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Die Erfindung betrifft eine Seitenwandanordnung für eine Karosserie eines Personenkraftwagens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine solche Seitenwandanordnung ist beispielsweise bereits von der Mercedes-Benz E-Klasse (Baureihe 212) bekannt und in den 1a und 1b in einer ausschnittsweisen Perspektivansicht beziehungsweise einer demgegenüber ausschnittsweise vergrößerten Perspektiveansicht dargestellt. 1 zeigt dabei die Karosserie des Personenkraftwagens im Bereich des vorderen Endes der linken vorderen Seitentüre 10 beziehungsweise Fahrertür. Die Seitentür 10 ist dabei an einer vorderen Türsäule 12 schwenkbar angeschlagen.
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In Zusammenschau mit 1b ist dabei eine Seitenwandbeplankung 14 im Bereich der Türsäule 12 erkennbar, die im Rohbau – also im Fertigungsprozess der Karosserie – relativ zu einer dahinter liegenden Verstärkungsstruktur 16 einstellbar und in der eingestellten Position fixierbar ist.
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Insbesondere sind im Bereich der Türsäule 12 in 1b zwei Löcher 18, 20 erkennbar, in deren Bereich sowohl die Seitenwandbeplankung 14 als auch die Verstärkungsstruktur 16 angerechnet ist. Das Loch 18 ist dabei als Hauptaufnahmeloch ausgebildet und dient zur Aufnahme eines hier nicht dargestellten Greifers, mittels welchem die Seitenwandbeplankung 14 aufgenommen werden kann und relativ zur Verstärkungsstruktur 16 positioniert werden kann. Das Hauptaufnahmeloch 18 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Kragenloch ausgeführt, sodass die den Kragen aufweisende Seitenwandbeplankung 14 entsprechend mittels des Greifers gehandhabt werden kann.
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Außerdem ist aus 1b erkennbar, dass dieses Hauptaufnahmeloch 18 im Weiteren als Durchtrittsloch zur Durchführung eines Kabelstrangs 22 zwischen der Karosserie und der korrespondierenden Seitentür 10 dient. Der Kabelstrang 22 ist dabei im vorliegenden Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass dieser im Bereich des Hauptaufnahmelochs 18 durchgehend verläuft und mit seinen jeweiligen Enden innerhalb der Seitentür 12 mit den korrespondierenden Bauteilen, beispielsweise dem Fensterheber oder der Spiegelverstellung, verbunden wird.
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Das unterhalb des Hauptaufnahmelochs 18 liegende andere Loch 20 dient als Messloch, um die Seitenwandbeplankung 14 um die in darunter liegende Verstärkungsstruktur 16 beziehungsweise Verstärkungsebene zueinander zu positionieren, bevor die Seitenwandbeplankung 14 an der Verstärkungsstruktur 16 fixiert wird. Aus diesem Grund muss das innen liegende, verstärkungsstrukturseitige Loch kleiner sein als das äußere, seitenwandbeplankungsseitige Loch.
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Um insbesondere neuartige Kabelstränge einsetzten zu können, mittels welchen sich eine verbesserte Anbindung der Elektronikkomponenten auf Seiten der Seitentür 10 an der Karosserie ermöglichen lässt, ist eine Umgestaltung der bekannten Seitenwandanordnung erforderlich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Seitenwandanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher sich eine günstigere Anordnung und Ausgestaltung des Kabelstrangs realisieren lässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Seitenwandanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um eine Seitenwandanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher sich eine verbesserte Verlegung und Ausgestaltung des Kabelstrangs zwischen der Karosserie und der korrespondierenden Tür realisieren lässt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das eine Loch im Bereich der Türsäule als Hauptaufnahmeloch und das andere Loch zur Durchführung des Kabelstrangs zwischen der Karosserie und der korrespondierenden Tür vorgesehen ist, wobei die Seitenwandanordnung ein drittes Loch in der Verstärkungsstruktur umfasst, welches als Messloch dient. Durch die Erfindung kann somit ein neues Spann- und Fixierkonzept für eine Seitenwand einer Karosserie eines Kraftwagens beschrieben werden. Insbesondere kann eine optimierte Verlegung des entsprechenden Kabelstrangs zwischen der Karosserie und der Tür erreicht werden, indem im Bereich des Lochs der Durchführung des Kabelstrangs zwischen der Karosserie und der korrespondierenden Tür eine Türtrennstelle vorgesehen ist, an welcher ein karosserieseitiger Hauptkabelstrang von einem türseitigen Türkabelstrang trennbar ist. Hierdurch entstehen im Reparaturfall deutliche Kostenvorteile, da der Türkabelstrang in einfacher Weise im Bereich des Lochs zur Durchführung des Kabelstrangs vom Hauptkabelstrang getrennt werden kann. Hierzu ist es erforderlich, dass die Seitenwandbeplankung durch zwei getrennt zugängliche Rohbau-Messlöcher in der Seitenwandbeplankung und der korrespondierenden Verstärkungsstruktur zu den entsprechenden Anbauteilen und der Verstärkungsstruktur eingestellt werden kann.
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Insgesamt ergibt sich somit insbesondere aufgrund der hierdurch möglichen Anordnung und Ausgestaltung des Kabelstrangs eine Kostenreduzierung und eine Verbesserung der Produktqualität.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; Diese zeigen in:
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1a, 1b eine ausschnittsweise Perspektivansicht sowie eine gegenüber 1a ausschnittsweise vergrößerte perspektivische Detailansicht auf eine Seitenwandanordnung für eine Karosserie eines Personenkraftwagens gemäß dem Stand der Technik; und in
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2a, 2b eine ausschnittsweise Seitenansicht sowie eine ausschnittsweise Perspektivansicht auf eine Seitenwandanordnung für eine Karosserie eines Personenkraftwagens mit einer Seitenwandbeplankung, die relativ zu einer dahinter liegenden Verstärkungsstruktur einstellbar und in der eingestellten Position fixierbar ist, wobei im Bereich einer vorderen Türsäule zwei Löcher vorgesehen sind, von welchen das eine Loch als Hauptaufnahmeloch und das andere Loch zur Durchführung eines Kabelstrangs zwischen der Karosserie und der korrespondierenden Tür vorgesehen ist, und wobei außerdem vor den beiden Löchern im Bereich der Verstärkungsstruktur ein drittes Loch vorgesehen ist, welches als Messloch bei der Einstellung der Seitenwandbeplankung relativ zu der Verstärkungsstruktur dient.
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Während in den 1a und 1b eine Seitenwandanordnung gemäß dem Stand der Technik gezeigt ist, zeigen die 2a und 2b eine erfindungsgemäße Ausgestaltung der Seitenwandanordnung für eine Karosserie eines Personenkraftwagens. 2a zeigt hierzu in einer ausschnittsweisen Seitenansicht die Seitenwandanordnung mit einer Seitenwandbeplankung 30, welche nach vorne hin etwa im Bereich einer vertikal verlaufenden Kante 32 endet. Die Seitenwandbeplankung 30 ist im Rohbau – also bei der Herstellung der Karosserie – relativ zu einer dahinter liegenden Verstärkungsstruktur 34 der Seitenwand einstellbar, welche im Wesentlichen vor der Kante 32 erkennbar ist.
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Ebenfalls ist in 2a der untere vordere Bereich einer Türöffnung 36 erkennbar, welche nach unten hin durch einen Türschweller 38 und nach vorne hin durch eine Türsäule 40 begrenzt ist. Die Türöffnung 36 ist durch eine in 2b erkennbare Seitentür 42 in Form einer Fahrertür verschließbar.
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Zwischen zwei Befestigungsbereichen 44, 46 der Türsäule 40 für jeweilige Scharniere zur Schwenklagerung der Seitentür 42 sind in dem Bereich der Türsäule 40 zwei Löcher erkennbar, nämlich ein Hauptaufnahmeloch 48 und ein Loch 50 zur Durchführung eines in 2b erkennbaren, im Weiteren noch näher erläuterten Kabelstrangs 52 zwischen der Karosserie und der korrespondierenden Seitentür 42.
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Da im vorliegenden Fall im Bereich des Lochs 50 zur Durchführung des Kabelstrangs 52, welches dem Loch 18 gemäß dem Stand der Technik in 1b entspricht, für die Anordnung einer Türtrennstelle 54 des Kabelstrangs 52 genutzt werden kann, ist eine andersartige Ausgestaltung der Seitenwandanordnung als im Stand der Technik erforderlich. Die Türtrennstelle 54 ist vorliegend nämlich als Steckverbindung ausgebildet mit einem türseitigen Steckteil und einem karosserieseitigen Steckteil, durch welche ein Türkabelstrang 56 von einem Hauptkabelstrang 58 getrennt werden kann. Dies hat insbesondere dann Vorteile, wenn der gesamte Kabelstrang 52 beispielsweise im Bereich des Übergangs zwischen der Karosserie und der korrespondierenden Seitentür 42 oder im Bereich der Seitentür 42 selbst beschädigt ist. Für diesen Fall bietet die konkrete Ausgestaltung des Kabelstrangs 52 den besonderen Vorteil, dass nicht der gesamte Hauptkabelstrang 58 ausgetauscht werden muss, sondern lediglich der Türkabelstrang 56. Dies hat erhebliche Kostenvorteile.
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Die Türtrennstelle 54 des Kabelstrangs 52 ist vorliegend so ausgebildet, dass von der Innenseite her der Hauptkabelstrang 58 und von der Außenseite her der Türkabelstrang 56 so miteinander zusammengesteckt werden können, dass diese einerseits miteinander verbunden sind und andererseits den Randbereich des Lochs 50 derart umgreifen beziehungsweise übergreifen, dass diese Türtrennstelle 54 im Bereich der Türsäule 40 festgelegt ist. Dies erfordert allerdings ein Formloch 50 ohne Kragen, das heißt eine weitere Nutzung als Hauptaufnahmeloch ist nicht mehr möglich.
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Demzufolge dient im vorliegenden Fall das darunter liegende Hauptaufnahmeloch 48 zur Hauptaufnahme der Seitenwandbeplankung 30 mittels eines Greifers, sodass die Seitenwandbeplankung 30 relativ zur dahinter liegenden Verstärkungsstruktur 34 eingestellt und in der eingestellten Position fixiert werden kann. Das Hauptaufnahmeloch 48 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als in Fahrzeughochrichtung verlaufendes Langloch mit Kragen ausgebildet, das heißt das Loch in der Seitenwandbeplankung 30 ist im Durchmesser kleiner als das dahinter liegende Loch innerhalb der Verstärkungsstruktur 34. Dies gilt im Übrigen auch für das Loch 50. Mit anderen Worten ist sowohl das Loch 50 wie auch das Hauptaufnahmeloch 48 ist so gestaltet, dass die korrespondierenden Löcher innerhalb der Verstärkungsstruktur 34 im Durchmesser größer sind als die korrespondierenden Löcher innerhalb der Seitenwandbeplankung 30.
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Aus diesem Grund ist im vorliegenden Fall in drittes Loch erforderlich, welches – neben dem Loch 50 der Türtrennstelle – als zusätzliches, frei zugängliches Messloch 60 dient kann. Dabei ist das Messloch 60 – wie aus 2a erkennbar ist – ebenfalls im Bereich der Türsäule 40 vorgesehen.
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Durch die erfindungsgemäße Seitenwandanordnung ist somit eine zentrale Kontaktierung des Türkabelstrangs 56 mittels der Türtrennstelle 54 im Bereich der Türsäule 40 beziehungsweise der A-Säule möglich.