DE19642828C1 - Einrichtung zum Messen von Spaltweiten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Messen von Spaltweiten entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Die DE 27 26 584 A1 beschreibt eine Lehre zur Messung einer Spaltweite. Diese Lehre weist zwei nebeneinander angeordnete Meßkeile auf, die relativ zueinander verschiebbar sind.

Die DE-OS 19 44 446 beschreibt ein Gerät zur Prüfung der Einstellung des Spaltes eines Walzenpaares. Mit diesem Gerät wird die Zugkraft ermittelt, die nötig ist, um einen in einem Walzenspalt reibschlüssig eingeklemmten Meßstreifen zu bewegen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Messen der Spaltweite zwischen zwei zylindrischen Körpern zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine mechanische Meßeinrichtung geschaffen wurde, mittels welcher in einfacher Weise die Spaltweite zwischen zwei zylindrischen Körpern, z. B. Druckmaschinenzylindern gemessen werden kann. Mit der Meßeinrichtung können z. B. Justierzeiten beim Einstellen eines Walzenspaltes verkürzt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Die einzige Zeichnung zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung in einer vergrößerten, nicht maßstabsgerechten Darstellung mit einem Teilschnitt durch eine Linearführung.

Die Einrichtung besteht aus einer ersten Halteleiste 1, z. B. rechteckigen Querschnittes, welche an der Oberseite 2 ihres ersten Endes 3 eine stufenförmige Aussparung 4 aufweist. In der Aussparung 4 ist mit seinem ersten Ende 6 ein erster Meßkeil 7 befestigt, z. B. eingeklebt. Der Meßkeil 7 kann z. B. aus sich über die Breite der Halteleiste 1 erstreckenden bandförmigen Federstahl bestehen, welcher an seiner Unterseite eine parallel zur Oberseite 2 der Halteleiste 1 verlaufende erste Meßfläche 8 aufweist. Eine am zweiten Ende 9 des ersten Meßkeiles 7 befindliche Vorderfläche 11 verläuft in einem Winkel Beta von 90° zur ersten Meßfläche 8. Der erste Meßkeil 7 verläuft von einem Niveau 12 der Oberseite 2 in einem Steigungswinkel Alpha von wenigen Minuten entsprechend einer Steigung von ca. 1 : 100. Der Steigungswinkel Alpha schließt sowohl die erste Meßfläche 8 bzw. eine entsprechende Parallele 12 als auch eine erste Keilfläche 13 ein.

Auf der ersten Halteleiste 1 ist eine zweite Halteleiste 14, z. B. gleichen Querschnitts und gleicher Länge sowie gleichen Materials wie die Halteleiste 1 verschiebbar angeordnet, welche an ihrer Unterseite 16 eine stufenförmige Aussparung 17 aufweist. In der Aussparung 17 ist mit seinem zweiten Ende 18 ein zweiter Meßkeil 19 befestigt, z. B. eingeklebt.

Der Meßkeil 19 ist in seinen Dimensionen und dem Material analog dem Meßkeil 7 ausgebildet, mit dem Unterschied, daß das zweite Ende 18 - welches dem zweiten Ende 9 des ersten Meßkeiles 7 entsprechend ausgebildet ist - in der Aussparung 17 befestigt ist. Somit verläuft eine Oberseite des Meßkeiles 19 parallel zur Unterseite 16 der Halteleiste 14 und ist als zweite Meßfläche 21 ausgebildet. Eine am zweiten Ende 18 des Meßkeiles 19 befindliche Vorderfläche 22 verläuft in einem Winkel Beta von 90° zur zweiten Meßfläche 21. Ein Keilwinkel Alpha schließt sowohl die zweite Meßfläche 21 bzw. eine entsprechende Parallele 23 als auch eine zweite Keilfläche 24 ein. Beide Meßkeile 7; 19 ergänzen sich zu einem Meßkörper 26 mit zwei parallel zueinander verlaufenden Meßflächen 8, 21.

Die zweite Halteleiste 14 ist mittels einer Linearführung verschiebbar und arretierbar auf der ersten Halteleiste 1 angeordnet. Die Linearführung kann z. B. aus zwei in der Halteleiste 14 angeordneten Langlöchern 27; 28 bestehen, durch welche Gewindeschrauben 29; 31 geführt sind. Die Gewindeschrauben 29; 31 stehen mit in der Halteleiste 1 befindlichen Gewindebohrungen 32; 33 in Verbindung. Die Schraube 31 dient gleichzeitig als handbetätigbare Klemmschraube, so daß die Halteleiste 14 auf der Halteleiste 1 arretierbar ist.

Auf einer Seitenfläche 35 der Halteleiste 1 ist z. B. auf ihrem zweiten Ende 34 eine metrische Skala 36 aufgebracht, welche eine Nullposition 0 aufweist.

Beidseitig der Nullposition 0 sind fünf jeweils in einem Abstand a voneinander beabstandete Meßmarken 37 und Meßmarken 38 aufgebracht. Die Meßmarken 37 zeigen im Vergleich zu einem auf Seitenfläche 30 der Halteleiste 14 aufgebrachten Zeiger 39 eine Plustoleranz an und die Meßmarken 38 zeigen gegenüber dem Zeiger 39 eine Minustoleranz an. Beide Seitenflächen 30; 35 sind übereinander angeordnet. Der Abstand a der Meßmarken 37, 37; 38, 38 voneinander ist so bemessen, daß bei Bewegung der zweiten Halteleiste 14 auf der ersten Halteleiste 1 z. B. um den Abstand a von zwei Millimetern sich ein zwischen den beiden Meßflächen 8; 21 des Meßkörpers 26 befindlicher Abstand b um einen Differenzbetrag von 0,01 mm ändert. Je nach Verschieberichtung liegt der Differenzbetrag im Plus- oder im Minusbereich.

Nach einer anderen Ausführungsvariante kann dem auf der zweiten Halteleiste 14 aufgebrachten Zeiger 39 ein Nonius 41 zugeordnet werden. Der Nonius 41 besteht aus fünf in einem Abstand c voneinander beabstandeten Meßmarken 42, wobei eine Strecke von fünf Abständen c auf dem Nonius 41 einer Strecke von vier Abständen a der Skala 36 entspricht.

Die Einrichtung wird wie folgt gehandhabt. Die Meßflächen 8; 21 des Meßkörpers 26 weisen einen geeichten Sollabstand dann auf, wenn die Nullposition 0 auf der ersten Halteleiste 1 mit dem Zeiger 39 der zweiten Halteleiste 14 in Übereinstimmung ist. Ein Sollabstand der Meßflächen 8; 21 beträgt z. B. 2,23 mm, was einer gewünschten Spaltweite zwischen den Umfängen eines Plattenzylinders ohne Platte und eines Gummituchzylinders ohne Aufzug eines schmitzringlosen Druckwerkes einer Druckmaschine entspricht.

Mit der Einrichtung kann geprüft werden, ob die Spaltweite dem o. g. Sollabstand entspricht oder welcher Differenzbetrag im Plus- oder Minusbereich beim Einrichten eines Druckmaschinenzylinders noch zu justieren ist. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel steht der Zeiger 39 im Plusbereich zwischen der ersten und zweiten Meßmarke 37 der Skala 36. Ein Abstand a zwischen den Meßmarken 37 entspricht 0,01 mm zwischen den Meßflächen 8, 21. Somit beträgt der Walzenspalt 2,23 mm plus 0,016 mm = 2,246 mm, was durch eine genaue Ablesung mittels des Nonius 41 ermöglicht wird.

Die Kenntnis dieses Maßes des Walzenspaltes verkürzt nicht nur die Justierzeit des Walzenspaltes, sondern ermöglicht auch ein Messen und Einstellen einer gezielten Abweichung eines Walzenspaltes zwischen der Seite I und II einer Druckmaschine um z. B. 0,01 mm.

Nach einer anderen Ausführungsvariante der Einrichtung werden die beiden Halteleisten 1; 14 weggelassen, so daß nur noch die Meßkeile 7; 19 mit ihren Keilflächen 13; 24 aufeinander verschiebbar angeordnet sind. Dabei kann eine Skala, welche analog der Skala 36 ausgebildet ist, auf der Keilfläche 24 eines ersten Endes 43 des Meßkeiles 19 aufgebracht sein. Ein Zeiger analog dem Zeiger 39 wird durch eine Kante 44 der Vorderfläche 11 des ersten Meßkeiles 7 gebildet.

Beim Meßvorgang werden dann die beiden Meßkeile 7; 19 einzeln in einen Spalt eingebracht, wobei beim Meßvorgang beide Keilflächen 13; 24 übereinanderliegen. Die Meßkelle 7; 19 werden übereinanderliegend aus dem Spalt herausgenommen und die Spaltweite kann abgelesen werden.

Statt mit einer Skala und einem Zeiger - wie vorbeschrieben - kann der Abstand b beider Meßflächen 8; 21 auch mit einem Präzisions-Dickenmeßgerät ermittelt werden.

Nach einer weiteren Ausführungsvariante können die Meßkeile 7; 19 auch als Dauermagneten ausgebildet sein, so daß unterschiedliche Polaritäten die Meßkeile 7; 19 zusammenhalten.

Nach einer weiteren Ausführungsvariante kann statt der Skala auch eine Meßuhr in Längsrichtung angebracht werden.

Bezugszeichenliste

1 Halteleiste, erste
2 Oberseite (1)
3 Ende, erstes (1)
4 Aussparung
5
6 Ende, erstes (7)
7 Meßkeil, erster
8 Meßfläche, erste
9 Ende, zweites (7)
10
11 Vorderfläche (7)
12 Niveau (7; 2)
13 Keilfläche, erste (7)
14 Halteleiste, zweite
15
16 Unterseite (14)
17 Aussparung
18 Ende, zweites (19)
19 Meßkeil, zweiter
20
21 Meßfläche, zweite
22 Vorderfläche (19)
23 Parallele (21)
24 Keilfläche, zweite (19)
25
26 Meßkörper (7; 19)
27 Langloch (14)
28 Langloch (14)
29 Gewindeschraube (14; 1)
30 Seitenfläche (14)
31 Gewindeschraube (14; 1)
32 Gewindebohrung (1)
33 Gewindebohrung (1)
34 Ende, zweites (1)
35 Seitenfläche (1)
36 Skala (1)
37 Meßmarke (1)
38 Meßmarke (1)
39 Zeiger (14)
40
41 Nonius
42 Meßmarken (41)
43 Ende, erstes (19)
44 Kante
a Abstand (37, 37; 38; 38)
b Abstand (8; 21)
c Abstand (42, 42)
0 Nullposition
Alpha Steigungswinkel (7; 19)
Beta Winkel, rechter (7; 19)

Claims (5)

1. Einrichtung zur Messung der Spaltweite zwischen zwei zylindrischen Körpern mit zwei relativ zueinander bewegbaren Meßkeilen, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Meßkeile (7; 19) mit ihren Keilflächen (13; 24) aufeinander verschiebbar sind und daß die Meßkeile (7; 19) gleichen Steigungswinkel (Alpha) aufweisen.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, daß mindestens ein Meßkeil (7 oder 19) auf seiner Keilfläche (13 oder 24) eine Skala (36) aufweist.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Meßkeil (7; 19) an einem Ende (6; 18) an einer Halteleiste (1; 14) befestigt ist, daß die Halteleisten (1; 14) aufeinander verschiebbar angeordnet sind.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens auf einer Halteleiste (1 oder 14) eine Skala (36) angeordnet ist.

5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf übereinander angeordneten Seitenflächen (30; 35) der Halteleisten (1; 14) jeweils eine Skala (36) und/oder ein Zeiger (39) angeordnet ist.