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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Sicherung eines Geldautomaten. Sie betrifft somit eine Geldautomatensicherheitsvorrichtung, sowie ein Geldautomatensicherungsverfahren.
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Stand der Technik
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Geldautomaten sind vermehrt Gegenstand von versuchtem Gelddiebstahl. Dazu wird beispielsweise versucht, durch Einleitung und Entzündung eines Gases den Automaten zu sprengen und so an das in ihm enthaltene Geld zu kommen. Um derartige Diebstahlversuche unattraktiv zu machen, kann vorgesehen sein, dass in einem solchen Szenario das Geld mit Permanentfarbe eingefärbt wird, so dass es unbrauchbar wird. Ein Schutz für den gesamten Geldautomaten samt Inhalt existiert bisher nicht.
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Beschreibung der Erfindung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben, durch welchen ein Geldautomat bei einem Diebstahlversuch gesichert werden kann.
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In Bezug auf die Vorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst durch einen Schacht und eine darin angeordnete Versenkeinrichtung, die dazu ausgebildet ist, einen Geldautomaten aufzunehmen, wobei die Versenkeinrichtung dazu ausgebildet ist, bei Vorliegen einer Versenkbedingung eine vertikale, insbesondere ruckartige und/oder plötzliche, Bewegung des Geldautomaten nach unten in den Schacht zu ermöglichen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Begriff „Geldautomat“ umfasst im Rahmen der Anmeldung auch Geldaufbewahrungsgehäuse, Tresore und ATMs (Automatic Teller Machines), insbesondere im Finanzdienstleistungs- und Bankenbereich. Diese werden erfindungsgemäß gegen Raub und Diebstahl geschützt.
Vorteilhafterweise umfasst die Versenkeinrichtung einen Hubscherentisch oder auch Spindelhubtisch, auf dem der Geldautomat positioniert ist. Siehe dazu 1 Hubscherentisch / Spindelhubtisch.
Vorteilhafterweise umfasst die Versenkeinrichtung eine nach innen öffnende Falltür, auf der der Geldautomat positioniert ist. Siehe dazu 2 Falltür. Die sich öffnende Falltür wird durch eine elektrisch angetriebene Welle mit angebrachten Schrenkhaken mittels eines Impulses des Luftsensors in eine halbe Umdrehung gebracht. Damit öffnen sich beide Hälften der Falltür.
Vorteilafterweise umfasst die Versenkeinrichtung vier Zahnstangen, auf deren oberen Ende eine „Stahltischplatte“ montiert ist und auf welcher sich der Geldautomat befindet. Jede Zahnstange ist mit einem Elektromotor und einem Getriebe versehen, welcher synchron durch den Impuls eines Luftsensors angesteuert wird. Über das Getriebe bewegt sich impulsgesteuert und synchron ein an dem Tisch befindliches Zahnrad an jeder Zahnstange, bez. Ritzel und bringt den Tisch mit dem darauf stehenden Geldautomaten nach unten in den Schacht. Siehe dazu 3 Zahnstangenversenkeinrichtung.
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Bevorzugt ist die Versenkeinrichtung eine Hebe- bzw. Versenk-Vorrichtung nach Industriestandard ist und auf modifizierte Grundlasten/Versenklasten ausgelegt wird. Die Versenkeinrichtung besteht vorteilhafterweise aus 4 Hub - oder Versenkstützen als Zahnstange, wobei die Tragfähigkeit der Einzelstütze jeweils ein Viertel der Gesamttragfähigkeit entspricht.
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Bevorzugt umfasst die Vorrichtung einen Luftsensor, der in oder am Geldautomaten angebracht ist und eine Änderung der Zusammensetzung der Umgebungsluft im Geldautomaten misst und der signalausgangsseitig mit der Versenkeinrichtung verbunden ist. Siehe dazu 4 Luftsensor.
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Der Schacht umfasst bevorzugt eine Mehrzahl von Fertigbetonelementen, die aufeinander gestapelt sind.
Der obere Rand des Schachtes ist bevorzugt mit einem Stahlrahmen versehen.
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In Bezug auf das Verfahren wird die oben genannte Aufgabe erfindungsgelöst dadurch gelöst, dass der Geldautomat bei Vorliegen einer Versenkbedingung in den Schacht zu einer vorgegebenen Tiefe befördert wird.
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Vorteilhafterweise wird der Geldautomat von einer, insbesondere im wesentlichen, ebenerdigen Position in den Schacht zu einer unterebenerdigen Position, insbesondere ruckartig, befördert.
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Die innere Umgebungsluft des Geldautomaten wird vorteilhafterweise mit Hilfe eines Luftsensors gemessen, wobei die Versenkbedingung vorliegt, wenn die Umgebungsluft innerhalb des Automaten sich stärker ändert als durch wenigstens einen Schwellenwert vorgegeben.
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In bevorzugten Ausführungen wird der Geldautomat mit Hilfe eines Hubscherentisches/Spindelhubtisch oder einer Falltür oder einer Hub - Versenk - Zahnstangen Einrichtung versenkt.
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Der schutzwürdige Kern der Vorrichtung und des Verfahrens beruht bevorzugt auf dem Zusammenwirken von verschiedenen marktgängigen Fertigprodukten, welche durch die entwickelte Idee zu einem Verfahren mit einer Einmaligkeit führen.
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Figurenliste
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Skizzen / Bebilderungen
- 1 : Hubscherentisch: Einfacher Standard (teilausgefahren) Je nach vorgesehener Gewichtsbelastung werden die Scheren doppelt ausgelegt. Hubscherentisch mit stabilisierenden Rahmen (teil ausgefahren)
- 2 : Geteilte Falltür: Schwenkhaken / Schwenkriegel benutzt in der Schloss- / Schießtechnik (Schwenkriegel mit Hinterkrallung). Mehrfachverriegelung. Elektrische Schließleiste. Verriegelungssysteme. E-Meter, Platzierung, Platzierung, E-Motor, Schwenkhaken / Scherenriegel.
- 3 : Luftsensor: Sensor für Luftqualität
- 4 : Zahnstangenversenkungseinrichtung: Elektrische Hebe- und Versenkvorrichtung nach Industriestandard. Elektromotor. Getriebe. Zahnstange.
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Es wird der bisher bekannte Geldautomat - nachfolgend ATM genannt - mit Hilfe eines sensorischen Warnsignales und weiter entwickelter Technik im Boden/Erdreich, blitzartig versenkt. Bei Manipulation an einem ATM löst die im ATM verbaute sensorische Kleinausrüstung (Luftsensor) den Alarm durch einen Impuls aus. Bei der sensorischen Alarmmeldung versinkt die ATM in einem Schacht, d.h. er fällt in einen aus Betonfertigteilen errichteten rechteckigen oder viereckigen Betonschacht.
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Umgebungsgestaltung und Entstehung des Schachtes: Es wird tiefbaumäßig eine Installationsgrube ausgehoben. Die Grube erhält ein Fundament. Die Oberfläche des Fundamentes soll extrem gut geglättet, absolut eben und trocken sein.
Auf das Fundament werden bevorzugt Fertigbetonelemente - wie für den Kabelschachtbau (vorwiegend im Elektro-Kabelverlegungsbereich) als Standard verwendet - in Einzelteilen übereinander bis zu einer max. Höhe von ca. 2 Metern gestapelt. Die einzelnen Elemente sind - je nach ATM - nach Qualität und Gewicht ausgewählt.
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Der obere Rand wird vorteilhafterweise mit einem Stahlrahmen versehen. Die Abmessungen im Standard betragen 1500 mm x 1500mm, können aber auch flexibel in den Bemaßungen verändert werden.
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Die Betonqualität der Fertigbauteile für den Schacht muss wasserdicht sein und auch innenseitig feuchtigkeitsdicht geschützt werden. Hierzu wird vorteilhafterweise der Standardkabel-Aufbau-Schacht mit einem unteren geschlossenen Wannenteil verwendet. Eine einfachste Schachtentlüftung wird vorteilhafterweise innenseitig installiert, um möglichen Luftdruckstau bei einem Zusammenfall der Hubscheren zu verhindern, wie sie in dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehen sind.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform wird als Versenkungseinrichtung ein Hubscherentisch/Spindelhubtisch verwendet.
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Dieser Hubscherentisch wird hydraulisch/pneumatisch (im normalen Einsatz) zum Heben von Lasten benutzt. Der Spindelhubtisch benutzt eine Getriebespindel. Beide Tische benutzen die Schere und/oder Spindel um die gleiche Funktion auszuführen. Der Hubscherentisch/Spindelhubtisch umfasst bevorzugt eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften / Anpassungen.
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Die geänderte Sonderfertigung oder Umrüstung des Scherentisches/Spindelhubtisches beinhaltet bevorzugt
- A.) Die Faltungsgeschwindigkeit
- B.) Eine langfristige Scherenstabilität bei ausgefahrenen Scheren bis zu einer Maximalhöhe von 2000mm.
- C.) Eine Verstärkung der allgemeinen Standfestigkeit bei ausgefahrenen Scheren
- D.) Die Änderung der elektrischen Impulsansteuerung zum sofortigen Entweichen des Standdruckes
- E.) Gewährleistung für lang-anhaltenden hydraulischen Druck im geschlossenen System.
- F.) Eine neue Druckentweichung nach einem elektrischen Impuls.
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Die Aufgabe der Tische ist die sofortige Zusammenfaltung nach einem Impuls, d.h., dass ein kontrollierter Faltungsvorgang entsteht und ein auf ihm stehendes Behältnis - in unserem Fall ein ATM Geldautomat - im „Erdreich“ verschwindet. Bei dem Spindelhub-Versenktisch wird der gleiche Versenkungsvorgang mit einer Spindel unterstützt oder gesteuert.
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Dieser Fallvorgang und Versenkungsvorgang ist vorteilhafterweise zusätzlich durch eine gebremste Druckentweichung steuerbar.
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Der Hubscherentisch, auf dem letztlich der Geldautomat bzw. die ATM steht, fällt in sich kontrolliert zusammen. Damit gibt es keine Möglichkeit mehr, relativ schnell an das inhaltliche Bargeld zu kommen und der Automat selbst bleibt mit höchster Wahrscheinlichkeit unbeschädigt.
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Der Scherentisch wird im Normalfall mit dem Gewicht eines ATM, zzgl. einer Stahlplatte auf dem Tisch, belastet. Durchschnittlich wiegen Geldautomaten nicht mehr als bis zu 400KG. In Ausnahmen können bei extrem starker Auslegung durch die Hersteller von Geldautomaten Gewichte von ca. 600KG bestehen.
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Der Hubscherentisch für die beschriebene Vorrichtung bzw. die Verfahrensanwendung wird auf ca. 800KG Standard-Gesamtgewicht für die beschriebene Benutzung ausgelegt. Höhere Auslegungen sind problemlos herstellbar.
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Die Alarmauslösung zur Einfaltung der Schere geschieht vorteilhafterweise in dem Moment, in dem ein Luftsensor eine Veränderung der Umgebungsluft innerhalb des Gehäuses im ATM feststellt.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform umfasst die Versenkungseinrichtung eine Welle mit integrierten Schwenkhaken, an deren beiden Enden zwei synchron gesteuerte Elektromotoren (an jedem Ende ein Motor) eine Halbdrehung der Welle nach einem sensorischen Impuls verdrehen.
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Die Welle ist vorteilhafterweise auf die Länge der Innenmasse des Betonschachtes ausgelegt. An den beiden Enden, außerhalb der Schachtmodule sitzen die Steuerungselektromotoren.
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In der Welle sind bevorzugt im Abstand von ca. 10cm sogenannte Schwenkhaken/Scherenriegel angebracht. Eine zweite Welle in gleicher Ausführung wird vorteilhafterweise gegenüberliegend in den Beton-Schachtmodulen montiert. Nunmehr werden die 4 Elektromotoren synchron angesteuert.
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Die Abbildung zeigt eine sogenannte Falltür als schematisches Beispiel. Die Falltür soll sich nach innen, bzw. damit nach unten öffnen, wenn die beiden Wellen durch den Ansteuerungsimpuls eine Halbdrehung machen. Damit drehen sich auch die Schwenkhaken nach unten und öffnen die Türelemente. Durch die synchronische Bewegung, resp. Halbdrehung der Welle, öffnen sich ebenfalls schlagartig die Halbflügel der Falltür.
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Durch ein auf dieser Falltür stehender Tresor oder ein anderes bereits beschriebenes Geldaufbewahrungsbehältnis öffnet die beiden Schwingflügel durch ihr Eigengewicht und der darauf sich befindliche Tresor oder Geldautomat fällt durch sein Eigengewicht nach unten.
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Diese Variante der Sicherung ist für Geldautomaten mit begrenzten Gewichtslimit, welche sich auf der Falltür befinden geeignet und ist mit derzeitig bei 350KG begrenzt. Auch bei dieser Methode wird der Geldautomat einer unbefugten Geldentnahme vollständig geschützt und auch weites gehend zur Wiederverwendung erhalten. Höhere Auslegung für höhere Gewichtsklassen sind problemlos herstellbar.
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In einer dritten, weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Versenkungseinrichtung 4 Zahnstangen als Füße für eine Tischplatte am oberen Ende, auf welcher der Geldautomat platziert wird.
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Die jeweiligen Auslösungen erfolgen bevorzugt wie oben beschrieben mit Hilfe eines im Geldautomat befindlichen Luftsensors.
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Der Luftsensor ist bevorzugt ein im Markt vorhandenes Industrieprodukt bzw. ein Standard-Luftsensor. Weitere Messungen, resp. Luftanalysen usw. werden bevorzugt nicht vorgenommen. Einzig und allein genügt die Veränderung der Luftqualität im Automaten selbst. Weiter Signale werden bevorzugt automatisch an andere eingesetzte Systeme gegeben, wie z.B. Serveraufzeichnung, Polizei-Alarmsystem usw. usw. Gleichzeitig wird vorteilhafterweise auch eine signalgesteuerte Alarmmeldung für einen Außenbereich veranlasst, wie im allgemeinen Diebstahlschutzbereich standardmäßig angewendet wird.
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Der angestrebte Zweck der beschriebenen Vorrichtung bzw. des beschriebenen Verfahrens ist das absolute Verhindern der Entnahme von Bargeld aus einer ATM, bei gleichzeitiger fast 100%iger Sicherheit der Verhinderung an Gefahr bei Leib und Leben, sowie der Verhinderung von Beschädigungen jedweder Art an der Sache selbst. Das Geldbehältnis bleibt so gut wie unbeschädigt und kann mit minimalstem Aufwand wieder in Betrieb genommen werden.
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Vorteile der Erfindung
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Mit dieser Vorrichtung / Verfahren zur wirtschaftlich einmalig günstigen Sicherung von Wertgegenständen, Bargeld usw.. in ATM's oder sonstigen ähnlichen Aufbewahrungsbehältnissen, ist für die Finanzdienstleister und Banken eine neue Möglichkeit der Sicherung entstanden. Selbst Nachrüstungen in eventuell schwierigen Umgebungen werden dadurch mit diesem Verfahren wirtschaftlich vertretbar möglich.
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Auf dieser hier beschriebenen Basis können nunmehr in weniger frequentierten Umfeldern und Gegenden relativ risikolos Geldautomaten aufgestellt werden, insbesondere, wenn der Geldautomat in einer kleinen, z.B. containerähnlichen SB-BOX untergebracht wird. Verwendete Abkürzung für SB - BOX in Bankengewerbe: „Selbstbedienungs-Box oder Pavillon“.
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Der Geldautomat für die Entnahme (Bezug) und auch für Entsorgung (eingezahltes Bargeld) in einer kleinen containerähnlichen SB - Box* untergebracht würde bedeuten, dass die Banken und Finanzdienstleister die standortbezogenen Risikobetrachtungen aktualisieren müssten oder gar so gut wie vergessen könnten.
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Eine Sprengung von ATM's unter der Berücksichtigung der heutzutage angewendeten und gebräuchlichen Mittel und Verfahren (fast ausschließlich Sprengung durch Gaseinleitung) um an den Inhalt zu gelangen, ist mit diesem Verfahren nun nicht mehr möglich.