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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stoßfängerschutzvorrichtung für den Laderaum eines Kraftfahrzeugs, insbesondere den Kofferraum eines Personenkraftwagens, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit integrierter Stoßfängerschutzvorrichtung gemäß Anspruch 9.
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Um eine verbesserte Ästhetik zu erzielen werden Stoßfänger von Kraftfahrzeugen, insbesondere von Personenkraftfahrzeugen, oftmals in derselben Farbe des Kraftfahrzeugs, lackiert. Hierdurch soll der optische Gesamteindruck des Fahrzeugs vereinheitlicht und dadurch aufgewertet werden. Lackierte Stoßfänger weisen jedoch eine wesentlich empfindlichere Oberfläche auf, die besonders für Kratzer oder Lackbeschädigungen anfällig ist. Solche Kratzer oder Lackbeschädigungen treten besonders am Heckstoßfänger, beim Be- und Entladen des Laderaums, insbesondere des Kofferraums, des Kraftfahrzeugs und/oder beim Ein- und Ausstieg von Haustieren auf.
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Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Ladesystemen mit Stoßfängerschutz bzw. verschiedene Ausführungsformen eines Stoßfängerschutzes bekannt. Ein Ladesystem für einen Laderaum eines Kraftfahrzeugs ist zum Beispiel in der
DE 100 12 767 A1 offenbart. Parallel zum Fahrzeugboden ist im Heckbereich des Kraftfahrzeugs ein ausziehbarer Ladeboden in einer Führungsanordnung angeordnet. Um eine komfortable Beladung des Laderaums zu ermöglichen ist die Führungsanordnung bezüglich des Fahrzeugaufbaus über eine Ladekante des Laderaums anhebbar. Der Ladeboden lässt sich dann, die Ladekante übergreifend, manuell per Hand oder mittels eines Elektromotors ausziehen.
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Die
DE 20 2013 000 332 U1 zeigt ein Ladesystem für ein Kraftfahrzeug, welches zwei verschiebbare Ladeplatten, die im Kofferraum angeordnet sind, aufweist. Die erste Ladeplatte ist aus dem Kofferraum herausziehbar und weist Führungsschienen zur seitlichen Führung der zweiten Ladeplatte auf. Zur Beladung des Kraftfahrzeugs werden die erste und/oder die zweite Ladeplatte, den hinteren Stoßfänger des Kraftfahrzeugs übergreifend, mittels je eines Handgriffes manuell aus dem ausgezogen.
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Mittels eines separat ausgebildeten Ladekantenschutzes, wie in der
DE 10 2006 059 670 A1 offenbart, soll die Gefahr von Beschädigungen des Heckstoßfängers beim Be- und Entladen eines Kraftfahrzeugs verringert werden. Der Ladekantenschutz kann aus einem strapazierfähigen Material, bspw. Metall oder Edelstahl hergestellt sein und wird zum Schutz des Heckstoßfängers als Verkleidung auf der Ladekante angebracht.
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Aus der
DE 10 2006 043 223 A1 ist eine Bodenplatte, die in einen Laderaum eines Kraftfahrzeugs einsetzbar ist und mithilfe von Haftmitteln lösbar auf der Bodenfläche des Laderaums fixiert werden kann, bekannt. Die Bodenplatte weist zwei Führungsschienen mit integrierten Laufrollen zur Aufnahme eines Transportelements auf, welches über einen Griff durch einen Benutzer innerhalb des Laderaums verschiebbar ist. Unterhalb der Bodenplatte ist ein rolloartiger Ladekantenschutz angeordnet, der ebenfalls durch einen Benutzer mittels einer Lasche in eine Gebrauchsstellung, zur Abdeckung der Stoßstange des Kraftfahrzeugs ausziehbar ist. Der Ladekantenschutz wird durch dessen eigene Gewichtskraft in der Gebrauchsstellung gehalten. Ein Rückholmechanismus, um den Ladekantenschutz aus der Gebrauchsstellung zurück zu bewegen, ist durch Triebfedern und einen Seilzug realisiert.
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Auch aus der
DE 196 265 82 C2 ist ein Rückholmechanismus, jedoch für eine Laderaumabdeckung, deren Bewegung an die Schließ- oder Öffnungsbewegung eines schwenkbeweglichen Heckteils gekoppelt ist, bekannt. Die Laderaumabdeckung ist als flächiges Abdeckrollo ausgebildet, das auf- und abrollbar auf einer Rollowelle gehalten ist. In der Rollowelle ist eine Rückzugvorrichtung in Form einer Rückzugfeder integriert. Eine zusätzliche Rückstellanordnung ist mittels eines Zugseils derart an die Schwenkbewegung des Heckteils gekoppelt, dass die Rückstellanordnung bei geschlossenem Heckteil eine Straffung des Abdeckrollos bewirkt.
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Eine verschiebbare Ladeplattform für einen Kofferraum eines Kraftfahrzeugs ist aus der
GB 635 187 A bekannt. Eine Bewegung der Ladeplattform ist mit der Bewegung des Kofferraumdeckels gekoppelt, sodass ein Ein- bzw. Ausfahren der Ladeplattform ein Schließen bzw. Öffnen des Kofferraums bedingt. Der Kopplungsmechanismus ist hier bspw. mittels Ketten oder eines Systems an Verbindungselementen oder über einen elektrischen oder einen Fluidmotor realisiert.
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Ein Kraftfahrzeug mit einem ein- bzw. ausfahrbaren Ladeboden ist aus der
DE 10 2008 010 923 A1 bekannt. Der Ladeboden ist über Schienen entlang einer Längserstreckung des Kraftfahrzeugs beweglich verschiebbar. Beim Öffnen des Laderaums ist eine untere Heckklappe mittels Scharnieren hinter einen hinteren Stoßfänger des Kraftfahrzeugs absenkbar. Der Ladeboden ist mit der Bewegung der unteren Heckklappe derart gekoppelt, dass dieser aus dem Laderaum herausgleitet, wenn die untere Heckklappe geöffnet wird. Hierzu ist ein Zahnradgetriebe mit den Scharnieren gekoppelt, sodass eine Drehbewegung der Scharniere in eine translatorische Bewegung des Ladebodens umgesetzt wird. Die Übersetzung des Getriebes ist so ausgelegt, dass der Ladeboden die untere Heckklappe vollständig übergreift, sofern diese vollständig geöffnet ist.
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Die
DE 197 38 282 A1 betrifft ein Kraftfahrzeug mit variablem Heckabschluß. Dabei ist ein Heckabschlußelement von einer oberen Geschlossenstellung des Heckabschlusses in einen im Fahrzeugkörper darunterliegenden Absenkraum für eine Offenstellung des Heckabschlusses absenkbar. Die
DE 197 38 282 A1 zeigt eine Stoßfängerschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, bei welcher eine federvorgespannte Schutzleiste zum Schutz einer Ladekante automatisch um eine Klappachse zwischen einer ausgeklappten Schutzposition und einer eingeklappten Ruheposition verschwenkt wird entsprechend der Geschlossenstellung oder Absenkposition des Heckabschlusselementes.
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Angesichts des aufgezeigten Standes der Technik bietet die Ausgestaltung eines Stoßfängerschutzes noch Raum für Verbesserungen. Nachteilig ist beispielsweise die manuelle Betätigung oder eine oftmals aufwendige und daher kostenintensive Ausführung von Systemen mit gekoppelter Bewegung. Außerdem ist ein Nachrüsten unterschiedlicher Kraftfahrzeugstypen nicht möglich, da die verschiedenen Systeme speziell für die jeweiligen Fahrzeuge ausgelegt sind. Bspw. müsste eine Getriebeumsetzung für eine exakte Positionierung eines, mit einer Heckklappe gekoppelten, Ladebodens exakt mit der Schwenkbewegung der Heckklappe abgestimmt sein.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfach ausgeführte und daher kostengünstige Stoßfängerschutzvorrichtung bereitzustellen, mit dem insbesondere unterschiedliche Kraftfahrzeugstypen in einfacher Art und Weise ausrüstbar, insbesondere nachrüstbar sind.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Stoßfängerschutzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst, weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Vorgeschlagen wird eine Stoßfängerschutzvorrichtung für einen Stoßfänger eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, der eingangs beschriebenen Art, die mindestens eine Führungsschiene und eine Schutzleiste aufweist. Die Führungsschiene ist innerhalb eines Laderaums, insbesondere eines Kofferraums, des Kraftfahrzeugs befestigt und/oder befestigbar und verläuft, vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Kraftfahrzeugs. Innerhalb der Führungsschiene ist eine verschiebbare Schutzleiste angeordnet. Die Schutzleiste lässt sich entlang der Längsachse des Fahrzeugs innerhalb der Führungsschiene bewegen, wobei die Bewegung insbesondere mittels Rollen und/oder Gleitelementen unterstützt sein kann. Der Laderaum ist mittels einer, vorzugsweise schwenkbaren, Ladeklappe verschließbar. Bei einer geöffneten Stellung der Ladeklappe lässt sich die Schutzleiste in einer ausgefahrenen Position anordnen. Die Schutzleiste umfasst eine äußere Schutzfläche, die dem Laderaum abgewandt ist und in der ausgefahrenen Position den Stoßfänger des Kraftfahrzeugs überragt. Vorzugsweise ist die äußere Schutzfläche der Schutzleiste in der ausgefahrenen Position das äußerste Bauteil des gesamten Kraftfahrzeugs, sodass Berührungen von Gegenständen, mittels derer der Laderaum beladen werden soll, und/oder von Haustieren, die in den Laderaum ein- oder aussteigen, von der Schutzleiste abgefangen werden und auf diese Weise eine Beschädigung des Stoßfängers vermieden wird. Bei einer geschlossenen Stellung der Ladeklappe lässt sich die Schutzleiste in einer eingefahrenen Position anordnen, wobei sich die Schutzleiste vollständig innerhalb des Laderaums und insbesondere vollständig innerhalb der Führungsschiene befindet. Vorzugsweise schließt die Schutzfläche bündig mit einem hinteren, in Heckrichtung des Kraftfahrzeugs weisenden, Ende der Führungsschiene ab.
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Erfindungsgemäß weist die Stoßfängerschutzvorrichtung mindestens eine Feder mit einer Federkraft auf, wobei die Federkraft verstellbar sein kann.
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Eine Feder im Sinne der Erfindung ist jeglicher Kraftspeicher, der bei einem Spannen Energie speichert und diese bei einem Entspannen freigibt. Federn im Sinne der Erfindung können also z.B. Spiralfedern oder Kolben-Zylinder-Einheiten, beispielsweise eine Gasdruckfeder sein, ohne dass diese Ausführungsbeispiele einschränkend wirken sollen.
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Durch Öffnen der Ladeklappe ist die Schutzleiste mittels der Federkraft automatisch von der eingefahrenen Position, um eine vorgesehene Weglänge, in die ausgefahrene Position verschiebbar. Auf diese Weise tritt die Schutzfunktion zur Verringerung von Beschädigungen des Stoßfängers automatisch ein, indem die Schutzleiste ausfährt, sobald die Ladeklappe des Laderaums geöffnet wird. Beim Schließen der Ladeklappe ist die Schutzleiste, von der ausgefahrenen Position um dieselbe Weglänge, entgegen der Federkraft, in die eingefahrene Position verschiebbar. In vorteilhafter Ausführung ist die Schutzleiste aus einem steifen, strapazierfähigen Material hergestellt und steht beim Schließen bzw. Herunterklappen der Ladeklappe, mittels der Schutzfläche, mit dieser in einer kraftübertragenden Wirkverbindung.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine Feder zur Erzeugung der Federkraft innerhalb der Führungsschiene angeordnet oder wird von dieser zumindest teilweise umgriffen. Vorzugsweise stützt sich die Feder mit einem vorderen, in Frontrichtung des Kraftfahrzeugs weisenden, Ende an einer hinteren, in Heckrichtung des Kraftfahrzeugs weisenden, Innenfläche der Führungsschiene ab, um eine Federkraft entlang einer Bewegungsrichtung der Schutzleiste aufzubringen.
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Die Schutzleiste wiederum stützt sich mit einer vorderen Kraftangriffsfläche an einem hinteren Ende der Feder ab. Anders ausgedrückt ist die Feder zwischen der hinteren, in Heckrichtung des Kraftfahrzeugs weisenden, Innenfläche der Führungsschiene und der vorderen, in Frontrichtung des Kraftfahrzeugs weisenden, Kraftangriffsfläche der Schutzleiste angeordnet.
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Vorzugsweise ist die mindestens eine Feder als Rückstellfeder ausgebildet und in der geschlossenen Stellung der Ladeklappe zur Speicherung einer potentiellen Energie gestaucht. Befindet sich die Ladeklappe in der geschlossenen Stellung, liegt eine Ladeklappeninnenfläche, die in Frontrichtung des Kraftfahrzeugs weist, an der Schutzfläche der Schutzleiste an, wodurch eine Kraft zur Stauchung der Feder auf diese übertragen wird. Die potentielle Energie, die mittels der Feder gespeichert wird, insbesondere der Federweg, entspricht der Weglänge, um die die Schutzleiste automatisch, durch Öffnen der Ladeklappe, bewegbar ist. Über die Federhärte und/oder den Federweg ist somit die Weglänge einstellbar und an verschiedene Laderaum- und/oder Stoßfängergeometrien anpassbar.
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In optionalen bzw. alternativen Ausführungsformen kann die Stoßfängerschutzvorrichtung genau eine oder mehrere Federn und/oder genau eine oder mehrere Führungsschienen und/oder genau eine oder mehrere Schutzleisten aufweisen. Beispielsweise sind zwei Führungsschienen entlang der Außenkanten der Ladefläche, parallel zur Längsachse des Fahrzeugs, angeordnet und weisen je eine Schutzleiste auf, deren Schutzfläche entlang zumindest eines Teils einer Ladekante des Laderaums angeordnet ist. In einer anderen Ausführungsvariante erstreckt sich eine Führungsschiene über die gesamte Breite der Ladefläche bzw. entlang der gesamten Ladekante, d.h. rechtwinklig zur Längsachse des Kraftfahrzeugs, und ist zur Aufnahme einer oder mehrerer Federn sowie einer oder mehrerer Schutzleisten ausgebildet. Vorzugsweise erstreckt sich die Schutzfläche einer oder mehrere Schutzleisten entlang der gesamten Ladekante, sodass die Schutzfunktion über den gesamten Verlauf des Heckstoßfängers eintritt.
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Um die Schutzleiste beim Schließen der Ladeklappe möglichst komfortabel in die eingefahrene Position zu verschieben, ist es zweckmäßig, dass die Schutzfläche der Schutzleiste komplementär zu einer unteren Ladeklappenkante angeordnet ist.
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Zum Nachrüsten eines Kraftfahrzeugs ist die Stoßfängerschutzvorrichtung vorzugsweise in dem Laderaum des Kraftfahrzeugs mit einem oder mehreren Befestigungsmitteln lösbar oder fest befestigbar und/oder verbindbar. Insbesondere kann die Führungsschiene auf der Ladefläche des Laderaums und/oder an einer seitlichen Laderaumbegrenzung, insbesondere der Verkleidung der Karosserie-Innenfläche befestigbar sein. Als Befestigungsmittel kommen Klemmen und/oder Schrauben und/oder Verbindungen mittels Klebstoff in Betracht. Eine besonders bevorzugte Ausführung umfasst eine Klett-Verbindung, bei der eine untere Fläche der Führungsschiene mit der Ladefläche, die vorzugsweise mit Stoff bezogen ist, verklettet ist.
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Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug weist eine, in den Laderaum integrierte, Stoßfängerschutzvorrichtung auf. Hierbei schließt entweder eine obere Fläche der Führungsschiene bündig mit der Ladefläche des Kraftfahrzeugs ab oder die Führungsschiene wird von der Ladefläche teilweise oder vollständig abgedeckt, wobei insbesondere ausschließlich die Schutzfläche der Schutzleiste für einen Betrachter sichtbar bleibt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der folgenden Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigen
- 1a eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführung einer integrierten Stoßfängerschutzvorrichtung bei einer geschlossenen Stellung einer Ladeklappe, aus einer seitlichen Ansicht,
- 1b eine schematische Darstellung der beispielhaften Ausführung nach Figur 1a bei einer geöffneten Stellung der Ladeklappe, ebenfalls aus einer seitlichen Ansicht,
- 2a eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführung einer nachrüstbaren Stoßfängerschutzvorrichtung bei einer geschlossenen Stellung einer Ladeklappe, aus einer seitlichen Ansicht,
- 2b eine schematische Darstellung der beispielhaften Ausführung nach Figur 2a bei einer geöffneten Stellung der Ladeklappe, aus einer seitlichen Ansicht,
- 3a eine schematische Darstellung einer beispielhaften Anordnung einer Stoßfängerschutzvorrichtung entlang einer Ladekante eines Kraftfahrzeugs, aus einer Heckansicht,
- 3b eine schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Anordnung einer Stoßfängerschutzvorrichtung entlang einer Ladekante eines Kraftfahrzeugs, aus einer Heckansicht.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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In 1a ist eine beispielhafte Ausführung einer erfindungsgemäßen Stoßfängerschutzvorrichtung 1 schematisch dargestellt. Die Stoßfängerschutzvorrichtung 1 ist in den Laderaum 3 eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt) integriert. Die Stoßfängerschutzvorrichtung 1 weist eine Führungsschiene 5, eine Feder 7, hier beispielhaft als Spiralfeder ausgeführt, und eine Schutzleiste 9 auf. Eine, dem Laderaum zugewandte, obere Außenfläche 11 der Führungsschiene 5 schließt bündig mit einer Ladefläche 13, die ebenfalls dem Laderaum 3 zugewandt ist, ab. Die Feder 7 ist innerhalb der Führungsschiene 5 angeordnet und stützt sich mit einem vorderen, in Frontrichtung des Kraftfahrzeugs weisenden, Ende 15 an einer hinteren, in Heckrichtung des Kraftfahrzeugs weisenden, Innenfläche 17 der Führungsschiene 5 ab. Ein hinteres, in Heckrichtung des Kraftfahrzeugs weisendes Ende 19 der Feder 7 stützt sich an einer Kraftangriffsfläche 21 der Schutzleiste 9 ab. Eine Ladeklappe 23 ist um eine Achse (nicht dargestellt) schwenkbar gelagert und befindet sich in einer geschlossenen Stellung A. Eine Ladeklappenkante 25 ist komplementär zu einer Schutzfläche 27 der Schutzleiste 9 angeordnet und wirkt kraftübertragend auf diese ein, wodurch die Feder 7 gestaucht ist. Die Schutzleiste 9 befindet sich in einer in die Führungsschiene 5 eingefahrenen Position Y.
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In 1b ist die Ladeklappe 23 in einer geöffneten Stellung B dargestellt. Die Ladeklappenkante 25 wirkt nicht länger auf die Schutzfläche 27 ein, wodurch die Feder 7 entspannt ist und die Schutzleiste 9 mittels der Federkraft um eine Weglänge X in eine ausgefahrene Position Z verschoben ist. Die Schutzfläche 27 überragt eine Ladekante 29 des Laderaums 3 und einen, nicht dargestellten, Stoßfänger des Kraftfahrzeugs.
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Die 2a und 2b zeigen eine schematische Darstellung einer nachgerüsteten Stoßfängerschutzvorrichtung 1 bei einer geschlossenen Stellung A der Ladeklappe 23 (2a) und einer geöffneten Stellung B der Ladeklappe 23 (2b). Die nachgerüstete Ausführung unterscheidet sich von der integrierten Ausführung (gemäß 1a und 1b) im Wesentlichen dadurch, dass die Führungsschiene 5 auf der Ladefläche 13 des Laderaums 3 angeordnet und fest oder lösbar mit dieser verbunden ist. Die Führungsschiene 5 weist hierzu an ihrer unteren Außenfläche 31 Befestigungselemente wie bspw. Schrauben, Klemmen, Clips oder eine Klett- oder Klebverbindung auf. Die Schutzfläche 27 der Schutzleiste 9 liegt in der geschlossenen Stellung A an einer Innenfläche 33 der Ladeklappe 23, oberhalb der Ladeklappenkante 25, an und befindet sich in einer eingefahrenen Position Y. In der geöffneten Stellung B befindet sich die Schutzleiste 9 in einer ausgefahrenen Position Z, wobei die Schutzfläche 27 die Ladekante 29 überragt. Zwischen der Schutzleiste 9 und der Ladekante 29 ist aufgrund der Anordnung der Stoßfängerschutzvorrichtung ein Spalt ausgebildet.
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Wie in den 1a bis 2b erkennbar, ist die Führungsschiene 5 gehäuseartig ausgeführt. Im Schnitt betrachtet ist die Führungsschiene 5 U-Förmig mit einem Basissteg 35 und zwei U-Schenkeln 37 ausgeführt. Die beiden U-Schenkel 37 haben bevorzugt eine identische Länge. An dem Basissteg 35 stützt sich die Feder 7 ab, welche mit ihrem gegenüberliegenden Ende an der Schutzleiste 9 angeordnet ist. Die Führungsschiene 5 ist zielführend gegenüberliegend zum Basissteg 35 geöffnet. Ist die Ladeklappe 23 geschlossen bildet diese zumindest teilweise einen Verschluss der Führungsschiene 5 gegenüberliegend zum Basissteg 35, wie in den Figuren erkennbar ist. Die Führungsschiene 5 kann auch gegenüberliegend zum Basissteg auch mit geeigneten Maßnahmen gegen das Eindringen von Fremdkörpern abgedichtet sein. Denkbar sind Dichtelemente, welche an den beiden U-Schenkeln oder auch nur an einem der U-Schenkel angeordnet sind und in Richtung zum jeweils anderen U-Schenkel orientiert sind. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der in der Zeichnungsebene obere U-Schenkel 37 bündig zur Ladefläche 13 angeordnet. Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der in der Zeichnungsebene untere U-Schenkel (untere Außenfläche 31) auf der Ladefläche 13 wie beschrieben befestigt. Die gehäuseartige Ausgestaltung der Führungsschiene 5 bewirkt vorteilhaft, dass die Bewegung der Schutzleiste 9 in die jeweilige Stellung unbehindert erfolgen kann, wobei ein Eindringen von Fremdkörpern in die Führungsschiene 5 vermeidbar ist. Sowohl die Ausgestaltung nach 1 als auch die Ausgestaltung nach 2 kann serienmäßig vorgesehen sein, oder als Nachrüstsatz vorgesehen sein.
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Die 3a und 3b zeigen eine schematische Darstellung zweier Ausführungsmöglichkeiten zur Anordnung einer Stoßfängerschutzvorrichtung 1 entlang der Ladekante 29 eines Laderaums 3 eines Kraftfahrzeugs aus einer Heckansicht. In 3a verläuft eine Stoßfängerschutzvorrichtung 1 entlang der gesamten Länge der Ladekante 29. Die eine Stoßfängerschutzvorrichtung 1 weist eine einzige Führungsschiene 5, eine oder mehrere Federn 7 und eine oder mehrere Schutzleisten 9 auf. Vorzugsweise sind mehrere Federn 7 regelmäßig zueinander beabstandet innerhalb der Führungsschiene 5 angeordnet und stützen sich jeweils an einer einzigen, durchgängigen Schutzleiste 9 ab. In 3b sind zwei voneinander beabstandete Stoßfängerschutzvorrichtungen 1 dargestellt. Die Stoßfängerschutzvorrichtungen 1 weisen jeweils eine Führungsschiene 5, mindestens eine Feder 7 und mindestens eine Schutzleiste 9 auf. Anstelle der zwei Stoßfängerschutzvorrichtungen 1 kann auch eine beliebige Anzahl an Stoßfängerschutzvorrichtungen 1, vorzugsweise in regelmäßigem Abstand zueinander benachbart, entlang der Ladekante 29 des Laderaums 3 angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stoßfängerschutzvorrichtung
- 3
- Laderaum
- 5
- Führungsschiene
- 7
- Feder
- 9
- Schutzleiste
- 11
- obere Außenfläche der Führungsschiene
- 13
- Ladefläche
- 15
- vorderes Ende der Feder
- 17
- hintere Innenfläche der Führungsschiene
- 19
- hinteres Ende der Feder
- 21
- Kraftangriffsfläche der Schutzleiste
- 23
- Ladeklappe
- 25
- Ladeklappenkante
- 27
- Schutzfläche der Schutzleiste
- 29
- Ladekante
- 31
- untere Außenfläche der Führungsschiene
- 33
- Innenfläche der Ladeklappe
- 35
- Basissteg
- 37
- U-Schenkel
- A
- geschlossene Stellung der Ladeklappe
- B
- geöffnete Stellung der Ladeklappe
- X
- Weglänge
- Y
- eingefahrene Position der Schutzleiste
- Z
- ausgefahrene Position der Schutzleiste