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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen
Personenkraftwagen, mit einer öffenbaren Ladeklappe, insbesondere
einer Heckklappe, und einem beweglichen Ladeboden nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Die
DE 102 03 539 A1 offenbart
in einem Ausführungsbeispiel ein Kraftfahrzeug nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, dessen Heckklappenunterteil über
eine Viergelenkanordnung hinter ein Kraftfahrzeugheck absenkbar
ist. Ein Heckklappenoberteil in Form einer Heckscheibe ist in dem
Heckklappenunterteil versenkbar.
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Durch
das hinter das Kraftfahrzeugheck abgesenkte Heckklappenunterteil
vergrößert sich der Abstand zu einem Laderaum
des Kraftfahrzeugs, was insbesondere beim Be- und Entladen von schwerem
Transportgut, beispielsweise Getränkekisten oder dergleichen,
ungünstig ist.
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Daher
kann in diesem Ausführungsbeispiel der
DE 102 03 539 A1 bei abgesenktem
Heckklappenunterteil ein beweglicher Ladeboden mittels separater
Teleskopmechanik aus einem Laderaum nach hinten ausgefahren werden,
der dann das Heckklappenunterteil von oben übergreift.
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Nachteilig
muss hierzu jedoch der Ladeboden separat bedient werden. Damit ergibt
sich nicht nur eine umständliche Handhabung, sondern insbesondere
auch die Gefahr, dass das Heckklappenunterteil versehentlich bei
noch ausgefahrenem Ladeboden wieder nach oben und somit gegen den
Ladeboden geschwenkt wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein verbessertes Kraftfahrzeug
zur Verfügung zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug, insbesondere
ein Personenkraftwagen, weist eine öffenbare Ladeklappe
und einen beweglichen Ladeboden auf. Die Ladeklappe kann insbesondere
als Heckklappe ausgebildet sein, gleichermaßen jedoch beispielsweise
auch als Seitenklappe, und kann von einer geöffneten Stellung,
in der sie einen Zugang zu einem Laderaum des Kraftfahrzeuges freigibt,
in eine geschlossene Stellung, in der sie den Zugang versperrt, überführt
und in einer bevorzugten Ausführung in wenigstens einer
dieser beiden Stellungen verriegelt werden.
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Der
bewegliche Ladeboden kann durch eine durch die geöffnete
Ladeklappe freigegebene Öffnung aus dem Kraftfahrzeug herausbewegt
und entsprechend wieder in das Kraftfahrzeug hineinbewegt werden. Bildet
die Ladeklappe beispielsweise eine Heckklappe, kann der Ladeboden
insbesondere in Kraftfahrzeuglängsrichtung aus dem Kraftfahrzeug
heraus- und wieder hineingefahren werden.
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Erfindungsgemäß ist
eine Bewegung der Ladeklappe mit einer Bewegung des Ladebodens derart
gekoppelt, dass der Ladeboden aus der Öffnung austritt,
wenn die Ladeklappe geöffnet wird, und/oder durch die Öffnung
in den Laderaum des Kraftfahrzeugs zurückbewegt wird, wenn
die Ladeklappe geschlossen wird. Durch die Kopplung der Öffnungsbewegung
der Ladeklappe mit der Austrittsbewegung des Ladebodens wird vorteilhaft
die Bedienung vereinfacht, da der Ladeboden nicht mehr separat ausgefahren
werden muss. Durch die Kopplung der Schließbewegung der
Ladeklappe mit der Zurückbewegung des Ladebodens in das
Kraftfahrzeug wird vorteilhaft eine Kollision der sich schließenden
Heckklappe mit dem ausgefahrenen Ladeboden verhindert.
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In
einer bevorzugten Ausführung ist die Bewegung der Ladeklappe
mit der Bewegung des Ladebodens derart gekoppelt, dass ein Zwischenraum
zwischen geöffneter Klappe und Kraftfahrzeug im Wesentlichen
durch den bewegten Ladeboden verschlossen, insbesondere überdeckt
wird.
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Insbesondere,
wenn die Ladeklappe oder eine untere Klappe einer mehrteiligen Ladeklappe
durch eine Parallelverschwenkung hinter das Kraftfahrzeug abgesenkt
werden, aber auch bei einer Klappbewegung um eine Kraftfahrzeugquerachse
entsteht ein Zwischenraum zwischen der geöffneten Ladeklappe
bzw. unteren Klappe und dem Laderaum. In der bevorzugten Ausführung
wird dieser Zwischenraum, der sich in der Regel beim Öffnen
vergrößert, im Wesentlichen durch den gekoppelt
bewegten Ladeboden verschlossen. Hierdurch verringert sich die Gefahr,
dass Gegenstände beim Beladen in diesen Zwischenraum fallen
können.
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Um
dies zu verhindern, reicht es aus, wenn der Zwischenraum nur im
Wesentlichen verschlossen ist, so dass durchaus ein Spalt zwischen
Laderaum und Ladeklappe bzw. unterer Klappe verbleiben darf. In
einer Weiterbildung kann der Ladeboden mit der Ladeklappe jedoch
auch im Wesentlichen dicht abschließen und hierzu beispielsweise
eine entsprechende elastische Dichtung an der der Ladeklappe zugewandten
Stirnseite des Ladebodens aufweisen, oder die Ladeklappe bzw. untere
Klappe von oben wenigstens teilweise übergreifen.
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Insbesondere,
um die Gefahr von in den Zwischenraum fallendem Ladegut zu vermeiden,
reicht es bereits aus, wenn der Zwischenraum in der geöffneten
Endstellung der Ladeklappe den Zwischenraum im Wesentlichen verschließt.
Die Bewegung des Ladebodens kann also auch so mit der Bewegung der
Ladeklappe gekoppelt sein, dass diese zunächst in ihre
geöffnete Endstellung gebracht wird und der Ladeboden den
Zwischenraum erst anschließend verschließt. Gleichermaßen
ist es jedoch auch möglich, die Bewegungen derart zu koppeln,
dass der Ladeboden den sich durch die Öffnung der Ladeklappe
ergebenden Zwischenraum bereits während des Öffnens
im Wesentlichen verschließt. Gleiches gilt auch für
die Schließbewegung, das heißt, der Ladeboden
kann so in den Laderaum zurückbewegt werden, dass der Zwischenraum
im Wesentlichen während der gesamten Schließbewegung
der Ladeklappe oder nur zu deren Beginn durch den Ladeboden verschlossen
ist.
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Die
Bewegung der Ladeklappe kann mit der Bewegung des Ladebodens beispielsweise
mechanisch, insbesondere über ein Getriebe wie etwa ein
Zahnradgetriebe, einen Bowdenzug oder dergleichen gekoppelt sein.
Ein Getriebe weist vorteilhaft wenig Spiel auf und realisiert so
eine gute Synchronisation der Bewegungen. Ein Bodenzug kann vorteilhaft
ein geringes Gewicht aufweisen und erhöht durch die flexible
Anordnung und Umlenkung die Konstruktionsfreiheit.
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Gleichermaßen
können die Bewegungen auch hydraulisch, pneumatisch, und/oder
mittels wenigstens eines Elektroantriebes gekoppelt sein. Insbesondere,
wenn die Bewegung der Ladeklappe und/oder des Ladebodens motorisch
aktuiert, beispielsweise durch einen Elektromotor gesteuert wird,
können der Motor bzw. die Motoren so angesteuert werden,
dass sich eine gekoppelte Bewegung ergibt. Allgemein können
elektrisch steuerbare Antriebe von Ladeklappe und Ladeboden durch
eine entsprechend programmierte Steuerung gekoppelt sein.
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In
einer bevorzugten Ausführung weist die Ladeklappe eine
obere Klappe und eine untere Klappe auf. Hierdurch müssen
zum Öffnen der Ladeklappe kleinere Teile bewegt werden,
was die Handhabung vereinfacht. Vorteilhaft kann in einer Ausführung
die untere Klappe geschlossen bleiben, wenn die durch die geöffnete
obere Klappe freigegebene Öffnung bereits zum Be- und Entladen
ausreicht. In diesem Fall ist die Bewegung des Ladebodens mit der
Bewegung der unteren Klappe gekoppelt.
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Die
obere Klappe kann, beispielsweise mittels Schwanenhalsscharnieren,
nach oben schwenkbar an Kraftfahrzeug befestigt sein. Die untere
Klappe kann, insbesondere mittels einer Parallelogrammführung,
relativ zum Kraftfahrzeug derart beweglich an diesem befestigt sein,
dass ihre Orientierung beim Öffnen im Wesentlichen gleich
bleibt. Insbesondere hierzu kann die Parallelogrammführung
ein oder mehrere Viergelenkscharniere aufweisen. Insbesondere bei
einer solchen Viergelenkführung, die vorteilhaft den Platzbedarf
in Kraftfahrzeuglängsrichtung nach hinten zum Öffnen
der unteren Klappe reduziert und zusätzlich zu einer reinen
Parallelogrammführung auch ein kippen der unteren Klappe
um die Gelenkachsen bewirken kann, tritt durch die Bewegung der
unteren Klappe nach hinten vom Kraftfahrzeug weg ein Zwischenraum
auf, der vorteilhaft durch die gekoppelte Bewegung des Ladebodens
verschlossen werden kann.
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Die
obere und untere Klappe können derart gekoppelt sein, dass
die untere Klappe nur bei wenigstens teilweise geöffneter
oberer Klappe öffenbar ist. Dies kann beispielsweise durch
eine entsprechende Verriegelung und/oder dadurch realisiert werden,
dass die obere Klappe die untere in der geschlossenen Stellung formschlüssig
hintergreift. Hierdurch wird ein unbeabsichtigtes Öffnen
der unteren Klappe und eine damit verbundene Bewegung des Ladebodens
verhindert.
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Die
obere und untere Klappe können in einer bevorzugten Ausführung
im geschlossenen Zustand etwa in der Mitte der Ladeklappenhöhe
aneinander grenzen und so zwei Hälften der Ladeklappe bilden.
Dies stellt einen optimalen Kompromiss zwischen Handhabbarkeit der
verschiedenen Klappen und der Größe der durch
die obere Klappe freigegebenen Öffnung dar, die zum Be-
und Entladen bereits alleine ausreichen kann.
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Die
Ladeklappe kann wenigstens teilweise automatisiert öffenbar
sein. Insbesondere kann die Ladeklappe bzw., sofern diese mehrteilig
ausgebildet ist, wenigstens eine, bevorzugt alle Klappen der Ladeklappe eine
Führung, eine Verriegelung und ein Vorspannelement derart
aufweisen, dass bei Lösen der Verriegelung das Vorspannelement
die Klappe(n) in der Führung in die Öffnungsstellung
bewegt. Ein solches Vorspannelement kann beispielsweise eine Feder
aufweisen. Gleichermaßen kann die automatisierte Bewegung
auch motorisch, beispielsweise durch einen oder mehrere fernbediente
Elektromotoren gesteuert werden.
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Der
Ladeboden ist gegenüber dem Kraftfahrzeug bevorzugt in
einer oder mehreren Führungen gelagert, beispielsweise
in Schienen, die im Wesentlichen in Kraftfahrzeuglängsrichtung
ausgerichtet sind. Gleichermaßen sind jedoch auch andere
Führungen, beispielsweise Parallelogrammführungen
oder Rotationsgelenke möglich, durch die der Ladeboden
gleichzeitig translatorisch in Kraftfahrzeuglängs- und
Kraftfahrzeughochrichtung bewegt oder um eine Kraftfahrzeugquerachse
geklappt werden kann.
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Der
Ladeboden kann mehrteilig ausgebildet sein, wobei ein erster Ladebodenteil
fest mit Kraftfahrzeug verbunden und ein zweiter Ladebodenteil relativ
zu diesem beweglich und, bevorzugt, in diesen einschiebbar ist.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 ein
Heck eines Kraftfahrzeuges nach einer Ausführung der vorliegenden
Erfindung mit geschlossener Ladeklappe in Seitansicht;
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2 das
Kraftfahrzeugheck nach 1 bei geöffneter Heckklappe;
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3 das
Kraftfahrzeugheck nach 2 in perspektivischer Ansicht;
und
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4 eine
Parallelogrammführung einer unteren Klappe der Ladeklappe
nach 1.
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1 zeigt
ein Heck eines Kraftfahrzeuges 1 nach einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung mit geschlossener Ladeklappe in Form
einer Heckklappe 2 in Seitansicht, 2 in 1 entsprechender
Darstellung das Heck mit geöffneter Hecklappe. Wie insbesondere
hieraus erkennbar, ist die Heckklappe 2 zweiteilig ausgebildet
und umfasst eine obere Klappe 3 und eine untere Klappe 4.
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Die
obere Klappe 3 ist mittels Schwanenhalsscharnieren 5,
von denen in 2 ein linkes dargestellt ist,
nach oben schwenkbar am Kraftfahrzeug befestigt. Die untere Klappe 4 ist,
wie insbesondere in 4 erkannbar, mittels einer näherungsweisen
Parallelogrammführung relativ zum Kraftfahrzeug derart
beweglich an diesem befestigt, dass ihre Orientierung beim Öffnen
im Wesentlichen gleich bleibt.
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Hierzu
ist die untere Klappe 4 in 4 in einer
oberen, geschlossenen Stellung und einer unteren, geöffneten
Stellung dargestellt, in der sie hinter einen hinteren Stoßfänger 6 des
Kraftfahrzeugs 1 abgesenkt ist. Um die untere Klappe 4 zwischen
diesen beiden Stellungen geführt zu bewegen, ist sie über
zwei Viergelenkscharniere 7, von denen in 4 ein
linkes dargestellt ist, derart mit dem Kraftfahrzeug 1 verbunden,
dass die untere Klappe 4 während der Bewegung
ihre Orientierung relativ zum Kraftfahrzeug 1 (in 4 vertikal)
im Wesentlichen, jedoch nicht exakt beibehält. Die Viergelenkscharniere 7 weisen
in an sich bekannter Weise je zwei Schenkel auf, die drehbeweglich
jeweils mit dem Kraftfahrzeug 1 und der unteren Klappe 4 verbunden sind.
Aufgrund der unterschiedlichen Lagen der Gelenke des ersten Schenkels
zu den Gelenken des zweiten Schenkels ergibt sich gegenüber
einer reinen Parallelogrammführung zusätzlich
ein leichtes kippen der unteren Klappe 4 um eine Fahrzeugquerachse.
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In 2 bis 4 ist
ein beweglicher Ladeboden 8 erkennbar, der in Fahrzeuglängsrichtung
nach hinten (nach rechts in 1 bis 4)
herausfahrbar in Schienen (nicht dargestellt) geführt ist.
In einer eingefahrenen Stellung (links in 4) ist der
Ladeboden 8 im Laderaum des Kraftfahrzeuges 1 aufgenommen,
in einer ausgefahrenen Stellung (rechts in 4) übergreift
er die abgesenkte untere Klappe 4 und verschließt
damit von oben vollständig einen Zwischenraum zwischen
dieser und dem hinteren Stoßfänger 6 des
Kraftfahrzeugs 1.
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Die
Ein- bzw. Ausfahrbewegung des Ladebodens
8 ist mit der
Bewegung der unteren Klappe
4 derart gekoppelt, dass der
Ladeboden
8 aus dem Laderaum
9 herausgleitet,
wenn die untere Klappe
4 geöffnet wird, und wieder
in diesen zurückgleitet, wenn die untere Klappe
4 geschlossen
wird. Hierzu ist der Ladeboden
8 über ein (nicht
dargestelltes) Zahnradgetriebe mit dem Viergelenkscharnier
7 der
unteren Klappe derart gekoppelt, dass eine Drehbewegung eines Schenkels
des Viergelenkscharniers
7 in eine translatorische Bewegung des
Ladebodens
8 in Fahrzeuglängsrichtung umgesetzt
wird. Die Drehbewegung des Schenkels wird dabei derart übersetzt,
dass der Ladeboden
8 die vollständig abgesenkte
untere Klappe
4 von oben vollständig übergreift
und über diese in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten
hervorsteht, wenn die untere Klappe
4 vollständig geöffnet
ist, um ein besonders einfaches Beladen des Kraftfahrzeuges
1 zu
ermöglichen. Bezugszeichenliste
1 | Kraftfahrzeug |
2 | Ladeklappe |
3 | obere
Klappe |
4 | untere
Klappe |
5 | Schwanenhalsscharnier |
6 | hinterer
Stoßfänger |
7 | Viergelenkscharnier |
8 | Ladeboden |
9 | Laderaum |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10203539
A1 [0002, 0004]