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Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem Antriebsteil und einem Lastteil sowie einem Fahrwerk zum Abstützen des Flurförderzeugs auf einer Fahrbahn.
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Flurförderzeuge werden für eine definierte Massenlast und einen definierten Schwerpunkt entwickelt.
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Die üblichen, standardisierten Flurförderzeuge erfüllen manchmal die Erwartungen oder Bedürfnisse der Kunden nur unzureichend. Um den Bedürfnissen aller Kunden gerecht zu werden, sind Flurförderzeuge erwünscht, die die bewährten Eigenschaften beibehalten und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, neue Optionen für die speziellen Bedürfnisse der Kunden zu integrieren.
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Bei Neuentwicklungen von Varianten von Flurförderzeugen treten häufig strukturelle Probleme auf, die erhebliche mechanische Verformungen erzeugen oder sogar zum Bruch der betreffenden Elemente führen können. Dadurch besteht eine Gefährdung der Bedienpersonen und der Personen in der Umgebung des Flurförderzeugs. Auch Gegenstände oder Gebäudestrukturen in der Umgebung, in der sich das Flurförderzeug bewegt, können gefährdet sein.
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Gleiches gilt für zusätzliche Anwendungen auf einem Serienfahrzeug. Beispielsweise kann sich die Gesamtmasse eines Flurförderzeugs aufgrund zusätzlicher Anbauteile, insbesondere für Kundenoptionen, erheblich erhöhen. Andererseits wird angestrebt, die Standardstruktur des Flurförderzeugs und die serienmäßigen Bauteile beizubehalten, um die Kosten zu minimieren.
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Darüber hinaus ergeben sich Probleme hinsichtlich der Traglast im Fall einer mobilen Struktur, beispielsweise bei ausfahrbaren Lastgabeln oder ausfahrbaren Tragarmen. Problematisch kann auch eine Verlagerung des Gewichtsschwerpunkts des Flurförderzeugs sein, wenn z.B. ein am Flurförderzeug angebauter Roboterarm Lasten aufnimmt und auf Paletten, die auf dem Lastteil des Flurförderzeugs mitgeführt werden, an verschiedenen Positionen ablegt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs genannten Art so auzugestalten, dass auch bei Gewichtserhöhungen und/oder Gewichtsschwerpunktverlagerungen die Stabilität des Flurförderzeugs erhalten bleibt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zusätzlich zum Fahrwerk mindestens eine Zusatzrad-Aufhängung mit einem Zusatzrad am Lastteil vorgesehen ist, wobei die Zusatzrad-Aufhängung mit einer Aus- und Einfahreinrichtung versehen ist, die das Zusatzrad zur bedarfsweisen, zusätzlichen Abstützung des Lastteils auf der Fahrbahn aus- und einfahren kann.
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Es ist also bedarfsweise ein zusätzlicher Bodenstützpunkt vorgesehen, um eine zusätzliche Masse, gesteuert oder automatisch, auf dem Boden abstützen zu können. Dabei basiert die Erfindung auf einem zusätzlichen Radkonzept mit einem einziehbaren und ausfahrbaren Zusatzrad. Dadurch besteht die Möglichkeit, eine mechanische Strukturverstärkung zu erhalten, wenn beispielsweise eine schwere Last angehoben und/oder verschoben wird, oder aus einem sonstigen Grund eine Verlagerung des Gewichtsschwerpunkts des Flurförderzeugs erfolgt.
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Vorzugsweise sind mindestens zwei Zusatzräder am Flurförderzeug vorgesehen, die auf gegenüberliegenden Längsseiten des Flurförderzeugs und somit auf jeder Seite des Flurförderzeugs angeordnet ist, um eine gleichmäßige Abstützung des Flurförderzeugs sicher zu stellen.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Zusatzrad-Aufhängung eine Einstellvorrichtung auf, die den vertikalen Abstand des Zusatzrads im ausgefahrenen Zustand zum Lastteil als veränderbare Voreinstellung vorgibt. Auf diese Weise wird eine Einstellbarkeit des zusätzlichen Radkonzepts erreicht, so dass eine Anpassung an unterschiedliche Konzepte von Flurförderzeugen und an verschiedene Lasten und Kundenanforderungen ermöglicht wird.
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Mit besonderem Vorteil weist die Aus- und Einfahreinrichtung der Zusatzrad-Aufhängung einen um eine horizontale Schwenkachse schwenkbaren unteren Lenker, an dem das Zusatzrad um eine horizontale Drehachse drehbar befestigt ist, und einen um die horizontale Schwenkachse schwenkbaren oberen Lenker, der mit einer Betätigungseinrichtung für das Aus- und Einfahren in Wirkverbindung steht, auf. Dabei sind der obere Lenker und der untere Lenker über die Einstellvorrichtung derart miteinander verbunden, dass der Winkel zwischen dem oberen Lenker und dem unteren Lenker voreinstellbar ist.
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Zweckmäßigerweise umfasst die Einstellvorrichtung eine Gewindeeinstellung, insbesondere eine Gewindeschraube, mit der der Winkel zwischen dem oberen und dem unteren Lenker eingestellt werden kann.
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Die Gewindeschraube ermöglicht es, die Vorspannung des Zusatzrades auf den Boden beispielsweise entsprechend der Art des Lastteils, dem verwendeten Flurförderzeugtyp und der gewünschten Kundenanwendung einzustellen. Durch Anziehen oder Lösen der Gewindeschraube kann auf einfache Weise die zurückziehbare Höhe des Zusatzrades im eingefahrenen Zustand eingestellt werden, um eine starke und gute Unterstützung auf dem Boden zu erhalten.
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Die Betätigung des Aus- und Einfahrens des Zusatzrades kann auf unterschiedliche Arten erfolgen.
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Eine bevorzugte Variante besteht darin, dass die Betätigungseinrichtung durch Druckausübung des Lastteils betätigt wird. Diese Variante eignet sich insbesondere für Flurförderzeuge mit in Längsrichtung ausfahrbarer Struktur, z.B. mit längsverstellbaren Tragarmen des Lastteils. Dabei wird durch das Auseinanderziehen der Tragarme zweckmäßigerweise ein Stellelement mitbewegt, das beim Ausfahren der Tragarme auf die Betätigungseinrichtung wirkt und somit automatisch das Ausfahren des Zusatzrades auslöst.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Betätigungseinrichtung eine am oberen Lenker angeordnete Nockenrolle und eine am Lastteil angeordnete Nocke, wobei zur Betätigung der Aus- und Einfahreinrichtung die Nocke auf die Nockenrolle drückt. Im Falle einer ausfahrbaren Struktur des Lastteils des Flurförderzeugs ist hierzu zweckmäßigerweise die Nocke an der ausfahrbaren Struktur, insbesondere am ausziehbaren Tragarm, derart angebracht, dass sie beim Ausfahren des Tragarms auf die am oberen Lenker der Zusatzrad-Aufhängung angeordnete Nockenrolle drückt und somit den oberen Lenker sowie den damit verbundenen unteren Lenker nach unten drückt, wodurch das Zusatzrad auf die Fahrbahn gedrückt wird. Mit einer derartigen mechanischen Lösung wird die Abstützung durch das Zusatzrad automatisch im Bedarfsfall ausgelöst, nämlich wenn die Gefahr besteht, dass sich die Tragarme aufgrund ihrer Verlängerung durch die aufgenommene Last durchbiegen.
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Eine andere Variante besteht darin, dass die Betätigungseinrichtung eine elektromechanische Antriebseinrichtung umfasst, die einen Elektromotor und eine vom Elektromotor angetriebene Kraftübertragungseinrichtung, insbesondere einen Gewindeantrieb oder einen Riemenantrieb, aufweist. Auf diese Weise kann das Aus-und Einfahren des Zusatzrades beispielsweise von einer Fahrzeugsteuerung gesteuert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Betätigungseinrichtung eine hydraulische Antriebseinrichtung, die einen Hydraulikzylinder aufweist. Auch auf diese Weise wird ein gesteuertes Aus- und Einfahren des Zusatzrades beispielsweise durch eine Fahrzeugsteuerung ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise weist die Aus- und Einfahreinrichtung eine Kraftspeichereinrichtung auf, insbesondere eine Feder, die eine Vorspannkraft ausübt, welche das Zusatzrad in der eingefahrenen Stellung hält. Diese Ausgestaltung ist insbesondere im Falle der Betätigung der Aus- und Einfahreinrichtung durch Druckausübung des Lastteils von Vorteil. In diesem Fall drückt insbesondere ein Stellelement des Lastteils das Zusatzrad entgegen der Vorspannkraft auf die Fahrbahn.
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Im Falle der Ausbildung der Aus- und Einfahreinrichtung der Zusatzrad-Aufhängung mit einem um eine horizontale Schwenkachse schwenkbaren unteren Lenker und oberen Lenker ist die Kraftspeichereinrichtung zwischen dem oberen oder dem unteren Lenker und dem Lastteil angeordnet.
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Die Erfindung eignet sich für Arten von Flurförderzeugen mit einem Lastteil, insbesondere für Hubwagen, Kommissionier-Flurförderzeuge, mobile KommissionierRoboter und autonome Flurförderfahrzeuge.
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Besonders eignet sich die Erfindung für ein Flurförderzeug, bei dem der Lastteil eine horizontal ausfahrbare Lastaufnahmeeinrichtung aufweist und die Zusatzrad-Aufhängung im mittleren Bereich der ausgefahrenen Lastaufnahmeeinrichtung angeordnet ist.
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In einer anderen Variante ist die Zusatzrad-Aufhängung im äußeren Bereich der ausgefahrenen Lastaufnahmeeinrichtung angeordnet.
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Mit Vorteil kann die Erfindung auch bei einem Flurförderzeug eingesetzt werden, bei dem der Lastteil eine für mindestens zwei hintereinander abgestellte Paletten ausgelegte Lastaufnahmeeinrichtung aufweist und die Zusatzrad-Aufhängung im mittleren Bereich der Lastaufnahmeeinrichtung angeordnet ist.
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Dabei kann das Flurförderzeug insbesondere als Kommissionier-Flurförderzeug mit einem an dem dem Antriebsteil abgewandten Endbereich des Lastteils angeordneten Hubmast mit einem höhenbeweglichen Hubschlitten ausgebildet sein, an dem ein Lasthandhabungsmanipulatorarm angebracht ist.
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Eine andere vorteilhafte Variante besteht darin, dass das Flurförderzeug als Kommissionier-Flurförderzeug mit einem an dem dem Antriebsteil zugewandten Endbereich des Lastteils angeordneten Hubmast mit einem höhenbeweglichen Hubschlitten ausgebildet ist, an dem ein Lasthandhabungsmanipulatorarm angebracht ist.
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Die Erfindung bietet eine ganze Reihe von Vorteilen:
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die zusätzliche Abstützung auf der Fahrbahn durch das Zusatzrad nicht dauerhaft ist, sondern bedarfsgerecht zum Einsatz kommen kann. Dabei kann das Aus- und Einfahren des Zusatzrades auf verschiedene Arten erfolgen. Falls eine ausfahrbare Struktur des Flurförderzeugs, insbesondere eine Tragarmverlängerung, vorhanden ist, kann das Ausfahren des Zusatzrades durch Kontakt der bewegenden Strukturteile mit der Betätigungseinrichtung des Zusatzrades automatisch auf mechanische Weise bewirkt werden. Das Aus- und Einfahren des Zusatzrades kann aber auch benutzergesteuert über einen Aktuator erfolgen.
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Das Zusatzrad kann insbesondere dann automatisch oder manuell ausgefahren werden, wenn die mechanische Struktur des Flurförderzeugs durch schwere Last gefordert wird oder wenn eine zusätzliche Ausrüstung in Aktion ist (z.B. Roboterarm und Greifer).
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Die Erfindung bietet eine kompakte Lösung, die ein Höchstmaß an Komfort und Sicherheit bei der Handhabung einer schweren Ladung bietet.
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Auch eine Integration dieser Lösung in ein bestehendes Flurförderzeug, z.B. in einen Hubwagen oder ein Kommissionier-Flurförderfahrzeug, ist ohne weiteres möglich. Die Integration erfordert keine wesentlichen Änderungen an der Struktur des Flurförderzeugs und stellt die Abmessungen des Fahrzeugs (Länge, Gesamtbreite oder Gesamthöhe) nicht in Frage.
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Mit dem erfindungsgemäßen Zusatzrad ist eine erhebliche Erhöhung der Last, die den Lastgabeln oder den Lastarmen zugeführt werden kann, möglich, ohne die Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs in Frage zu stellen. Da sich aufgrund der bedarfsweisen zusätzlichen Unterstützung die Lastgabeln oder Lastarme nicht mehr durchbiegen, wird der Verschleiß aufgrund von Ermüdung durch wiederholtes Biegen wesentlich verringert.
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Mit dem erfindungsgemäßen Zusatzrad, das im Bedarfsfall auf den Boden abgesenkt werden kann, kann bei einem Flurförderzeug auf einfache Weise die Stabilität des Flurförderzeugs in Fahrzeugslängsrichtung und/oder die seitliche Stabilität des Flurförderzeugs in Fahrzeugquerrichtung erhöht werden.
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Das Zusatzrad, das im Bedarfsfall auf den Boden abgesenkt werden kann, ermöglicht es insbesondere bei mobilen Kommissionierrobotern, die mit einem Greifroboterarm ausgerüstet sind, der beim Aufnehmen von Lasten zu einer Veränderung des Gesamtschwerpunktes des Fahrzeugs führt, die Anforderungen an die Fahrzeugstabilität auf einfache Weise zu erfüllen, ohne das Fahrzeug selbst durch erhöhten Materialeinsatz zu verstärken.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen
- 1 eine Prinzipskizze einer Zusatzrad-Aufhängung mit mechanischer Betätigung,
- 2 eine Prinzipskizze einer Zusatzrad-Aufhängung mit hydraulischer Betätigung,
- 3 eine Detaildarstellung der Zusatzrad-Aufhängung mit Einstellvorrichtung,
- 4 ein Kommissionier-Flurförderzeug mit ausfahrbarer Struktur,
- 5 ein Kommissionier-Flurförderzeug mit ausfahrbarer Struktur und ausfahrbarem Zusatzrad,
- 6 ein Kommissionier-Flurförderzeug mit ausfahrbaren Lastarmen und
- 7 einen Hubwagen mit langen Lastgabeln.
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In 1 ist eine Prinzipskizze einer Zusatzrad-Aufhängung 1 mit mechanischer Betätigung dargestellt. Dabei ist das Zusatzrad 2 auf der linken Seite der 1 im eingeklappten Zustand und auf der rechten Seite der 1 im ausgeklappten Zustand gezeigt. Das Zusatzrad 2 ist über einen unteren Lenker 3 und ein Gelenk mit horizontaler Drehachse 4 an einem feststehenden Tragarm 5 einer horizontal ausfahrbaren als Tragarmsystem 24 ausgebildeten Lastaufnahmeeinrichtung 24 des Lastteils 23 eines Kommissionier-Flurförderzeugs schwenkbar befestigt. Außerdem weist die Zusatzrad-Aufhängung 1 einen mit dem unteren Lenker 3 verbundenen oberen Lenker 7 mit einer Nockenrolle 6 auf. Die Nockenrolle 6 ist am oberen Lenker 7 drehbar angeordnet. Beim Ausfahren eines beweglichen Tragarms 8 des ausfahrbaren Tragarmsystems 24 verschiebt sich der bewegliche Tragarm 8 relativ zu dem feststehenden Tragarm 5. Eine am beweglichen Tragarm 8 vorgesehene Nocke 9 drückt beim Ausfahren des beweglichen Tragarms 8 auf die Nockenrolle 6 und drückt so das Zusatzrad 2 entgegen einer Vorspannkraft einer als Feder ausgebildeten Kraftspeichereinrichtung 10 auf die Fahrbahn 11. Die Lenker 3, 7, das Gelenk 4, die Nockenrolle 6, die Nocke 9 und die Feder 10 bilden zusammen die Aus-und Einfahreinrichtung 40 der Zusatzrad-Aufhängung 1.
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Der Ausfahrvorgang ist auf der rechten Seite der 1 dargestellt. Das Ausfahren des beweglichen Tragarms 8 erfolgt in dieser Darstellung in Pfeilrichtung 12 nach rechts, wodurch das Ausklappen des Zusatzrades 2 in Pfeilrichtung 13 bewirkt wird.
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2 zeigt eine entsprechende Zusatzrad-Aufhängung 1, die sich von der in der 1 dargestellten Variante dadurch unterscheidet, dass das Aus- und Einfahren des Zusatzrades 2 nicht mechanisch durch das Ausfahren von Tragarmen des Flurförderzeugs erfolgt, sondern beispielsweise benutzergesteuert durch einen Aktuator. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um einen Hydraulikzylinder 14. Es wäre aber auch beispielsweise eine elektromechanische Betätigung mittels eines Elektromotors und eines Gewindeantriebes oder eines Riemenantriebes möglich. Der Hydraulikzylinder 14 drückt im Betätigungsfall auf den oberen Lenker 7 und drückt so das Zusatzrad 2 mittels des unteren Lenkers 3, der sich gemeinsam mit dem oberen Lenker 7 um die horizontale Drehachse 4 des Gelenks dreht, auf die Fahrbahn 11. Das Gelenk mit der horizontalen Drehachse 4 ist an einer festen Struktur 5 des Flurförderzeugs angebracht. Die Lenker 3, 7, das Gelenk 4 und der Hydraulikzylinder 14 bilden zusammen die Aus-und Einfahreinrichtung 40 der Zusatzrad-Aufhängung 1.
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In 3 ist die Zusatzrad-Aufhängung 1 mit Einstellvorrichtung 16 im Detail dargestellt. Die Zusatzrad-Aufhängung 1 umfasst den um die horizontale Drehachse 4 des Gelenks schwenkbaren unteren Lenker 3, an dem das Zusatzrad 2 um eine horizontale Drehachse 15 drehbar befestigt ist, und den ebenfalls um die horizontale Drehachse 4 des Gelenks schwenkbaren oberen Lenker 7. Dabei sind der obere Lenker 7 und der untere Lenker 3 über die Einstellvorrichtung 16 derart miteinander verbunden, dass der Winkel zwischen dem oberen Lenker 7 und dem unteren Lenker 3 voreinstellbar ist.
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Die Einstellvorrichtung 16 umfasst eine Gewindeeinstellung 16, insbesondere eine Gewindeschraube 16, mit der der Winkel zwischen dem oberen und dem unteren Lenker 7, 3 eingestellt werden kann. Die Gewindeschraube 16 ist beispielswiese in den oberen Lenker 7 eingeschraubt und stützt sich an dem unteren Lenker 3 ab. Die Gewindeschraube 16 ermöglicht es, die Vorspannung des Stützrades 2 auf dem Boden beispielsweise entsprechend der Art des Lastteils, dem verwendeten Flurförderzeugtyp und der gewünschten Kundenanwendung einzustellen.
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Durch Anziehen oder Lösen der Gewindeschraube 16 kann so die zurückziehbare Höhe des Zusatzrades 2 im eingefahrenen Zustand eingestellt werden, um eine starke und gute Unterstützung auf der Fahrbahn zu erhalten.
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Die 4 bis 7 zeigen verschiedene Anwendungen der Erfindung auf unterschiedliche Flurförderzeugtypen.
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In 4 ist ein als Kommissionier-Flurförderzeug ausgebildetes Flurförderzeug 20 mit einer ausfahrbaren Struktur dargestellt. Das Flurförderzeug 20 umfasst einen Antriebsteil 21, in dem ein elektrischer Fahrantrieb und eine Traktionsbatterie sowie eine Fahrzeugsteuerung untergebracht sind, und einen Lastteil 23 mit Tragarmen 24, die eine ausfahrbare Lastaufnahmeeinrichtung 24 bilden. Mit den Tragarmen 24 kann beispielsweise eine in der Figur nicht dargestellte Lasttragvorrichtung, insbesondere eine Palette, aufgenommen werden. Am Antriebsteil 21 ist ein lenkbares Antriebsrad 25 mittig angebracht. Die Tragarme 24 stützen sich über Tragrollen 26, die am hinteren Ende der Tragarme 24 angeordnet sind, auf der Fahrbahn ab. Insgesamt sind zwei parallele Tragarme 24 vorgesehen, auf jeder Längsseite des Flurförderzeugs 20 ein Tragarm 24. In der Seitenansicht ist nur ein Tragarm 24 sichtbar.
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Die Tragarme 24 bestehen aus feststehenden Tragarmen 5 und beweglichen Tragarmen 8. Die Tragarme 5, 8 weisen ein Mastprofil in Form eines C-Profils oder eines I-Profils auf. Die beweglichen Tragarme 8 bedecken die feststehenden Tragarme 5 und sind gegen diese verschiebbar. Hierzu sind Führungsrollen vorgesehen, die beidseitig in den Mastprofilen laufen. Außerdem sind die feststehenden Tragarmen 5 mit einem elektrisch betätigten Linearantrieb, beispielsweise einem Kugelgewindeantriebe, versehen, der das Aus- und Einfahren der beweglichen Arme 8 bewirken.
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Die Tragrollen 26 sind am hinteren Ende der beweglichen Tragarme 8 angeordnet.
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Am hinteren Ende der beweglichen Tragarme 8 ist ein vertikaler Hubmast 27 angebracht. Am Hubmast 27 ist ein Hubschlitten 28 höhenbeweglich angeordnet. Am Hubschlitten 28 ist ein als Greifroboterarm ausgebildeter Lasthandhabungsmanipulatorarm 29 mit einem Greifer 30 angebracht.
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In der linken oberen Abbildung der 4 ist das Flurförderzeug 20 ohne Zusatzrad im eingeschobenen Zustand der ausfahrbaren Lastaufnahmeeinrichtung 24 dargestellt.
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Die rechte obere Abbildung der 4 zeigt das Flurförderzeug 20 ohne Zusatzrad mit ausgefahrener Lastaufnahmeeinrichtung 24. Aufgrund der Gewichtskraft F der (in der Figur nicht dargestellten) Last biegen sich die Tragarme 5, 8 durch.
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In der linken unteren Abbildung der 5 ist das Kommissionier-Flurförderzeug 20 mit eingefahrenem Zusatzrad 2 im eingeschobenen Zustand der Lastaufnahmeeinrichtung 24 dargestellt. Insgesamt sind zwei Zusatzräder 2 vorgesehen, auf jeder Längsseite des Flurförderzeugs 20 eines. In der Seitenansicht ist nur ein Zusatzrad 2 sichtbar. Die Zusatzräder 2 sind am hinteren Ende der feststehenden Tragarme 5 angeordnet.
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Die rechte untere Abbildung der 5 zeigt das Kommissionier-Flurförderzeug 20 mit ausgefahrenem Zusatzrad 2 im ausgefahrenen Zustand der Lastaufnahmeeinrichtung 24. Beim Ausfahren der beweglichen Tragarme 8 klappt das Zusatzrad 2 automatisch aus. Das ausgefahrene Zusatzrad 2 stützt die Tragarme 5, 8 gegen die Fahrbahn zusätzlich zu den Tragrollen 26 ab, so dass die Gewichtskraft F der (in der Figur nicht dargestellten) Last aufgenommen werden kann. Somit biegen sich die Tragarme 5, 8 nicht durch. Im ausgefahrenen Zustand der Lastaufnahmeeinrichtung 24 sind die ausgefahrenen Zusatzräder 2 im mittleren Bereich der ausgefahrenen Lastaufnahmeeinrichtung 24 angeordnet.
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In 6 ist ein entsprechendes Kommissionier-Flurförderzeug 20 gezeigt, das sich von dem in 5 dargestellten Flurförderzeug 20 dadurch unterscheidet, dass der Hubmast 27 nicht an dem dem Antriebsteil 21 abgewandten Ende der Tragarme 5, 8 angeordnet ist, sondern an dem dem Antriebsteil 21 zugewandten Ende. Außerdem ist das Zusatzrad 2 nicht im mittleren Bereich, sondern im Endbereich der ausfahrbaren Lastaufnahmeeinrichtung 24 angeordnet. Die Tragrollen 26 sind hierbei am hinteren Ende der feststehenden Tragarm 5 und die Zusatzräder 2 am hinteren Ende der beweglichen Tragarme 8 angeordnet.
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In der linken oberen Abbildung der 6 ist das Kommissionier-Flurförderzeug 20 mit eingeklapptem Zusatzrad 2 im eingeschobenen Zustand der ausfahrbaren Lastaufnahmeeinrichtung 24 dargestellt.
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Die rechte obere Abbildung der 6 zeigt das Kommissionier-Flurförderzeug 20 mit ausgeklapptem Zusatzrad 2 und ausgefahrener Lastaufnahmeeinrichtung 24. Im ausgefahrenen Zustand der Lastaufnahmeeinrichtung 24 sind die ausgefahrenen Zusatzräder 2 im äußeren und somit hinteren Bereich der ausgefahrenen Lastaufnahmeeinrichtung 24 angeordnet.
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In der unteren Abbildung der 6 ist das Kommissionier-Flurförderzeug 20 im ausgefahrenen Zustand der Lastaufnahmeeinrichtung 24 ohne Zusatzrad dargestellt. Der ausgefahrene Tragarm 8 biegt sich wegen fehlender Unterstützung am Ende aufgrund der Gewichtskraft der Last L durch.
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Die 7 zeigt ein als Hubwagen 20 ausgebildetes Flurförderzeug 20, bei dem der Lastteil 23 von langen Lastgabeln 30, die für die Aufnahme von zwei Paletten hintereinander ausgelegt sind, gebildet ist, die die Lastaufnahmeeinrichtung 24 bilden. Der Hubwagen 20 stützt sich über das Antriebsrad 25 im Antriebsteil 21 und die Tragrollen 26 ab. Die Tragrollen 26 sind am hinteren Ende der Lastgabeln 30 angeordnet.
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Im mittleren Bereich der Lastgabeln 30 ist jeweils ein Zusatzrad 2 angeordnet.
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In der linken oberen Abbildung der 7 ist das Flurförderzeug 20 mit eingeklapptem Zusatzrad 2 dargestellt.
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Die rechte obere Abbildung der 7 zeigt das Flurförderzeug 20 mit ausgeklapptem Zusatzrad 2.
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In der unteren Abbildung der 7 ist das Flurförderzeug 20 ohne Zusatzrad dargestellt. Die langen Lastgabeln 30 biegen sich wegen fehlender Unterstützung im Mittelteil aufgrund der Gewichtskraft der nicht dargestellten Last durch.