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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Fahrzeug mit vertikal angeordneter Heckklappe nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Derartige Fahrzeuge, beispielsweise
Geländewägen, Vans
oder SUV's (Sport Utility Vehicle) besitzen eine vertikal oder annähernd vertikal
verlaufende Heckklappe, welche in der Regel im Bereich ihres oben
liegenden Abschnittes über
Gelenke schwenkbar an die Fahrzeugkarosserie angeschlagen ist und
zum Beladen des Kofferraumes bzw. des Stauraumes im Fahrzeug in Öffnungsstellung
versetzt wird. Die genannten Fahrzeugtypen weisen zur Maximierung
ihres Innenraumes näherungsweise Kastenform
auf, wodurch sich zwangsläufig
die vertikale Ausrichtung der Heckklappe ergibt.
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Beim Öffnen schwenkt die Heckklappe
nach oben, wobei aufgrund der verhältnismäßig großen Fahrzeughöhe die Heckklappe
einen entsprechend großen
Bewegungsradius beschreibt, so dass die Gefahr besteht, dass die
Heckklappe mit hinter dem Fahrzeug sich aufhaltenden Personen oder
Gegenständen
kollidiert oder in Garagen oder Parkhäusern an die Wand oder die
Decke anstößt.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein
gattungsgemäßes Fahrzeug
in der Weise auszubilden, dass der von hinten zugäng liche
Laderaum möglichst
weit geöffnet
werden kann und zugleich der zum Öffnen der Heckklappe erforderliche
Bewegungsraum so wenig wie möglich über die
Fahrzeugkontur hinausragt.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Die Heckklappe ist mit einem im Dachbereich
angeordneten Koppelteil kinematisch verbunden, welches verstellbar
an die Fahrzeugkarosserie angebunden ist. Heckklappe und Koppelteil
können in
einer gemeinsamen Bewegung geöffnet
bzw. geschlossen werden. Auf diese Weise werden zwei Vorteile erzielt:
Zum
einen kann der Laderaum weiter geöffnet werden als dies im Stand
der Technik üblich
ist, weil die Heckklappe über
das Koppelteil im Dachbereich des Fahrzeuges um einen zusätzlichen
Betrag geöffnet wird,
wobei insbesondere in der Ausführung,
dass das Koppelteil ein hinteres Deckelteil im Fahrzeugdach bildet,
der Laderaum bei einem Aufschwenken des Koppelteiles sowohl nach
hinten als auch nach oben geöffnet
wird. Aber auch für
den Fall, dass das Koppelteil kein sich über die Fahrzeugbreite erstreckendes
Deckelteil, sondern jeweils eine im seitlichen Dachbereich schwenkbar
befestigte Stellstange ist, mit der die Heckklappe kinematisch verbunden ist,
kann die Heckklappe weit aufgeschwungen werden, so dass diese kein
Hindernis beim Beladen des Fahrzeuges bildet. In beiden Fällen addiert
sich die Bewegung des Koppelteils gegenüber der Fahrzeugkarosserie
zu der Relativbewegung der Heckklappe gegenüber dem Koppelteil.
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Zum anderen beschreibt die Heckklappe
einschließlich
Koppelteil eine kleinere Bewegungskurve, als dies im Stand der Technik
mit unmittelbar an der Fahrzeugkarosserie angeschlagener Heckklappe
der Fall ist. Die Heckklappe kann gegenüber dem Koppelteil eine Relativbewegung
ausführen,
das Koppelteil wiederum wird gegenüber dem Fahrzeugdach bzw. der
Fahrzeugkarosserie verschwenkt bzw. verstellt. Koppelteil und Heckklappe
bilden dadurch eine kinematische Kette, deren Einhüllende beim Überführen in Öffnungsposition
einen kleineren Bewegungsraum beansprucht. Das Heckklappensystem, bestehend
aus Koppelteil und Heckklappe, besitzt gegenüber herkömmlichen Ausführungen
einen zusätzlichen
Bewegungsfreiheitsgrad, wodurch die Möglichkeit eröffnet wird,
die Bewegung der Heckklappe relativ zum Koppelteil in der Weise
zu steuern, dass die Heckklappe in jeder Bewegungsphase des Öffnungsvorganges
möglichst
nah am Fahrzeug bleibt. Hierdurch wird sowohl der Überstand
nach hinten als auch der Überstand
oberhalb der Fahrzeugdachlinie auf ein kleinstmögliches Maß reduziert bzw. kann sichergestellt
werden, dass die Heckklappe bei der Überführung zwischen geschlossener
und geöffneter
Position nicht über
die Außenkontur
des Fahrzeugs – in
Draufsicht gesehen – hinausragt.
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Die Länge des Koppelteiles im Verhältnis zur Höhe der Heckklappe
kann den Anforderungen entsprechend ausgelegt werden. Bei einer
verhältnismäßig geringen
Länge des
Koppelteiles schwingt das Heckklappensystem auch nur um einen geringeren
Betrag über
die Dachlinie auf. Bei einem verhältnismäßig langen, als Deckelteil
ausgeführten
Koppelteil kann dagegen ein größerer Bereich
des Laderaumes nach oben hin geöffnet
werden.
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Koppelteil und Heckklappe sind zweckmäßig drehbar
aneinander gekoppelt, so dass die Heckklappe gegenüber dem
Koppelteil eine relative Drehbewegung ausführen kann. Zum Öffnen des
Heckklappensystems üben
Koppelteil und Heckklappe vorteilhaft gegenläufige Drehbewegungen aus, indem
das Koppelteil um seine im vorderen Bereich gelegene Drehachse zum
Fahrzeugdach nach vorne aufgeschwenkt wird, die Heckklappe dagegen
um ihre ebenfalls im vorderen Bereich zum Koppelteil gelegene Drehachse
in Gegen richtung eingeklappt wird. Vorteilhaft wird hierbei eine
parallele Ausrichtung von Koppelteil und Heckklappe erzielt, insbesondere
bei Erreichen der Endposition, in welcher sowohl das Koppelteil
als auch die Heckklappe zweckmäßig parallel
und oberhalb des Fahrzeugdaches zum Liegen kommen.
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Es kann vorteilhaft sein, eine Rast-
oder Anschlagposition in einer Teilöffnungsbewegung des Heckklappensystems
vorzusehen, in der das Koppelteil und die Heckklappe in einer zwischenliegenden
Stellung zwischen Schließ-
und Öffnungsposition arretiert
werden können.
In dieser Position befindet sich die Heckklappe vorteilhaft vollständig oberhalb der
Fahrzeugdachlinie, das Koppelteil kann in einer etwa aufrechten
Position gehalten sein. Die Rast- oder Anschlagposition kann durch
Rast- oder Anschlagelemente fixiert werden.
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Zur Verstellung von Koppelteil und
Heckklappe kann eine gemeinsame Stellkinematik vorgesehen sein, über die
insbesondere eine kinematisch geschlossene Schleife herstellbar
ist, bestehend aus Stellkinematik, Heckklappe und Koppelteil. Die
Stellkinematik und das Koppelteil sind in dieser Ausführung jeweils
karosseriefest angelenkt, die Heckklappe bildet in der geschlossenen
Schleife das verbindende Bauteil zwischen den beiden karosserieseitigen
Bauteilen. Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführung
bildet die kinematisch geschlossene Schleife einen Viergelenk-Mechanismus,
in welchem das Koppelteil gegenüber
dem festen Fahrzeugdach bzw. der Fahrzeugkarosserie ein erstes Drehgelenk, die
Heckklappe zum Koppelteil eines zweites Drehgelenk, ein Lenker der
Stellkinematik zur Heckklappe ein drittes Drehgelenk und der Lenker
zur Fahrzeugkarosserie ein viertes Drehgelenk aufweist. Der Lenker
kann von einem Stellantrieb betätigt
werden, der ein automatisches Öffnen
und Schließen
der Heckklappe ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften
Ausführung
besteht die Heckklappe aus einem Klappenrahmen und einem hierin
aufgenommenen bzw. eingefassten Mittelteil, beispielsweise eine
Heckklappenscheibe, das gegenüber
dem Klappenrahmen verstellbar ausgebildet ist und auch bei geschlossener Heckklappe
bzw. Klappenrahmen in eine Öffnungsposition überführt werden
kann, insbesondere nach hinten aufgeklappt werden kann, so dass
ein Durchladebereich in den Laderaum hinein freigegeben wird.
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Als weitere Modifikation kann vorgesehen sein,
dass die Heckklappe auch bei geschlossenem Koppelteil um die Drehachse
relativ zum Koppelteil angehoben werden kann, wodurch eine konventionelle Öffnungsbewegung
der Heckklappe realisierbar ist. Hierfür wird zweckmäßig die
kinematisch geschlossene Schleife gelöst, indem insbesondere die Verbindung
zwischen Stellkinematik und Heckklappe freigegeben wird, so dass
der Relativfreiheitsgrad zwischen Koppelteil und Heckklappe frei
einstellbar ist.
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Gegebenenfalls kann die Öffnungsbewegung
der Heckklappe durch ein Federelement unterstützt werden.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht auf ein teilweise dargestelltes Fahrzeug mit näherungsweise
vertikal angeordneter Heckklappe in Schließposition und einem oberen,
im hinteren Dachabschnitt gelegenen Deckelteil, mit dem die Heckklappe
drehbar verbunden ist und das seinerseits drehbar mit einem karosseriefesten
Dachabschnitt gekoppelt ist,
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2 Heckklappe
und Koppelteil in einer Zwischen-Öffnungsposition,
in der das Koppelteil etwa senkrecht nach oben steht und die Heckklappe sich
vollständig
oberhalb der Dachlinie des Fahrzeuges befindet,
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3 Koppelteil
und Heckklappe in einer End-Öffnungsposition,
in der beide Bauteile etwa parallel oberhalb des festen Fahrzeugdaches
zum Liegen kommen.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei dem in den Figuren dargestellten
Fahrzeug handelt es sich um einen Van, ein SUV, einen Geländewagen,
einen Kombi oder eine Flieshecklimousine mit einer vertikalen oder
zumindest näherungsweise
vertikalen Heckklappe 1, die in Schließposition einen heckseitigen
Laderaum 11 verschließt und
zwischen der in 1 dargestellten
Schließposition
und der in 3 dargestellten
maximalen Öffnungsposition
zu verstellen ist.
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Die Heckklappe 1 ist über ein
oberes Drehgelenk 3 drehbar mit einem Koppelteil 2 verbunden, welches
im Ausführungsbeispiel
als Deckelteil ausgebildet ist, das einen Teil des Fahrzeugdaches 5 bildet
und in der in 1 dargestellten
Schließposition horizontal
angeordnet ist und den Laderaum 11 nach oben hin verschließt. Das
Koppelteil 2 ist über
ein in seinem vorderen Bereich angeordnetes Drehgelenk 4 mit
einem festen Abschnitt des Fahrzeugdaches 5 drehbar verbunden.
Das Drehgelenk 4 liegt in Fahrzeuglängsrichtung gesehen auf der
gegenüberliegenden
Seite zum Drehgelenk 3, über das das Koppelteil 2 mit
der Heckklappe 1 schwenkbar gekoppelt ist.
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Des Weiteren ist eine Stellkinematik 6 vorgesehen,
die im Ausführungsbeispiel
einen Lenker 7 umfasst, der einenends über ein Drehgelenk 8 schwenkbar
mit der Fahrzeugkarosserie bzw. einem mit der Fahrzeugkarosserie
verbundenen Bauteil und anderenends schwenkbar über ein Drehgelenk 9 mit der
Heckklappe 1 verbunden ist. Das Drehgelenk 9 liegt
auf der dem Drehgelenk 3 zum Koppelteil 2 gegenüberliegenden
Seite der Heckklappe 1 und befindet sich in der in 1 dargestellten Schließposition etwa
im unteren Abschnitt der Heckklappe. Die Stellkinematik 6 ist
von einem Stellantrieb in der Weise zu betätigen, dass der Lenker 7 gemäß Pfeilrichtung 10 eine Öffnungsbewegung
um das karosserieseitige Drehgelenk 8 ausführen kann.
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Der Lenker 7, die Heckklappe 1 und
das Koppelteil 2 bilden eine kinematisch geschlossene Schleife
und sind insbesondere als Viergelenk-Mechanismus ausgeführt. Aufgrund
der Beaufschlagung der Stellkinematik 6 über den
Stellantrieb ist der verbleibende Freiheitsgrad des Viergelenk-Mechanismus
gebunden, so dass bei einer Betätigung
des Stellantriebes eine kinematisch eindeutig definierte Öffnungs-
bzw. Schließbewegung
der Heckklappe durchführbar
ist.
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In 2 ist
die Heckklappe 1 in einer Zwischen-Öffnungsposition
dargestellt. Die Heckklappe 1 liegt vollständig oberhalb
der Dachlinie des Fahrzeuges. Das Koppelteil 2 ist näherungsweise
vertikal aufgestellt. Der Laderaum 11 ist sowohl von hinten als
auch von oben zugänglich.
Die Heckklappe bzw. das Heckklappensystem kann vorteilhaft in dieser Zwischen-Öffnungsposition arretiert werden.
Aus dieser Position heraus kann die Heckklappe entweder in Pfeilrichtung 10 vom
Stellantrieb weiter in Richtung ihrer End-Öffnungsstellung verschwenkt
werden, die in 3 dargestellt
ist, oder wieder in ihre Schließposition überführt werden.
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In der End-Öffnungsposition gemäß 3 liegt das Koppelteil 2 etwa
parallel auf dem festen Abschnitt des Fahrzeugdaches 5 auf.
Oberhalb des Koppelteiles 2 befindet sich die Heckklappe 1,
die ihrerseits etwa parallel zum Koppelteil 2 abgelegt
ist.
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Während
der gesamten Öffnungsbewegung verbleibt
der Heckdeckel 1 innerhalb des Fahrzeugumrisses, gesehen
in Draufsicht auf das Fahrzeug. Der Heckdeckel wird beim Öffnen und
Schließen nicht über die
Fahrzeug-Heckseite hinausgehend aufgeschwenkt.
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Es kann gegebenenfalls zweckmäßig sein, die
Stellkinematik 6 von der Heckklappe 1 lösbar auszuführen, wodurch
die Möglichkeit
eröffnet
wird, die Heckklappe 1 um ihr Drehgelenk 3 relativ
zum Koppelteil 2 aufzuschwenken und das Koppelteil 2 in
der in 1 dargestellten,
horizontalen Position zu belassen.
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Wie 3 des
Weiteren zu entnehmen, kann in die Heckklappe 1 ein Mittelteil 13 integriert sein,
welches von einem umlaufenden Klappenrahmen 12 eingefasst
ist. Bei dem Mittelteil 13 handelt es sich beispielsweise
um eine Heckscheibe. Das Mittelteil 13 ist insbesondere
um ein weiteres Gelenk 14 nach hinten aufklappbar.