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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schließvorrichtung für Behältnisse, Türen, Schränke, Möbel od.dgl., mit einer Schlossplatte, an der ein Kombinationsschloss mit Stellrädern und ein Sekundärschloss angeordnet sind, und einem Stator, in Bezug auf den die Schlossplatte mit dem Kombinationsschloss und dem Sekundärschloss verdrehbar angeordnet ist, wobei in geschlossenem Zustand der Schließvorrichtung die Schlossplatte mit dem an ihr angeordneten Kombinationsschloss und dem an ihr angeordneten Sekundärschloss in Bezug auf den Stator einen Freilauf von 360 Grad aufweist.
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Bei derartigen Schließvorrichtungen dient das Sekundärschloss dazu, einer Person, die nicht im Besitz des Öffnungscodes bzw. Schlüsselgeheimnisses des Kombinationsschlosses ist, die Möglichkeit zu geben, die Schließvorrichtung zu öffnen. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn die Nutzer der Schließvorrichtungen häufig wechseln, wie dies beispielsweise im Falle von in Schulgebäuden, Sportzentren oder Betrieben mit Leihpersonal vorhandenen Spinden, Schränken od.dgl. der Fall ist. In diesen Fällen sollte z.B. ein Hausmeister die Möglichkeit haben, die mit dem Kombinationsschloss versehene Schließvorrichtung zu öffnen, wenn beispielsweise der frühere Nutzer der Schließvorrichtung nicht mehr mit einem vertretbaren Aufwand auffindbar ist.
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Bei den geschilderten Schließvorrichtungen kann dann naturgemäß das Problem auftreten, dass ein Hausmeister oder eine Person, die sich den Schlüssel des Sekundärschlosses in irgendeiner Form unbefugt verschafft hat, Zugang zu dem mittels der Schließvorrichtung geschlossenen Behältnis erlangt.
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Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Schließvorrichtung für Behältnisse, Türen, Schränke, Möbel od.dgl. derart weiterzubilden, dass eine aktuell die Schließvorrichtung befugt nutzende und entsprechend im Besitz des Schlüsselgeheimnisses befindliche Person quasi automatisch darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Schließvorrichtung seit der letzten Nutzung durch die genannte Person zumindest einmal mittels Betätigung des Sekundärschlosses geöffnet worden ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einer Öffnung der Schließvorrichtung mittels des Sekundärschlosses die Stellräder und ihnen zugeordnete und zu ihnen axial bewegbare Kupplungsnaben des Kombinationsschlosses entkuppelbar sind und ein Öffnungscode des Kombinationsschlosses aus einem zum Zeitpunkt der Schließvorrichtung mittels des Sekundärschlosses eingestellten Öffnungscode auf einen vorgegebenen Auslieferungszustandscode rückstellbar ist. Wenn die im Besitz des Schlüsselgeheimnisses bzw. des Öffnungscodes des Kombinationsschlosses befindliche Person bei einer Betätigung der Schließvorrichtung merkt, dass ein Öffnen mittels des ihr bekannten Schlüsselgeheimnisses nicht möglich ist, ist eindeutig geklärt, dass seit der letzten Benutzung der Schließvorrichtung ein durch Betätigung des Sekundärschlosses realisierter Öffnungsvorgang stattgefunden hat.
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In technisch-konstruktiv wenig aufwändiger Weise lässt sich die Aufhebung des eingestellten bzw. aktuell eingestellten Öffnungscodes des Kombinationsschlosses der Schließvorrichtung erreichen, wenn das Sekundärschloss als schlüsselbetätigbarer Schließzylinder ausgebildet ist, mittels dessen Betätigung ein Steuerhebel der Schließvorrichtung so verstellbar ist, dass der Eingriff zwischen den Stellrädern und den Kupplungsnaben des Kombinationsschlosses aufhebbar ist. Hierdurch wird dann die eingestellte Relativposition der Stellräder einerseits und der Kupplungsnaben andererseits und damit das aktuell am Kombinationsschloss eingestellte Schlüsselgeheimnis aufgehoben.
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Die Rückstellung auf den vorgegebenen Auslieferungszustandscode ist in einfacher Weise bewerkstelligbar, wenn an den Stellrädern des Kombinationsschlosses vorzugsweise herzförmige Stellkurven und an den Kupplungsnaben des Kombinationsschlosses vorzugsweise herzförmige Stellkurven vorgesehen sind, wobei jeder stellradseitigen Stellkurve und jeder kupplungsnabenseitigen Stellkurve jeweils eine Verstellnase eines Verwischhebels zugeordnet ist. Wird der Eingriff zwischen den vorzugsweise herzförmigen stellradseitigen Stellkurven einerseits und den vorzugsweise herzförmigen kupplungsnabenseitigen Stellkurven andererseits durch Betätigung des Sekundärschlosses aufgehoben und werden durch das Zusammenwirken der Verstellnasen des Verwischhebels der Schließvorrichtung mit den stellradseitigen und den kupplungsnabenseitigen Herzkurven die Stellräder und die Kupplungsnasen unabhängig voneinander verstellt, kann das Schlüsselgeheimnis bzw. der Öffnungscode des Kombinationsschlosses der Schließvorrichtung zurück auf den Auslieferungszustandscode gestellt werden.
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Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung ist die Schlossplatte mit einem Gehäuse und einer unteren Abschlussplatte gegen die Kraft einer Federeinheit, die die Schlossplatte vom Stator entfernt, zum Stator drückbar, wenn am Gehäuse ausgebildete Aufnahmetaschen mit am Stator ausgebildeten Nasen in Fluchtung angeordnet sind.
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Wenn zwecks Öffnung der Schließvorrichtung beim Andrücken der Schlossplatte gegen die Kraft der Federeinheit an den Stator der Verwischhebel mit seinen Verstellnasen in Anlage an die stellradseitigen Stellkurven und die kupplungsnabenseitigen Stellkurven bringbar ist, werden zweckmäßigerweise die Stellräder und die Kupplungsnaben des Kombinationsschlosses so verstellt, dass der Öffnungscode des Kombinationsschlosses auf den Auslieferungszustandscode zurückgestellt wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Explosionsdarstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schließvorrichtung;
- 2 eine Draufsicht auf die in 1 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung in geschlossener Stellung;
- 3 eine Draufsicht auf die in 1 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung in geöffneter Stellung;
- 4 eine Seitenansicht der in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung im entspannten Zustand;
- 5 eine Seitenansicht der in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung im niedergedrückten Zustand;
- 6 eine Schnittdarstellung der in den 1 bis 5 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung im niedergedrückten Zustand;
- 7 eine Hinteransicht der in den 1 bis 6 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung; und
- 8 eine Schnittansicht der in den 1 bis 7 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung im entspannten, nicht niedergedrückten Zustand.
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Eine im Folgenden anhand der 1 bis 8 erläuterte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schließvorrichtung 1 dient beispielsweise dazu, ein in den Figuren nicht dargestelltes Büro- oder anderes Möbelstück, z.B. einen Schaltschrank, einen Spind od.dgl., zu verschließen.
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Hierzu weist die Schließvorrichtung 1 bei dem in den Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Schlosseinheit 2 auf, die in Bezug auf einen Stator 3 der Schließvorrichtung 1, der am in den Figuren nicht dargestellten Behältnis, an einer Tür, einem Schrank, einem Möbelstück od.dgl. fest angebracht ist, verdrehbar angeordnet ist.
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Im geschlossenen Zustand der Schließvorrichtung 1 ist die Schlosseinheit 2 in Bezug auf den drehfest angeordneten Stator 3 mit einem Freilauf von 360 Grad verdrehbar.
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Die Schlosseinheit 2 hat eine obere Schlossplatte 4, eine untere Abschlussplatte 5 und ein zylindrisches Gehäuse 6, dessen Gehäusewandung in Richtung auf den Stator 3 über die untere Abschlussplatte 5 der Schlosseinheit 2 vorsteht.
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Zwischen der oberen Schlossplatte 4 und der unteren Abschlussplatte 5 sind im zylindrischen Gehäuse 6 der Schlosseinheit 2 ein Kombinationsschloss 7 und als Sekundärschloss ein Schließzylinder 8 aufgenommen.
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Zu dem Kombinationsschloss 7 gehören Stellräder 9, von denen im dargestellten Ausführungsbeispiel der Schließvorrichtung 1 vier vorhanden sind. Die Stellräder 9 sind um eine Achse 10 verdrehbar gelagert und durchragen in der Schlossplatte 4 ausgebildete Durchbrechungen. An den Stellrädern 9 ist ein Schlüsselgeheimnis bzw. ein Öffnungscode des Kombinationsschlosses 7 einstellbar.
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Koaxial zu den Stellrädern 9 sind je Stellrad 9 Kupplungsnaben 11 drehbar um die Achse 10 gelagert, wobei die Kupplungsnaben 11 auf der Achse 10 in Axialrichtung beweglich zu den Stellrädern 9 angeordnet sind. Bei einem axialen Eingriff zwischen den Kupplungsnaben 11 einerseits und den ihnen zugeordneten Stellrädern 9 andererseits sind die Stellräder 9 und die Kupplungsnaben 11 drehfest zueinander, bei Aufhebung des axialen Eingriffs können diese zueinander in Rotationsrichtung verstellt werden.
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An jedem Stellrad 9 ist eine im dargestellten Ausführungsbeispiel herzförmige Stellkurve 12 vorgesehen; entsprechend ist an jeder Kupplungsnabe 11 eine im dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls herzförmige Stellkurve 13 ausgebildet.
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Den Stellrädern 9 des Kombinationsschlosses 7 ist eine Rasteinheit 14 zugeordnet, die in Rastanlage an Rastflächen bringbar ist, die den Außenumfang eines am Stellrad 9 zwischen dem eigentlichen Stellradabschnitt und der herzförmigen Stellkurve 12 angeordneten Verrastungsabschnitts bilden und mittels der eine mit einem äußerst geringen Kraftaufwand aufhebbare Verrastung der Stellräder 9 in Positionen bewerkstelligt wird, in denen die auf dem Außenumfang der Stellräder 9 vorgesehenen Informationselemente eindeutig bestimmt sind.
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Des Weiteren gehört zu dem Kombinationsschloss 1 ein in 2 dargestellter seitlicher Druckknopf 15, der nur dann betätigbar bzw. nicht blockiert ist, wenn am Kombinationsschloss 7 der Öffnungscode bzw. das Schlüsselgeheimnis eingestellt ist. Durch Drücken des seitlichen Druckknopfes 15 ist der axiale Eingriff zwischen den Stellrädern 9 einerseits und den Kupplungsnaben 11 des Kombinationsschlosses 7 andererseits aufhebbar, so dass der Öffnungscode bzw. das Schlüsselgeheimnis des Kombinationsschlosses 7 verändert werden kann, wobei während einer solchen Veränderung des Schlüsselgeheimnisses bzw. des Öffnungscodes der seitliche Druckknopf 15 gedrückt bleiben muss.
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Wenn am Kombinationsschloss 7 der Öffnungscode eingestellt ist, gerät ein Abfragestück 16 des Kombinationsschlosses 7 in Eingriff mit in den Kupplungsnaben 11 ausgebildeten Aussparungen.
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Formschlüssig verbunden mit dem Abfragestück 16 ist ein Schieber 17, mittels dem über eine Riegelfeder 18 ein Druckriegel 19 aus seiner Ruhestellung in seine Betriebsstellung verstellbar ist, in der mittels des Druckriegels 19 ein Formschluss zwischen der Schlosseinheit 2 einerseits und einem Schließriegel 20 herstellbar ist.
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Wenn der Formeingriff zwischen der Schlosseinheit 2 einerseits und dem Schließriegel 20 andererseits mittels des Druckriegels 19 hergestellt ist, ist der Schließriegel 20 gemeinsam mit der Schlosseinheit 2 in Bezug auf den Stator 3 verdrehbar. Durch die Drehbewegung des Schließriegels 20 ist ein fest am Schließriegel 20 angebrachtes Schließglied 21 in eine in den Figuren nicht dargestellte Schlossfalle hinein und aus dieser heraus verstellbar.
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Zwischen der Schlosseinheit 2 und dem Stator 3 ist eine Federeinheit 22 angeordnet, mittels der die Schlosseinheit 2 in einem vorgebbaren Abstand vom Stator 3 positionierbar ist.
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Wenn an der Unterkante des zylindrischen Gehäuses 6 ausgebildete Aufnahmetaschen 23 mit in entsprechender Anordnung am Stator 3 ausgebildeten radial auswärts vorstehenden Nasen 24 fluchten, kann die Schlosseinheit 2 gegen die Kraft der Federeinheit 22 an den Stator 3 angedrückt werden.
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Mittels des neben dem Kombinationsschloss 7 in der Schlosseinheit 2 vorgesehenen Schließzylinders 8 ist bei dessen Betätigung mittels des zugehörigen Schlüssels ein Steuerhebel 25 betätigbar. Bei Betätigung des Steuerhebels 25 mittels des Schließzylinders 8 wird dieser so verstellt, dass er den Eingriff zwischen den Stellrädern 9 einerseits und den Kupplungsnaben 11 andererseits des Kombinationsschlosses 7 aufhebt. Entsprechend wird bei jeder Öffnung der Schließvorrichtung 1 mittels des als Sekundärschloss vorgesehenen Schließzylinders 8 der Eingriff zwischen den Stellrädern 9 einerseits und den Kupplungsnaben 11 andererseits aufgehoben.
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Zu dem Kombinationsschloss 7 gehört des Weiteren ein Verwischhebel 26. Der Verwischhebel 26 hat Verstellnasen 27, und zwar je Stellrad 9 eine Verstellnase und je Kupplungsnabe 11 eine Verstellnase.
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Die den Stellrädern 9 zugeordneten Verstellnasen des Verwischhebels sind so angeordnet, dass sie auf die stellradseitigen Stellkurven 12 einwirken können. Die den Kupplungsnaben 11 zugeordneten Verstellnasen 27 des Verwischhebels 26 sind so angeordnet, dass sie dann auf die kupplungsnabenseitigen Stellkurven 13 einwirken, wenn mittels des Steuerhebels 25 der Eingriff zwischen den Stellrädern 9 einerseits und den Kupplungsnaben 11 andererseits des Kombinationsschlosses 7 aufgehoben ist.
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Mittels des Verwischhebels 26 bzw. seiner den Stellrädern 9 zugeordneten Verstellnasen 27 sind die Stellräder 9 aus ihrer dem Öffnungscode des Kombinationsschlosses 7 entsprechenden und aus jeder anderen Stellung verstellbar, wenn die Schlosseinheit 2 gegen die Kraft der Federeinheit 22 zur Öffnung der Schließvorrichtung 1 in Richtung auf den Stator 3 gedrückt und dann in Bezug auf den Stator 3 in Öffnungsrichtung der Schließvorrichtung 1 gedreht wird. Hierzu ist an der unteren Abschlussplatte 5 ein Stift 28 vorgesehen, der auf einer am Stator 3 vorgesehenen Steuerkurve läuft und der mittels dieser Steuerkurve linear aufwärts und abwärts bewegbar ist. Durch die lineare Aufwärts- und Abwärtsbewegung des abschlussplattenseitigen Stifts 28 ist der Verwischhebel 26 in Richtung der stellradseitigen herzförmigen Stellkurven 12 bewegbar, wodurch bei jeder Drehbewegung der Schlosseinheit 2 eine Verstellung der Stellräder 9 heraus aus der dem Öffnungscode des Kombinationsschlosses 7 entsprechenden Stellung erfolgt.
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Wenn das Sekundärschloss bzw. der Schließzylinder 8 betätigt wird, um die Schlosseinheit 2 zur Öffnung der Schließvorrichtung in Bezug auf den Stator 3 zu drehen, ist der Axialeingriff zwischen den Stellrädern 9 einerseits und den Kupplungsnaben 11 andererseits des Kombinationsschlosses 7 aufgehoben. Entsprechend wird bei der Drehbewegung der Schlosseinheit 2 in Bezug auf den Stator 3 der Verwischhebel 26 mittels des Stifts 28 auf- und abwärts bewegt, wobei sowohl die den stellradseitigen Stellkurven 12 zugeordneten Verstellnasen 27 des Verwischhebels 26 als auch die den kupplungsnabenseitigen Stellkurven 13 zugeordneten Verstellnasen 27 des Verwischhebels 26 auf die stellradseitigen bzw. kupplungsnabenseitigen Stellkurven 12, 13 einwirken, so dass der bis zur Betätigung des Sekundärschlosses bzw. Schließzylinders 8 eingestellte Öffnungscode des Kombinationsschlosses 7 aufgehoben und das Kombinationsschloss 7 wieder in den werksseitigen Auslieferungszustandscode zurückgestellt wird.
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Um zu verhindern, dass während des Öffnungsvorgangs der Schließvorrichtung 1 die Schlosseinheit 2 mittels der Federeinheit 22 in aufwärtiger Richtung zurückgedrückt wird, verfügt die Schließvorrichtung 1 über einen bajonettartigen Hinterschnitt 29, der am Stator 3 einerseits und am zylindrischen Gehäuse 6 andererseits ausgebildet ist und am besten aus 6 hervorgeht.
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In den 2 und 3 ist die erfindungsgemäße Schließvorrichtung in geschlossener bzw. in geöffneter Stellung gezeigt. Anhand der durch die Durchbrechungen der oberen Schlossplatte 4 der Schlosseinheit 2 vorstehenden Stellräder 9 des Kombinationsschlosses 7 ist das Schlüsselgeheimnis bzw. der Öffnungscode des Kombinationsschlosses 7 einstellbar.
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Des Weiteren kann mittels der Stellräder 9 das Schlüsselgeheimnis bzw. der Öffnungscode des Kombinationsschlosses 7 neu einprogrammiert werden, wenn vorher der seitliche Druckknopf 15 betätigt und gehalten wird. Beim Betätigen dieses seitlichen Druckknopfes 15 werden die Kupplungsnaben 11 axial aus den Stellrädern 9 entkoppelt. Selbstverständlich ist es hierfür erforderlich, dass das aktuelle Schlüsselgeheimnis bzw. der aktuelle Öffnungscode des Kombinationsschlosses 7 vorher mittels der Stellräder 9 eingestellt wird, da anderenfalls der seitliche Druckknopf 15 blockiert ist, womit eine Veränderung des Schlüsselgeheimnisses bzw. des Öffnungscodes des Kombinationsschlosses 7 nicht möglich ist.
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Zum Öffnen der Schließvorrichtung 1 ist es erforderlich, dass die Schlosseinheit 2 in Richtung auf den Stator 3 gegen die Federeinheit 22 eingedrückt wird, wie dies am besten aus einer Zusammenschau der 4 und 5 hervorgeht.
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Aus der in 7 gezeigten Rückansicht der Schließvorrichtung 1 geht hervor, dass am Außenrand des Stators 3 radial auswärts gerichtete Nasen ausgebildet sind. Nur in einer Drehstellung der Schlosseinheit 2, in der an der Unterkante des zylindrischen Gehäuses 6 der Schlosseinheit 2 ausgebildete Aufnahmetaschen 23 mit den statorseitigen Nasen fluchten, wobei jede statorseitige Nase 24 einer gehäuseseitigen Aufnahmetasche 23 zugeordnet ist, ist ein Eindrücken der Schlosseinheit 2 zum Stator 3 hin überhaupt möglich. Die statorseitigen Nasen 24 und die gehäuseseitigen Aufnahmetaschen 23 weisen jeweils unterschiedliche Abmessungen auf, so dass jede gehäuseseitige Aufnahmetasche 23 einer einzigen statorseitigen Nase 24 zugeordnet ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass nur in einer definierten Dreh- bzw. Indizierungsstellung ein Eindrücken der Schlosseinheit 2 möglich ist. In dieser Indizierungsstellung befinden sich die gehäuseseitigen Aufnahmetaschen 23 in korrekter Zuordnung bzw. Fluchtung zu den entsprechenden statorseitigen Nasen 24.
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Wenn am Kombinationsschloss 7 das aktuell korrekte Schlüsselgeheimnis bzw. der aktuell korrekte Öffnungscode eingegeben ist, gelangt das Abfragestück 16 in die muldenförmigen Aussparungen der Kupplungsnaben 11; dabei wird der Schieber 17 aufgrund der formschlüssigen Verbindung zwischen ihm und dem Abfragestück 16 linear bewegt. Durch die lineare Bewegung des Schiebers 17 wird über die Riegelfeder 18 der Druckriegel 19 zwecks Herbeiführung eines Formschlusses zwischen dem Druckriegel 19 und dem Schließriegel 20 verstellt. Sobald der Formschluss zwischen dem Druckriegel 19 und dem Schließriegel 20 hergestellt ist, kann die Schließvorrichtung 1 geöffnet werden.
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Die Schließvorrichtung 1 hat den bajonettartigen Hinterschnitt 29, mittels dem ein Zurückfedern der Schlosseinheit 2 während des Öffnungsvorgangs der Schließvorrichtung 1 verhindert ist. Erst wenn die Schlosseinheit 2 in Bezug auf den Stator 3 in ihre Ausgangsstellung zurückgedreht wird, wird die Schlosseinheit 2 mittels der Federeinheit 22 in ihre Ausgangsstellung zurück gedrückt.
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Der am Kombinationsschloss 7 eingestellte Öffnungscode wird während des Öffnungsvorgangs der Schließvorrichtung 1 durch das Abgleiten der Verstellnasen 27 des Verwischhebels 26 auf die herzförmigen Stellkurven 12 der Stellräder 9 verstellt, z.B. wird jedes der Stellräder 9 auf „Null“ gestellt. Hierzu tastet der Stift 28 die statorseitige Steuerkurve ab. Durch diese Steuerkurve wird der Stift 28 linear aufwärts und abwärts bewegt, wodurch der Verwischhebel 26 in Richtung der herzförmigen stellradseitigen Stellkurven 12 bewegt wird. Anhand der Bewegung des Verwischhebels 26 bzw. seiner Verstellnasen 27 wird die Rasteinheit 14 von den Stellrädern 9 entkoppelt, so dass eine Verwischung des Öffnungscodes bzw. des Schlüsselgeheimnisses vollendet werden kann. Mittels dieser Verwischfunktion wird gewährleistet, dass unberechtigte Dritte nicht oder nur sehr schwer an das jeweils aktuelle Schlüsselgeheimnis bzw. den jeweils aktuellen Öffnungscode des Kombinationsschlosses 7 gelangen können.
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Die Rasteinheit 14 ist vorgesehen, um eine definierte Stellung aller Stellräder 9 des Kombinationsschlosses zueinander zu gewährleisten, wodurch das Ablesen des Schlüsselgeheimnisses bzw. des Öffnungscodes ermöglicht wird.
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Bei Öffnung der Schließvorrichtung 1 durch Betätigung des als Sekundärschloss fungierenden Schließzylinders 8 mit Hilfe des passenden Schlüssels werden die Kupplungsnaben 11 und die Stellräder 9 des Kombinationsschlosses mittels des Steuerhebels 25 aus ihrem Eingriff ausgekoppelt.
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In diesem Zustand werden sowohl die herzförmigen Stellkurven 12 der Stellräder 9 als auch die herzförmigen Stellkurven 13 der Kupplungsnaben 11 durch die Verstellnasen 27 des Verwischhebels 26 verwischt.
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Wird nun die Schlosseinheit 2 in Richtung auf den Stator 3 zu gedrückt und in Öffnungsrichtung der Schließvorrichtung 1 gedreht, so wird das aktuell eingestellte Schlüsselgeheimnis bzw. der aktuell eingestellte Öffnungscode des Kombinationsschlosses beseitigt und das Schlüsselgeheimnis bzw. der Öffnungscode des Kombinationsschlosses automatisch in den werksseitig vorgegebenen Auslieferungszustand zurückgestellt.
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Hierdurch wird sichergestellt, dass das Schlüsselgeheimnis bzw. der Öffnungscode des Kombinationsschlosses 7 bei Öffnung der Schließvorrichtung 1 mittels des Schließzylinders 8 immer auf den werksseitig vorgegebenen Auslieferungszustandscode zurückgestellt wird.
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Hierdurch kann jeglicher Manipulationsversuch durch den Inhaber des Schlüssels des Schließzylinders 8 oder durch einen unbefugten Besitzer des betreffenden Schlüssels ausgeschlossen werden, da der aktuelle Nutzer der Schließvorrichtung 1 bei einer Betätigung dieser Schließvorrichtung 1 merkt, dass das Schlüsselgeheimnis bzw. der Öffnungscode der Schließvorrichtung 1 zurückgesetzt oder ein neuer Öffnungscode bzw. ein neues Schlüsselgeheimnis einprogrammiert worden ist.
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Der Freilauf ermöglicht bei einem falsch eingestellten Öffnungscode bzw. Schlüsselgeheimnis des Kombinationsschlosses 7 eine Drehbewegung zwischen Schlosseinheit 2 einerseits und Stator 3 andererseits von 360 Grad. Dies ist sowohl bei der einen Abstand zum Stator 3 aufweisenden Position der Schlosseinheit 2 als auch bei an den Stator 3 angedrückter Schlosseinheit 2 möglich.
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Die Verwischfunktion wird bei an den Stator 3 angedrückter Schlosseinheit 2 bei einer Drehbewegung von 360 Grad in jeglicher Richtung sowohl bei korrekt eingegebenem Schlüsselgeheimnis als auch bei nicht korrekt eingegebenem Schlüsselgeheimnis vollzogen.