Es sei als Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe weiterhin auf eine Feuerwaffe verwiesen, die eine Schussauslösevorrichtung aufweist, die wenigstens einen Elektromagneten zur wenigstens teilweisen Betätigung desselben aufweist. Insbesondere kann die Schussauslösevorrichtung einen Schlagbolzen aufweisen der mittels des Elektromagneten von einer Neutralstellung in eine Schussauslösestellung verbringbar ist. Der Schlagbolzen kann alternativ hierzu oder auch zusätzlich mittels des Elektromagneten von der Schussauslösestellung in die Neutralstellung verbringbar sein.
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Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass die Feuerwaffe mit der voranstehend beschriebenen Schussauslösevorrichtung keine verriegelte Waffe sein muss, sondern auch eine beliebige andere Feuerwaffe sein kann.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen anhand von möglichen Ausführungsformen als Beispielen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
- 1 eine Teilansicht (Schnittansicht) einer ersten möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Feuerwaffe in einer Verschlusskörper-Verriegelungsstellung;
- 2 eine Teilansicht (Schnittansicht) einer ersten möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Feuerwaffe in einer Verschlusskörper-Freigabestellung;
- 3 eine Teilansicht (Schnittansicht) einer zweiten möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Feuerwaffe in einer Verschlusskörper-Verriegelungsstellung;
- 4 eine weitere Teilansicht (Schnittansicht) einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Feuerwaffe, deren konstruktive Details sowohl in der ersten als auch in der zweiten Ausführungsform verwirklicht sind;
- 5 eine Schnittansicht eines Teils einer weiteren möglichen Ausführungsform einer Feuerwaffe, die eine Schussauslösevorrichtung derselben darstellt;
- 6 eine schematische Ansicht einer zu der Ausführungsform der 5 alternativen Ausführungsform einer Feuerwaffe, deren Schussauslösevorrichtung drei Elektromagnete aufweist;
- 7 ein Diagramm, das eine Einschaltdauer der Elektromagnete der in 6 dargestellten Ausführungsform zeigt.
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1, 2 und 3 zeigen von einer Feuerwaffe 2 gemäß der Erfindung einen Lauf 4 und einen Verschlusskörper 6 . Ein hinterer Abschnitt des Laufes 4 ist als Patronenlager 8 ausgebildet. Der Verschlusskörper 6 ist zwischen der in 1 gezeigten Verschlusskörper-Verriegelungsstellung und der in 2 gezeigten Verschlusskörper-Freigabestellung in einer Verschlussführung (nicht dargestellt) in Längsrichtung des Laufes 4 verschiebbar.
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In der in 1 gezeigten Schließstellung bildet der Verschlusskörper 6 ein Gegenlager zur Aufnahme des Rückschlages bei der Zündung der (nicht gezeigten) Treibladung der Patrone 10 . Bei der Zündung der Treibladung der Patrone 10 wird das Geschoss 12 durch eine Bohrung 14 des Laufes 4 getrieben, während eine Patronenhülse 16 gegen den Explosionsdruck der Treibladung von dem Verschlusskörper 6 in dem Patronenlager 8 gehalten wird.
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Nach der Schussabgabe wird der Verschlusskörper 6 in die in 2 gezeigte Offenstellung zurückbewegt. Dabei wird die Patronenhülse 16 ausgeworfen, sodass dann automatisch eine neue Patrone in das Patronenlager 8 eingelegt werden kann.
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Zur Zündung der Treibladung der Patrone 10 schlägt ein Schlagbolzen 18 auf das Zentrum auf der Rückseite der Patrone 10.
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Die Feuerwaffe weist eine Verschluss-Verriegelungsvorrichtung 20 auf, welche dazu ausgebildet ist, eine Verschlusskörperverriegelung in Form eines Verriegelungsbolzens 22 von einer den Verschlusskörper 6 freigebenden Verschlusskörper-Freigabestellung (in 2) in eine den Verschlusskörper 6 in seiner Schließstellung verriegelnde Verschlusskörper-Verriegelungsstellung (in 1 und 3 dargestellt) und von der Verschlusskörper-Verriegelungsstellung in die Verschlusskörper-Freigabestellung zu verbringen.
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Hierzu weist die Verschluss-Verriegelungsvorrichtung 20 in den in 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsformen einen Elektromagneten 24 sowie ein elastisches Element in Form einer Feder 26, welche mit dem Verriegelungsbolzen in Wirkeingriff steht bzw. kraftschlüssig mit diesem in Eingriff steht bzw. kraftschlüssig mit diesem verbunden ist, auf. Der Elektromagnet ist derart angeordnet, dass ein von ihm erzeugtes Magnetfeld auf den Verriegelungsbolzen 22 wirksam ist. In den beschriebenen Ausführungsformen ist ein Abschnitt des Verriegelungsbolzens 22 innerhalb des Elektomagneten (in etwa wie ein Spulenkern, jedoch verschiebbar zum Magneten) angeordnet.
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Bei der in 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist die Feder 26 als Schraubendruckfeder ausgebildet, welche den Verriegelungsbolzen 22 mittels ihrer Federkraft in die Verschlusskörper-Verriegelungsstellung drängt. Ist eine Stellung des Verriegelungsbolzens 22 in der Verschlusskörper-Verriegelungsstellung erwünscht, wird der Elektromagnet 24 in einem stromlosen Zustand belassen bzw. in einen solchen versetzt und die Federkraft drückt den Verriegelungsbolzen 22 in die Verschlusskörper-Verriegelungsstellung.
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Ist eine Verbringung des Verriegelungsbolzens 22 in die Verschlusskörper-Freigabestellung gewünscht, so wird der Elektromagnet 24 bestromt, so dass der Verriegelungsbolzen 22 durch die aufgrund des entstehenden Magnetfelds auf ihn wirkende Kraft in die Verschlusskörper-Freigabestellung gezogen wird und den Versschlusskörper 6 somit freigibt.
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Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform ist die Feder 26 als Schraubenzugfeder ausgebildet, welche den Verriegelungsbolzen 22 mittels ihrer Federkraft in die Verschlusskörper-Freigabestellung zieht. Ist eine Stellung des Verriegelungsbolzens 22 in der Verschlusskörper-Freigabestellung erwünscht, wird der Elektromagnet 24 in einem stromlosen Zustand belassen bzw. in einen solchen versetzt und die Federkraft zieht den Verriegelungsbolzen 22 in die Verschlusskörper-Freigabestellung.
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Ist eine Verbringung des Verriegelungsbolzens 22 in die Verschlusskörper-Verriegelungsstellung gewünscht, so wird der Elektromagnet 24 bestromt, so dass der Verriegelungsbolzen 22 durch die aufgrund des entstehenden Magnetfelds auf ihn wirkende Kraft in die Verschlusskörper-Verriegelungsstellung gezogen wird und den Verschlusskörper 6 somit verriegelt.
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Der Verriegelungsbolzen 22 weist neben dem im Elektromagneten 24 angeordneten Abschnitt einen Verriegelungsabschnitt 28 auf, der eine Aussparung aufweist, in der der Schlagbolzen (18) in Lauflängsrichtung hin- und herbewegbar angeordnet ist. In der in 4 beschriebenen Ausführungsform ist der Verriegelungsabschnitt in einer Draufsicht auf den Verschlusskörper 6 der Feuerwaffe 2 von hinten in etwa U-förmig ausgebildet. Dadurch ist es sichergestellt, dass zur Zündung der Treibladung der Patrone 10 der Schlagbolzen 18 ungehindert auf das Zentrum auf der Rückseite der Patrone 10 schlagen kann. Dies ist in 4 dargestellt, aus welcher auch ersichtlich ist, dass der Verschlusskörper 6 eine zylinderförmige Aussparung in Form einer Bohrung 30 aufweist, durch die der Schlagbolzen 18 hindurchtreten kann und die Treibladung zünden kann. Alternativ hierzu kann der Verriegelungsabschnitt beispielsweise auch eine Bohrung oder eine andersgeartete Aussparung aufweisen, insbesondere eine zu der im Verschlusskörper 6 angeordneten Bohrung 30 korrespondierende Bohrung.
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In einer alternativen Ausführungsform kann die Feder 26 entfallen. In diesem Fall dient der Elektromagnet sowohl der Verbringung des Verriegelungsbolzens 22 in die Verschlusskörper-Verriegelungsstellung als auch der Verbringung des Verriegelungsbolzens 22 in die Verschlusskörper-Freigabestellung. Hierzu ist es beispielsweise denkbar, dass der Verriegelungsbolzen magnetische Abschnitte aufweist, die je nach Magnetfeldrichtung für eine Bewegung des Verriegelungsbolzens 22 in die gewünschte Richtung bei einer Wechselwirkung mit dem Magnetfeld dienen. In diesem Falle kann die Magnetfeldrichtung beispielsweise durch ein Umpolen des Stroms, der das Magnetfeld des Elektromagneten 24 umgekehrt werden, was zu gegenläufigen Bewegungen des Verriegelungsbolzens 22 führt. Alternativ ist beispielsweise eine Verwendung mehrerer Elektromagnete denkbar, wovon jeder Elektromagnet für eine anders gerichtete Bewegung des Verriegelungsbolzens 22 vorgesehen ist.
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Die Feuerwaffe weist ferner eine Schussauslösevorrichtung 32 auf, die in einer in 5 und 6 beschriebenen Ausführungsform einen weiteren Elektromagneten 34 zur wenigstens teilweisen Betätigung desselben aufweist Die Schussauslösevorrichtung 32 weist ferner den Schlagbolzen 18 auf, der in der in 5 und 6 beschriebenen Ausführungsform zweiteilig ausgebildet ist und einen ersten Schlagbolzenabschnitt 18a und einen zweiten Schlagbolzenabschnitt 18b aufweist. Alternativ hierzu kann der Schlagbolzen aber auch einteilig oder drei- oder mehrteilig ausgebildet sein.
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Der erste Schlagbolzenabschnitt 18a ist innerhalb des Elektromagneten 34 in einer Längsrichtung hin- und herbewegbar angeordnet (wiederum wie ein Spulenkern, jedoch beweglich) und ist durch das von dem Elektromagneten erzeugte Feld aufgrund seiner Anordnung mit Kraft beaufschlagbar und somit durch die Wirkung des Magnetfelds bewegbar. Der zweite Schlagbolzenabschnitt 18b ist im Verschlusskörper 6 in der Längsrichtung hin- und herbewegbar angeordnet bzw. gelagert.
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Der erste Schlagbolzenabschnitt 18a ist mittels der durch den Elektromagneten 34 erzeugten Kraft (bei einer Bestromung des Elektromagneten 34) von einer Neutralstellung (in 5 dargestellt) in eine Schussauslösestellung verbringbar, in welcher der erste Schlagbolzenabschnitt 18a mit einer dem zweiten Schlagbolzenabschnitt 18b zugewandten Stirnseite 36 auf eine dem ersten Schlagbolzenabschnitt 18a zugewandte Stirnseite 38 des zweiten Schlagbolzenabschnitts 18b trifft und diesen aufgrund seiner kinetischen Energie, die auf den zweiten Schlagbolzenabschnitt 18b übertragen wird, in Richtung der Patrone schlägt, was zur Zündung der Treibladung führt.
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Die Schussauslösevorrichtung 32 weist ferner ein elastisches Element in Form einer Feder 40 auf, die in der in 5 dargestellten Ausführungsform als Schraubendruckfeder ausgebildet ist und mit dem ersten Schlagbolzenabschnitt 18a derart in Wirkeingriff steht bzw. kraftschlüssig verbunden ist, dass die Federkraft den ersten Schlagbolzenabschnitt 18a in die Neutralstellung drängt.
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In einer hierzu alternativen Ausführungsform ist der Schlagbolzen 18 (dieser kann wiederum einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein) mittels des Elektromagneten nicht nur von der Neutralstellung in eine Schussauslösestellung sondern auch von der Schussauslösestellung in die Neutralstellung verbringbar. Hierzu sind in der in 6 dargestellten Ausführungsform drei Elektromagnete 34a, 34b und 34c vorhanden. Der erste Schlagbolzenabschnitt 18a (alternativ ein Abschnitt des Schlagbolzens 18 bei einteiliger Realisierung des Schlagbolzens) ist innerhalb der Elektromagnete 34a, 34b und 34c angeordnet. Durch eine zeitlich variable Bestromung der einzelnen Elektromagnete 34a, 34b und 34c kann dadurch eine Bewegung des ersten Schalgbolzenabschnitts 18 a entweder in Richtung der Neutralstellung oder in Richtung der Schussauslösestellung erreicht werden. Durch die zeitlich variable Bestromung kann ferner eine Beschleunigung in die gewünschte Bewegungsrichtung erreicht werden,beispielsweise ein zeitlicher Bestromungsverlauf wie in 7 dargestellt realisiert wird.
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Ab dem Moment, in dem die Schussauslösung initiiert wird (t0), werden alle drei Elektromagnete 34a, 34b und 34c bestromt. Zum Zeitpunkt t1 wird der erste Elektromagnet 34a stromlos geschaltet, ab dem Zeitpunkt t2 wird der zweite Elektromagnet 34b stromlos geschaltet und der dritte Elektromagnet 34c wird als letzter zum Zeitpunkt t3 stromlos geschaltet. Es gilt dabei t1 < t2 < <t3. Der erste Elektromagnet 34a ist dabei am weitesten Entfernt von der Patrone 10 angeordnet und der dritte Elektromagnet 34c ist am nächsten zu der Patrone 10 angeordnet, während der zweite Elektromagnet 34b in der Mitte zwischen den beiden anderen angeordnet ist. Durch dieses Bestromungsschema wird eine Beschleunigung des ersten Schlagbolzenabschnitts 18 a in Richtung der Schussauslösestellung erzielt. Analog kann durch ein entsprechend abgeändertes Bestromungsschema auch eine Beschleunigung in die andere Richtung erzeugt werden.
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Obwohl die Erfindung anhand von Ausführungsformen mit festen Merkmalskombinationen beschrieben wird, umfasst sie jedoch auch die denkbaren weiteren vorteilhaften Merkmalskombinationen, wie sie insbesondere aber nicht erschöpfend durch die Unteransprüche angegeben sind. Sämtliche in den Anmeldeunterlagen angegebenen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.