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Die Erfindung betrifft einen Reitsattel mit verstellbarem Sattelbaum gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Sattelbaum, der verstellbare Elemente des Kopfeisens aufweist, um einen angepassten Sitz des Reitsattels schaffen zu können.
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Zeitgemäße Reitsättel umfassen eine Reihe gemeinsamer Konstruktionselemente, die diesen Sätteln grundsätzlich gemein sind, beispielsweise ein Sitzteil für den Reiter, einen Halteknauf, Gurte und seitliche Klappen. Getragen werden die in der Regel aus Leder bestehenden Grundkomponenten vom Sattelbaum, auf dem der gesamte Sattel aufgebaut ist. Der Sattelbaum soll hierbei das Gewicht eines Reiters auf eine möglichst große Rückenfläche des Pferdes verteilen und sollte das Pferd in seiner Bewegung nicht behindern.
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Durch diesen Sattelbaum ist ein Grundrahmen des Sattels bestimmt, der einen Kopfabschnitt, zwei seitliche Bereiche sowie einen Vor- und einen Endabschnitt umfassen. Der Sattelbaum kann hierbei aus Holz, Kunststoff oder Metall bestehen, ist gepolstert und entweder mit Leder oder einem lederartigen synthetischen Material bezogen und bestimmt unter anderem auch die Breite des Sattels. Hierbei ist wesentlich, das die durch den Sattelbaum definierte Breite des Sattels auf die anatomische Ausbildung des Pferderückens abzustimmen ist, da das Tragen eines nicht abgestimmten Reitsattels für das Pferd schmerzhaft ist und sogar zu Verletzungen führen kann.
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Für diese Anpassungen an die Anatomie des Pferdes ist die Breite des Sattels das wesentliche Kriterium. Der Sattel sollte hierbei dem Widerrist des Pferdes angepasst ausgebildet sein, um die Bewegungsfreiheit im Bereich der Schultern des Pferdes nicht zu blockieren und auch nicht zu eng ausgebildet sein, um keine Blockade in den Rückenwirbeln des Pferdes zu verursachen. Zudem muss die Ausrichtung des Sattels durch den Sattelbaum im Gleichgewichtspunkt des Pferdes so bewirkt sein, dass der Reiter die korrekte Position über dem Pferderücken einnimmt.
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Herkömmliche Reitsättel haben hierbei eine an ein bestimmtes Pferd angepasste sogenannte Kammerweite des Sattelbaums, die nicht veränderbar ausgebildet ist. Derartige Reitsättel können demnach nur in verschiedenen Größen produziert und dann nur für einen bestimmten Bereich von Pferden verwendet werden. Ein bestimmter Sattel kann somit nicht ohne weiteres von einem Pferd auf das andere Pferd übertragen werden, wobei dies nicht nur von den Größen der Tiere abhängig ist, da auch im Wesentlichen gleich große Tiere unterschiedlich ausgebildete Rückenpartien aufweisen können.
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Auch die anatomischen Veränderungen eines bestimmten Pferdes durch dessen Alter oder auch durch dessen Trainingsbetätigung kann dazu führen, dass ein speziell für dieses Pferd passend angeschaffter Reitsattel nicht über die gesamte Lebensdauer eines Pferdes passend ist, was die Ausbildung des Sattelbaums anbetrifft. Nach einer bestimmten körperlichen Weiterentwicklung eines Pferdes wird somit eine neuerliche kostspielige Anschaffung eines Sattels erforderlich.
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Zudem ist es so nicht möglich, dass ein Reiter mit einem Sattel verschieden Pferde reiten kann. Es wäre somit für einen Reiter, der beispielsweise mehrere Tiere besitzt oder reitet auch eine ganze Reihe von Sätteln für diese Tiere vorzuhalten, was mit erheblichen Kosten verbunden ist.
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Es hat sich daher im Stand der Technik bereits etabliert, eine technische Verstellbarkeit von Reitsätteln im Bereich der Sattelbäume anzustreben. Auf diese Weise soll der Sattelbaum an unterschiedliche Anatomien von Pferderücken anpassbar sein, beispielsweise schrittweise erweiterbar oder verengbar, je nachdem, auf welchem Pferd der Sattel genutzt werden soll.
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Aus der Veröffentlichung
WO 02/070400 A2 ist ein Reitsattel bekannt, dessen modulare Bauform ein Sattelbaum umfasst, der zwei in ihrem Winkel verstellbare seitliche Fortsätze umfasst, die gelenkig um eine zentrale Platte verstellbar sind. Hierbei wird zur Einstellung der Abwinkelung ein Fixiereisen auf den Mittelsteg der Vorrichtung aufgeschraubt, um den eingestellten Winkel der seitlichen Fortsätze des Sattelbaums zu fixieren.
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Aus der Veröffentlichung
EP 2 336 080 B1 ist ebenfalls ein justierbarer Sattelbaum bekannt, der am Kopfteil des Sattelbaums gelenkig angeordnete Fortsätze aufweist, die mittels einer mittig angeordneten Spindel verstellbar sind. Hierbei ist allerdings dieser Verstellbereich schwer zugänglich. Zudem ist diese Einstellung nur schwer fixierbar und kann sich so unbeabsichtigt verstellen.
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Aus der Veröffentlichung
DE 10 2013 105 569 A1 ist ein flexibler Sattelbaum mit einem ein- oder mehrstückigen Kopfeisen bekannt, der eine Anpassung des Sattelbaums an unterschiedliche Anatomien der Tiere ermöglicht. Erreicht wird dies durch einen Sattelbaum, an dessen Kopfeisen austauschbare Ortsschenkel reversibel fixiert sind. D.h., hier sind die versteifenden Bauteile des Sattelbaums austauschbar und somit anpassbar an die Anatomie des Pferdes ausgebildet.
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Es ergibt sich so das Erfordernis, eine Vielzahl von unterschiedlich ausgebildeten Ortsschenkeln zu schaffen, deren Auswahl wiederum die Einstellbarkeit des Sattelbaums limitiert. Zudem ist die Verstellung auf diese Weise ein aufwendiger Umbau des Sattels.
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Aus der Veröffentlichungsschrift
DE 20 2009 013 939 U1 ist ein Sattel mit einem Sattelbaum offenbart, wobei die Kammerwölbung einstellbar ausgebildet ist. Dies wird erreicht durch schwenkbare Ansätze, die an Ortsspitzen der Kammerwölbung angelenkt sind. Eine Fixierung erfolgt hier nicht. Der Sattelbaum passt sich somit zwar an der Rücken des Pferdes an, wird aber nicht in der passenden Ausbildung fixiert und bleibt somit instabil.
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Die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2010 010 215 U1 beschreibt ebenfalls einen Reitsattel mit veränderlicher Kopfweite, wobei der Sattelbaum ein Kopfeisen mit zwei um eine gemeinsame Schwenkachse gegeneinander verschwenkbaren Schenkeln aufweist, wobei Verbindungsflächen in Form von Stirnverzahnungen eine kraftschlüssige Lagefixierungen der eingestellten Schenkel in der gewählten Schwenklage ermöglichen. Es handelt sich hier um eine konstruktiv aufwendige Lösung, deren Verzahnung die Vestellbarkeit limitiert.
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Schließlich ist aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2014 105 189 U1 ist ein Kopfeisen für die stufenlose Einstellung der Kammerweite eines Sattelbaums bekannt, wobei eine Einstellschraube ähnlich der Offenbarung der
EP 2 336 080 B1 die seitlichen Schenkel des Sattelbaums in ihrer Lage verändert. Hierbei ist allerdings wiederum dieser Verstellbereich schwer zugänglich. Zudem ist diese Einstellung nur schwer fixierbar und kann sich so unbeabsichtigt verstellen.
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Vor diesem Hintergrund des Standes der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative Verstellmöglichkeit für das Kopfeisen eines Sattelbaums zu schaffen und somit die Kammerweite des Sattels anpassen zu können. Die Verstellbarkeit soll hierbei technisch mit möglichst geringem Aufwand realisierbar sein und gleichzeitig eine sehr stabile und dauerhafte Einstellung und Fixierung ermöglichen. Zudem soll die Verstellbarkeit in möglichst geringfügigen Abstufungen erfolgen können, wobei auch für den Laien eine Anpassung ohne weiteres möglich sein sollte.
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Erreicht wird dies nach der Erfindung durch einen Reitsattel mit verstellbarem Sattelbaum gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausführungen dieser Erfindung zum Gegenstand.
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Der neue und erfinderische Ansatz bei der Verstellbarkeit des Sattelbaums ist hierbei, dass die an einem Sattelbaumgrundkörper befestigten Stege wie Kopfeisen und/oder Längsfedern und/oder Eftereisen über Durchbrechungen im Sattelbaumgrundkörper erreichbar sind, in die Verstellkörper eingesetzt sind, die mit Befestigungsmitteln an den Stegen lösbar befestigt sind. Durch diese Verstellkörper kann in Abhängigkeit von deren Ausbildung eine Verformung des Sattelbaumgrundkörpers über die Stege erfolgen. Es ist hierbei insbesondere zweckmäßig, dass die Stege segmentiert ausgebildet sind und der Verstellkörper jeweils an zwei benachbarten Stegsegmenten angreift, um die Verformung direkt auf den Sattelbaumgrundkörper zu übertragen.
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In einer vorteilhaften Bauform der Erfindung ist insbesondere das Kopfeisen, welches die Sattelkammer des Sattel bestimmt, mehrteilig ausgebildet. Es ist hierbei in einer zweckmäßigen Bauform der Erfindung vorgesehen, das Kopfeisen zumindest aus einem die Sattelkammer bildenden U- oder V-förmigen zentralen Bogenabschnitt im Bereich der kammerwölbung sowie an dessen freien Enden sich fortsetzenden separaten Kopfeisenschenkeln auszubilden, die sich bis zur Ortspitze der Flügel erstrecken.
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Es ist hierbei vorgesehen, dass beispielsweise Flacheisen zur Ausbildung des bogenförmigen Kopfeisens sowie der Kopfeisenschenkel ausgebildet sind, die an einem Sattelbaumgrundkörper befestigt, beispielsweise mit einer Vernietung fest an diesem Sattelbaumgrundkörper fixiert sind.
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Der Sattelbaumgrundkörper ist hierbei erfindungsgemäß derart ausgebildet, dass er im Bereich des Übergangs vom bogenförmigen Kopfeisen zu den Kopfeisenschenkeln eine Verformbarkeit zulässt. Dies kann beispielsweise durch einen Sattelbaumgrundkörper aus einem Kunststoffmaterial erreicht werden, welches eine gewisse Biegbarkeit aufweist oder auch durch einen Sattelbaumgrundkörper aus einem biegbaren Holz- oder Metallmaterial. Auch Verbundwerkstoffe sind hier denkbar, wobei die Verformbarkeit des Sattelbaumgrundkörpers auch lediglich in den zuvor genannten zu verformenden Bereichen vorliegen kann und der weitere Sattelbaumgrundkörper steif ausgebildet ist.
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Der Kern der erfinderische Idee ist nun, dass eine Verbindung zwischen dem bogenförmigen Kopfeisen, welches fest am Sattelbaumgrundkörper unterseitig angeordnet, beispielsweise angenietet, ist und den ebenfalls am Sattelbaumgrundkörper als separate Körper angeordneten Kopfeisenschenkeln dazu genutzt wird, eine bestimmte Abwinkelung zwischen den freien Enden des bogenförmigen Kopfeisens der Kopfeisenschenkel zu bewirken. Hierfür ist es erforderlich, mittels eines austauschbaren Verstellkörpers, der sowohl am bogenförmigen Kopfeisen als auch am Kopfeisenschenkel angreift und lösbar befestigt ist, den Grad der Abwinkelung zwischen diesen beiden steifen Bauteilen zu bewirken.
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Alternativ kann dieser technische Ansatz auch an mehreren Stellen eines segmentierten Kopfeisens erfolgen, also sowohl der bogenförmige zentrale Abschnitt des Kopfeisens als auch die Kopfeisenschenkel weitere Segmentierungen aufweisen, an denen Verstellkörper angreifen, um eine bestimmte Abwinkelung dieser Kopfeisensegmente zueinander zu bewirken und so die Sattelkammer in ihrer Formgebung und Kammerweite an die Anatomie eines Pferdes anzupassen.
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Dies ist technisch nach der vorliegenden Erfindung so gelöst, dass der Verstellkörper zumindest im Bereich seiner Verbindungsfläche zu den freien Enden der Kopfeisensegmente eine Wölbung oder andersartig abgewinkelte Oberfläche aufweist. Auf diese Weise ergeben sich zwei randständige Anliegeflächen des Verstellkörpers, die an den zu verbindenden Kopfeisensegmenten anliegen und den Winkel, den diese Anliegeflächen zueinander bilden, auf die am Verstellkörper lösbar fixierten Kopfeisensegmente übertragen, wobei dieser Winkel von einer planen Verbindungsfläche mit 0° ausgehend in beliebigen Schritten in Form einer gewölbten oder abgewinkelten Verbindungsfläche im Verstellkörper vorliegen kann. Die Wölbung oder Abwinkelung kann hierbei die Verbindungsfläche nach innen oder außen verformen, was bei der Verformung des Sattelbaumes zu einer Verengung oder Aufweitung im Verbindungsbereich der Kopfeisensegmente führt.
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Durch die Verwendung unterschiedlicher Verstellkörper mit variierenden Wölbungen bzw. Abwinkelungen kann somit erreicht werden, dass bei Befestigung der Verstellkörper unterschiedliche ausgebildeter Verbindungsflächen sowohl mit dem bogenförmigen Kopfeisen als auch dem Kopfeisenschenkeln unterschiedliche Abwinkelungen zwischen diesen beiden Bauteilen bewirkt werden.
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Auf Grund des Sachverhaltes, dass sowohl das bogenförmige Kopfeisen als auch die Kopfeisenschenkel beidseitig des bogenförmigen Kopfeisens fest mit dem Sattelbaumgrundkörper verbunden sind wird diese Abwinkelung der beiden Bauteile zueinander direkt auf die Ausbildung der Abwinkelung des Sattelbaums im Übergangsbereich zwischen den Kopfeisensegmenten übertragen und es kommt zu einer engeren oder weiteren Öffnungen der durch das Kopfeisen bestimmten Sattelkammer, wie dies erfindungsgemäß angestrebt wird.
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Es handelt sich hierbei insofern gegenüber dem aufgezeigten Stand der Technik um einen völlig neuen Ansatz, da entgegen den bekannten Lösungen hier nicht eine gelenkige Verbindung zwischen den in ihrem Winkel zueinander verstellbaren Kopfeisenschenkeln bewirkt wird, wobei die Position des gelenkig erzeugten Winkels durch entsprechende Mittel fixiert wird. Nun ist es erfinderisch so gelöst, dass durch einen eigenständigen Verstellkörper, der in Abstufungen eine Winkeländerung zwischen den Kopfeisensegmenten bewirkt, eine sehr starre und trotz alledem leicht ausführbare Anpassung der Sattelkammer bewirkt werden kann. Sowohl die Segmentierung des Kopfeisens als auch die Abstufung der Winkeländerungen der Verstellkörper ist hierbei je nach Ausführungsform der Erfindung feiner oder gröber wählbar, wodurch die Verstellbarkeit des Kopfeisens und somit der Sattelkammer je nach konstruktivem Aufwand ebenfalls feiner oder gröber ausgebildet sein kann.
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Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht hierbei vor, dass dies nicht durch einen Zugriff von der Unterseite des Sattels her zur erfolgen hat, sondern dass es technisch so realisiert ist, dass die Verstellkörper von der Oberseite des Sattels her unter den Polsterungen bzw. Lederauflagen zugänglich sind, wodurch auch die Verstellbarkeit gegenüber den bekannten Lösungen deutlich leichter herbeizuführen ist.
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In der Praxis bedeutet dies, dass lediglich in den Verbindungsbereichen zwischen den Kopfeisensegmenten ein Verstellkörper einzusetzen ist und beidseitig an den Kopfeisensegmenten angreift, der der speziellen Anatomie des Pferderückens angemessen die Sattelkammer aufweitet oder verengt. Sollte sich hier bei der Anatomie eines Pferdes aufgrund des Alters oder des Trainingsgrades Veränderungen ergeben, kann leicht dieser Verstellkörper gegen einen anderen Verstellkörper ausgetauscht werden, der somit eventuell durch eine stärkere Wölbung bzw. Abwinkelung eine weitere Öffnung oder Verengung der Sattelkammer durch eine partielle Verformung des Sattelbaumgrundkörpers bewirkt.
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Ein weiterer wesentlicher erfinderischer Vorteil der offenbarten Verstellmöglichkeit für einen Sattelbaum ist, dass durch die Segmentierung der Stege insbesondere im Bereich des Kopfeisens und die Verstellung durch Verstellkörper auch unterschiedlich abgewinkelte Verstellkörper im Sattel Anwendung finden können, um sich an die spezielle Anatomie eines Pferdes anzupassen. Hintergrund ist, dass bei etwa 40 Prozent der Reitpferde kein vollkommen symmetrisch ausgebildeter Rücken für die Anpassung des Reitsattels vorliegt, sondern das hier Asymmetrien im Körperbau des Pferdes bestehen, an die ein herkömmlicher Reitsattel nicht ohne weiteres anpassbar ist.
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Insbesondere werden den bekannten Verstellmöglichkeiten hier klare Grenzen aufgezeigt. Die erfindungsgemäße Konstruktion mit den Stegsegmenten und den eingesetzten Verstellkörpern erlaubt es nun, beispielsweise bei der im folgenden dargestellten Bauform beim Übergang des bogenförmigen Kopfeisens zu den Kopfeisenschenkeln auf jeder Seite die Abwinkelung einzustellen, die der Anatomie des Pferdes am ehesten gerecht wird. Das heißt, die Abwinkelung kann variieren durch unterschiedlich ausgebildete Verstellkörper auf den beiden gegenüberliegenden Übergängen zu den Kopfeisenschenkeln.
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Dies ist auch übertragbar auf alle anderen Bereiche des Sattelbaums an denen durch Segmentierung von Stegen und das Einfügen von Verstellkörpern Anpassungen vorgenommen werden können. Insofern erlaubt die erfindungsgemäße Grundkonstruktion ein Höchstmaß an Anpassungsfähigkeit eines Sattelbaums, die im Grunde nur durch den konstruktiven Aufwand bei der Wahl der Segmentierung der angeordneten Stege am Sattelbaum limitiert ist.
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Im Folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
- 1 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Sattelbaum 1 eines Reitsattels;
- 2 eine Unteransicht auf den erfindungsgemäßen Sattelbaum 1;
- 3 eine Detailansicht eines Flügels 12 des Sattelbaumgrundkörpers 1 mit eingesetztem Verstellkörper 4;
- 4 einen erfindungsgemäßen Verstellkörper 4 mit flach gewölbter Verbindungsfläche 7;
- 5 einen erfindungsgemäßen Verstellkörper 4 mit stärker gewölbter Verbindungsfläche 7;
- 6 eine Ausschnittsansicht des Flügels 12 des Sattelbaumgrundkörpers 1 mit entferntem Verstellkörper 4 sowie
- 7 eine Innenansicht des Flügels 12 mit daran angenieteten Kopfeisensegmenten 13.
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Die Draufsicht auf den Sattelbaumgrundkörper 1 in 1 zeigt den erfindungsgemäßen Sattelbaum von der Oberseite. Die für den späteren Aufbau des Sattels erforderlichen Sitzauflagenpolsterungen sind in den Figuren nicht dargestellt.
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Der Sattelbaumgrundkörper 1 bildet an seinem vorderen Ende, in der Figur links abgebildet, eine Kammerwölbung 14 aus, die der Aufnahme des Widerristes eines Pferdes dient. Von dieser Kammerwölbung 14, die durch einen bogenförmigen Bereich des Kopfeisens 10 gebildet wird, verlaufen nach links und rechts gesehen von der zentralen Längsachse des Sattelbaums aus zwei Flügel 12. An diesen Flügeln 12 angenietet sind die Steigbügelriemenhalter 2.
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Für die erfinderische Lösung von besonderer Bedeutung sind hierbei die Durchbrechungen 3 in dem Sattelbaumgrundkörper 1 im Bereich der Flügel 12 beziehungsweise des Übergangs aus der Kammerwölbung 14 in die Flügel 12. Diese Durchbrechung erlaubt den Zugriff auf endständige Befestigungsöffnungen 15 in den Kopfeisensegmenten 13, die unterhalb dieser Durchbrechungen 3 angeordnet sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung in den Figuren in einer Bauform beschrieben, in der als Kopfeisensegmente 13 das bogenförmige Kopfeisen 10 sowie die zwei Kopfeisenschenkel 9 beschrieben sind. Grundsätzlich ist von der Erfindung mit umfasst, dass sowohl im Bereich des Kopfeisens als auch der weiteren Stege wie den Längsfedern 16 und dem Eftereisen 17 Segmentierungen und Durchbrechungen 3 zur Aufnahme von Verstellkörpern 4 angeordnet sein können, sich die Erfindung demnach in der dargestellten Bauform zwar auf die Kammerwölbung und das Kopfeisen bezieht, hierauf aber nicht imitiert sein soll.
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Ebenfalls in einer analog angeordneten Durchbrechung 3 auf der Unterseite der 1 ist ein in diese Durchbrechung 3 eingesetzter Verstellkörper 4 erkennbar, der mittels Befestigungsmitteln 5 mit den Kopfeisensegmenten 13 fest verbunden ist. Hierfür greifen die Befestigungsmittel 5, in diesem Fall Schrauben, in die entsprechenden Befestigungsöffnungen 15, in diesem Fall Gewindebohrungen, in den Kopfeisensegmenten 13 ein.
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Dies ist erkennbar in 2, in der eine Ausführung der Erfindung mit 3 Kopfeisensegmenten 13 in einer Unteransicht dargestellt ist. Es handelt sich hierbei zum einen um ein bogenförmiges Kopfeisen 10, welches in der Kammerwölbung 14 unterseitig durch Vernietungen 11 befestigt ist. Hierbei sind endständig Befestigungsöffnungen 15, in der dargestellten Bauform in Form von Gewindebohrungen, im bogenförmigen Kopfeisen 10 angeordnet. Im Übergang der Kammerwölbung 14 zu den Flügeln 12 des Sattelbaumgrundkörpers 1 schließen sich an dieses bogenförmige Kopfeisen 10 flach ausgeführte Kopfeisenschenkel 9 an, die ebenfalls an ihren zum bogenförmigen Kopfeisen 10 weisenden freien Enden eine Befestigungsöffnung 15 aufweisen, in der beispielshaften Bauform ebenfalls als Gewindebohrung ausgeführt.
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Diese beiden benachbarten freien Enden mit den Befestigungsöffnungen 15 liegen nun unterhalb der Durchbrechung 3, wie diese in 6 dargestellt worden ist. Das heißt, durch den erfindungsgemäßen Verstellkörper 4 wird auf diese beiden freien Enden der Kopfeisensegmente 13 zugegriffen und über die abgewinkelte beziehungsweise gewölbte Verbindungsfläche 7 dieser Verstellkörper 4 wird die Winkelposition des Kopfeisenschenkels 9 gegenüber dem bogenförmigen Kopfeisen 10 bestimmt und fixiert. Das heißt, je nachdem, welche Wölbung oder Abwinkelung die Verbindungsfläche 7 des Verstellkörpers aufweist wird ein anderer Winkel zwischen diesen Bauelementen der Kopfeisensegmente 13 eingestellt.
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In der vorliegenden zeichnerischen Darstellung nicht dargestellt sind alternative Segmentierungen des Kopfeisens und der Kopfeisenschenkel, die auch weitere Segmente aufweisen können, um eine individuelle Anpassung an die Anatomie eines Pferdes zu ermöglichen.
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Ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellt sind weitere Segmentierungen der an der Unterseite des Sattelbaumgrundkörpers 1 angebrachten Stege in Form von Flacheisen oder stabilisierenden Trägerelemente. Das heißt, es ist erfindungsgemäß ebenfalls vorgesehen, beispielsweise in dem an der in den Figuren rechts angeordneten der Sitzfläche zugeordneten Trägerstruktur des Sattelbaumgrundkörpers 1 angeordneten Eftereisen 17 Segmentierungen vorzunehmen, die ebenfalls über Durchbrechungen 3 im Sattelbaumgrundkörper 1 erreichbar und durch Verstellkörper 4 anpassbar sein können.
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Aus 6 wird nochmals deutlich, dass die Durchbrechung 3 einen direkten Zugriff auf die freien Enden der Kopfeisensegmente 13 ermöglicht. In die dargestellten Befestigungsöffnungen 15 können die in 3 erkennbaren Befestigungsmittel 5 des Versteckkörpers 4 eingeschraubt werden und somit über die entsprechende Wölbung bzw. Abwinklung der Verbindungsfläche 7 der Verstellkörper 4 die Winkelposition dieser Segmente 13 zueinander bestimmt werden.
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Auch 7 verdeutlicht dies noch einmal in einer Unteransicht. Der freie Flügel 12 des Sattelbaumgrundkörpers 1 ist über Vernietungen 11 mit einem Kopfeisenschenkel 9 fest verbunden. An seinem dem bogenförmigen Kopfeisen 10 zugewandten Ende weist dieser Kopfeisenschenkel 9 ebenfalls Befestigungsöffnungen 15 auf, in die von der Oberseite des Sattelbaumgrundkörpers 1 durch einen befestigten Verstellkörper 4 Befestigungsmittel 5 eingefügt sind. Das gleiche gilt für den benachbarten bogenförmigen Kopfeisenbereich 10, der ebenfalls fest mit dem Sattelbaumgrundkörper 1 über eine Vernietung 11 verbunden ist und die entsprechende Befestigungsöffnung 15 aufweist. Auf diese Weise wird der Flügel 12 des Sattelbaumgrundkörpers 1 in seiner Position gegenüber dem bogenförmigen Kopfeisenbereich 10 und somit der Kammerwölbung 14 definiert.
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Die 4 und 5 zeigen den erfindungsgemäßen Verstellkörper 4 in zwei Ausführungen. Es ist erkennbar, dass der Verstellkörper 4 grundsätzlich identisch ausgebildet ist was seine Höhe und Breite und auch die nicht erkennbar Tiefe anbetrifft. Lediglich im Bereich der unterseitigen Verbindungsfläche 7, mit der er in die Durchbrechungen 3 in Sattelbaumgrundkörper 1 eingesetzt wird unterscheiden sich die beiden Verstellkörper 4 der 4 und 5.
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Der obere Verstellkörper 4 weist eine flache bzw. plane Verbindungsfläche 7 auf, wohingegen der in 5 dargestellte Verstellkörper 4 eine deutlich stärker gewölbte bzw. abgewinkelte Verbindungsfläche 7 aufweist. Auf diese Weise ergeben sich in 5 zwei Flächen, die gemeinsam die Verbindungsfläche bilden und die gegenüber der planen Rückseite 6 der Verstellkörper 4 abgewickelt sind. Im vorliegend abgebildeten Fall ist hier ein Winkel von etwa 3° in der Verbindungsfläche 7 vorgesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 02/070400 A2 [0010]
- EP 2336080 B1 [0011, 0016]
- DE 102013105569 A1 [0012]
- DE 202009013939 U1 [0014]
- DE 202010010215 U1 [0015]
- DE 202014105189 U1 [0016]