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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Adapter für ein Einsteck- und/oder Aufsteckwerkzeug, umfassend
- a) einen Adaptergrundkörper,
- b) eine erste Aufnahmeeinheit an dem Adaptergrundkörper zum Einstecken und/oder Aufstecken des Werkzeugs,
- c) eine zweite Aufnahmeeinheit an dem Adaptergrundkörper zum Einstecken und/oder Aufstecken eines Ein- bzw. Aufstecksatzes.
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Beschreibung
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Handbetätigte Werkzeuge bzw. Messgeräte werden oft beispielsweise bei elektrischen Geräten, elektrischen Maschinen oder beim Bau bzw. bei der Reparatur von elektrischen Leitungen eingesetzt. Zur Isolierung gegen elektrische Spannungen weisen die Werkzeuge selbst eine Isolationsschicht auf. Die Isolationsschicht besteht je nach Anwendungsfall oft aus Keramik oder Kunststoff. Die Isolationsschicht hat dabei naturgemäß in jedem Fall eine schlechte elektrische Leiteigenschaft.
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Die Verschraubung ist die am häufigsten genutzte Verbindung im Maschinenbau. Solche Verbindungselemente können nur durch die Verwendung geeigneter Montagewerkzeuge wirksam werden. Zu den hierfür geeigneten Montagewerkzeugen zählen Ratschen und Drehmomentwerkzeuge, wie sie eingangs genannt sind. Drehmomentwerkzeuge werden benötigt, um an einem Werkstück ein bestimmtes Drehmoment auszuüben. Als Drehmomentwerkzeuge sind beispielsweise Drehmomentschlüssel oder Drehmomentschraubendreher bekannt.
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Solche Werkzeuge werden vermehrt auch im Gebiet der Elektrotechnik verwendet. Sie müssen daher entsprechenden isolierenden Ansprüchen genügen, um zu vermeiden, dass ein Nutzer versehentlich einen elektrischen Schlag erhält. Das Berühren einer elektrischen Spannungsquelle bzw. elektrischen Leitung mit einem elektrisch leitenden Werkzeug kann unter Umständen tödlich sein.
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Herkömmliche Werkzeuge sind üblicherweise aus Stahl und gut leitend. Die isolierten Werkzeuge sind aufgrund der zusätzlichen Isolierung in der Herstellung aufwendig und daher auch entsprechend teurer.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2013 100 409 A1 ist eine isolierte, ein Drehmoment ausübende Vorrichtung bekannt, welche einen Schraubenschlüssel und zwei Isolierelemente umfasst. Der Schraubenschlüssel enthält einen Kopf, einen Griff, der sich vom Kopf aus erstreckt. Ein erstes Isolierelement umfasst eine Abdeckung, um den Kopf zu umgeben, eine Randleiste, die sich von der Abdeckung erstreckt, und einen Mantel, um den Griff zu umgeben. Ein zweites Isolierelement umfasst eine erste Trommel, die sich in der Randleiste befindet.
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In der
DE 10 2010 060 638 A1 wird ein isolierter Drehmomentschlüssel mit einem Schraubenschlüssel beschrieben. Eine sich im Wesentlichen in dem Schraubenschlüssel befindende Drehmoment-Einheit und eine an dem Schraubenschlüssel angebrachte Isolierung. Die Isolierung umfasst ein erstes Isolierelement zur Abdeckung eines Teils des Schraubenschlüssels und ein zweites Isolierelement zur Abdeckung des verbleibenden Teils des Schraubenschlüssels. Das erste oder zweite Isolierelement umfasst mindestens einen sich darin befindenden Ausschnitt, während das zweite oder erste Isolierelement eine sich in dem Ausschnitt befindende Passfeder umfasst.
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Aus der
DE 299 02 455 U1 ist eine elektrisch isolierte, mit einem Kunststoffmantel überzogene Umschaltratsche zum Anziehen bzw. Lösen von Schraubverbindungen bekannt. Die Umschaltratsche verfügt über ein Ratschengehäuse mit einem Griffhebel und einem innerhalb des Ratschengehäuses untergebrachten Ratschenmechanismus. Der Ratschenmechanismus ist mit einem zu dem Griffhebel senkrecht ausgerichteten Drehantriebsteil versehen.
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Die
DE 689 06 060 T2 beschreibt ferner einen isolierten Ratschenschlüssel, der einen Körper und einen Rotor umfasst. Der Rotor greift von dem einen Ende in den Körper ein. Ein Hut überdeckt dabei den Körper. Ferner ist ein Element zur teilweisen Abdeckung des Rotors in der Art einer Hülse und ein elektrischer Isolator vorgesehen, der diese verschiedenen Teile abdeckt.
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Die
DE 43 01 828 C1 offenbart ein Elektroniker-Werkzeug mit einem Handgriff aus Isoliermaterial. Dabei ist auf der Oberfläche des Handgriffes ein zusätzlicher Überzug aus elektrisch leitfähigem Kunststoffmaterial aufgebracht, der allseits einen Abstand von den Metallteilen des Werkzeuges aufweist.
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Um Werkzeuge zu isolieren, werden diese selbst oder Teile davon mit einer Isolierschicht umgeben. Dies macht die Werkzeuge teuer. In Werkstätten werden nicht immer isolierte Werkzeuge benötigt. Insofern hält sich eine Werkstatt oft immer einen Satz isolierter Werkzeuge und nicht isolierter Werkzeuge vor, was die Werkzeugkosten einer Werkstatt in die Höhe treibt.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, dass die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden und eine kostengünstige Alternative zur vollständigen Isolierung eines Werkzeugs geschaffen wird.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem Adapter für ein Einsteck- und/oder Aufsteckwerkzeug der eingangs genannten Art
d) der Adaptergrundkörper eine elektrische Isolierung aufweist, welche den Ein- bzw. Aufstecksatz von dem Werkzeug elektrisch isoliert.
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Die Erfindung beruht auf dem Prinzip, Standardwerkzeuge aus Stahl, wie beispielsweise Ratschen oder Drehmomentschlüssel, weiter zu verwenden, ohne auf ein speziell isoliertes Werkzeug in einem elektrisch relevanten Betätigungsumfeld zurückzugreifen. Sobald das Werkzeug in einem elektrisch kritischen Bereich eingesetzt wird, wird ein elektrisch isolierender Adapter zwischen das Werkzeug und den Ein- bzw. Aufstecksatz gesteckt. Dies reduziert die Kosten einer Werkstatt erheblich. Denn nicht immer muss dann ein voll isoliertes Werkzeug in einem elektrisch relevanten Betätigungsumfeld benutzt werden.
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Der isolierte Adapter besteht dabei vorzugsweise aus einem Adaptergrundkörper, welcher aus Stahl oder anderen Werkstoffen gefertigt ist, welche in der Lage sind die mechanischen Belastungen zu übertragen. Dieser Adaptergrundkörper ist dabei entweder selbst isolierend oder verfügt beispielsweise über einen Metallkern, welcher mit einer Isolationsschicht überzogen ist. Die elektrische Isolierung des Adapters verhindert, dass elektrische Spannungen von dem Ein- bzw. Aufstecksatz auf das Ein- oder Aufsteckwerkzeug übertragen werden. Damit ist der Anwender vor einem elektrischen Schlag geschützt.
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Als vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Adapters für ein Einsteck- und/oder Aufsteckwerkzeuge ergibt sich, wenn die Isolationsschicht eine Kunststoffbeschichtung, insbesondere Rilsan®, enthält. Rilsan® ist eine pulverförmige Kunststoffbeschichtung, welche auf den Adaptergrundkörper bei der Herstellung aufgetragen werden kann. Der Adapterkern aus Metall wird dabei mit einer pulverförmigen Kunststoffbeschichtung beschichtet. Mit dieser Kunststoffbeschichtung wird der Adapterkern nach außen hin schließlich elektrisch nicht leitend. Als besonders geeignete Kunststoffbeschichtung hat sich Rilsan® erwiesen.
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Ein vorteilhafter Aspekt des erfindungsgemäßen Adapters für ein Einsteck- und/oder Aufsteckwerkzeug hat sich gezeigt, dass der Adapter ein isolierendes Zwischenelement umfasst, welches das Ein- bzw. Aufstecksatz von dem Werkzeug elektrisch trennt. Dieses Zwischenelement ist in oder an dem Isolationsadapter angeordnet und verhindert, dass elektrische Spannung vom Ein- bzw. Aufstecksatz zum Werkzeug gelangen kann. Das Zwischenelement kann dabei beispielsweise als eine Art Scheibe ausgebildet sein, welche sich der Kontur einer Stirnseite des Isolationsadapters anpasst. Eine weitere Variante kann vorsehen, dass der Isolationsadapter dreiteilig ausgebildet ist, wobei das Zwischenelement zwei äußere Adapterelemente zur Kraftübertragung elektrisch voneinander trennt. Ein Nutzer wird so vor elektrischen Schlägen während eines Arbeitsvorgangs geschützt.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche sowie den Zeichnungen mit den dazugehörigen Beschreibungen. Ausführungsbeispiele sind nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die Erfindung soll nicht alleine auf diese aufgeführten Ausführungsbeispiele beschränkt werden. Sie dienen lediglich zur näheren Erläuterung der Erfindung. Die vorliegende Erfindung soll sich auf alle Gegenstände beziehen, die jetzt und zukünftig der Fachmann als naheliegend zur Realisierung der Erfindung heranziehen würde.
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Figurenliste
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- 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung schematisch einen erfindungsgemäßen Isolationsadapter für Einsteck- und/oder Aufsteckwerkzeuge.
- 2 zeigt in einem Längsschnitt den erfindungsgemäßen Isolationsadapter gemäß 1.
- 3 zeigt in einem Querschnitt den erfindungsgemäßen Isolationsadapter gemäß den vorherigen Figuren.
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Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
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In 1 wird in einer perspektivischen Darstellung schematisch ein erfindungsgemäßer Isolationsadapter 10 für Einsteck- und/oder Aufsteckwerkzeuge gezeigt. Der Isolationsadapter 10 ist als zylindrischer Grundkörper 12 aufgebaut, an dessen einer Stirnfläche 14 eine quaderförmige Vertiefung 16 vorgesehen ist. Die quaderförmige Vertiefung 16 bildet eine Aufnahme 18 für einen Einstecksatz. Auf einer gegenüberliegenden Stirnfläche 20 des zylindrischen Körpers 12 ist ein Vierkant 22 vorgesehen, welcher als Aufnahme 24 für einen Aufstecksatz vorgesehen ist. Die Aufnahmen 18, 24 des Isolationsadapters 10 verfügen über Rastelemente 26, 28, welche jeweils den Einsteck- und Aufstecksatz auf dem Isolationsadapter 10 arretieren. Das Rastelement 26 an dem Vierkant 22 besteht aus einer federbelasteten Rastkugel, welche in eine Ausnehmung des Aufstecksatzes greift. Entsprechend besteht das Rastelement 28 in der Aufnahme aus einer Ausnehmung, in welche eine federbelastete Rastkugel eines Einstecksatzes greift.
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Der Isolationsadapter 10 besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Metallkern 30, welcher von einer Isolationsschicht 32 umzogen ist. Üblicherweise wird hier Stahl als Metall verwendet. Die erforderliche Stärke der Isolationsschicht 32 ist von der elektrischen Spannung abhängig, gegen die isoliert werden soll. Als Isolationsschicht 32 eignet sich eine Kunststoffbeschichtung 34, wie zum Beispiel Rilsan®, welches in pulverförmiger Form bei der Herstellung des Isolationsadapters 10 auf den Metallkern 30 aufgebracht wird.
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Der Metallkern 30 hat den Vorteil gegenüber vielen anderen Materialien, dass er hohe Kräfte problemlos übertragen kann. Es sind aber grundsätzlich auch Isolationsadapter 10 denkbar, die vollständig aus einem isolierenden Material hergestellt sind. Hier ist allerdings die Voraussetzung, dass sie die mechanischen Belastungen, denen die Isolationsadapter 10 ausgesetzt sind, übertragen können. Hier können daher beispielsweise auch isolierende Verbundmaterialien aus Kunststoff oder Hartkunststoff verwendet werden.
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2 zeigt in einem Längsschnitt den erfindungsgemäßen Isolationsadapter 10 gemäß 1. Soweit sich die Figuren entsprechen, werden auch die gleichen Bezugszeichen verwendet. In dieser Abbildung wird die quaderförmige Vertiefung 16 in dem zylindrischen Grundkörper 12 des Isolationsadapters 10 besonders deutlich. Der zylindrische Grundkörper 12 enthält den Metallkern 30. In der quaderförmigen Vertiefung 16 ist eine Nut 36 vorgesehen, welche für einen Rastmechanismus des Einstecksatzes ausgebildet ist. Der Einstecksatz ist regelmäßig ein Standardwerkzeug und wird daher in vorliegender Abbildung nicht dargestellt.
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Der Einstecksatz umfasst einen zu der quaderförmigen Vertiefung 16 komplementären Vierkant. In dem komplementären Vierkant ist eine federbelastete Kugel in einer Bohrung eingelassen. Beim Einstecken des Einstecksatzes in die quaderförmige Vertiefung 16 des Isolationsadapters 10 rastet die Kugel in der Nut 36 der quaderförmigen Vertiefung ein. Beim Entfernen des Einstecksatzes aus dem Isolationsadapter 10 muss eine Kraft aufgewendet werden um den Rastmechanismus zu lösen.
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Der Grundkörper 12 des Isolationsadapters 10 ist mit einer Isolationsschicht 32 beschichtet. Mit der Isolationsschicht 32 isoliert der Isolationsadapter 10 im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Einstecksatz und einen Aufstecksatz elektrisch voneinander. Der Einstecksatz kann dabei beispielsweise der Vierkant einer Ratsche oder eines Drehmomentschlüssels sein. Der Aufstecksatz ist regelmäßig ein Aufnahmewerkzeug für diverse Schrauben oder Muttern. Dieser Aufstecksatz wird auf den Vierkant 22 des Grundkörpers 12 des Isolationsadapters 10 aufgesteckt. Der Vierkant 22 ist ebenfalls mit einem Rastmechanismus ausgebildet, sodass das Aufsteckwerkzeug sich nicht selbstständig lösen und von dem Vierkant 22 abrutschen kann. Dazu weist der Rastmechanismus eine Bohrung 38 auf, in welcher eine federbelastete Kugel vorgesehen ist, die in einer Nut des Aufsteckwerkzeuges einrastet.
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3 zeigt in einem Querschnitt den erfindungsgemäßen Isolationsadapter 10 gemäß den vorherigen Figuren. Soweit die Figur den vorherigen Figuren entspricht, werden auch die gleichen Bezugszeichen verwendet. Der Schnitt ist in dem Bereich der Vertiefung 16 vorgenommen.
- 10
- Isolationsadapter
- 12
- Zylindrischer Grundkörper
- 14
- Stirnfläche
- 16
- Quaderförmige Vertiefung
- 18
- Aufnahme
- 20
- Stirnfläche
- 22
- Vierkant
- 24
- Aufnahme
- 26,28
- Rastelemente
- 30
- Metallkern
- 32
- Isolationsschicht
- 34
- Kunststoffbeschichtung
- 36
- Nut
- 38
- Bohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013100409 A1 [0006]
- DE 102010060638 A1 [0007]
- DE 29902455 U1 [0008]
- DE 68906060 T2 [0009]
- DE 4301828 C1 [0010]