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Die Erfindung betrifft ein Lenksäulenmodul zur Installation an einer Lenksäule eines Kraftfahrzeugs, mit einem ortsfesten Bauteil zur ortsfesten Anordnung in dem Kraftfahrzeug, insbesondere an einem ortsfest im Kraftfahrzeug angebrachten Mantelteil der Lenksäule, und mit einem an dem ortsfesten Bauteil drehbar gelagerten Nabenteil zur drehfesten Ankopplung an ein Lenkrad des Kraftfahrzeugs, wobei das Nabenteil ein Mitnehmerelement aufweist, über welches das Nabenteil durch das Lenkrad unter einer Wirkverbindung zwischen dem Mitnehmerelement und einem lenkradseitigen Mitnehmerelement drehbar angetrieben werden kann. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkrad und einem derartigen Lenksäulenmodul sowie ein Verfahren zur Montage eines Lenkrads an einer Lenksäule eines Kraftfahrzeugs.
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Elektronische Lenksäulenmodule für Kraftfahrzeuge sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Solche Lenksäulenmodule beinhalten üblicherweise eine Verbindungsvorrichtung, welche zum Übertragen von elektrischen Signalen zwischen ortsfesten Komponenten einerseits und dem Lenkrad andererseits dienen. Die bekannten Lenksäulenmodule umfassen üblicherweise ein ortsfestes Bauteil bzw. ein Gehäuse, welches ortsfest in dem Kraftfahrzeug angebracht wird, etwa an einem karosseriefest angeordneten Mantel der Lenksäule, in welchem die Lenkwelle drehbar gelagert ist. An dem ortsfesten Bauteil ist ein Nabenteil drehbar gelagert, welches an das Lenkrad drehfest angebunden werden kann. In dem ortsfesten Bauteil kann beispielsweise eine Wickelfeder bzw. ein so genannter Flachleiter angeordnet sein, über welche/welchen elektrische Signale - etwa elektrische Versorgungsspannungen - zwischen Einrichtungen einerseits, die sich im Lenkrad befinden, und Geräten andererseits übertragen werden, die ortsfest im Fahrzeug angeordnet sind. Über eine derartige Wickelfeder wird beispielsweise eine elektrische Heizung im Lenkrad mit elektrischer Energie versorgt. Des Weiteren kann auch ein Airbag im Lenkrad über die Wickelfeder angesteuert werden. Ein weiteres Beispiel stellen in das Lenkrad integrierte Bedienelemente dar, welche über die Wickelfeder mit Steuergeräten elektrisch verbunden sind, die sich außerhalb des Lenkrads befinden. Die Wickelfeder beinhaltet dabei typischerweise mehrere elektrische Leitungen, welche elektrisch voneinander isoliert sind. Die Wickelfeder selbst stellt ein flaches, federndes Kabel dar - ein Flachkabel.
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Die Wickelfeder ist - wie bereits ausgeführt - üblicherweise in dem ortsfesten Bauteil untergebracht, welches ein Gehäuse darstellt. Die Wickelfeder ist dabei mit elektrischen Kontaktelementen versehen, die als Anschlüsse an dem Nabenteil bereitgestellt sind, über welche die Wickelfeder an die lenkradseitigen Komponenten elektrisch angebunden wird. Ergänzend oder alternativ zu einer derartigen Wickelfeder kann in dem Lenksäulenmodul auch ein Lenkwinkelsensor zur Messung des aktuellen Lenkwinkels und/oder ein Drehmomentsensor angeordnet sein, welcher zur Erfassung des aktuellen Drehmoments dient, welches auf die Lenkwelle aufgebracht wird. An dem Lenksäulenmodul können des Weiteren Lenkstockschalter angebracht sein.
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Ein Lenksäulenmodul ist beispielsweise aus der
EP 1 462 296 A2 bekannt. Die Ausgestaltung einer Lenksäule mit einem ortsfesten Mantel und einer drehbar in dem Mantel gelagerten Drehwelle ist aus der
EP 1 410 971 A2 bekannt.
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Bei der Montage des Lenkrads wird dieses an das genannte Nabenteil des Lenksäulenmoduls drehbar angebunden. Dies bedeutet, dass das Lenkrad derart an der Lenksäule montiert und hierbei auf die Lenkwelle aufgesetzt wird, dass die Drehung des Lenkrads gleichzeitig auch eine Drehung des Nabenteils des Lenksäulenmoduls bewirkt. Die Drehbewegung wird dabei üblicherweise über Mitnehmerelemente übertragen. Ein lenkradseitiges Mitnehmerelement steht in Wirkverbindung mit einem Mitnehmerelement des Nabenteils. Eines der Mitnehmerelemente kann in Form eines stiftartigen Bolzens ausgebildet sein; das andere Mitnehmerelement kann als eine Hülse mit einer Aufnahme bereitgestellt sein, in welche der Bolzen bei der Montage des Lenkrads aufgenommen bzw. eingesteckt wird, sodass die genannte Wirkverbindung hergestellt wird. Aufgrund der starren Mitnehmerelemente muss bei der Montage des Lenkrads sehr präzise gearbeitet werden. Das Lenkrad muss sehr genau so positioniert werden, dass das eine Mitnehmerelement auf das andere Mitnehmerelement bzw. der Bolzen auf die Hülse genau ausgerichtet wird. Leichte Fertigungs- und Montagetoleranzen führen hier bereits zu einem deutlich erhöhten Montageaufwand. Dies bewirkt weiterhin, dass das Lenkrad mit größeren Kräften auf die Lenkwelle aufgesetzt wird und hierbei das lenkradseitige Mitnehmerelement das Mitnehmerelement des Nabenteils des Lenksäulenmoduls in axiale Richtung drückt. Wird das Nabenteil zu stark gedrückt, entstehen Schleifgeräusche. Um dies zu verhindern, wird vor der Montage des Lenkrads ein plattenartiges Scheibenelement bzw. eine so genannte „Montagehilfe“ zwischen Nabenteil und Gehäuse gesteckt. Dieses Scheibenelement verhindert dann beim Aufsetzen des Lenkrads eine zu große Bewegung des Nabenteils in Richtung zum Gehäuse bzw. zum ortsfesten Bauteil. Diese Montagehilfe wird nach der Befestigung des Lenkrads wieder entfernt.
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Bei der Montage des Lenkrads soll außerdem sichergestellt werden, dass die Drehbewegung des Nabenteils relativ zum Gehäuse so lange blockiert wird, bis das Lenkrad mit dem Nabenteil verbunden wird. Zu diesem Zwecke wird im Stand der Technik bereits ein Verriegelungselement eingesetzt, mittels welchem die Drehbewegung des Nabenteils mechanisch verhindert bzw. verriegelt wird. Eine solche Lösung ist beispielsweise aus der
EP 1 674 343 B1 bekannt. Bei der Montage des Lenkrads wird das Verriegelungselement in eine Betriebsstellung bzw. eine Freigabestellung gebracht, in welcher die Drehbewegung des Nabenteils relativ zum Gehäuse freigegeben wird. Das Verriegelungselement wird hier gegen die Federkraft einer Druckfeder bewegt.
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Eine zusätzliche Fixierung des Nabenteils relativ zum Gehäuse wird im Stand der Technik mithilfe einer Klammer bzw. eines aus Kunststoff gebildeten Halters bewerkstelligt. Diese Klammer hält das Nabenteil an dem ortsfesten Bauteil in der Nullstellung fest und kann bei der Montage des Lenkrads durch den Monteur abgebrochen und entfernt werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie die Montage eines Lenkrads an einer mit einem Lenksäulenmodul ausgestatteten Lenksäule eines Kraftfahrzeugs im Vergleich zum Stand der Technik erleichtert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lenksäulenmodul, durch ein Kraftfahrzeug sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
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Ein erfindungsgemäßes elektronisches Lenksäulenmodul ist zur Installation an einer Lenksäule eines Kraftfahrzeugs ausgebildet. Das Lenksäulenmodul umfasst ein ortsfestes Bauteil, welches ortsfest in dem Kraftfahrzeug angeordnet werden kann, etwa an einem karosseriefesten Mantel der Lenksäule. Das Lenksäulenmodul beinhaltet außerdem ein an dem ortsfesten Bauteil drehbar gelagertes Nabenteil, welches zur drehfesten Ankopplung an ein Lenkrad des Kraftfahrzeugs vorgesehen ist und ein Mitnehmerelement aufweist, über welches das Nabenteil durch das Lenkrad unter einer Wirkverbindung bzw. unter Zusammenwirken des Mitnehmerelements mit einem lenkradseitigen Mitnehmerelement drehbar angetrieben werden kann. Erfindungsgemäß ist das Mitnehmerelement des Nabenteils bewegbar an dem Nabenteil angeordnet.
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Durch die bewegliche Ausgestaltung des Mitnehmerelements relativ zum Nabenteil kann die Montage des Lenkrads an der Lenksäule bzw. die Herstellung der Wirkverbindung zwischen den beiden Mitnehmerelementen im Vergleich zum Stand der Technik deutlich vereinfacht werden. Das Mitnehmerelement des Lenkrads braucht nämlich nicht mühselig auf das Mitnehmerelement des Nabenteils präzise ausgerichtet zu werden, sondern kann grob relativ zum Mitnehmerelement des Nabenteils vorpositioniert werden. Aufgrund der beweglichen Ausgestaltung des Mitnehmerelements an dem Nabenteil kann sich selbiges Mitnehmerelement bei der Montage des Lenkrads selbsttätig in seiner Position an die Position des lenkradseitigen Mitnehmerelements anpassen und ausrichten, sodass gegebenenfalls vorhandene Fertigungs- und Montagetoleranzen durch die justierende Bewegung des Mitnehmerelements ausgeglichen werden können. Aufgrund der flexiblen Ausgestaltung des nabenseitigen Mitnehmerelements wird außerdem der Vorteil erzielt, dass die oben genannte „Montagehilfe“ in Form eines plattenförmigen Scheibenelements nicht mehr benötigt wird, weil keine zu großen Kräfte auf das sich automatisch in seiner Position justierende Mitnehmerelement des Nabenteils aufgebracht werden. Das Drücken des Nabenteils in Richtung zum ortsfesten Bauteil wird somit alleine aufgrund der beweglichen Ausgestaltung des Mitnehmerelements verhindert.
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Das Lenksäulenmodul kann beispielsweise als eine Verbindungsvorrichtung zur Übertragung von elektrischen Signalen an und/oder von dem Lenkrad fungieren. Zu diesem Zwecke kann das Lenksäulenmodul eine Wickelfeder beinhalten, welche insbesondere in dem ortsfesten Bauteil angeordnet ist. Ergänzend oder alternativ kann in das Lenksäulenmodul auch zumindest ein Sensor, insbesondere ein Lenkwinkelsensor und/oder ein Drehmomentsensor, integriert sein. Weiterhin ergänzend oder alternativ kann an dem Lenksäulenmodul auch ein Lenkstockschalter angeordnet sein. Allgemein gesagt wird unter einem Lenksäulenmodul ein elektrisches Modul verstanden, welches an der Schnittstelle zwischen dem drehbaren Lenkrad und den ortsfest im Fahrzeug angeordneten Bauteilen eingesetzt wird.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Mitnehmerelement des Nabenteils mit einem Sperrriegel ausgebildet ist. Das Mitnehmerelement des Nabenteils kann bei einem Herstellen der Wirkverbindung mit dem lenkradseitigen Mitnehmerelement und somit bei der Montage des Lenkrads aus einer Montagestellung in eine Betriebsstellung bewegt werden. Während in der Montagestellung der Sperrriegel in eine Aussparung des ortsfesten Bauteils eingreift und so die Drehung des Nabenteils relativ zum ortsfesten Bauteil blockiert, ist die Drehung des Nabenteils in der Betriebsstellung des Mitnehmerelements freigegeben. Das Mitnehmerelement des Nabenteils wird dabei von der Montagestellung in die Betriebsstellung vorzugsweise direkt bzw. unmittelbar durch das Mitnehmerelement des Lenkrads bewegt. Durch eine derartige Ausgestaltung des Mitnehmerelements mit einem Sperrriegel übernimmt das Mitnehmerelement des Nabenteils zwei verschiedene Funktionen, nämlich einerseits die Funktion des rotatorischen Antriebs des Nabenteils und andererseits die Funktion der Verriegelung des Nabenteils in einer Nullstellung bei einem abgenommenen Lenkrad. Es erübrigt sich somit der Einsatz von separaten Verriegelungselementen, wie sie im Stand der Technik zur Verriegelung des Nabenteils an dem ortsfesten Bauteil eingesetzt werden. Auch die genannte Klammer kann somit entfallen, weil mithilfe des Mitnehmerelements des Nabenteils die Verriegelung des Nabenteils in der Nullstellung besonders sicher und zuverlässig realisiert werden kann. Dies vereinfacht weiterhin die Montage des Lenkrads. Weil keine zusätzlichen Verriegelungselemente benötigt werden, kann insgesamt der wertvolle Bauraum gespart werden.
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Bevorzugt umfasst das Lenksäulenmodul ein Federelement, mittels welchem eine Federkraft auf das Mitnehmerelement des Nabenteils aufgebracht ist. Diese Federkraft ist vorzugsweise in Richtung zur Montagestellung hin aufgebracht, sodass die Montagestellung quasi eine Ruhestellung des Mitnehmerelements darstellt und bei dem Herstellen der Wirkverbindung das Mitnehmerelement des Nabenteils gegen die Federkraft in die Betriebsstellung bewegt wird. Somit wird erreicht, dass nach einem erneuten Abnehmen des Lenkrads - etwa in einem Servicefall - das Mitnehmerelement selbsttätig aufgrund der Federkraft des Federelements wieder in die Betriebsstellung gebracht wird, in welcher die Drehbewegung des Nabenteils verriegelt ist.
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Vorzugsweise ist das Mitnehmerelement des Nabenteils in Richtung senkrecht zu einer Drehachse des Nabenteils an dem Nabenteil bewegbar gelagert. Insbesondere ist das Mitnehmerelement in radialer Richtung bewegbar. Eine axiale Bewegung des lenkradseitigen Mitnehmerelements bewirkt bei der Montage des Lenkrads - insbesondere bei dem Aufsetzen des Lenkrads auf die Lenkwelle - vorzugsweise eine radiale Bewegung des Mitnehmerelements des Nabenteils aus der Montagestellung in die Betriebsstellung.
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Hinsichtlich der Ausgestaltung des Mitnehmerelements des Nabenteils können zwei alternative Ausführungsformen vorgesehen sein:
- Zum einen kann das Mitnehmerelement des Nabenteils als eine Hülse mit einem axialen Aufnahmeschacht ausgebildet sein, in welchen das lenkradseitige Mitnehmerelement bei dem Herstellen der Wirkverbindung axial aufgenommen wird. Das lenkradseitige Mitnehmerelement kann hier in Form eines stiftförmigen Bolzens ausgebildet sein, welcher in die Hülse des Nabenteils eingesteckt wird und somit eine Bewegung der Hülse an dem Nabenteil bewirkt.
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Zum anderen kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Mitnehmerelement des Nabenteils als stiftförmiger Bolzen ausgebildet ist, welcher in eine lenkradseitige Hülse bzw. Aufnahme bei dem Herstellen der Wirkverbindung axial aufgenommen wird. Der Bolzen kann dabei in axiale Richtung weisen.
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Bei sämtlichen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Mitnehmerelement des Nabenteils eine Schräge aufweist, an welcher bei dem Herstellen der Wirkverbindung das Mitnehmerelement des Nabenteils durch das lenkradseitige Mitnehmerelement betätigt wird. Ist das nabenseitige Mitnehmerelement in Form einer Hülse ausgebildet, so kann diese Schräge eine Einführschräge sein, welche bevorzugt an einer axialen Stirnkante der Hülse ausgebildet ist und die Aufnahme des lenkradseitigen Mitnehmerelements in die Hülse erleichtert. Ist das Mitnehmerelement des Nabenteils ein Bolzen, so kann die Schräge durch eine spitzförmige Ausgestaltung des Bolzens gebildet sein. In jedem Falle hat die Schräge den Vorteil, dass eine Bewegung des lenkradseitigen Mitnehmerelements in axialer Richtung eine radiale Bewegung und somit eine Justage des Mitnehmerelements des Nabenteils bewirkt, sodass die Position des nabenseitigen Mitnehmerelements quasi automatisch an die Position des lenkradseitigen Mitnehmerelements angepasst wird, wenn das Lenkrad auf die Lenkwelle aufgesetzt wird.
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Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug umfasst ein Lenkrad und ein erfindungsgemäßes Lenksäulenmodul, wobei das Lenkrad ein lenkradseitiges Mitnehmerelement aufweist, welches mit dem Mitnehmerelement des Nabenteils in Wirkverbindung gebracht ist. Eines der Mitnehmerelemente ist vorzugsweise als Hülse mit einem axialen Aufnahmeschacht ausgebildet, und das andere Mitnehmerelement ist vorzugsweise als stiftförmiger Bolzen ausgebildet, welcher in den axialen Aufnahmeschacht der Hülse axial aufgenommen bzw. eingesteckt ist.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zur Montage eines Lenkrads an einer Lenksäule eines Kraftfahrzeugs, wobei ein Lenksäulenmodul an der Lenksäule bereitgestellt wird und hierbei ein ortsfestes Bauteil des Lenksäulenmoduls an einem ortsfest in dem Kraftfahrzeug angeordneten Mantelteil der Lenksäule angeordnet wird, wobei das Lenksäulenmodul ein an dem ortsfesten Bauteil drehbar gelagertes Nabenteil mit einem Mitnehmerelement aufweist, und wobei das Lenkrad mit einer Lenkwelle der Lenksäule drehfest verbunden wird und hierbei eine Wirkverbindung zwischen dem Mitnehmerelement des Nabenteils und einem lenkradseitigen Mitnehmerelement hergestellt wird, sodass das Nabenteil durch das Lenkrad über die Wirkverbindung der beiden Mitnehmerelemente drehbar angetrieben wird. Bei dem Herstellen der Wirkverbindung wird das Mitnehmerelement des Nabenteils relativ zum Nabenteil bewegt.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Lenksäulenmodul vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug sowie für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 in schematischer Darstellung die Rückseite eines Lenkrads eines Kraftfahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 in vergrößerter Darstellung eine Lenkradnabe sowie ein lenkradseitiges Mitnehmerelement;
- 3 in schematischer und perspektivischer Darstellung einen Bereich eines Lenksäulenmoduls gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
- 4 und 5 unterschiedliche Ansichten des Lenksäulenmoduls, wobei ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung näher erläutert wird.
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Ein in 1 dargestelltes Lenkrad 1 weist in an sich bekannter Weise einen Lenkradkranz 2 sowie ein Nabenelement 3 auf, welches über Lenkradspeichen 4 mit dem Lenkradkranz 2 verbunden ist. Im Zentrum des Nabenelements 3 befindet sich eine Lenkradnabe 5, über welche das Lenkrad 1 drehfest mit einer Lenkwelle des Kraftfahrzeugs verbunden werden kann. Die Lenkradnabe 5 wird dabei auf die Lenkwelle aufgesetzt. An der Rückseite des Lenkrads 1 ist im Bereich der Lenkradnabe 5 ein lenkradseitiges Mitnehmerelement 6 angeordnet, welches von dem Nabenelement 3 in axialer Richtung absteht.
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Bezug nehmend nun auf 2 ist das lenkradseitige Mitnehmerelement 6 in Form eines stiftartigen Bolzens ausgebildet, dessen freies Ende spitzförmig ausgeführt ist. Durch diese spitzförmige Ausgestaltung ist eine umlaufende Schräge 7 ausgebildet. Um die Lenkradnabe 5 herum ist außerdem ein Kragen 8 ausgebildet.
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Die Lenkradnabe
5 wird in an sich bekannter Weise auf die Lenkwelle der Lenksäule aufgesetzt bzw. aufgesteckt. Die Lenkwelle kann dabei in einem Mantelteil der Lenksäule drehbar gelagert sein, wie dies bereits in dem Dokument
EP 1 410 971 A2 beschrieben ist.
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3 zeigt in perspektivischer und schematischer Darstellung einen Bereich eines Lenksäulenmoduls 9 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das Lenksäulenmodul 9 wird an der Lenksäule installiert und umfasst ein ortsfestes Bauteil 10, welches als Gehäuse ausgebildet ist, sowie ein drehbar am Bauteil 10 gelagertes Nabenteil 11. Das ortsfeste Bauteil 10 wird beispielsweise an dem genannten Mantelteil der Lenksäule ortsfest im Kraftfahrzeug befestigt. Das Nabenteil 11 wird hingegen drehfest an das Lenkrad 1 angebunden. Zu diesem Zwecke ist an dem Nabenteil 11, und genauer gesagt an seiner axialen Stirnseite 12 ein nabenseitiges Mitnehmerelement 13 angeordnet. Das Nabenteil 11 ist im Wesentlichen ringförmig ausgebildet und weist einen Innenumfang 14 auf, durch welchen ein zylindrischer Hohlraum 15 radial begrenzt ist. In diesen Hohlraum 15 wird die Lenkradnabe 5 eingesteckt, um dort auf die Lenkwelle der Lenksäule aufgesetzt zu werden.
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In dem ortsfesten Bauteil 10 kann beispielsweise eine Wickelfeder angeordnet sein, über welche elektrische Signale von ortsfest angeordneten Einrichtungen an das Lenkrad 1 und/oder in umgekehrte Richtung übertragen werden können.
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Das Mitnehmerelement 13 ist in Form einer Hülse 16 ausgebildet, welche einen axialen Aufnahmeschacht 17 aufweist. Die Hülse 16 ist in Draufsicht U-förmig ausgebildet und weist somit eine Hufeisenform auf. Die Hülse 16 ist somit an einer radialen Außenseite 18 offen ausgebildet. An ihrer axialen Stirnseite 19 bzw. einer axialen Stirnkante weist die Hülse 16 eine Einführschräge 20 auf. Diese erleichtert die Aufnahme des lenkradseitigen Mitnehmerelements 6 in den axialen Aufnahmeschacht 17.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das lenkradseitige Mitnehmerelement 6 als Bolzen und das nabenseitige Mitnehmerelement 13 als Hülse 16 ausgebildet. Es ist jedoch auch eine umgekehrte Ausgestaltung möglich, sodass das lenkradseitige Mitnehmerelement 6 als Hülse und das Mitnehmerelement 13 des Nabenteils 11 als Bolzen ausgebildet sind.
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Das Mitnehmerelement 13 des Nabenteils 11 ist an der axialen Stirnseite 12 des Nabenteils 11 in radialer Richtung gemäß der Pfeildarstellung 21 verschiebbar gelagert. Die Hülse 16 ist dabei zwischen einer in 3 dargestellten Montagestellung und einer in 5 gezeigten Betriebsstellung verschiebbar. Die Hülse 16 weist einen Sperrriegel 22 auf, welcher als radialer Fortsatz bzw. Vorsprung von einem Grundkörper 23 der Hülse 16 absteht. In der in 3 gezeigten Montagestellung befindet sich der radiale Sperrriegel 22 in einer korrespondierenden Aussparung 24, welche am inneren radialen Umfang des ortsfesten Bauteils 10 ausgebildet ist. Wird die Hülse 16 in die Betriebsstellung gemäß 5 bewegt, so wird der zahnförmige Sperrriegel 22 aus der Aussparung 24 herausbewegt und gibt somit die Drehbewegung des Nabenteils 11 relativ zum ortsfesten Bauteil 10 frei.
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Die Bewegung des Mitnehmerelements 13 von der Montagestellung in die Betriebsstellung erfolgt gegen die Federkraft eines als Druckfeder ausgebildeten Federelements 25, welches innerhalb einer Öffnung 26 in dem Grundkörper 23 angeordnet ist und einerseits an dem Grundkörper 23 sowie andererseits an dem Nabenteil 11 selbst abgestützt ist. Das Federelement 25 erstreckt sich dabei in radialer Richtung, sodass auch seine Federkraft radial wirkt. In der in 5 gezeigten Betriebsstellung ist das Mitnehmerelement 13 somit mit der Federkraft vorgespannt, sodass nach Abnehmen des Lenkrads 1 das Mitnehmerelement 13 wieder in die Montagestellung gemäß 3 aufgrund der Federkraft gebracht wird.
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Bei der Montage des Lenkrads 1 wird die Lenkradnabe 5 auf die Lenkwelle aufgesetzt. Bei diesem Aufsetzen gelangt das lenkradseitige Mitnehmerelement 6 in den axialen Aufnahmeschacht 17 der Hülse 16, wie dies schematisch in 4 gezeigt ist. Somit wird eine Wirkverbindung zwischen den beiden Mitnehmerelementen 6, 13 hergestellt. Bei der Montage des Lenkrads 1 braucht das Mitnehmerelement 6 lediglich grob vorpositioniert bzw. grob ausgerichtet zu werden, weil sich die Hülse 16 aufgrund ihrer beweglichen Lagerung an dem Nabenteil 11 selbst justieren und in ihrer Position an die Position des Mitnehmerelements 6 anpassen kann. Die Hülse 16 wird dabei an ihrer Einführschräge 20 durch das Mitnehmerelement 6 bzw. seine Schräge 7 betätigt und durch das Mitnehmerelement 6 von der Montagestellung in die Betriebsstellung radial bewegt. Die Hülse 16 ist nämlich so ausgebildet und angeordnet, dass in der Montagestellung sich die Spitze bzw. die Schräge 7 des lenkradseitigen Mitnehmerelements 6 direkt über der Einführschräge 20 der Hülse 16 befindet und in der Betriebsstellung das lenkradseitige Mitnehmerelement 6 in direkter axialer Überdeckung mit dem axialen Aufnahmeschacht 17 angeordnet ist.
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Beim Einstecken des lenkradseitigen Mitnehmerelements 6 in den Aufnahmeschacht 17 drückt das lenkradseitige Mitnehmerelement 6 die Hülse 16 an ihrer Einführschräge 20 radial nach innen hin, sodass gleichzeitig der Bolzen 6 in den axialen Aufnahmeschacht 17 aufgenommen und die Hülse 16 in ihre Betriebsstellung gemäß 5 bewegt wird. Hierbei wird das Federelement 25 zusammengedrückt. Bei einem erneuten Abnehmen des Lenkrads 1 wird die Hülse 16 wieder freigegeben und gelangt somit aufgrund der Federkraft in die Montagestellung gemäß 3, in welcher das Nabenteil 11 bezüglich des ortsfesten Bauteils 10 verriegelt ist.