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Beim Fahrradfahren ruht das meiste Gewicht auf dem Becken und dem Gesäß, welches auf dem Sattel drückt. Hieraus ergeben sich Belastungen für die Knochen und die Weichteile, die sonst nicht auftreten. Fahrradsättel sind somit sehr wichtige Bestandteile eines Fahrrades. Es gibt sie in Vielerlei Ausgestaltungen. Sogar die ergonomisch sehr robust konstruierten Rennradsättel sollen den Fahrer beim Fahren unterstützen. Ein Fahrradsattel ist grundsätzlich heutzutage nun so aufgebaut, dass die Sättel im hinteren Bereich ein Sitzteil (Sitzfläche) für das Gesäß des Fahrers aufweisen, welches dann in Fahrtrichtung schmaler wird. Diese Form kann für Fahrer mit einer Gesäßverletzung, Beschwerden oder anderen Beeinträchtigungen unkomfortabel sein oder sogar zu Schmerzen führen, da der Sattel eng am dem Körperteil anliegt. Hier sind besonders Hämorrhoiden geplagte Fahrer zu nennen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher einen Sattel bereitzustellen, der den Druck auf das Gesäß und das Becken des Fahrers lindert.
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Diese Aufgabe wird durch den erfindungsgemäßen Fahrradsattel gelöst, welcher ein Sitzteil für das Gesäß des Fahrers und eine Haltevorrichtung aufweist und der dadurch gekennzeichnet ist, dass das Sitzteil an mindestens 3 Punkten schwingend an der Haltevorrichtung aufgehängt ist.
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Der Fahrer sitzt somit auf einem schwingend aufgehängten Sitzteil. Die schwingende Aufhängung federt die Stöße und Druckänderungen auf das Gesäß heraus. Es wird also der unliebsame Druck auf das Gesäß vermieden. Hier ist besondrs zu beachten, dass das gesamte Sitzteil schwingt und dadurch keine Körperstelle einem besonders hohem Druck ausgesetzt ist.
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In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Sattel so ausgestaltet, dass die Haltevorrichtung für das Sitzteil mit mindestens 3 Haltearmen versehen ist, wobei mindestens ein Haltearm die rechte Seite des Sitzteiles, mindestens ein Haltearm die linke Seite des Sitzteiles und mindestens ein Haltearm den hinteren Teil des Sitzteiles hält, wobei die Verbindung zwischen Haltearm und Sitzteil ein Schwingelement, insbesondere eine Feder aufweist.
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Die Haltevorrichtung, welche die mindestens 3 Haltearme aufweist kann so ausgestaltet sein, dass sich die Haltearme an ihren Enden über dem Sitzteil befinden. Das Sitzteil selbst ist nun über ein Schwingelement, insbesondere eine Feder mit den Haltearmen verbunden. Das Sitzteil hängt also, schwingend gelagert, an den mindestens drei Haltearmen. Die seitliche Aufhängung nimmt die beim Fahren auftretenden Stöße auf und das Sitzteil beginnt in seiner Gesamtheit zu schwingen. Die Fläche des Sitzteils bleibt aber an das Gesäß geschmiegt. Es wird somit kein Druck auf das Gesäß ausgeübt. Die Aufhängung an mindestens 3 Haltearmen, welche sich an den beiden Seiten und der Rückseite des Sitzteils befinden, hat sich als besonders stabil und komfortabel erwiesen. Als Schwingelemente, welche die Schwingungen auffangen, können nicht nur Federn sondern auch andere elastische Mittel, wie Gummibänder oder Ähnliches dienen.
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In der anliegenden Figur wird eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sehr schematisch dargestellt. Diese Figur und die dort gezeigte Ausführungsform sollen den Gegenstand der Erfindung beispielhaft und bildlich erläutern. Sie sollen keinesfalls den Gegenstand der Erfindung einschränken. Die Vorrichtung ist in mannigfaltigen Ausführungsformen denkbar und kann individuell an jeden Fahrradtyp angepasst werden. Dies ist sogar in einigen Fällen unbedingt erforderlich, da die unterschiedlichen Konstruktionen leichte Anpassungen bedingen. Diese Anpassungen sind aber ohne großen zeitlichen und finanziellen Aufwand durchführbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzteil, Sitzfläche,
- 2, 2a, 2b, 2c
- Haltevorrichtung mit Haltearmen,
- 3
- Schwingelement, Feder oder Ähnliches
- 4
- Feststellhebel
- 5
- Fahrradaufnahme
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- 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Fahrradsattels.
In dieser Figur ist der Fahrradsattel in einer Skizze von vorne zu sehen.
Man erkennt hier deutlich die Sitzfläche 1, also das Sitzteil, die Haltevorrichtung 2 mit den, in diesem Fall 3 Haltearmen 2a, 2b, 2c, die Schwingelemente 3 und den Feststellhebel 4. Die Maßangaben für die Sitzteilbreite, nämlich 45 cm und die Höhe der Haltearme, nämlich ca. 15 cm, sind ebenfalls nicht bindend, sondern Angaben, welche in vielen Fällen ausreichend sind. Die Anordnung und die Lage der einzelnen Komponenten der Erfindung ist hier klar zu erkennen.
- 2 zeigt eine ausführungsform der Erfindung in ihrer Seitenansicht. Auch hier können die Sitzfläche 1, also das Sitzteil, die Haltevorrichtung 2 mit den, Haltearmen 2a, 2b, 2c, die Schwingelemente 3 und der Feststellhebel 4 erkannt werden.
- 3 zeigt schematisch die Sitzfläche, also das Sitzteil 1 mit Haltevorrichtung 2 und Haltearm 2a, 2b, 2c und von oben. Der erfindungsgemäße Fahrradsattel, bzw. seine Sitzfläche 1 verengt sich nicht nach vorne, sondern schließt, bis auf die Ausparung für die Oberschenkel gerade ab.
- 4 zeigt eine Ausführungsform des Fahrradsattels, so wie er in einer Frontansicht aussehen könnte. Der Sattel wird auf den dafür vorgesehene Steckplatz (einer Aufnahmevorrichtung) 5 am Rahmen des Rades aufgebracht. Diese Aufnahmevorrichtung 5 ist bei den meisten Rädern normiert, so dass fast jeder Sattel auf jedes Rad montiert werden kann. Damit sich der Sattel nicht bewegen oder um die eigene Achse drehen kann, wird er mit Hilfe eines Hebels 4 arretiert. Diese Arretierungsmöglichkeit ist im Stand der Technik bekannt. Die Haltevorrichtung 2 besteht in diesem Fall aus 3 Armen, welche über der Aufnahmevorrichtung zusammenlaufen und sich dort treffen. Der Winkel zwischen den Armen beträgt hier 90 Grad. Ein Arme führt zum hinteren Teil des Sitzteiles 1 (Sitzes, Sitzfläche), die beiden anderen Armen führen, in Fahrrichtung gesehen nach links bzw. rechts aussen. An den Enden der Haltearme 2a, 2b, 2c ist das Schwingelement 3 angebracht. Hier sind die Haltearme 2a, 2b, 2c so ausgestaltet, dass sie am ihrem Ende aufwärts gebogen sind. Ihr Ende befindet sich oberhalb der Sitzfläche (des Sitzteils). In der 4 ist noch eine Krümmung des Haltearmes 2a, 2b, 2c in Richtung des Sitzteiles 1 nach unten zu erkennen. Am Endstück der Krümmung, welche zum Haltearm 2a, 2b, 2c gehört, befindet sich, wie oben erwähnt, das Schwingelement 3. Es verbindet den jeweiligen Haltearm 2a, 2b, 2c mit dem Sitzteil 1. Das Schwingelement 3 ist an den beiden Seiten und am hinteren Teil des Sitzes befestigt. Die Befestigung greift an den Rändern des Sitzteils 1 oder nahe der Ränder an. Dies erhöht die Schwingwirkung. Das Sitzteil 1 schwingt als Ganzes. Es bilden sich keine Unebenheiten auf dem Sitzteil 1 aus. Der größte Anteil des auftretenden Druckes wird durch die entstehenden Gegenschwingungen aufgefangen. Der Restdruck wird auf die gesamte Sitzteilfläche verteilt. Je größer die Sitzteilfläche ist, je mehr wird der Druck verteilt. Das Sitzteil 1 selbst ist, was seine Oberfläche betrifft, verhältnismäßig flach ausgestaltet. Es besitzt bei bestimmten Ausführungsformen eine in die Sitzteilmitte ausgerichtete Wölbung nach Unten, so dass die Seiten des Gesäßes auf dem Sitz (Sitzteil) aufliegen. Wie in der 4 deutlich zu sehen, wird das Sitzteil 1 nicht nach vorne hin, zur Fahrtrichtung schmaler. Der Abschluß des Sitzteils 1 vorne ist im Grunde gerade bis auf Aussparung für die Oberschenkel, um den Blutfluß nicht zu beeinträchtigen. Das Sitzteil 1 kann aus einem Segelstoff, aus Leder, aus Kunststoff oder Metall gefertigt sein. Die Stoffe können mit Draht verstärkt und gehalten werden und natürlich auf jede erdenkliche Art gepolstert sein. Es ist jeden klar, dass die Konstruktion, also die Haltevorrichtung 2 mit den Haltearmen 2a,2b,2c auch ohne die Schwingelemente 3, allein durch ihre Konstruktion und die Anordnung der Elemente, in sich schwingt und somit die bei Fahrradfahren unweigerlich auftretende Stöße dämpft. Dieser Effekt wird nun mit Hilfe der Schwingelemente 3 vervielfacht. Die Sitzfläche 1 selbst dämpft ebenfalls die Stöße und das verwendete Material oder gar eine Polsterung trägt ebenfalls hierzu bei. Es liegt also ein Gesamtsystem vor, welches aktiv Stöße aufnimmt und entgegenarbeitet, eben durch Aufnahme und Verteilung der Kräfte und passiv die Stöße zusätzlich dämpft.
- In der 5 wird noch ein zusätzliches Element gezeigt, welches je nach seiner Drehung den Abstand von Sitz zum Fahrradlenker verändern kann. Dieses Element wird zwischen Haltevorrichtung und Fahrradaufnahme aufgebracht.