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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schubkasten mit zwei Seitenzargen und einem zwischen den Seitenzargen angeordneten Boden, wobei jede Seitenzarge mehrere voneinander beabstandete Adapter aufweist, an denen der Boden und mindestens eine Abdeckung der Seitenzarge festgelegt ist, und eine Einheit aus einer Auszugsführung und einem Schubkasten.
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Die
WO 2015/091867 offenbart ein Schubladenwandelement, bei dem ein Boden an mehreren Adaptern fixiert ist, die als Profilabschnitte ausgebildet sind. Durch den Einsatz mehrerer Adapter kann die Schublade in größeren Längen bei geringem Materialeinsatz hergestellt werden. Bei der Montage einer solchen Schublade kann es allerdings Probleme geben, wenn die Schublade in Längsrichtung einer Auszugsführung aufgeschoben wird. Dann kann sich eine Kante an der Schiene oder ein Vorsprung in einem Zwischenraum zwischen zwei Adaptern verhaken, und es besteht, die Gefahr, dass eine Abdeckung der Seitenzarge an einem Korpuswinkel oder an anderen Bauteilen beschädigt wird.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schubkasten zu schaffen, der einfacher an einer Auszugsführung montiert werden kann. Zudem soll eine Einheit aus Auszugsführung und Schubkasten bereitgestellt werden.
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Diese Aufgabe wird mit einem Schubkasten mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Schubkasten weist zwei Seitenzargen auf, die jeweils mehrere voneinander beabstandete Adapter und jeweils mindestens eine Abdeckung umfassen, wobei an mindestens einem Adapter oder der mindestens einen Abdeckung unterhalb des Bodens des Schubkastens ein Führungselement fixiert ist, das zu einer Führungsfläche des Adapters flächenbündig angeordnet ist. Dadurch kann eine Führungsfläche des Adapters durch das Führungselement verlängert werden, was ein Einfädeln eines Bauteils zwischen zwei benachbarten Adaptern verhindert. Der Schubkasten kann trotzdem materialsparend hergestellt werden, da mehrere voneinander beabstandete Adapter eingesetzt werden und nur in dem Führungsbereich zur Montage ein zusätzliches Führungselement an mindestens einem Adapter oder der Abdeckung montiert wird. Das Führungselement kann beispielsweise zwischen dem hintersten Adapter benachbart zu einer Rückwand und dem in Längsrichtung der Seitenzarge gesehen davor liegenden Adapter vorgesehen werden. Meist wird bei der Montage der Schubkasten zuerst im hinteren Bereich aufgesetzt, so dass in diesem Bereich das Führungselement wirksam wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Führungselement mit einem Halter an einer Aufnahme des Adapters oder einer Aufnahme der Abdeckung einsteckbar. Dadurch lässt sich das Führungselement leicht montieren, insbesondere auch in einem automatisierten Montageverfahren. An dem Führungselement kann ein entsprechender Steg oder Stift zur Einsteckmontage ausgebildet sein.
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Das Führungselement überbrückt vorzugsweise einen Abstand zwischen zwei benachbarten Adaptern. Dabei kann der Abstand im Wesentlichen über die volle Länge überbrückt werden, so dass sich die Führungsfläche bei der Montage über die Länge der beiden Adapter und des Führungselementes in Längsrichtung der Seitenzarge erstreckt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die Adapter eine nutförmige Aufnahme für die Aufnahme eines Randes des Bodens auf. In der nutförmigen Aufnahme kann optional auch ein Teil einer Abdeckung vorgesehen sein, die dann zusammen mit dem Boden in der Aufnahme festgelegt wird.
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Die Adapter sind vorzugsweise unterhalb des Bodens winkelförmig ausgebildet und besitzen eine vertikal zum Boden ausgerichtete Führungsfläche. Die Führungsfläche an dem Adapter kann dabei die gleiche Höhe aufweisen wie die Führungsfläche an dem Führungselement, optional kann die Führungsfläche an dem Führungselement auch eine geringere vertikale Erstreckung besitzen als die Führungsfläche an dem Adapter.
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Das Führungselement kann parallel zur Längsrichtung der Seitenzarge in den Adapter eingesteckt werden. Alternativ kann das Führungselement senkrecht zur Längsrichtung in die Seitenzarge oder eine Aufnahme an der Abdeckung eingesteckt werden.
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Die Adapter sind vorzugsweise aus einem gebogenen Metallblech hergestellt, um eine stabile Fixierung des Bodens und der Abdeckung zu ermöglichen. Das Führungselement kann aus einem Metallblech oder Kunststoff hergestellt werden.
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Gemäß der Erfindung wird auch eine Einheit aus einer Auszugsführung und einem Schubkasten bereitgestellt. Die Auszugsführung kann dabei als Unterflurauszugsführung ausgebildet sein. Die Führungsfläche für die Montage des Schubkastens an der Auszugsführung ist vorzugsweise vertikal ausgerichtet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1A und 1B zwei Ansichten eines Schubkastens an einer Auszugsführung bei der Montage;
- 2A bis 2C zwei Detailansichten einer Seitenzarge eines erfindungsgemäßen Schubkastens;
- 3A bis 3C mehrere Ansichten einer Seitenzarge eines erfindungsgemäßen Schubkastens gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, und
- 4A bis 4C mehrere Ansichten einer Seitenzarge eines erfindungsgemäßen Schubkastens gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
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Ein Schubkasten 1 umfasst zwei Seitenzargen 2, die über einen Boden 3 miteinander verbunden sind. Ferner ist im rückwärtigen Bereich eine Rückwand 4 zwischen den Seitenzargen 2 angeordnet. In den 1A und 1B ist keine Frontblende gezeigt. Eine solche Frontblende würde an den beiden frontseitigen Adaptern 5 fixiert, an denen auch Verstellmechaniken zur Positionierung der Frontblende vorgesehen sein können.
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Die Seitenzargen 2 sind hohl ausgebildet und von einer Abdeckung 6 an einer Innenseite und einer Abdeckung 7 an einer Außenseite umgeben, die im oberen Bereich durch eine Leiste 8 überdeckt sind. Die Abdeckungen 6 und 7 können auch aus einem Teil hergestellt sein.
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Der Boden 3 ist über die Länge der Seitenzarge 2 an mehreren Adaptern gehalten, die jeweils eine nutförmige Aufnahme 30 aufweisen, die einen Rand des Bodens 3 umgibt, wie dies in 1B gezeigt ist.
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Der Schubkasten 1 wird an einer Auszugsführung 10 montiert, die eine Führungsschiene 11 mit einem Haltewinkel zur Montage an einem Korpus eines Möbels oder eines Haushaltsgerätes aufweist. An der Führungsschiene 11 ist eine Mittelschiene 12 über Wälzkörper verfahrbar gelagert. Die Mittelschiene 12 dient ferner zur verschiebbaren Lagerung einer Laufschiene 13, an der der Boden 3 des Schubkastens 1 abgestützt ist. An der Auszugsführung 10 kann optional ein stegförmiger Aktivator 15 fixiert sein, der mit einem Selbsteinzug oder einer anderen Einrichtung 14 zum Abbremsen oder Beschleunigen der Laufschiene 13 verbindbar ist.
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Für die Montage des Schubkastens 1 an den beiden Auszugsführungen 10 an gegenüberliegenden Seiten wird der Schubkasten 1 zunächst in einem rückwärtigen Bereich auf die Laufschiene 13 aufgesetzt und dann nach hinten verschoben, bis ein Haken 16 an der Laufschiene 13 in ein Befestigungselement an der Rückwand 4 eingreift. Auch andere Mechaniken zur Fixierung des Schubkastens 1 an der Laufscheine 13 können vorgesehen werden. Bei diesem Verschiebevorgang wird der Schubkasten 1 meist schon in einen Korpus eines Möbels oder Haushaltsgerätes eingeschoben, weshalb eine exakte Ausrichtung des Schubkastens in seitliche Richtung vorteilhaft ist, um beispielsweise ein Verhaken der Laufschiene 13 oder eines Vorsprunges zwischen zwei Adaptern an einer Seitenzarge 2 zu vermeiden. Daher sind an einem oder mehreren Adaptern Führungsflächen vorgesehen, wobei in 1 B eine Führungsfläche 9 unterhalb des Adapters 5 vertikal nach unten hervorsteht und an einer vertikalen Wand der Laufschiene 13 anliegt.
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In den 2A bis 2C ist ein hinterer Endbereich einer Seitenzarge 2 gezeigt, die einen hinteren Adapter 20 aufweist, der über ein Befestigungselement 24 mit der Rückwand 4 verbindbar ist. Beabstandet von dem aus einem Stahlblech hergestellten Adapter 20 ist ein weiterer Adapter 40 vorgesehen. Über die Länge der Seitenzarge 2 können je nach Länge und Belastung mehrere Adapter vorgesehen sein, um die Abdeckungen 6 und 7 sowie den Boden 3 stabil zu fixieren.
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Der Adapter 20 weist zur Fixierung der Abdeckung 6 einen nach oben ragenden Steg 21 auf, der eine Öffnung in einem abgekanteten Steg 18 der Abdeckung 6 durchgreift. Auch der Adapter 40 weist einen nach oben ragenden Steg 41 auf, der eine weitere Öffnung in dem Steg 18 der Abdeckung durchgreift.
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Die beiden Adapter 20 und 40 weisen ferner eine nutförmige Aufnahme 30 auf, in die ein Rand des Bodens 3 einfügbar ist. Ein unterer Bereich der Abdeckung 6 ist an die Kontur der nutförmigen Aufnahme 30 angepasst und mit einem winkelförmigen Abschnitt 17 in die nutförmige Aufnahme 30 eingefügt.
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Unterhalb der nutförmigen Aufnahme 30 weisen die Adapter 20 und 40 jeweils eine vertikale Führungsfläche 23 und 43 auf, die bei der Montage des Schubkastens 1 für eine Führung sorgen, wie dies in 1B gezeigt ist. Um zu vermeiden, dass zwischen den beiden Adaptern 20 und 40 ein Eingriff einer Kante der Laufschiene 13 oder eines anderen Bauteils stattfindet, ist ein zusätzliches Führungselement 50 vorgesehen, das über einen Halter 51 an dem Adapter 20 montierbar ist. Der Halter 51 ist durch eine vorspringende Lasche gebildet, die in einen Schlitz 25 an dem Adapter 20 einsteckbar ist. Das Führungselement 50 besitzt einen abgewinkelten horizontalen Abschnitt 52 und einen vertikalen Abschnitt als Führungsfläche 53, die sich an die benachbarte Kontur des Adapters 20 anpassen, der einen nutförmigen Abschnitt 22 ausbildet und darunter die vertikale Führungsfläche 23. Das Führungselement 60 weist eine vertikale Führungsfläche 53 auf, die im wesentlichen flächenbündig zu der Führungsfläche 23 des benachbarten Adapters 20 angeordnet ist, wie dies aus 2A ersichtlich ist. Zur Ausrichtung des Führungselementes ist an der Führungsfläche 23 ein Vorsprung 54 angeformt, der die Führungsfläche 23 hintergreift. Die Führungsfläche 53 des Führungselementes 50 überbrückt dabei den Abstand zwischen dem rückseitigen Adapter 20 und dem benachbarten Adapter 40 in einem mittleren Bereich der Seitenzarge 2. Daher ist die Führungsfläche 53 des Führungselementes 50 auch flächenbündig zu der Führungsfläche 43 des Adapters 40 ausgerichtet, so dass bei der Montage die gesamte Wegstreckt der Führungsflächen 23, 53 und 43 genutzt werden kann, um den Schubkasten 1 an der Auszugsführung 10 zu montieren.
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Das Führungselement 50 kann beispielsweise aus Kunststoff oder Metall hergestellt sein und in einem automatisierten Verfahren an dem Adapter 20 durch Einstecken montiert werden.
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In den 3A bis 3C ist ein modifiziertes Ausführungsbeispiel eines Führungselementes 60 gezeigt, das an einer Seitenzarge 2 montiert wird. Die Gestaltung der Adapter 20 und 40 sowie die Abdeckung 6 sind wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel ausgebildet, bis auf eine Aufnahme 19, die an einem unteren winkelförmigen Abschnitt 17 der Abdeckung 6 angebracht ist. In die Aufnahme 19 kann ein Halter 62 in Form einer Lasche eingefügt werden, die an einem Führungselement 60 ausgebildet ist. Das Führungselement 60 ist winkelförmig ausgebildet und der Kontur der nutförmigen Aufnahme 30 angepasst. Das Führungselement 60 weist eine Führungsfläche 63 in Form eines vertikalen Steges auf, der sich unterhalb der nutförmigen Aufnahme 30 erstreckt, wie dies insbesondere in 3B gezeigt ist. Durch die Führungsfläche 63 wird der Abstand zwischen den beiden Führungsflächen 23 und 43 überbrückt, die eine zusammenhängende Führungsfläche bei der Montage ausbilden.
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Bei den Ausführungsbeispielen der 2 und 3 besitzen die Führungsflächen 53 und 63 die gleiche Höhe in vertikale Richtung wie die benachbarten Führungsflächen 23 und 43. In den 4A bis 4C ist ein modifiziertes Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem die Seitenzarge 2 an dem Adapter 20 ein Führungselement 70 aufweist, das eine Führungsfläche in Form eines Steges 72 besitzt, die eine geringe Höhe in vertikale Richtung besitzt als die benachbarten Führungsflächen 23 und 43. Auch durch den Steg 72 kann allerdings eine Führung bei der Montage bewirkt werden, da sich der Steg 72 im Wesentlichen flächenbündig benachbart zu der Führungsfläche 23 und 43 erstreckt. Das Führungselement 70 weist einen Befestigungsabschnitt 71 auf, der an dem Adapter 20 im Bereich der nutförmigen Abschnitt 22 fixiert wird.
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Die Führungselemente 50, 60 und 70 können an einem Adapter 20 durch Einschieben oder Einschwenken befestigt werden, wobei optional auch eine Verrastung oder andere mechanische Festlegung erfolgen kann. Das Führungselement muss sich dabei nicht über die gesamte Länge des Abstandes zwischen zwei Adaptern 20 und 40 erstrecken, sondern kann optional auch kürzer ausgebildet sein. Eine Überbrückung des Abstandes ist jedoch im Hinblick auf die Montage vorteilhaft.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist ein Führungselement jeweils zwischen zwei Adaptern 20 und 40 dargestellt. Es ist natürlich auch möglich, an jeder Seitenzarge 2 mehr als nur ein Führungselement 50, 60 oder 70 zwischenzwei Adaptern vorzusehen, um den Führungsbereich bei der Montage noch weiter zu verlängern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schubkasten
- 2
- Seitenzarge
- 3
- Boden
- 4
- Rückwand
- 5
- Adapter
- 6
- Abdeckung
- 7
- Abdeckung
- 8
- Leiste
- 9
- Führungsfläche
- 10
- Auszugsführung
- 11
- Führungsschiene
- 12
- Mittelschiene
- 13
- Laufschiene
- 14
- Einrichtung
- 15
- Aktivator
- 16
- Haken
- 17
- Abschnitt
- 18
- Steg
- 19
- Aufnahme
- 20
- Adapter
- 21
- Steg
- 22
- nutförmiger Abschnitt
- 23
- Führungsfläche
- 24
- Befestigungselement
- 25
- Schlitz
- 30
- Aufnahme
- 40
- Adapter
- 41
- Steg
- 43
- Führungsfläche
- 50
- Führungselement
- 51
- Halter
- 52
- Abschnitt
- 53
- Führungsfläche
- 54
- Vorsprung
- 60
- Führungselement
- 62
- Halter
- 63
- Führungsfläche
- 70
- Führungselement
- 71
- Befestigungsabschnitt
- 72
- Steg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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