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Die
Erfindung betrifft eine schwenkbare Klappe, insbesondere ein Verschlusselement
einer Kraftfahrzeugöffnung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus
der
DE 102 36 568
A1 ist ein Fahrzeug mit einer vertikal angeordneten Heckklappe
bekannt. Diese ist zwischen einer geschlossenen und einer geöffneten
Position verschwenkbar und mit einem im Dachbereich angeordneten
Koppelteil kinematisch verbunden, welches seinerseits verstellbar
an der Fahrzeugkarosserie angebunden ist. Heckklappe und Koppelteil
können
dabei in einer gemeinsamen Bewegung geöffnet bzw. geschlossen werden,
wodurch einerseits der von hinten zugängliche Laderaum des Kraftfahrzeuges
weit geöffnet
werden kann und zugleich der zum Öffnen der Heckklappe erforderliche
Bewegungsraum nur wenig über
die Fahrzeugkontur hinausragt.
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Aus
der
DE 100 41 361
A1 ist eine Heckklappe für ein Kraftfahrzeug mit einem
oberen und einem unteren Heckklappenteil bekannt, die gegeneinander beweglich
angeordnet sind. Das obere Heckklappenteil ist dabei derartig mit
dem unteren Heckklappenteil gelenkig verbunden, dass die beiden
Heckklappenteile in komplett geöffneter
Stellung eine zusammengeklappte Lage einnehmen und damit einen geringen
Raumbedarf beim Öffnen
erfordern.
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Schließlich ist
aus der
US 6,068,327 eine weitere
Heckklappe für
ein Kraftfahrzeug mit zwei zueinander verschwenkbaren Heckklappenteilen
bekannt.
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Insbesondere
bei einer Heckklappe eines Transportfahrzeuges besteht der Wunsch,
für das öffnen der
Heckklappe heckseitig einen möglichst
geringen Freiraum zu benötigen.
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Hiervon
ausgehend beschäftigt
sich die Erfindung mit dem Problem, eine gattungsgemäße, schwenkbare
Klappe zu gestalten, die zum öffnen
einen möglichst
geringen Freiraum benötigt.
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Gelöst wird
dieses Problem durch die Ausführung
einer gattungsgemäßen Klappe
nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte
und zweckmäßige Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Klappe faltartig öffnen zu
können
und diese zu diesem Zweck in zwei gegeneinander schwenkbare Bereiche
zu unterteilen. Um eine gezielte Faltbewegung beim öffnen und
Schließen
der zweigeteilten Klappe zu erhalten, ist derjenige Klappenbereich,
der nicht ortsfest angelenkt ist, mit einem ortsfest angelenkten
Lenker schwenkbar verbunden. Bei kinematisch richtiger, von einem
Fachmann einfach auszulegender Viergelenk-Kinematik kann durch einen
solchen Klappmechanismus ohne weiteres eine Öffnungsstellung der Klappe
erreicht werden, bei der in einem Öffnungswinkel von 90° zu der durch
die Klappe zu verschließenden Öffnung die beiden
Klappenbereiche aufeinandergefaltet sind. Dies ermöglicht darüber hinaus
ein weiteres Aufschwen ken der aufeinanderliegenden Klappenbereiche
bis zu einem Öffnungswinkel
von beispielsweise mindestens 180°.
Erreicht wird ein derartig großer Öffnungswinkel
dadurch, dass die zweiteilige Klappe einschließlich des Lenkers, durch den
die Faltbewegung beim Öffnen
der Klappe bewirkt wird, auf einem Träger angeordnet sind, der als
schwenkbarer, optional bezüglich
seiner Schwenkfähigkeit
arretierbarer Hebel ausgebildet ist. Das öffnen der Klappe erfolgt bei
dieser Ausgestaltung in der Art, dass die Klappe zunächst in
ihre 90° Öffnungsstellung
bei einem arretierten Zustand des vorgenannten Hebels aufgeschwenkt
wird. Ist die 90° Öffnungsstellung
erreicht, wird die Arretierung der Schwenkfähigkeit jenes Hebels aufgehoben
und der Hebel einschließlich
der an diesem gelagerten zweiteiligen Klappe um beispielsweise weitere
90° aufgeschwenkt,
um mindestens die insgesamt 180° Öffnungsstellung
der aufeinanderliegenden Klappe zu erreichen. Selbstverständlich ist
auch ein Öffnungswinkel
bis zu 270° möglich.
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Die
erforderlichen Bewegungen einschließlich der Betätigung des
Hebels mit der Lagereinrichtung der Klappe können motorisch durch gezielt
eingesetzte Aktoren erreicht werden. Feder- und Dämpfungsmittel
als Betätigungshilfen
können
in bekannter Weise eingesetzt werden.
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Ein
vorteilhaftes, nachstehend noch näher erläutertes Ausführungsbeispiel
ist in der Zeichnung dargestellt.
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In
dieser zeigen:
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1a–d die Ansicht
auf eine Hecköffnung eines
Fahrzeuges mit einer Heckklappe in unterschiedlichen Öffnungsstellungen
ohne Darstellung der Betätigungs-
und Führungselemente
der Heckklappe,
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2a–d eine
schematische Darstellung der Betätigungs- und Führungselemente
der Heckklappe mit einer jeweiligen Zuordnung zu den Öffnungsstellungen
der Heckklappe in 1,
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3 eine
schematische Darstellung einer in sich ungeklappt um 90° nach oben
geschwenkten Heckklappe.
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1 zeigt die Heckpartie eines Fahrzeuges mit
einer durch eine Heckklappe 1 verschließbaren Hecköffnung 2.
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Die
Heckklappe 1 ist in Fahrzeughochachse betrachtet zweiteilig
ausgeführt
mit einem oben liegenden, ersten Heckklappenbereich 3 und
einem unten liegenden, zweiten Heckklappenbereich 4. Der erste
Heckklappenbereich ist schwenkbar um eine im Dachbereich der Hecköffnung 2 angeordnete
erste Achse 5 (2) schwenkbar
gelagert. Die beiden Heckklappenbereiche, nämlich der erste und zweite Heckklappenbereich 3, 4,
sind über
eine parallel zu der ersten Achse 5 verlaufende zweite
Achse 6 gegeneinander schwenkbar.
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Durch
nachstehend noch näher
erläuterte Betätigungs-
und Führungselemente
kann die Heckklappe 1 durch ein Gegeneinanderfalten von
erstem und zweitem Heckklappenbereich 3, 4 geöffnet werden.
Ein solches Öffnen
bis zu einem in 1c dargestellten Öffnungsgrad
von 90° gegenüber der Hecköffnung 2 bei
in diesem Zustand aufeinandergeklappten Heckklappenbereichen 3, 4 ist
durch die Verwendung ortsfest am Rand der Hecköffnung 2 schwenkbar
angelenkte Führungsmittel
relativ einfach erreichbar. Auf die Art, Anbringung und Funktion dieser
Führungsmittel
wird nachstehend noch näher eingegangen
werden.
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Darüber hinaus
wird anhand der kinematischen Prinzipdarstellungen in 2 erläutert
werden, mit welchen Mitteln ein über
einen 90° Öffnungswinkel
hinausgehender Öffnungswinkel
erreicht werden kann.
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Aufbau,
Lage und Funktion der zum erfindungsgemäßen Öffnen dienenden Mittel werden
zunächst
exemplarisch anhand der schematischen Darstellung in 2a erläutert.
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Die
erste Achse 5, um die der erste Heckklappenbereich 3 schwenkbar
ist, befindet sich an einem als Hebel 7 ausgebildeten Träger. Dieser
Hebel 7 kann unterschiedliche Funktionen besitzen und zwar
eine erste, bei der er fest mit dem Rand der Hecköffnung 2 verbunden
ist und eine zweite, in der er gegenüber dem Rand der Hecköffnung 2 schwenkbar
ist.
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Zunächst wird
nachfolgend das Öffnen
der Heckklappe 1 mit Bezug auf die erste Funktion des Hebels 7 beschrieben,
bei der dieser Hebel 7 fest mit dem Rand der Hecköffnung 2 verbunden
ist, das heißt
in dem er selbst keine Schwenkbewegung ausführen kann.
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Der
zweite Klappenbereich 4 ist über einen Lenker 8 mit
dem Hebel 7 verbunden, wobei die Verbindung des Lenkers 8 zu
dem Hebel 7 über
eine vierte Achse 9 und die Verbindung gegenüber dem zweiten
Klappenbereich 4 über
eine fünfte
Achse 10 gegeben ist. Insgesamt liegt eine bekannte Viergelenk-Kinematik
vor.
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In
beispielsweise dem ersten Heckklappenbereich 3 ist ein
Handgriff 11 zum öffnen
der Klappe 1 vorgesehen. Wird dieser Handgriff 11 von
einer Bedienungsperson gezogen, so schwenkt die Heckklappe 1 bei
gleichzeitigem Zusammenfalten der beiden Heckklappenbereiche 3 und 4 auf.
Für eine zwangsweise
Führung
bei dem Zusammenfalten der Heckklappenbereiche 3, 4 sorgt
der Lenker 8. Auf diese Weise kann die Heckklappe 1 in
die in den 1c und 2c gezeichneten Öffnungspositionen
aufgeschwenkt werden.
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Für ein weiteres
Aufschwenken über
einen Öffnungswinkel
von 90° hinaus
ist eine Betätigung des
bis dahin feststehenden Hebels 7 erforderlich.
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Für eine solche
Betätigbarkeit
ist der Hebel 7 um eine dritte Achse 12, die zu
den übrigen
Achsen parallel verläuft
und ortsfest in dem Rand der Heckklappenöffnung 2 angeordnet
ist, schwenkbar. Um aus ihrem Festsitz heraus geschwenkt werden
zu können,
ist die einen solchen Festsitz sichernde Arretierung aufzuheben.
Wie eine Arretiereinrichtung prinzipiell aussehen kann, ist in der 2 dargestellt. Danach besteht diese aus
einem als Handgriff nutzbaren, von dem Hebel 7 abstehenden
Bolzen 13, der in der Form eines Riegels in eine Schlosseinrichtung 14 zur
Verriegelung eingreifen kann. Die Schlosseinrichtung 14 umfasst
ein federbelastetes Schloss 15, das über einen an diesem angeformten
Betätigungsring
geöffnet
werden kann.
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Zum öffnen der
Klappe 1 über
einen Öffnungswinkel
von 90° hinaus
wird das Schloss 15 zur Entriegelung des Hebels 7 geöffnet. Über den
Bolzen 13 als Handgriff wird der Hebel 7 um 90° geschwenkt, wodurch
die bereits bei verriegeltem Hebel 7 bis auf 90° geöffnete zusammengefaltete
Klappe 1 eine Öffnungsstellung
von beispielsweise 180° bis
270° zwangsläufig erhalten
kann.
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Den
Bewegungsablauf von einer geschlossenen bis zu einer um 180° geöffneten
Klappe zeigen die einzelnen Darstellungen in 2a bis
d recht deutlich. Ausgehend von einer geschlossenen Stellung in
Abschnitt a zeigt Abschnitt b eine gerade geöffnete Stellung, während Abschnitt
c die 90° Öffnungsstellung
der zusammengeklappten Klappe 1 wiedergibt. Bei dem Bewegungsablauf
bis zu der 90° Öffnungsstellung
in Abschnitt c ist der Hebel 7 fahrzeugseitig arretiert.
Bei der in Abschnitt d dargestellten Öffnungsstellung der Klappe 1 ist
der Hebel 7 um 90° nach
oben geschwenkt.
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Beschrieben
und gezeichnet ist der Erfindungsgegenstand lediglich in prinzipieller
Form ohne ein Eingehen auf konstruktive Details und den Bewegungsablauf
unterstützende
Hilfs- und Dämpfungsmittel.
Selbstverständlich
werden solche Hilfs- und Dämpfungsmittel
in der Form von Federn und Dämpfern
in an sich bekannter Weise eingesetzt, um ein einfaches und sicheres
Betätigen
durch eine Bedienungsperson zu gewährleisten.
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Möglich ist
es selbstverständlich,
sämtliche Bewegungen
motorbetrieben zu erzeugen. Im einfachsten Fall reicht es hierzu
bereits aus, in den Achsen 5 und 12 elektrische
Achsmotoren einzusetzen und Steuerelemente zu verwenden, mit denen
unter anderem das Schloss 15 betätigt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Klappen-Einrichtung kann
derart ausgebildet sein, dass einerseits das beschriebene erfindungsgemäße öffnen möglich ist
und dass andererseits wahlweise die Klappe auch als Ganzes, das
heißt
bei einer starren Verbindung zwischen den beiden Klappenbereichen 3 und 4 um
die Achse 12 aufschwenkbar ist. Für die Auswahl der einen oder
anderen Alternative ist im Prinzip ausschließlich maßgeblich, wie der Lenker 8 mit
einerseits dem Hebel 7 und andererseits dem zweiten Heckklappenbereich 4 verbunden
ist. Bei einer schwenkbaren Anlenkung des Lenkers 8 an
einerseits dem Hebel 7 und andererseits dem zweiten Heckklappenbereich 4 öffnet die
Klappe 1 durch Zusammenfalten der Klappenbereiche 3 und 4,
während
beispielsweise bei einer gelösten
Verbindung zwischen dem Lenker 8 und dem Hebel 7 ein
normales Aufschwenken um die Achse 5 möglich ist, wenn die Klappenbereiche 3 und 4 zu
diesem Zweck gegeneinander unbeweglich arretiert sind. Eine besonders
vorteilhafte Ausführung
besteht allerdings darin, die schwenkbare Anlenkung des Lenkers 8 an
den Hebel 7 mit einer Arretiereinrichtung zu versehen.
In diesem Fall kann die Hecktür
mit gegeneinander ungefalteten Bereichen 3 und 4 in üblicher
Weise aufgeklappt werden. Außer
einer Arretierung der Anlenkung des Lenkers 8 in der Achse 9 ist
lediglich ein Aufschwenken des Hebels 7 um dessen Achse 12 erforderlich.
Diese Art des Öffnens
zeigt 3, in der die Heckklappe in um 90° aufgeklappt
dargestellt ist und zwar mit gegeneinander ungefalteten Heckklappenbereichen 3, 4.
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Während bei
dem Ausführungsbeispiel
eine Klappe 1 beschrieben ist, die um eine obere horizontale
Achse aufgeklappt wird, ist grundsätzlich auch ein Klappen um
eine vertikale Achse möglich.
Bei einem Fahrzeug verläuft
eine solche vertikale Achse parallel zur Hochachse und befindet
sich an dem Seitenrand einer mit einer solchen Klappe 1 als
Tür zu verschließenden Öffnung.
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Alle
in der Beschreibung und in den nachfolgenden Ansprüchen dargestellten
Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Form miteinander erfindungswesentlich
sein.