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Die Erfindung betrifft eine Deichsel mit einem elektrisch höhenverstellbaren Stützrad gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Beim Ankuppeln eines Anhängers an ein Kraftfahrzeug mit einer Anhängerkupplung mit einem nach oben abstehenden Kugelkopf ist es erforderlich, dass die Kuppelvorrichtung an der Deichsel des Anhängers von oben auf den Kugelkopf aufgesetzt wird. Hierzu ist es erforderlich, dass die Deichsel zunächst in eine Position gebracht wird, in der die Kuppelvorrichtung der Deichsel geringfügig über dem Kugelkopf angeordnet ist. Dies wird dadurch erreicht, dass ein an der Deichsel höhenverstellbar angebrachtes Stützrad in der Höhe entsprechend verstellt wird. Sobald sich die Kuppelvorrichtung unmittelbar über dem Kugelkopf der Anhängerkupplung des Kraftfahrzeugs befindet, wird das Stützrad in seiner Höhenposition so verstellt, dass sich die Deichsel des Anhängers absenkt und die Kuppelvorrichtung am Kugelkopf einrastet.
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Außerdem sind Anhänger mit Kuppelvorrichtungen bekannt, die in ein Kupplungsmaul an einer Zugmaschine eingeführt und angekuppelt werden. Aus der
DE 44 13 694 C2 ist ein derartiger Anhänger bekannt, der an seinem Zugarm mittels eines Höhenstellmotors verstellbares Stützrad hat. Der Höhenstellmotor ist Teil einer Ankuppelhilfsvorrichtung zur Ankupplung eines Anhängers an ein heckseitiges Kupplungsmaul eines Zugfahrzeuges mit lenkbaren Hinterrädern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Deichsel eines Anhängers für Kraftfahrzeuge mit einem elektromotorisch höhenverstellbaren Stützrad anzugeben, mit der das Ankuppeln eines Anhängers an eine Anhängekupplung mit einem nach oben abstehenden Kupplungskopf erleichtert wird und eine Höhenverstellung des Stützrades aber auch ohne vorhandenen Anschluss an das Bordnetz eines Zugfahrzeugs möglich ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erhält man mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Zur Höhenverstellung des Stützrades der Deichsel wird eine elektromechanische Antriebseinheit vorgeschlagen, deren Antriebsverbindung zwischen einer mit dem Stützrad gekoppelten mechanischen Höhenverstelleinrichtung und der elektromechanischen Antriebseinheit lösbar ist, wobei eine Handkurbel an einem mit der Antriebseinheit koppelbaren Antriebselement des Stützrades drehfest verbindbar ist. Die elektromechanische Antriebseinheit ermöglicht ein problemloses Aufsetzen der Kuppelvorrichtung der Deichsel auf einen Kupplungskopf einer Anhängekupplung eines Kraftfahrzeugs, und zwar insbesondere auch dann, wenn an der Kuppelvorrichtung der Deichsel während der Höhenverstellung von Hand eine Ausrichtung der Deichsel bzw. eine exakte Positionierung der Deichsel sichergestellt werden soll. Die elektromechanische Antriebseinheit bietet nämlich die Möglichkeit, dass diese mittels eines entfernt von der Antriebseinheit angebrachten Tasters oder Schalters betätigt werden kann. Der Taster oder Schalter kann sich im Bereich der Kuppelvorrichtung befinden oder ist bevorzugt an einer Fernbedienung angebracht, die in Funkkontakt mit einer Steuereinrichtung der elektromechanischen Antriebseinheit steht.
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Das Stützrad ist vorzugsweise am unteren Ende eines höhenverstellbaren Innenrohrs befestigt, wobei das Innenrohr in einem an der Deichsel befestigten Außenrohr mittels einer Spindel höhenverstellbar angeordnet sein kann. Vorzugsweise am oberen Ende der Spindel befindet sich ein Antriebselement, welches wahlweise mittels der elektromechanischen Antriebseinheit oder mittels der Handkurbel drehbar ist, um eine gewünschte Höhenverstellung des Stützrades vorzunehmen. Die Möglichkeit, die Höhenverstellung des Stützrades auch von Hand vornehmen zu können, hat den großen Vorteil, dass die Höhenverstellung des Stützrades generell auch dann möglich ist, wenn keine Stromversorgung für die elektromechanische Antriebseinheit vorhanden oder diese unterbrochen ist.
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An der im höhenverstellbaren Innenrohr verlaufenden Spindel ist vorzugsweise als Antriebselement ein Zahnrad oder ein Riemenrad oben angebracht, welches von der elektromechanischen Antriebseinheit oder von einer aufsteckbaren Handkurbel in Drehung versetzt werden kann. Dies hat den Vorteil, dass die mechanische höhenverstellbare Verstelleinrichtung im Bereich des Stützrades weitgehend mit herkömmlichen mechanischen Bauteilen ausgeführt werden kann. Die elektromechanische Antriebseinheit greift dann an dem Antriebselement des Stützrades an und kann aber auch von diesem Antriebselement problemlos abgekoppelt werden, um eine mögliche Betätigung mittels einer Handkurbel nicht durch eine angekoppelte elektrische Antriebseinheit zu behindern oder gar unmöglich zu machen.
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Die zur Antriebsverbindung erforderlichen Elemente zwischen dem Elektromotor und dem Antriebselement des Stützrades sind vorzugsweise unter einer abnehmbaren Abdeckung in Form eines Deckels angeordnet, wobei bei abgenommenem Deckel ein Sicherheitsschalter die Stromzufuhr zum Elektromotor unterbricht. Die Stromzufuhr kann über den üblicherweise an einer Buchse am Zugfahrzeug eingesteckten Stecker des Anhängers erfolgen. Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Anhänger selbst eine Stromversorgung über eine im Anhänger angeordnete Batterie hat. Der Sicherheitsschalter am Deckel hat den Vorteil, dass bei abgenommenem Deckel keine elektromechanische Betätigung der Höhenverstellung des Stützrades möglich ist und somit Verletzungen durch ein unbeabsichtigtes Berühren der Antriebselemente sicher verhindert wird.
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Die elektromechanische Antriebseinheit ist vorzugsweise über eine Fernbedienung zu bedienen, wobei es vorteilhaft sein kann, einen Höhenverstellweg und/oder eine Höhenverstellgeschwindigkeit vorgeben zu können. Ein maximal zulässiger Verstellweg kann auch durch Endschalter vorgegeben werden, die im Bereich des höhenverstellbaren Innenrohrs am Außenrohr angebracht sind. Derartige Maßnahmen erhöhen den Komfort der elektromechanischen Höhenverstellung des Stützrades und dienen außerdem der Sicherheit.
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Sehr vorteilhaft ist es auch, die Absinkgeschwindigkeit der Deichsel einstellen zu können, um während des Absenkvorganges eine exakte Ausrichtung der Deichsel in Bezug auf einen Kupplungskopf einer Anhängekupplung vornehmen zu können. Sind Verstellweg und Absenkgeschwindigkeit in einem gewünschten Maße vorgegeben, kann die Führung der Deichsel während des Ankupplungsvorganges auch beidhändig und damit sehr genau erfolgen.
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Die Stromversorgung der elektromechanischen Antriebseinheit kann sehr vorteilhaft über eine wiederauflagebare Batterieeinheit erfolgen, die eine Ladebegrenzung hat. Damit ist es möglich, die Deichsel auch dann mittels des Elektromotors in der Höhe zu verstellen, wenn keine elektrische Verbindung zu einem Zugfahrzeug besteht. Da Anhänger, zum Beispiel Wohnwagen, oftmals längere Standzeiten ohne elektrische Versorgung haben, ist es dabei sehr vorteilhaft, wenn bei Verwendung eines Lithium-Ionen-Akkus als Batterie dieser nicht maximal aufgeladen wird, sondern nur auf ca. 60% - 70 % seiner Maximalladung.
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Die Erfindung wird nachfolgen anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf eine Deichsel mit einem herkömmlich höhenverstellbaren Stützrad,
- 2 die seitliche Ansicht der Deichsel von 1,
- 3 ein höhenverstellbares Stützrad mit einer aufgesetzten elektromechanischen Antriebseinheit, teilweise im Schnitt,
- 4 das Stützrad mit der elektromechanischen Antriebseinheit von 3, jedoch mit in der Höhe verstelltem Innenrohr,
- 5 ein Blockschaltbild der elektromechanischen Antriebseinheit mit Fernbedienung.
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In der Draufsicht von 1 ist vereinfacht dargestellt der vordere Bereich einer Deichsel 1 eines nicht näher dargestellten Anhängers ersichtlich, die im Abstand von einer im Bereich 2 angeordneten und hier nicht dargestellten Kuppelvorrichtung eine Stützradverstelleinrichtung 3 hat. In der Seitenansicht von 2 ist die Stützradvestelleinrichtung mit einer Handkurbel 4 versehen, mit der durch Drehung der Handkurbel 4 eine Höhenverstellung eines Innenrohrs 5 vorgenommen werden kann, welches in einem Außenrohr 6 höhenverstellbar angeordnet ist. An der Unterseite des Innenrohrs 5 ist ein Stützrad 7, wie in 3 ersichtlich, angebracht. Das Außenrohr 6 ist mit einer Klemmvorrichtung 8 an der Deichsel 1 festgeklemmt, wobei die Klemmvorrichtung 8 in an sich bekannter Weise mittels eines Klemmhebels 9 gelöst oder mit dem Außenrohr 6 verspannt werden kann. Der vordere Bereich der Deichsel 1 ist in Richtung des nach unten gerichteten Pfeils auf einen Kugelkopf einer Anhängevorrichtung absenkbar.
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3 zeigt eine Ausführung der erfindungsgemäßen elektromechanischen Antriebseinheit 10, die auf das Außenrohr 6 drehfest aufgesetzt ist. In einem Gehäuse 11, welches von einem Deckel 12 abgedeckt ist, befinden sich zwei ineinandergreifende Zahnräder 13, 14, welche eine Antriebsverbindung zwischen einem Elektromotor 15 und einer mechanischen Höhenverstelleinrichtung 17 des Stützrades 7 bilden. Das Zahnrad 14 kann als Antriebselement 18 für eine im Innenrohr 5 verlaufende Spindel 19 bezeichnet werden. Wird das Zahnrad 14 vom Elektromotor 15 über das Zahnrad 13 angetrieben und in Drehung versetzt, dreht sich die Spindel 19 entsprechend, wodurch das Innenrohr 5 beispielsweise in eine Position gebracht werden kann, wie diese in 4 dargestellt ist. Je nach Drehrichtung der Spindel 19 wird das Innenrohr aus dem Außenrohr 6 nach unten herausgeführt oder in das Außenrohr 6 eingeführt. Die Verschiebung des Innenrohrs 5 bewirkt eine Höhenverstellung der Deichsel 1, die in 4 mit unterbrochener Linie angedeutet ist und die im Bereich 20 mit dem Außenrohr 6 fest verspannt ist, wie dies in 2 dargestellt und oben erläutert ist.
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Das mit der Antriebswelle des Elektromotors 15 mittels einer Befestigungsschraube 21 verbundene Zahnrad 13 kann von der Motorwelle abgezogen werden, in dem die Befestigungsschraube 21 entfernt wird. Hierzu ist es erforderlich, den Deckel 12 abzunehmen oder in eine Stellung aufzuklappen, die mit der unterbrochenen Linie 22 angedeutet ist. Die Schwenkbewegung des Deckels 12 ist durch den Doppelpfeil 23 veranschaulicht. Bei geöffneten Deckel 12 öffnet sich der Kontakt eines Sicherheitsschalters 24, so dass eine Stromunterbrechung zum Elektromotor 15 erfolgt und ein versehentliches Betätigen des Elektromotors 15 nicht möglich ist.
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Bei abgenommenen Zahnrad 13 besteht die Möglichkeit, die Spindel 19 mittels einer Handkurbel 4 rein mechanisch zu drehen und dadurch eine gewünschte Höhenverstellung des Stützrades 7 vorzunehmen. Die Handkurbel 4 wird dabei in eine am Zahnrad 14 vorgesehene Kurbelaufnahme 25 drehfest eingesteckt. Ein an der Handkurbel 4 vorgesehener Mitnehmer 26 greift dabei in die am Zahnrad 14 ausgebildete Kurbelaufnahme 25 ein.
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Am Außenrohr 6 befinden sich Endschalter 27, 28, die von einem am Innenrohr 5 angebrachten Betätigungselement 29 betätigt werden, sobald das Innenrohr 5 eine entsprechende Höhenverstellposition erreicht hat. Über die Endschalter 27, 28 wird dann die Verstellrichtung gestoppt und ggf. umgekehrt, so dass nur noch eine Höhenverteilung in der jeweils anderen Richtung erfolgen kann. Sind die Endschalter 27, 28 z. B. als Magnetschalter ausgebildet, kann das Betätigungselement 29 ein Magnet sein.
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In 4 ist insbesondere eine gegenüber 3 erfolgte Verstellung des Stützrades 7 ersichtlich. In der in 4 dargestellten Position befindet sich die Deichsel 1 in einer höheren Position als bei 3.
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In 5 ist ein vereinfachtes Blockschaltbild der elektrischen Einrichtungen der elektromechanischen Antriebseinheit 10 dargestellt. Eine Fernbedienung 30 steht in Funkverbindung mit einem Empfänger 31, der wiederum mit einer Steuereinrichtung 32 verbunden ist. Die Steuereinrichtung 32 steuert den Elektromotor 33 bezüglich Drehzahl und Anzahl der Umdrehungen. Über eine Stromversorgungeinrichtung 34 und ein mit ihr verbundenes Stromkabel 35 mit Anschlussstecker 36 erfolgt die Stromversorgung, die über eine Schalteinrichtung 37 ein- oder ausgeschaltet werden kann. Die Schalteinrichtung 37 umfasst den Sicherheitsschalter 24 sowie die Endschalter 27, 28. Über den Sicherheitsschalter 24 wird die gesamte Stromversorgung 34 gegebenenfalls abgeschaltet, während über die Endschalter 27, 28 die Steuerung 32 veranlasst wird, dass gegebenenfalls eine Höhenverstellung nur noch in eine vorgegebene Drehrichtung bei Erreichen einer Endschalterposition möglich ist.
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Die Steuerung 32 kann über die Fernbedienung 30 Programmierbar sein, um beispielsweise bestimmte Verstellwege und/oder bestimmte Verstellgeschwindigkeiten vorgeben zu können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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