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Die
Erfindung betrifft eine klappbare Liege für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere für ein Fahrgehäuse eines Lastkraftwagens,
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art. Des Weiteren betrifft
die Erfindung ein Scharnier für eine solche Liege der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 7 angegebenen Art.
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Eine
derartige klappbare Liege ist beispielsweise bereits aus der
DE 198 51 911 B4 als
bekannt zu entnehmen und umfasst an einer hinteren Fahrerhauswand
eine Scharnieranordnung, durch welche die Liege um eine Liegenachse
schwenkbar ist. Hierdurch kann die Liege aus einer wandparallelen
Nichtgebrauchsstellung in eine abgeklappte Gebrauchsstellung überführt
werden, so dass diese beispielsweise durch den Fahrer des Lastkraftwagens
benutzt werden kann.
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Insbesondere
bei zwei übereinander angeordneten Liegen ergibt sich dabei
beispielsweise in einem Fahrerhaus aufgrund der begrenzten Raumhöhe
die Problematik, für beide Liegen einen hinreichenden,
darüber angeordneten. Aufenthaltsraum dem jeweiligen Benutzer
bereitstellen zu können. Es ist beispielsweise bei der
oberen Liege wünschenswert, einen größeren
Raum zu erhalten, falls beispielsweise unten niemand liegt. Im Fahrbetrieb
des Lastkraftwagens ergibt sich beispielsweise die Problematik,
dass der Fahrer durch eine abgeklappte obere Liege gestört
ist. Dennoch ist es natürlich wünschenswert, dass
sich beispielsweise ein Beifahrer auf der oberen Liege ausruhen
kann, um später wieder einsatzfähig zu sein.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine klappbare Liege sowie
Scharnier für eine derartige klappbare Liege der eingangs
genannten Art zu schaffen, mittels welchen sich ein verbesserter Gebrauch
der Liege realisieren lässt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine klappbare
Liege mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Scharnier
für eine derartige Liege mit den Merkmalen des Patentanspruchs
7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen
und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils
abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um
den Gebrauch der klappbaren Liege deutlich zu verbessern, ist gemäß Patentanspruch
1 ein Hebemechanismus vorgesehen, mittels welchem die Liegeachse
der Liege höhenverstellbar ist. Mit anderen Worten ist
es erfindungsgemäß vorgesehen, die Liege im Bereich
der Scharnieranordnung bzw. der Liegenachse höhenverstellbar
zu gestalten, um hierdurch beispielsweise in einem Fahrerhaus eines Lastkraftwagens
deutliche Vorteile zu erreichen.
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Es
ist durch den erfindungsgemäßen Hebemechanismus
beispielsweise möglich, die Liege bei entsprechenden Bedingungen
abzusenken, um hierdurch dem Benutzer einen größeren
Raum zur Verfügung stellen zu können. Dies ist
beispielsweise insbesondere dann denkbar, wenn innerhalb eines Fahrerhauses
eines Lastkraftwagens zwei übereinander angeordnete Liegen
vorgesehen sind, wobei beispielsweise die untere Liege nicht besetzt
ist und demzufolge die obere Liege entsprechend nach unten verstellt
werden kann, um dem dortigen Benutzter einen größeren
Raum und einen besseren Komfort bereitstellen zu können.
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Ein
weiterer Vorteil ist es beispielsweise, dass bei übereinander
angeordneten Liegen die obere Liege auch im Fahrbetrieb des Lastkraftwagens genutzt
werden kann. Dabei kann die klappbare Liege nach oben höhenverstellt
werden, so dass der Fahrer nicht beim Führen des Lastkraftwagens
gestört ist. Gleichwohl verbleibt für den Benutzer
der Liege ein zwar reduzierter, aber dennoch hinreichender Ruheraum.
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Insgesamt
ist es mit der erfindungsgemäßen klappbaren Liege
möglich, sich auf unterschiedliche Bedingungen, beispielsweise
innerhalb eines Lastkraftwagens besser einstellen zu können,
und hierdurch eine äußerst gebrauchsfähige
Liege zu schaffen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich darüber
hinaus als vorteilhaft gezeigt, wenn die Liegenachse der Liege mittels
des Hebemechanismus aus einer mittleren in eine obere oder untere Position
höhenverstellbar ist. Damit sind insgesamt drei Positionen
geschaffen, welche beispielsweise durch ein entsprechendes Hebelwerk
einfach und funktionssicher abgebildet werden können.
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Als
zudem vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn dem Hebemechanismus
eine Verriegelungseinrichtung zugeordnet ist, mittels welcher die
Liegenachse der Liege in der oberen oder unteren Position arretierbar
ist. Somit kann in diesen Positionen eine besonders zuverlässige
Anordnung der Liege an der Fahrzeugwand gewährleistet werden.
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Die
Verriegelungseinrichtung weist in einer besonderen Ausführungsform
eine Fernbetätigungseinrichtung, insbesondre eine Bowdenzugeinrichtung,
auf, mittels welcher die Arretierung der Verriegelungseinrichtung
auf einfache Weise durch den Bediener von vorne her lösbar
ist. Dies trägt in ersichtlicher Weise zur Komfortsteigerung
bei.
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Weiterhin
vorteilhaft ist es, wenn der Hebemechanismus wenigstens ein Federelement
umfasst, durch dessen Federkraft die Liegenachse aus der mittleren
in die obere oder untere Position bewegbar ist. Somit ergibt sich
ein Hebemechanismus, welcher durch den Bediener äußerst
einfach ohne große Kraftanstrengung betätigbar
ist.
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Die
vorstehend im Zusammenhang mit der klappbaren Liege beschriebenen
Vorteile gelten in ebensolcher Weise für das Scharnier
gemäß Patentanspruch 7. Diese Scharnier zeichnet
sich insbesondere dadurch aus, dass einem fahrzeugseitigen Scharnierteil
ein Lenkerhebel des Hebemechanismus zugeordnet ist, an welchem die
Liegenachse angelenkt ist und welcher zur Höhenverstellung
der Liegenachse um eine Lenkerschwenkachse verschwenkbar ist. Durch
einen derartigen Lenker lassen sich somit einfach mehrere Höhenpositionen
reproduzierbar und einfach abbilden.
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Weiterhin
vorteilhaft ist es, wenn der Lenkerhebel aus einer mittleren in
eine obere oder eine untere Position höhenverstellbar ist.
In diesen beiden Positionen kann sich der Lenkerhebel dann im Wesentlichen
in Fahrzeughochrichtung erstrecken und ist dabei auf besonders gute
Weise geeignet, entsprechende Kräfte aufzunehmen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zudem vorteilhaft
gezeigt, wenn eine Verriegelungseinrichtung zwischen dem liegenseitigen Scharnierteil
und dem Lenkerhebel vorgesehen ist, mittels welcher die Liegenachse
der Liege in der oberen oder unteren Position arretierbar ist. Somit
ergibt sich eine einfache Bestimmung einer oberen und unteren Position
der Liege, indem der Lenkerhebel entsprechend fixiert wird.
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Schließlich
hat es sich als vorteilhaft gezeigt, ein Federelement zwischen dem
liegenseitigen Scharnierteil und dem Lenker jeweils anzuordnen, welches
die Bewegung der Liege zurück in die mittlere Position
vereinfacht. Natürlich wäre es auch denkbar, dass
Federelement jeweils zum Anheben der Liege zu nutzen und das Senken
der Liegen gegen die Kraft des Federelements durchzuführen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine
leicht perspektivische Unteransicht auf eine klappbare Liege für
ein Fahrerhaus eines Lastkraftwagens, welche im Bereich eines Rahmenteils
an der Längsseite der Liege eine Scharnieranordnung mit
zwei Scharnieren umfasst, durch welche die Liege um eine Liegenachse
schwenkbar an einer Fahrzeugwand, insbesondere einer Rückwand, gehalten
ist, wobei ein Hebemechanismus vorgesehen ist, mittels welchem die
Liegeachse der Liege höhenverstellbar ist, und wobei eine
Verriegelungseinrichtung erkennbar ist, mittels welcher die Liegenachse
der Liege in der oberen oder unteren Position arretierbar ist;
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2 eine
ausschnittsweise und leicht perspektivische Seitenansicht auf eines
der Scharniere der klappbaren Liege gemäß 1,
wobei der Übersichtlichkeit halber vorliegend die Verriegelungseinrichtung
weggelassen ist, und wobei das Scharnier insbesondere einen Lenkerhebel
zwischen einem liegenseitigen Scharnierteil und einem fahrzeugseitigen Scharnierteil
umfasst, an welchem die Liegenachse angelenkt ist und welcher zu
Höhenverstellung der Liegenachse um eine Lenkerschwenkachse
verschwenkbar ist;
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3 eine
schematische Seitenansicht auf das Scharnier gemäß 2,
welches in einer unteren, einer mittleren und einer oberen Position
dargestellt ist, in welcher der fahrzeugwandseitig um die Lenkerschwenkachse
schwenkbar gehaltene Lenkerhebel entsprechend verschwenkt dargestellt
ist;
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4a, 4b, 4c jeweils
eine ausschnittsweise und leicht perspektivische Seitenansicht auf
das Scharnier gemäß 3 in seiner
oberen, seiner mittleren und seiner unteren Position; und in
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5 eine
leicht perspektivische Seitenansicht auf das Scharnier gemäß den 2 bis 4c, wobei
zusätzlich ein Verriegelungsmittel der Verriegelungseinrichtung
erkennbar ist, welches das liegenseitige Scharnierteil gegen den
Lenkerhebel verriegelt bzw. arretiert.
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In 1 ist
in einer leicht perspektivischen Unteransicht eine klappbare Liege 10 für
ein Fahrerhaus eines Lastkraftwagens dargestellt. Die Liege 10 ist
dabei für eine Scharnieranordnung 12 schwenkbar
an einer Fahrzeugwand, insbesondere einer Rückwand, des
Fahrerhauses des Lastkraftwagens befestigbar. Die Scharnieranordnung 12 umfasst
dabei zwei an einem Rahmenteil 14 an der Längsseite der
Liege 10 befestigte Scharniere 16, welche im weiteren
noch näher erläutert werden. Hierdurch ist die Liege 10 auf
im weiteren ebenfalls noch näher beschriebene Weise um
eine Liegenachse L schwenkbar.
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Des
Weiteren ist in 1 eine im weiteren noch näher
erläuterte Verriegelungseinrichtung 18 dargestellt,
von welcher im Wesentlichen eine Fernbetätigungseinrichtung 20 in
Form einer Bowdenzugeinrichtung mit jeweils einem einem korrespondierenden
Scharnier 16 zugeordneten Bowdenzug 22 erkennbar
ist. Die beiden Bowdenzüge 22 sind dabei über
eine Handhabe 24 an der im Rahmenteil 14 gegenüberliegenden
Längsseite der Liege 10 betätigbar.
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Anhand
der 2 bis 5 soll nun insbesondere eines
der Scharniere 16 näher erläutert werden.
Dabei zeigt 2 zunächst eine ausschnittsweise
und leicht perspektivische Seitenansicht auf das Scharnier 16,
welches als wesentliche Bauteile ein innenseitiges Scharnierteil 26 und
ein fahrzeugseitiges Scharnierteil 28 umfasst, welche im
Bereich der Liegenachse L gelenkig miteinander verbunden sind. Das
fahrzeugseitige Scharnierteil 28 umfasst dabei insbesondere
einen Lenkerhebel 30, dessen Funktion im weiteren noch
näher erkennbar wird. Der Lenkerhebel 30 wird
an seinem der Liegenachse L abgewandten Ende um eine Lenkerhebelschwenkachse
S schwenkbar an der nicht dargestellten Fahrzeugwand oder anderweitig
fahrzeugseitig gehalten. In 2 ist hierzu
lediglich ein Lagerbolzen 32 dargestellt.
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In
Zusammenschau mit den 3 und 4a bis 4c wird
dabei die Funktionsweise des Lenkerhebels 30 deutlich.
Hierzu zeigt 3 eine schematische Seitenansicht
auf das Scharnier 16, den Lenkerhebel 30 sowie
auf das Rahmenteil 18 der Liege 10 in drei Positionen,
nämlich einer unteren, einer mittleren und einer oberen
Position. Die 4a, 4b und 4c zeigen
analog dazu in einer ausschnittsweisen und leicht 16 mit
dem Lenkerhebel 30 bzw. dem Rahmenteil 14 der
Liege 10 in der oberen, der mittleren und der unteren Position.
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Dabei
wird insbesondere erkennbar, dass sich die jeweiligen Positionen
dadurch realisieren lassen, dass der Lenkerhebel 30 um
seine Lenkerhebelschwenkachse S verschwenkt wird.
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Die
obere Position der Liege 10 bzw. des Rahmenteils 14 wird
demzufolge dadurch erreicht, dass der Lenkerhebel 30 nach
oben verschwenkt wird. In der mittleren Position verläuft
der Lenkerhebel 30 hingegen etwa horizontal, während
dieser in der unteren Position der Liege 10 bzw. des Rahmenteils 14 entsprechend
in eine untere Position um die Lenkerhebelschwenkachse S verschwenkt
worden ist. Insoweit stellt der Lenkerhebel 30 einen Hebemechanismus 34 dar,
mittels welchem die Liege 10 entsprechend höhenverstellbar
ist.
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Anhand
von 5 ist dabei in einer leicht perspektivischen Seitenansicht
des Scharniers 16 erkennbar, in welcher Weise der Lenkerhebel 30 relativ zum
liegenseitigen Scharnierteil fixiert werden kann. Hierzu greift
ein Verriegelungsmittel 36, welches auf Seiten des liegenseitigen
Scharnierteils 26 gehalten ist, mit einem Verriegelungsbolzen 38 in
ein korrespondierendes Verriegelungsmittel in Form einer Öffnung 40 innerhalb
des Lenkerhebels 30 ein. Das Verriegelungsmittel 36 bzw.
der Verriegelungsbolzen 38 sind dabei durch Betätigung
des jeweiligen Bowdenzug; 22 mittels der Handhabe 24 lösbar.
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Wird
das Verriegelungsmittel 36 gelöst bzw. der Verriegelungsbolzen 38 aus
dem Eingriff mit der Öffnung 40 gebracht, so bewegt
sich der Lenkerhebel 30 aus der hier dargestellten unteren
Position in die mittlere Position, welche beispielsweise aus 3 erkennbar
ist. Diese Hubbewegung kann beispielsweise mittels eines Federelements 42 (3) erfolgen,
welches beispielsweise als Torsionsfeder ausgebildet ist und zwischen
dem liegenseitigen Scharnierteil 26 und dem Lenkerhebel 30 angeordnet ist.
Alternativ wäre natürlich auch ein anderes Mittel wie
beispielsweise ein entsprechender Hubzylinder, ein Aktuator oder
ein anderes Hilfsmittel denkbar. Im Ergebnis soll jedoch vorliegend
erreicht werden, dass die Liege nach Betätigen der Verriegelungseinrichtung 18 bzw.
nach Lösen des Verriegelungsbolzens 38 in seine
mittlere Position gelangt.
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Diese
mittlere Position zeichnet sich dadurch aus, dass in dieser die
Liege 10 um die Liegenschwenkachse L verschwenkt und in
seine Verstaustellung gebracht werden kann, in welcher diese etwa vertikal
verläuft bzw. parallel zur Fahrzeugwand.
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In 5 ist
eine weitere Öffnung 44 erkennbar, welche mit
dem Verriegelungsbolzen 38 des Verriegelungsmittels 36 dann
in Eingriff kommt, wenn sich der Lenkerhebel 38 bzw. die
Liege 10 in der oberen Position befinden. Demzufolge sind
die beiden Öffnungen 40, 44 jeweils gleich
weit beabstandet von der Liegenachse L, welche im vorliegenden Fall durch
den Bolzen 46 zwischen dem liegenseitigen Scharnierteil 26 und
dem Lenkerhebel 30 gebildet ist. Das vorstehend bereits
erläuterte Federelement 42 bzw. ein entsprechend
anderes Hilfsmittel kann dabei auch dazu dienen, die Liege 10 aus
der dann arretierten oberen Position – bei entsprechender Öffnung mittels
des Verriegelungsbolzens 38 – ebenfalls in die mittlere
Position zurückzubewegen. Somit ist im vorliegenden Fall
die Liege 10 in der mittleren Position in ihrer Neutralstellung,
und ausgehend von dieser nach unten bzw. nach oben in ihrer Höhe
zu verstellen. Durch die jeweilige Federkraft des Federelements 42 wird
die Liege 10 bzw. der Lenkerhebel 30 dabei jeweils
aus der oberen bzw. unteren, mittels der Verriegelungseinrichtung 18 arretierten
Position, zurück in die mittlere Position bewegt. In dieser
kann die Liege 10 gegebenenfalls ebenfalls arretiert sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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