-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anheben und/oder Verschwenken eines Ladebodens oder eines Ladebodenelements eines Kraftfahrzeugs, umfassend ein Griffelement, das an dem Ladeboden oder an dem Ladebodenelement befestigt ist und mindestens eine Grifflasche aus einem textilen Gewebe aufweist, an der ein Benutzer das Griffelement greifen kann, wobei die Grifflasche derart an dem Griffelement angeordnet ist, dass sie sich in einer Nichtgebrauchsstellung parallel zu einer in einen Laderaum des Kraftfahrzeugs weisenden Außenseite des Ladebodens oder des Ladebodenelements erstreckt.
-
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, in einem Laderaum eines Kraftfahrzeugs einen ebenen Ladeboden vorzusehen, auf dem zum Beispiel Gepäck oder sonstiges Ladegut, welches mit dem Kraftfahrzeug transportiert werden soll, platziert werden kann. Häufig ist unterhalb des Ladebodens ein zusätzlicher Stauraum vorgesehen, um darin zum Beispiel ein Reserverad, Bordwerkzeug, elektrische Einrichtungen, wie zum Beispiel eine Starterbatterie oder eine Traktionsbatterie des Kraftfahrzeugs, oder auch andere Gegenstände unterzubringen. Um einen Zugang zu diesem zusätzlichen Stauraum unterhalb des Ladebodens zu erhalten, besteht zum Beispiel die Möglichkeit, den Ladeboden vollständig aus dem Laderaum zu entfernen. Ferner sind aus dem Stand der Technik Ladeböden bekannt, die angehoben und/oder verschwenkt werden können, um den Stauraum freizugeben. Darüber hinaus sind aus dem Stand der Technik auch mehrteilige Ladeböden mit mehreren Ladebodenelementen bekannt, bei denen zumindest eines der Ladebodenelemente gegenüber einem anderen Ladebodenelement angehoben und/oder verschwenkt werden kann, um dadurch einen Zugang zu dem Stauraum zu erhalten.
-
Aus der
DE 200 04 543 U1 ist eine Vorrichtung zum Anheben eines Ladebodens mit einem Griffteil bekannt, das an einer Ladebodenverkleidung befestigt ist. Das Griffteil weist ein Band auf, welches an der Ladebodenverkleidung und an einem Arretierteil angebracht ist, so dass eine Grifflasche gebildet wird. Zur Bildung dieser Grifflasche ist das Arretierteil formschlüssig und lösbar mit dem Verkleidungsteil verbindbar. Die Grifflasche erstreckt sich in der Nichtgebrauchsstellung senkrecht zur Ladebodenverkleidung in den Laderaum hinein. Daraus kann sich unter Umständen das Problem ergeben, dass sich das Ladegut während des Beladens oder Entladens in der Grifflasche verhaken kann und dabei die Grifflasche beschädigen kann.
-
Aus der
DE 20 2006 001 129 U1 ist ein Verschlusselement zur lösbaren Verriegelung eines Ladebodens bekannt. Dieses Verschlusselement umfasst ein Einspannelement, das mittels eines elastischen Elements an einem ersten plattenförmigen Bauteil befestigt ist, sowie einen Griff, welcher durch ein elastisches Element zum Festklemmen eines zweiten plattenförmigen Bauteils zwischen dem Einspannelement und dem Griff gegen das Einspannelement vorgespannt ist.
-
Eine Vorrichtung zum Anheben und/oder Verschwenken eines Ladebodens oder eines Ladebodenelements eines Kraftfahrzeugs der eingangs genannten Art ist aus der
DE 10 2013 213 512 A1 bekannt.
-
Die vorliegende Erfindung macht es sich zur Aufgabe, eine Vorrichtung zum Anheben und/oder Verschwenken eines Ladebodens oder eines Ladebodenelements eines Kraftfahrzeugs der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die einen sicheren Halt bietet, einfach und intuitiv montiert werden kann und die Gefahr des Verhakens des Ladeguts mit der Grifflasche während des Beladens beziehungsweise Entladens des Ladeguts wirksam verringern kann.
-
Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine Vorrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
-
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anheben und/oder Verschwenken eines Ladebodens oder eines Ladebodenelements eines Kraftfahrzeugs zeichnet sich dadurch aus, dass das Griffelement ein Oberteil umfasst, an dem die Grifflasche angebracht ist, wobei das Oberteil in eine Aufnahmeöffnung, die innerhalb des Ladebodens oder des Ladebodenelements ausgebildet ist, eingesetzt ist, und dass das Griffelement ein Unterteil umfasst, das in die Aufnahmeöffnung eingesetzt ist und dazu eingerichtet ist, das Oberteil innerhalb der Aufnahmeöffnung zu sichern. Dadurch, dass das Oberteil in eine Aufnahmeöffnung, die innerhalb des Ladebodens oder des Ladebodenelements ausgebildet ist, eingesetzt ist, kann ein sicherer Halt des Oberteils an dem Ladeboden beziehungsweise an dem Ladebodenelement erreicht werden. Um einen sicheren Halt des Griffelements innerhalb der Aufnahmeöffnung des Ladebodens beziehungsweise des Ladebodenelements zu erreichen, ist erfindungsgemäß ferner vorgesehen, dass das Griffelement ein Unterteil umfasst, das in die Aufnahmeöffnung eingesetzt ist und dazu eingerichtet ist, das Oberteil innerhalb der Aufnahmeöffnung zu sichern. Diese zweiteilige Ausgestaltung des Griffelements ermöglicht eine einfache und intuitive Montage.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat ebenfalls den Vorteil, dass die Gefahr des Verhakens des Ladeguts mit der Grifflasche während des Beladens beziehungsweise Entladens wirksam verringert werden kann, da sich die Grifflasche in ihrer Nichtgebrauchsstellung nicht in Hochrichtung in den Laderaum hinein, sondern im Wesentlichen parallel zu der in den Laderaum des Kraftfahrzeugs weisenden Außenseite des Ladebodens beziehungsweise des Ladebodenelements erstreckt. Vorzugsweise kann die Grifflasche, die aus einem textilen Gewebe hergestellt ist, in ihrer Nichtgebrauchsstellung auf dem Ladeboden beziehungsweise dem Ladebodenelement aufliegen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass sich die Grifflasche in der Nichtgebrauchsstellung in eine innerhalb des Ladebodens oder des Ladebodenelements ausgebildete Vertiefung hinein erstreckt. Dadurch kann die Gefahr des Verhakens des Ladeguts mit der Grifflasche während des Beladens beziehungsweise Entladens weiter verringert werden. Die Vertiefung, in die die Grifflasche in ihrer Nichtgebrauchsstellung eingebettet ist, kann sich in geeigneter Weise in den Ladeboden hinein erstrecken.
-
Vorzugsweise kann das Oberteil aus Kunststoff hergestellt sein.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Grifflasche in das Oberteil eingespritzt ist. Dadurch wird erreicht, dass die Grifflasche integral mit dem Oberteil ausgebildet ist.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung besteht die Möglichkeit, dass das Oberteil einen Kopfabschnitt aufweist, der nach der Montage des Oberteils auf einem an die Aufnahmeöffnung angrenzenden Bereich des Ladebodens oder des Ladebodenelements aufliegt.
-
Vorzugsweise kann die Grifflasche seitlich in den Kopfabschnitt des Oberteils eingespritzt sein.
-
Vorzugsweise kann das Unterteil aus Kunststoff hergestellt sein.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass das Oberteil und das Unterteil miteinander korrespondierende Rastmittel aufweisen, die in der Montagesolllage des Griffelements miteinander verrasten. Durch diese Rastverbindungen wird ein besonders sicherer Halt des Oberteils innerhalb der Aufnahmeöffnung des Ladebodens beziehungsweise des Ladebodenelements erreicht. Das Unterteil kann vorzugsweise als Klemmring ausgebildet sein. Das Unterteil kann dann zum Beispiel einen Klemmabschnitt aufweisen, dessen Außendurchmesser so gewählt ist, dass er bei der Montage in die Aufnahmeöffnung des Ladebodens beziehungsweise des Ladebodenelements eingesetzt werden kann. Ferner kann das Unterteil einen ringförmigen Kragenabschnitt aufweisen, dessen Außendurchmesser größer als der Innendurchmesser der Aufnahmeöffnung ist. In der Montagesolllage des Unterteils liegt der Kragenabschnitt an einem an die Aufnahmeöffnung angrenzenden Bereich auf der Innenseite des Ladebodens beziehungsweise des Ladebodenelements an.
-
Es soll an dieser Stelle betont werden, dass das Fügeverfahren, mittels dessen das Oberteil mit dem Unterteil verbunden ist, nicht auf die vorliegend erwähnte Verrastung beschränkt ist. In einer alternativen Ausführungsform kann das Oberteil stoffschlüssig, insbesondere durch Verkleben oder Verschweißen, mit dem Unterteil verbunden sein. In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann das Oberteil mit dem Unterteil verschraubt sein. Andere kraft- und/oder formschlüssige Fügeverfahren sind ebenfalls grundsätzlich möglich.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Dabei zeigen
- 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zum Anheben und/oder Verschwenken eines Ladebodenelements eines Kraftfahrzeugs,
- 2 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäß 1.
-
Unter Bezugnahme auf 1 und 2 umfasst eine Vorrichtung 1 zum Anheben und/oder Verschwenken eines Ladebodenelements 2 eines Kraftfahrzeugs ein Griffelement 3, das an dem Ladebodenelement 2 angebracht ist. Das Ladebodenelement 2 ist Teil eines mehrteiligen, vorzugsweise eben ausgeführten Ladebodens, der innerhalb eines Laderaums des Kraftfahrzeugs untergebracht ist und einen darunterliegenden Teil des Laderaums, insbesondere einen zusätzlichen Stauraum 5, wahlweise abdecken und freigeben kann. Auf dem Ladeboden mit dem Ladebodenelement 2 kann zum Beispiel Gepäck oder sonstiges Ladegut, welches mit dem Kraftfahrzeug transportiert werden soll, platziert werden. In dem unterhalb des Ladebodens vorgesehenen Stauraum 5 können zum Beispiel ein Reserverad, Bordwerkzeug, elektrische Einrichtungen, wie zum Beispiel eine Starterbatterie oder eine Traktionsbatterie des Kraftfahrzeugs, oder auch andere Gegenstände untergebracht werden. Das Ladebodenelement 2 weist vorliegend einen im Wesentlichen plattenförmigen Grundkörper 20 sowie eine Verkleidung 21 auf.
-
Das Griffelement 3 ist zweiteilig ausgebildet und umfasst ein Oberteil 30 sowie ein Unterteil 31, die vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt sind. Das Oberteil 30 und das Unterteil 31 können insbesondere als Spritzgussteile ausgebildet sein und somit relativ einfach und kostengünstig hergestellt werden. Das Oberteil 30 weist einen Montageabschnitt 300 auf, der in eine Aufnahmeöffnung 23, die innerhalb des Ladebodenelements 2 ausgebildet ist, eingesetzt und - wie weiter unten noch näher erläutert werden wird - mittels des Unterteils 31 in der Aufnahmeöffnung 23 gesichert werden kann. Vorzugsweise können der Montageabschnitt 300 des Oberteils 30 im Wesentlichen zylindrisch und die Aufnahmeöffnung 23 des Ladebodenelements 2 hohlzylindrisch geformt sein. Ferner weist das Oberteil 30 einen Kopfabschnitt 301 auf, der nach der Montage des Oberteils 30 auf einem an die Aufnahmeöffnung 23 angrenzenden Bereich des Ladebodenelements 2 aufliegt.
-
Wie insbesondere in 1 zu erkennen, weist das Griffelement 3 eine Grifflasche 4 auf, mittels derer ein Benutzer das Griffelement 3 greifen kann, so dass das Ladebodenelement 2 aus seiner Ruhestellung, in der es den darunterliegenden Stauraum 5 abdeckt, angehoben und/oder verschwenkt werden kann. Die Grifflasche 4, die vorzugsweise aus einem textilen Gewebe hergestellt ist, ist integral mit dem Oberteil 30 des Griffelements 3 ausgebildet und seitlich in den Kopfabschnitt 301 des Oberteils 30 des Griffelements 3 eingespritzt. Anders als aus dem Stand der Technik bekannt, erstreckt sich die Grifflasche 4 somit in ihrer Nichtgebrauchsstellung nicht in Hochrichtung (z-Richtung) von dem Oberteil 30 des Griffelements 3 weg in den Laderaum hinein, sondern im Wesentlichen parallel zu dem Ladebodenelement 2.
-
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel liegt die Grifflasche 4 in ihrer Nichtgebrauchsstellung auf dem Ladebodenelement 2 innerhalb einer darin ausgebildeten Vertiefung 22 auf. Durch diese Vertiefung 22 ist die Grifflasche 4 des Griffelements - vorzugsweise etwa 3 mm - in das Ladebodenelement 2 eingebettet. Dadurch, dass die Grifflasche 4 seitlich in den Kopfabschnitt 301 des Oberteils 30 eingespritzt ist und in ihrer Nichtgebrauchsstellung innerhalb der Vertiefung 22 des Ladebodenelements 2 eingebettet ist, kann insbesondere das Problem des Verhakens des Ladeguts in die Grifflasche 4 während des Beladens beziehungsweise Entladens wirksam verringert werden.
-
Das Unterteil 31 ist vorliegend als Klemmring ausgebildet und weist einen Klemmabschnitt 310 auf, dessen Außendurchmesser so gewählt ist, dass er in die Aufnahmeöffnung 23 des Ladebodenelements 2 eingesetzt werden kann. Ferner weist das Unterteil einen ringförmigen Kragenabschnitt 311 auf, dessen Außendurchmesser größer als der Innendurchmesser der Aufnahmeöffnung 23 ist. In der Montagesolllage des Unterteils 31 liegt der Kragenabschnitt an einem an die Aufnahmeöffnung 23 angrenzenden Bereich auf der Innenseite des Ladebodenelements 2 an.
-
Um das Oberteil 30 mittels des Unterteils 31 innerhalb der Aufnahmeöffnung 23 des Ladebodenelements 2 zu sichern, weisen der Montageabschnitt 300 des Oberteils 30 und der Klemmabschnitt 310 des Unterteils 31 eine Anzahl miteinander korrespondierender Rastmittel 302, 312 auf, die in der Montagesolllage des Griffelements 3 in der Aufnahmeöffnung 23 miteinander verrasten. Bei der Montage greifen die miteinander korrespondierenden Rastmittel 302, 312 ineinander ein, so dass das Oberteil 30 des Griffelements 3 mit der daran ausgebildeten Grifflasche 4 sicher innerhalb der Aufnahmeöffnung 23 festgelegt werden kann.