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Die Erfindung betrifft ein Türtrennstellenentkopplungselement für eine Steckverbindung einer Türtrennstelle.
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Im Stand der Technik sind in Kraftfahrzeugen Türtrennstellen bekannt, an denen stromführende Leitungen zwischen einer Tür und einem Türrahmen des Kraftfahrzeuges mithilfe einer Steckverbindung verbunden sind. Die Steckverbindung erlaubt es, die Kraftfahrzeugtür zu demontieren. Die stromführenden Leitungen können beispielsweise zur Energieversorgung von elektrischen Antrieben in der Tür, zum Beispiel Fensterheber oder Türschloss, für einen Seitenairbag, für die Signalübertragung zu Lautsprechern, für Sensoren etc. eingesetzt werden.
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Die
EP 2 096 001 B1 offenbart eine äußere Schutzanordnung eines Kabelbaums für eine Tür, wobei der Kabelbaum zwischen einer Türinnenverkleidung eines Motorfahrzeugs und einer Fahrzeugkarosserie verläuft und nahe einer Türinnenseite über eine Dichtung hinweg angeordnet ist; wobei die äußere Schutzanordnung einen Abschnitt enthält, der an einer Außenfläche eines Flansches angeordnet ist, der von einer zur Tür weisenden Fläche der Fahrzeugkarosserie vorsteht, um einen Kabelbaumeinfädelraum zur Durchführung des Kabelbaums zu definieren; der Abschnitt eine Innenabdeckung und eine Außenabdeckung enthält; die Innen- und Außenabdeckungen miteinander verbunden sind, um einen flachen Raum für nebeneinander liegende elektrische Kabel des Kabelbaums zu definieren und wobei die Innen- und Außenabdeckungen um den Flansch herum in U-Form gebogen sind; die Innen- und Außenabdeckungen mit einem fahrzeugkarosserieseitigen Ende einer Kabeldurchführung, welche entlang des verlegten Abschnitts des Kabelbaums verläuft, mittels einer Öffnung verbunden sind, welche mit dem Außenverkleidungskontaktabschnitt der Kabeldurchführung in Verbindung steht; die Kabeldurchführung einen zylindrischen Abschnitt, einen Außenverkleidungskontaktabschnitt einer fahrzeugkarosserieseitigen Öffnung des zylindrischen Abschnitts enthält und mit einer Fahrzeugkarosserieaußenverkleidung nahe einer Türaußenseite über die Flanschvorsprungsposition an der Fahrzeugkarosserie in Kontakt ist; und ein Deckabschnitt durchgängig mit dem Außenverkleidungskontaktabschnitt ist und Teil einer Außenfläche der Außenabdeckung an dem Flansch ist; die Innenabdeckung einen Basisabschnitt parallel zu der Außenabdeckung und Seitenwände an einander gegenüberliegenden Enden des Basisabschnitts enthält, wobei die Seitenwände mit der Außenabdeckung in Kontakt sind, um den flachen Raum zu definieren und die Basisplatte mit einem Eingriffsclip versehen ist, der für einen Eingriff mit der Fahrzeugkarosserieaußenverkleidung ist; und der Kabelbaum in den Kabelbaumeinfädelraum eingesetzt ist, wobei der Kabelbaum in einem Abschnitt in U-Form gebogen ist, der über den Flansch verläuft, um zu einer Fahrzeugkarosserieinnenverkleidung geführt zu werden.
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Aus der
DE 10 2010 050 408 A1 ist eine Seitenwandanordnung für eine Karosserie eines Personenkraftwagens bekannt, mit einer Seitenwandbeplankung, die relativ zu einer dahinterliegenden Verstärkungsstruktur einstellbar und in der eingestellten Position fixierbar ist, mit zwei im Bereich einer Türsäule vorgesehenen Löchern, welche als Hauptaufnahmeloch der Seitenwandbeplankung und als Loch zur Durchführung eines Kabelstrangs zwischen der Karosserie und einer korrespondierenden Tür vorgesehen ist, wobei das eine Loch als Hauptaufnahmeloch und das andere Loch zur Durchführung des Kabelstrangs zwischen der Karosserie und der korrespondierenden Tür vorgesehen ist, wobei die Seitenwandanordnung ein drittes Loch in der Verstärkungsstruktur umfasst, welches als Meßloch dient.
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Die
EP 1 193 132 B1 offenbart eine tolle, umfassend eine Höhle, wie einen Faltenbalg oder dergleichen, für einen Kabelstrang zwischen zwei Montageelementen, insbesondere in Form einer Tür und der Karosserie eines Kraftfahrzeuges, und zu mindestens ein Befestigungsglied für jedes Montageelement, wobei die Hülle aus einem ersten thermoplastischen Kunststoff, insbesondere einem thermoplastischen elastomerisch, und jedes Befestigungsglied aus einem zweiten thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polypropylen, in einem dichten, chemischen Verbund miteinander hergestellt sind.
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Problematisch ist, dass die Steckverbindung an der Türtrennstelle bei Überlast, wie sie beispielsweise bei Unfällen auftreten kann, getrennt werden kann, da der Kraftfluss bei der Absorption der Unfallserie über die Steckverbindung führt. Dies kann zum Ausfall von Sicherheitssystemen wie beispielsweise dem er wegführen, was unerwünscht ist.
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Somit stellt sich die Aufgabe, Türtrennstellen der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine Stromversorgung zwischen dem Kraftfahrzeug und der Tür nach wie vor besteht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Türtrennstellenentkopplungselement für eine Steckverbindung gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Kraftfahrzeug gemäß dem nebengeordneten Anspruch 10. Weiterführende Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Das hier beschriebene Türtrennstellenentkopplungselement für eine Steckverbindung einer Türtrennstelle weist einen in einen Ausschnitt einer Karosserie einsetzbarer Tragrahmen auf, wobei der Tragrahmen eine Steckeraufnahme und einen Steckerdurchgang aufweist, wobei der Tragrahmen im Crashfalle lösbar an der Karosserie befestigt ist. Eine Steckverbindung bestehend aus zwei oder mehr Steckerhälften lässt sich somit am Tragrahmen festlegen und durch den Tragrahmen durchführen.
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Der Tragrahmen übernimmt den Kraftfluss und entkoppelt die Steckverbindung, sodass die Steckverbindung im Falle eines Unfalles weiterhin bestehen bleiben kann. Sobald die mechanische Belastung auf den Tragrahmen eine gewisse Größe übersteigt, löst sich dieser von der Karosserie und befindet sich damit nicht mehr im Kraftfluss.
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In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Tragrahmen den Ausschnitt beidseitig umschließt. Hierdurch kann erreicht werden, dass die Steckerhälften auf beiden Seiten des Ausschnitts geschützt sind.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Tragrahmen mehrteilig ausgeführt ist. Dies kann die Montage des Türtrennstellenentkopplungselements erleichtern.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Tragrahmen einen ersten Teil und einen zweiten Teil aufweist, wobei erster Teil und zweiter Teil von gegenüberliegenden Seiten des Ausschnitts aus miteinander verbindbar sind. Dies erlaubt es, die Steckerhälften der Steckverbindung an den Teilen des Tragrahmens festzulegen und dann die Tragrahmenteile miteinander zu verbinden.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass Tragrahmen und Steckeraufnahme mehrteilig ausgeführt sind. Auf diese Weise lassen sich Tragrahmen und Steckeraufnahme für mehrere unterschiedliche Kraftfahrzeugmodelle derart anpassen, dass weniger verschiedene Grundformen vonnöten sind. Des Weiteren können Steckeraufnahme und Tragrahmen aus unterschiedlichen Materialien gefertigt werden, die für die jeweiligen Anforderungen an Tragrahmen und Steckeraufnahme am besten geeignet sind.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Tragrahmen aus Metall oder aus Kunststoff besteht.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Tragrahmen wenigstens einen Befestigungsabschnitt zur Festlegung an der Karosserie aufweist. Der Befestigungsabschnitt kann so ausgestaltet sein, dass er sich im Crashfalle von der Karosserie löst.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Tragrahmen formschlüssig an der Karosserie festgelegt ist. Dabei kann der Formschluss so ausgebildet sein, dass er sich im Crashfalle löst.
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Ein 1. unabhängiger Gegenstand betrifft ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem Türtrennstellenentkopplungselement der vorgenannten Art.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen schematisch:
- 1a-c ein Türtrennstellenentkopplungselement gemäß einer ersten Ausgestaltung;
- 2 ein Türtrennstellenentkopplungselement gemäß einer zweiten Ausgestaltung, sowie
- 3 eine Türtrennstelle gemäß dem Stand der Technik.
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1a bis 1c zeigen ein Türtrennstellenentkopplungselement 2 gemäß einer ersten Ausgestaltung.
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1a zeigt eine Frontalansicht des Türtrennstellenentkopplungselements 2. Das Türtrennstellenentkopplungselement 2 weist einen Tragrahmen 4 und eine Steckeraufnahme 6 auf. Tragrahmen 4 und Steckeraufnahme 6 sind zweiteilig ausgebildet.
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Die Steckeraufnahme 6 weist einen Steckerdurchgang 7 auf.
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Der Tragrahmen 4 dient zum Einsetzen in einen Ausschnitt 8 eines Türrahmens 10 eines Kraftfahrzeugs 12.
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Der Tragrahmen 4 ist vorliegend aus Metall hergestellt, die Steckeraufnahme 6 aus Kunststoff. Das Metall des Tragrahmens 4 ist so gewählt, dass es eine geringere Festigkeit als der Türrahmen 10 aufweist, sodass der Tragrahmen 4 an einer Sollbruchstelle 14 nachgibt, sobald eine Überlast im Crashfalle auftritt.
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1b zeigt eine Draufsicht auf das Türtrennstellenentkopplungselement 2. Der Türrahmen 10 ist dabei geschnitten dargestellt.
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Der Tragrahmen 4 besteht aus einem ersten Tragrahmenteil 4.1 und einem zweiten Tragrahmenteil 4.2, die von entgegengesetzten Seiten des Türrahmens zusammengesetzt werden. An der Steckeraufnahme 6 sind Steckerhälften 16, 18 festgelegt. Sobald im Crashfalle die Überlast auftritt, bricht der Tragrahmen 4 an der Sollbruchstelle 14 und löst damit die Steckeraufnahme 6 von der Karosserie, also dem Türrahmen 10.
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Durch die Verwendung des Tragrahmens 4 fällt der Ausschnitt 8 größer als bei herkömmlichen Türtrennstellen aus. Somit wird nach dem Bruch der Sollbruchstelle 14 ein größerer Deformationsraum freigegeben als bei herkömmlichen Türtrennstellen, sodass eine mechanische Beschädigung der durch die Steckerhälften 16, 18 gebildeten Türtrennstelle 20 später zu erwarten ist.
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1c zeigt das erste Tragrahmenteil 4.1.
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Das Tragrahmenteil 4.1 weist Führungsvorsprünge 22 auf, die zur positionsrichtigen Anordnung der beiden Tragrahmenteile 4.1, 4.2 dienen.
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2 zeigt ein Türtrennstellenentkopplungselement 2' gemäß einer zweiten Ausgestaltung.
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Das Türtrennstellenentkopplungselement 2' weist einen Tragrahmen 4 sowie eine Steckeraufnahme 6 mit Steckerdurchgang 7 auf.
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Das Türtrennstellenentkopplungselement 2' weist im Unterschied zur ersten Ausführungsform gemäß 1a, 1b eine Befestigungslasche 24 auf, die an dem Türrahmen 10 festgelegt ist.
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3 zeigt eine Türtrennstelle 20" gemäß dem Stand der Technik.
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Ein Ausschnitt 8" fällt dabei kleiner aus als der Ausschnitt 8 der vorgenannten Ausführungsformen.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2,2'
- Türtrennstellenentkopplungselement
- 4
- Tragrahmen
- 4.1
- erstes Tragrahmenteil
- 4.2
- zweites Tragrahmenteil
- 6
- Steckeraufnahme
- 7
- Steckerdurchgang
- 8
- Ausschnitt
- 10
- Türrahmen
- 12
- Kraftfahrzeug
- 14
- Sollbruchstelle
- 16
- Steckerhälfte
- 18
- Steckerhälfte
- 20,20"
- Türtrennstelle
- 22
- Führungsvorsprünge
- 24
- Befestigungslasche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2096001 B1 [0003]
- DE 102010050408 A1 [0004]
- EP 1193132 B1 [0005]