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Die Erfindung betrifft ein Messgerät zum Messen eines Versatzes.
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Das Messen eines Versatzes kommt beispielsweise im Fahrzeugbau vor, wenn ein festes Karosserieteil und eine bewegliche Motorhaube oder einer Tür mit einem dazwischen vorgesehenen Spalt montiert werden. Bei der Montage muss regelmäßig oder in Stichproben überprüft werden, ob die Flächen auf beiden Seiten des Spalts relativ zueinander richtig montiert sind, oder ob ein unerwünschter Versatz auftritt.
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Die
DE 10 2013 021 262 A1 zeigt eine Dachmodulvermessungsvorrichtung zum Messen des Abstandes eines Dachmoduls mit einer bestimmten Dachkontur.
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Die
JP 2014-224699 A zeigt einen Messschieber zur Messung der Profiltiefe eines Autoreifens.
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Die
FR 2 951 691 A1 zeigt eine Messanordnung für den Karosseriebau, bei dem der Abstand zu einem sich in einer Aussparung befindlichen Bauteil ermittelt wird.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein neues Messgerät zum Messen eines Versatzes bereit zu stellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Durch die Digitalanzeige ist ein genaues, fehlerfreies Ablesen möglich, und der Messschuh ermöglicht eine vorteilhafte Positionierung des Messgeräts auf einer Fläche. Ein solches Messgerät lässt sich insbesondere gut als Hand-Messgerät verwenden und kann auf Grund der geringen Größe problemlos mitgeführt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Messschuh mindestens eine Kontaktstelle auf, welche dazu ausgebildet ist, ein Aufsetzen des Messschuhs auf eine Fläche zu ermöglichen. Dies ermöglicht eine gute reproduzierbare Positionierung des Messgeräts.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Messschuh mindestens zwei voneinander beabstandete Kontaktstellen auf, um hierdurch die Positionierung bzw. Lage des Messgeräts genauer vorzugeben. Besonders bevorzugt ist ein Messschuh mit genau zwei Kontaktstellen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform haben zwei der mindestens zwei voneinander beabstandeten Kontaktstellen einen Abstand voneinander, welcher im Bereich 15 bis 35 mm liegt, bevorzugt im Bereich 20 bis 30 mm. Es hat sich gezeigt, dass bei einem solchen Abstand ein unerwünschtes Kippen des Messgeräts gut vermieden werden kann, das Messgerät aber nicht zu groß ist, was bei gekrümmten Flächen zu Messfehlern führen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform definieren zwei der mindestens zwei voneinander beabstandeten Kontaktstellen eine erste Gerade, und der Schieber ist derart verschiebbar, dass ein Bereich des Schiebers auf der ersten Geraden angeordnet ist. Hierdurch wird die Messgenauigkeit erhöht, da ein Kippen des Messgeräts keine oder nur eine geringe Auswirkung auf das Messergebnis hat.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Bereich zwischen zwei der mindestens zwei voneinander beabstandeten Kontaktstellen konkav ausgebildet ist, insbesondere gekrümmt bzw. sichelförmig. Hierdurch kann das Messgerät auch zur Messung konvexer Flächen verwendet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eine Kontaktstelle relativ zum Positionierungsabschnitt verstellbar ist, um so eine Anpassung des Messgeräts an besonders ausgestaltete Flächen zu ermöglichen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eine Kontaktstelle aus Kunststoff ausgebildet, so dass keine Kratzer am Blech oder im Lack entstehen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Messschuh lösbar mit dem Positionierungsabschnitt verbindbar. Dies ermöglicht ein Wechseln des Messschuhs.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Messschuh relativ zum Positionierungsabschnitt verschiebbar, wobei bevorzugt vorgegebene, voneinander beabstandete Positionen für den Messschuh vorgegeben sind. Mit dieser Ausgestaltung kann das Messgerät an unterschiedlich breite Spalte oder besonders gestaltete Flächen angepasst werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Messschuh nur auf einer Seite der Messspitze vorgesehen. Hierdurch kann die Positionierung des Messgeräts sicher in Abhängigkeit von nur einer Fläche erfolgen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Positionierungsabschnitt eine Aussparung auf, in welcher der Basisabschnitt zumindest teilweise aufnehmbar ist. Dies ermöglicht einen modularen Aufbau, bei dem ein für den Anwendungsfall optimierter Positionierungsabschnitt zusammen mit einem Standard-Basisabschnitt verwendet werden kann. Zudem ist die Montage einfach und sicher.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist dem Messgerät eine Mehrzahl von Messschuhen zugeordnet, welche Messschuhe unterschiedlich ausgebildet und alternativ mit dem Positionierungsabschnitt verbindbar sind. Hierdurch kann das Messgerät vielfältig eingesetzt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Messschieber zumindest an der Messspitze aus Kunststoff ausgebildet, um so ein Zerkratzen der zu messenden Fläche zu verhindern.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Positionierungsvorrichtung aus Kunststoff ausgebildet. Obwohl die Positioniervorrichtung (ohne den Messschuh) eigentlich nicht mit den Flächen in Kontakt kommt, kann es sein, dass ein Kontakt bei einer Fehlbedienung zustande kommt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Messspitze einen Abstand von der am nächsten gelegenen Kontaktstelle auf, welcher Abstand im Bereich 5 mm bis 30 mm liegt, bevorzugt im Bereich 7 mm bis 20 mm, und besonders bevorzugt im Bereich 8 mm bis 15 mm. Ein solcher Abstand hat sich in Versuchen als gut geeignet für eine große Messgenauigkeit erwiesen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hat die Messvorrichtung eine fest vorgegebene Zuordnung der Messwerte zur Schiebestellung des Schiebers relativ zum Basisabschnitt. Hierdurch werden Fehlbedienungen vermieden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Messvorrichtung justierbar, so dass einem vorgegebenen Versatz ein wählbarer Messwert zuordenbar und auf der digitalen Anzeige anzeigbar ist. Dies erleichtert das Ablesen und das Umstellen des Messgeräts auf unterschiedliche Flächen.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten, in keiner Weise als Einschränkung der Erfindung zu verstehenden Ausführungsbeispielen sowie aus den Unteransprüchen. Es zeigt
- 1 in einer Seitenansicht ein Messgerät.
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1 zeigt ein Messgerät 10 zum Messen eines Versatzes. Beispielhaft sind eine erste Fläche 101 und eine zweite Fläche 102 vorgesehen, die durch einen Spalt 103 voneinander getrennt sind. Solche Anordnungen kommen beispielsweise im Fahrzeugbau zwischen festen Karosserieteilen oder aber zwischen einem festen Karosserieteil und einem beweglichen Karosserieteil wie einer Motorhaube oder einer Tür vor. Bei der Montage muss regelmäßig oder in Stichproben überprüft werden, ob die Flächen 101, 102 relativ zueinander richtig montiert sind oder ob ein unerwünschter Versatz vorhanden ist. Der Spalt 103 hat beispielsweise ein Breite von ca. 3,5 mm, er kann aber auch etwas größer oder kleiner sein. Für eine solche Anordnung kann das im Folgenden beschriebene Messgerät 10 vorteilhaft verwendet werden, und es kann auch als Karosseriebau-Messgerät bezeichnet werden.
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Das Messgerät 10 hat einen Basisabschnitt 20, einen Positionierungsabschnitt 40 und mindestens einen am Positionierungsabschnitt 40 angeordneten Messschuh 50. Außerdem sind ein Schieber 22, eine Messvorrichtung 25 und eine digitale Anzeige 26 vorgesehen.
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Der Schieber 22 ist relativ zum Basisabschnitt 20 verschiebbar, und er weist eine Messspitze 24 auf. Der Schieber 22 hat einen von der Messspitze 24 abgewandten Abschnitt 22A und einen der Messspitze 24 zugeordneten Schieberabschnitt 22B. Der Schieber 22 ist bevorzugt derart verschiebbar, dass ein Bereich des Schiebers 22, insbesondere die Messspitze 24, auf der durch die Kontaktstellen 51 und 52 definierten Geraden angeordnet ist, wie dies in der Seitenansicht ersichtlich ist. Die Verschiebung kann entweder durch Herunterdrücken des Schiebers 22, insbesondere im Abschnitt 22A, erfolgen, oder es kann durch einen Antrieb erfolgen.
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Die Messvorrichtung 25 ist dazu ausgebildet, einen die Verschiebung des Schiebers 22 charakterisierenden Wert zu ermitteln, und die digitale Anzeige 26 ist dazu ausgebildet, den ermittelten Wert anzuzeigen.
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Zum Messen des Versatzes kann der Messschuh 50 auf der ersten Fläche 101 aufgesetzt werden, und anschließend kann der Schieber 22 zur zweiten Fläche 102 hin bewegt werden, bis die Messspitze 24 gegen die zweite Fläche 102 anliegt. Der hierbei ermittelte Wert kann anschließend von der digitalen Anzeige 26 abgelesen werden.
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Die Messspitze 24 hat bevorzugt einen Abstand D2 von der am nächsten gelegenen Kontaktstelle 51, welcher im Bereich 5 mm bis 30 mm liegt, weiter bevorzugt im Bereich 7 mm bis 20 mm, und besonders bevorzugt im Bereich 8 mm bis 15 mm. Im Ausführungsbeispiel wurde ein Abstand D2 = 10 mm gewählt. Versuche haben ergeben, dass sich mit einem Abstand D2 in den angegebenen Bereichen besonders gut und mit besonders hoher Messgenauigkeit der Versatz messen lässt. Der Abstand D2 ist der geringste Abstand, den die Messspitze 24 von der Kontaktstelle 51 hat. Dies ist im Ausführungsbeispiel der Fall, wenn die Messspitze 24 in einer Linie mit den Kontaktstellen 51, 52 angeordnet ist.
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Der Messschuh 50 hat mindestens eine Kontaktstelle 51, 52, welche dazu ausgebildet ist, ein Aufsetzen des Messschuhs 50 auf einer Fläche wie der ersten Fläche 101 zu ermöglichen.
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Bevorzugt hat der Messschuh 50 mindestens zwei voneinander beabstandete Kontaktstellen 51, 52. Hierdurch kann der Positionierungsabschnitt 40 definiert auf der Fläche 101 positioniert werden, wobei weiterhin eine Kippbewegung des Messgeräts 10 um eine von den Kontaktstellen 51, 52 definierte Gerade möglich ist. Diese ist jedoch unkritisch, sofern eine Anordnung der Flächen 101, 102 ohne Versatz gewünscht ist. Zudem ist es für den Benutzer gut möglich, den Positionierungsabschnitt 40 im Wesentlichen senkrecht auf die erste Fläche 101 zu positionieren. Für eine Minimierung der Kippbewegung ist es möglich, eine weitere Kontaktstelle vorzusehen, so dass die drei Kontaktstellen ein Dreieck bilden.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Bereich zwischen den voneinander beabstandeten Kontaktstellen 51, 52 konkav ausgebildet ist, insbesondere gekrümmt bzw. sichelförmig. Hierdurch kann der Messschuh auch auf konvexen Flächen 101 aufgesetzt werden, wobei beide Kontaktstellen 51, 52 Kontakt zur Fläche 101 haben.
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Bevorzugt ist der Messschuh 50 relativ zum Positionierungsabschnitt 40 verschiebbar. Hierzu kann er beispielsweise eine - nicht dargestellte - längliche Ausnehmung aufweisen und mit einer sich durch die längliche Aufnehmung erstreckende Schraube am Positionierungsabschnitt 40 befestigt sein, so dass bei einem Lösen der Schraube eine Verschiebung ermöglicht wird. Dies ist vorteilhaft, um bei unterschiedlich großen Spalten 103 den Abstand zwischen dem Schieber 22 und dem Messschuh 50 einstellen zu können.
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Bevorzugt werden voneinander beabstandete Positionen für den Messschuh 50 am Positionierungsabschnitt 40 vorgegeben, um eine genaue Positionierung zu ermöglichen. Im Ausführungsbeispiel ist hierfür sowohl am Positionierungsabschnitt 40 als auch am Messschuh 50 eine geriffelte Fläche vorgesehen, wobei die Abstände der einzelnen Rippen im Ausführungsbeispiel 1 mm betragen. Es ergeben sich Stufen für die Verschiebung.
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Der Abstand D1 zwischen den voneinander beabstandeten Kontaktstellen 51 und 52 liegt bevorzugt im Bereich 15 bis 35 mm, weiter bevorzugt im Bereich 20 bis 30 mm.
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Bevorzugt ist mindestens eine der Kontaktstellen 51, 52 relativ zur Positionierungsvorrichtung 40 verstellbar, insbesondere deren Abstand von der Positioniervorrichtung 40. Dies ist beispielsweise dadurch erreichbar, dass an einer der Kontaktstellen 51, 52 ein Gewinde oder ein fixierbarer Schieber vorgesehen ist, so dass die jeweilige Kontaktstelle 51 bzw. 52 relativ zum Positionierungsabschnitt 40 verstellbar ist. Hierdurch kann bei gekrümmten Flächen 101 ein Ausgleich geschaffen und die Messung verbessert werden.
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Die Kontaktstelle 51 und die Kontaktstelle 52 bzw. auch weitere Kontaktstellen sind bevorzugt aus Kunststoff ausgebildet, um eine Beschädigung der Fläche 101 zu verhindern. Ebenso ist der Messschieber 22 bevorzugt zumindest an der Messspitze 24 aus Kunststoff ausgebildet.
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Die Positionierungsvorrichtung 40 ist bevorzugt ebenfalls aus Kunststoff ausgebildet, um Kratzer an den Flächen 101, 102 zu vermeiden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Messschuh 50 lösbar mit dem Positionierungsabschnitt 40 verbunden, und dies ermöglicht ein Austauschen des Messschuhs 50, was insbesondere vorteilhaft ist, wenn das Messgerät 10 für unterschiedlich ausgebildete Flächen 101, 102 verwendet werden soll. Die lösbare Verbindung kann beispielsweise über Schrauben oder über einen Klettverschluss erfolgen.
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Der Messschuh 50 ist bevorzugt nur auf einer Seite der Messspitze 24 bzw. des Schiebers 22 vorgesehen, da hierdurch die Form der zu messenden zweiten Fläche 102 nicht dazu führen kann, dass diese und der Messschuh 50 einander im Weg sind.
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Der Positionierungsabschnitt 40 hat eine Aussparung 41, in welcher der Basisabschnitt 20 zumindest teilweise aufgenommen ist. Dies ergibt eine gute Verbindung zwischen dem Basisabschnitt 20 und dem Positionierungsabschnitt 40.
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Bevorzugt ist dem Messgerät 10 eine Mehrzahl von Messschuhen 50 zugeordnet, welche Messschuhe 50 unterschiedlich und alternativ mit dem Positionierungsabschnitt 40 verbindbar sind.
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Die Messvorrichtung 25 kann bei den Messwerten eine feste Zuordnung der Schiebestellung des Schiebers 22 zum Basisabschnitt haben, und ein ggf. erforderlicher Ausgleich kann beispielsweise durch einen entsprechend gewählten Messschuh 50 oder durch einen verlängernden Aufsatz mit einer Messspitze 24 auf dem Schieberabschnitt 22B erfolgen. Dies verringert die Gefahr einer Fehlbedienung, es ist aber wenig komfortabel.
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Es kann aber auch vorgesehen werden, dass die Messvorrichtung 25 justierbar ist, so dass einem vorgegebenen Versatz, beispielsweise einem lokal gewünschten Versatz, ein wählbarer Messwert zuordenbar und auf der digitalen Anzeige 26 anzeigbar ist. Bei einem lokal perfekten Versatz kann beispielsweise der Wert 0 oder ein OK auf der digitalen Anzeige 26 angezeigt werden.
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Es kann auch vorgesehen werden, dass die Messvorrichtung 25 ein OK oder ein anderes vorgegebenes Signal wie beispielsweise ein grünes Licht auf der digitalen Anzeige 26 ausgibt, wenn der ermittelte Wert für den Versatz innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs liegt.
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Naturgemäß sind im Rahmen der Erfindung vielfache Abwandlungen und Modifikationen möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013021262 A1 [0003]
- JP 2014224699 A [0004]
- FR 2951691 A1 [0005]
- DE 102008000999 A1 [0006]
- DE 102008001008 A1 [0007]