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Die Erfindung betrifft ein Armband, insbesondere für eine Armbanduhr, und Verfahren zur Herstellung eines solchen Armbands.
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Dabei wird als Armbanduhr grundsätzlich eine Vorrichtung verstanden, die als mechanische Uhr mit Handaufzug, elektrische Uhr, Quarzuhr, Automatikuhr oder elektronische Uhr, als Smart-Watch oder als Fitnesstracker oder Fitnessuhr oder als eine Kombination davon bezeichnet oder verstanden wird. Der Begriff Armbanduhr soll dabei nicht beschränkend sein, auch wenn die Vorrichtung nicht unbedingt die Uhrzeit anzeigt.
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Im Stand der Technik sind Armbanduhren bekannt, die mit einem Armband an dem Arm einer Person befestigbar sind. Dabei sind Armbänder aus unterschiedlichen Materialien bekannt. So sind Armbänder aus Leder, Metall und aus Kunststoffen bekannt. Solche Armbänder haben den gemeinsamen Nachteil, dass sie eng am Arm des Benutzers anliegen und daher eine nur mäßige Belüftung des Arms erlauben, wo das Armand anliegt, was zu einer verstärkten Schweißbildung führt oder als solche wahrgenommen wird.
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Dabei sind insbesondere Kunststoffarmbänder, auch aus Kautschuk, bekannt geworden, welche Kanäle aufweisen, wobei der jeweilige Kanal auf der an dem Arm anliegenden Seite des Armbands, auch Unterseite genannt, und auf der vom Arm wegweisenden Seite des Armbands, auch Oberseite genannt, in Öffnungen ausmündet. Dadurch wird zwar eine gute Belüftung des Arms erreicht, die auf der dem Arm wegweisenden Seite des Armbands erkennbaren Öffnungen geben dem Armband allerdings einen sportlichen Charakter, der nicht immer erwünscht ist. Eine freie Gestaltung der vom Arm wegweisenden Oberfläche des Armbands ist nur eingeschränkt möglich bis unmöglich.
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In der
EP 2 753 208 B1 ist ein Armband einer Armbanduhr bekannt geworden, welches einen gliedrigen Kern mit einer oberseitigen Beschichtung und mit einer unterseitigen, an dem Arm anliegenden Beschichtung versehen ist, wobei die unterseitige Beschichtung auf der dem Arm zugewandten Seite des Armbands angeordnet ist und die oberseitige Beschichtung auf von dem Arm wegweisenden Seite angeordnet ist. Der Kern als auch die oberseitige und die unterseitige Beschichtung weisen Öffnungen auf, so dass ein Luftaustausch durch das Armband von der dem Arm zugewandten Seite zu der von dem Arm wegweisenden Seite erfolgen kann, wobei der Kern auch Querfugen zum seitlichen Luft- und Feuchtigkeitstransport aufweist. Eine solche Gestaltung eines Armbands ist sehr aufwändig und in der Herstellung daher auch sehr teuer und es weist die übliche sportliche Erscheinung aufgrund der Öffnungen auf, die nicht immer erwünscht ist.
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Die 10 2005 008 806 A1 offenbart ein Armband für eine Uhr, wobei das Armband auf der dem Arm zugewandten Unterseite weitgehend eben ausgebildet ist und über die Unterseite des Bandes vorstehende und im Abstand angeordnete und Belüftungskanäle vorgebende oder belassende Abstandshalter vorgesehen sind.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Armand für eine Armbanduhr zu schaffen, das eine gute Belüftung erlaubt und dennoch einfach und kostengünstig herstellbar ist und eine freie Gestaltung der von dem Arm wegweisenden Oberfläche erlaubt. Auch betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Armbands.
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Die Aufgabe zum Armband wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Armband, insbesondere für eine Armbanduhr, mit einem Armbandkörper mit einer an dem Arm anliegenden Unterseite, einer von dem Arm wegweisenden Oberseite und zwei sich im Wesentlichen gegenüberliegenden Schmalseiten, wobei in dem Armbandkörper zumindest einzelne Kanäle eingebracht sind, welche jeweils von der Unterseite hin zu einer der beiden Schmalseiten führen, wobei der jeweilige Kanal eine Öffnung in der Unterseite mit einer Öffnung in der Schmalseite verbindet. Dadurch wird erreicht, dass das Armband eine verbesserte Belüftung bewirkt und dennoch die Oberfläche des Armbands, also die Oberseite, frei gestaltbar ist. Auch haben die Kanäle den Vorteil, dass dadurch auch das Gewicht des Armbands reduziert wird.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn erste Kanäle vorgesehen sind, die von der Unterseite hin zu der einen Schmalseite führen und zweite Kanäle vorgesehen sind, die von der Unterseite hin zu der anderen Schmalseite führen. Damit wird die Feuchtigkeit und Luft zu beiden Seiten des Armbands abgeführt, was kurze Wege der Kanäle bewirkt, was die Belüftung verbessert. Auch können dadurch die Querschnitte der Kanäle vergrößert werden.
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Erfindungsgemäß weisen die Kanäle, wie erste und zweite Kanäle, einen geraden Verlauf von der Unterseite zu der jeweiligen Schmalseite auf. Dadurch wird ebenso die Effektivität der Kanäle verbessert.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Kanäle im Schnitt senkrecht zu ihrer Längsrichtung eine eckige, ovale oder runde Gestalt aufweisen. Dadurch lässt sich neben der geometrischen Struktur für den Querschnitt auch optisch ein ansprechendes Muster erzeugen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kanäle im Schnitt eine dreieckige Gestalt aufweisen, wobei benachbarte Kanäle verdreht zueinander ausgebildet sind, insbesondere um 180° verdreht zueinander ausgebildet sind. So lässt sich einfach eine hohe Dichte der Kanäle erzeugen.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn die Anordnung der Kanäle bezüglich einer Mittellinie des Armbandes symmetrisch angeordnet ist. So lässt sich neben einer Verbesserung der Entlüftungseigenschaften ebenso ein ansprechendes Muster erzeugen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Armband aus einem Kunststoff- oder Kautschukmaterial besteht. Dieses Material ist angenehm auf der Haut und auch gegenüber Feuchtigkeit weitgehend resistent.
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Die Aufgabe zum Verfahren wird mit den Merkmalen von Anspruch 8 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Armbands nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Armband durch ein Gussverfahren, wie insbesondere Spritzgussverfahren, hergestellt wird, wobei zum Einbringen der Kanäle von der Unterseite zu einer der Schmalseiten Schieber verwendet werden, die sich geneigt zur Unterseite des Armbands durch das Werkzeug des Armbands erstrecken. So lässt sich die Herstellung erleichtern.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schieber derart angeordnet werden, dass die Kanäle etwa einen Winkel von 15° bis 25° zur Unterseite des Armbands einnehmen. Entsprechend bilden sich im Armband Kanäle aus, die eine entsprechende Neigung aufweisen.
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Vorteilhaft ist dabei, wenn die Schieber gerade ausgebildet sind. So werden kurze, gerade Kanäle erzeugt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung detailliert erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Armbanduhr mit einem Armband gemäß der Erfindung,
- 2 eine schematische Darstellung eines Teils eines Armbands gemäß 1,
- 3 eine weitere schematische Darstellung eines Teils eines Armbands gemäß 1,
- 4 eine schematische Darstellung eines Teils eines Armbands gemäß 1,
- 5 eine schematische Darstellung eines Teils eines Armbands mit angedeuteten Schiebern zur Herstellung der Kanäle.
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Die 1 zeigt eine Armbanduhr 1 mit einem Armband 2 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Armband ist zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Armbandteile 3, 4 jeweils an der Uhr 5 befestigt sind. An einem der Armbandteile 3 ist eine Schnalle 6 vorgesehen, in welche das Ende 7 des anderen Armbandteils einführbar ist, um das Armband 2 zu schließen.
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Die beiden Armbandteile 3, 4 können auch einteilig ausgebildet sein oder anderweitig miteinander verbunden werden. Das Armband 2 besteht im Wesentlichen aus den Armbandteilen 3, 4, so dass im Weiteren grundsätzlich von dem Armband 2 als solches ausgeführt wird, wobei dabei je nach Gestaltung des Armbands 2 von einem einteiligen oder von einem mehrteiligen Armband mit den Armbandteilen 3, 4 ausgegangen wird.
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Das Armband 2, insbesondere für eine Armbanduhr 1, ist in den 2 bis 4 in verschiedenen Ansichten gezeigt. Dabei weist das Armband 2 einen Armbandkörper 8 mit einer an dem Arm anliegenden Unterseite 9, einer von dem Arm wegweisenden Oberseite 10 und zwei sich im Wesentlichen gegenüberliegenden Schmalseiten 11, 12 auf.
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Gemäß dem Erfindungsgedanken sind in den Armbandkörper 8 zumindest einzelne Kanäle 13 eingebracht, welche jeweils von der Unterseite 9 hin zu einer der beiden Schmalseiten 11, 12 führen, wobei der jeweilige Kanal 13 eine Öffnung 14 in der Unterseite 9 mit einer Öffnung 15 in der Schmalseite 11, 12 verbindet.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn erste Kanäle 13 vorgesehen sind, die von der Unterseite 9 hin zu der einen Schmalseite 11 führen und zweite Kanäle 13 vorgesehen sind, die von der Unterseite 9 hin zu der anderen Schmalseite 12 führen.
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Dabei ist es aus fertigungstechnischer Sicht einfacher, wenn die Kanäle 13, wie die ersten und die zweiten Kanäle 13, einen geraden Verlauf von der Unterseite 9 zu der jeweiligen Schmalseite 11, 12 aufweisen.
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Bevorzugt ist es, wenn die Kanäle 13 im Schnitt senkrecht zu ihrer Längsrichtung eine eckige, ovale oder runde Gestalt aufweisen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Kanäle 13 dreieckig im Schnitt.
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Dabei haben die Kanäle 13 im Schnitt eine dreieckige Gestalt, wobei benachbarte Kanäle 13 verdreht zueinander ausgebildet sind, insbesondere um 180° verdreht zueinander ausgebildet sind, siehe auch 1. Dies erhöht die Dichte der Kanäle.
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Um eine gute Entlüftung zu erreichen, ist die Anordnung der Kanäle 13 bezüglich einer Mittellinie 20 des Armbandes 2 symmetrisch angeordnet. Auch wird dadurch die Optik verbessert.
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Vorteilhaft besteht das Armband aus einem Kunststoff- oder Kautschukmaterial. Bei diesem Material kann ein Verfahren zur Herstellung eines Armbands verwendet werden, bei welchem das Armband durch ein Gussverfahren, wie insbesondere Spritzgussverfahren, hergestellt wird, wobei zum Einbringen der Kanäle 13 von der Unterseite 9 zu einer der Schmalseiten Schieber 21 verwendet werden, die sich geneigt zur Unterseite 9 des Armbands durch das Werkzeug des Armbands erstrecken. Dabei wird das Kunststoff- oder Kautschukmaterial in das jeweilige Werkzeug gespritzt, wobei dort, wo die Schieber vorgesehen sind, sich die Kanäle ausbilden.
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Dabei ist es vorteilhaft, wie in 5 zu erkennen ist, wenn die Schieber derart angeordnet werden, dass die Kanäle 13 etwa einen Winkel von 15° bis 25° zur Unterseite 9 des Armbands 2 einnehmen, vorzugsweise 15°, 20° oder 25°. Entsprechend verlaufen die Kanäle in einem Winkel zur Unterseite des Armbands.
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Wenn die Schieber gerade ausgebildet sind, wie es 5 zeigt, sind die Kanäle auch gerade ausgebildet, in Längsrichtung der Kanäle betrachtet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Armbanduhr
- 2
- Armband
- 3
- Armbandteil
- 4
- Armbandteil
- 5
- Uhr
- 6
- Schnalle
- 7
- Ende
- 8
- Armbandkörper
- 9
- Unterseite
- 10
- Oberseite
- 11
- Schmalseite
- 12
- Schmalseite
- 13
- Kanal
- 14
- Öffnung (in der Unterseite 9)
- 15
- Öffnung (in der Schmalseite 11, 12)
- 20
- Mittellinie
- 21
- Schieber