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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Entwicklung betrifft einen Türkantenschutz und eine hiermit ausgestattete Kraftfahrzeugtür.
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Hintergrund
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Aus
DE 35 23 391 ist ein Kantenschutz für eine Fahrzeugtür bekannt, die einen an einer Innenseite der Fahrzeugtür benachbart zur zu schützenden Kante verklebten ersten Schenkel, einen an einer von der Innenseite abgewinkelten Flanke der Fahrzeugtür verklebten zweiten Schenkel, eine an einen äußeren Rand des ersten Schenkels angeformte Klaue, die in einer Ruhestellung die Kante der Fahrzeugtür umgreift, und eine Spanneinrichtung umfasst, die mit der Klaue und dem zweiten Schenkel einteilig zusammenhängt und sich diagonal durch einen von der Innenseite und der Flanke aufgespannten Winkel erstreckt. Wenn die Spanneinrichtung beim Schließen der Tür durch eine in den Winkel eingreifende Karosseriewandung ausgelenkt wird, übt sie eine Zugkraft auf die Klaue aus, durch die die Klaue aus ihrer Ruhestellung ausgelenkt und in den Zwischenraum zwischen der Tür und der Karosseriewandung hineingezogen wird.
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Die Spanneinrichtung dieses bekannten Kantenschutzes ist im Wesentlichen ein flexibles Band, das die beiden Schenkel miteinander verbindet, ihre Position zueinander aber nicht fest vorgeben kann. Deswegen ist es leicht möglich, dass die beiden Schenkel nicht im korrekten Abstand zueinander an der Tür verklebt werden. Wenn der Abstand zu klein und die Spanneinrichtung deswegen nicht straff genug ist, genügt die Auslenkung der Spanneinrichtung durch die Karosseriewandung nicht, um bei geschlossener Tür die Klaue unsichtbar im Fahrzeug verschwinden zu lassen. Hinzu kommt, dass bei geschlossener Tür insbesondere auf die Klebung des ersten Schenkels, vor allem an deren der Klaue zugewandten Rand, eine erhebliche Zugbelastung wirkt, die zu einem Lösen der Klebung führen kann. Dies hat zur Folge, dass die Klaue sich beim Öffnen der Tür nicht mehr um die Kante legt und diese daher nicht mehr schützen kann.
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Diese Aufgabe wird mit einem Kantenschutz gemäß Patentanspruch 1, einer Kraftfahrzeugtür nach Anspruch 14 sowie mit einem entsprechend ausgestatteten Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind dabei Gegenstand abhängiger Patentansprüche.
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Der insoweit vorgesehene Kantenschutz ist für eine Kraftfahrzeugtür ausgelegt. Er weist einen ersten Schenkel auf, der zur Anordnung an einer Innenseite einer Türkante ausgestaltet ist. Der Kantenschutz weist ferner einen zweiten Schenkel auf, welcher bezüglich einer Schwenkachse zwischen einer Ruhestellung und einer Schutzstellung schwenkbar am ersten Schenkel gelagert ist. Der Kantenschutz umfasst ferner eine Klaue, welche mit dem zweiten Schenkel verbunden ist. Die Klaue ist typischerweise zusammen mit dem zweiten Schenkel gegenüber dem ersten Schenkel schwenkbar gelagert.
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Der zweite Schenkel weist ferner ein dem ersten Schenkel abgewandtes freies Ende auf. Dieses ist in unmittelbare Wirkverbindung mit einem Gegenanschlag der Kraftfahrzeugtür bringbar. Durch jene Wirkverbindung ist der zweite Schenkel entgegen einer Rückstellkraft aus der Schutzstellung in die Ruhestellung überführbar. Der Gegenanschlag kann beispielsweise von einer Karosseriesäule oder von einer weiteren Kraftfahrzeugtür bereitgestellt sein. Infolge einer Schließbewegung der mit dem hier vorgesehenen Kantenschutz versehenen Kraftfahrzeugtür gelangt das freie Ende des zweiten Schenkels mit dem Gegenanschlag in Wirkverbindung. Beispielsweise kann das freie Ende des zweiten Schenkels mit dem Gegenanschlag in Berührung kommen oder infolge der Schließbewegung der Kraftfahrzeugtür eine Deformation und/oder Schwenkbewegung erfahren, infolge welcher der zweite Schenkel des Kantenschutzes in die Ruhestellung übergeht und die Klaue aus einer Schutzstellung in einer Ruhestellung überführt.
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Das freie Ende des zweiten Schenkels kann frei beweglich am ersten Schenkel angeordnet sein und kann bei bestimmungsgemäßer Montage an der Kraftfahrzeugtür in seiner Schutzstellung, d. h. bei geöffneter Tür, mit seinem freien Ende vom ersten Schenkel weg in Richtung des Fahrzeuginnenraums bzw. in Fahrzeugquerrichtung (y) ragen. Der zweite Schenkel ist typischerweise elastisch deformierbar. Aus seiner zum Beispiel komprimierten Ruhestellung heraus kann der zweite Schenkel selbsttätig, nämlich unter Einwirkung einer elastischen inhärenten Rückstellkraft in die räumlich ausgedehnte Schutzstellung übergehen. Bei bestimmungsgemäßer Montage an der Kraftfahrzeugtür ist der zweite Schenkel insbesondere bezüglich der Kraftfahrzeugquerrichtung von der ausgedehnten Schutzstellung in eine komprimierte Ruhestellung komprimierbar. Hierdurch kann ein besonders einfacher, gewichtsarmer und kostengünstiger Aufbau des Kantenschutzes realisiert werden.
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Der mit seinem freien Ende in unmittelbare Wirkverbindung, beispielsweise in unmittelbare Anlagestellung mit dem Gegenanschlag bringbare zweite Schenkel kann etwaige Bauteil- oder Montagetoleranzen zwischen der Türkante und den Gegenanschlag besonders einfach und effektiv ausgleichen bzw. tolerieren. Für die Funktionstauglichkeit des Kantenschutzes muss die wechselseitige Anordnung von Kraftfahrzeugtür, insbesondere deren Türkante gegenüber dem karosserieseitigen Gegenanschlag geringere Anforderungen als bisherige Kantenschutzvorrichtungen üblich erfüllen.
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Dadurch dass das freie Ende des zweiten Schenkels mit dem Gegenanschlag der Kraftfahrzeugtür in Anlagestellung bzw. in Wirkverbindung bringbar ist kann zwischen dem zweiten Schenkel und dem Gegenanschlag eine flächenmäßig verkleinerte bzw. vergleichsweise kleine Anlagefläche realisiert werden. Eine Reibung zwischen dem zweiten Schenkel, insbesondere zwischen dessem freien Ende und dem Gegenanschlag kann auf diese Art und Weise möglichst minimiert werden. Dies wirklich vorteilhaft auf die Lebensdauer und Langzeitstabilität des zweiten Schenkels, mithin auf die Lebensdauer und die Langzeitstabilität des gesamten Kantenschutzes aus.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung bildet die Klaue eine geradlinige Verlängerung des zweiten Schenkels. Die Klaue kann insbesondere verhältnismäßig starr mit dem zweiten Schenkel verbunden sein. Eine Schwenkbewegung des zweiten Schenkels relativ zum ersten Schenkel führt insoweit auch zu einer entsprechenden Schwenkbewegung der Klaue. Bei bestimmungsgemäßer Montage des Kantenschutzes an der Türkante umgreift die Klaue in der Schutzstellung des zweiten Schenkels die Türkante und schützt diese gegen mechanische Beschädigungen, so etwa beim Öffnen oder Anschlagen der Tür an im Umgebungsbereich des Fahrzeugs befindlichen Gegenständen oder Bauwerken.
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In der Ruhestellung des zweiten Schenkels befindet sich die Klaue typischerweise vollständig an der Innenseite der Türkante. Sie gibt hierbei die Türkante frei. Sie wird infolge der Bewegung des zweiten Schenkels in die Ruhestellung in einen hinter der Türkante liegenden Bereich zurückgezogen, sodass sie von außen nicht oder kaum sichtbar ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der zweite Schenkel an einem der Türkante zugewandten Längsende des ersten Schenkels angeordnet wird. Der erste Schenkel und der zweite Schenkel können insoweit eine C-förmige Querschnittstruktur bilden. Insbesondere kann der erste Schenkel entlang der Türkante, typischerweise entlang der Fahrzeuglängsrichtung an der Türkante angeordnet sein und insoweit eine vergleichsweise große Anlagefläche bzw. großflächige Befestigungsstellen zur Befestigung, so etwa zum Ankleben des ersten Schenkels an der Türkante bereitstellen.
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Der zweite Schenkel ragt typischerweise von der Türkante nach innen vom ersten Schenkel ab, d. h. in Fahrzeugquerrichtung nach innen. Die Klaue kann sich hingegen in entgegengesetzter Richtung, d. h. nach außen vom zweiten Schenkel in geradliniger Verlängerung des zweiten Schenkels erstrecken. In der Ruhestellung kann der zweite Schenkel in etwa parallel zum ersten Schenkel ausgerichtet sein. In der Schutzstellung erstreckt sich der zweite Schenkel jedoch unter einem vorgegebenen Winkel zum ersten Schenkel. Typischerweise erstreckt sich der zweite Schenkel bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung nach innen, sodass infolge der nach innen gerichteten Bewegung die Klaue eine entgegengesetzte Schwenkbewegung, nämlich nach außen vollzieht. Mit Erreichen der Schutzstellung umschließt oder umgreift sie die Türkante zumindest bereichsweise.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der erste Schenkel in einem Übergangsbereich zwischen dem zweiten Schenkel und der Klaue mit dem zweiten Schenkel verbunden. Der erste Schenkel und die Klaue erstrecken sich somit in entgegengesetzten Richtungen vom Verbindungbereich, in welchem oder mit welchem der erste und der zweite Schenkel miteinander verbunden sind. Der Verbindungbereich zwischen erstem Schenkel und zweitem Schenkel fällt typischerweise auch mit einer Schwenkachse oder einem Scharnierabschnitt zusammen, bezüglich welcher oder welchem der zweite Schenkel relativ zum ersten Schenkel schwenkbar bzw. beweglich gelagert ist. Somit kann erreicht werden, dass die Klaue bei einem nach innen gerichteten Verschwenken des zweiten Schenkels relativ zum ersten Schenkel aus der Ruhestellung in die Schutzstellung nach außen verschwenkt und somit die Türkante zumindest bereichsweise umschließt oder überdeckt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung sind der erste Schenkel, der zweite Schenkel und die Klaue einstückig ausgestaltet. Sie können integraler Bestandteil eines stranggepressten Profils sein. Im Übergangsbereich zwischen dem ersten Schenkel und dem zweiten Schenkel kann der Kantenschutz eine Art Filmscharnier oder Folienscharnier aufweisen. Mithin kann die Materialstärke in diesem Übergangsbereich gegenüber der Materialstärke des ersten Schenkels und/oder des zweiten Schenkels derart reduziert sein, so dass der zweite Schenkel besonders leichtgängig gegenüber dem ersten Schenkel beweglich gelagert ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist zumindest einer von erstem Schenkel, zweitem Schenkel und Klaue ein biegeelastisches Polymer- oder Elastomermaterial auf. Auch können sowohl der erste Schenkel, der zweite Schenkel als auch die Klaue ein biegeelastisches Polymer oder Elastomermaterial aufweisen oder aus einem solchen gebildet sein. Derartige Materialien weisen eine inhärente Elastizität auf, sodass beispielsweise der zweite Schenkel relativ zum ersten Schenkel ausgehend von der Schutzstellung entgegen einer elastischen Rückstellkraft in die Ruhestellung überführbar, bspw. knickbar oder faltbar ist. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass infolge einer Öffnung der Tür und einer hiermit einhergehenden Entfernung des Kantenschutzes vom Gegenanschlag der zweite Schenkel selbsttätig aus der Ruhestellung in die Schutzstellung übergeht.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist in der Ruhestellung des zweiten Schenkels ein Abstand des freien Endes des zweiten Schenkels zum ersten Schenkel kleiner als in der Schutzstellung des zweiten Schenkels. Infolge einer Überführung des zweiten Schenkels aus der Schutzstellung in die Ruhestellung erfährt dessen freies Ende eine geometrische Annäherung an den ersten Schenkel. Mit anderen Worten kann der zweite Schenkel während und infolge einer Überführung aus der Schutzstellung in die Ruhestellung eine geometrische Verkleinerung, bzw. Komprimierung erfahren.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der zweite Schenkel in Richtung einer Flächennormalen des ersten Schenkels entgegen der Rückstellkraft aus der Schutzstellung in die Ruhestellung komprimierbar. Dies hat ferner den Vorteil, dass der zweite Schenkel in der Ruhestellung im Zwischenraum zwischen der Türkante und dem Gegenanschlag nur verhältnismäßig wenig Raum einnimmt. Ferner ist bei eine Komprimierbarkeit entlang der Flächennormalen des ersten Schenkels, die sich bei geschlossener Tür typischerweise parallel zur Fahrzeugquerrichtung nach innen erstreckt, eine Vergrößerung des Toleranzmaßes bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung (x) zwischen der Türkante und dem Gegenanschlag möglich.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der zweite Schenkel einen proximalen Schenkelabschnitt und einen distalen Schenkelabschnitt auf. Der proximale Schenkelabschnitt ist dabei mit dem ersten Schenkel verbunden. Ein dem proximalen Schenkelabschnitt zugewandtes Ende des distalen Schenkelabschnitts kann mit einem dem distalen Schenkelabschnitt zugewandten Ende des proximalen Schenkelabschnitts verbunden sein. Distaler und proximaler Schenkelabschnitt können insbesondere einstückig ineinander übergehen. Im Übergangsbereich zwischen dem proximalen Schenkelabschnitt und dem distalen Schenkelabschnitt kann der zweite Schenkel einen Knick oder eine Biegung aufweisen. Zumindest einer von proximalem und distalem Schenkelabschnitt können als ein im Wesentlichen geradliniger Profilabschnitt oder als gekrümmter oder bogenförmig verlaufender Profilabschnitt ausgestaltet sein.
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Der zweite Schenkel kann insbesondere eine Z-förmige, oder C-förmige Querschnittskontur aufweisen. Mithin kann der zweite Schenkel im Übergangsbereich zwischen dem proximalen und dem distalen Schenkelabschnitt entweder einen Knick oder eine Biegung aufweisen. In der Schutzstellung erstrecken sich die voneinander abgewandten Bereiche von proximalem Schenkelabschnitt und distalem Schenkelabschnitt in unterschiedlichen Richtungen.
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Auf diese Art und Weise kann der zweite Schenkel bei Auftreffen einer in Richtung des ersten Schenkels auf das freie Ende einwirkenden Kraft in einer definierten Art und Weise aus der Schutzstellung in die Ruhestellung übergehen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der distale Schenkelabschnitt an einem dem proximalen Schenkelabschnitt abgewandten Ende das freie Ende des zweiten Schenkels auf. Das freie Ende des zweiten Schenkels ist berührungslos und/oder kontaktfrei zu jeglichen weiteren Komponenten oder Abschnitten des Kantenschutzes. Es dient vornehmlich der Kraftaufnahme oder Krafteinleitung beim Schließen der Tür und bewirkt eine durch die Formgebung oder Vorspannung des zweiten Schenkels definierte Komprimierung desselben wenn die Kraftfahrzeugtür geschlossen und wenn das freie Ende des zweiten Schenkels mit dem Gegenanschlag in Wirkverbindung oder in Anlagestellung tritt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung geht der distale Schenkelabschnitt über einen Verbindungsabschnitt in den proximalen Schenkelabschnitt über. Der distale Schenkelabschnitt ist im Bereich des Verbindungsabschnitts relativ zum proximalen Schenkelabschnitt schwenkbar oder deformierbar. Ergänzend oder alternativ hierzu kann zumindest einer von distalem Schenkelabschnitt und proximalem Schenkelabschnitt als solcher elastisch deformierbar ausgestaltet sein.
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Beim Überführen des zweiten Schenkels aus der Schutzstellung in die Ruhestellung unterliegt der distale Schenkelabschnitt einer Schwenkbewegung relativ zum proximalen Schenkelabschnitt und umgekehrt. Eine über die Anlage mit dem Gegenanschlag bewirkte Schwenkbewegung und/oder die Komprimierung des zweiten Schenkels geht typischerweise auch mit einer in Richtung zum ersten Schenkel gerichteten Schwenkbewegung des proximalen Schenkelabschnitts einher, derzufolge die Klaue aus der Schutzstellung in die Ruhestellung verschwenkt wird.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der proximale Schenkelabschnitt eine proximale Innenseite und eine gegenüberliegende proximale Außenseite auf. Der distale Endabschnitt weist einen distale Innenseite und eine gegenüberliegende distale Außenseite auf. Die proximale Innenseite grenzt dabei an die distale Innenseite an. Die distale Außenseite grenzt an die distale Außenseite an. Die distale und proximale Außenseite bilden eine Außenseite des zweiten Schenkels.
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Die proximale Innenseite und distale Innenseite bilden eine Innenseite des zweiten Schenkels.
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Der zweite Schenkel erstreckt sich in der Schutzstellung, in welcher der zweite Schenkel außer Eingriff mit dem Gegenanschlag ist, in einem vorgegebenen Winkelbereich zum ersten Schenkel. Typischerweise erstreckt sich der zweite Schenkel schräg zum ersten Schenkel zumindest solange sich der zweite Schenkel in der Schutzstellung befindet. Der Winkel zwischen dem zweiten Schenkel, insbesondere zwischen dem proximalen Schenkelabschnitt des zweiten Schenkels und dem ersten Schenkel kann in der Schutzstellung zwischen 30° und 80° betragen. Der Winkel ist typischerweise größer als 30°. Er ist typischerweise kleiner als 90°. Der zweite Schenkel, mithin dessen proximaler Schenkelabschnitt ist bezüglich einer ersten Schwenkachse am ersten Schenkel gelagert. Im Übergangsbereich zwischen dem proximalen Schenkelabschnitt und dem distalen Schenkelabschnitt kann ferner eine zweite Schwenkachse gebildet sein, bezüglich welcher der distale Schenkelabschnitt gegenüber dem proximalen Schenkelabschnitt beweglich ist. Die erste und die zweite Schwenkachse verlaufen typischerweise parallel zueinander.
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Der Winkel zwischen dem distalen Schenkelabschnitt und dem proximalen Schenkelabschnitt kann in der Schutzstellung des zweiten Schenkels zwischen 45° und 160° betragen. Der Winkel kann insbesondere zwischen 60° und 150° betragen. Er kann in etwa 90° betragen. Wird der zweite Schenkel aus der Schutzstellung in die Ruhestellung überführt bewegt sich das freie Ende in Richtung zum proximalen Schenkelabschnitt. Der Winkel zwischen dem proximalen Schenkelabschnitt und dem distalen Schenkelabschnitt verringert sich. Ebenso verringert sich der Winkel zwischen dem proximalen Schenkelabschnitt und dem ersten Schenkel.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung sind zumindest in der Schutzstellung des zweiten Schenkels die proximale Innenseite und die distale Außenseite dem ersten Schenkel zugewandt. Die distale Innenseite und die proximale Außenseite des zweiten Schenkels sind dabei typischerweise dem ersten Schenkel abgewandt ausgerichtet. Eine derartige Konfiguration stellt sicher, dass der zweite Schenkel infolge einer in Richtung zum ersten Schenkel gerichteten Krafteinwirkung auf sein freies Ende in einer definierten Art und Weise zusammengefaltet oder komprimiert wird. Im Zuge jener Kompressionsbewegung erfährt insbesondere der proximale Schenkelabschnitt eine in Richtung zum ersten Schenkel gerichtete Schwenkbewegung, derzufolge die in Schutzstellung die Türkante übergreifende Klaue die Türkante mit Erreichen der Grundstellung frei gibt.
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Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Entwicklung ferner eine Kraftfahrzeugtür mit einer Türstruktur und mit einer Türkante, an welcher zumindest ein zuvor beschriebener Kantenschutz angeordnet ist.
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Des Weiteren betrifft die Entwicklung ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Kraftfahrzeugtür bzw. ein Kraftfahrzeug, dessen Kraftfahrzeugtür zumindest ein zuvor beschriebener Kantenschutz angeordnet ist.
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Figurenliste
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden im nachfolgenden Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer teilweise geöffneten Fahrzeugtür mit einem Türkantenschutz,
- 2 einen Querschnitt durch den Türkantenschutz in einer Schutzstellung bei zumindest teilweise geöffneter Fahrzeugtür,
- 3 einen Querschnitt durch den Türkantenschutz bei geschlossener Kraftfahrzeugtür und
- 4 eine isolierte perspektivische Darstellung des Türkantenschutzes
Detaillierte Beschreibung
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Das in 1 ausschnittsweise dargestellte Kraftfahrzeug 1 ist als Personenkraftwagen ausgebildet. Es weist eine Kraftfahrzeugkarosserie 2 mit einem als Fahrgastzelle fungierenden Innenraum 3 auf. Der Innenraum 3 ist über einen Kraftfahrzeugtür 4 zugänglich. Die Kraftfahrzeugtür 4 weist eine Türstruktur 6 sowie eine Türkante 7 auf. Vorliegend ist die Tür 4 schwenkbar an der Kraftfahrzeugkarosserie 2 gelagert. In einem von einer Scharnier- oder Schwenkachse abgewandten Ende befindet sich die Türkante 7. In Schließstellung gelangt die Türkante 7 mit einem Gegenanschlag 9 der Kraftfahrzeugkarosserie 2 zur Anlage. Der Gegenanschlag 9 kann beispielsweise von einer Karosseriesäule 5, beispielsweise von einer B -Säule oder von einer angrenzenden Tür, beispielsweise von einer hinteren Tür bereitgestellt werden.
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In den 2 und 3 ist ein Querschnitt A-A gemäß 1 gezeigt. Die 2 zeigt eine Konfiguration bei einer Kraftfahrzeugtür 4 kurz vor Erreichen der Schließstellung. 3 zeigt den Kantenschutz gemäß 2 wenn die Fahrzeugtür ihre Schließstellung erreicht hat.
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Die Kraftfahrzeugtür 4 weist eine Türstruktur 6 auf, die in Fahrzeuglängsrichtung (x) eine im Wesentlichen entlang der Fahrzeughochachse (z) verlaufende Türkante 7 aufweist. Die Türkante 7 weist an ihrem dem Türscharnier abgewandten freien Ende einen Flanschabschnitt 8 auf. An einer Innenseite des Flanschabschnitts 8 ist ein in 4 isoliert dargestellter Kantenschutz 10 anordenbar. Der Kantenschutz 10 weist einen Profilkörper 11 mit einem ersten Schenkel 12 und mit einem zweiten Schenkel 14 auf. Des Weiteren umfasst der Profilkörper 11 eine Klaue 16, die in der in 2 gezeigten Schutzstellung S das freie Ende der Türkante 7, mithin das freie Ende des Flanschabschnitts 8 umschließt oder überragt und so gegen Beschädigungen schützt.
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In der in 3 gezeigten Ruhestellung gibt die Klaue 60 die Türkante 7 zumindest bereichsweise frei, sodass die Außenseite der Türkante 7 bündig zu einer in Fahrzeuglängsrichtung (x) angrenzenden Karosseriekomponente 30 zu liegen kommt. In dieser Ruhestellung R ist der Kantenschutz 10, mithin dessen Klaue 16 von außen nicht oder nur kaum wahrnehmbar.
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Der zweite Schenkel 40 weist ein dem ersten Schenkel 12 abgewandtes freies Ende 28 auf, mit welchem der zweite Schenkel 14 mit einem karosserieseitigen Gegenanschlag 9, beispielsweise mit einem Gegenanschlag 9 der Karosseriesäule 5 in Wirkverbindung bringbar ist.
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Der zweite Schenkel 14 ist insbesondere an einem der Türkante 7 zugewandten freien Ende des ersten Schenkels 12 bezüglich einer in Längsrichtung des Profilkörpers verlaufenden Schwenkachse 19 schwenkbar gelagert. Die Klaue 16 bildet eine geradlinige Verlängerung des zweiten Schenkels 14. Die Klaue 16 kann insbesondere ein dem ersten Schenkel 12 zugewandtes Ende des zweiten Schenkels 14 bilden, bzw. im Übergangsbereich zwischen dem ersten Schenkel 12 und dem zweiten Schenkel 14 an dem zweiten Schenkel 14 angeordnet sein.
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In der in 2 gezeigten Schutzstellung S erstreckt sich der zweite Schenkel 14 in Fahrzeugquerrichtung (y) nach innen, in Richtung des Innenraums 3. Er kann hierbei über einen vergleichsweise großen Toleranzbereich in Kraftfahrzeuglängsrichtung (x) mit dem Gegenanschlag 9 in Kontakt gelangen. Der zweite Schenkel 14 weist eine Krümmung oder eine geknickte Querschnittskontur auf, sodass infolge des Schließens der Kraftfahrzeugtür 4 und infolge einer Annäherung der Türkante 7 an den Gegenanschlag 9 der zweite Schenkel 14 eine Komprimierung in Richtung einer Flächennormalen N des ersten Schenkels 12 erfährt.
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Der zweite Schenkel 14 ist typischerweise ausgehend von der Schutzstellung S in die Ruhestellung R in Fahrzeugquerrichtung komprimierbar. Infolge dieser Kompression erfährt der zweite Schenkel 14 insbesondere in einem an den ersten Schenkel angrenzenden Fußbereich eine in Richtung des ersten Schenkels 12 gerichtete Schwenkbewegung, derzufolge die Klaue 16 zurückgeschwenkt wird und die Türkante 7 freigibt.
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Wie insbesondere anhand der 2 gezeigt weist der zweite Schenkel 14 einen proximalen Schenkelabschnitt 24 und einem distalen Schenkelabschnitt 26 auf. Der proximale Schenkelabschnitt 24 und der distale Schenkelabschnitt 26 können einteilig ausgebildet sein. In einem Übergangsbereich 25 zwischen dem proximalen Schenkelabschnitt 24 und dem distalen Schenkelabschnitt 26 kann der zweite Schenkel eine geforderte Elastizität oder Schwenkbarkeit aufweisen. Insbesondere kann der Verbindungsabschnitt 25 eine zweite Schwenkachse 27 bereitstellen, die sich im westlichen parallel zur ersten Schwenkachse 19 erstreckt. Im Bereich der Schwenkachsen 19 und 27 kann der zweite Schenkel nach Art eines Filmscharniers ausgestaltet sein. Der Schenkel 14 kann jeweils entsprechende Scharnierabschnitte 18 bzw. 29 aufweisen, die eine definierte Schwenkbewegung der proximalen und distalen Schenkelabschnitte 24, 26 relativ zueinander als auch relativ zum ersten Schenkel 12 ermöglichen.
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Abweichend von der in 2 gezeigten Ausgestaltung kann das Querschnittsprofil des zweiten Schenkels 14 auf C-förmig ausgestaltet sein. Es würde dann gleichermaßen eine Schwenkbewegung eines Sockel-oder Fußabschnitts, mithin eines proximalen Schenkelabschnitts 24 infolge einer Schließbewegung der Kraftfahrzeugtür 4 bewirken, sodass die Klaue 60 eingezogen und die Türkante 7 freigegeben wird.
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Wie ferner anhand des Ausführungsbeispiels gemäß 2 gezeigt weist der proximale Schenkelabschnitt 24 einen proximale Innenseite 34 und eine gegenüberliegende proximale Außenseite 44 auf. Der distale Schenkelabschnitt 26 weist dementsprechend eine distale Innenseite 34 und eine gegenüberliegende distale Außenseite 46 auf. Die proximale Innenseite 34 grenzt an die distale Innenseite 44 an. Die proximale Außenseite 44 grenzt an die distale Außenseite 46 an.
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Zumindest in der in 2 gezeigten Schutzstellung S ist die proximale Innenseite 34 dem ersten Schenkel 12 zugewandt während die proximale Außenseite 44 dem ersten Schenkel 12 abgewandt ausgerichtet ist. Mithin erstreckt sich der proximale Schenkelabschnitt 24 unter einem vorgegebenen Winkel größer 0 und kleiner 90° zum ersten Schenkel 12 bzw. zum Flanschabschnitt 8.
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Zumindest in der Schutzstellung S ist die distale Außenseite 46 dem ersten Schenkel 12 zugewandt während die distale Innenseite 44 dem ersten Schenkel 12 abgewandt ausgerichtet ist. Jene zueinander entgegengesetzten Ausrichtungen der proximalen und distalen Schenkelabschnitte 24, 26 sorgt dafür, dass der zweite Schenkel 14 bei einem Schließen der Kraftfahrzeugtür eine bestimmungsgemäße Komprimierung erfährt, die mit einer definierten zum ersten Schenkel hin gerichteten Schwenkbewegung des proximalen Schenkelabschnitts 24 einhergeht, sodass die Klaue 16 bestimmungsgemäß eingezogen werden kann.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Entwicklung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Entwicklung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Entwicklung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Ansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Kraftfahrzeugkarosserie
- 3
- Innenraum
- 4
- Kraftfahrzeugtür
- 5
- Karosseriesäule
- 6
- Türstruktur
- 7
- Türkante
- 8
- Flanschabschnitt
- 9
- Anschlag
- 10
- Kantenschutz
- 11
- Profilkörper
- 12
- Schenkel
- 14
- Schenkel
- 16
- Klaue
- 18
- Scharnierabschnitt
- 19
- Schwenkachse
- 24
- Schenkelabschnitt
- 25
- Verbindungsabschnitt
- 26
- Schenkelabschnitt
- 27
- Schwenkachse
- 28
- freies Ende
- 29
- Scharnierabschnitt
- 30
- Karosseriekomponente
- 34
- Innenseite
- 36
- Innenseite
- 44
- Außenseite
- 46
- Außenseite
- R
- Ruhestellung
- S
- Schutzstellung
- N
- Flächennormale
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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