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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schlossvorrichtung zum Einsetzen in eine Steckdose, die eine von außen zugängliche Steckdosenblende mit daran ausgebildetem Steckdosentopf aufweist, an dessen Boden Öffnungen für Steckerstifte vorgesehen und an dessen Umfangswand zwei diametral einander gegenüberliegend angeordnete Schlitze, aus denen Erdungsbügel vorstehen, sowie zwei diametral einander gegenüberliegend angeordnete, insbesondere um 90° zu den Schlitzen versetzte Steckerführungsvertiefungen ausgebildet sind, wobei die Schlossvorrichtung eine im Rahmen einer Drehbewegung zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung bewegbare Verriegelungseinheit mit zwei diametral einander gegenüberliegenden, radial auswärts vorstehenden Verriegelungselementen, die derart ausgebildet und positioniert sind, dass sie im eingesetzten Zustand der Schlossvorrichtung zwischen die Erdungsbügel und die Umfangswand des Steckdosentopfes geschoben werden können, indem die Verriegelungseinheit aus ihrer Entriegelungsstellung in ihre Verriegelungsstellung überführt wird, und zumindest eine Sperreinrichtung umfasst, welche ein Bewegen der Verriegelungseinheit aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung wahlweise sperrt.
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Derartige Schlossvorrichtungen sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt und dienen dazu, Steckdosen gegen unbefugten Zugriff zu sichern. Bei den Steckdosen handelt es sich insbesondere um sogenannte Schuko-Steckdosen (Schutzkontaktsteckdosen), die in Europa weit verbreitet sind. Diese umfassen eine von außen zugängliche Steckdosenblende mit darin ausgebildetem Steckdosentopf, an dessen Boden Öffnungen für Steckerstifte vorgesehen und an dessen Umfangswand zwei diametral einander gegenüberliegend angeordnete Schlitze, aus denen Erdungsbügel vorstehen, sowie zwei diametral einander gegenüberliegend angeordnete, insbesondere um 90° zu den Schlitzen versetzte Steckerführungsvertiefungen ausgebildet sind. Die
DE 200 11 730 U1 offenbart beispielsweise eine Schlossvorrichtung der eingangs genannten Art, die in einen schwenkbar an der Steckdose gehaltenen Steckdosendeckel integriert ist. Die Schlossvorrichtung umfasst eine Verriegelungseinheit, die an der Innenseite des Steckdosendeckels angeordnet und entsprechend zusammen mit dem Steckdosendeckel schwenkbar ist. Die Verriegelungseinheit ist derart ausgestaltet, dass sie im Rahmen einer Drehbewegung zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung bewegt werden kann. Sie umfasst zwei diametral einander gegenüberliegende, radial auswärts vorstehende Verriegelungselemente, die derart ausgebildet und positioniert sind, dass sie im eingesetzten Zustand der Schlossvorrichtung bzw. in der geschlossenen Position des Steckdosendeckels in die Erdungsbügel eingreifen, genauer gesagt in geschlossen ausgebildete Erdungsbügelösen, indem die Verriegelungseinheit aus ihrer Entriegelungsstellung in ihre Verriegelungsstellung überführt wird. Ferner umfasst die Schlossvorrichtung eine Sperreinrichtung in Form eines einfachen Schließzylinders, welcher ein Bewegen der Verriegelungseinheit aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung wahlweise sperrt. Ein Nachteil der in der
DE 200 11 730 U1 offenbarten Schlossvorrichtung besteht zum einen darin, dass diese nur bei Steckdosen eingesetzt werden kann, die mit einem Steckdosendeckel versehen sind. Steckdosen ohne einen solchen Steckdosendeckel lassen sich mit der Schlossvorrichtung also nicht gegen unbefugten Zugriff sichern. Noch ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die beschriebene Schlossvorrichtung einen unbefugten Zugriff nur dann sicher verhindern kann, wenn die Erdungsbügel, in welche die Verriegelungselemente der Verriegelungseinheit eingreifen, geschlossene Ösen definieren. Dies ist aber bei den meisten Schuko-Steckdosen nicht der Fall. Vielmehr sind die Erdungsbügel bei den meisten Schuko-Steckdosen zwar hakenartig gebogen aber offen ausgebildet. Dies führt dazu, dass sich die Erdungsbügel, wenn auf den Steckdosendeckel von außen ausreichend Kraft ausgeübt wird, durch den auf sie von den Verriegelungselementen ausgeübten Druck aufbiegen, so dass die Verriegelungselemente aus dem Eingriff mit den Erdungsbügeln kommen. Anschließend kann dann der Steckdosendeckel vollständig geöffnet werden, so dass die Steckdose auch für unbefugte Personen frei zugänglich ist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schlossvorrichtung der eingangs genannten Art mit alternativem Aufbau zu schaffen, mit der die zuvor genannten Probleme zumindest teilweise behoben sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung eine Schlossvorrichtung der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, die Schlossvorrichtung Anschlagmittel aufweist, die derart positioniert und ausgebildet sind, dass sie im eingesetzten Zustand der Schlossvorrichtung zumindest in der Verriegelungsstellung verhindern, dass sich die Erdungsbügel aufeinander zu bewegen können. Mit anderen Worten sind die Anschlagmittel derart positioniert und ausgebildet, dass sie im eingesetzten Zustand der Schlossvorrichtung radial einwärts und unmittelbar benachbart zu den Erdungsbügeln oder gar in Kontakt mit diesen angeordnet sind, so dass die Erdungsbügel, wenn sich diese aufgrund äußerer Gewalteinwirkung aufeinander zu bewegen wollen, an den Anschlagmitteln anschlagen, die dann ein weiteres Aufbiegen der Erdungsbügel verhindern. Dank solcher Anschlagmittel ist es somit ausgeschlossen, dass sich Erdungsbügel, die keine geschlossenen Erdungsbügelösen aufweisen, beim Ausüben einer Zugkraft auf die Schlossvorrichtung durch den auf sie über die Verriegelungselemente ausgeübten Druck aufbiegen können, wodurch die Sicherheit der erfindungsgemäßen Schlossvorrichtung deutlich besser als bei bekannten Schlossvorrichtungen ist.
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Bevorzugt weist die Sperreinrichtung ein Rotorteil auf, das drehbar in einem Statorteil gehalten ist, wobei ein Rotorteilabschnitt rückseitig aus dem Statorteil vorsteht, die Verriegelungseinrichtung drehfest an diesem Rotorteilabschnitt befestigt ist und das Rotorteil in der Verriegelungsstellung der Verriegelungseinheit arretierbar ist, insbesondere durch Betätigen eines Schlüssels oder von Stellrädern.
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Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Schlossvorrichtung Führungsvorsprünge auf, die beim Einsetzen in den Steckdosentopf in die Steckerführungsvertiefungen eingeführt werden und die Schlossvorrichtung zur Steckdose ausrichten. Auf diese Weise wird eine sehr stabile und vorbestimmte Aufnahme der Schlossvorrichtung innerhalb einer Steckdose erzielt.
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Vorteilhaft sind die Führungsvorsprünge an einer im Wesentlichen kreisscheibenförmigen Schlossplatte vorgesehen, insbesondere in Form von rückseitig von dieser vorstehenden Stegen, wobei die Schlossplatte eine mittig positionierte Durchgangsöffnung aufweist, die das Statorteil bildet oder in die drehfest das Statorteil eingesetzt ist. Auf diese Weise wird ein vergleichsweise einfacher Aufbau erzielt.
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Bevorzugt sind die Anschlagmittel an der Schlossplatte vorgesehen, wodurch sich ebenfalls ein einfacher Aufbau mit wenigen Einzelteilen ergibt.
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Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung sind zwei Anschlagmittel vorgesehen, die stegartig ausgebildet sind, abwärts von der Unterseite der Schlossplatte vorstehen, um jeweils 90° versetzt zu den Führungsvorsprüngen angeordnet sind und bezogen auf die Führungsvorsprünge radial einwärts derart positioniert sind, dass sie beim Einsetzen der Schlossvorrichtung in eine Steckdose linear unter die Erdungsbügel geschoben werden.
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Die Verriegelungseinheit weist bevorzugt einen plattenartig ausgebildeten Basisabschnitt auf, der mit insbesondere vier diametral einander gegenüber angeordneten, radial auswärts vorstehenden und sichelförmig ausgebildeten Ausbauchungen versehen ist.
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Vorteilhaft sind an der Verriegelungseinheit im Bereich einander gegenüber angeordneter Ausbauchungen weitere Anschlagmittel in Form von Wandungen vorgesehen, die rückseitig von der Verriegelungseinheit vorstehen, der Kontur der Ausbauchungen folgen und sich insbesondere im Wesentlichen oberflächenbündig an die an der Schlossplatte vorgesehenen Anschlagmittel anschließen. Diese weiteren Anschlagmittel verlängern die an der Schlossplatte ausgebildeten Anschlagmittel, was bei bestimmten Formen von Erdungsbügeln von Nutzen sein kann.
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Bevorzugt sind zwei diametral einander gegenüber angeordnete Verriegelungselemente vorgesehen, die eine jeweils im Uhrzeigersinn oder jeweils im Gegenuhrzeigersinn gebogene Hakenform aufweisen und jeweils oberhalb eines weiteren Anschlagmittels angeordnet sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung von Schlossvorrichtungen gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung deutlich. Darin ist
- 1 eine perspektivische Explosionsansicht einer Schlossvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und einer Steckdose;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Schlossvorrichtung im zusammengesetzten Zustand,
- 3 eine Schnittansicht der in 1 dargestellten Anordnung im montierten Zustand entlang der Linie III-III in 1, wobei sich eine Verriegelungseinheit der Schlossvorrichtung in einer Verriegelungsstellung befindet;
- 4 eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV in 3;
- 5 eine Vorderansicht der in 2 dargestellten Anordnung;
- 6 eine Schnittansicht analog zur 4, wobei sich die Verriegelungseinheit in einer Entriegelungsstellung befindet;
- 7 eine perspektivische Explosionsansicht einer Schlossvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 8 eine perspektivische Ansicht der Schlossvorrichtung im zusammengesetzten Zustand;
- 9 eine teilweise geschnittene Ansicht der in 8 dargestellten Schlossvorrichtung in einem Zustand, in dem diese in eine Steckdose eingesetzt ist, wobei sich eine Verriegelungseinheit der Schlossvorrichtung in eine Verriegelungsstellung befindet;
- 10 eine Schnittansicht entlang der Linie X-X in 9;
- 11 eine Vorderansicht der in 8 dargestellten Anordnung und
- 12 eine Schnittansicht analog zu 10, wobei sich die Verriegelungseinheit in einer Entriegelungsstellung befindet.
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Gleiche Bezugsziffern beziehen sich nachfolgend auf gleiche oder gleichartig ausgebildete Bauteile.
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Die 1 bis 6 zeigen eine Schlossvorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die dazu dient, eine Steckdose 2 gegen unbefugten Zugriff zu sichern. Bei der dargestellten Steckdose 2 handelt es sich um eine sogenannte Schuko-Steckdose, die eine von außen zugängliche Steckdosenblende 3 mit darin ausgebildetem Steckdosentopf 4 umfasst. Am Boden des Steckdosentopfes 4 sind zwei Öffnungen 5 für Steckerstifte eines Steckers vorgesehen. An der Umfangswand 6 des Steckdosentopfes 4 sind zwei diametral einander gegenüberliegend angeordnete Schlitze 7, aus denen jeweils ein Erdungsbügel 8 vorsteht, sowie zwei diametral einander gegenüberliegend angeordnete, vorliegend um 90 Grad zu den Schlitzen 7 versetzt angeordnete, länglich ausgebildete Steckerführungsvertiefungen 9 vorgesehen.
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Die Schlossvorrichtung 1 umfasst eine Verriegelungseinheit 10, eine Schlossplatte 11, eine Sperreinrichtung 12 sowie einen Sicherungsring 13.
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Die Verriegelungseinheit 10 ist vorliegend aus Metall oder Kunststoff als einteiliges Formgussteil gefertigt, wobei sie grundsätzlich auch mehrteilig ausgeführt sein kann. Sie umfasst einen plattenförmigen Basisabschnitt 14, der ausgehend von einer kreisrunden Form mit vier jeweils um 90 Grad zueinander versetzten sichelförmigen Ausbauchungen 15 versehen ist und mittig eine unrunde, vorliegend kreuzförmig ausgebildete Durchgangsöffnung 16 aufweist. Von der Oberseite erstreckt sich aufwärts ein Ringabschnitt 17, von dessen Umfangsfläche diametral einander gegenüberliegend zwei Verriegelungselemente 18 auswärts vorstehen. Die Verriegelungselemente 18 weisen vorliegend eine im Gegenuhrzeigersinn gebogene Hakenform auf und sind jeweils etwa mittig oberhalb einer Ausbauchung 15 des Basisabschnitts 14 angeordnet. Der äußere Durchmesser der Verriegelungselemente 18 ist derart gewählt, dass dieser geringfügig kleiner als der Durchmesser des Steckdosentopfes 4 ist, so dass die Verriegelungselemente 18, wenn die Schlossvorrichtung 1 in die Steckdose 2 eingesetzt ist, zwischen der Wandung des Steckdosentopfes 4 und den Erdungsbügeln 8 eingeschoben werden können, wie es nachfolgend noch näher erläutert ist. Ferner steht von der Umfangsfläche des Ringabschnitts 17 radial auswärts ein Begrenzungssteg 19 vor. Von der Rück- bzw. Unterseite des Basisabschnitts 14 erstrecken sich abwärts zwei diametral einander gegenüberliegende Anschlagmittel 15a in Form von Wandungen in Verlängerung derjenigen Ausbauchungen 15, oberhalb der auch die Verriegelungselemente 18 angeordnet sind, wobei die Formen der Wandungen 15a der Form der jeweiligen Ausbauchung 15 folgen.
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Bei der Schlossplatte 11 handelt es sich vorliegend um ein Formgussteil aus Metall oder Kunststoff. Sie ist von oben betrachtet im Wesentlichen kreisscheibenförmig ausgebildet und mittig mit einer unrund, vorliegend kreuzförmig ausgebildeten Durchgangsöffnung 20 versehen, wobei die Durchgangsöffnung 20 größer als die Durchgangsöffnung 16 der Verriegelungseinheit 10 ist und eine Schnittstelle zur Aufnahme der Verriegelungseinheit 10 definiert. An der Oberseite der Schlossplatte 11 sind Markierungen 21 vorgesehen, die eine Verriegelungsstellung und eine Entriegelungsstellung kennzeichnen. Von der Unterseite stehen diametral einander gegenüberliegend Führungsvorsprünge 22 vor, die derart ausgebildet und voneinander beabstandet sind, dass sie von oben in die Steckerführungsvertiefungen 9 der Steckdose 2 eingeführt werden können. Radial einwärts der Führungsvorsprünge 22 sind Anschlagmittel 23 angeordnet, die vorliegend stegartig ausgebildet sind und abwärts von der Unterseite der Schlossplatte 11 um jeweils 90° versetzt zu den Führungsvorsprüngen 22 vorstehen. Die Anschlagmittel 23 sind bezogen auf die Führungsvorsprünge 22 derart radial einwärts versetzt angeordnet und weisen eine solche Länge auf, dass sie im eingesetzten Zustand der Schlossvorrichtung 1 in einer Position radial einwärts der Erdungsbügel unmittelbar benachbart zu diesen oder diese berührend angeordnet sind.
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Die Sperreinrichtung 12 umfasst ein Rotorteil 24, das vorliegend aus Metall hergestellt ist. Das zugehörige Statorteil wird bei dieser Ausführungsform der Schlossvorrichtung 1 durch die Schlossplatte 11 gebildet, in der das Rotorteil 24 drehbar aufgenommen ist, wobei ein Rotorteilabschnitt 24a rückseitig aus der Schlossplatte 11 vorsteht, wie es insbesondere in 2 gut zu erkennen ist. Das Rotorteil 24 kann unter Verwendung eines Schlüssels 25 innerhalb der Durchgangsöffnung 20 der Schlossplatte 11 gedreht und in einer Verriegelungsstellung der Verriegelungseinheit 10 arretiert werden. Die Außenkontur des rückseitig vorstehenden Rotorteilabschnitts 24a ist derart gewählt ist, dass dieses formschlüssig in die Durchgangsöffnung 16 der Verriegelungseinheit 10 eingeführt und mit dem Sicherungsring gesichert werden kann. Hierzu ist an dem Rotorteilabschnitt 24a eine entsprechende Sicherungsringaufnahmenut 26 vorgesehen.
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Zur Montage der in 1 dargestellten Schlossvorrichtung 1 werden die Sperreinrichtung 12, die Schlossplatte 11 und die Verriegelungseinheit 10 einfach in Richtung des Pfeils 27 ineinander gesteckt und dann mit dem Sicherungsring 13 gesichert, wodurch sich die in 2 gezeigte Anordnung ergibt. In diesem Zustand kann das Rotorteil 24 der Sperreinrichtung 12 zusammen mit der drehfest daran gehaltenen Verriegelungseinheit 10 relativ zu der Schlossplatte 11 durch Betätigen des Schlüssels 25 gedreht werden. Der Begrenzungssteg 19 schlägt bei Erreichen der Entriegelungsstellung der Verriegelungseinheit 10 an dem Anschlagmittel 23 der Schlossplatte 11 an, wodurch die Drehbewegung begrenzt wird.
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Zum Absperren einer Steckdose 2 wird die montierte Schlossvorrichtung 1 in Richtung des Pfeils 27 derart in den Steckdosentopf 4 eingesetzt, dass die Führungsvorsprünge 22 in die zugeordneten Steckerführungsvertiefungen 9 der Steckdose 2 eingreifen und die Anschlagmittel 23 unmittelbar hinter den Erdungsbügeln positioniert werden, wobei das Einführen der Schlossvorrichtung 1 in der Entriegelungsstellung der Verriegelungseinheit 10 erfolgt, die in 6 dargestellt ist. In dieser Stellung ist die Verriegelungseinheit 10 derart gedreht, dass die Verriegelungselemente 18 vorbei an den Erdungsbügeln 8 in den Steckdosentopf 4 eingesetzt werden können. Wird am Ende der Einsteckbewegung die Verriegelungseinheit 10 in ihre Verriegelungsstellung überführt, indem der Schlüssel 25 und mit diesem das Rotorteil 24 und die Verriegelungseinheit 10 relativ zur Steckdose 2 und der drehfest daran gehaltenen Schlossplatte 11 gedreht werden, so werden im Rahmen dieser Drehbewegung die Verriegelungselemente 18 zwischen die Erdungsbügel 8 und die Umfangswand 6 des Steckdosentopfes 4 geschoben. Gleichzeitig werden die an der Verriegelungseinheit 10 ausgebildeten Anschlagmittel 15a unmittelbar hinter die Erdungsbügel geschoben, Die Anschlagmittel 23 ebenso wie die Anschlagmittel 15a verhindern nunmehr, dass sich die Erdungsbügel 8 aufeinander zu bewegen können. Entsprechend können die Verriegelungselemente 18 in Gegenrichtung des Pfeils 27 nicht zwischen der Umfangswand 6 des Steckdosentopfes 4 und den freien Enden der Erdungsbügel 8 herausgezogen werden.
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Die zuvor beschriebene Schlossvorrichtung 1 zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es die Steckdose 2 sicher vor unbefugtem Zugriff schützt. Auch ist gewährleistet, dass die Schlossvorrichtung 1 nicht ohne weiteres mit Gewalt aus der Steckdose 2 gezogen werden kann. Die Anschlagmittel 15a und 23 verhindern effektiv ein Aufbiegen der Erdungsbügel 8, da die Erdungsbügel 8 an diesen anschlagen, so dass ein Herausziehen der Schlossvorrichtung 1 ohne Beschädigung der Steckdose 2 nicht möglich ist.
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Die 7 bis 12 zeigen eine Schlossvorrichtung 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die ebenso wie die zuvor beschriebene Ausführungsform eine Verriegelungseinheit 10, eine Schlossplatte 11 und eine Sperreinrichtung 12 und zudem eine Mutter 28, eine Haltescheibe 29, eine Unterlegscheibe 30 und eine Befestigungsschraube 31 umfasst.
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Der Aufbau der Verriegelungseinheit 10 entspricht im Wesentlichen dem zuvor beschriebenen Aufbau. Die Durchgangsöffnung 16 ist allerdings kreisrund ausgebildet. Zusätzlich ragt von der Rückseite der Verriegelungseinheit 10 ein Positionierstift 32 vor.
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Die Schlossplatte 11 umfasst im Gegensatz zur zuvor beschriebenen Schlossplatte eine sich von der Oberseite abwärts erstreckende, umlaufend ringförmig ausgebildete Seitenwandung 33, deren Durchmesser etwas größer als der Durchmesser des Steckdosentopfes 4 ist. Abwärts von der Seitenwandung 33 stehen die Führungsvorsprünge 22 diametral einander gegenüberliegend vor, die derart ausgebildet und positioniert sind, dass sie in die Steckerführungsvertiefungen 9 der Steckdose 2 von oben eingeführt werden können. Radial einwärts der Führungsvorsprünge 22 sind auch hier Anschlagmittel 23 angeordnet, die stegartig ausgebildet sind und abwärts von der Unterseite der Schlossplatte 11 um jeweils 90° versetzt zu den Führungsvorsprüngen 22 vorstehen. Die Anschlagmittel 23 sind bezogen auf die Führungsvorsprünge 22 derart radial einwärts versetzt angeordnet und weisen eine solche Länge auf, dass sie im eingesetzten Zustand der Schlossvorrichtung 1 radial innen hinter die Erdungsbügel 8 greifen, wie es in den 9, 10 und 12 gezeigt ist.
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Die Sperreinrichtung 12 umfasst ein Rotorteil 24, ein Statorteil 34, eine ortsfest zum Statorteil 24 angeordnete Abdeckung 35 und eine mit dem Rotorteil 24 verbundene, im Wesentlichen ringförmig ausgebildete Außenwandung 36. Ein nach hinten vorstehender Bereich des Statorteils 34 weist einen Durchmesser auf, der etwa dem Durchmesser der Durchgangsöffnung 16 der Verriegelungseinheit 10 entspricht, so dass das Statorteil 34 in diese eingesetzt werden kann. Er ist mit einem Außengewinde 37 versehen und an gegenüberliegenden Seiten abgeflacht, wodurch sich insgesamt eine unrunde Form ergibt. An die unrunde Form ist die Form der Durchgangsöffnung 20 der Schlossplatte 11 angepasst, so dass die Schlossplatte 11 auf den nach hinten vorstehende Bereich des Statorteils 34 derart aufgeschoben werden kann, dass sie drehfest an diesem gehalten ist. Ein Rotorteilabschnitt 24a des Rotorteils 24 steht nach hinten aus dem Statorteil 34 vor. Die Außenkontur dieses Rotorteilabschnittes 24a ist analog zur ersten Ausführungsform kreuzförmig ausgebildet und korrespondiert mit der Form einer Durchgangsöffnung 38 der Haltescheibe 29. Ferner ist die Haltescheibe 29 mit einer ringsegmentförmigen Durchgangsnut 39 versehen, in die von vorne der Positionierstift 32 der Verriegelungseinheit 10 eingreifen kann.
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Zur Montage der in 7 dargestellten Schlossvorrichtung 1 wird die Schlossplatte 11 auf das vorstehende Statorteil 34 der Sperreinrichtung 12 aufgeschoben und mit der Mutter 28 gesichert, indem letztere auf das Außengewinde 37 aufgeschraubt wird. Anschließend wird die Verriegelungseinheit 10 auf das Statorteil 34 aufgesetzt, dann die Haltescheibe 29 derart aufgeschoben, dass der Positionierstift 32 der Verriegelungseinheit 10 in die Durchgangsnut 39 der Haltescheibe 29 greift, und schließlich die so erzeugte Anordnung mit der Unterlegscheibe 30 und der von unten in den Rotorteilabschnitt 24a geschraubten Befestigungsschraube 31 gesichert, indem die Oberseite des Basisabschnitts 14 der Verriegelungseinheit 10 gegen die Anschlagmittel 23 der Schlossplatte 11 gedrückt wird. Nunmehr sind die Schlossplatte 11 und die Mutter 28 drehfest am Statorteil 34 gehalten, während die Verriegelungseinheit 10, die Haltescheibe 29, die Unterlegscheibe 30 und die Befestigungsschraube 31 gemeinsam mit dem Rotorteil 24 drehbar sind.
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Zum Absperren einer Steckdose 2 wird die montierte Schlossvorrichtung 1 derart in den Steckdosentopf 4 eingesetzt, dass die Führungsvorsprünge 22 in die zugeordneten Steckerführungsvertiefungen 9 der Steckdose 2 eingreifen und die Anschlagmittel 23 unmittelbar hinter den Erdungsbügeln positioniert werden, wobei das Einführen der Schlossvorrichtung 1 in der Entriegelungsstellung der Verriegelungseinheit 10 erfolgt, die in 12 dargestellt ist. In dieser Stellung ist die Verriegelungseinheit 10 derart gedreht, dass die Verriegelungselemente 18 vorbei an den Erdungsbügeln 8 in den Steckdosentopf 4 eingesetzt werden können. Wird am Ende der Einsteckbewegung die Verriegelungseinheit 10 in ihre Verriegelungsstellung überführt, indem die Außenwandung 36 der Sperreinrichtung 12 und mit dieser das Rotorteil 24 mit den an diesem drehfest angeordneten Komponenten gedreht wird, so werden im Rahmen dieser Drehbewegung die Verriegelungselemente 18 zwischen die Erdungsbügel 8 und die Umfangswand 6 des Steckdosentopfes 4 geschoben. Gleichzeitig werden die Anschlagmittel 15a hinter die Erdungsbügel 8 geschoben, so dass sie gemeinsam mit den Anschlagmitteln 23 verhindern, dass sich die Erdungsbügel 8 aufeinander zu bewegen können. Entsprechend können die Verriegelungselemente 18 in Gegenrichtung des Pfeils 27 nicht zwischen der Umfangswand 6 des Steckdosentopfes 4 und den freien Enden der Erdungsbügel 8 herausgezogen werden. Diese Verriegelungsstellung kann dann in bekannter Weise unter Einsatz von an der Sperreinrichtung 12 vorgesehenen Stellräder 40 arretiert und auch wieder freigegeben werden. Der Schlüssel 25 dient in diesem Fall zum Zurücksetzen der Zahlenkombination der Stellräder 40.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schlossvorrichtung
- 2
- Steckdose
- 3
- Steckdosenblende
- 4
- Steckdosentopf
- 5
- Öffnung
- 6
- Umfangswand
- 7
- Schlitz
- 8
- Erdungsbügel
- 9
- Steckerführungsvertiefung
- 10
- Verriegelungseinheit
- 11
- Schlossplatte
- 12
- Sperreinrichtung
- 13
- Sicherungsring
- 14
- Basisabschnitt
- 15
- Ausbauchung
- 15a
- Anschlagmittel
- 16
- Durchgangsöffnung
- 17
- Ringabschnitt
- 18
- Verriegelungselement
- 19
- Begrenzungssteg
- 20
- Durchgangsöffnung
- 21
- Markierung
- 22
- Führungsvorsprung
- 23
- Anschlagmittel
- 24
- Rotorteil
- 24a
- Rotorteilabschnitt
- 25
- Schlüssel
- 26
- Sicherungsringaufnahmenut
- 27
- Pfeil
- 28
- Mutter
- 29
- Haltescheibe
- 30
- Unterlegscheibe
- 31
- Befestigungsschraube
- 32
- Positionierstift
- 33
- Seitenwandung
- 34
- Statorteil
- 35
- Abdeckung
- 36
- Außenwandung
- 37
- Außengewinde
- 38
- Durchgangsöffnung
- 39
- Durchgangsnut
- 40
- Stellrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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