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Montage- und Druckvorrichtung für die Herstellung von Isolierglasscheiben und das Herstellungsverfahren von Isolierglasscheiben mittels der Montage- und Druckvorrichtung insbesondere von Isolierglasscheiben mit transparentem Randverbund für den Einsatz dieser Isolierglasscheiben in der Kühlmöbelindustrie.
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In der Vergangenheit wurde im Bereich der Kühlmöbelfertigung versucht, die senkrecht verbauten Aluminiumabstandhalter der Isolierglasscheiben gegen transparente Materialien auszutauschen. Zum Einsatz kamen u.a. Acrylprofilstangen, transparente Kunststoffprofile bis hin zu Glasprofilen. Zur Herstellung entsprechender Isolierglasscheiben wurden die unterschiedlichsten Vorrichtungen bis hin zu halbautomatischen Anlagen entwickelt.
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So wird in der
DE 28 21 104 B2 eine Vorrichtung zur Herstellung einer Isolierglasscheibe mit einer Auflagevorrichtung für mindestens eine Scheibe und mit einer parallel zur Auflagevorrichtung heb- und senkbaren Pressvorrichtung, mit anpassbarer Anpresskraft beschrieben, wobei die Auflagevorrichtung als mit versenkbaren Führungen für die Scheibe versehener Auflagetisch und die Pressvorrichtung als Pressplatte ausgebildet sind, wobei sie weiter eine Stellvorrichtung zur Einstellung der Anpresskraft der Pressplatte in Abhängigkeit von den Kantenlängen der Scheibe aufweist.
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Weiterhin wird in der
DE 100 52 157 A1 eine Halterungs- und Montagevorrichtung für Abstandhalterrahmen von Isolierglasscheiben beschrieben. Die Erfindung betrifft eine steuerbare Halterungs- und Montagevorrichtung mit einem Montagerahmen und auf diesem verfahrbaren Traversen zur Befestigung von Sprossen und Sprossenkreuzen an Abstandhalterrahmen von Isolierglasscheiben. Anordnung und Justierung der Abstandhalterrahmen und ihrer Sprossen bzw. Sprossengitter sowie der Befestigungswerkzeuge wird in der Regel manuell und soll zwecks Zeit- und Kostenersparnis sowie zur Verbesserung der Fertigungsgenauigkeit mit Hilfe einer Halterungs- und Montageeinheit automatisch und programmgesteuert erfolgen. Erfindungsgemäß geschieht dies durch eine Rahmenauflagevorrichtung zur Aufnahme eines zu bearbeitenden Abstandhalterrahmens, eine Klemmbackenvorrichtung zum Festklemmen der in den Abstandhalterrahmen einzubauenden Sprosse bzw. des Sprossenkreuzes, eine sowohl höhen- als auch seitenverstellbare Schraubereinheit, deren Kopf auf die Außenseite des festgeklemmten und niedergehaltenen Abstandhalterrahmens zwecks Anschraubens der Sprosse bzw. Sprossenkreuzes auf der Rahmeninnenseite gegen den Rahmen ausrichtbar ist, und durch eine mit einer Greifereinheit verbundene Abstandhalterrahmen-Niederhaltevorrichtung, die programmgesteuert zusammenwirken.
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In der DD29392 wird ein Verfahren zur Herstellung von Isolierglasscheiben, bei dem mehrere lagenförmig angeordnete Scheiben durch Glas- oder Plastdistanzstreifen getrennt sind, beschrieben, wobei eine Verklebung der Scheiben mit den Distanzstreifen oder der Scheiben untereinander einschließlich ihrer zusätzlichen Außenkantenabdeckung mittels eines kalthärtenden lösungsmittelfreien, drucklos erhärtenden und elastischen Klebharzes, welches im Verarbeitungszustand flüssig ist und nach seiner Aushärtung ohne oder mit unwesentlicher zusätzlicher Erwärmung duroplastischen Charakter angenommen hat, erfolgt. Nach Einfügen der Abstandstücke und der zweiten Scheibe werden dieselben verklammert und in eine Heißluftkammer gebracht, deren Temperatur bis auf den Schmelzpunkt des Haftmaterialstreifens erhöht wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Montage- und Druckvorrichtung zu schaffen, die schnell auf unterschiedlichste Scheibenmaße umrüstbar ist und ein qualitätssicheres Herstellungsverfahren von Isolierglasscheiben mit transparentem Randverbund mit dieser Montage- und Druckvorrichtung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Montage- und Druckvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs und der Verwendung der Montage- und Druckvorrichtung beim Herstellungsverfahren gelöst.
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Die Montage- und Druckvorrichtung ermöglicht eine qualitätssichere Herstellung entsprechender Isolierglasscheiben. Durch den Einsatz von Anschlägen können die Abstandshalter bzw. die Aluminiumprofile leicht und sicher positioniert werden. Durch die Einwirkung entsprechender Gewichte an der Montage- und Druckvorrichtung wird im Wärmeofen ein leichter Druck auf den Isolierglasverbund ausgeübt und damit bei gleichzeitiger Wärmeeinwirkung eine sichere und dichte Verbindung aller Einzelteile des Isolierglasverbundes erreicht.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Montage- und Druckvorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 9 dargestellt.
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Indem die Aluminiumlängsprofile länger sind als das zu bearbeitende maximale Scheibenmaß, lassen sich die diese überstehenden Enden z. B. für die Aufnahme von Stapelhilfen nutzen. Hierdurch können mehrere Montage- und Druckvorrichtungen im Wärmeofen übereinander gestapelt werden und somit gleichzeitig mehrere Isolierglasverbundpakete wärmebehandelt werden. Zudem besteht eine zusätzliche Flexibilität hinsichtlich der Anpassung der Lage und Anzahl Aluminiumquerprofile an unterschiedlich große Glasscheiben. So lassen sich weitere, also drei oder mehr Aluminiumquerprofile so anordnen.
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Einer Weiterentwicklung entsprechend, besitzen die Nuten der Aluminiumlängsprofile und der Aluminiumquerprofile die besondere Form oder den besonderen Querschnitt als Schwalbenschwanznuten. Diese eignen sich besonders gut als Gleitführung und zur Befestigung entsprechend geformter Gleitelemente. Ein Verkeilen oder Verklemmen ist besonders gut möglich.
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Indem in den oberen Nuten der Aluminiumlängsprofile und der Aluminiumquerprofile Silikonstäbe eingedrückt sind, lässt sich erreichen, dass die Glasscheiben nicht auf den Profilen direkt sondern auf den Silikonstäben liegen. Es werden somit Kratzer, Spannungen und Druckpunkte vermieden. Zudem wird ein Schutz gegen ein Verrutschen erreicht und es werden Schwingungen gedämpft.
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Mit der Weiterbildung, dass auf der Oberseite der Aluminiumquerprofile ein Maßstab oder Markierungen aufgetragen sind, wird erreicht, dass ohne weitere Hilfsmittel eine genaue Anordnung und Ausrichtung der Glasplatten erfolgt.
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Vorteilhaft sind an beiden Seiten der Anschlagklötzer nach unten gerichtete Bügelverschlüsse nach dem Kniehebelprinzip und an den Seiten des Aluminiumquerprofiles eine Vielzahl von Gegenhaltern oder Stiften korrespondierend mit den Bügelverschlüssen angeordnet. Damit wird ein zuverlässiges und einfaches Verklemmen oder Fixieren der Anschlagklötzer erreicht, wobei diese zudem bei Bedarf leicht lösbar sind.
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Indem die Gegenhalter oder Stifte mit ihrem Grundkörper den Nuten angepasst sind und in den Nuten verschiebbar sind, lässt sich die Lage der Anschlagklötzer beliebig und bedarfsgerecht einstellen und verändern.
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In einer Weiterbildung sind an den Enden der Aluminiumlängsprofile Stapelhilfen in die Nuten aufsteckbar bzw. einschiebbar. So lassen sich mehrere Montage- und Druckvorrichtungen übereinander zu einem Stapel anordnen. Da die Stapelhilfen außerhalb der Bereiche der Anordnung der Glasscheiben angeordnet sind, beeinflussen Sie den Montage- und Andruckprozess nicht.
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Indem das Gewicht für den Klemmstab ein Durchgangsloch in der Form des Querschnittes des Klemmstabes besitzt und somit auf den Klemmstab aufschiebbar ist, wird eine einfache Montage und Lageanpassung des Gewichtes auf dem Klemmstand erreicht.
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Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 die Draufsicht auf eine Montage- und Druckvorrichtung,
- 2 eine Ausführung eines Aluminiumprofils mit rechtwinkligen Nuten,
- 3 eine Ausführung eines Aluminiumprofils mit Schwalbenschwanznuten oder trapezförmigen Nuten,
- 4 eine Ausführung eines Aluminiumprofils mit rechtwinkligen Nuten und mit auf dem Aluminiumprofil angeordneten Anschlagklotz mit nach unten gerichteten Bügelverschlüssen nach dem Kniehebelprinzip und mit in den Nuten angeordneten Gegenhaltern mit Stiften,
- 5 eine Montage- und Druckvorrichtung in räumlicher Ansicht und
- 6 eine räumliche Detailansicht einer Montage- und Druckvorrichtung und darauf aufgelegten Glasscheiben.
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Die erfindungsgemäße Montage- und Druckvorrichtung für die Herstellung von Isolierglasscheiben insbesondere von Isolierglasscheiben mit transparentem Randverbund, besteht, wie in den 1, 5 und 6 dargestellt ist, aus einem Rahmen, der aus zwei Aluminiumlängsprofilen 2 und zwei Aluminiumquerprofilen 3 gebildet ist. Die Aluminiumlängsprofile 2 und die Aluminiumquerprofile 3 besitzen vorzugsweise einen quadratischen Querschnitt mit längsverlaufenden Nuten 4 auf allen vier Oberflächen. Jeweils benachbarte Aluminiumlängsprofile 2 und Aluminiumquerprofile 3 liegen rechtwinklig zueinander. Die Aluminiumlängsprofile 2 und die Aluminiumquerprofile 3 bilden mit ihren Oberflächen eine Ebene. Die Aluminiumquerprofile 3 stoßen mit ihren Enden an die Längsseiten der Aluminiumlängsprofile 2 an. Die Aluminiumlängsprofile 2 sind mittels angeschraubter, rechtwinkliger Winkel 1 an allen Stoßstellen mit den Aluminiumquerprofilen 3 an den Stoßstellen miteinander lösbar verbunden. Auf der Oberseite der Aluminiumlängsprofile 2 und der Aluminiumquerprofile 3 sind in deren Nuten 4 verschiebbare und befestigbare Anschlagklötzer 5 bzw. Anschlagwinkel 5 angeordnet. An einem Ende der Montage- und Druckvorrichtung ist quer zu den Aluminiumlängsprofilen 2 und parallel zu den Aluminiumquerprofilen 3 ein Metallwinkelanschlag 7 über die gesamte Breite der Querseite der Montage- und Druckvorrichtung befestigt. Die Höhe dieses Anschlages 7 entspricht der Höhe des zu bearbeitenden Endproduktes auf der Montage- und Druckvorrichtung. Der Metallwinkelanschlag 7 besitzt an seiner Oberseite in der Mitte des Metallwinkelanschlages 7 einen Bügel 8 zur Aufnahme eines in den Bügel 8 einschiebbaren Klemmstabes 9. Der Klemmstab 9 besitzt an seiner Unterseite Silikonpads und an seinem freien Ende an seiner Oberseite eine Nut oder Kerbe zur Aufnahme eines einzuhängenden Gewichtes 10. Die Aluminiumlängsprofile 2 sind länger als das zu bearbeitende maximale Scheibenmaß und ragen, wie in den 1 und 5 dargestellt ist, über die Aluminiumquerprofile 3 hinaus.
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Die Nuten 4 der Aluminiumlängsprofile 2 und der Aluminiumquerprofile 3 besitzen in einer bevorzugten Ausführungsform, wie in 3 dargestellt, die Form von Schwalbenschwanznuten 4. Weitere Ausführungsformen der Nuten 4 besitzen, wie in 2 und 4 dargestellt, einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt.
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Wie in den 2, 5 und 6 dargestellt, sind in den oberen Nuten 4 der Aluminiumlängsprofile 2 und der Aluminiumquerprofile 3 Silikonstäbe 6 eingedrückt.
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Wie in 1 dargestellt, sind auf der Oberseite der Aluminiumquerprofile 3 ein Maßstab 19 aufgetragen.
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In 5 ist dargestellt, dass an beiden Seiten der Anschlagklötzer 5 nach unten gerichtete Bügelverschlüsse 12 nach dem Kniehebelprinzip angeordnet sind. Zudem sind an den Seiten des Aluminiumquerprofiles 3 eine Vielzahl von Gegenhaltern 11 oder Stiften 11 korrespondierend mit den Bügelverschlüssen 12 angeordnet. Dabei sind die Gegenhalter 11 oder Stifte 11 mit ihrem Grundkörper den Nuten 4 angepasst und in den Nuten 4 verschiebbar.
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In 1 sind an den Enden der Aluminiumlängsprofile 2 Stapelhilfen 14 auf die Nuten 4 aufgesteckt. Vorteilhaft besitzt das Gewicht 10 für den Klemmstab 9 ein Durchgangsloch in der Form des Querschnittes des Klemmstabes 9. Das Gewicht 10 ist auf den Klemmstab 9 aufschiebbar.
Beim erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren von Isolierglasscheiben mittels der Montage- und Druckvorrichtung wird nach Einstellung des Aluminiumquerprofiles 3 und der Anschlagklötzer 5 bzw. Anschlagwinkel 5 auf den Aluminiumquerprofilen 3 entsprechend der Isolierglasscheibengröße auf die waagerecht liegende Montage- und Druckvorrichtung eine Glasscheibe 13 als Grundscheibe 13 aufgelegt. Die Glasscheibe 13 wird an den Metallwinkelanschlag 7 und an die Anschlagklötzer 5 bzw. Anschlagwinkel 5 angelegt. Anschließend werden auf die Fläche der Glasscheibe 13 an den Längsaußenkanten doppelseitig klebende Klebestreifen 15 und an den Queraußenkanten je nach Erfordernis Klebestreifen 15 oder Butylkautschuk 18 aufgebracht. Auf diese Klebestreifen 15 werden an den Längskanten transparente Abstandshalter 16 und auf die Klebestreifen 15 oder Butylkautschukstreifen 18 an den Querkanten konventionelle je nach Erfordernis Aluminiumprofile 17 und/oder Kunststoffprofile 17 aufgelegt. Auf die Abstandshalter 16 werden nun ebenfalls doppelseitig klebende Klebestreifen 15 und auf die Aluminiumprofile 17 und/oder Kunststoffprofile 17 ebenfalls entsprechend Klebestreifen 15 oder Butylkautschuk 18 aufgebracht. Auf diese Klebestreifen 15 und den Butylkautschuk 18 wird nun eine weitere Glasscheibe 13 als Deckscheibe 13 aufgelegt. Die Aluminiumprofile 17 und/oder Kunststoffprofile 17 werden an den Querkanten mit Butylkautschuk 18 über Öffnungen 20 entlüftet konventionell abgedichtet. Dieser Scheibenverbund wird zum Schluss durch das Einschieben eines Klemmstabes 9 in den Bügel 8 des Metallwinkelanschlages 7 und durch das Anhängen eines Gewichtes 10 am anderen, freien Ende des Klemmstabes 9 auf der Montage- und Druckvorrichtung fixiert. Die komplette Montage- und Druckvorrichtung mit dem Scheibenverbund wird in ein Warmluftofen zum Vernetzen der Klebestreifen 15 mit den Glasscheiben 13 und Abstandshalter 16 und Aluminiumprofile 17 bzw. Kunststoffprofile 17 durch eine Wärmebehandlung eingebracht.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- rechtwinkliger Winkel
- 2 -
- Aluminiumlängsprofil
- 3 -
- Aluminiumquerprofil
- 4 -
- Nut
- 5 -
- Anschlagklötzer, Anschlagwinkel
- 6 -
- Silikonstäbe
- 7 -
- Metallwinkelanschlag, Anschlag
- 8 -
- Bügel
- 9 -
- Klemmstab
- 10 -
- Gewicht
- 11 -
- Gegenhalter, Stifte
- 12 -
- Bügelverschluss
- 13 -
- Glasscheibe, Grundscheibe, Deckscheibe
- 14 -
- Stapelhilfe
- 15 -
- Klebestreifen
- 16 -
- Abstandshalter
- 17 -
- Aluminiumprofile bzw. Kunststoffprofile
- 18 -
- Butylkautschuk, Butylkautschukstreifen
- 19 -
- Maßstab, Markierung
- 20 -
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2821104 B2 [0003]
- DE 10052157 A1 [0004]