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Die vorliegende Erfindung betrifft eine pneumatische Vorrichtung zur Verstellung einer Kontur einer Sitzanlagefläche eines Fahrzeugsitzes. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen Fahrzeugsitz, der eine derartige pneumatische Vorrichtung aufweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer pneumatischen Vorrichtung zur Verstellung einer Kontur einer Sitzanlagefläche eines Fahrzeugsitzes.
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Moderne Fahrzeugsitze enthalten Fluidzellen oder -kammern, die durch Bereitstellung von druckbeaufschlagtem Fluid, wie zum Beispiel Druckluft, für die Fluidzellen aufgeblasen werden. Diese Fluidzellen sind im Bereich einer Sitzfläche oder einer Rückenlehnenfläche (zusammen als Sitzanlagefläche bezeichnet) des Fahrzeugsitzes angeordnet. Durch Bereitstellung von druckbeaufschlagtem Fluid für die Fluidzellen nimmt ein Volumen einer jeweiligen Fluidzelle zu, wodurch es möglich wird, eine Kontur der Sitzanlagefläche des Fahrzeugsitzes im Bereich der jeweiligen Fluidzelle einzustellen. Für die Bereitstellung des druckbeaufschlagten Fluids für die jeweilige Fluidzelle wird das Fluid, wie zum Beispiel Luft, unter Verwendung beispielsweise eines Kompressors zunächst mit Druck beaufschlagt und dann unter Verwendung eines Netzwerks von Fluidleitungen (zum Beispiel Kunststoffrohren), Ventilen und einer Steuervorrichtung zur Steuerung der Ventile zu der jeweiligen Fluidzelle verteilt.
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Diese Fluidzellen werden in der Regel durch Anordnen mehrerer Folien, wie zum Beispiel Kunststofffolien, übereinander und Verbinden von Paaren dieser Folien entlang von Schweißnähten erzeugt. Die Anordnung der Schweißnähte ist hoch komplex und erfordert viele Herstellungsschritte und viel manuelle Arbeit, bis die Fluidzellen erzeugt sind.
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Die US 2006 / 0 049 678 A1 offenbart einen Fahrzeugsitz, der ein Sitzkissen und eine Sitzlehne aufweist, die jeweils mit einer Mehrzahl von druckbeaufschlagbaren Elementen zur Beeinflussung der Sitzkontur versehen sind, und eine Steuerung zur gezielten Druckbeaufschlagung der Elemente, wobei mittels der Steuerung unterschiedliche Massageeffekte erzielbar sind. Die druckbeaufschlagbaren Elemente sind im Verhältnis zur Fläche der Sitzkontur kleine, kissenartige Elemente, welche jeweils separat über Leitungen ansteuerbar sind zur im Wesentlichen punktförmigen Veränderung der Sitzkontur. Hierdurch kann eine wirkungsvolle Massagefunktion mittels der druckbeaufschlagbaren Elemente realisiert werden, da eine im Wesentlichen punktförmige Druckerzeugung gezielt Veränderungen der Sitzkontur ermöglicht. Dadurch, dass die druckbeaufschlagbaren Elemente relativ kleine, kissenartige Elemente sind, ist das erforderliche Volumen und somit die Ansprechzeit gering. Die Massagefunktion kann durch geringen zusätzlichen Raumbedarf an bestehenden Sitzen eingefügt werden.
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Die US 2016 / 0 200 228 A1 offenbart eine Massagevorrichtung mit Massagezellen, die direkt unter dem Sitzbezug angeordnet sind, wobei die aufeinanderfolgenden Massagezellen in der linearen Folge in deren Längsrichtung miteinander überlappend angeordnet sind, so dass bei jedem Paar aufeinanderfolgenden Zellen die folgende Zelle mit der vorhergehenden Zelle teilweise in Überdeckung ist. Ferner sind die Massagezellen so ausgestaltet, dass sie im aufgeblasenen Zustand, in Ansicht im Querschnitt in einer Ebene parallel zu Längsrichtung der linearen Folge der Massagezellen, keilförmig sind, d.h. die Massagezellen sind im aufgeblasenen Zustand jeweils an einer Seite höher als an der in Längsrichtung gegenüberliegenden Seite. Dabei ist die Keilform aller Massagezellen in der linearen Folge gleich gerichtet, d.h. die im aufgeblasenen Zustand höheren Seiten der Massagezellen weisen alle in eine Richtung und demgemäß weisen die im aufgeblasenen Zustand niedrigeren Seiten der Keilform der Massagezellen ebenfalls in eine Richtung, die der zuerst genannten entgegengesetzt ist.
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US 5 082 326 A beschreibt einen automatischen Fahrzeugsitz, bei dem jede Partie eingestellt werden kann. Insbesondere ist der beschriebene Mechanismus gekennzeichnet durch die Verwendung von in mehreren Exemplaren gestapelten Lufttaschen als Ersatz für Hydraulikzylinder. Der Fahrzeugsitz besteht aus: einer zweistufigen Rückenlehne mit einem Kopfstützenpolster am oberen Ende; einer Schenkelauflage, deren Neigung und Position verändert werden kann; Seitenstützen, die zu beiden Seiten des Sitzes und der Rückenlehne angeordnet sind und deren Neigung jeweils eingestellt werden kann; einem Hebemechanismus, mit dem die Sitzhöhe nach oben und unten verändert werden kann und der vorzugsweise einen automatischen Sperrmechanismus aufweist; einem Bewegungsmechanismus, der die Sitzposition nach vorwärts und rückwärts verschieben kann und einen automatischen Sperrmechanismus besitzt. Die genannten Mechanismen werden durch die Ausdehnung und Zusammenziehung der genannten Lufttaschen betätigt, die mit jedem Mechanismus unter Vermittlung einer zentralen Schalttafel verbunden werden
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Somit besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung einer pneumatischen Vorrichtung zur Verstellung einer Kontur einer Sitzanlagefläche eines Fahrzeugsitzes, die auf kosteneffektive und zeiteffiziente Weise hergestellt werden kann.
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Die obige Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine pneumatische Vorrichtung zur Verstellung einer Kontur der Sitzanlagefläche eines Fahrzeugsitzes bereitgestellt. Die pneumatische Vorrichtung weist eine erste Folie, eine auf der ersten Folie angeordnete zweite Folie, eine auf der zweiten Folie angeordnete dritte Folie, eine die erste Folie, die zweite Folie und die dritte Folie miteinander verbindende erste Naht, auf, wobei die erste Naht zur Bereitstellung einer ersten Fluidkammer zwischen der ersten Folie und der zweiten Folie ausgebildet ist, wobei die erste Naht ferner zur Bereitstellung einer zweiten Fluidkammer zwischen der zweiten Folie und der dritten Folie ausgebildet ist, wobei die erste Fluidkammer und/oder die zweite Fluidkammer zur Verstellung der Kontur der Sitzanlagefläche des Fahrzeugsitzes ausgebildet sind. Ferner weist die pneumatische Vorrichtung einen in der zweiten Folie gebildeten Verbindungsdurchgang auf, der dazu ausgebildet ist, die erste Fluidkammer mit der zweiten Fluidkammer fluidisch (fluidmäßig) zu verbinden. Durch Bereitstellung der ersten Naht, die die erste Folie, die zweite Folie und die dritte Folie miteinander verbindet, können die Herstellungsschritte zur Herstellung der pneumatischen Vorrichtung signifikant verringert werden, und es lassen sich Zeit und Geld für die Fertigung der pneumatischen Vorrichtung einsparen.
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Gemäß einer Ausführungsform der pneumatischen Vorrichtung weist die pneumatische Vorrichtung ferner eine zweite Naht auf, die nur die erste Folie und die zweite Folie miteinander verbindet, wobei die zweite Naht dazu ausgebildet ist, einen Fluidzuführungsdurchgang zwischen der ersten Folie und der zweiten Folie bereitzustellen, um die erste Fluidkammer mit einer Fluidquelle der pneumatischen Vorrichtung fluidisch zu verbinden. Bei dieser Ausführungsform ist ein Fluidzuführungsdurchgang in der pneumatischen Vorrichtung bereits integriert, so dass keine getrennten Fluidleitungen in Form von Kunststoffrohren für die Bereitstellung von druckbeaufschlagtem Fluid für die erste Fluidkammer erforderlich sind. Bei dieser Ausführungsform können Herstellungsschritte für die Bereitstellung der pneumatischen Vorrichtung weiter reduziert werden. Des Weiteren ist es möglich, eine zweckmäßige und dünne pneumatische Vorrichtung bereitzustellen, die keine sperrigen und unzweckmäßigen Kunststoffrohre mehr als Fluidleitungen verwendet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich die zweite Fluidkammer in einem aufgeblasenen Zustand der zweiten Fluidkammer im Wesentlichen entlang einer Fluidkammerachse, die sich entlang einer Aufblasrichtung der zweiten Fluidkammer erstreckt, und erstreckt sich der Verbindungsdurchgang durch die zweite Folie entlang einer Verbindungsdurchgangsachse, die sich im Wesentlichen parallel zu der Fluidkammerachse erstreckt. Bei einer bevorzugten Ausführungsformen erstrecken sich die Verbindungsdurchgangsachse und die Fluidkammerachse entlang einer gemeinsamen Achse. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform kann die räumliche Erstreckung der pneumatischen Vorrichtung weiter reduziert werden, und es kann eine kompaktere pneumatische Vorrichtung bereitgestellt werden. Auch ist es möglich, dass sich die Verbindungsdurchgangsachse unter einem vorbestimmten Abstand zu der Fluidkammerachse erstreckt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform weist die zweite Fluidkammer im aufgeblasenen Zustand der zweiten Fluidkammer einen Sitzkonturverstellungsabschnitt, der zum Verstellen der Kontur der Sitzanlagefläche des Fahrzeugsitzes ausgebildet ist, und einen Fluidkammerkopplungsabschnitt, der zur fluidischen Verbindung des Verbindungsdurchgangs mit dem Sitzkonturverstellungsabschnitt ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform weist die zweite Fluidkammer zwei verschiedene Teile, einen zur Verstellung der Kontur der Sitzanlagefläche und einen zur fluidischen Verbindung des Verbindungsdurchgangs mit dem Sitzkonturverstellungsabschnitt, auf. Durch Bereitstellung dieser beiden verschiedenen Teile kann eine Ausführung der zweiten Fluidkammer so zugeschnitten werden, dass die Kontur der Sitzanlagefläche des Fahrzeugsitzes genauer eingestellt werden kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Sitzkonturverstellungsabschnitt im aufgeblasenen Zustand der zweiten Fluidkammer entlang einer Sitzkonturverstellungsabschnittsachse, der Verbindungsdurchgang erstreckt sich entlang einer Verbindungsdurchgangsachse, wobei sich die Verbindungsdurchgangsachse unter einem vorbestimmten Abstand zu der Sitzkonturverstellungsabschnittachse erstreckt und wobei der vorbestimmte Abstand so ausgewählt ist, dass er größer als ein maximaler Radius des Sitzkonturverstellungsabschnitts ist. Bei dieser Ausführungsform sind der Verbindungsdurchgang und der Sitzkonturverstellungsabschnitt um mehr als einen maximalen Radius des Sitzkonturverstellungsabschnitts (gemessen senkrecht zu der Sitzkonturverstellungsabschnittsachse) voneinander beabstandet. Mit anderen Worten, ist der Abstand größer als die Hälfte eines maximalen Durchmessers des Sitzkonturverstellungsabschnitts. Da der Abstand größer als die Hälfte eines maximalen Durchmessers des Sitzkonturverstellungsabschnitts ist, ist der Verbindungsdurchgang bei dieser Anordnung weit genug von dem Sitzkonturverstellungsabschnitt beabstandet, so dass ein Einfluss des Sitzkonturverstellungsabschnitts auf den Sitzkonturverstellungsabschnitt auf ein Minimum reduziert werden kann.
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Bei einer anderen Ausführungsform weist die zweite Folie eine untere Folie (die auch als erste Folienlage bezeichnet werden kann) und eine auf der unteren Folie angeordnete obere Folie (die auch als zweite Folienlage bezeichnet werden kann), auf, enthalten die untere Folie und die obere Folie eine gemeinsame Öffnung, wobei nur die untere Folie und die obere Folie durch eine dritte Naht, die sich um den Umfang der gemeinsamen Öffnung erstreckt, miteinander verbunden sind, und sind die untere Folie, die obere Folie, die erste Folie und die dritte Folie durch die erste Naht, die sich zumindest teilweise um den Umfang der dritten Naht erstreckt, miteinander verbunden. Bei dieser Ausführungsform weist die zweite Folie zwei Folienlagen, nämlich die erste Folienlage und die zweite Folienlage, die eine gemeinsame Öffnung enthalten, auf, und erstreckt sich die dritte Naht um den Umfang der gemeinsamen Öffnung, derart, dass die gemeinsame Öffnung in der ersten und zweiten Folienlage als der Verbindungsdurchgang fungiert.
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Bei einer anderen Ausführungsform weist die zweite Folie eine untere Folie (die auch als erste Folienlage bezeichnet werden kann) und eine auf der unteren Folie angeordnete obere Folie (die auch als zweite Folienlage bezeichnet werden kann), auf, sind die untere Folie, die obere Folie, die erste Folie und die dritte Folie durch die erste Naht miteinander verbunden, sind nur die untere Folie und die obere Folie durch eine dritte Naht, die neben der ersten Naht angeordnet ist, miteinander verbunden, und sind nur die erste Folie und die dritte Folie durch eine vierte Naht miteinander verbunden, die zu der dritten Naht derart versetzt angeordnet ist, dass eine sich zwischen der dritten Naht und der vierten Naht erstreckende Öffnung bereitgestellt wird und als der Verbindungsdurchgang ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ist der Verbindungsdurchgang nicht als eine gemeinsame Öffnung in der ersten und zweiten Folienlage vorgesehen, sondern ist als der Raum zwischen der dritten Naht und der vierten Naht vorgesehen. Da bei dieser Ausführungsform keine gemeinsame Öffnung in der ersten und zweiten Folienlage gebildet werden muss, können die Herstellungsschritte zur Herstellung des Verbindungsdurchgangs weiter reduziert werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform weist die dritte Folie eine Öffnung im Bereich der zweiten Fluidkammer auf, wobei die Öffnung dazu ausgebildet ist, einen Fluiddurchgang zwischen der zweiten Fluidkammer und einer dritten Fluidkammer bereitzustellen, der durch Verbinden einer weiteren Folie mit der dritten Folie gebildet wird. Bei dieser Ausführungsform kann der zweiten Fluidkammer eine weitere Fluidkammer durch Verbinden einer weiteren Folie (wie zum Beispiel einer vierten oder einer fünften Folie) mit der dritten Folie hinzugefügt werden. Durch Bereitstellung einer weiteren Fluidkammer kann eine verbesserte Verstellung der Kontur der Sitzanlagefläche des Fahrzeugs bereitgestellt werden, ohne den Herstellungsprozess übermäßig zu verkomplizieren.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fahrzeugsitz bereitgestellt. Der Fahrzeugsitz weist eine Sitzanlagefläche für einen Benutzer des Fahrzeugsitzes und eine pneumatische Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt und Ausführungsformen davon auf.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer pneumatischen Vorrichtung zur Verstellung einer Kontur einer Sitzanlagefläche eines Fahrzeugsitzes bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die Schritte des Bereitstellens einer ersten Folie, Bereitstellens einer mit einem Verbindungsdurchgang gebildeten zweiten Folie, Bereitstellens einer dritten Folie, Anordnens der zweiten Folie auf der ersten Folie, Anordnens der dritten Folie auf der zweiten Folie und Miteinanderverbindens der ersten Folie, der zweiten Folie und der dritten Folie durch eine erste Naht, derart, dass zwischen der ersten Folie und der zweiten Folie eine erste Fluidkammer gebildet wird, derart, dass zwischen der zweiten Folie und der dritten Folie eine zweite Fluidkammer gebildet wird, und derart, dass die erste Fluidkammer und die zweite Fluidkammer durch den Verbindungsdurchgang fluidisch miteinander verbunden sind. Bei diesem Verfahren kann eine drei Folien aufweisende pneumatische Vorrichtung auf eine zeiteffiziente und effektive Weise hergestellt werden.
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Bei einer Ausführungsform des Verfahrens weist der Schritt des Bereitstellens einer mit einem Verbindungsdurchgang gebildeten zweiten Folie ferner das Bereitstellen der zweiten Folie und das Bilden des Verbindungsdurchgangs innerhalb der zweiten Folie auf. Der Verbindungsdurchgang kann zum Beispiel durch eine Öffnung oder ein Loch innerhalb der zweiten Folie gebildet werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform sind nur die erste Folie und die zweite Folie durch eine zweite Naht miteinander derart verbunden, dass ein Fluidzuführungsdurchgang zwischen der ersten Folie und der zweiten Folie gebildet wird. Bei dieser Ausführungsform erzeugt die zweite Naht einen Fluidzuführungsdurchgang zwischen der ersten Folie und der zweiten Folie, so dass getrennte Fluidleitungen in Form von Kunststoffrohren nicht länger erforderlich sind.
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Bei einer weiteren Ausführungsform weist die zweite Folie eine untere Folie (erste Folienlage) und eine obere Folie (zweite Folienlage) auf, und weist der Schritt des Bereitstellens einer mit einem Verbindungsdurchgang gebildeten zweiten Folie ferner das Anordnen der oberen Folie auf der unteren Folie, das Bilden einer gemeinsamen Öffnung in der oberen Folie und der unteren Folie und das Miteinanderverbinden nur der oberen Folie und der unteren Folie durch eine dritte Naht, die sich um den Umfang der gemeinsamen Öffnung erstreckt, auf. Bei dieser Ausführungsform wird der Verbindungsdurchgang durch eine Öffnung in der ersten und zweiten Folienlage gebildet. Des Weiteren erstreckt sich die dritte Naht um den Umfang der gemeinsamen Öffnung, so dass Fluid nur durch die gemeinsame Öffnung strömen kann und nicht radial aus der gemeinsamen Öffnung in einen Raum zwischen der ersten und der zweiten Folienlage leckt (strömen kann).
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Schritt des Miteinanderverbindens der ersten Folie, der zweiten Folie und der dritten Folie ferner das Miteinanderverbinden der ersten Folie, der unteren Folie, der oberen Folie und der dritten Folie durch die erste Naht, derart, dass sich die erste Naht zumindest teilweise um den Umfang der dritten Naht erstreckt. Bei dieser Ausführungsform verbindet die erste Naht die erste Folie, die untere Folie und die obere Folie (die zusammen die zweite Folie bilden) und die dritte Folie miteinander. Des Weiteren erstreckt sich die erste Naht zumindest teilweise um den Umfang der dritten Naht (die den Verbindungsdurchgang radial abdichtet), so dass druckbeaufschlagtes Fluid nur aus der ersten Fluidkammer (zwischen der ersten Folie und der unteren Folie) über den Verbindungsdurchgang (der die gemeinsame Öffnung in der unteren Folie und der oberen Folie ist) zu der zweiten Fluidkammer (zwischen der oberen Folie und der dritten Folie) strömen kann.
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Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die zweite Folie eine untere Folie (erste Folienlage) und eine obere Folie (zweite Folienlage), und umfasst der Schritt des Bereitstellens einer mit einem Verbindungsdurchgang gebildeten zweiten Folie ferner das Anordnen der oberen Folie auf der unteren Folie, das Miteinanderverbinden nur der oberen Folie und der unteren Folie durch eine dritte Naht und das Miteinanderverbinden nur der ersten Folie und der dritten Folie durch eine vierte Naht, die zu der dritten Naht derart versetzt angeordnet ist, dass eine Öffnung, die sich zwischen der dritten Naht und der vierten Naht erstreckt, als der Verbindungsdurchgang ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ist der Verbindungsdurchgang nicht als eine gemeinsame Öffnung in der oberen Folie und der unteren Folie gebildet, sondern als eine sich zwischen der dritten Naht (die nur die obere Folie und die untere Folie verbindet) und der vierten Naht (die nur die erste Folie und die dritte Folie verbindet) erstreckende Öffnung. Dies reduziert weiter die Herstellungskomplexität.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die Schritte des Bereitstellens der ersten Folie, Bereitstellens der zweiten Folie und Bereitstellens der dritten Folie zusammen die Schritte des Bereitstellens einer einzigen Folie mit einem ersten Abschnitt, einem zweiten Abschnitt und einem dritten Abschnitt, und des Faltens der einzigen Folie entlang einer ersten Faltlinie und entlang einer zweiten Faltlinie, derart, dass der zweite Abschnitt auf dem ersten Abschnitt liegt, und derart, dass der dritte Abschnitt auf dem zweiten Abschnitt liegt, auf. Statt des Bereitstellens von drei getrennten Folien wird bei dieser Ausführungsform eine einzige Folie mit drei Abschnitten bereitgestellt, und die einzige Folie wird so gefaltet, dass nach dem Falten der einzigen Folie drei Folienlagen aufeinander angeordnet sind. Mit dieser Ausführungsform können die Herstellungsschritte für die Herstellung der pneumatischen Vorrichtung weiter verringert werden.
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Ausführungsbeispiele der pneumatischen Vorrichtung werden als auf das Verfahren zur Herstellung der pneumatischen Vorrichtung anwendbar, und umgekehrt, betrachtet.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden durch die beigefügten Zeichnungen beschrieben, die hier enthalten sind und einen Teil der Patentschrift bilden. In den Zeichnungen zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht einer ersten Ausführungsform einer pneumatischen Vorrichtung gemäß der Erfindung;
- 2 eine schematische Querschnittsansicht der ersten Ausführungsform von 1 entlang Linie A - A von 1;
- 3A-3E schematisch Herstellungsschritte zur Herstellung der ersten Ausführungsform einer pneumatischen Vorrichtung der 1 und 2;
- 4A-4D schematisch Herstellungsschritte zur Herstellung einer zweiten Ausführungsform einer pneumatischen Vorrichtung gemäß der Erfindung;
- 5A-5D schematisch Herstellungsschritte zur Herstellung einer dritten Ausführungsform einer pneumatischen Vorrichtung gemäß der Erfindung; und
- 6 einen Herstellungsschritt zur Herstellung von drei getrennten Folien.
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Im Folgenden werden Ausführungsformen von pneumatischen Vorrichtungen, die zur Verstellung einer Kontur einer Sitzanlagefläche eines Fahrzeugsitzes verwendet werden, erläutert. Natürlich können die erläuterten Ausführungsformen vom pneumatischen Vorrichtungen auch in anderen Anwendungen verwendet werden.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht einer ersten Ausführungsform einer pneumatischen Vorrichtung PD1. Die pneumatische Vorrichtung PD1 weist eine erste Folie L1, eine auf der ersten Folie L1 angeordnete zweite Folie L2 und eine auf der zweiten Folie L2 angeordnete dritte Folie L3 auf. Die erste Folie L1, die zweite Folie L2 und die dritte Folie L3 sind durch eine erste Naht S1 miteinander verbunden. Wie in Verbindung mit 2 erläutert wird, ist die erste Naht S1 ferner dazu ausgebildet, zwischen der ersten Folie L1 und der zweiten Folie L2 eine erste Fluidkammer FC1 bereitzustellen und zwischen der zweiten Folie L2 und der dritten Folie L3 eine zweite Fluidkammer FC2 bereitzustellen.
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Die erste Folie L1 und die zweite Folie L2 sind ferner durch eine neben der ersten Naht S1 angeordnete zweite Naht S2 miteinander verbunden. Die zweite Naht S2 ist dazu ausgebildet, einen Fluidzuführungsdurchgang FSP zwischen der ersten Folie L1 und der zweiten Folie L2 bereitzustellen. Wie in Verbindung mit 2 erläutert wird, ist der Fluidzuführungsdurchgang FSB ferner dazu ausgebildet, die erste Fluidkammer FC1 mit einer Fluidquelle FS (siehe 4D und 5D) der pneumatischen Vorrichtung PD1 fluidisch zu verbinden.
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Eine weitere Naht, auch als Überströmverbindungsnaht OFCS bezeichnet, verbindet die zweite Folie L2 mit der dritten Folie L3 und ist zwischen der ersten Naht S1 und der zweiten Naht S2 angeordnet.
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Nunmehr auf 2 Bezug nehmend, zeigt 2 eine schematische Querschnittsansicht der pneumatischen Vorrichtung PD1 entlang der Linie A-A von 1. Wie zu sehen ist, verbindet die erste Naht S1 die erste Folie L1, die zweite Folie L2 und die dritte Folie L3 miteinander, während die Überströmverbindungsnaht OFCS nur die zweite Folie L2 und die dritte Folie L3 miteinander verbindet. Infolgedessen wird zwischen der ersten Folie L1 und der zweiten Folie L2 im Bereich der Überströmverbindungsnaht OFCS eine Überströmöffnung OF erzeugt. Dies hat zur Folge, dass druckbeaufschlagtes Fluid, wie zum Beispiel Druckluft, in dem Fluidzuführungsdurchgang FSP über die Überströmöffnung OF in die erste Fluidkammer FC1 strömen kann.
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Wie weiter in 2 zu sehen ist, ist in der zweiten Folie L2 ein Verbindungsdurchgang CP gebildet. Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Verbindungsdurchgang CP eine Öffnung, wie zum Beispiel ein Loch, die bzw. das in der zweiten Folie L2 ausgebildet ist. Der Verbindungsdurchgang CP ist dazu ausgebildet, die erste Fluidkammer FC1 mit der zweiten Fluidkammer FC2 fluidisch zu verbinden. Somit kann über die Überströmöffnung OF in die erste Fluidkammer FC1 eintretendes druckbeaufschlagtes Fluid über den Verbindungsdurchgang CP in die zweite Fluidkammer FC2 strömen.
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In 2 wird die zweite Fluidkammer FC2 in einem aufgeblasenen Zustand gezeigt. Dies wird durch eine kuppelartige Form der dritten Folie L3 veranschaulicht. Wenn druckbeaufschlagtes Fluid (über den Verbindungsdurchgang CP) für die zweite Fluidkammer FC2 bereitgestellt wird, wird die zweite Fluidkammer FC2 aufgeblasen, wobei sie die gezeigte kuppelartige Form erzeugt. Im aufgeblasenen Zustand der zweiten Fluidkammer FC2 erstreckt sich die zweite Fluidkammer FC2 im Wesentlichen entlang einer Fluidkammerachse FCA, die sich wiederum entlang einer Aufblasrichtung ID der zweiten Fluidkammer FC2 erstreckt. Des Weiteren erstreckt sich der Verbindungsdurchgang CP entlang einer Verbindungsdurchgangsachse CPA, die sich wiederum parallel zu der Fluidkammerachse FCA erstreckt. Bei der gezeigten bestimmten Ausführungsform erstrecken sich die Fluidkammerachse FCA und die Verbindungsdurchgangsachse CPA entlang einer gemeinsamen Achse.
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Wie in Verbindung mit den 4D und 5D deutlicher werden wird, kann, wenn die Aufblasrichtung ID zu einer Sitzanlagefläche SF eines Fahrzeugsitzes VS angeordnet ist, ein Aufblasen der zweiten Fluidkammer FC2 zum Verstellen einer Kontur C der Sitzanlagefläche SF des Fahrzeugsitzes VS in dem Bereich der zweiten Fluidkammer FC2 verwendet werden.
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Nunmehr auf die 3A-3E Bezug nehmend, werden schematische Herstellungsschritte zur Herstellung der pneumatischen Vorrichtung PD1 gezeigt.
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Wie in 3A zu sehen ist, werden die erste Folie L1 und die zweite Folie L2 bereitgestellt. Die zweite Folie L2 kann mit einem Verbindungsdurchgang CP, der bereits in der zweiten Folie L2 gebildet ist, versehen sein. Als Alternative dazu kann der Verbindungsdurchgang CP in einem getrennten Herstellungsschritt in der zweiten Folie L2 gebildet werden. Der Verbindungsdurchgang CP kann zum Beispiel durch Ausstanzen einer Öffnung aus der zweiten Folie L2 gebildet werden.
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Nunmehr auf 3B Bezug nehmend, wird die dritte Folie L3 in einer Draufsicht sowie in einer Querschnittsansicht entlang der Linie H-H der Draufsicht gezeigt. Wie zu sehen ist, weist die dritte Folie L3 bei der gezeigten bestimmten Ausführungsform eine Balgform BS auf, die sich besonders gut zur Erzeugung der erwähnten kuppelartigen Form eignet. Bei anderen Ausführungsformen weist die dritte Folie L3 jedoch möglicherweise nicht die Balgform BS auf, kann aber eine flache Form aufweisen, die sich auch zur Erzeugung der kuppelartigen Form eignet.
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Nunmehr auf 3C Bezug nehmend, sind die dritte Folie L3 und die zweite Folie L2 durch die Überströmverbindungsnaht OFCS miteinander verbunden. Wie bereits in Verbindung mit 2 erwähnt, wird durch alleiniges Miteinanderverbinden der dritten Folie L3 und der zweiten Folie L2 zwischen der zweiten Folie L2 und der ersten Folie L1 in dem Bereich der Überströmverbindungsnaht OFCS eine Überströmöffnung OF erzeugt.
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Nunmehr auf 3D Bezug nehmend, ist die zweite Folie L2 (zusammen mit der dritten Folie L3) auf der ersten Folie L1 angeordnet.
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Nunmehr auf 3E Bezug nehmend, sind die erste Folie L1, die zweite Folie L2 und die dritte Folie L3 durch die erste Naht S1 miteinander verbunden. Zudem sind nur die zweite Folie L2 und die erste Folie L1 durch die neben der ersten Naht S1 angeordnete zweite Naht S2 miteinander derart verbunden, dass zwischen der ersten Folie L1 und der zweiten Folie L2 der Fluidzuführungsdurchgang FSP gebildet wird. Die erste Naht S1 und die zweite Naht S2 sind ferner so angeordnet, dass druckbeaufschlagtes Fluid aus dem Fluidzuführungsdurchgang FSP über die zwischen der ersten Folie L1 und der zweiten Folie L2 unterhalb der Überströmverbindungsnaht OFCS gebildete Überströmöffnung OF in die erste Fluidkammer FC1 strömen kann. Infolgedessen kann druckbeaufschlagtes Fluid aus dem Fluidzuführungsdurchgang FSP in die erste Fluidkammer FC1 und von dort über den Verbindungsdurchgang CP in die zweite Fluidkammer FC2 strömen.
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Nunmehr auf die 4A-4D Bezug nehmend, werden schematische Herstellungsschritte zur Herstellung einer zweiten Ausführungsform einer pneumatischen Vorrichtung PD2 veranschaulicht. Bei dieser Ausführungsform weist eine zweite Folie L20 zur Herstellung der pneumatischen Vorrichtung PD2 eine untere Folie L21 und eine obere Folie L22 auf. Im Vergleich zu der pneumatischen Vorrichtung PD1, die durch Verwendung von drei Folien (L1-L3) hergestellt wird, wird die pneumatische Vorrichtung PD2 somit durch Verwendung von vier Folien (L10, L21, L22, L30) hergestellt.
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Nunmehr auf 4A Bezug nehmend, ist die untere Folie L21 der zweiten Folie L20 auf einer ersten Folie L10 angeordnet. Ferner sind die erste Folie L10 und die untere Folie L21 durch eine zweite Naht S20 so miteinander verbunden, dass zwischen der ersten Folie L10 und der unteren Folie L21 ein Fluidzuführungsdurchgang FSP2 gebildet wird. In dieser Hinsicht wird ein Fluidverteiler gebildet, der druckbeaufschlagtes Fluid über den Fluidzuführungsdurchgang FSP2 verteilen kann. Wie auch in 4A zu sehen, ist ein Endabschnitt EP der ersten Folie L10 so gebogen, dass ein Endabschnitt EP2 der unteren Folie L21 von dem Endabschnitt EP der ersten Folie L10 vorragt. Darüber hinaus ist in dem Endabschnitt EP2 der unteren Folie L21 eine erste Öffnung 01 gebildet.
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Nunmehr auf 4B Bezug nehmend, ist eine dritte Folie L30 auf der oberen Folie L22 der zweiten Folie L20 angeordnet. In dieser Hinsicht wird eine Fluidzelle oder -kammer gebildet, die druckbeaufschlagtes Fluid von dem Fluidverteiler (4A) empfangen kann. Bei der gezeigten bestimmten Ausführungsform ist die dritte Folie L30 mit weiteren Folien (L4, L5, L6, L7) verbunden, um eine Balgform BS bereitzustellen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass bei anderen Ausführungsformen die dritte Folie L30 möglicherweise nicht mit weiteren Folien (L4-L7) verbunden ist und sie möglicherweise keine Balgform BS, sondern zum Beispiel eine gerade Form aufweist.
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Wie weiter zu sehen ist, ist ein Endabschnitt EP3 der dritten Folie L30 so gebogen, dass ein Endabschnitt EP4 der oberen Folie L22 von dem Endabschnitt EP3 der ersten Folie L30 vorragt. Darüber hinaus ist in dem Endabschnitt EP4 der oberen Folie L22 eine zweite Öffnung O2 gebildet.
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Nunmehr auf 4C Bezug nehmend, sind der Fluidverteiler (4A) und die Fluidzelle (4B) miteinander verbunden. Dies erfolgt durch Anordnen der oberen Folie L22 auf der unteren Folie L21, derart, dass die zweite Öffnung O2 auf der ersten Öffnung O1 angeordnet wird. Als Nächstes wird eine dritte Naht S30, die nur die untere Folie L21 und die obere Folie L22 miteinander verbindet, um den Umfang der ersten Öffnung O1 und der zweiten Öffnung O2 derart bereitgestellt, dass die erste Öffnung O1 und die zweite Öffnung O2 zusammen eine gemeinsame Öffnung CO in der oberen Folie L22 und der unteren Folie L21 bilden.
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Nunmehr auf 4D Bezug nehmend, werden die erste Folie L10, die untere Folie L21, die obere Folie L22 und die dritte Folie L30 durch eine erste Naht S10, die sich um den Umfang der dritten Naht S30 erstreckt, miteinander verbunden. Infolgedessen ist die gemeinsame Öffnung CO in der unteren Folie L21 und der oberen Folie L22 als ein Verbindungsdurchgang CP ausgebildet, der die erste Fluidkammer FC1 (zwischen der ersten Folie L10 und der unteren Folie L21) mit der zweiten Fluidkammer FC2 (zwischen der oberen Folie L22 und der dritten Folie L30) fluidisch verbindet.
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Wie weiter in 4D zu sehen ist, umfasst die zweite Fluidkammer FC2 im aufgeblasenen Zustand der zweiten Fluidkammer FC2 einen Sitzkonturverstellungsabschnitt SCAP, der dazu ausgebildet ist, eine Kontur C einer Sitzanlagefläche SF eines Fahrzeugsitzes VS einzustellen, und einen Fluidkammerkopplungsabschnitt FCCP, der den Verbindungsdurchgang CP mit dem Sitzkonturverstellungsabschnitt SCAP fluidisch verbindet. Der Sitzkonturverstellungsabschnitt SCAP erstreckt sich entlang einer Sitzkonturverstellungsabschnittsachse SCAPA, die sich wiederum entlang einer Aufblasrichtung ID der zweiten Fluidkammer FC2 erstreckt. Darüber hinaus erstreckt sich der Verbindungsdurchgang CP entlang einer Verbindungsdurchgangsachse CPA, die sich unter einem vorbestimmten Abstand OS zu der Sitzkonturverstellungsabschnittsachse SCAPA erstreckt. Der Versatz OS zwischen der Sitzkonturverstellungsabschnittsachse SCAPA und der Verbindungsdurchgangsachse CPA ist so gewählt, dass er größer als ein maximaler Radius R (gemessen senkrecht zu der Aufblasrichtung ID oder der Sitzkonturverstellungsabschnittsachse SCAPA) des Sitzkonturverstellungsabschnitts SCAP ist. Infolgedessen ist der Verbindungsdurchgang CP zu dem Sitzkonturverstellungsabschnitt SCAP versetzt angeordnet, so dass ein Einfluss auf den Verbindungsdurchgang CP während des Aufblasens der zweiten Fluidkammer FC2 reduziert werden kann.
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Wie bereits in Verbindung mit 4B erwähnt, kann die dritte Folie L30 mit einer oder mehreren weiteren Folien (L4-L7) verbunden sein. Bei diesen Ausführungsformen weist die dritte Folie L30, wie in 4D zu sehen, eine Öffnung O auf. Die Öffnung O stellt einen Fluiddurchgang zwischen der zweiten Fluidkammer FC2 und einer durch Verbinden einer oder mehrerer weiterer Folien (wie zum Beispiel der Folien L4 und L5) mit der dritten Folie L30 gebildeten dritten Fluidkammer FC3 bereit. Durch Bereitstellen einer dritten Fluidkammer FC3 zusätzlich zu der zweiten Fluidkammer FC2 kann eine Verstellung der Kontur C der Sitzanlagefläche SF verbessert werden.
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Nunmehr auf die 5A-5D Bezug nehmend, werden schematische Herstellungsschritte zur Herstellung einer dritten Ausführungsform einer pneumatischen Vorrichtung PD3 veranschaulicht. Bei dieser Ausführungsform weist eine zweite Folie L200 eine untere Folie L210 und eine obere Folie L220 auf. Im Vergleich zu der pneumatischen Vorrichtung PD2 ist der Verbindungsdurchgang CP jedoch nicht als eine gemeinsame Öffnung CO in der oberen Folie L210 und der unteren Folie L220 gebildet, sondern als ein Raum zwischen zwei Nähten, wie später erläutert wird.
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Nunmehr auf 5A Bezug nehmend, ist die untere Folie L210 der zweiten Folie L200 auf einer ersten Folie L100 angeordnet. Ferner sind die erste Folie L100 und die untere Folie L210 durch eine zweite Naht S200 so miteinander verbunden, dass ein Fluidzuführungsdurchgang FSP3 gebildet wird. Somit wird wieder ein Fluidverteiler gebildet, der druckbeaufschlagtes Fluid über den Fluidzuführungsdurchgang FSP3 verteilen kann. Wie auch in 5A zu sehen, ist ein Endteil EP der ersten Folie L100 so gebogen, dass ein Endteil EP2 der unteren Folie L210 von dem Endteil EP der ersten Folie L100 vorragt.
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Nunmehr auf 5B Bezug nehmend, ist eine dritte Folie L300 auf der oberen Folie L220 angeordnet. Somit wird wieder eine Fluidzelle oder -kammer gebildet, die druckbeaufschlagtes Fluid von dem Fluidverteiler empfangen kann. Bei der gezeigten bestimmten Ausführungsform ist die dritte Folie L300 mit weiteren Folien (L4, L5, L6, L7) verbunden, um eine Balgform BS bereitzustellen. Es sei jedoch wieder darauf hingewiesen, dass bei anderen Ausführungsformen die dritte Folie L300 möglicherweise nicht mit weiteren Folien (L4-L7) verbunden ist und möglicherweise keine Balgform BS, sondern zum Beispiel eine gerade Form aufweist.
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Wie weiter zu sehen ist, ist ein Endabschnitt EP3 der dritten Folie L300 so gebogen, dass ein Endabschnitt EP4 der oberen Folie L220 von dem Endabschnitt EP3 der dritten Folie L30 vorragt.
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Nunmehr auf 5C Bezug nehmend, sind der Fluidverteiler (5A) und die Fluidzelle (5B) miteinander verbunden. Dies erfolgt durch Anordnen der oberen Folie L220 auf der unteren Folie L210, derart, dass der Endabschnitt EP4 der oberen Folie L210 und der Endabschnitt EP2 der unteren Folie L220 aufeinander angeordnet sind. Als Nächstes werden nur die untere Folie L210 und die obere Folie L220 durch eine dritte Naht S300 miteinander verbunden. Genauer gesagt, der Endabschnitt EP4 der oberen Folie L220 und der Endabschnitt EP2 der unteren Folie L210 werden durch die dritte Naht S300 miteinander verbunden.
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Nunmehr auf 5D Bezug nehmend, sind die erste Folie L100, die untere Folie L210, die obere Folie L220 und die dritte Folie L300 durch eine erste Naht S100 miteinander verbunden. Darüber hinaus sind nur die erste Folie L100 und die dritte Folie L300 durch eine vierte Naht S400, die zu der dritten Naht S300 versetzt angeordnet ist, verbunden. Infolgedessen wird zwischen der dritten Naht S300 und der vierten Naht S400 eine Öffnung O4 erzeugt, die als der Verbindungsdurchgang CP ausgebildet ist, der die erste Fluidkammer FC1 (zwischen der ersten Folie L100 und der unteren Folie L210) mit der zweiten Fluidkammer FC2 (zwischen der oberen Folie L220 und der dritten Folie L300) fluidisch verbindet.
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Wie ferner in 5D zu sehen ist, weist die zweite Fluidkammer FC2 im aufgeblasenen Zustand der zweiten Fluidkammer FC2 einen Sitzkonturverstellungsabschnitt SCAP, der dazu ausgebildet ist, eine Kontur C einer Sitzanlagefläche SF eines Fahrzeugsitzes VS einzustellen, und einen Fluidkammerkopplungsabschnitt FCCP, der den Verbindungsdurchgang CP mit dem Sitzkonturverstellungsabschnitt SCAP fluidisch verbindet, auf. Der Sitzkonturverstellungsabschnitt SCAP erstreckt sich auch entlang einer Sitzkonturverstellungsabschnittsachse SCAPA, die sich wiederum entlang einer Aufblasrichtung ID der zweiten Fluidkammer FC2 erstreckt. Darüber hinaus erstreckt sich der Verbindungsdurchgang CP entlang einer Verbindungsdurchgangsachse CPA, die sich unter einem vorbestimmten Abstand OS zu der Sitzkonturverstellungsabschnittsachse SCAPA erstreckt. Der Abstand OS zwischen der Sitzkonturverstellungsabschnittsachse SCAPA und der Verbindungsdurchgangsachse CPA ist so gewählt, dass er größer als ein maximaler Radius R (gemessen senkrecht zu der Aufblasrichtung ID oder der Sitzkonturverstellungsabschnittsachse SCAPA) des Sitzkonturverstellungsabschnitts SCAP ist. Infolgedessen ist der Verbindungsdurchgang CP zu dem Sitzkonturverstellungsabschnitt SCAP versetzt angeordnet, und ein Einfluss auf den Verbindungsdurchgang CP während des Aufblasens der zweiten Fluidkammer FC2 kann reduziert werden.
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Wie bereits in Verbindung mit 5B erwähnt, kann die dritte Folie L300 mit einer oder mehreren weiteren Folien (L4-L7) verbunden sein. Wie in 5B gezeigt, umfasst die dritte Folie L300 eine Öffnung O, die einen Fluiddurchgang zwischen der zweiten Fluidkammer FC2 und einer durch Verbinden einer oder mehrerer weiterer Folien (wie zum Beispiel der Folien L4 und L5) mit der dritten Folie L300 gebildeten dritten Fluidkammer FC3 bereitstellt. Durch Bereitstellen einer dritten Fluidkammer FC3 zusätzlich zu der zweiten Fluidkammer FC2 kann eine Verstellung der Kontur C der Sitzanlagefläche SF des Fahrzeugsitzes VS verbessert werden.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die erste Naht S1, S10, S100, die zweite Naht S2, S20, S200, die Überströmverbindungsnaht OFCS, die dritte Naht S30, S300 und die vierte Naht S400 oder irgendeine weitere Naht durch Schweißtechniken, wie zum Beispiel Hochfrequenzschweißen, bereitgestellt wird.
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Nunmehr auf 6 Bezug nehmend, wird ein alternativer Verarbeitungsschritt zur Bereitstellung der ersten Folie L1, L10, L100, der zweiten Folie L2, L20, L200 und der dritten Folie L3, L30, L300 gezeigt. Statt der Bereitstellung der ersten Folie L1, L10, L100, der zweiten Folie L2, L20, L200 und der dritten Folie L3, L30, L300 als drei getrennte Folien kann eine einzige Folie SF mit einem ersten Abschnitt I, einem zweiten Abschnitt II und einem dritten Abschnitt III bereitgestellt werden. Des Weiteren kann die einzige Folie SF entlang einer ersten Faltlinie FL1 und einer zweiten Faltlinie FL2 gefaltet werden, derart, dass der zweite Abschnitt II auf dem ersten Abschnitt I liegt, und derart, dass der dritte Abschnitt III auf dem zweiten Abschnitt II liegt.
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Es sei darauf hingewiesen, dass zwar nur die zweite Fluidkammer FC2 zum Verstellen der Kontur C der Sitzanlagefläche SF des Fahrzeugsitzes VS erläutert wurde, aber es im Grunde auch denkbar ist, dass statt oder zusätzlich zu der zweiten Fluidkammer FC2 die erste Fluidkammer FC1 zum Verstellen der Kontur C der Sitzanlagefläche SF des Fahrzeugsitzes VS ausgebildet ist.