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Vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine, umfassend eine Vorrichtung zum Beschichten eines Bedruckstoffs mit einem Fluid mittels einer Walze und weiterhin umfassend eine Entfernungseinrichtung zum teilweisen Entfernen des Fluids von der Walze.
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In digitalen und nicht-digitalen Druckmaschinen werden Bogen oder Bahnen mit Farben, Lacken oder anderen Fluiden beschichtet.
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In
DD 235 852 A1 ist eine Druckmaschine mit einer Rasterwalze beschrieben. Die Rasterwalze kann beim Bedrucken von Formaten, die kleiner als das Maximalformat sind, eine Störung verursachen, die Framing genannt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine zu schaffen, bei der das Framing vermindert oder gar nicht auftritt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die erfindungsgemäße Druckmaschine, welche eine Vorrichtung zum Beschichten eines Bedruckstoffs mit einem Fluid mittels einer Walze umfasst und weiterhin eine Entfernungseinrichtung zum teilweisen Entfernen des Fluids von der Walze umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, dass die Entfernungseinrichtung mindestens ein Segment aufweist, das in Abhängigkeit von verschiedenen Formaten des Bedruckstoffs einstellbar ist.
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Wenn die Formatbreite des zu verarbeitenden Bedruckstoffs kleiner als die in der Druckmaschine verarbeitbare größtmögliche Formatbreite ist, kann mittels der Entfernungseinrichtung in dem (den) außerhalb der zu verarbeitenden Formatbreite liegenden Abschnitt(en) der Walze von dieser das Fluid entfernt werden, so dass das Framing minimiert oder sogar gänzlich verhindert wird.
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Es sind verschiedene Weiterbildungen möglich.
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Die Walze kann auf ihrer Umfangsfläche mit einem Näpfchenraster, Rillenraster oder einer anderen Rasterstruktur versehen sein.
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Die Walze und die Entfernungseinrichtung können Bestandteile einer Vorbeschichtungs-Vorrichtung sein, die einer Tintenstrahl-Vorrichtung in Bedruckstofftransportrichtung vorgeordnet ist. Mit der Vorbeschichtungs-Vorrichtung wird das Fluid auf den Bedruckstoff aufgewalzt und mit der Tintenstrahl-Vorrichtung werden eine oder mehrere Farben auf den vorbeschichteten Bedruckstoff aufgetragen. Die Druckmaschine ist hierbei eine Hybrid-Druckmaschine, in welcher ein digitales Druckverfahren (Tintenstrahldruck) und ein nicht-digitales Druckverfahren (Aufwalzen) kombiniert zur Anwendung kommen. Das in der Vorbeschichtungs-Vorrichtung auf den Bedruckstoff aufgewalzte Fluid kann eine Grundierung sein.
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Die Entfernungseinrichtung kann ein einziges Segment aufweisen, welches zur Anpassung der Entfernungseinrichtung an verschiedene Formatbreiten des Bedruckstoffs in verschiedene Positionen verstellbar gelagert ist. Beim Verstellen des Segments aus der einen in die andere Position wird das Segment in mit der Rotationsachse der Walze parallele Richtung verstellt. Die Entfernungseinrichtung kann auch zwei Segmente aufweisen, die in Abhängigkeit von den verschiedenen Formaten des Bedruckstoffs jeweils in verschiedene Positionen seitlich verstellbar gelagert sind. Bei der formatabhängigen Positionierung der beiden Segmente werden diese aufeinander zu oder voneinander weg verstellt, je nachdem, ob die Formatumstellung von einem größeren Format auf ein kleineres oder umgekehrt erfolgt. Die beiden Segmente werden dabei in mit der Walze achsparallele Richtung verstellt.
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Unabhängig von der Anzahl der Segmente kann die Entfernungseinrichtung eine pneumatisch wirksame Entfernungseinrichtung oder eine mechanisch wirksame Entfernungseinrichtung sein.
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Im Falle der mechanischen Entfernungseinrichtung kann diese eine Abstreifrakel aufweisen und kann das Segment oder jedes Segment ein Walzensegment sein. Das Walzensegment oder die Walzensegmente können beim partiellen Entfernen des Fluids von der Walze mit dieser Walze in Abrollkontakt stehen.
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Im Falle der pneumatischen Entfernungseinrichtung kann diese als Absaugeinrichtung ausgebildet sein und kann das Segment oder jedes Segment ein Saugsegment sein.
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Die Entfernungseinrichtung kann auch sowohl pneumatisch als auch mechanisch wirksam sein, wobei die Entfernungseinrichtung in diesem Fall sowohl ein oder mehrere Rakelmesser zum Abstreifen des Fluids als auch ein oder mehrere Vakuumsegmente zum Absaugen des Fluids aufweist.
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Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Zeichnung; in dieser zeigt:
- 1: die Gesamtdarstellung einer Druckmaschine mit einer Vorbeschichtungs-Vorrichtung und einer Inkjet-Vorrichtung,
- 2 und 3: ein erstes Ausführungsbeispiel einer Entfernungseinrichtung der Vorbeschichtungs-Vorrichtung, wobei 2 die Seitenansicht und 3 die Draufsicht der hier mechanischen Entfernungseinrichtung zeigt, und
- 4 und 5: ein zweites Ausführungsbeispiel einer Entfernungseinrichtung der Vorbeschichtungs-Vorrichtung, wobei 4 die Seitenansicht und 5 die Draufsicht der hier pneumatischen Entfernungseinrichtung zeigt.
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1 zeigt eine Druckmaschine 1 zum Verarbeiten von Bedruckstoff 10 in Form von Bogen. Die Druckmaschine 1 hat einen Bogenanleger und einen Bogenausleger, die ohne Bezugszeichen dargestellt sind. Eine Vorbeschichtungs-Vorrichtung 2 ist zwischen dem Bogenanleger und einer Inkjet-Vorrichtung 3 angeordnet. Die Inkjet-Vorrichtung 3 umfasst für den Mehrfarbdruck mit verschiedenfarbigen Tinten mehrere Druckköpfe, die ohne Bezugszeichen dargestellt sind. Um den Bedruckstoff 10 mit der Inkjet-Vorrichtung 3 in hoher Qualität bedrucken zu können, wird der Bedruckstoff 10 vorher in der Vorbeschichtungs-Vorrichtung 2 vollflächig mit einem Fluid beschichtet. Das Fluid ist ein sogenannter Primer und hat einen sauren Charakter. Außerdem hat das Fluid eine vergleichsweise niedrige Viskosität, wodurch ohne die später noch erläuterten Gegenmaßnahmen die Gefahr eines „Framing“ in besonders hohem Maß bestünde.
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Bei beiden in den 2, 3 bzw. 4, 5 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst die Vorbeschichtungs-Vorrichtung 2 einen Gegendruckzylinder 4 zum Transportieren des Bedruckstoffs 10. Der Gegendruckzylinder 4 hat Greifer zum Einklemmen und Festhalten der Bogenvorderkanten des Bedruckstoffs 10, wobei die Greifer zeichnerisch nicht mit dargestellt sind. Im Druckbetrieb bildet der Gegendruckzylinder 4 zusammen mit einem Beschichtungszylinder 5 einen Druckspalt, in welchem das Fluid von dem Beschichtungszylinder 5 auf den Bedruckstoff 10 aufgewalzt wird. Der Beschichtungszylinder 5 ist mit einem Gummituch 6 bespannt, dessen Enden von Spannleisten oder Spannwellen festgehalten werden, die in einem oder mehreren Spannkanälen des Beschichtungszylinders 5 angeordnet sind. Die Spannkanäle und Spannleisten oder -wellen sind ohne Bezugszeichen dargestellt. An dem Beschichtungszylinder 5 liegt eine Walze 7 an, die nachfolgend als Rasterwalze 7 bezeichnet wird. Die Rasterwalze 7 taucht in einen Vorrat des Fluids 31 ein, welcher sich in einer nach oben offenen Vorratswanne 8 befindet. Eine Dosierrakel 9 streicht einen Überschuss des durch die Rasterwalze 7 aus der Vorratswanne geschöpften Fluids 31von der Rasterwalze 7 ab.
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Nach der zuvor erfolgten Erläuterung der gemeinsamen Merkmale der beiden Ausführungsbeispiele werden diese bezüglich ihrer speziellen Merkmale nachfolgend getrennt weiterbeschrieben.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß der 2 und 3 ist eine Zwischenwalze in ein erstes Walzensegment 11 und ein zweites Walzensegment 12 unterteilt, die bezüglich Umfang und Länge gleichgroß sind. Das erste Walzensegment 11 und das zweite Walzensegment 12 sind jeweils auf einer Walzenachse 14 drehbar und entlang dieser verschiebbar gelagert. Statt der beiden Walzenachsen 14 könnte aber auch eine gemeinsame Walzenachse vorhanden sein, auf der die beiden Walzensegmente 11, 12 drehbar und verschiebbar gelagert sind. Jedes Walzensegment 11, 12 hat einen Walzenbezug 13 aus Gummi und liegt an der Rasterwalze 7 und gleichzeitig an einer Abnahmewalze 18 an.
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Ein Abstand 20 zwischen den beiden Walzensegmenten 11, 12 entspricht der Formatbreite des Bedruckstoffs 10, die von Druckauftrag zu Druckauftrag variieren kann. Der für den jeweiligen Druckauftrag erforderliche Abstand 20 wird durch das axiale Verschieben der Walzensegmente 11, 12 nach innen oder außen eingestellt. Nach dem Positionieren der Walzensegmente 11, 12 werden diese mit zeichnerisch nicht dargestellten Einrichtungen in der erforderlichen Axialposition gegen Verschieben gesichert. Die Rasterwalze 7 fördert über ihre gesamte Länge das Fluid 31 aus der Vorratswanne 8, überträgt das Fluid aber nur in den beiden Außenabschnitten, in welchen die Rasterwalze 7 mit den Walzensegmenten 11, 12 eine axiale Überlappung aufweist, auf die Walzensegmente 11, 12. Weil der Walzenbezug 13 ähnliche Eigenschaften wie das Gummituch 6 aufweist, wird pro Flächeneinheit von der Rasterwalze 7 in den Außenabschnitten genauso viel Fluid 31 auf die Walzensegmente 11, 12 wie in dem dazwischen liegenden Mittenabschnitt an den Beschichtungszylinder 5 übertragen. Das aus den Außenabschnitten der Rasterwalze 7 entfernte Fluid 31 wird von den Walzensegmenten 11, 12 auf die Abnahmewalze 18 übertragen und von dieser durch eine Abstreifrakel 17 abgenommen und in eine Auffangwanne 16 geleitet. Die Abnahmewalze 18 hat eine metallisch oder keramisch harte Umfangsfläche, an welcher die Abstreifrakel 17 anliegt.
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Die sich axial überlappenden Abschnitte der Rasterwalze 7, des jeweiligen Walzensegments 11 bzw. 12 und der Abnahmewalze 18 können als nicht-druckende Bereiche 15 bezeichnet werden und liegen außerhalb der Formatbreite des beim Beschichten auf dem Gegendruckzylinder 4 transportierten Bedruckstoffs 10. In diesen nicht-druckenden Bereichen 15 würde ohne Gegenmaßnahme das „Framing“ auftreten, indem dort Fluid 31 von der Rasterwalze 7 auf den Beschichtungszylinder 5 übertragen würde.
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Zwar bestünde eine denkbare Gegenmaßnahme in dem Anordnen eines mit dem Bogenformat des Bedruckstoffs 10 korrespondierenden Unterlagebogens unter dem Gummituch 6, jedoch wäre diese Gegenmaßnahme aufwändig, weil bei jeder Formatumrüstung der Unterlagebogen gegen einen anderen ausgetauscht werden müsste, was mit einer Gummituchdemontage und dementsprechend langen Maschinenstillstandszeiten verbunden wäre.
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Im Gegensatz dazu ist eine Entfernungseinrichtung 19, zu welcher die Walzensegmente 11, 12, die Abnahmewalze 18 und die Abstreifrakel 17 gehören, viel bedienungsfreundlicher. Die axiale Formateinstellung der Walzensegmente 11, 12 kann manuell, motorisch oder automatisiert erfolgen, ist aber in allen Fällen schnell durchgeführt und dient der Minimierung der Maschinenstillstandszeiten.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß der 4 und 5 ist eine Entfernungseinrichtung 29 als Absaugeinrichtung 28 ausgebildet. Die Absaugeinrichtung 28 umfasst ein erstes Saugsegment 21 und ein zweites Saugsegment 22, die an der Rasterwalze 7 anliegen. Die Saugsegmente 21, 22 sind zur Umfangsfläche der Rasterwalze 7 hin offen, um von der Umfangsoberfläche und aus den Rastervertiefungen (z. B. Näpfchen oder Rillen) das Fluid abzusaugen. Die Saugsegmente 21, 22 erstrecken sich nicht über die gesamte Länge der Rasterwalze 7 und überlappen sich mit dieser nur in den nicht-druckenden - d. h., nicht mit dem druckenden Bereich des Beschichtungszylinders 5 fluchtenden - Randbereichen der Rasterwalze 7. Die Breite der nicht-druckenden Randbereiche und somit der dazwischen liegende Abstand 20 (vgl. 3) ist auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel einstellbar.
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Zur Einstellung werden mittels eines Stellmotors 23 über eine Gewindespindel 24 die Saugsegmente 21, 22 aufeinander zu oder voneinander weg bewegt, je nachdem, ob eine Formatverringerung oder Formatvergrößerung eingestellt werden soll. Die Gewindespindel 24 hat ein Rechtsgewinde und ein Linksgewinde, wobei das eine Gewinde in das erste Saugsegment 21 oder eine daran befestigte Mutter eingeschraubt ist und das andere Gewinde in das zweite Saugsegment 22 oder eine daran befestigte Mutter eingeschraubt ist. Statt des die Gewindespindel 24 umfassenden Schraubengetriebes kann auch ein anderes Getriebe verwendet werden, um die Saugsegmente 21, 22 in Abhängigkeit von der Formatbreite des Bedruckstoffs zu positionieren. Das Schraubengetriebe hat aber den Vorteil, dass es in Funktionseinheit auch als Sicherungseinrichtung zur Sicherung der Saugsegmente 21, 22 in der eingestellten Position dienen kann.
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Bei ihrer Bewegung entlang der Gewindespindel 24 werden die Saugsegmente 21, 22 zusätzlich jeweils durch eine Linearführung geführt, die in der Zeichnung nicht mit dargestellt ist. Diese Linearführung verhindert auch ein Drehen der Saugsegmente 21, 22 um die Gewindespindel. Die Linearführungen fungieren also als Drehsicherungen für die Saugsegmente 21, 22.
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Die Saugsegmente 21, 22 sind über eine Verschlauchung 25 an eine Pumpe 26, zum Beispiel eine Vakuumpumpe, angeschlossen. Die Pumpe 26 wird durch einen Pumpenmotor 27 angetrieben und pumpt das Fluid aus den Saugsegmenten 21, 22 über die Verschlauchung 25 in einen Entsorgungsbehälter oder zur Wiederverwendung in die Vorratswanne 8 zurück.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Vorbeschichtungs-Vorrichtung
- 3
- Inkjet-Vorrichtung
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Beschichtungszylinder
- 6
- Gummituch
- 7
- Walze (Rasterwalze)
- 8
- Vorratswanne
- 9
- Dosierrakel
- 10
- Bedruckstoff
- 11
- erstes Walzensegment
- 12
- zweites Walzensegment
- 13
- Walzenbezug
- 14
- Walzenachse
- 15
- nicht-druckender Bereich
- 16
- Auffangwanne
- 17
- Abstreifrakel
- 18
- Abnahmewalze
- 19
- Entfernungseinrichtung
- 20
- Abstand
- 21
- erstes Saugsegment
- 22
- zweites Saugsegment
- 23
- Stellmotor
- 24
- Gewindespindel
- 25
- Verschlauchung
- 26
- Pumpe
- 27
- Pumpenmotor
- 28
- Absaugeinrichtung
- 29
- Entfernungseinrichtung
- 30
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- 31
- Fluid
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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