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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Durchgangskontrollvorrichtung für Personen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine solche Durchgangskontrollvorrichtung umfasst demnach mindestens ein Gehäuse, mindestens ein relativ zum Gehäuse beweglich gehaltenes Sperrelement, einen im Wesentlichen im Gehäuse angeordneten Antrieb zum Sperren und Freigeben und/oder Bewegen des Sperrelements, sowie eine Steuereinheit für den Antrieb, die mit einem Kontrollelement zum Erkennen einer Autorisierung zusammenwirkt. Die Steuereinheit steuert den Antrieb entsprechend der Autorisierung an, um das Sperrelement entweder zu sperren oder freizugeben und/oder zu bewegen.
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Durchgangskontrollvorrichtungen der vorliegenden Art sind weit verbreitet. Sie werden in der Regel zur Überwachung und Regulierung des Zugangs zu geschützten Bereichen verwendet, für die eine spezifische Autorisierung erforderlich ist, wie beispielsweise der Zugang zu einem Werksgelände, der Zugang zu Sportanlagen wie Stadien, Schwimmbäder und dergleichen, für die das Entrichten eines Eintrittsgelds erforderlich ist, der Zugang zu Sicherheitsbereichen auf Flughäfen, der Zugang zu U-Bahnhöfen, der Zugang zu öffentlichen Toilettenanlagen und dergleichen mehr. Hierfür enthält die Durchgangskontrollvorrichtung ein Sperrelement, das den Durchgang für Personen entweder freigibt oder sperrt, und zwar abhängig von einer spezifischen Autorisierung der jeweiligen Person. Diese Autorisierung kann das Bezahlen eines Eintrittsgeldes, das Vorzeigen bzw. Auflegen oder Eingeben eines Tickets und/oder eines Ausweises, das Erkennen von biometrischen Daten oder das Eintippen eines Zahlencodes sein.
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Wenn das Kontrollelement zum Erkennen einer Autorisierung feststellt, dass die vor dem Sperrelement stehende Person eine Autorisierung besitzt, die sie für einen Durchgang berechtigt, wird das Sperrelement freigegeben, so dass die Person hindurchgehen kann; dies ist bei Drehsperren und Drehkreuzen üblich. Gegebenenfalls wird das Sperrelement vom Antrieb nicht nur freigeben, sondern aktiv bewegt, um die autorisierte Person durchzulassen; dies ist bei Schrankensystemen oder Durchgangskontrollvorrichtungen mit schwenkbaren Türen üblich. Dementsprechend kann der Antrieb der vorliegenden Durchgangskontrollvorrichtung ein reiner Aktor zum Sperren und Entsperren des Sperrelements oder auch ein Motor zum aktiven Bewegen des Sperrelements sein.
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Das Gehäuse einer Durchgangskontrollvorrichtung der vorliegenden Art beherbergt den Antrieb und bildet das Lager für das Sperrelement. Dementsprechend muss es eine hohe Stabilität aufweisen, so dass das Sperrelement nicht unberechtigterweise bewegt werden kann, um einen Durchgang zu erzwingen. Gleichzeitig ist das Gehäuse normalerweise entlang einer Durchgangsrichtung langgestreckt ausgebildet, so dass zusammen mit einem Gehäuse einer zweiten, benachbarten Durchgangskontrollvorrichtung oder einem Wandelement ein Korridor vor dem Sperrelement gebildet wird. Dieser gewährleistet, dass hindurchgehende Personen nur einzeln an das Sperrelement herantreten können.
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Die Anforderungen an die Stabilität des Gehäuses sowie die oben erwähnte, ihm zugedachte Eigenschaft zur Bildung eines Korridors bedingen, dass das Gehäuse im Vergleich zum eigentlichen Sperrelement voluminös ausfällt, d.h. dass die Außenflächen des Gehäuses vergleichsweise großflächig ausgebildet sein müssen. Da die Wandungen des Gehäuses üblicherweise aus Edelstahl gefertigt werden, ergeben sich entsprechend hohe Kosten für das Gehäuse sowie ein unvorteilhaft hohes Gewicht.
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Angesichts der hohen mechanischen Oberflächenbelastungen durch eine Vielzahl von hindurchgehenden Personen, die gegebenenfalls noch mit Taschen und ähnlichem das Sperrelement passieren, ist es jedoch kaum möglich, einen Ersatz für den Werkstoff Edelstahl zu finden. Denn Kunststoffe oder Kunststoffverbundwerkstoffe, mit denen die Edelstahloberflächen ersetzt werden könnten, können nach wie vor die eigenstabilen Eigenschaften eines Edelstahls nicht aufweisen, so dass es bislang nicht in Betracht gezogen wurde, das Gehäuse einer Durchgangskontrollvorrichtung der vorliegenden Art im Wesentlichen aus Kunststoff oder einem Kunststoffverbundwerkstoff zu fertigen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Durchgangskontrollvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weiterzubilden, dass der bislang für das Gehäuse verwendete Werkstoff Edelstahl weitgehend durch Kunststoff oder einen Kunststoffverbundwerkstoff ersetzt werden kann.
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Gelöst ist diese Aufgabe mit einer Durchgangskontrollvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Durchgangskontrollvorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 12 niedergelegt.
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Eine erfindungsgemäße Durchgangskontrollvorrichtung für Personen, die mindestens ein Gehäuse, mindestens ein relativ zum Gehäuse beweglich gehaltenes Sperrelement, einen im Wesentlichen im Gehäuse angeordneten Antrieb zum Sperren und Freigeben und/oder Bewegen des mindestens eine Sperrelements sowie eine Steuereinheit für den Antrieb umfasst, die mit einem Kontrollelement zum Erkennen einer Autorisierung zusammenwirkt und so ausgestaltet ist, dass sie den Antrieb entsprechend der Autorisierung ansteuert, um das Sperrelement entweder zu sperren oder freizugeben und/oder zu bewegen, weist demnach ein Gehäuse auf, das mit einem Rahmenelement aus einem Kunststoff oder einem Kunststoffverbundwerkstoff, mit einer innerhalb des Rahmenelements angeordneten Stützstruktur für das Sperrelement und den Antrieb sowie mit einer hinteren und einer vorderen Abdeckplatte aufgebaut ist, die im Wesentlichen aus einem Kunststoff oder einem Kunststoffverbundwerkstoff bestehen und am Rahmenelement befestigt sind.
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Die erfindungsgemäße Rahmenbauweise ermöglicht, das Gehäuse im Wesentlichen aus Kunststoff oder einem Kunststoffverbundwerkstoff zu fertigen, so dass auf den kostspieligen Werkstoff Edelstahl verzichtet werden kann. Es ergeben sich hierbei sehr deutliche Gewichtseinsparungen, so dass sich auch die Kosten für den Transport und den Aufbau einer erfindungsgemäßen Durchgangskontrollvorrichtung verringern. Ein Kunststoffgehäuse bietet im Vergleich zu einem Edelstahlgehäuse außerdem die Vorteile einer angenehmeren Haptik, einer deutlich größeren Gestaltungsfreiheit und einer leichteren Qualitätssicherung bei der Fertigung. Im Gegensatz zu Edelstahl erleidet ein Kunststoff oder Kunststoffverbundwerkstoff keine bleibenden Verformungen bei Schlagbeanspruchung, und er hat eine elektrisch isolierende Wirkung, was aus Sicherheitsgründen von großem Vorteil ist. Kunststoffoberflächen sind nicht zuletzt sehr viel leichter zu reinigen als Edelstahloberflächen, und eine Edelstahloberfläche kann sich aufgrund ihrer Eigenschaft als selektiver Absorber unter Sonneneinstrahlung so stark aufheizen, dass Verletzungsgefahr für Personen besteht; dieses Problem kennen Kunststoffoberflächen nicht.
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Das erfindungsgemäß vorgesehene Rahmenelement, das wegen der üblicherweise langgestreckten, wandartigen Form des Gehäuses vorzugsweise in etwa einen schmalen, langgestreckten Quader umschreibt, ist in der Lage, die zur Führung der hindurchgehenden Personen notwendige Stabilität des Gehäuses zu gewährleisten. Denn ein Rahmenelement aus Kunststoff kann massiv und stabil ausgebildet sein, beispielsweise mit einem Doppel-T-Träger-Querschnittsprofil, was das Gehäuse insgesamt biege- und verwindungssteif macht, auch wenn die am Rahmenelement erfindungsgemäß angebrachten vorderen und hinteren Abdeckplatten ebenfalls aus Kunststoff bestehen und dementsprechend an sich nur wenig biege- und verwindungssteif sind.
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Die notwendige Stabilität des Sperrelements hingegen wird erfindungsgemäß mit einer innerhalb des Rahmenelements angeordneten Stützstruktur gewährleistet. Diese wird in der Regel aus Metallrohren oder Metallprofilen bestehen, die die Kräfte aufnehmen, die auf das Sperrelement wirken, die jedoch, da sie innerhalb des Gehäuses angeordnet sind, zwar aus stabilen, jedoch nicht notwendigerweise aus hochwertigen, oberflächenunempfindlichen Werkstoffen bestehen müssen.
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Erfindungsgemäß ist also erkannt worden, dass die Stabilitätsanforderungen für eine Durchgangskontrollvorrichtung der vorliegenden Art mit einer separaten Betrachtung der einwirkenden Kräfte modifiziert werden können: Einerseits werden auf das Sperrelement einwirkende Kräfte in das Gehäuse eingeleitet, und andererseits muss das Gehäuse direkt angreifenden Kräften standhalten. Diese Kräfte können von unterschiedlichen Elementen des Gehäuses aufgenommen werden. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Gehäuses, mit dem einerseits die Stabilität des Gehäuses an sich durch eine Rahmenbauweise erzielt wird, und mit dem andererseits die auf das Sperrelement einwirkenden Kräfte im Wesentlichen von einer zusätzlichen Stützstruktur aufgenommen werden, ist es erstmals möglich, den überwiegenden Teil des Gehäuses einer Durchgangskontrollvorrichtung aus Kunststoff oder einem Kunststoffverbundwerkstoff zu fertigen. Dies bringt erhebliche Kostenvorteile mit sich.
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Bevorzugterweise erstreckt sich die Stützstruktur für das Sperrelement und den Antrieb bis zu einem Fuß des Gehäuses und kann dort direkt mit dem Boden verbunden werden, auf dem die erfindungsgemäße Durchgangskontrollvorrichtung aufgestellt ist. So werden die Kräfte, die auf das Sperrelement wirken, im Wesentlichen direkt in die Bodenbefestigung eingeleitet und ansonsten von der Stützstruktur übernommen, ohne dass die Kräfte notwendigerweise in das Rahmenelement des Gehäuses eingeleitet werden.
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Ein weiteres Problem bei Durchgangskontrollvorrichtungen nach dem Stand der Technik besteht darin, dass diese - entsprechend ihrer Bestimmung - ohne Überwachung durch Personal an öffentlich zugänglichen Stellen eines abgesperrten Bereichs stehen und somit Manipulationsversuchen ausgesetzt sind. Das Gehäuse einer Durchgangskontrollvorrichtung darf daher ohne Gewalteinwirkung nicht leicht von außen zu öffnen sein, insbesondere nicht mit einfachen Werkzeugen, die allgemein gebräuchlich sind und beispielsweise als Taschenmesser oder Multifunktionswerkzeug mit sich geführt werden. Gehäuse von bekannten Durchgangskontrollvorrichtungen sind daher zum Teil mit Schlössern und zum Teil mit Befestigungselementen versehen, die Spezialwerkzeug erfordern; denn es muss trotz allem die Möglichkeit bestehen, das Gehäuse zu Wartungszwecken oder im Fall einer Funktionsstörung öffnen zu können.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vereinfacht den Schutz des Gehäuses gegen ein unautorisiertes Öffnen dadurch, dass zumindest eine der hinteren und vorderen Abdeckplatten mittels einrastender Steckverbindungen befestigt ist. Es braucht dann nur noch wenige sichere Befestigungselemente, wie Verschraubungen, die leichter gegen Manipulationen geschützt werden können.
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Ein besonders vorteilhafter Aspekt der erfindungsgemäßen Durchgangskontrollvorrichtung, der unabhängig von den Werkstoffen ist, die für das Gehäuse verwendet werden, besteht darin, dass das Gehäuse keine von außen zugänglichen Verbindungs- oder Verriegelungselemente aufweist.
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Dies wird erfindungsgemäß erzielt, indem die hintere Abdeckplatte des Gehäuses mittels umfangsverteilt angeordneten Schraubverbindungen am Rahmenelement befestigt ist, die vordere Abdeckplatte mittels umfangsverteilt angeordneten, einrastendenden Steckverbindungen am Rahmenelement und/oder an der hinteren Abdeckplatte befestigt ist, und an der vorderen Abdeckplatte eine Ausnehmung für die Stützstruktur und/oder den Antrieb vorgesehen ist. Diese Ausnehmung ist mit einer zusätzlichen Abdeckung abgedeckt, und in einem Bereich der vorderen Abdeckplatte, der von der zusätzlichen Abdeckung ebenfalls überdeckt ist, ist mindestens eine Schraubverbindung zwischen der vorderen Abdeckplatte und dem Rahmenelement und/oder der hinteren Abdeckplatte vorgesehen, um die Steckverbindungen der vorderen Abdeckplatte zu sichern. Die zusätzliche Abdeckung ist ihrerseits mit einrastenden Steckverbindungen an der vorderen Abdeckplatte und/oder dem Rahmenelement befestigt, und sie ist erfindungsgemäß nur durch Aufbringen einer hinsichtlich Angriffsort und Richtung vorbestimmten Kraft, oder aber durch ein Spezialwerkzeug, das an der richtigen Stelle angesetzt werden muss, aus dieser Steckverbindung zu lösen.
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Durch diese Ausbildung des Gehäuses ist dieses außen völlig frei von Schlössern oder von außen zugänglichen Befestigungselementen, so dass von außen nicht erkennbar ist, wie das Gehäuse gehöffnet werden kann. Erst nach Entfernen der zusätzlichen Abdeckung, was nur einer Person möglich ist, die weiß, wo sie ein Spezialwerkzeug oder eine bestimmte Kraft ansetzen muss, um die Abdeckung aus ihren einrastenden Steckverbindungen lösen zu können, werden Schraubverbindungen zugänglich, um das Lösen der vorderen Abdeckplatte zu ermöglichen.
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Das Gehäuse der erfindungsgemäßen Durchgangskontrollvorrichtung wird vorzugsweise relativ schmal ausgebildet, wobei das Rahmenelement die Seitenflächen und eine Deckfläche des Gehäuses bildet, während die vordere und die hintere Abdeckplatte die Seitenflächen und die Deckfläche freilassen.
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Hierbei ist es bevorzugt, wenn das Kontrollelement zum Erkennen einer Autorisierung an mindestens einer Ecke des Gehäuses angeordnet ist, die eine Seitenfläche mit der Deckfläche verbindet. Dieses Kontrollelement kann beispielsweise ein kontaktloser Kartenleser oder ein Scanner zum Erkennen von Tickets, Ausweisen oder Fingerabdrücken und dergleichen mehr sein. Es ist daher vorteilhaft, wenn er an einer oberen Ecke des Gehäuses angeordnet ist, auf die eine hindurchgehende Person direkt zugeht, wenn sie sich der Durchgangskontrollvorrichtung nähert.
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Um die Stabilität des Gehäuses der erfindungsgemäßen Durchgangskontrollvorrichtung bedarfsweise zu erhöhen, kann es vorteilhaft sein, wenn das Rahmenelement in einem Bereich, in dem sich die Stützstruktur bis zum Fuß des Gehäuses erstreckt, mit mindestens einem Metallprofil verstärkt ist. Ebenso kann es vorteilhaft sein, wenn das Rahmenelement an der Deckfläche des Gehäuses mit mindestens einem Metallprofil verstärkt ist.
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Die erfindungsgemäße Durchgangskontrollvorrichtung ist vorzugsweise als an sich bekannte Drehsperre ausgestaltet, d.h. das Sperrelement ist eine Drehsperre mit drei in einem Drehwinkel von etwa 120° beabstandet angebrachten Sperrarmen. Diese Sperrarme sind vom Gehäuse bzw. dem Antrieb ausgehend nach Art eines Dreibeins angeordnet, d.h. sie spannen einen Tetraeder auf, wobei in einer Sperrposition ein Sperrarm horizontal in den Durchgang hineinragt, während die beiden anderen Sperrarme nach unten zeigen und aus dem Durchgang herausgedreht sind. Eine in etwa 45 ° zur Horizontalen stehende Drehachse ermöglicht, dass jeder der drei Sperrarme durch Drehen des Sperrelements in die horizontale Position gebracht werden kann, wobei gleichzeitig eine am zuvor horizontal stehenden Sperrarm befindliche Person durch eine Drehung des Sperrelements hindurchgelassen wird.
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Alternativ kann das Sperrelement auch mindestens ein um eine vertikale Achse schwenkbares Türelement enthalten, das vom Antrieb aus einer Sperrposition, in der das Türelement in den Durchgang hineinreicht, in eine Durchgangsposition und zurück verschwenkt werden kann.
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Als weitere Alternative kann das Sperrelement mindestens ein um eine horizontale Achse aus dem Gehäuse ausschwenkbares und in dieses zurückschwenkbares Plattenelement enthalten, das gegebenenfalls nach Art eines an sich bekannten Teleskopfächers ausgebildet ist.
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Die erfindungsgemäße Rahmenbauweise des Gehäuses ermöglicht, dieses modular zu verwenden, so dass es mit unterschiedlich ausgestalteten Sperrelementen versehen werden kann, die jeweils an sich bekannt sind, wie die bereits genannten Drehsperren, Türelemente oder Plattenelemente sowie Schrankensysteme und dergleichen mehr. Eine solche modulare Ausgestaltung des Gehäuses verringert die Kosten zur Herstellung von Durchgangskontrollvorrichtungen für Personen noch weiter.
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Ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Durchgangskontrollvorrichtung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines als Drehsperre ausgebildeten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Durchgangskontrollvorrichtung;
- 2 eine Explosionsdarstellung des Gehäuses der Durchgangskontrollvorrichtung aus 1;
- 3 die Durchgangskontrollvorrichtung aus 1 ohne Sperrelement;
- 4 die Durchgangskontrollvorrichtung aus 1 mit geöffnetem Gehäuse;
- 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgestalteten Durchgangskontrollvorrichtung, teilweise dargestellt;
- 6 ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgestalteten Durchgangskontrollvorrichtung.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgestalteten Durchgangskontrollvorrichtung in perspektivischer Darstellung zu sehen. Sichtbar sind hierbei ein Gehäuse 1 mit einem Rahmenelement 2, das zwei Seitenflächen 3 und eine Deckfläche 4 sowie einen Fuß 5 des Gehäuses bildet, eine vordere Abdeckplatte 6, die aus Kunststoff (PU) gefertigt ist, eine zusätzliche Abdeckung 7, ebenfalls aus Kunststoff (PU), sowie ein Sperrelement 8. Das Sperrelement 8 ist vorliegend als Drehsperre mit drei Sperrarmen 9 ausgebildet, die sich um eine Drehachse drehen können, welche durch einen Treffpunkt der drei Achsen der Sperrarme 9 hindurchgeht und in etwa 45° gegen die Horizontale geneigt ist. Die Sperrarme 9 sind in Rotationsrichtung jeweils 120° voneinander beanstandet und spannen ein Tetraeder auf, wobei sie zwischen sich jeweils ebenfalls einen Winkel von ca. 45° einschließen. Dies führt dazu, dass in einer Sperrposition, die in 1 dargestellt ist, ein Sperrarm 9 horizontal vom Gehäuse 1 absteht und den Durchgang sperrt, während die beiden anderen Sperrarme 9 in einer Projektion in Durchgangsrichtung senkrecht nach unten weisen, so dass sie den Durchgang nicht behindern.
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In einem Verbindungsbereich zwischen der vorderen Seitenfläche 3 und der Deckfläche 4 ist ein Kontrollelement 10 angeordnet, welches vorliegend als kontaktloser Nahfeld-Kartenleser ausgestaltet ist. Eine Person mit einer sie autorisierenden Karte kann diese beim Annähern an das Sperrelement 8 an das Kontrollelement 10 halten oder die Karte dort auflegen, woraufhin eine (hier nicht sichtbare) Steuereinheit einen (hier ebenfalls nicht sichtbaren) Antrieb unter der zusätzlichen Abdeckung 7 so ansteuert, dass dieser das Sperrelement 8 freigibt. Die autorisierte Person kann dann den oberen, horizontal verlaufenden Sperrarm 9 in Durchgangsrichtung wegdrücken, wodurch sich alle drei Sperrarme 9 um die gemeinsame Drehachse drehen und hinter der durchgegangenen Person der nächste Sperrarm 9 nach oben in die horizontale Position gelangt. Dort wird das Sperrelement 8 wiederum durch den Antrieb gesperrt, um einen nicht autorisierten Durchgang zu verhindern.
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Wie bereits erwähnt, besteht die vordere Abdeckplatte 6 wie auch die (hier nicht sichtbare) hintere Abdeckplatte aus Polyurethan und kann entsprechend kostengünstig gefertigt werden. Auch das Rahmenelement 2 ist aus einem Kunststoff gefertigt, vorzugsweise ebenfalls PU, wobei die Deckfläche 4 farbig beschichtet ist. Das Kontrollelement 10 kann einfach in das Rahmenelement 2 integriert oder innerhalb des Gehäuses 1 an dieses angesetzt werden, so dass es entsprechend geschützt ist. Da das Rahmenelement 2 aus Kunststoff gefertigt ist, behindert es die drahtlose Kommunikation zwischen dem Kontrollelement 10 und einer von außen in dessen Nähe gebrachten Karte nicht.
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Wie man anhand dieser Darstellung erkennt, weist das Gehäuse 1 eine langgestreckte Form auf und bildet hierdurch ein Wandelement eines Korridors für Personen, die durch das Sperrelement 8 hindurchtreten wollen. Dieser Korridor hat eine entsprechende Vereinzelungswirkung, so dass nur die jeweils autorisierte Person durchgelassen wird. Dementsprechend groß sind die Dimensionen der Außenflächen des Gehäuses 1, so dass die Einsparung an Kosten und Gewicht signifikant ist, die sich daraus ergibt, dass alle Außenflächen des Gehäuses 1 aus Kunststoff, anstatt wie früher üblich aus Edelstahl gefertigt sind.
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2 zeigt das Gehäuse 1 der Durchgangskontrollvorrichtung aus 1 in einer Explosionsdarstellung. Deutlich erkennbar ist das erfindungsgemäße, zentrale Rahmenelement 2 aus Kunststoff, das auch die Seitenflächen 3 und die Deckfläche 4 bildet. Daran angebracht sind eine hintere Abdeckplatte 11 und die vordere Abdeckplatte 6. Letztere ist mit einer Ausnehmung 12 versehen, durch die hindurch das (hier weggelassene) Sperrelement 8 mit einer im Inneren des Gehäuses 1 angeordneten (hier ebenfalls weggelassenen) Stützstruktur verbunden ist. Eine Trennplatte 13 deckt hierbei den (nicht dargestellten) Antrieb nach außen ab.
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Wie anhand 2 verdeutlicht wird, wird die hintere Abdeckplatte 11 mit umfangsverteilt angebrachten Schraubverbindungen am Rahmenelement 2 befestigt. Die vordere Abdeckplatte 6 hingegen wird mittels einrastender Steckverbindungen 14 an der hinteren Abdeckplatte 11 befestigt. Auch die zusätzliche Abdeckung 7, die zum Abdecken der Ausnehmung 12 in der vorderen Abdeckplatte 6 vorgesehen ist, wird mittels einrastenden Steckverbindungen 14 befestigt, und zwar an der vorderen Abdeckplatte 6. Diese sind so ausgestaltet, dass die Abdeckung 7 nur dann von der vorderen Abdeckplatte 6 ohne übermäßige Gewalteinwirkung gelöst werden kann, wenn ein spezielles Aushebelwerkzeug an der richtigen Stelle angesetzt wird.
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Dieser Aufbau des Gehäuses 1 ermöglicht, dass das Gehäuse 1 im fertig montierten Zustand keinerlei von außen zugängliche Befestigungselemente aufweist (vgl. 1).
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Wie in 3 erkennbar ist, ist die vordere Abdeckplatte 6 keineswegs nur gesteckt. Vielmehr befinden sich unterhalb der Abdeckung 7, die hier weggelassen ist, vier Schraubverbindungen 15, die die vordere Abdeckplatte 6 am Rahmenelement 2 sichern. Diese Schraubverbindungen 15 sind allerdings erst dann zugänglich, wenn die Abdeckung 7 (wie dargestellt) abgenommen worden ist.
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Wie 3 ebenfalls zeigt, sitzt hinter der Trennplatte 13 ein Antrieb 16 für die Sperrarme 9 bzw. das gesamte Sperrelement 8. Auch eine Steuereinheit 17 ist in das Gehäuse 1 integriert.
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4 zeigt eine Ansicht wie 3, jedoch ist hier die vordere Abdeckplatte 6 weggelassen worden. Hierdurch wird deutlich, dass der Antrieb 16 und mit diesem das gesamte Sperrelement 8 an einer Stützstruktur 18 befestigt ist, welche sich bis zum Fuß 5 des Gehäuses 1 fortsetzt und die Kräfte, die auf die einzelnen Sperrarme 9 wirken, im Wesentlichen in die Bodenbefestigung der Durchgangskontrollvorrichtung einleitet. Zur Stabilisierung sind an den unteren Holmen des Rahmenelements 2 jeweils Metallprofile 19 angebracht. Auch die Stützstruktur 18 selbst ist als Metallprofil ausgebildet.
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Die Stützstruktur 18 ist auch am oberen Holm des Rahmenelements 2 befestigt, so dass dort ein weiteres Metallprofil 20 zur Versteifung des Rahmenelements 2 vorgesehen ist. Die Steuereinheit 17 sitz auf einer Platte, welche ihrerseits an der Stützstruktur 18 befestigt ist.
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Wie aus 4 weiterhin deutlich wird, umfasst der Antrieb 16 beim vorliegenden Ausführungsbeispiel auch einen Motor 21, d.h. der Antrieb ist kein bloßer Aktor, der das Sperrelement 8 nach erfolgter Autorisierung freigibt und nach dem Hindurchgehen einer Person wieder sperrt, sondern die Drehsperre wird aktiv bewegt, sobald eine Person, die sich erfolgreich autorisiert hat, gegen den oben stehenden, horizontal in den Durchgang reichenden Sperrarm 9 stößt.
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4 verdeutlicht schließlich auch, dass durch die erfindungsgemäße Idee, das Gehäuse 1 mit einer Rahmenkonstruktion, also mit einem Rahmenelement 2 aus Kunststoff aufzubauen, und die für das Sperrelement 8 notwendige Stabilität durch eine im Gehäuse 1 integrierte, vom Rahmenelement 2 an sich separate Stützstruktur 18 zu schaffen, die zwar vorzugsweise aus einem Metallprofil oder einer Profil- oder Rohrkonstruktion besteht, jedoch nicht aus Edelstahl gefertigt sein muss, die Außenhülle des Gehäuses 1 komplett aus Kunststoff gefertigt werden kann, was verglichen mit dem bisher verwendeten Werkstoff Edelstahl signifikante Kosteneinsparungen ermöglicht.
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5 zeigt, in einer Darstellung entsprechend 4, Teile eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäß ausgestalteten Durchgangskontrollvorrichtung. Hier ist wiederum dasselbe Rahmenelement 2 aus Kunststoff das zentrale Teil des Gehäuses 1, das dann noch mit (hier nicht dargestellten) vorderen und hinteren Abdeckplatten vervollständigt wird. Das Sperrelement 8, das wiederum von einer im Gehäuse 1 integrierten, separaten Stützstruktur 18 gehalten wird, ist allerdings anders ausgebildet. Es handelt sich hier um ein Sperrelement 8, das ein teleskopartig aus dem Gehäuse ausschwenkbares und in dieses zurückschwenkbares Plattenelement 22 beinhaltet. Die Schwenkachse ist hierbei horizontal und entlang einer Durchgangsrichtung angeordnet, so dass das Plattenelement 22 im ausgeschwenkten Zustand den Durchgang sperrt, während der Durchgang freigegeben wird, wenn das Plattenelement 22 in das Gehäuse 1 zurückgeschwenkt wird.
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6 zeigt schließlich eine Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Durchgangskontrollvorrichtung. Auch diese ist wiederum mit demselben Rahmenelement 2 aus Kunststoff aufgebaut, wobei als Sperrelement 8 ein Türelement 23 vorgesehen ist, das um eine vertikale Achse in den Durchgang hinein sowie aus diesem herausgeschwenkt werden kann, um den Durchgang zu sperren oder freizugeben.
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Anhand der 5 und 6 wird verdeutlicht, dass die erfindungsgemäße Rahmenbauweise einen modularen Aufbau einer ganzen Familie von Durchgangskontrollvorrichtungen ermöglicht, die jeweils unterschiedliche Sperrelemente bzw. unterschiedliche Sperr- und Freigabetechniken verwirklichen. Die Möglichkeit eines solchen modularen Aufbaus ist ebenfalls ein Vorteil der vorliegenden Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht also insgesamt, Durchgangskontrollvorrichtungen für Personen mit unterschiedlichen, an sich bekannten Sperrelementen, deren Funktionsweise und Aufbau an sich bekannt sind, deutlich kostengünstiger als bisher herstellen und das Design sowie die Sicherheit gleichzeitig verbessern zu können.