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Die Erfindung betrifft ein Schloss für ein Kraftfahrzeug aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, wobei die Drehfalle mittels der Sperrklinke in mindestens einer Rastposition verrastbar ist, einem mit der Drehfalle in Eingriff bringbaren Schlosshalter, wobei der Schlosshalter in einer Rastposition an einem Lastarm der Drehfalle zur Anlage gelangt.
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Bei der Entwicklung heutiger Kraftfahrzeuge spielt das Geräuschverhalten bei der Bedienung des stillstehenden Kraftfahrzeuges eine immer größere Rolle. So wird anhand des Klangbilds, das beim Schließen einer Kraftfahrzeugtür entsteht, ein Qualitätsmerkmal für das Kraftfahrzeug gebildet. Die Öffnungs- und Schließgeräusche des Kraftfahrzeugschlosses bilden einerseits ein Qualitätsmerkmal und vermitteln dem Fahrzeugführer und/oder Insassen zum Beispiel beim Schließen ein Gefühl von Sicherheit. Daher ist es ein Bestreben der Automobilhersteller wie auch deren Zulieferer Einfluss auf das Geräuschverhalten des Kraftfahrzeugschlosses nehmen zu können.
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Insbesondere ein im Kraftfahrzeugschloss angeordnetes Gesperre, bestehend aus einer Drehfalle und zumindest einer Sperrklinke, generiert im Zusammenspiel unterschiedliche Geräusche während der unterschiedlichen Funktionsstellungen. Als Funktionsstellungen des Gesperres können dabei eine Offenstellung der Drehfalle, eine erste Rastposition und eine zweite Rastposition angesehen werden. Die beim Schließen des Gesperres sich einstellende erste Rastposition wird auch als Vorrastposition bezeichnet, wohingegen die zweite Rastposition beim Schließen des Gesperres als Hauptrastposition bezeichnet wird. Zur Einflussnahme auf das Schließ- und Öffnungsverhalten des Gesperres sind verschiedene Lösungen bekannt geworden, die im Folgenden kurz skizziert werden.
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Aus der
DE 10 2010 023 904 ist ein Kraftfahrzeugschloss und insbesondere eine Drehfalle für ein Kraftfahrzeugschloss bekannt geworden, die an einem Lastarm der Drehfalle Lamellen aufweist, wobei die Lamellen als Einformungen in eine die Drehfalle umschließende Kunststoffummantelung eingeformt sind. Der Lastarm einer Drehfalle ist der Arm, der im geschlossenen Zustand des Gesperres, das heißt in einer Hauptrastposition, mit einem Schlosshalter zusammenwirkt und der die beim Schließen der, zum Beispiel Seitentür, die Hauptlast aufnimmt. Mittels der in die Ummantelung eingeformten Lamellen kann eventuell eingedrungener Staub gesammelt werden, so dass mögliche Knarzgeräusche unterbindbar sind. Knarzgeräusche treten dann auf, wenn sich zwischen Lastarm und haltendem Schlosshalter Relativbewegungen einstellen. Diese Relativbewegungen können beispielsweise durch ein Verwinden der Kraftfahrzeugkarosserie entstehen.
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Weiterhin ist es aus der
DE 10 2004 025 475 B4 bekannt, in einen Bereich zwischen dem Schlosshalter und dem Lastarm rillenartige Ausnehmungen einzuformen. Die rillenartigen Ausnehmungen dienen dabei dazu, die infolge einer Überlast auf die Drehfalle eine plastische Verformung zu ermöglichen und somit ein ungewolltes Lösen der Verriegelungsvorrichtung zu vermeiden. Die Ausnehmungen erstrecken sich parallel zur Längsachse des Bolzens und liegen in einer Hauptrastposition der Verriegelungsvorrichtung am Schlosshalterbolzen an.
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Aus der
EP 0 808 978 A2 ist eine Drehfalle für ein Kraftfahrzeugschloss bekannt geworden, die Mittel zur Reduzierung von Geräuschen bei der Bewegung der Drehfalle aufweist. So besitzt die Drehfalle eine Kunststoffummantelung, die einseitig und an einem äußeren Umfang der Drehfalle beabstandete freitragende Verlängerungen aufweist, wobei die Verlängerungen im Zusammenspiel mit einem weiteren Bauteil ein Schließgeräusch reduzieren können. Darüber hinaus ist in die Ummantelung und im Bereich des Einlaufmauls der Drehfalle eine Kavität eingeformt, wobei die Kavität dazu dient, das Aufprallgeräusch des Schlosshalters auf die Drehfalle zu reduzieren. Durch die gezielte Ausbildung der geräuschreduzierenden Maßnahmen kann die Akustik des Kraftfahrzeugschlosses während des Schließvorgangs beeinflusst werden.
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Die beim Schließen des Kraftfahrzeugschlosses auftretenden Geräusche, wie auch die im geschlossenen Zustand des Kraftfahrzeugschlosses auftretenden Knarzgeräusche können durch die bekannten Maßnahmen reduziert werden.
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Befindet sich das Gesperre in einer Hauptrastposition, so wirken die Kräfte einer Rückstellfeder der Drehfalle, aber hauptsächlich die Kraft der Türdichtung über den Schlosshalter auf das Gesperre. Beim Entsperren des Gesperres wird die Sperrklinke aus dem Eingriffsbereich mit der Drehfalle herausbewegt. Die hohen Kräfte, die auf die Drehfalle wirken, bewirken dann ein schlagartiges Bewegen der Drehfalle, was wiederum zu einer Geräuschemission des Kraftfahrzeugschlosses führt. Hier setzt die Erfindung an.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das Geräuschverhalten des Kraftfahrzeugschlosses zu verbessern. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, die beim Entsperren des Gesperres auftretenden Öffnungsgeräusche zu reduzieren. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine einfache und kostengünstige Lösung zur Reduzierung des Geräuschverhaltens bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, vielmehr sind beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Schloss für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt wird, aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, wobei die Drehfalle mittels der Sperrklinke in mindestens einer Rastposition verrastbar ist, einem mit der Drehfalle in Eingriff bringbaren Schlosshalter, wobei der Schlosshalter in der Rastposition an einem Lastarm der Drehfalle zur Anlage gelangt und wobei die Drehfalle an einem Fangarm und einem in einem Eingriffsbereich mit dem Schlosshalter ein Mittel zur Reduzierung eines Öffnungsgeräusches aus einer Rastposition heraus aufweist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses und insbesondere des Einlaufmauls der Drehfalle kann das Öffnungsgeräusch aus einer Rastposition heraus beeinflusst werden. Als Einlaufmaul wird dabei der Bereich der Drehfalle bezeichnet, der mit dem Schlosshalter zusammenwirkt. Der Schlosshalter ist bevorzugt ortsfest an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigt und das Kraftfahrzeugschloss bewegt sich zum Beispiel in einer Heckklappe relativ zum Schlosshalter. Eine gabelförmige Öffnung der Drehfalle wird dabei auch als Fischmaul oder Gabelöffnung bezeichnet. Ein erster Teil der Gabelöffnung gelangt beim Schließen des Schlosses mit dem Schlosshalter in Eingriff und initialisiert eine Drehbewegung der Drehfalle. Dieser erste Bereich der Drehfalle wird als Fangarm bezeichnet. Während des weiteren Schließvorgangs gelangt der Schlosshalter mit dem dem Fangarm gegenüberliegenden Bereich der Drehfalle in Eingriff, wobei der Schlosshalter bedingt durch zum Beispiel eine Klappendichtung unter Vorspannung an der Drehfalle anliegt. Dieser weitere Bereich der Gabelöffnung bzw. der Drehfalle wird dabei als Lastarm bezeichnet. In der Rastposition des Gesperres gelangt die Sperrklinke mit der Drehfalle in Eingriff und hält die Drehfalle in der Rastposition. Der Schlosshalter liegt nun federvorgespannt und maßgeblich unter der Belastung der Dichtung der Tür oder Klappe am Lastarm der Drehfalle an. Der Schlosshalter ist vorzugsweise mit einer runden Querschnittsform ausgeführt, wobei die runde Querschnittsform zumindest im Bereich des Eingriffs mit der Drehfalle vorliegt. Der Durchmesser des Schlosshalters ist dabei derart gewählt, dass die Gabelöffnung eine größere Weite aufweist als der Durchmesser des Schlosshalters im Eingriffsbereich mit der Drehfalle.
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Bei einem Entsperren des Gesperres wird die Sperrklinke aus dem Eingriff mit der Drehfalle herausbewegt, wobei es durch die auf den Schlosshalter wirkende Last zu einer schlagartigen Bewegung der Drehfalle kommt. Bei dieser schlagartigen Bewegung der Drehfalle gelangt der Schlosshalter mit dem Fangarm in Eingriff. Erfindungsgemäß sind in diesem Bereich des Fangarms Mittel zur Reduzierung eines Öffnungsgeräuschs ausgebildet, so dass die Geräusche, die durch das Auftreffen der Drehfalle auf den Schlosshalter erzeugt werden, reduziert bzw. eliminiert werden können. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Gesperres bzw. der Drehfalle kann somit das Öffnungsgeräusch maßgeblich und im positiven Sinne beeinflusst werden.
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Wird im Sinne der Erfindung von einem Kraftfahrzeugschloss gesprochen, so sind damit solche Kraftfahrzeugschlösser umfasst, die beispielsweise in Seitentüren, Schiebetüren, Klappen, Hauben und/oder Abdeckungen eingesetzt werden, ebendort, wo schwenkbeweglich oder verschieblich gelagerte Bauteile am Kraftfahrzeug angeordnet sind. Vorstellbar ist es auch, das Kraftfahrzeugschloss in einer Rückenlehne eines Sitzes anzuordnen.
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Das Kraftfahrzeugschloss weist dabei ein Gesperre auf, das eine Drehfalle und zumindest eine Sperrklinke aufweist. Vorzugsweise ist zumindest eine Sperrklinke in einer Ebene mit der Drehfalle angeordnet und in der Lage, im Zusammenspiel mit einem Schlosshalter die Drehfalle in einer Position zu sperren. Die Sperrklinke ist in der Regel in Richtung der Drehfalle vorgespannt, so dass die Sperrklinke bei einem Erreichen einer Rastposition mit der Drehfalle in Eingriff gelangt. Hierbei können eine Vorrastposition und eine Hauptrastposition des Gesperres einnehmbar sein. Vorstellbar ist es aber auch, dass eine Sperrklinke mit einer weiteren Sperrklinke, einem sogenannten Blockadehebel zusammenwirkt, der bei einem öffnenden Moment auf die Sperrklinke eine stützende Kraft in die Sperrklinke einleitet und einen unbeabsichtigten Öffnungsvorgang blockiert.
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Das Schließsystem bzw. Kraftfahrzeugschloss weist in der Regel ein Schlossgehäuse auf, in dem das Gesperre, eine Verriegelungseinheit, eine Betätigungseinheit, ein elektrischer Antrieb und/oder Getriebeteile angeordnet sind. Diese Aufzählung ist selbstverständlich nicht abschließend, sondern beschreibt lediglich Bestandteile des Kraftfahrzeugschlosses, die je nach Einsatzgebiet und Funktionalitäten zum Einsatz kommen können. Das Schlossgehäuse ist bevorzugt als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet und kann aus zumindest einem Schlossgehäusedeckel und einer Schlossgehäuseschale bestehen. Das Schlossgehäuse dient vorrangig einem Schutz der Funktionsbauteile vor zum Beispiel eindringender Feuchtigkeit und/oder Verschmutzungen. Die Schlossgehäusebestandteile sind dabei bevorzugt dichtend miteinander verbunden.
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Ein Schlosskasten umschließt das Schlossgehäuse zumindest ein-, zwei- oder dreiseitig und zumindest bereichsweise. Dabei kann der Schlosskasten ein Einlaufmaul für den Schlosshalter umschließen und somit zu einer weiteren Stabilisierung des Schlosses dienen. Bevorzugt ist das Kraftfahrzeugschloss über den Schlosskasten mit der Kraftfahrzeugkarosserie unmittelbar verbunden und bevorzugt verschraubt. Dabei sind im Schlosskasten Mittel zum Montieren, bevorzugt als Gewinde, vorgesehen. Der Schlosskasten dient darüber hinaus zur Aufnahme der Gesperreteilachsen.
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In einer Ausgestaltungsvariante der Erfindung weist die Drehfalle eine Kunststoffummantelung auf und das Mittel zur Reduzierung eines Öffnungsgeräusches ist in die Kunststoffummantelung integriert. Das Gesperre muss das bewegliche Bauteil während der Benutzung des Kraftfahrzeugs in seiner Schließposition sichern. Insbesondere dann, wenn Extrembelastungen auf das Kraftfahrzeug einwirken, können hierbei sehr hohe Kräfte auf das Gesperre einwirken. Zu diesem Zweck sind die Gesperrebestandteile, wie Drehfalle und Sperrklinke aus einem Stahlwerkstoff gebildet. Eine Kunststoffummantelung um die Gesperreteile und insbesondere die Drehfalle herum kann dabei mittels eines thermoplastischen Kunststoffs ausgebildet sein. Erfindungsgemäß ist das Mittel zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches in die Kunststoffummantelung eingeformt. Das Mittel zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches kann somit in einfachster Weise während der Umspritzung des Drehfallenteils ausgebildet werden. In vorteilhafter Weise sind somit keine weiteren Arbeitsschritte zur Erzielung des erfindungsgemäßen Vorteils notwendig. Darüber hinaus kann durch die Ausbildung des Mittels zur Reduzierung des Öffnungsgeräuschs aus Kunststoff die dämpfende Wirkung des Kunststoffs zur Geräuschreduzierung genutzt werden.
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Ist das Mittel zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches als Oberflächenstruktur in der Kunststoffummantelung ausgebildet, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Zur weiteren Einflussnahme auf das Öffnungsgeräusch kann in die Kunststoffummantelung eine Oberflächenstruktur eingeformt sein. Die Oberflächenstruktur kann dabei zum Beispiel zumindest bereichsweise verformbar ausgebildet sein, so dass die Dämpfungseigenschaft weiter gesteigert wird. Darüber hinaus ist es auch vorstellbar, dass die Oberflächenstruktur aus einer Vielzahl von Anlageflächen am Schlosshalter ausgebildet ist, so dass wiederum die Geräuschdämpfung erhöht und eine Verformbarkeit des Kunststoffs gesteigert wird. Insgesamt kann sich die Oberflächenstruktur über einen Teilbereich entlang des Fangarms erstrecken, und zwar entlang des Fangarms und in dem Bereich, in dem der Schlosshalter beim Entsperren des Gesperres zur Anlage gelangt.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung ergibt sich dann, wenn die Oberflächenstruktur in Richtung einer Längserstreckung des Schlosshalters im Kontaktbereich mit der Drehfalle in die Kunststoffummantelung eingeformt ist. Die Oberflächenstruktur kann sich über die gesamte Breite der Drehfalle erstrecken. Dabei weist die Oberflächenstruktur bevorzugt eine längliche Erstreckung in Richtung der Drehfallenbreite und in Richtung der Schlosshalter-Längsachse auf. Vorstellbar ist es dabei, dass sich die Oberflächenstruktur parallel zur Längserstreckung des Schlosshalterbolzens durch die Drehfalle hindurch erstrecken, vorstellbar ist es aber auch, dass die Oberflächenstrukturen um einen Winkel versetzt, beispielsweise um einen Winkel von 3 bis 10 Grad versetzt, zur Längserstreckung des Schlosshalterbolzens in die Kunststoffummantelung eingeformt ist.
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Ist die Oberflächenstruktur als Rippenstruktur ausgebildet, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Die Ausbildung von Rippen und insbesondere sich entlang der Breite der Drehfalle erstreckender Rippen bietet den Vorteil, dass im Zusammenspiel mit dem Schlosshalter ein Ableiten auf den Rippen erfolgen kann. Insbesondere bieten Rippenstrukturen Möglichkeiten einer günstigen Verformung der Kunststoffummantelung, wodurch das Geräuschverhalten verbessert und insgesamt eine Dämpfung erhöht werden kann. Bevorzugt können zumindest zwei parallele Rippen als Rippenstruktur in die Kunststoffummantelung eingeformt sein. Die Ausbildung zweier oder mehrerer paralleler Rippen ermöglicht es dabei, dass der Schlosshalter mit mehreren Oberflächenstrukturen gemeinsam in Eingriff gelangt, so dass ein geräuscharmes Zusammenspiel zwischen Schlosshalter und Oberflächenstruktur erzielbar ist. Die schlagartige Bewegung, die durch das Entsperren des Gesperres erzielt wird, bedingt dann, dass der Schlosshalter mit mehreren Rippen der Oberflächenstruktur in Eingriff gelangt, wodurch die Dämpfung mittels der Kunststoffummantelung erhöhbar ist. Je nach auftretender Belastung und Geschwindigkeit der Drehfalle können dabei zwei, drei oder mehr Rippen mit dem Schlosshalter in Eingriff gelangen. Vorstellbar ist es dabei auch, dass sich die Rippen formschlüssig an die Oberfläche des Schlosshalters anlegen. Mit anderen Worten kann die Oberflächenstruktur bzw. Rippenstruktur sich formschlüssig an den Schlosshalter anlegen.
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Die Rippen können eine runde, eckige, spitze und/oder rechteckförmige Querschnittsform aufweisen. Je nach Eingriffsverhältnissen zwischen Schlosshalter und Oberflächenstruktur können unterschiedliche Rippen vorteilhaft sein. Mittels zum Beispiel abgerundeter Rippen lässt sich eine Wellenform ausbilden, die wiederum ein Abgleiten des Schlosshalters auf der Oberflächenstruktur ermöglicht und somit die Akustik des Gesperres verbessert. Eine Ausbildung in Form von Spitzen bzw. einer eckigen Form bietet dabei den Vorteil einer hohen Verformung der Oberflächenstruktur, wodurch hohe Dämpfungseigenschaften erzielbar sind. Vorstellbar ist aber auch eine Kombination aus zum Beispiel runden und spitzen Rippen, die in abwechselnder Reihenfolge oder entlang des Eingriffsbereichs zwischen Oberflächenstruktur und Schlosshalter angeordnet sein können. Je nach Geschwindigkeit und Kraft der Drehfalle, mit der die Drehfalle auf den Schlosshalter auftrifft, können wahlweise unterschiedliche Rippenstrukturen in zum Beispiel paralleler Anordnung und unterschiedlicher Querschnittsform vorteilhaft sein. Bedingen runde Querschnittsformen gute Gleiteigenschaften, so können mittels spitzer Querschnittsformen gute Dämpfungseigenschaften erzielt werden. Erfindungsgemäß kann somit das Geräuschverhalten beim Entsperren des Gesperres maßgeblich beeinflusst werden.
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Vorstellbar ist es aber auch und eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung, wenn die Oberflächenstruktur als Noppenstruktur ausgebildet ist. Vorstellbar ist es hierbei, dass eine Vielzahl von Noppen im Eingriffsbereich des Schlosshalters am Fangarm ausgebildet sind. Das Ausbilden von Noppen, das heißt Erhebungen am Fangarm, kann dazu dienen, dass der Schlosshalter auf eine Vielzahl von Noppen auftrifft, so dass eine Langlebigkeit des Mittels zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches gewährleistet werden kann. Wesentlich für die Erfindung ist, dass sich mittels des Mittels zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches Dämpfungseigenschaften einstellen, die das Auftreffen der Drehfalle auf den Schlosshalter und die dabei entstehenden Geräusche dämpfen. Vorstellbar ist es natürlich ebenfalls, dass eine Kombination aus Noppenstruktur und Rippenstruktur an der Drehfalle ausgebildet ist.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist die Kunststoffummantelung aus zumindest zwei unterschiedlichen Werkstoffen gebildet. Die Ausbildung eines Mehrkomponentenwerkstoffs als Kunststoffummantelung der Drehfalle bzw. des Drehfallegrundkörpers bietet den Vorteil, dass sich die Dämpfungseigenschaften der Kunststoffummantelung weiter steigern lassen. So ist es beispielsweise vorstellbar, dass im Bereich des Fangarms, der beim Öffnen auf den Schlosshalter auftrifft, Kunststoffe eingesetzt werden, die eine höhere Dämpfungseigenschaft aufweisen. Vorstellbar ist es dabei auch, dass beispielsweise ein gummielastischer Werkstoff zum Einsatz gelangt.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass die Ausführungsbeispiele die Erfindung nicht beschränken, sondern lediglich Ausführungsformen darstellen. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine Seitenansicht auf ein erfindungsgemäß ausgebildetes Gesperre mit einem lediglich in Teilen wiedergegebenen Kraftfahrzeugschloss, und
- 2 eine Detailansicht auf eine gabelförmige Öffnung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Drehfalle im Bereich eines Schlosshalters und in einer Hauptrastposition.
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In der 1 ist ein Kraftfahrzeugschloss 1 mit einem Gesperre 2 in einer Hauptrastposition wiedergegeben. Das Gesperre 2 umfasst eine Drehfalle 3 sowie eine Sperrklinke 4. Die Drehfalle 3 ist mittels einer Achse 5 und die Sperrklinke 4 mittels einer Achse 6 in einem Schlosskasten 7 jeweils schwenkbar aufgenommen. Der Schlosskasten 7 ist L-förmig ausgebildet und weist Montageöffnungen 8, 9 auf, mittels derer das Kraftfahrzeugschloss 1 beispielsweise in einer Seitentür eines Kraftfahrzeugs montierbar ist. Durch einen Einlaufbereich 10 hindurch kann ein Schlosshalter 11 mit der Drehfalle 3 in Eingriff gelangen. Dargestellt ist eine Hauptrastposition, in der der Schlosshalter 11 mittels der Drehfalle 3 und der Sperrklinke 4 gehalten ist, so dass zum Beispiel eine Seitentür in einer geschlossenen Position vorliegt.
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Die Drehfalle 3 weist einen Fangarm 12 sowie einen Lastarm 13 auf. Zwischen dem Fangarm 12 und dem Lastarm 13 befindet sich eine gabelförmige Öffnung 14, durch die der Schlosshalter 11 in Eingriff mit der Drehfalle 3 gelangt. Während einer Schließbewegung des Kraftfahrzeugschlosses 1, das heißt durch eine Relativbewegung zwischen zum Beispiel ortsfestem Schlosshalter 11 und beweglich angeordneten Kraftfahrzeugschloss 1 gelangt die in einer Öffnungsstellung befindliche Drehfalle mit dem Fangarm 12 in Eingriff mit dem Schlosshalter 11. Die Relativbewegung zwischen Kraftfahrzeugschloss 1 und Schlosshalter 11 bewirkt dabei eine Drehbewegung der Drehfalle 3, wobei die Drehfalle 3 über eine Vorrast 15 hinweg in eine Hauptrast 16 gelangt, wobei die Hauptrast 16 mit der Sperrklinke 4 in Eingriff gelangt. Die Sperrklinke 4 hält die Drehfalle 3 in der in der 1 dargestellten Hauptrastposition. Der Schlosshalter liegt in der Hauptrastposition am Lastarm 13 an und wird durch die Kraft einer Rückstellfeder der Drehfalle 3 und hauptsächlich durch den Dichtungsdruck zwischen dem beweglichen Bauteil und der Karosserie mit einer Kraft F belastet. Die Kraft F wird mittels des Gesperres 2 aufgenommen und hält das bewegliche Bauteil in der Schließposition.
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Zum Entsperren des Gesperres wird die Sperrklinke 4 zum Beispiel mittels eines Auslösehebels in Richtung des Pfeils im Gegenuhrzeigersinn bewegt, wodurch die Sperrklinke 4 außer Eingriff mit der Hauptrast 16 gelangt. Die hohe Kraft F, die auf die Drehfalle 3 wirkt, bedingt, dass die Drehfalle 3 in Öffnungsrichtung, das heißt in Richtung des Pfeils P1 stark beschleunigt wird. Hierdurch gelangt der Fangarm 12 mit dem Schlosshalter 11 in Eingriff. Der Fangarm 12 weist zumindest bereichsweise ein Mittel zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches 17 auf, mit dem der Schlosshalter 11 im Falle des Entsperrens des Gesperres 2 in Eingriff gelangt. In der 1 ist das Mittel zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches 17 als Rippenstruktur 18 ausgebildet, wobei die Rippen 18 sich entlang einer Längserstreckung des Schlosshalters 11 in einer Kunststoffummantelung 19 erstrecken. Die Rippenstruktur 18 ist dabei aus sich parallel über die gesamte Breite der Drehfalle 3 erstreckenden Rippen 18 gebildet. Eine Anzahl von Rippen 18 sind im Kontaktbereich zwischen Schlosshalter 11 und Fangarm 12 ausgebildet. Bei einem Entsperren des Gesperres 2 gelangt somit das Mittel zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches 17 mit dem Schlosshalter 11 in Eingriff und dämpft dabei das Aufschlagen der Drehfalle 3 auf den Schlosshalter 11, wodurch es zu einer Reduzierung des Öffnungsgeräusches des Gesperres 2 kommt.
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In der 2 ist eine vergrößerte Darstellung der gabelförmigen Öffnung 14 im Bereich des Schlosshalters 11 einer Drehfalle 20 wiedergegeben. Dargestellt ist eine Hauptrastposition, in der der Schlosshalter 11 gegen einen Lastarm 21 der Drehfalle 20 anliegt. Ein Mittel zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches 22 ist in dieser Ausführungsform als eine Anzahl von Welten 23 in den Fangarm 24 der Drehfalle 20 eingeformt.
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Wie deutlich in der 2 zu erkennen, ist der Schlosshalter 11 in der Hauptrastposition um die Strecke A vom Mittel zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches 22 beabstandet. Bei einem Entsperren des Gesperres 2 kommt es somit zu einem Aufschlagen der Drehfalle 20 auf den Schlosshalter 11, wobei die Wellen 23 der Kunststoffummantelung 24 auf den Schlosshalter 11 auftreffen. Die Wellenstruktur 23 erstreckt sich entlang einer Längserstreckung des Schlosshalters 11, über die gesamte Breite der Drehfalle 20 und entlang der gabelförmigen Öffnung 25 der Drehfalle 20. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz des Mittels zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches 17, 24 ist somit das Entsperrgeräusch des Gesperres 2 beeinflussbar und in vorteilhafter Weise reduzierbar, wodurch sich die Akustik des Kraftfahrzeugschlosses 1 insgesamt verbessert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugschloss
- 2
- Gesperre
- 3, 20
- Drehfalle
- 4
- Sperrklinke
- 5, 6
- Achse
- 7
- Schlosskasten
- 8, 9
- Montageöffnungen
- 10
- Einlaufbereich
- 11
- Schlosshalter
- 12
- Fangarm
- 13, 21
- Lastarm
- 14, 25
- gabelförmige Öffnung
- 15
- Vorrast
- 16
- Hauptrast
- 17, 22
- Mittel zur Reduzierung des Öffnungsgeräusches
- 18
- Rippe, Rippenstruktur
- 19, 24
- Kunststoffummantelung
- 23
- Wellen, Wellenstruktur
- F
- Kraft
- P, P1
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010023904 [0004]
- DE 102004025475 B4 [0005]
- EP 0808978 A2 [0006]