DE19956405C2 - Sattelbaum mit elastischen Tragelementen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Sattelbaum mit einem dem Vorderzwiesel zugeordneten, bis in die Ortenden rei­ chenden Kopfeisen, einem von einem Äfterkranz abge­ stützten Äfter und zwischen dem Vorderzwiesel und der Äfterplatte verlaufenden Längsfedern.

Ein derartiger Sattelbaum, wie er beispielsweise aus der DE 37 02 011 C1 bekannt ist, dient als Gerüst für einen Reitsattel. Bedingt durch die individuell unter­ schiedliche Breite eines Pferderückens sollte jedoch auch der Sattel unterschiedlich breit sein, dem wider­ spricht jedoch oft die Forderung des Reiters nach einem optimalen Sitzgefühl, das wiederum von dessen individu­ eller Statur abhängt. Aus der DE 27 37 438 A1 ist fer­ ner ein einstückiger Sattelbaum bekannt, der einen von seinem Vorderzwiesel ausgehenden Längseinschnitt auf­ weist und in diesem Längseinschnitt eine gewisse ela­ stische Aufweitung gestattet. Diese elastische Aufwei­ tung ist aber nicht konstant und erlaubt lediglich ein Einfedern beim Reiten.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sat­ telbaum zu schaffen, der dem Schulterspiel des Pferdes größtmögliche Freiheit läßt und dem Reiter ein von der Anatomie des Pferdes möglichst gleichbleibendes Sitzge­ fühl vermittelt.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß das Kopfeisen mit federnden Kopfeisenenden versehen ist. Zur Ausge­ staltung ist es dabei vorgesehen, daß das gesamte Kop­ feisen aus einem elastischen Material, beispielsweise aus einem elastischen Leichtmetall, aus Titan oder Kunststoff besteht.

Durch diese Maßnahmen wird ein Sattelbaum geschaffen, der sich sowohl in Längsrichtung als auch in Querrich­ tung den unterschiedlichen anatomischen Begebenheiten eines Pferdes anpaßt und dann ein größtmögliches Schul­ terspiel ermöglicht.

Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprü­ chen beschrieben.

Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher be­ schrieben; es zeigt:

Fig. 1 die isometrische Ansicht eines Sattel­ baums, mit elastischen Tragelementen;

Fig. 2 die Vorderansicht eines Sattelbaums nach der Fig. 1, mit einem Kopfeisen mit ela­ stischen Kopfeisenenden.

Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Sattelbaum 10 besteht im wesentlichen aus einer Sitzpartie 11, die sich zwischen einem Vorderzwiesel 12 und einem Äfter 13 erstreckt.

Die Sitzpartie 11 weist eine eingeschnürte Taille 14 auf. Beiderseits der Taille 14 sind die Längsfedern 17 in Querrichtung 27 nach außen versetzt angeordnet.

Die Längsfedern 17 verlaufen zwischen einem Äftereisen 19 und dem Kopfeisen 16. Sie können in Ansatzpunkten 20 mit dem Kopfeisen 16 verbunden werden. Das Kopfeisen 16 ist dazu mit einer Vielzahl von Ansatzpunkten 20 verse­ hen.

Die Längsfedern 17 bestehen aus einem elastisch ver­ formbaren Material und sind so dünn ausgeführt, daß sie in der Sitzpartie 11 praktisch nicht auftragen. Das Sitzgefühl des Reiters wird dadurch auch bei Verbreite­ rung des Sattels in Querrichtung 27 durch die nach au­ ßen versetzten Längsfedern 17 nicht beeinträchtigt.

Wie die Fig. 2 zeigt, ist in das Vorderzwiesel 12 ein Kopfeisen 16 eingelegt, welches bis in die Ortenden 15 reicht. Die Kopfeisenenden 21 sind getrennt von dem Kopfeisen 16 gefertigt und mit Befestigungsmitteln 23 in Ausnehmungen 22 befestigt.

Das Kopfeisen 16 besteht üblicherweise aus einem rela­ tiv starren Schmiede- oder Gußteil, während die Kopfei­ senenden 21 aus einem elastisch verformbaren Material gefertigt sind. Die Kopfeisenenden 21 können dadurch in Querrichtung 27 elastisch ausfedern. Als elastisch ver­ formbares Material kann beispielsweise ein Leichtme­ tall, ein Kunststoff oder dgl. als Kopfeisenende 21 eingesetzt werden. An den Längsfedern 17 und/oder dem Kopfeisen 16 können Sturzfedern 18 befestigt sein, in die nicht dargestellte Steigbügelriemen eingehängt wer­ den können.

Bei einer anderen Ausführung ist es vorgesehen, die Kopfeisenenden 21 aus einem elastisch verformbaren Rundmaterial zu fertigen, so daß sie auch in Längsrich­ tung 26 ausweichen können. Auch kann das gesamte Kopf­ eisen 16 aus einem leichten, elastisch verformbaren Ma­ terial beispielsweise Titan gefertigt sein.

Bezugszeichen

10

Sattelbaum

11

Sitzpartie

12

Vorderzwiesel

13

Äfter

14

Taille

15

Ortende

16

Kopfeisen

17

Längsfeder

18

Sturzfeder

19

Äftereisen

20

Ansatzpunkt

21

Kopfeisenende

22

Ausnehmung

23

Befestigungsmittel

26

Längsrichtung

27

Querrichtung

Claims (8)

1. Sattelbaum mit einem dem Vorderzwiesel zugeordne­ ten, bis in die Ortenden reichenden Kopfeisen, einem von einem Äfterkranz abgestützten Äfter und zwischen dem Vorderzwiesel und der Äfterplatte verlaufenden Längsfedern, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfeisen (16) mit federnden Kopfeisenenden (20) versehen ist.

2. Sattelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Kopfeisen (16) in einem vorbestimmten Ab­ stand zu den Ortenden (15) beiderseits mit Ausnehmun­ gen (22) versehen ist und die elastischen Kopfeisenen­ den (21) mit Befestigungsmitteln (23) in den Ausneh­ mungen (22) mit dem Kopfeisen (16) verbunden sind.

3. Sattelbaum nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfeisenenden (21) lösbar mit dem Kopfeisen (16) verbunden sind.

4. Sattelbaum nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfeisenenden (21) in Längs­ richtung (26) und in Querrichtung (27) elastisch ver­ formbar ausgebildet sind.

5. Sattelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Kopfeisen (16) aus einem elastischen Ma­ terial besteht.

6. Sattelbaum nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfeisen (16) aus einem ela­ stischen Leichtmetall besteht.

7. Sattelbaum nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfeisen (16) aus Titan be­ steht.

8. Sattelbaum nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfeisen (16) aus Kunststoff besteht.