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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, welches in einem manuellen Fahrbetrieb und einem autonomen Fahrbetrieb bewegbar ist.
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Aus der
DE 20 2009 009 884 U1 ist eine Bildschirmverstelleinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Bildschirm und/oder einem Bildschirmträger zur Halterung eines solchen sowie mit einer Antriebseinheit zur Verstellung des Bildschirmes bzw. Bildschirmträgers zwischen einer Öffnungsstellung und einer Parkstellung bekannt. Die Antriebseinheit umfasst einen Antriebsmotor und eine diesen mit dem Bildschirm bzw. Bildschirmträger Kraftübertragungsmechanik. Die Kraftübertragungsmechanik umfasst eine Überlastkupplung zur reversiblen Entkopplung des Antriebsmotors von dem Bildschirm bzw. Bildschirmträger bei mechanischer Last. Die Überlastkupplung weist ein rotierbar um eine Drehachse gelagertes Kulissenstück mit mindestens einer Vertiefung sowie ein koaxial mit dem Kulissenstück rotierbares Gegenstück mit einem mit der Vertiefung korrespondierenden Eingriffskörper auf. Der oder jeder Eingriffskörper ist gegen eine elastische Vorspannung gegenüber dem Kulissenstück derart beweglich, dass er in einem Ruhezustand in die korrespondierende Vertiefung eingreift und dabei das Kulissenstück drehfest mit dem Gegenstück koppelt und dass er bei Überlast unter Entkopplung des Kulissenstückes von dem Gegenstück aus der Vertiefung ausgelenkt wird.
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Die
DE 100 50 283 A1 beschreibt einen Bildschirmversenktisch mit einer eine Öffnung aufweisenden Arbeitsplatte und einer einen Monitor tragenden Plattform, welche durch einen Hebemechanismus in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung verfahrbar ist. Dabei ist die Plattform derart verfahrbar, dass der Monitor durch die Öffnung hindurch aus einer Ruheposition im Inneren des Tisches in eine Arbeitsposition bewegbar ist. An der Plattform ist oberhalb des Monitors ein Tastatur-Aufnahmefach angeordnet, welches auf seiner Oberseite durch eine Abdeckplatte begrenzt wird, die in der Ruheposition die Öffnung in der Arbeitsplatte verschließt.
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Des Weiteren ist in der
DE 10 2005 038 485 A1 eine Anordnung eines versenkbaren Anzeigebildschirmes in einer Konsole eines Kraftfahrzeuges offenbart. Die Anordnung weist einen Aufnahmeraum in der Konsole für den darin versenkbaren Anzeigebildschirm mit einer Haltevorrichtung, die den Anzeigebildschirm in eine Gebrauchsstellung aus dem Aufnahmeraum herausstehend und für Fahrzeuginsassen sichtbar hält, wobei der Anzeigebildschirm in eine Nichtgebrauchsstellung versenkbar ist. Der Anzeigebildschirm ist flexibel, insbesondere biegeschlaff, und ist von einem Spannfederelement beim Verschwenken einer Abdeckung, die die Haltevorrichtung aufweist und den Aufnahmeraum bei versenktem Anzeigebildschirm verschließt, von dem Aufnahmeraum weg aufspannbar.
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Darüber hinaus ist im Allgemeinen ein in einem manuellen Fahrbetrieb und autonomen Fahrbetrieb bewegbares Fahrzeug bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Fahrzeug, welches im manuellen Fahrbetrieb und im autonomen Fahrbetrieb bewegbar ist, anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrzeug ist in einem manuellen Fahrbetrieb und einem autonomen Fahrbetrieb bewegbar, wobei das Fahrzeug eine Anzeigeeinheit mit einer zumindest in Abhängigkeit des gewählten Fahrbetriebes automatisch in ihrer Größe veränderbaren Anzeigefläche, einen zumindest in Abhängigkeit des gewählten Fahrbetriebes automatisch positionierbaren und in Bezug auf einen Sitzkomfort einstellbaren Fahrzeugsitz und ein zumindest in Abhängigkeit des gewählten Fahrbetriebes automatisch ein- und ausfahrbares Lenkrad aufweist.
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Ein derart ausgeführtes Fahrzeug stellt eine vergleichsweise einfache und kostengünstige Lösung zur Ausübung verschiedener Nebentätigkeiten und für eine Ruhephase im autonomen Fahrbetrieb, insbesondere im Frachtgutverkehr, dar.
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Die Anzeigeeinheit ist dabei sowohl im manuellen Fahrbetrieb als auch im autonomen Fahrbetrieb nutzbar, wobei die Anzeigeeinheit insbesondere im manuellen Fahrbetrieb eine herkömmliche Instrumententafel ersetzt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines Innenraumes eines Fahrzeuges im manuellen Fahrbetrieb,
- 2 schematisch eine perspektivische Ansicht eines vergrößerten Ausschnittes des Innenraumes im manuellen Fahrbetrieb,
- 3 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes des Innenraumes im autonomen Fahrbetrieb,
- 4 schematisch eine perspektivische Ansicht eines vergrößerten Ausschnittes des Innenraumes im Entspannungsmodus im autonomen Fahrbetrieb und
- 5 schematisch eine weitere perspektivische Ansicht eines vergrößerten Ausschnittes des Innenraumes im Entspannungsmodus im autonomen Fahrbetrieb.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines Innenraumes eines Fahrzeuges 1.
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Das Fahrzeug 1 wird im manuellen Fahrbetrieb bewegt, wobei eine Fahraufgabe vollumfänglich von einem Fahrzeugnutzer 2 ausgeführt wird. Bei dem Fahrzeug 1 handelt es sich insbesondere um ein Nutzfahrzeug in Form eines Lastkraftwagens.
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Üblicherweise ist in dem Fahrzeug 1 eine Instrumententafel vorhanden, die durch eine vor einer Windschutzscheibe 3 angeordnete Anzeigeeinheit 4 ersetzt ist. Dabei sind in verschiedenen Anzeigebereichen verschiedene den Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 betreffende Informationen, wie z. B. eine momentane Fahrgeschwindigkeit, eine Drehzahl sowie erfasste Bildsignale einer Rückfahrkamera anzeigbar. Weiterhin ist ein Anzeigebereich einem Infotainmentsystem des Fahrzeuges 1, also auch einem Navigationssystem zugeordnet, wobei mittels Spiegelkameras erfasste Bildsignale ebenfalls auf der Anzeigeeinheit 4 dargestellt sind.
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Bei der Anzeigeeinheit 4, welche auch als Zentraldisplay bezeichnet werden kann, handelt es sich um einen Monitor, welcher ein- und ausfahrbar ist, so dass eine Größe einer Anzeigefläche veränderbar ist. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in den 1 und 2 ist nur ein oberer Bereich der Anzeigeeinheit 4 ausgefahren, so dass eine Sicht des Fahrzeugnutzers 2 auf einen Bereich vor dem Fahrzeug 1, insbesondere auf die Fahrbahn, nicht eingeschränkt ist.
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Ein Fahrzeugsitz 5 ist entsprechend dem manuellen Fahrbetrieb und in Bezug auf den Fahrzeugnutzer 2 und dessen Körpermaße optimal eingestellt. Insbesondere ist der Fahrzeugsitz 5 in Fahrposition und in Fahrtrichtung links im Fahrzeug 1 positioniert. Bei dem Fahrzeugsitz 5 handelt es sich um einen Integralsitz, in welchen ein nicht näher dargestelltes Rückhaltesystem zur Verringerung eines Verletzungsrisikos für den Fahrzeugnutzer 2 im Kollisionsfall integriert ist. Insbesondere ist das Rückhaltesystem als Dreipunktgurt ausgebildet.
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Des Weiteren ist ein Lenkrad 6 in Bezug auf den Fahrzeugnutzer 2 positioniert, so dass der Fahrzeugnutzer 2 das Lenkrad 6 bequem betätigen kann.
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Die oben genannten Komponenten sind also gemäß einem Fahrmodus, also zum manuellen Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 eingestellt und positioniert.
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Aktiviert der Fahrzeugnutzer 2 einen autonomen Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 fährt das Lenkrad 6, wie mittels eines ersten Pfeiles P1 gezeigt ist, ein, die Anzeigeeinheit 4 fährt in Richtung eines zweiten Pfeiles P2 aus, so dass eine Anzeigefläche maximiert ist und der Fahrzeugsitz 5 verfährt in die Mitte des Innenraumes des Fahrzeuges 1, wie mittels eines dritten Pfeiles P3 gezeigt ist.
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Im autonomen Fahrbetrieb übernimmt das Fahrzeug 1, insbesondere ein Assistenzsystem, die Fahraufgabe vollumfänglich, so dass der Fahrzeugnutzer 2, wie in den folgenden Figuren dargestellt ist, anderen Tätigkeiten nachgehen kann.
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In 3 ist in Bezug auf die oben genannten Komponenten im Innenraum des Fahrzeuges 1 ein sogenannter Arbeitsmodus eingestellt, in dem das Lenkrad 6 eingefahren, die Anzeigeeinheit 4 ausgefahren und der Fahrzeugsitz 5 in der Mitte des Fahrzeuges 1 angeordnet ist.
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Ein Tisch 7 ist in Richtung eines vierten Pfeiles P4 ausgezogen, auf dem eine Tastatur 8 abgestellt ist, so dass der Fahrzeugnutzer 2 während das Fahrzeug 1 im autonomen Fahrbetrieb fährt, seiner Arbeit nachgeht. Im Arbeitsmodus sind die Komponenten derart positioniert, dass ein vollwertiger Computerarbeitsplatz für den Fahrzeugnutzer 2 hergestellt ist, wobei die Anzeigefläche der Anzeigeeinheit 4 vollflächig, beispielsweise für Dispositionsaufgaben, z. B. für eine Frachtbörse, für eine Weiterbildung und/oder andere Nebentätigkeiten genutzt werden kann.
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Stellt der Fahrzeugnutzer 2, wie in 4 gezeigt ist, einen Entspannungsmodus ein, ist der Tisch 7 eingefahren und der Fahrzeugsitz 5 weist eine Liegeposition auf. Der Fahrzeugnutzer 2 kann im Entspannungsmodus beispielsweise Musik hören oder einen Film schauen.
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Sowohl im Arbeitsmodus als auch im Entspannungsmodus ist ein Neigungswinkel der Anzeigeeinheit 4 einstellbar, so dass beispielsweise eine Blendung durch Sonneneinstrahlung zumindest vermindert werden kann.
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Der Fahrzeugnutzer 2 kann die Anzeigeeinheit 4, insbesondere bei Nichtgebrauch, einfahren, um auf die Fahrbahn zu schauen und somit ein Fahrgeschehen im autonomen Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 zu verfolgen.
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In einer alternativen Ausführungsform dient eine Rückwand 9 einer Fahrerkabine als Projektionsfläche für eine Projektionseinheit 10, so dass auf der Fahrzeugnutzer 2 auf der Rückwand 9 z. B. einen Film anschauen kann.
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Der Fahrzeugnutzer 2 hat also die Möglichkeit im autonomen Fahrbetrieb diverse Nebentätigkeiten in ergonomischer Sitzposition auszuüben. Mittels eines oben beschriebenen Konzeptes ist ermöglicht, dass der Fahrzeugnutzer 2 von dem Fahrzeugsitz 5 aus vollumfänglich alle Tätigkeiten, also Fahren, Arbeiten und Entspannen, ausführen kann, wobei unterschiedliche Sitzhaltungen und Sitzpositionen innerhalb der Fahrerkabine, als Innenraum des Fahrzeuges 1, eingenommen werden können.
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Der Fahrzeugsitz 5, eine Fahrzeugsteuerung, wie Lenkung, Bediensysteme und die Anzeigeeinheit 4, der Tisch 7, der zur Ablage genutzt werden kann, sind so aufeinander abgestimmt, dass durch räumliches Verfahren des Fahrzeugsitzes 5 und des Lenkrades 6 der Fahrzeugnutzer 2 entsprechend des gewählten Modus positionierbar ist.
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Insbesondere ist der Fahrzeugsitz 5 ohne Ausführen einer Drehbewegung in Bezug auf den eingestellten Modus positionierbar.
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Mittels des in den Fahrzeugsitz 5 integrierten Rückhaltesystems ist der Fahrzeugnutzer 2 bei einer Kollision des Fahrzeuges 1 in allen Modi weitestgehend geschützt, unabhängig davon, wie der Fahrzeugsitz 5 positioniert ist.
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Dadurch, dass im Fahrmodus alle relevanten Informationen auf der Anzeigeeinheit 4 darstellbar sind, kann die Anzahl üblicherweise im Fahrzeug 1 vorhandener Anzeigemöglichkeiten entsprechend verringert werden.
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Die Anzeigeeinheit 4 ist zudem derart ausgeführt, dass es sukzessive nur für einen entsprechenden Anwendungsfalls in für den Fahrzeugnutzer 2 sichtbaren Bereichen ansteuerbar ist.
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Die Komponenten sind entsprechend des jeweils gewählten Modus zeitlich aufeinander abgestimmt verfahrbar und positionierbar, um mit dem jeweiligen Mus verbundene Tätigkeiten ausüben zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrzeugnutzer
- 3
- Windschutzscheibe
- 4
- Anzeigeeinheit
- 5
- Fahrzeugsitz
- 6
- Lenkrad
- 7
- Tisch
- 8
- Tastatur
- 9
- Rückwand
- 10
- Projektionseinheit
- P1
- erster Pfeil
- P2
- zweiter Pfeil
- P3
- dritter Pfeil
- P4
- vierter Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009009884 U1 [0002]
- DE 10050283 A1 [0003]
- DE 102005038485 A1 [0004]