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Die
Erfindung betrifft eine Heckklappenanordnung für ein Kraftfahrzeug
mit einer oberen Heckklappe und einer unteren Heckklappe nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der
EP 0979746 B1 ist
ein Fahrzeug mit einer oberen Heckklappe und einer unteren Heckklappe
bekannt. Die obere Heckklappe kann mittels eines oberen Schwenkmechanismus
nach oben verschwenkt werden. Der obere Schwenkmechanismus besteht
aus zwei Scharniergelenke, die am hinteren Dachquerträger
befestigt sind, und zwei Gasdruckfedern, die die Öffnungsbewegung
der oberen Heckklappe unterstützen. Die untere Heckklappe
ist mittels eines unteren Schwenkmechanismus, der aus zwei Viergelenk-Scharnieren
besteht, an der oberen Heckklappe angelenkt und kann relativ zu
dieser verschwenkt werden. Damit kann die untere Heckklappe alleine
geöffnet werden. Wird die obere Heckklappe geöffnet,
wird die untere Heckklappe mit der oberen zusammen verschwenkt.
Dabei muß sich die untere Heckklappe vor dem Öffnen
der oberen Heckklappe in der geöffneten Stellung befindet
und in dieser relativen Lage zur oberen Heckklappe während
des Öffnens der oberen Heckklappe verbleiben, da ansonsten
die Öffnungskraft für die Gasdruckfedern zu groß wäre
und die obere Heckklappe nicht in der geöffneten Stellung
ohne weitere Hilfsmittel verbliebe. Nicht möglich ist es
mit diesem Heckklappenkonzept, die obere Heckklappe unabhängig
von der unteren zu öffnen.
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Die
Heckklappenanordnung aus der
DE 4400786 C1 weist ebenfalls eine obere
und eine untere Heckklappe auf. Beide Heckklappen sind mit einfachen
Scharniergelenken direkt an der Karosserie angelenkt. Aufgrund dieser
Anlenkung muß zuerst die obere Heckklappe geöffnet
werden und erst dann kann die untere Heckklappe geöffnet
werden. Damit kann die untere Heckklappe nicht unabhängig
von der oberen geöffnet werden.
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Eine
weitere Heckklappenanordnung mit oberer und unterer Heckklappe ist
aus der
DE 102004003956
A1 bekannt. Die obere Heckklappe ist wie bereits oben beschrieben über
zwei Scharniergelenke an der Karosserie befestigt und wird beim Öffnen
durch zwei Gasdruckfedern unterstützt. Die untere Heckklappe
ist mittels eines Viergelenkscharniers an der Karosserie angelenkt.
Auch hier läßt sich die untere Heckklappe nicht
unabhängig von der oberen Heckklappe öffnen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demnach, ein Kraftfahrzeug mit einer Heckklappenanordnung
zu schaffen, bei dem ein die obere und untere Heckklappe sowohl
gemeinsam als auch jeweils unabhängig voneinander geöffnet
werden können, wobei die Lösung konstruktiv einfach,
kostengünstig und robust sein soll.
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Gelöst
wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Indem
die untere Heckklappe wahlweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges
oder an der oberen Heckklappe festlegbar ist, wird auf einfache
Weise die Flexibilität für verschiedene Öffnungsstellungen
erzeugt. Als Festlegung wird hier eine kraftschlüssige
Verbindung verstanden, durch die die untere Heckklappe direkt oder
indirekt entweder mit der Karosserie oder der oberen Heckklappe
kraftmäßig gekoppelt ist. Dies nicht als örtliche
Festlegung zu verstehen – obwohl dies, wie weiter unten
ausgeführt, je nach Konstruktion möglich sein
kann –, sondern als alternative Kopplung bzw. Anlenkung
der unteren Heckklappe wahlweise an der oberen Heckklappe oder der
Karosserie. Diese bedeutet, ein relatives Verschwenken oder Verfahren
der unteren Heckklappe relativ zu ihren Festlegungspunkten ist möglich,
aber nicht notwendig. Unbeschadet der hier besprochenen Festlegungen
ist es auch, daß weitere Kopplungen, bzw. Festlegungen
zwischen den Heckklappen selber oder zwischen den Heckklappen und der
Karosserie durch Fahrzeugschlösser, Verriegelungen etc.
zusätzlich bestehen können, insbesondere in geschlossener
Stellung einer oder beider Heckklappen.
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In
einer Ausführung ist die untere Heckklappe über
den unteren Schwenklagermechanismus an der Karosserie des Kraftfahrzeuges
und/oder an der oberen Heckklappe festlegbar. Ist der untere Schwenklagermechanismus
an der Karosserie festgelegt, kann die obere Heckklappe unabhängig
von der unteren Heckklappe geöffnet werden. Ist der untere
Schwenklagermechanismus dagegen an der oberen Heckklappe festgelegt,
kann die untere Heckklappe relativ zur oberen Heckklappe geöffnet
werden, wobei egal ist, ob sich die obere Heckklappe im geschlossenen
oder im geöffneten Zustand befindet.
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In
einer bevorzugten Ausführung ist zwischen oberer und unterer
Heckklappe ein Hilfsrahmen angeordnet. Dieser Hilfsrahmen kann sich
nur zwischen den beiden Heckklappen erstrecken, es ist aber auch
möglich, daß er sich noch weiter erstreckt, z.
B. um die untere Heckklappe ganz oder teilweise herum. Der Hilfsrahmen
kann verschiedene Funktionen erfüllen, die im Folgenden
besprochen werden.
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Vorteilhaft
sind Hilfsrahmen und untere Heckklappe über den unteren
Schwenklagermechanismus gekoppelt. Damit dient der Hilfsrahmen dem unteren
Schwenklagermechanismus als stabile, in sich steife Unterkonstruktion,
die eine genaue Positionierung der verschiedenen Bestandteile des Schwenklagermechanismus
erlaubt. Dies erleichtert die abwechselnde Festlegung des Schwenklagermechanismus
an der oberen Heckklappe bzw. der Karosserie. Beim Öffnen
der unteren Heckklappe verbleibt der Hilfsrahmen in seiner festgelegten
Stellung, die untere Heckklappe verschwenkt immer relativ zum Hilfsrahmen.
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Bevorzugt
ist der Hilfsrahmen an der Karosserie des Kraftfahrzeuges und/oder
an der oberen Heckklappe festlegbar. Dann wird nicht mehr der der untere
Schwenklagermechanismus selber festgelegt, sondern es erfolgt eine
indirekte Festlegung der Heckklappe über den Hilfsrahmen. Über
den Hilfsrahmen läßt sich die Festlegung konstruktiv
einfacher lösen, da in der Regel mehr Platz für
die Unterbringung der entsprechenden Befestigungselemente zur Festlegung
vorhanden ist. Weiterhin läßt sich im Hilfsrahmen
problemlos ein Antrieb für den unteren Schwenklagermechanismus
unterbringen, wenn die untere Heckklappe auch automatisch geöffnet
werden können soll.
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Für
die wahlweise Festlegung bedeutet dies, daß der Hilfsrahmen
entweder mit der Karosserie oder mit der oberen Heckklappe kraftschlüssig
verbunden wird, wodurch der untere Schwenklagermechanismus indirekt
auch festgelegt ist. Konstruktiv möglich ist auch eine
Mischlösung, bei der der untere Schwenklagermechanismus
oder die untere Heckklappe selbst direkt an der Karosserie festgelegt
werden kann, während die Festlegung an der oberen Heckklappe über
den Hilfsrahmen erfolgt. Eine solche Lösung bietet sich
an, wenn aufgrund der räumlichen Nähe zur Karosserie
eine direkte Festlegung des unteren Schwenklagermechanismus oder
der unteren Heckklappe zur Karosserie konstruktiv einfacher zu lösen
ist, während die Festlegung zur oberen Heckklappe über
den Hilfsrahmen einfacher zu lösen ist.
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Vorteilhaft
weist der Hilfsrahmen zumindest eine Dichtung zu zumindest einer
Heckklappe auf. Hiermit wird das Problem der Abdichtung zwischen den
beiden sich unabhängig öffnenden Heckklappen auf
einfache Weise gelöst, da eine Heckklappe gegenüber
dem Hilfsrahmen einfacher abgedichtet werden kann als gegenüber
einer anderen Heckklappe. Vorteilhaft sind Dichtungen für
beide Heckklappen auf dem Hilfsrahmen angeordnet, wodurch mittels
einer konventionellen Dichtungsanordnung der Hilfsrahmen beide Heckklappen
wirksam und effektiv abdichtet. Dies ist auch vorteilhaft im Hinblick
auf die voneinander unabhängigen Öffnungsbewegungen der
beiden Heckklappen, die durch diese Dichtungsanordnung nicht beeinträchtigt
werden.
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Bevorzugt
erfolgt eine Festlegung an einem Verriegelungspunkt mittels eines
Verriegelungsmechanismus. Ein möglicher Verriegelungsmechanismus
weist einen verschieb- und/oder verdrehbaren Bolzen auf, der die
Festlegung am Verriegelungspunkt bewirkt, indem er mit entsprechenden
Ausnehmungen, Bohrungen usw. im Gegenüber zusammenwirkt.
Vorteilhaft kann der Verriegelungsmechanismus wie ein Kraftfahrzeugtürschloß ausgeführt
sein. Kraftfahrzeugtürschlößer sind in
verschiedensten Formen aus dem Stand der Technik bekannt und können
von daher vom Fachmann in geeigneter Form zum Einsatz gebracht werden.
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Mit
dem erfinderischen Heckklappenanordnung sind fünf Schließ-
und Öffnungsstellungen der beiden Heckklappen möglich:
- 1. obere und untere Heckklappe geschlossen,
- 2. obere Heckklappe geschlossen, untere Heckklappe geöffnet;
- 3. obere Heckklappe geöffnet, untere Heckklappe geschlossen;
- 4. obere Heckklappe geöffnet, untere Heckklappe relativ
zur oberen Heckklappe geöffnet; und
- 5. obere Heckklappe geöffnet, untere Heckklappe relativ
zur oberen Heckklappe geschlossen.
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In
der Stellung 1, wenn beide Heckklappen geschlossen sind, kann eine
Festlegung des unteren Schwenkmechanismus bzw. des Hilfsrahmens
sowohl an der oberen Heckklappe als auch an der Karosserie erfolgen.
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Bei
der Stellung 2 wird die untere Heckklappe unabhängig von
der oberen Heckklappe bewegt. Auch der ggf. vorhandene Hilfsrahmen
wird nicht bewegt. Der Schwenklagermechanismus bzw. der Hilfsrahmen
kann dabei an der Karosserie und/oder an der oberen Heckklappe festgelegt
sein. Die Festlegung kann aufgrund praktischer, konstruktiver oder ergonomischer
Bedingungen vorgenommen werden.
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Bei
der Stellung 3 wird die obere Heckklappe unabhängig von
der unteren Heckklappe bewegt. Der untere Schwenkmechanismus bzw.
der Hilfsrahmen sind an der Karosserie festgelegt. Der Hilfsrahmen
verfährt dabei nicht mit der oberen Heckklappe sondern
verbleibt bei der unteren Heckklappe.
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In
der Stellung 4 ist die obere Heckklappe geöffnet und die
untere Heckklappe relativ zur oberen Heckklappe geöffnet,
d. h. die untere Heckklappe ist relativ zur oberen Heckklappe verschwenkt.
Der untere Schwenkmechanismus bzw. der Hilfsrahmen sind an der oberen
Heckklappe festgelegt, In der Stellung 5 ist die obere Heckklappe
geöffnet und die untere Heckklappe relativ zur oberen Heckklappe
geschlossen. Dies bedeutet, daß die beiden Heckklappen
die gleiche Position zueinander aufweisen wie in der Position 1,
aber in insgesamt verschwenkter Stellung. Der untere Schwenkmechanismus
bzw. der Hilfsrahmen sind an der oberen Heckklappe festgelegt.
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Bevorzugt
weist der untere Schwenklagermechanismus ein Viergelenkscharnier
auf. Damit läßt sich die untere Heckklappe annährend
parallel in eine Öffnungsstellung hinter die obere Heckklappe verfahren,
so daß beide Heckklappen ein sehr kompaktes Paket bilden.
Damit wird zum Einen der Zugang zum Fahrzeug durch die untere Heckklappenöffnung
bequem ermöglicht, da die geöffnete untere Heckklappe
dem Bediener nicht im Weg steht. Zum Anderen bilden die beiden Heckklappen
beim gemeinsamen Öffnen ein sehr kompaktes, raumsparendes
Paket.
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In
einer bevorzugten Ausführung weist der obere Schwenklagermechanismus
einen Drehhebel zur Erzeugung der Schwenkbewegung und ein im Dachbereich
der Fahrzeugkarosserie verschiebbar angeordnetes Scharnierlager
auf. Damit befindet sich die obere Heckklappe in geöffneter
Stellung teilweise über dem Fahrzeugdach und ragt nur wenig über
den hinteren Dachquerträger der Karosserie nach hinten
hinaus. Der Bewegungsablauf ergibt sich aus der Drehbewegung des
Drehhebels, der die obere Heckklappe aus der geschossenen Stellung
nach oben verschwenkt. Aufgrund der Geometrie des Drehhebels beschreibt
der Aufhängepunkte der oberen Heckklappe am Drehhebel einen
Kreisbogen relativ zur Karosserie. Aus geometrischer Verträglichkeit
wird das im Dachbereich angeordnete Scharnierlager automatisch nach
vorne verschoben, wodurch sich die Öffnungsstellung wie
beschrieben ergibt. Ein solcher Schwenklagermechanismus ist für
eine einteilige Heckklappe bereits aus der
FR 2696704 bekannt. Wesentlicher Vorteil
bei Anwendung für die zweiteilige Heckklappenanordnung
ist, daß sowohl die obere Heckklappe alleine oder obere
und untere Heckklappe gemeinsam vollständig über
das Fahrzeugdach verschwenkt werden können.
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Vorteilhaft
ist das verschiebbare Scharnierlager in einer auf dem Fahrzeugdach
angeordneten zentralen Gleitschiene geführt. Damit läßt
sich der vordere Lagerpunkt der oberen Heckklappe sehr weit nach
vorne verlagern, woraus ein günstiger Bewegungsablauf beim Öffnen
der oberen Heckklappe und geringe Öffnungskräfte
resultieren.
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Der
Drehhebel kann federkraftunterstützt sein, damit eine Öffnungsbewegung
weniger kraftaufwendig ist, insbesondere wenn auch noch die untere
Heckklappe gemeinsam mit der oberen Heckklappe verschwenkt werden
soll. Besonders geeignet ist der Drehhebel, um motorisch angetrieben
zu werden, wobei jeder Antrieb möglich ist, also z. B.
elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch, und sowohl Linearantriebe
als auch Drehantriebe. Durch den Drehhebel läßt
sich die benötigte Öffnungskraft optimal in die
obere Heckklappe einleiten, was insbesondere günstig ist
bei den höheren Öffnungskräften, wenn untere
und obere Heckklappe gemeinsam verschwenkt werden.
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Besonders
geeignet ist die Heckklappenanordnung auch für eine automatisierte Öffnung
unteren Heckklappe, indem der untere Schwenklagermechanismus durch
geeignete Antriebe bzw. Aktuatoren betätigt wird. Indem
auch die Verriegelungen für die Festlegung automatisch
durch Aktuatoren betätigt werden, können alle Öffnungs-
und Schließfunktionen der Heckklappenanordnung fernbedient
erfolgen.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind in den Abbildungen
zu sehen. Es zeigen:
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1 obere
und untere Heckklappe geschlossen,
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2 obere
Heckklappe geschlossen, untere Heckklappe geöffnet;
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3 obere
Heckklappe geöffnet, untere Heckklappe geschlossen;
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4 obere
Heckklappe geöffnet, untere Heckklappe relativ zur oberen
Heckklappe geöffnet; und
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5.
obere Heckklappe geöffnet, untere Heckklappe relativ zur
oberen Heckklappe geschlossen.
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In
den 1 bis 5 sind die verschiedenen Öffnungs-
und Schließstellungen einer erfinderischen Heckklappenanordnung
dargestellt. In 1 ist gezeigt, wie die Hecköffnung
der Karosserie 1 durch die obere Heckklappe 2 und
die untere Heckklappe 3 verschlossen wird, beide Heckklappen
befinden sich in geschlossener Stellung. Die obere Heckklappe 2 wird über
den oberen Schwenkgelenkmechanismus 4 verschwenkt. Die
untere Heckklappe 3 wird über den unteren Schwenkgelenkmechanismus 5 verschwenkt,
der als Viergelenkscharnier 6 ausgeführt und am
Hilfsrahmen 7 befestigt ist. In dieser doppelt geschlossenen
Stellung ist der Hilfsrahmen 7 mit dem oberen Heckklappenrahmen 8 über die
oberen Verriegelungselemente 9 kraftschlüssig verbunden.
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Verschlossen
wird die gesamte Heckklappenanordnung, indem das Viergelenkscharnier 6 in der
geschlossenen Stellung verrastet wird, d. h. keine Bewegung erlaubt,
und die untere Heckklappe mit einem konventionellen Klappenschloß 10 in
der Karosserie 1 einrastet. Dabei kann ein Klappenschloß 10 vorteilhaft
in der Mitte an der Heckklappenunterkante angeordnet sein, es können
aber auch zwei Klappenschlößer an der Heckklappenunterkante
oder den Seitenkanten angeordnet sein, wie aus dem Stand der Technik
für konventionelle Heckklappen bekannt. Damit verhält
sich die Heckklappenanordnung wie eine konventionelle, einteilige
Heckklappe und wird auch so verschlossen.
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Zusätzlich
weist die untere Heckklappe 3 an ihren Seitenkanten links
und rechts untere Verriegelungselemente 11 auf, die zusammen
mit dem Klappenschloß 10 eine unverrückbare
Festlegung der unteren Heckklappe 3 an der Karosserie 1 ermöglichen. In
geschlossener Stellung der unteren Heckklappe 3 können
die unteren Verriegelungselemente 11 optional eine Schließfunktion übernehmen
und damit z. B. die Sicherheit gegen Einbruch verbessern und/oder die
Verwindungssteifigkeit der Karosserie im Hecköffnungsbereich
erhöhen.
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In 2 ist
die obere Heckklappe 2 geschlossen und die untere Heckklappe 3 geöffnet.
Geführt durch das Viergelenkscharnier 6 erfährt
die untere Hecklappe 3 eine Öffnungsbewegung in
Richtung des Pfeiles A und schwenkt in ihre Öffnungsstellung,
die sich schräg oberhalb der Heckscheibe 12 der
unteren Heckklappe 2 befindet. Durch diese Bewegung wird
der untere Teil der Heckklappenöffnung 13 der
Karosserie 1 geöffnet. Der Hilfsrahmen 7 bleibt
dabei über die oberen Verriegelungselemente 9 mit
der oberen Heckklappe 3 fest verbunden. Bei diesem Öffnen
der unteren Heckklappe muß gegenüber der Stellung
in 1 lediglich das Klappenschloß 10 geöffnet
und die Verrastung des Viergelenks 6 aufgehoben werden.
Falls die unteren Verriegelungselemente 11 sich in der
Verriegelungsposition befunden hätten, hätten
diese natürlich auch entriegelt werden müssen.
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Die
Bewegung des Viergelenkscharniers 6 wird durch einen nicht
dargestellten Gasfederdämpfer unterstützt. Damit
werden die Öffnungskräfte, insbesondere beim Anheben
der unteren Heckklappe 3, wesentlich reduziert. Weiterhin
ist ein Antrieb 14 vorgesehen, der das Viergelenkscharnier 6 antreibt
und somit eine automatische Öffnungsbewegung der unteren
Heckklappe 3 ermöglicht. Der Antrieb 14 ist
vorzugsweise ein Elektromotor mit einem entsprechenden Untersetzungsgetriebe,
wobei zum wahlweisen manuellen Öffnen der unteren Heckklappe
der Antrieb 14 vom Viergelenkscharnier 6 ausgekuppelt werden
kann. Der Antrieb 14 eignet sich auch zur Verrastung des
Viergelenks 6, wenn er z. B. ein selbsthemmendes Untersetzungsgetriebe
wie einen Spindeltrieb aufweist.
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3 zeigt
die obere Heckklappe 2 geöffnet und die untere
Heckklappe 3 geschlossen. Dazu wird die untere Heckklappe 3 mit
dem Klappenschloß 10 und den unteren Verriegelungselementen 11 an
der Karosserie 1 festgelegt. Das Viergelenkscharnier 6 wird
verrastet, so daß sich der Hilfsrahmen 7 nicht mehr
gegenüber der unteren Heckklappe 3 und damit auch
nicht gegenüber der Karosserie 1 bewegen kann.
Gleichzeitig werden die oberen Verriegelungselemente 9 entriegelt,
so daß sich der obere Heckklappenrahmen 8 vom Hilfsrahmen 7 trennen
kann und somit die Öffnungsbewegung der oberen Heckklappe 2,
dargestellt durch den Pfeil B, möglich ist.
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Die Öffnungsbewegung
B wird geführt durch den oberen Schwenkgelenkmechanismus 4.
Dieser weist das an der Karosserie 1 befestigte Drehlager 15 und
den um dieses Drehlager 15 drehenden Drehhebel 16 sowie
das verschiebbare Scharnierlager 17 auf. Der Drehhebel 16 ist
mit auf der dem Drehlager 15 gegenüberliebenden
Seite über den Lagerbolzen 18 drehbar mit dem
oberen Heckklappenrahmen 8 verbunden. Das Scharnierlager 17 ist
verschiebbar in einer zentralen Gleitschiene 19 in der
Karosserie 1 geführt und dient als Drehlager für
das vordere Ende der oberen Heckklappe 2. Damit kann das
vordere Ende der oberen Heckklappe 2 eine gekoppelte Linear-Drehbewegung
ausführen. Diese Bewegung ergibt sich automatisch, wenn
die vom Drehhebel 16 geführte obere Heckklappe 2 nach
oben geöffnet wird. Die Kreisbewegung des Drehhebels 16 um
das Drehlager 15 führt zu einer linearen Verschiebung
C des Scharnierlagers 17 in der Gleitschiene 19 und
einer Drehbewegung zwischen Scharnierlager 17 und oberer
Heckklappe 2. Wesentlicher Vorteil dieser Kinematik ist
die Wegbewegung der oberen Heckklappe 2 aus dem Heckbereich
der Karosserie 1, so daß die geöffnete
Heckklappenöffnung 13 einfacher und bequemer für
einen Benutzer zugänglich ist.
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Drehfest
mit dem Drehhebel 16 verbunden ist der Antriebshebel 20,
an dem ein Linearantrieb 21 angreift. Im Linearantrieb 21 sind
ein Federdämpferelement und ein Antriebselement integriert,
wobei das Antriebselement ausgekuppelt werden kann, so daß der
Antriebshebel bei einer manuellen Öffnungsbewegung nur
durch das Federdämpferelement kraftmäßig
unterstützt wird. Ist das Antriebselement eingekuppelt,
kann damit der Antriebshebel 20 bewegt oder blockiert werden.
Für eine automatische Öffnungsbewegung B treibt
das Antriebselement den Antriebshebel 20 an und bewirkt
ein Verdrehen des Drehhebels 16.
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In
den 4 und 5 sind obere Heckklappe 2 und
untere Heckklappe 3 gemeinsam geöffnet. Dazu ist
der Hilfsrahmen 7 über die oberen Verriegelungselemente 9 fest
mit dem oberen Heckklappenrahmen 8 verbunden. Gleichzeitig
sind Klappenschloß 10 und untere Verriegelungselemente 11 entriegelt,
so daß die untere Heckklappe 3 nicht mehr an der
Karosserie 1, sondern nur noch über den unteren Schwenkmechanismus 5 am
Hilfsrahmen 7 und damit an der oberen Heckklappe 2 festgelegt
ist.
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In 4 ist
die untere Heckklappe 3 relativ zur oberen Heckklappe 2 geöffnet.
Diese relative Öffnungsbewegung A' entspricht der Bewegung
A aus 2, allerdings jetzt überlagert um die Öffnungsbewegung
B der oberen Heckklappe 2 aus 3. In dieser Öffnungsstellung
sind die beiden Heckklappen 2, 3 als Paket sehr
weit aus dem Bereich der Heckklappenöffnung 13 verfahren
und ermöglichen so den unbehinderten Zugang zum bzw. die
einfache Beladung des Fahrzeugs durch die Heckklappenöffnung 13.
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In 5 ist
die untere Heckklappe 3 relativ zur oberen Heckklappe 2 geschlossen,
sie ist aber nicht geschlossen zur Karosserie 1. Damit
vollführen die beiden Heckklappen 2, 3 eine Öffnungsbewegung
B, die auch eine einteilige Heckklappe mit dem oberen Scharniermechanismus 4 vollführen
würde. Dies wird erreicht, indem eine Bewegung zwischen Hilfsrahmen 7 und
unterer Heckklappe 3 unterbunden wird, z. B. wieder durch
Verrastung oder Blockierung des Viergelenks 6. Dies Öffnungsstellung
kann zum einen schneller erreicht werden als die Öffnungsstellung
aus 4, die zwei Schwenkbewegungen B und A' erfordert,
während hier nur die Bewegung B notwendig ist. Zudem kann
diese Öffnungsstellung notwendig sein, wenn der Bewegungsraum
für die Heckklappen 2, 3 nach oben begrenzt
ist, z. B. in der Tiefgarage oder unter einem Baum, da bei dieser Öffnungsstellung
nach oben weniger Platz benötigt wird als bei der Öffnungsstellung in 4.
Natürlich kann die untere Heckklappe auch jede Zwischenposition
zwischen der Stellung aus 4 und 5 einnehmen,
insbesondere wenn ein Antrieb 14 vorhanden ist. Damit kann
die Heckklappenöffnung 13 verschieden groß werden.
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- 1
- Karosserie
- 2
- obere
Heckklappe
- 3
- untere
Heckklappe
- 4
- oberer
Schwenkgelenkmechanismus
- 5
- unterer
Schwenkgelenkmechanismus
- 6
- Viergelenkscharnier
- 7
- Hilfsrahmen
- 8
- oberer
Heckklappenrahmen
- 9
- obere
Verriegelungselemente
- 10
- Klappenschloß
- 11
- untere
Verriegelungselemente
- 12
- Heckscheibe
- 13
- Heckklappenöffnung
- 14
- Antrieb
- 15
- Drehlager
- 16
- Drehhebel
- 17
- verschiebbares
Scharnierlager
- 18
- Lagerbolzen
- 19
- Gleitschiene
- 20
- Antriebshebel
- 21
- Linearantrieb
- A,
A'
- Öffnungsbewegung
untere Heckklappe
- B
- Öffnungsbewegung
obere Heckklappe
- C
- Verschiebung
obere Heckklappe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0979746
B1 [0002]
- - DE 4400786 C1 [0003]
- - DE 102004003956 A1 [0004]
- - FR 2696704 [0021]