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Stand der Technik
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Aus der
US 2015/0097860 A1 ist ein Verfahren zur dynamischen Darstellung einer virtuellen Realität in einem Fahrzeug bekannt. Hierbei werden Fahrzeugdaten und Benutzerdaten von einer Virtual-Reality Datenbrille für eine Darstellung von Informationen in der Datenbrille ausgewertet. Ein Inhalt einer darzustellenden Information wird dabei an das aktuelle Fahrzeugverhalten angepasst, indem die auszugebende Information inhaltlich verändert wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Warnung eines Passagiers in einem Fahrzeug hat demgegenüber den Vorteil, dass ein Passagier möglichst frühzeitig vor einer unerwarteten, auf ihn wirkenden Beschleunigung geeignet gewarnt werden kann. Denn ein Passagier insbesondere in einem autonomen oder teilautonomen Fahrzeug hat die Möglichkeit, sich vom Verkehrsgeschehen abzuwenden. Statt auf das Verkehrsgeschehen zu achten, hat er die Möglichkeit, beispielsweise ein Buch, eine Zeitung oder insbesondere eine Anzeigeeinrichtung zu betrachten, die ihm Informationen anzeigt, beispielsweise einen Film. So soll unter einem Passagier in diesem Zusammenhang eine Person verstanden werden, die nicht aktiv das Fahrzeug selbst steuert und die im Gegensatz zu der allgemein als Fahrer bezeichneten Person, nicht Beschleunigung oder Bremsvorgänge als eine Reaktion auf die Fahrzeugumgebung selbst regelt, sondern den Fahrvorgang passiv wahrnimmt. Insbesondere bezieht sich eine solche Anzeigeeinrichtung grundsätzlich selbst nicht auf das Fahrzeuggeschehen und stellt stattdessen andere, nicht auf das Fahrzeug bezogene Informationen, insbesondere Medieninhalte wie Texte oder Filme dar.
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Neben tragbaren Anzeigegeräten, wie beispielsweise Smartphones, tragbaren Computern, Tablets oder Spielkonsolen sind bereits Datenbrillen bekannt, die eine virtuelle Realität anzeigen. Ein Betrachter setzt hierbei eine Datenbrille auf, die ihn vollständig von seiner Umgebung abschirmt, so dass die Umgebung für ihn nicht mehr sichtbar ist und er stattdessen lediglich die Anzeige der Datenbrille sieht. Hierbei wird insbesondere der Lichtweg von Umgebungslicht zu einem Auge des Nutzers blockiert. Andere Datenbrillen sind in der Lage, eine sogenannte augmented reality darzustellen und somit die reale Welt mit virtuellen Inhalten anzureichern und teilweise zu überlagern oder zu ersetzen.
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Kommt es nun bei einer Fahrt des Fahrzeugs, in dem sich der Passagier befindet, insbesondere zu einem erforderlichen Abbremsen oder zu einer Kurvenfahrt, so kann der Passagier dieses Fahrverhalten nicht antizipieren, da er beispielsweise die Anzeigeeinrichtung betrachtet und somit die Fahrzeugumgebung und sich dort ergebende Abläufe nicht wahrnehmen kann. Daher wird der Passagier von einer aus diesem Fahrverhalten resultierenden, auf ihn wirkenden Beschleunigung überrascht. Gemäß der vorliegenden Erfindung erhält ein Passagier nunmehr auf einfache Weise eine Warnung für den Fall, wenn die zu erwartende Beschleunigung einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet. Somit wird vermieden, dass der Passagier durch eine unerwartete, von ihm nicht vorauszusehende Beschleunigung überrascht wird, ohne dass sich der Passagier aktiver einem erwarteten Fahrverhalten des Fahrzeugs zuwenden muss. Denn er erhält möglichst frühzeitig eine Warnung, wenn mit einer für ihn störenden Beschleunigung zu rechnen ist.
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Dadurch dass nicht das aktuelle Fahrverhalten dargestellt wird, sondern eine Warnung in Bezug auf ein erwartetes Fahrverhalten des Fahrzeugs gegeben wird, erhält ein Passagier eine Zeit dazu, sich auf eine derzeit auf ihn noch nicht wirkende, aber erwartete Beschleunigung geeignet einzustellen. Somit wird es ermöglicht, dass sich ein Passagier beispielsweise geeignet festhalten kann, so dass er nicht unkomfortabel durch eine unerwartete Beschleunigung in seinem Sitz bewegt wird. Insbesondere für den Fall, dass eine starke Beschleunigung durch eine Kollision des Fahrzeugs mit einem Hindernis erfolgt, kann sich ein Passagier in Folge der gegebenen Warnung frühzeitig absichern, bewegen oder die Muskulatur anspanne, so dass ungewollte Bewegungen infolge einer überraschend wirkenden Beschleunigung oder eine Verletzungsgefahr für den Passagier verringert werden.
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Insbesondere kann ein Hinweis hinsichtlich einer erwarteten Verzögerung des Fahrzeugs, beispielsweise vor einem Verkehrsschild oder vor einer roten Ampel oder einer lateralen Beschleunigung während einer zu erwartenden Kurvendurchfahrt rechtzeitig an einen Passagier ausgegeben werden.
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Durch die Festlegung eines Schwellwerts wird es dabei erreicht, dass ein Passagier nur dann gewarnt wird, wenn tatsächlich eine für ihn unangenehme Beschleunigung erwartet wird. Indem lediglich eine Warnung ausgegeben wird, ist zudem eine einfache Rückmeldung an einen Passagier möglich, ohne dass beispielsweise Bildinhalte einer darzustellenden Information in einer Anzeigeeinrichtung verändert zu werden brauchen.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren für eine Ausgabe einer virtuellen Realität in einer Virtual-Reality Datenbrille, da mit einer solchen Brille im Regelfall für einen Betrachter gar kein optischer Zugriff mehr auf seine Umgebung möglich ist und er hierzu zunächst die Brille absetzen muss. Somit wird auf komfortable und einfache Weise sichergestellt, dass ein Benutzer über das Fahrverhalten des Fahrzeugs dann informiert wird, wenn eine für ihn störende Beschleunigung zu erwarten ist. Auch eignen sich Augmented Reality Datenbrillen für eine derartige Ausgabe.
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Ferner ist es vorteilhaft, unterschiedliche Schwellwerte für die Beschleunigung für eine Ausgabe einer Warnung für unterschiedliche Richtungen vorzusehen. Insbesondere kann hierdurch berücksichtigt werden, dass aufgrund der Sitzgestaltung laterale Beschleunigungen von einem Passagier möglicherweise unangenehmer empfunden werden als Beschleunigungen bzw. Verzögerungen in Fahrtrichtung.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, abhängig von einer Größe einer Beschleunigung, die auf den Passagier erwartet wird, unterschiedliche Warnung auszugeben. Hiermit kann beispielsweise eine Komfortwarnung bei einer Verzögerung eines Fahrzeugs von einer starken Verzögerung im Zusammenhang mit einer Kollision durch den Passagier unterschieden werden, so dass sich der Passagier jeweils geeignet verhalten und vorbereiten kann.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, abhängig von einer Dauer eines Zeitraums, in dem eine auf den Passagier wirkende Beschleunigung erwartungsgemäß ein oder mehrmals ein vorgegebenes Maß überschreiten wird, eine Warnung auszugeben. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, bei einer erwarteten, längeren Kurvenstrecke dies einem Passagier anzuzeigen. Der Passagier kann auf Basis dieser Information beispielsweise entscheiden, ob er eine Betrachtung eine Betrachtung einer Anzeigeeinrichtung oder einer anderen ihn vom Fahrgeschehen ablenkenden Einrichtung auch auf der nun erwarteten kurvenreichen Strecke fortsetzen möchte oder ob er, um ein mögliches Unwohlsein zu vermeiden, in diesem Fall seinen Blick lieber auf das Verkehrsgeschehen richtet, da bei einer Betrachtung eines Horizonts in einer Fahrzeugumgebung eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Kurvenfahrt zu einem Unwohlsein des Passagiers führt, verringert wird. Somit kann geeignet vermieden werden, dass ein Unwohlsein bei dem Passagier eintritt.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, eine Warnung haptisch, optisch und/oder akustisch einem Passagier auszugeben. Eine haptische Warnung hat hierbei den Vorteil, dass eine optische und akustische Ausgabe von Informationen, die beispielsweise bei einer Medienwiedergabe wie beispielsweise einem Spielfilm an einem Passagier ausgegeben wird, nicht beeinträchtigt wird. In diesem Fall kann die optische und akustische Ausgabe ungeändert fortgeführt werden, während beispielsweise eine haptische Ausgabe, beispielsweise durch ein vibrierendes Armband, einen Benutzer sicher vor einer erwarteten Beschleunigung warnen kann. In geeigneter Weise können insbesondere optische und/oder akustische Informationen möglicherweise dann bei einer stärkeren, auf einem Betrachter zu erwartenden Beschleunigung mit ausgegeben werden. Auch ist eine haptische Ausgabe vorteilhaft, wenn der Passagier ein nicht-elektronisches Medium oder ein nicht mit dem Fahrzeug vernetztes elektronisches Medium nutzt, da dann durch das Medium selbst keine Ausgabe erfolgen kann.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, insbesondere bei einer hohen, zu erwartenden Beschleunigung, ein Kamerabild einer vor dem Fahrzeug sich befindenden Szene zu erfassen und dem Passagier in einer Anzeigeeinrichtung darzustellen. Insbesondere vor einer Kollision erhält der Passagier somit eine direkte Rückmeldung von einer zu erwartenden Kollision, so dass er sich geeignet auf den Kollisionsfall einstellen kann.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, den vorgegebenen Schwellwert in Abhängigkeit von einer in der Anzeigeeinrichtung dargestellten Information zu wählen. So kann beispielsweise der Schwellwert bei einer hohen Informationsdichte, beispielsweise bei einer Darstellung eines Action-Spiels höher gewählt werden, als bei einer niedrigeren Informationsdichte, beispielsweise bei einer Darstellung von Naturaufnahmen.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, den Schwellwert personalisierbar zu gestalten und die Warnungen so an einzelne Benutzer anzupassen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn sichergestellt ist, dass die Anpassung des Schwellwerts nur in einem kontrollierten Rahmen stattfinden kann, um zum Beispiel sicherzustellen, dass besonders wichtige Warnungen in jedem Fall übermittelt werden.
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Ferner ist es vorteilhaft, dass auch das Fahrverhalten des Fahrzeugs in einer Rückkopplung in Abhängigkeit von einer in der Anzeigeeinrichtung dargestellten Information beeinflusst wird. Ist beispielsweise eine Informationsdarstellung mit einer ruhigen Information gewählt, beispielsweise ein Musikvideo eines sehr ruhigen Musikstückes, so kann eine sanftere Fahrweise des Fahrzeugs mit einer begrenzten Beschleunigung und/oder Abbremsung gewählt werden.
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Entsprechende Vorteile ergeben sich für eine Anzeigeeinrichtung mit Mitteln die geeignet sind, das Verfahren auszuführen sowie ein entsprechendes Computerprogramm oder ein Computerlesbares Medium, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Anzeigeeinrichtung für einen Passagier zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2 eine beispielhafte Bilddarstellung in einer Anzeigeeinrichtung in einem Ausführungsbeispiel,
- 3 ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Verfahrensablauf.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Warnung eines eine Anzeigeeinrichtung in einem Fahrzeug nutzenden Passagiers kann in beliebigen Fahrzeugen eingesetzt werden, beispielsweise in Kraftfahrzeugen. Ein solches Kraftfahrzeug kann durch einen Fahrer gesteuert sein. Das Fahrzeug kann jedoch auch autonom fahren. Insbesondere in diesem Fall kann jeder Passagier im Fahrzeug durch das Verfahren gewarnt werden. Hierbei ist es beispielsweise auch möglich, dass ein Passagier eine Sitzposition entgegen der Fahrtrichtung einnimmt. In entsprechender Weise ist auch eine Verwendung in anderen Fahrzeugen, wie beispielsweise Bussen, Zügen, Schiffen oder Flugzeugen möglich. Im vorliegenden Fall wird das Verfahren anhand einer Verwendung in einem Kraftfahrzeug erläutert.
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In der 1 ist schematisch ein Fahrzeug 10 dargestellt, das sich in einem Straßennetz bewegt. In dem Fahrzeug ist eine Anzeigeeinrichtung 11 angeordnet, die beispielsweise als eine Datenbrille zur Darstellung einer virtuellen Realität für einen Passagier des Fahrzeugs 10 ausgelegt ist. Jedoch können auch andere Anzeigeeinrichtungen oder Medien in dem Fahrzeug alternativ oder ergänzend verwendet werden. Die Anzeigeeinrichtung 11 ist über eine Datenverbindung 12, die insbesondere drahtlos ausgebildet ist, und über eine Schnittstelle 13 mit einer Recheneinheit 14 verbunden. Die Recheneinheit 14 bestimmt ein von dem Fahrzeug 10 erwartetes Fahrverhalten.
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Für die Bestimmung des Fahrverhaltens sind verschiedene Auswertungen möglich, die alternativ oder ergänzend zueinander eingesetzt werden können. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind verschiedene Auswertungen möglich, von denen die Recheneinheit 14 eine einzelne Auswertung, oder auch einen Mittelwert mehrerer Auswertungen für die Bestimmung des zu erwartenden Fahrverhaltens heranziehen kann.
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Hierbei ist die Recheneinheit 14 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel für eine erste Auswertung mit einer Kamera 15 verbunden, die eine Szene eines Verlaufs einer Straße 16 vor dem Fahrzeug 10 erfasst. Mit der Kamera 15 können hierbei beispielsweise Hindernisse vor dem Fahrzeug 10 oder ein Verkehrszeichenelement 17 erfasst werden, das beispielsweise als ein Verkehrszeichen ausgebildet ist, wie beispielsweise ein Stoppschild, oder eine Lichtzeichenanlage. Wird ein Hindernis 18 auf der Straße 16 vor dem Fahrzeug 10 oder ein Verkehrszeichenelement 17 von der Kamera 15 erfasst, das ein Halten des Fahrzeugs erforderlich macht, wie beispielsweise eine rote Ampel, so kann die Recheneinheit 14 hieraus bestimmen, dass in nächster Zeit mit einer Verzögerung des Fahrzeugs 10 zu rechnen ist. Gegebenenfalls ist die Kamera 15 zudem darauf ausgelegt, einen Abstand zu dem Hindernis 18 oder dem Verkehrszeichenelement 17 zu bestimmen. Insbesondere unter Zugriff auf einen Geschwindigkeitssensor 19 des Fahrzeugs kann dann die Recheneinheit 14 bestimmen, welche Verzögerung erforderlich ist, das Fahrzeug bis zu dem Hindernis 18 oder bis zu dem ein Stoppen des Fahrzeugs verlangenden Verkehrszeichenelement 17 zu bestimmen. Überschreitet die hierbei bestimmte Verzögerung einen in einem Speicher 20, der mit der Recheneinheit 14 verbunden ist, abgelegten Schwellwert für die erwartete wirkende Beschleunigung, d.h. Verzögerung, so wird von der Recheneinheit 14 einer Ausgabe einer Warnung an den Passagier veranlasst, der die Anzeigeeinrichtung 11 nutzt.
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In einer ersten Ausführungsform kann hierbei über die Datenverbindung 12 die Anzeigeeinheit 11 dazu veranlasst werden, eine Warnung in dem Bild der Anzeigeeinrichtung 11 einzublenden. In einer zweiten Ausführungsform kann beispielsweise über die Datenverbindung 12 die Anzeigeeinrichtung 11 zur Ausgabe einer akustischen Warnung veranlasst werden. Die Recheneinheit 14 kann aber auch eine in dem Fahrzeug 10 vorhandene, in der 1 nicht im Detail dargestellte andere akustische Ausgabeeinheit dazu veranlassen, eine Warnung auszugeben. In einer weiteren Ausführungsform kann die Recheneinheit 14 entweder über die Anzeigeeinrichtung 11 oder über eine Datenverbindung 21 eine haptische Ausgabeeinheit 22 dazu veranlassen, eine haptische Warnung an den Passagier des Fahrzeugs auszugeben. Die Einheit 22 zur Ausgabe der haptischen Warnung kann beispielsweise ein Vibrations-Armband sein. Ferner kann auch ein Sitz des Passagiers zu einer Vibration angeregt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform einer Auswertung kann auch ein Crash-/Abstandssensor 23 für die Auswertung herangezogen werden, ob eine Beschleunigung zu erwarten ist. Stellt der Abstandssensor 23 eine starke Verringerung eines Abstands eines Hindernisses zu dem Fahrzeug 10 fest, so ist mit einer Kollision zu rechnen und eine Warnung kann ausgegeben werden. Bei einer Auslegung des Abstands-/Crashsensors 23, der beispielsweise als ein Beschleunigungs- und/oder Ultraschallsensor ausgelegt ist, kann auch für den Fall, dass ein Anstieg einer wirkenden Beschleunigung festzustellen ist, noch eine Warnung ausgegeben werden.
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In einer weiteren Ausführungsform einer Auswertung ist die Recheneinheit 14 mit einer Navigationseinrichtung 24 verbunden, die über Zugriff auf eine Ortungseinheit 25, beispielsweise eine Satellitenortungseinheit, eine Position des Fahrzeugs in einer gespeicherten digitalen Karte 26 bestimmt und vorzugsweise auch eine Route des Fahrzeugs berechnet. Aus der Position des Fahrzeugs und der aktuellen, bestimmten Fahrtroute bzw. aus einer erwarteten Fahrtroute abhängig von einer Ausrichtung des Fahrzeugs kann ein zukünftig erwarteter Straßenverlauf bestimmt werden. Weist dieser Straßenverlauf in einem vorgegebenen Abstand von beispielsweise einem Kilometer eine Kurve auf, deren Kurvenradius, eine bestimmte Krümmung überschreitet, so ist davon auszugehen, dass auf den Passagier beim Durchfahren dieser Kurve eine laterale Beschleunigung über einem in dem Speicher 20 abgelegten, vorgegebenen Grenzwert liegen wird. In diesem Fall wird ebenfalls eine Warnung ausgegeben.
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Bei einem Durchfahren der Kurve ist zudem eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu berücksichtigen. Hierbei kann einerseits eine in der digitalen Karte gespeicherte, mögliche Höchstgeschwindigkeit für eine solche Kurve bzw. eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit einerseits, aber auch eine aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit, die über den Geschwindigkeitssensor 19 zur Verfügung steht, mit ausgewertet werden.
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Durch Auswertung der Navigationseinrichtung kann zudem eine längere, kurvenreiche Strecke, die vor dem Fahrzeug liegt, bestimmt werden, so dass für den Passagier eine Warnung vor einer solchen längeren, kurvenreichen Strecke, bspw. länger als 1km, ausgegeben werden kann.
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In der 2 ist ein Beispiel für eine optische Warnung in einer Anzeigefläche 30 ausgegeben, bei der zusätzlich zu einem Bildinhalt 31 ein Warnsymbol 32 vor einer kurvenreichen Strecke dargestellt werden kann. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel kann zudem eine Warnung 33 dahingehend ausgegeben werden, dass eine nächste Kurve nach rechts verläuft und somit eine entsprechende seitliche Beschleunigung durch den Passagier zu erwarten ist.
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In einer weiteren Ausführungsform kann auch eine Fahrpedalerie 27 des Fahrzeugs ausgewertet werden, beispielsweise ein Brems- und/oder Gaspedal des Fahrzeugs. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass bei einem Berühren bzw. einem Treten des entsprechenden Pedals im Regelfall nicht instantan eine Wirkung eintritt, sondern diese Wirkung insbesondere bei einer Betätigung des Gaspedals mit einer gewissen Verzögerung erst zu einer auf Passagiere des Fahrzeugs wirkenden Beschleunigung führt. Daher kann mit einer Auswertung eines Grades, einer Geschwindigkeit und/oder Kraft, die auf das Fahrpedal 27 wirkt, darauf geschlossen werden, mit welcher Größe eine auf Passagiere des Fahrzeugs nunmehr wirkende Beschleunigung zu erwarten ist. Diese kann von der Recheneinheit 14 ausgewertet und mit Schwellwerten, die in dem Speicher 20 abgelegt sind, verglichen werden und zu einer Ausgabe einer entsprechenden Warnung führen.
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In einer Ausführungsform ist es auch möglich, dass bei einer Überschreitung eines festgelegten Schwellwerts für die Beschleunigung für eine direkte Information des Passagiers das von der Kamera 15 aufgenommene Bild an eine Darstellung der Anzeigeeinrichtung 11 zur Weitergabe des von der Kamera 15 aufgenommenen Bildes der Straße 16, die vor dem Fahrzeug 10 liegt, wiedergegeben wird. Somit kann sich ein Passagier des Fahrzeugs über die Fahrsituation des Fahrzeugs informieren und sich geeignet auf eine entsprechende Beschleunigungs-Situation, beispielsweise eine Kollision, einstellen. Ein solcher Schwellwert kann werkseitig vorgegeben oder von dem Passagier selbst eingestellt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Anzeigeeinrichtung 11 auch eine Information über einen Inhalt einer dargestellten Information an die Recheneinheit 14 weitergeben. Diese kann beispielsweise abhängig von dieser Information die in dem Speicher 20 abgelegten Schwellwerte verändern, so dass beispielsweise abhängig von der Information eine Warnung bereits bei einer geringeren, zu erwartenden Beschleunigung ausgegeben wird. In einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich, dass lediglich eine Aktivierung der Anzeigeeinrichtung 11 erfasst wird und abhängig davon der zu erwartende Fahrweg bzw. das zu erwartende Fahrverhalten beeinflusst wird. Ist beispielsweise die Anzeigeeinrichtung 11 aktiviert, so wird von der Navigationsvorrichtung 24 ein längerer, aber gegebenenfalls geraderer Straßenverlauf zu einem Fahrziel ausgewählt, so dass ein Benutzer möglichst störungsfrei, d.h. mit einer möglichst geringen Beschleunigungseinwirkung, die Darstellung in der Anzeigeeinrichtung 11 wahrnehmen kann.
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In der 3 ist ein Verfahrensablauf beispielhaft dargestellt. In einem Einrichtungsschritt 41 wird eine Anzeigeeinrichtung 11 innerhalb des Fahrzeugs in Betrieb genommen. In einem anschließenden Ermittlungsschritt 42 wird eine auf den Passagier wirkende Beschleunigung im Fahrverhalten des Fahrzeugs beispielsweise in den nächsten 15 Sekunden bestimmt. In einem anschließenden Prüfschritt 43 wird überprüft, ob eine solche Beschleunigung > 0 zu erwarten ist. Ist dies nicht der Fall, so wird zu dem Ermittlungsschritt 42 zurückverzweigt. Ist dies der Fall, so wird in einem anschließenden zweiten Entscheidungsschritt 44 überprüft, wie groß die Beschleunigung ist. Ist sie unterhalb eines vorgegebenen ersten Schwellwertes, so wird in einem Feststellungsschritt 45 festgestellt, dass keine Handlung erforderlich ist und es wird zu dem Ermittlungsschritt 42 zurückverzweigt. Wird festgestellt, dass die wirkende Beschleunigung über dem ersten Schwellwert liegt, so wird in einem ersten Ausgabeschritt 46 eine erste Warnung an den Passagier ausgegeben, beispielsweise eine haptische Warnung. Wird festgestellt, dass ein zweiter Schwellwert für die Beschleunigung überschritten wird, der größer als der erste Schwellwert ist, so wird zu einem zweiten Ausgabeschritt 47 verzweigt, in dem beispielsweise zusätzlich eine optische und akustische Warnung ausgegeben wird. In einer Ausführungsform kann hierbei auch das Bild einer Kamera zur Überwachung einer Fahrzeugumgebung in der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden. Anschließend wird zu dem Ermittlungsschritt 42 zurückverzweigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2015/0097860 A1 [0001]