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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hubmechanismus einer Ablage eines Möbels oder Haushaltsgerätes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Möbel oder Haushaltsgerät.
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Ein solcher Hubmechanismus mit einer Scherenmechanik als Hubeinrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 2015 102 500 A1 bekannt. Der Schiebe- und Hubmechanismus dient hier dem Anheben eines Geschirrkorbs eines Geschirrspülers. Der Hubmechanismus besteht dabei im Wesentlichen aus einer Scherenmechanik mit zwei gekreuzten über ein Drehgelenk miteinander verbundenen Scherenhebeln. Die Scherenhebel sind mit einem Ende über ein Drehgelenk fest an einer Basis oder der Ablage und mit dem anderen Ende über ein Drehgelenk drehbar und zusätzlich linear verschiebbar an der Ablage bzw. der Basis befestigt.
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Zum Anheben und Absenken der Ablage aus einer unteren in eine obere Be- und Entladeposition weist der Hubmechanismus darüber hinaus einen Schwenkhebel auf, der einen Betätigungsgriff aufweist und der einerseits mit der Ablage und andererseits mit der Scherenmechanik gekoppelt ist.
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Ein solcher Hubmechanismus hat sich an sich in der Praxis bewährt.
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Wünschenswert ist es, den Hubmechanismus hinsichtlich seines Montageaufwands zu reduzieren sowie eine der Reduzierung von Klemm- bzw. Scherstellen zu realisieren.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Hubmechanismus einer Ablage eines Möbels oder Haushaltsgerätes sowie ein Möbel oder Haushaltsgerät der eingangs genannten Art mit reduziertem Montageaufwand und einer verringerten Zahl von Klemm- bzw. Scherstellen bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Hubmechanismus mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Möbel oder Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Hubmechanismus einer Ablage eines Möbels oder Haushaltsgerätes weist eine Scherenmechanik mit wenigstens zwei gekreuzten und über ein Drehgelenk miteinander verbundenen Scherenhebeln zum Anheben und Absenken der Ablage auf.
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Dabei ist ein erster Scherenhebel an einem ersten Ende über ein Drehgelenk drehbar und verschiebbar an einer Basis angeordnet. Ein zweiter Scherenhebel ist an einem ersten Ende ortsfest und über ein Drehgelenk drehbar an der Basis angeordnet. Ein zweites Ende des ersten Scherenhebels ist ortsfest und über ein Drehgelenk drehbar und ein zweites Ende des zweiten Scherenhebels über ein Drehgelenk drehbar und verschiebbar an der Ablage angeordnet.
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Der Hubmechanismus weist des Weiteren einen mit der Scherenmechanik und der Ablage gekoppelten Schwenkhebel auf, der zum Anheben der Ablage aus einer unteren Endposition in eine obere Endposition in einer Anheberichtung und zum Absenken aus einer oberen Endposition in die untere Endposition in einer Absenkrichtung verschwenkbar ist.
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Der Schwenkhebel ist über einen Kniehebel drehgelenkig mit einem der Drehgelenke der Scherenhebel verbunden.
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Durch die Anbindung des Schwenkhebels an eines der Drehgelenke der Scherenhebel wird der Montageaufwand des Hubmechanismus reduziert.
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Darüber hinaus wird eine Klemm- bzw. Scherstelle dadurch eingespart, dass die eine Anbindung des Schwenkhebels an ein zur Verschwenkung der Scherenhebel bereits genutztes Drehgelenk angebunden wird.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist der Schwenkhebel über einen Kniehebel drehgelenkig mit dem die Scherenhebel miteinander verbindenden Drehgelenk verbunden.
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Dadurch wird zusätzlich ermöglicht, den Kniehebel großenteils verdeckt zwischen den Scherenhebeln und der Ablage anzuordnen, was die Gefahr, dass ein Benutzer bei Betätigung des Hubmechanismus sich einen Finger in dem Hubmechanismus klemmt, weiter reduziert.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist das Drehgelenk als ein in Bohrungen des Kniehebels und der Scherenhebel aufgenommener Drehbolzen ausgebildet.
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Der Drehbolzen weist dabei bevorzugt ein Kopfstück auf, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Bohrung des an diesem anliegenden Kniehebels oder Scherenhebels, was eine eindeutige Anordnung des Drehbolzens und damit eine erleichterte Montage ermöglicht.
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Das Halsstück des Drehbolzens weist bevorzugt wenigstens eine Stufe auf, an der im montierten Zustand einer der Scherenhebel oder der Kniehebel anliegt.
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Dadurch wird aufgrund der Formgestalt des Drehbolzens ein Aneinanderreiben der Scherenhebel oder des Kniehebels im Betrieb verhindert.
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Die Basis des Hubmechanismus ist bevorzugt als Boden oder als Auszugsführung ausgebildet.
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Im Falle der Ausführung der Basis als Auszugsführung weist diese zumindest eine am Möbel oder Haushaltsgerät befestigbare Führungsschiene und eine auf der Führungsschiene geführte Laufschiene auf, wobei das Drehgelenk am ersten Ende des ersten Scherenhebels auf der Laufschiene verschiebbar geführt und das Drehgelenk am ersten Ende des zweiten Scherenhebels auf der Laufschiene ortsfest befestigt ist.
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Das Drehgelenk am ersten Ende des ersten Scherenhebels ist dabei bevorzugt an einer auf der Laufschiene verschiebbar geführten Adapterschiene befestigt.
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Das erfindungsgemäße Möbel oder Haushaltsgerät zeichnet sich durch einen wie oben beschriebenen Hubmechanismus aus.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Hubmechanismus,
- 2 eine Schnittansicht durch eine in 1 mit II bezeichnete Schnittebene,
- 3 eine perspektivische Darstellung des in 1 gezeigten Hubmechanismus,
- 4 eine perspektivische Explosionsdarstellung des in 3 gezeigten Hubmechanismus,
- 5 eine perspektivische Ansicht eines als Geschirrspüler ausgebildeten Haushaltsgerätes mit einer Ablage und einem daran befestigten Hubmechanismus in einer unteren abgesenkten Endposition und
- 6 eine perspektivische Darstellung des in 5 gezeigten Geschirrspülers mit in die obere Endposition angehobener Ablage.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Hubmechanismus, der Ablage, des Drehgelenks, der Scherenhebel, der Schwenkhebel und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In den 1 bis 6 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Hubmechanismus 1 einer Ablage 8 eines Möbels oder Haushaltsgerätes 10, hier eines Geschirrspülgerätes mit einer als Drahtgitterkorb ausgeführten Ablage 8 gezeigt.
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Der Hubmechanismus 1 ist in den 5 und 6 nur auf einer Seite der Ablage 8 angebracht. Denkbar ist jedoch auch, beidseitig der Ablage 8 einen solchen Hubmechanismus zur Stabilisierung der Ablage 8 vorzusehen.
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Der Hubmechanismus 1 selbst ist in den 1, 3 und 4 im Detail dargestellt.
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Der Hubmechanismus 1 weist eine Scherenmechanik mit zwei gekreuzten und über ein Drehgelenk 7 drehbar miteinander verbundenen Scherenhebeln 2, 3 auf, die dem Anheben und Absenken der Ablage 8 dienen.
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Die hier dargestellten Scherenhebel 2, 3 sind von etwa z-förmiger Gestalt und weisen zentral eine als Bohrung ausgebildete Gelenkaufnahme 25, 35 auf, durch die ein als Drehbolzen ausgebildetes Drehgelenk 7 durchgeführt ist.
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Zur Anbindung der Ablage 8 über die Scherenmechanik an einer Basis 9 des Möbels oder Haushaltsgerätes 10 sind erste Enden 21, 31 des ersten Scherenhebels 2 und des zweiten Scherenhebels 3 mit Gelenkaufnahmen 23, 33 versehen, die über ein jeweiliges Drehgelenk 12, 13 das durch eine entsprechende Bohrung einer Gelenkaufnahme 94 der Basis 9 eine Schwenkbewegung des ersten Scherenhebels 2 und des zweiten Scherenhebels 3 relativ zur Gelenkaufnahme 94 der Basis 9 ermöglicht.
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Dabei ist die Gelenkaufnahme 94 am ersten Ende 21 des ersten Scherenhebels 2 verschiebbar auf der Basis 9 festgelegt.
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Dazu ist in der hier gezeigten Ausführungsvariante, bei die Basis 9 als Auszugsführung ausgebildet ist, mit einer am Möbel oder Haushaltsgerät 10 befestigten Führungsschiene (nicht gezeigt) und einer auf der Führungsschiene geführten ersten Laufschiene 91 und einer darauf geführten zweiten Laufschiene 92, wobei das Drehgelenk 12 am ersten Ende 21 des ersten Scherenhebels 2 auf der Laufschiene 92 verschiebbar geführten Adapterschiene 93 befestigt ist.
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Das erste Ende 31 des zweiten Scherenhebels 3 und dass an diesem befestigten Drehgelenk 13 ist ortsfest auf der Laufschiene 92 festgelegt.
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Ein zweites Ende 22 des ersten Scherenhebels 2 ist ortsfest und über ein Drehgelenk 14 drehbar an der Ablage 8 angeordnet.
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Ein zweites Ende 32 des zweiten Scherenhebels 3 ist über ein Drehgelenk 15 drehbar und verschiebbar an der Ablage 8 angeordnet.
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Zur Ermöglichung einer Linearverschiebung ist an der Ablage 8 ein Halteelement 5 befestigt.
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Das an einer Seitenfläche der Ablage 8 befestigte Halteelement 5 weist ein erstes Ende 51 auf, das über das Drehgelenk 14 mit dem zweiten Ende des ersten Scherenhebels 2 angebunden ist. Das Drehgelenk 14 ist dabei in einer Gelenkaufnahme 55 des Halteelements 5 aufgenommen.
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Ein zweites Ende 52 des Halteelements 5 weist eine Linearführung 53 auf, in der das Drehgelenk 15 aufgenommen ist.
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Zum Anheben und Absenken der Ablage 8 aus einer unteren Endposition, gezeigt in 5, in eine obere Endposition, gezeigt in 6 in einer Anheberichtung A bzw. zum Absenken aus der oberen Endposition in eine untere Endposition in einer Absenkrichtung S weist der Hubmechanismus 1 einen mit der Scherenmechanik und der Ablage 8 gekoppelten Schwenkhebel 4 auf.
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Der Schwenkhebel 4 ist, wie in den 2 und 3 gezeigt, über einen Kniehebel 6 drehgelenkig mit dem die Scherenhebel 2, 3 miteinander verbindenden Drehgelenk 7 verbunden.
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Dazu weist der Kniehebel 6 an einem ersten Ende 61 eine als Bohrung ausgebildete Gelenkaufnahme 63 auf, so dass das Drehgelenk 7 durch den Kniehebel 6 und die Gelenkaufnahmen 25, 35 des ersten Scherenhebels und des zweiten Scherenhebels 3 hindurchgeführt ist.
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Ein zweites Ende 62 des Kniehebels 6 weist ebenfalls eine Gelenkaufnahme 64 auf, durch die ein Drehgelenk 16 durchgeführt ist und eine Schwenkbewegung zwischen dem zweiten Ende 62 des Kniehebels 6 und dem Schwenkhebel 4 ermöglicht.
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Der Schwenkhebel 4 weist des Weiteren im Bereich seines ersten Endes 41 eine Gelenkaufnahme 43 auf, durch die ein Drehgelenk 17 geführt ist, das den Schwenkhebel 4 mit dem Halteelement 5 verbindet.
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Das Halteelement 5 weist zur Aufnahme des Drehgelenks 17 eine Gelenkaufnahme 54 in einem zentralen Bereich des Halteelements 5 zwischen dem ersten Ende 51 und dem zweiten Ende 52 des Halteelements 5 auf.
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Das freie Ende des Schwenkhebels 4 ist bevorzugt als Betätigungsgriff 42 ausgebildet.
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Das Drehgelenk 7 ist bevorzugt als Drehbolzen ausgebildet und weist ein Kopfstück 71 auf, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Bohrung des an diesem anliegenden Kniehebels 6 oder der Scherenhebel 2, 3, wie in 2 gezeigt ist.
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Wie in 2 darüber hinaus zu erkennen ist, weist das Drehgelenk 7 bevorzugt eine Stufe 74 im Bereich eines Halsstücks 72 des Drehbolzens auf, an der im montierten Zustand einer der Scherenhebel 2, 3 oder der Kniehebel 6 anliegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hubmechanismus
- 2
- erster Scherenhebel
- 21
- erstes Ende
- 22
- zweites Ende
- 23
- Gelenkaufnahme
- 24
- Gelenkaufnahme
- 25
- Gelenkaufnahme
- 3
- erster Scherenhebel
- 31
- erstes Ende
- 32
- zweites Ende
- 33
- Gelenkaufnahme
- 34
- Gelenkaufnahme
- 35
- Gelenkaufnahme
- 4
- Schwenkhebel
- 41
- erstes Ende
- 42
- Betätigungsgriff
- 43
- Gelenkaufnahme
- 44
- Gelenkaufnahme
- 5
- Halteelement
- 51
- erstes Ende
- 52
- zweites Ende
- 53
- Linearführung
- 54
- Gelenkaufnahme
- 55
- Gelenkaufnahme
- 6
- Kniehebel
- 61
- erstes Ende
- 62
- zweites Ende
- 63
- Gelenkaufnahme
- 64
- Gelenkaufnahme
- 7
- Drehgelenk
- 71
- Kopfteil
- 72
- Halsstück
- 73
- Endstück
- 74
- Stufe
- 8
- Ablage
- 9
- Basis
- 91
- Laufschiene
- 92
- Laufschiene
- 93
- Adapterschiene
- 94
- Gelenkaufnahme
- 10
- Haushaltsgerät
- 11
- Innenraum
- 12
- Drehgelenk
- 13
- Drehgelenk
- 14
- Drehgelenk
- 15
- Drehgelenk
- 16
- Drehgelenk
- 17
- Drehgelenk
- A
- Anheberichtung
- S
- Absenkrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015102500 A1 [0002]