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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Möbel mit einem entlang einer Führungseinrichtung herausziehbaren Schubkasten, der mit einem hervorstehenden Rand an gegenüberliegenden Seiten jeweils in einer Nut einer Führungsleiste verschiebbar gehalten ist.
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Die
US 6,655,762 B2 offenbart einen Schubkasten, der an gegenüberliegenden Seiten hervorstehende Führungsleisten aufweist, die entlang von Führungsschienen an dem Möbel verfahrbar sind. Bei einem solchen Schubkasten besteht das Problem, dass dieser aus den Führungsleisten herausgezogen werden kann und dann mühsam eingefädelt werden muss.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Möbel zu schaffen, das eine verbesserte Handhabung eines Schubkastens ermöglicht.
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Diese Aufgabe mit einem Möbel mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Möbel ist ein Schubkasten mit einem hervorstehenden Rand an gegenüberliegenden Seiten jeweils entlang einer Nut einer Führungsleiste verschiebbar gehalten, wobei an mindestens einer Führungsleiste in Auszugsrichtung ein nach unten hervorstehender Anschlag angeordnet ist, der durch eine Rückwand des Schubkastens bei einer Auszugsbewegung kontaktierbar ist. Dadurch wird die Auszugsbewegung de Schubkastens mit einfachen Mitteln begrenzt und ein versehentliches Herausziehen des Schubkastens vermieden. Zudem wird die Einstecktiefe des Schubkastens über den Anschlag vorgegeben, so dass entsprechend der Stabilität des Schubkastens und der Führungsleiste eine ausreichende Überdeckung zwischen Führungsleiste und Rand des Schubkastens gewährleistet ist.
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Die Führungsleisten sind vorzugsweise an der Unterseite einer Abdeckplatte fixiert, beispielsweise bei einem Tisch. Dadurch kann die Führung für den Schubkasten in kompakter Bauform bereitgestellt werden.
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Der Schubkasten ist vorzugsweise einteilig ausgebildet und lässt sich effektiv herstellen. Der Schubkasten kann aus Kunststoff oder einem textilen Material hergestellt sein, insbesondere einem geprägten Vliesstoff oder Filz, was die Haptik und die Optik verbessert.
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Vorzugsweise sind die zwei Führungsleisten an dem Möbel zur Führung des Schubkastens baugleich ausgebildet, so dass rechte und linke Teile vermieden werden.
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An mindestens einer Führungsleiste ist vorzugsweise eine Öffnung zum Einstecken des Anschlages ausgebildet, so dass dieser leicht montiert werden kann. Der Anschlag weist vorzugsweise einen abgewinkelten Abschnitt auf, so dass ein Schenkel des Abschnittes in die Öffnung an der Führungsleiste einsteckbar ist. Der weitere Schenkel oder Steg ist vorzugsweise zwischen einer Abdeckplatte und der Führungsleiste gehalten, so dass bei einer mechanischen Belastung des Anschlages dieser stabil fixiert ist. Der Anschlag besteht vorzugsweise aus einem biegbaren Material, insbesondere einem Metallblech, so dass zur Demontage des Schubkastens der Anschlag nach oben gebogen werden kann, um den Schubkasten unter dem Anschlag hindurch zu bewegen.
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Das Möbel ist vorzugsweise als Tisch oder Schreibtisch ausgebildet, bei dem der Schubkasten unmittelbar unter der Tischplatte angeordnet ist. Es ist auch möglich, das Möbel als Regal oder Schrank auszubilden und ein entsprechendes Fach für einen Schubkasten vorzusehen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Möbels;
- 2 eine perspektivische Ansicht des Schubkastens für das Möbel der 1 ;
- 3A bis 3C mehrere Ansichten einer Führungsleiste, und
- 4 eine perspektivische Ansicht des Anschlages.
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Ein Möbel 1 umfasst einen Möbelkorpus 2, an dem eine Abdeckplatte 3 montiert ist. Das Möbel 1 kann als Schreibtisch, Tisch oder Schrankmöbel ausgebildet sein und ist nur teilweise dargestellt. An einem Fach 4 in dem Möbelkorpus 2 ist ein Schubkasten 5 angeordnet, der über zwei Führungsleisten 8 verschiebbar ist. Die Führungsleisten 8 sind dabei über Befestigungsmittel an einer Unterseite der Abdeckplatte 3 fixiert.
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Der Schubkasten 5 weist an gegenüberliegenden Seiten einen hervorstehenden Rand 6 auf, der jeweils in einer Nut einer der Führungsleisten 8 angeordnet ist. Der hervorstehende Rand 6 an dem Schubkasten 5 ist umlaufend ausgebildet, wobei in dem Schubkasten 5 optional eine oder mehrere Trennwände 7 angeordnet sind.
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Der Schubkasten 5 kann von einer Position in dem Fach 4 des Möbelkorpus 2 in eine hervorstehende Position entlang von Gleitflächen entlang den Führungsleisten 8 verschoben werden. An mindestens einer der Führungsleisten 8 ist ein Anschlag 18 vorgesehen, der nach unten von der Führungsleiste 8 hervorsteht und der von einer Rückwand 17 des Schubkastens 5 kontaktierbar ist. Über den Anschlag 18 wird die Auszugsbewegung begrenzt, so dass noch eine ausreichende Überdeckung zwischen dem Rand 6 des Schubkastens und der Führungsleiste 8 gewährleistet ist. Zum Entfernen des Schubkastens 5 von dem Möbel 1 kann der Anschlag 18 nach oben gebogen werden, so dass der Schubkasten 5 unter dem Anschlag 18 hervorgezogen werden kann.
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In 2 ist der Schubkasten 5 im Detail gezeigt. An den Wänden des Schubkastens sind jeweils eine oder mehrere Öffnungen 10 vorgesehen, wobei insbesondere an einer Vorderseite des Schubkastens 5 eine Öffnung 10 als Grifföffnung angeordnet ist.
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Der Schubkasten 5 ist bevorzugt aus einem textilen Material hergestellt, insbesondere einem Vliesstoff oder einem Filz, und besitzt somit eine optisch ansprechende dekorative Oberfläche. Auch andere Materialien zur Herstellung des Schubkastens 5 können eingesetzt werden, insbesondere Kunststoff oder Verbundmaterialien. In dem Schubkasten 5 können eine oder mehrere Prägungen 9 vorgesehen sein, um Trennwände 7 zu fixieren.
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In den 3A bis 3C ist eine der Führungsleisten 8 im Detail gezeigt. Die Führungsleiste 8 umfasst randseitig eine Nut 11, die von einem unteren Schenkel 15 und einer Leiste 16 umgeben ist. Der Rand 6 des Schubkastens 5 ist in der Nut 11 verschiebbar geführt. Die Leiste 16 ist breiter ausgebildet als der Schenkel 15, und in dem von dem Schenkel 15 hervorstehenden Abschnitt sind mehrere Öffnungen 14 ausgebildet, so dass die Führungsleiste 8 über Befestigungsmittel, wie Schrauben, an der Unterseite der Abdeckplatte 3 fixierbar ist.
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An einem Ende der Führungsleiste 8 ist ein nach innen hervorstehender Abschnitt ausgeformt, in dem eine Öffnung 12 in Form eines Schlitzes ausgespart ist. Benachbart zu der Öffnung 12 ist eine nutförmige Aufnahme 13 vorgesehen, in die ein Abschnitt des Anschlages einfügbar ist. Der in 4 dargestellte Anschlag 18 umfasst einen abgewinkelten Abschnitt mit einem nach unten ragenden Steg 19, der in die Öffnung 12 einfügbar ist. Ein horizontaler Steg 20 kann in die Aufnahme 13 der Führungsleiste 8 eingesetzt werden und ist in der montierten Position zwischen der Abdeckplatte 3 und der Führungsleiste 8 sicher fixiert. Von dem horizontalen Steg 20 erstreckt sich ein abgewinkelter stegförmiger Abschnitt 21 schräg nach unten und kann dann in der montierten Position von der Rückwand 17 in einem oberen Bereich des Schubkastens 5 kontaktiert werden. Der Anschlag 18 ist vorzugsweise aus einem gebogenen Metallblech hergestellt, kann aber auch aus anderen Materialien bestehen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Führungsleisten 8 baugleich ausgebildet, wobei nur an einem nach innen ragenden Abschnitt einer Führungsleiste 8 ein Anschlag 18 montiert ist. Bei der anderen Führungsleiste 8 ist der nach innen ragende Abschnitt funktionslos. Optional kann auch an beiden Führungsleisten 8 ein Anschlag 18 in dem Auszugsbereich vorgesehen sein, um eine Schrägstellung des Schubkastens 5 zu vermeiden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbel
- 2
- Möbelkorpus
- 3
- Abdeckplatte
- 4
- Fach
- 5
- Schubkasten
- 6
- Rand
- 7
- Trennwand
- 8
- Führungsleiste
- 9
- Prägung
- 10
- Öffnung
- 11
- Nut
- 12
- Öffnung
- 13
- Aufnahme
- 14
- Öffnung
- 15
- Schenkel
- 16
- Leiste
- 17
- Rückwand
- 18
- Anschlag
- 19
- Steg
- 20
- Steg
- 21
- Abschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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