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Die Erfindung betrifft eine Anlage sowie ein Verfahren zur automatischen Konfektionierung von insbesondere elektrischen Leitungen. Die Leitung weist zwei Endabschnitte mit jeweils einem Leitungsende auf, die auf einem Träger gehalten ist. Die Leitung wird mittels einer Fördereinrichtung, die sich entlang einer Förderrichtung erstreckt, zu zumindest einer Bearbeitungsstation gebracht, die eine Bearbeitungsposition zur Ausführung eines Konfektionierungsschrittes bei der Konfektionierung der Leitung aufweist. Die Leitungsenden werden in die Bearbeitungsposition zur Konfektionierung und Durchführung des Konfektionierungsschrittes eingeführt.
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Derartige automatische oder automatisierte Anlagen und Verfahren zur Konfektionierung von Kabeln oder Leitungen sind beispielsweise aus der
EP 1 073 163 A1 , der
DE 10 2004 061 047 B3 oder auch der
US 2004/0103531 A1 zu entnehmen.
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Gemäß der
EP 1 073 163 A1 wird ein abgelängtes Kabel mithilfe einer Transfereinheit, die entlang einer Schiene verfahrbar ist, mehreren Bearbeitungsstationen zugeführt. Auf der Transfereinheit sind dabei zwei Greifeinheiten angeordnet, die Leitungsenden der Leitung greifen. Die einzelnen Leitungsenden werden sukzessive den Bearbeitungsstationen zugeführt, wobei hierzu die beiden Greifeinheiten jeweils das eine Leitungsende unabhängig von dem anderen Leitungsende in die Bearbeitungsstation einführen. Die Leitung ist lediglich an den Greifelementen und ansonsten lose und schlaufenförmig herabhängend an der Transfereinheit gehalten.
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Gemäß der
DE 10 2004 061 047 B3 wird demgegenüber die Leitung liegend auf einer Palette transportiert, wobei die Leitung beispielsweise aufgerollt ist und die Leitungsenden in Haltevorrichtungen gehalten sind. Durch diese Maßnahme sollen Bewegungen durch eine frei hängende Anordnung vermieden werden. Mittels der Palletten werden die jeweils darauf abgelegten Leitungen den einzelnen Bearbeitungsstationen zugeführt. Zur Konfektionierung werden die Palletten beispielsweise durch Hubeinrichtungen von einer Fördervorrichtung zum Transport der Palletten abgehoben.
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Aus der
US 2004/0103531 A1 ist ebenfalls eine Anlage und ein Verfahren zum automatisierten Konfektionieren von Leitungsenden zu entnehmen, bei der - ähnlich wie bei der
EP 1 073 163 A1 - die einzelnen Leitungen hängend von einer Bearbeitungsstation zur nächsten transportiert werden. Ein jeweiliges Leitungsende wird mit einer speziellen Greifvorrichtung gegriffen und jeweils einer Bearbeitungsstation zugeführt.
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Aus der
CN 105 990 782 A ist ein Kabel-Ladesystem zu entnehmen, mit einem beweglichen Träger, auf dem ein aufgewickeltes Kabel abgelegt ist. Mit Hilfe des Trägers kann das Kabel zu unterschiedlichen Bearbeitungsstationen verfahren werden.
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In der
EP 1 452 474 A1 ist eine Vorrichtung zur maschinellen Herstellung von aufgewickelten Kabelabschnitten zu entnehmen. Von einer Kabelrolle wird hierbei das Kabel abgerollt, auf eine gewünschte Länge abgelängt und anschließend durch eine Wickelvorrichtung aufgewickelt.
Die 11 2008 002 501 T5 beschreibt eine Vorrichtung zur Herstellung von konfektionierten Leitungen mit großer Länge. Dabei wird die Leitung nach der Konfektionierung aufgewickelt.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anlage sowie ein Verfahren zur automatisierten Konfektionierung von insbesondere elektrischen Leitungen, speziell von Hochvolt-Leitungen für Kraftfahrzeuge, anzugeben, wobei die Leitungen möglichst wenig belastet werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Anlage zur automatischen Konfektionierung von insbesondere elektrischen Leitungen, speziell Hochvolt-Letungen mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich jeweils aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Die im Hinblick auf die Anlage angeführten Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen sind sinngemäß auch auf das Verfahren anzuwenden und umgekehrt.
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Die Anlage weist dabei eine Steuereinheit und zumindest eine Bearbeitungsstation mit einer Bearbeitungsposition zur Ausführung eines Konfektionierungsschrittes bei der Konfektionierung der Leitung auf. Ein jeweiliges Leitungsende wird zur Konfektionierung dabei in einer Zustellrichtung in die Bearbeitungsposition zu- und eingeführt. Die Bearbeitungsposition ist dabei typischerweise durch eine Einführöffnung der Bearbeitungsstation gekennzeichnet, durch die ein jeweiliges Leitungsende eingeführt wird. Die Leitung wird dabei von einem Träger gehalten. Der Träger ist auf einer Fördereinrichtung eingeordnet, die sich in einer Förderrichtung erstreckt. Die Fördereinrichtung dient zum Transport des Trägers und damit der Leitung zu der zumindest einen Verarbeitungsstation. Vorzugsweise sind mehrere Bearbeitungsstationen vorgesehen und die Leitung wird zusammen mit dem Träger mittels der Fördereinrichtung sukzessive den mehreren Bearbeitungsstationen zugeführt. Die Leitung weist allgemein zwei Endabschnitte mit jeweils einem Leitungsende auf. Es handelt sich also um eine bereits abgelängte Leitung mit definierter Länge. Der Träger weist zumindest ein Halteelement zum Fixieren der beiden Endabschnitte auf, sodass diese zueinander einen lateralen Abstand aufweisen, d.h. sie sind in Förderrichtung zueinander beabstandet.
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Der Träger ist dabei auf einer Plattform der Fördereinrichtung befestigt. Die Befestigung erfolgt über ein Auszugssystem, welches derart ausgebildet ist, dass der Träger und damit die gesamte Leitung relativ zur Plattform in einer Zustellrichtung quer zur Förderrichtung zur Bearbeitungsstation verfahrbar ist. Bei dieser Zustellbewegung wird eines der Leitungsenden in die Bearbeitungsposition eingeführt.
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Von besonderer Bedeutung ist das gemeinsame Zustellen der Leitung in Zustellrichtung. Im Unterschied zu herkömmlichen Konfektionierungsanlagen werden daher die einzelnen Leitungsenden nicht separat und individuell in Zustellrichtung verfahren. Durch das gemeinsame Verfahren der Leitungsenden wird eine Relativbewegung der Leitungsenden zueinander vermieden. Die beiden Leitungsenden sind daher in bevorzugter Ausgestaltung relativ zueinander ortsfest gehalten. Durch diese Maßnahme erfolgt daher bei der Durchführung des Konfektionierungsschrittes keinerlei Relativbewegung einzelner Leitungsabschnitte zueinander.
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Speziell bei empfindlichen Kabeln, wie beispielsweise Hochvolt-Kabeln, ist dies von Vorteil. Für derartige Hochvolt-Kabel, wie sie für Kraftfahrzeuge vorgesehen sind und die beispielsweise für elektromotorisch angetriebene Kraftfahrzeuge für elektrische Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs eingesetzt werden, ist dies relevant. Derartige Hochvolt-Leitungen weisen typischerweise mehrere Leitungselemente, insbesondere Adern zur Leistungsübertragung auf, welche typischerweise von einer Schirmung, insbesondere einem Geflechtschirm und anschließend von dem Kabelmantel umgeben sind.
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Bei den mehreren Bearbeitungsstationen handelt es sich beispielsweise um eine Stationen zum Anschließen von Kontaktelementen, wie beispielsweise Kontaktstifte oder Kontakthülsen, die an einem Leiterende angeschlossen werden, um eine Station zur Ausbildung einer Schweiß- oder Crimpverbindung. Weiterhin werden auch Stationen zur Befestigung von Gehäusen, insbesondere Steckergehäusen angeordnet. Weitere Bearbeitungsstationen können zum Abisolieren eines Isoliermantels , zum Anbringen von Schirmelementen, wie z.b. Schirmhülsen, zum Anbringen, insbesondere Aufschieben von Dichtelementen etc. ausgebildet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird das eine Leitungsende in die Bearbeitungsposition geführt und das andere Leitungsende parallel hierzu in einen Freiraum geführt. Speziell wird das andere Leitungsende seitlich an der Bearbeitungsstation vorbeigeführt, sodass also die gemeinsame Zustellung der beiden Leitungsenden in Zustellrichtung bei gleichzeitiger Einführung des einen Leitungsendes in die Bearbeitungsposition problemlos ermöglicht ist.
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Zweckdienlicherweise ist hierzu der laterale Abstand zwischen den beiden Endabschnitten der Leitung geeignet bemessen und insbesondere auf die Breite einer Bearbeitungsstation abgestimmt. Anstelle der Option, das zweite Kabelende seitlich an der Bearbeitungsstation vorbei zu führen, also an einer seitlichen Begrenzung der Bearbeitungsstation wie z.b. ein Rahmen oder ein Gehäuse vorbei zu führen, kann auch innerhalb der Bearbeitungsstation ein Freiraum vorgesehen sein. Der laterale Abstand des Freiraums zur Bearbeitungsposition und insbesondere zur Einführungsöffnung für das Leitungsende ist also allgemein auf den lateralen Abstand zwischen den Leitungsenden abgestimmt bzw. der laterale Abstand zwischen den Leitungsenden ist auf einen entsprechend lateralen Abstand zwischen Freiraum und Einführöffnung abgestimmt und entspricht diesem vorzugsweise.
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Bei einer seitlichen Vorbeiführung an der Bearbeitungsstation und bei einer typischerweise mittigen Anordnung der Einführöffnung gilt dabei vorzugsweise die Beziehung, dass der laterale Abstand zwischen den Leitungsenden größer als die halbe Breite der Bearbeitungsstation ist. Der laterale Abstand ist dabei vorzugsweise auch kleiner der Breite der Bearbeitungsstation.
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In bevorzugter Weiterbildung sind weiterhin zwei Greifelemente vorgesehen, die zusätzlich zum Halteelement zum Greifen eines jeweiligen Endabschnitts, und zwar im Bereich des jeweiligen Leitungsendes der Leitung ausgebildet sind. Da es sich bei Leitungen allgemein um flexible strangförmige Elemente mit geringer Eigensteifigkeit handelt, ist für eine korrekte Zuführung der Leitungsenden in die Bearbeitungsposition ein möglichst endseitiges Fixieren und Halten der Leitungsenden erforderlich. Da gleichzeitig die Leitungsenden gemeinsam in Zustellrichtung gehalten werden, ist eine gewisse Länge des Endabschnitts erforderlich, welche in Zustellrichtung über das zumindest ein Halteelement übersteht. Diese überstehende Länge der Endabschnitte wird daher von den Greifelementen nochmals abgestützt und zwar nahe am Leitungsende.
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Zweckdienlicherweise sind die Greifelemente in Zustellrichtung relativ zum Träger verfahrbar, insbesondere mittels eines Teleskopsystems. Sie können daher unabhängig vom Träger in Zustellrichtung verstellt werden.
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Zweckdienlicherweise sind die Greifelemente weiterhin während der Zustellbewegung in Zustellrichtung lösbar, wobei speziell lediglich ein Greifelement ein jeweiliges Leitungsende freigibt und zwar dasjenige Greifelement, welches das Leitungsende hält, welches in die Bearbeitungsposition eingeführt werden soll.
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Durch diese Maßnahme wird eine zuverlässige Zuführung des einen Leitungsendes in die Bearbeitungsposition und damit in die Bearbeitungsstation hinein sichergestellt, während das andere Leitungsende parallel hierzu in den Freiraum geführt wird. Bei der Zustellbewegung in die Bearbeitungsposition wird das entsprechende Greifelement gelöst, gibt also das Leitungsende frei. Weiterhin wird das Greifelement dann vorzugsweise aktiv mittels eines geeigneten Antriebs relativ zum Träger in Richtung zum Träger zurück verschoben, sodass das freie Leitungsende in die Bearbeitungsposition hinein geführt werden kann. Das freie Leitungsende wird dann in der Bearbeitungspostion konfektioniert. Anschließend wird es wieder aus der Berarbeitungsstation herausgezogen. Dies geschieht durch ein Zurückfahren des Trägers entgegen der Zustellrichtung. Gleichzeitig wird der Greifer wieder gesteuert relativ zum Träger in Zustellrichtung verfahren und greift schließlich wieder das dann konfektionierte Leitungsende. Insgesamt ist daher durch diesen Ablauf, also das Verfahren des Trägers und die unabhängig hiervon verfahrbaren Greifelementen eine schonende und automatisierte Konfektionierung der Leitungsenden der Leitung ermöglicht.
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Nach der Konfektionierung des einen Leitungsendes wird der Träger vorzugsweise um den lateralen Abstand zwischen den Leitungsenden in Förderrichtung versetzt, sodass dann das zweite bisher nicht konfektionierte Leitungsende an die (laterale Position der) Bearbeitungsposition geführt und anschließend in die Bearbeitungsposition eingeführt wird. Für die Zustellung des zweiten Leitungsendes werden die zuvor beschriebenen Prozessschritte entsprechend durchgeführt. Es werden also die beiden Leitungsenden sukzessive in die eine Bearbeitungsstation eingeführt, wobei jeweils beide Leitungsenden relativ zueinander an den gleichen Positionen gehalten sind. Je nach Ausgestaltung der Bearbeitungsstation werden die gleichen oder unterschiedlichen Konfektionierungsschritte durchgeführt. Alternativ zum Zuführen des zweiten Leitungsendes an die gleiche Bearbeitungsposition wird dieses zweite Leitungsende nicht an die gleiche Bearbeitungsposition geführt, sondern an eine weitere Bearbeitungsposition beispielsweise einer weiteren oder der gleichen Bearbeitungsstation.
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Bei dem Auszugssystem handelt es sich vorzugsweise um ein Schienensystem, welches eine an der Plattform befestigte Führungsschiene und eine am Träger befestigte Auszugsschiene aufweist. Die beiden Schienen sind dabei ineinander verschiebbar gelagert. Die Plattform ist dabei mittels eines vorzugsweise gesteuerten Antriebs in und entgegen der Zustellrichtung verfahrbar. Die Ausfahrbarkeit erfolgt beispielsweise elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch mit einer entsprechenden Antriebseinheit.
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In bevorzugter Ausgestaltung sind die Greifelemente ebenfalls Teil des Auszugssystems, speziell ist das Teleskopsystem Teil des Auszugssystems. Hierzu ist vorzugsweise jeder Greifer auf einer Teleskopschiene angeordnet, welche insbesondere an der Auszugsschiene relativ verschieblich gelagert ist.
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Insgesamt weist das Auszugssystem vorzugsweise zwei Schienenstränge auf, nämlich für jeden Endabschnitt der Leitung einen Schienenstrang, welcher parallel zu den Endabschnitten in Zustellrichtung verläuft. Die beiden Schienenstränge weisen dabei vorzugsweise den gleichen lateralen Abstand zueinander auf wie die beiden Endabschnitte. Ein jeweiliger Schienenstrang weist vorzugsweise jeweils drei ineinander gelagerte Schienen (Führungsschiene, Auszugsschiene sowie Teleskopschiene) auf. Die einzelnen Schienen sind dabei unabhängig voneinander relativ zueinander verschiebbar. Weiterhin sind zwei unabhängig voneinander anzusteuernde Antriebe einmal für den Auszug des Trägers mittels der Auszugsschienen in Zustellrichtung und zum anderen für die Verfahrbarkeit der Greifelemente in und entgegen der Zustellrichtung vorgesehen.
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Der Träger ist im einfachsten Fall als ein einfaches, plattenförmiges Element, beispielsweise eine Platte, ein Gitter oder dergleichen ausgebildet. In bevorzugter Ausgestaltung ist der Träger jedoch nach Art einer Aufnahmebox ausgebildet, weist also zumindest teilweise Gehäusewandungen auf, die einen inneren Aufnahmeraum begrenzen, in dem die jeweils beispielsweise aufgewickelte Leitung einliegt. Durch die Ausgestaltung als Aufnahmebox mit zumindest teilweise seitlichen Wänden ist ein Schutz der Leitung erreicht. Durch den liegenden Transport, insbesondere im aufgewickelten Zustand, ist zudem auch bei größeren Leitungslängen ein insgesamt kompakter Aufbau der gesamten Anlage und speziell des Trägers gewährleistet.
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Eine Ausführungsvariante der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen teilweise in vereinfachten Darstellungen:
- 1 eine vereinfachte, ausschnittsweise Darstellung einer Anlage zur automatischen Konfektionierung von Leitungen,
- 2 eine perspektivische, ausschnittsweise Darstellung auf einen Träger, welcher auf einer Plattform einer Fördereinrichtung angeordnet ist, und in den eine zu konfektionierende Leitung eingelegt ist.
- 3 eine Seitenansicht der Darstellung gemäß 2 sowie
- 4 eine ausschnittsweise perspektivische Darstellung der Anlage im Bereich einer Bearbeitungsstation beim Zuführen eines Leitungsendes in die Bearbeitungsstation.
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In den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in der 1 dargestellte Anlage 2 dient zur automatischen Konfektionierung von insbesondere elektrischen Leitungen und Kabeln, speziell von Hochvolt-Kabeln. Grundsätzlich lässt sich eine derartige Anlage zur automatischen Konfektionierung allgemein von strangförmigen, speziell biegeflexiblen Elementen, wie beispielsweise Schläuche verwenden. Die Anlage weist mehrere Bearbeitungsstationen 4 auf, wobei einer jeweiligen Bearbeitungsstation 4 zumindest ein Konfektionierungsschritt bei der Konfektionierung einer Leitung 6 durchgeführt wird.
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Die Anlage 2 weist weiterhin eine Fördereinrichtung 8 auf, welche zum Transport der Leitungen 6 in Förderrichtung F vorgesehen ist. Die Fördereinrichtung 8 umfasst hierzu beispielsweise ein Förderband, eine Förderschiene etc. Im Ausführungsbeispiel sind lediglich zwei Bearbeitungsstationen 4 dargestellt. Grundsätzlich ist die Anzahl der Bearbeitungsstationen 4 beliebig und üblicherweise an die Anzahl der gewünschten Konfektionierungsschritte angepasst.
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Die Fördereinrichtung 8 umfasst mehrere Plattformen 10, auf denen jeweils ein Träger 12 befestigt ist, welcher insbesondere als eine Aufnahmebox zur Aufnahme einer jeweiligen Leitung 6 ausgebildet ist. Die Plattformen 10 sind auf einem Förderband oder einer Förderschiene angeordnet. Der Träger 12 ist mittels eines Auszugssystems 14 auf der Plattform 10 befestigt. Über dieses Auszugssystem 14 ist der Träger 12 in einer Zustellrichtung Z quer zur Förderrichtung F verfahrbar.
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Bei der Leitung 6 handelt es sich um eine abgelängte Leitung 6, die also zwei Leitungsenden 16 A, B sowie zwei Endabschnitte 18 A, B aufweist. Die Leitungsenden 16 A, B bilden daher die Endstücke der Endabschnitte 18 A, B. Die Leitungsenden 16 A, B werden in den einzelnen Bearbeitungsstationen 4 jeweils in geeigneter Weise konfektioniert, beispielsweise durch das Anbringen von einzelnen Kontaktelementen oder auch von Steckergehäusen.
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Die Leitung 6 weist typischerweise mehrere einzelne Adern auf, die durch jeweils einen von einem Adermantel umgebenen Leiter gebildet sind, wobei der Leiter mit einem jeweiligen Kontaktelement, beispielsweise ein Crimpkontakt verbunden wird. Die mehreren Adern werden üblicherweise von einer Abschirmung und diese wiederum von einem Kabelmantel umgeben. Die jeweilige Leitung 6 liegt in der als Aufnahmebox ausgebildeten Träger 12 aufgerollt ein, wobei die Endabschnitte 18 A, B über den Träger in Richtung zu den Bearbeitungsstationen 4 überstehen.
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Am Träger 12 ist weiterhin zumindest ein Halteelement 20 angeordnet, welches die Endabschnitte 18 A, B fixiert. Die Endabschnitte 18 A, B weisen dabei einen lateralen Abstand A zueinander auf. Unter lateral wird vorliegend allgemein eine Ausdehnung in oder entgegen der Förderrichtung F verstanden.
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Weiterhin ist einem jeweiligen Endabschnitt 18 A, B jeweils ein Greifelement 22 A, B zugeordnet, welches jeweils relativ zum Träger 12 und damit auch relativ zum Halteelement 20 in und entgegen der Zustellrichtung Z verfahrbar ist. Hierzu sind im Ausführungsbeispiel eine Teleskopschiene 14 und ein hier nicht näher dargestellter steuerbarer Antrieb vorgesehen. Weiterhin ist auch für die Zustellbewegung des Trägers 12 in und entgegen der Zustellrichtung Z mittels des Auszugssystems 14 ein eigener, hier nicht näher dargestellter steuerbarer Antrieb vorgesehen.
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Der Betrieb der Anlage 2 wird insbesondere von einer Steuereinheit 23 gesteuert, über die sowohl die Bewegung der Fördereinrichtung 8 und damit der einzelnen Plattformen 10 sowie die individuelle Verstellbarkeit in Zustellrichtung Z des Trägers 12 einerseits sowie der Greifelemente 22 A, B andererseits gesteuert wird.
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Die Greifelemente 22 A, B sind derart ausgebildet, dass sie gesteuert ein jeweiliges Leitungsende 16 A, B fixieren und auch wieder freigeben können.
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Die Bearbeitungsstationen 4 weisen jeweils eine laterale Bearbeitungsposition 26 auf, die durch eine Einführöffnung der jeweiligen Bearbeitungsstation 4 definiert ist. Durch diese Einführöffnung wird ein jeweiliges Leitungsende 16 A, B in die Bearbeitungsstation 4 eingeführt und dort wird der Konfektionierungsschritt durchgeführt. Diese Bearbeitungsposition und damit die Einführöffnung ist typischerweise mittig (bezüglich der Ausdehnung in Förderrichtung F) der Bearbeitungsstation 4 angeordnet. Die Bearbeitungsstation 4 weist typischerweise eine Breite B auf.
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Der Ablauf der automatischen Konfektionierung ist dabei wie folgt:
- Mittels der Fördereinrichtung 8 und einer der jeweiligen Plattformen 10 wird der jeweilige Träger 12 in eine Position vor einer jeweiligen Bearbeitungsstation 4 in Förderrichtung F gebracht, sodass das erste Leitungsende 16A vor der Bearbeitungsposition 26 positioniert ist.
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Im nächsten Schritt wird der gesamte Träger 12 und damit auch die Leitung 6 mit den beiden Leitungsenden 16 A, B in Zustellrichtung Z verfahren. Dabei werden die beiden Endabschnitte 18 A, B gemeinsam verfahren. Während dieser Zustellbewegung öffnet das erste Greifelement 22A, sodass das Leitungsende 16A freigegeben wird. Dies erfolgt vorzugsweise dann, wenn das erste Leitungsende 16A bereits in die Einführöffnung ein Stück weit eingeführt ist, sodass das erste Leitungsende 16A darin geführt ist. Nach dem Öffnen des ersten Greifelements 22A verfährt dieses mittels der Teleskopschiene 24 in Richtung zum Träger zurück, insbesondere wird es aktiv zurückgezogen. Der erste Endabschnitt 18A wird weiter in die Bearbeitungsstation 4 in das Innere hinein geführt, um den gewünschten Konfektionierungsschritt durchzuführen. Gleichzeitig wird dabei das zweite Leitungsende 16B seitlich an der Bearbeitungsstation 4 vorbeigeführt und damit in einen Freiraum 28 geführt. Um dies sicherzustellen, ist der Abstand A zwischen den beiden Endabschnitten 18 A, B geeignet gewählt, insbesondere ist er größer als die halbe Breite B der Bearbeitungsstation 4. Die Situation des seitlichen Vorbeiführens des einen Leitungsendes ist in der 1 aus der linken Bildhälfte zu erkennen.
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Nach Durchführung des Konfektionierungsschrittes und beispielsweise dem Anbringen eines Konfektionierungselementes, wie ein Steckergehäuse oder ein Kontaktelement, verfährt der Träger 12 entgegen der Zustellrichtung wieder zurück, sodass der erste Endabschnitt 18A aus der Bearbeitungsstation 4 herausgezogen wird. Gleichzeitig verfährt die Teleskopschiene 24 mit dem ersten Greifelement 22A wieder in eine vordere Position in Zustellrichtung Z und greift dann wieder das Leitungsende 16A. Sobald das dann konfektionierte erste Leitungsende 16A aus der Bearbeitungsstation 4 herausgezogen ist, verfährt die Plattform 10 in Förderrichtung F um den Abstand A, sodass das zweite Leitungsende 16B vor der Bearbeitungsposition 26 der Bearbeitungsstation 4 positioniert ist. Anschließend wird das zweite Leitungsende 16B in gleicher Weise wie das erste Leitungsende 16A in die Bearbeitungsstation 4 eingeführt, wie dies zuvor beschrieben wurde. Diese Situation ist in der linken Bildhälfte der 1 dargestellt.
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Nach der Durchführung des Konfektionierungsschrittes in einer ersten Bearbeitungsstation 4 wird anschließend die dann teilkonfektionierte Leitung 6 der nächsten Bearbeitungsstation 4 zugeführt, wo in gleicher Weise der nächste Konfektionierungsschritt durchgeführt wird.
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Weitere Details des Aufbaus der Fördereinrichtung 8 sowie des Trägers 12 und der Greifelemente 22 A, B sind aus den 2 bis 4 zu entnehmen.
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Anhand der 2 ist zunächst gut zu erkennen, dass der Träger 12 nach Art einer Aufnahmebox ausgebildet ist mit einer Seitenwandung, die im Ausführungsbeispiel U-förmig ausgebildet ist. Diese weist vorzugsweise zwei seitliche Griffmulden auf. An der Stirnseite, also in Richtung zur Bearbeitungsstation 4 hin, ist das zumindest ein Halteelement 20 angeordnet. Dieses weist beispielsweise zwei Klemmbacken auf, die jeweils einen der Endabschnitte 18 A, B fixieren oder klemmen.
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Innerhalb der Aufnahmebox ist eine Wicklungshilfe angeordnet, die im Ausführungsbeispiel durch einzelne vertikal abstehende Stege gebildet ist. Um diese Wicklungshilfe ist die Leitung 6 gewickelt und liegt auf einer Bodenplatte des Trägers 12 auf, während die Endabschnitte 18 A, B jeweils durch das Halteelement 20 hindurch geführt werden. Der jeweilige überstehende Endabschnitt 18 A, B, der jeweils an dem jeweiligen Leitungsende 16 A, B endet, wird ergänzend von dem jeweiligen Greifelement 22 A, B gehalten.
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Weiterhin ist zu erkennen, dass auf der Plattform 10 eine Führungsschiene 32 angeordnet ist, in der eine Auszugsschiene 34 geführt ist. In dieser ist vorzugsweise wiederum die Teleskopschiene 24 geführt, die das jeweilige Greifelement 22 A, B trägt.
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Weiterhin ist anhand der 2 bis 4 zu erkennen, dass bereits Konfektionierungsschritte an der Leitung 6 durchgeführt wurden, und zwar wurden bereits Dichtelemente 36 sowie ein Schirmring 38 zur Kontaktierung einer Abschirmung der Leitung 6 auf einen jeweiligen Endabschnitt 18 A, B aufgeschoben.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Anlage
- 4
- Bearbeitungsstation
- 6
- Leitung
- 8
- Fördereinrichtung
- 10
- Plattform
- 12
- Träger
- 14
- Auszugssystem
- 16 A, B
- Leitungsende
- 18 A, B
- Endabschnitt
- 20
- Halteelement
- 22 A, B
- Greifelement
- 23
- Steuereinrichtung
- 24
- Teleskopschiene
- 26
- Bearbeitungsposition
- 28
- Freiraum
- 30
- Konfektionierungselement
- 32
- Führungsschiene
- 34
- Auszugsschiene
- 36
- Dichtelement
- 38
- Schirmelement
- A
- Abstand
- B
- Breite
- F
- Förderrichtung
- Z
- Zustellrichtung