-
Die Erfindung betrifft einen Tritt zum Überwinden eines Höhenunterschieds durch eine Person für ein auf einem Grund stehendes Kraftfahrzeug und/oder für einen auf einem Grund stehenden Anhänger, mit mindestens einer Trittfläche, die an mindestens einem Trägerelement angeordnet ist.
-
Die
WO 1991/14585 A1 beschreibt ein zusammenklappbares Trittstufensystem mit zwei Trägerelementen, zwischen denen eine Trittfläche angebracht ist. Das Trittstufensystem ist an einer verschwenkbaren Ladebordwand eines Kraftfahrzeugs angeordnet. Bei Gebrauch kann das Trittstufensystem auseinandergeklappt und bei Nichtgebrauch zusammengeklappt werden.
-
Eine in einer Ladebordwand eines Kraftfahrzeugs verstaubare Leiter erwähnt die
DE 20 2015 105 315 U1 . Für den Gebrauch kann die Leiter aus der Ladebordwand herausgezogen und zum Grund hin verschwenkt werden. Bei Nichtgebrauch wird sie vom Grund weg verschwenkt und wieder in die Ladebordwand eingeschoben.
-
Die
DE 10 2014 200 990 A1 offenbart ein Trittstufensystem, welches bei Nichtgebrauch ebenfalls in eine Ladebordwand eines Kraftfahrzeugs eingeschoben ist und bei Gebrauch aus der Ladebordwand herausgeschoben und zum Grund hin verschwenkt werden kann. Das in die Ladebordwand eingeschobene Trittstufensystem weist eine Trittstufe auf, die im eingeschobenen Zustand bündig mit einem Rand der Ladebordwand abschließt und somit in diese kaum wahrnehmbar integriert ist.
-
Die Erfindung hat die Aufgabe, einen Tritt der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass mindestens eine Trittfläche in einem variierbaren Abstand über dem Grund positionierbar ist.
-
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einem Tritt zum Überwinden eines Höhenunterschieds durch eine Person für ein auf einem Grund stehendes Kraftfahrzeug und/oder für einen auf einem Grund stehenden Anhänger, mit mindestens einer Trittfläche, die an mindestens einem Trägerelement angeordnet ist, wobei der Tritt mindestens ein Führungselement zur Führung des mindestens einen Trägerelements aufweist und das mindestens eine Trägerelement und das mindestens eine Führungselement relativ zueinander hin und her verschiebbar angeordnet und in mehreren Positionen relativ zueinander arretierbar sind. Der Tritt kann also bei Bedarf auseinander- und zusammengeschoben und in einer bestimmten Position über dem Grund arretiert werden. Das Auseinander- und Zusammenschieben kann stufenweise oder stufenlos erfolgen. Folglich kann die mindestens eine Trittfläche, die auch als Trittsprosse ausgebildet sein kann, in einem variierbaren Abstand über dem Grund positioniert werden, um sie in mehreren wählbaren Abständen über dem Grund zum Überwinden des Höhenunterschieds zu nutzen. Das ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn Personen von unterschiedlicher Größe den Tritt verwenden wollen, um vom Grund aus auf ein bestimmtes Niveau des Kraftfahrzeuges oder des Anhängers zu gelangen. Der Tritt lässt sich dann auf deren unterschiedliche ergonomische Erfordernisse einstellen. Da die mindestens eine Trittfläche, die auch als Trittsprosse ausgebildet sein kann, in einem variierbaren Abstand über dem Erdboden positioniert werden kann, kann der Tritt so weit auseinander geschoben werden, dass er Unfallverhütungsvorschriften entspricht. Bei Nichtgebrauch kann der Tritt platzsparend zusammengeschoben werden. Das mindestens eine Trägerelement kann holmartig ausgebildet sein.
-
Das mindestens eine Trägerelement und/oder das mindestens eine Führungselement kann eine Kulissenführung oder einen Kulissenstein aufweisen, um das mindestens eine Trägerelement und das mindestens eine Führungselement relativ zueinander verschieben zu können. Die Kulissenführung kann schlitzartig und der Kulissenstein bolzenförmig ausgebildet sein, wobei der bolzenförmige Kulissenstein in die schlitzartige Kulissenführung eingreift und darin hin und her verschoben werden kann. Die Enden der schlitzartigen Kulissenführung können gleichzeitig einen Anschlag bilden, der die Verschiebebewegung begrenzt.
-
In einer alternativen Ausführungsform können das mindestens eine Trägerelement und das mindestens eine Führungselement Bauteile einer Gasfeder sein. Das mindestens eine Führungselement ist dann vorzugsweise als ein Zylinder ausgebildet, in dem das entweder ebenfalls als Zylinder ausgebildete oder als Kolben ausgebildete Trägerelement hin und her verschiebbar ist.
-
Das mindestens eine Führungselement kann an einem am Kraftfahrzeug oder am Anhänger befestigbaren Montagerahmen verschwenkbar angeordnet sein. Zu diesem Zweck kann das mindestens eine Führungselement mit einem Lagerbolzen am Montagerahmen angelenkt sein.
-
Wenn die mindestens eine Trittfläche verschwenkbar an dem mindestens einen Trägerelement angeordnet ist, dann kann sie für den Gebrauch in dem jeweils gewählten Abstand über dem Grund ausgeklappt und bei Nichtgebrauch platzsparend eingeklappt werden.
-
Um die Verschwenkbewegung beim Ausklappen der mindestens einen Trittfläche zu begrenzen, kann am Ende des Trägerelementes ein für die mindestens eine Trittfläche einen Anschlag bildender Querbalken angeordnet sein.
-
Die Trittfläche kann mit einem Schwenkbolzen an dem mindestens einen Trägerelement verschwenkbar angeordnet sein, wobei der Schwenkbolzen in Bohrungen und/oder Kalotten, die im Montagerahmen angeordnet sein können, eingreift. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die ausgeklappte Trittfläche im Gebrauch den Abstand über dem Grund zuverlässig in dieser Position beibehält.
-
Um die mindestens eine Trittfläche bei Nichtgebrauch arretieren zu können, können an dem mindestens einen Führungselement und an der mindestens einen Trittfläche Arretierungselemente angebracht sein. In einer einfachen aber wirkungsvollen Konstruktion kann der Lagerbolzen, mit dem das mindestens eine Führungselement am Montagerahmen angelenkt ist, in Bohrungen und/oder Kalotten eingreifen, die in der mindestens einen Trittfläche vorgesehen sind.
-
Damit der Tritt platzsparend angeordnet werden kann, kann der Montagerahmen in einer Ausnehmung, die im Kraftfahrzeug oder im Anhänger vorgesehen ist, angeordnet werden.
-
Der Tritt kann nachrüstbar sein. Er kann somit bei neuen Kraftfahrzeugen und Anhängern als auch bei schon bestehenden verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Montagerahmen ein L-förmiges Profil aufweisen. Dieses L-förmige Profil eignet sich dazu, sowohl bei neuen Kraftfahrzeugen und Anhängern als auch bei schon bestehenden für die Nachrüstung verbaut zu werden.
-
Besonders platzsparend kann der Tritt an einer Innenseite einer nach außen verschwenkbaren Ladebordwand angebracht werden. Es ist jedoch auch möglich, den Tritt an einer Außenseite des Kraftfahrzeuges oder des Anhängers zu montieren. Er kann beispielsweise bei Pritschenfahrzeugen, Wohnmobilen, Pferdeanhängern oder Anhängern für den landwirtschaftlichen Bereich nutzbringend eingesetzt werden.
-
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
-
Im Einzelnen zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf einen zusammengeschobenen Tritt mit einer eingeklappten Trittfläche;
- 2 eine perspektivische Ansicht auf den Tritt der 1 im auseinandergeschobenen Zustand mit ausgeklappter Trittfläche ;
- 3 eine Schnittansicht entlang einer Linie A-A aus 1;
- 4 eine Schnittansicht entlang einer Linie B-B aus 1;
- 5a eine perspektivische Ansicht auf einen in eine Ladebordwand eingebauten Tritt im zusammengeschobenen Zustand, mit eingeklappter Trittfläche;
- 5b eine perspektivische Ansicht auf den zusammengeschobenen Tritt der 5a mit ausgeklappter Trittfläche;
- 5c eine perspektivische Ansicht auf den auseinandergeschobenen Tritt der 5a mit ausgeklappter Trittfläche;
- 6 eine Schnittansicht durch eine Ladebordwand und eine erste Anordnungsvariante eines Montagerahmens;
- 7 eine Schnittansicht durch eine Ladebordwand und eine zweite Anordnungsvariante eines Montagerahmens.
-
Die 1 und 2 zeigen einen Tritt 10 zum Überwinden eines Höhenunterschieds durch eine Person für ein hier nicht näher gezeigtes Kraftfahrzeug und/oder einen hier ebenfalls nicht dargestellten Anhänger. Der Tritt 10 ist mit einer Trittfläche 11 versehen, auf welche die Person mit ihrem Fuß treten kann, um den Höhenunterschied zu überwinden. Die Trittfläche 11 ist an Trägerelementen 20 und 21 mittels eines Schwenkbolzens 22 verschwenkbar gelagert (siehe auch 4). Der Schwenkbolzen 22 durchdringt die Holme 20 und 21 und erstreckt sich somit über die gesamte Breite der Trittfläche 11. Zwischen dem Trägerelement 21 und der Trittfläche 11 ist eine Distanzhülse 40 und zwischen dem Trägerelement 21 und dem Befestigungsrahmen 200 eine Distanzhülse 41 angebracht. Die Distanzhülsen 40 und 41 gewährleisten eine im Wesentlichen spielfreie Zentrierung der Trägerelemente 20 und 21 und der Trittfläche 11.
-
Die Trägerelemente 20 und 21 sind in Führungselementen 23 und 24 hin und her verschiebbar angeordnet. Somit können die Trägerelemente 20 und 21 in die Führungselemente 23 und 24 hinein- und herausgeschoben werden. Auf diese Weise kann der Tritt 10 auseinander- und zusammengeschoben werden.
-
Die Führungselemente 23 und 24 sind mit schlitzartigen Kulissenführungen 25 und 26 versehen, in welche bolzenförmige Kulissensteine 27 und 28 eingreifen und somit in den Kulissenführungen 25 und 26 hin und her verschoben werden können. Die Enden der schlitzartigen Kulissenführungen 25 und 26 bilden Anschläge, mit denen die Bewegungsbahn der Kulissensteine 27 und 28 begrenzt wird.
-
Die Führungselemente 23 und 24 sind mit Lagerbolzen 29 verschwenkbar an einem Montagerahmen 200 angelenkt (siehe auch 3). Der Montagerahmen ist an einer Wandung 30 des Kraftfahrzeugs oder des Anhängers befestigt (siehe 3). Die Wandung 30 kann beispielsweise eine verschwenkbare Ladebordwand 50 sein (siehe 5a bis 5c). Zwischen dem Führungselement 23 und dem Montagerahmen 200 ist eine Distanzhülse 31 montiert, um ein Spiel zwischen dem Führungselement 23 und dem Montagerahmen 200 zumindest weitgehend zu vermeiden.
-
Am unteren Ende der Trägerelemente 20 und 21 ist ein Querbalken 201 angeordnet, der mit dem Schwenkbolzen 22 an den Trägerelementen 20 und 21 befestigt ist. Der Querbalken 201 bildet einen Anschlag für die Trittfläche 11, der beim Ausklappen die Verschwenkbewegung der Trittfläche 11 begrenzt.
-
Bei Nichtgebrauch des Tritts 10 ist die Trittfläche 11 eingeklappt und der Tritt 10 zusammengeschoben (siehe 1 und 5a). Damit diese Stellung zuverlässig gehalten werden kann, greift der Lagerbolzen 29 in eine Kalotte 32 in der Trittfläche 11 ein (siehe 3), wodurch die Trittfläche 11 in der eingeklappten Stellung arretiert wird. Die Trittfläche 11 weist eine Griffmulde 51 auf, in welche eine Person beispielsweise mit mindestens einem Finger hineingreifen kann, um die Trittfläche 11 nach außen auszuklappen.
-
Wenn die Trittfläche 11 ausgeklappt ist (siehe 5b), dann befindet sie sich in einem ersten Gebrauchszustand mit einem ersten Abstand über einem nicht dargestellten Grund, so dass die Person mit ihrem Fuß auf die Trittfläche 11 steigen kann, um den Höhenunterschied zu überwinden. In dem ersten Gebrauchszustand ruht die Trittfläche 11 auf dem Montagerahmen 200, sodass die Trittfläche 11 in diesem ersten Abstand über dem Grund arretiert ist. In dem Montagerahmen 200 befindet sich eine Bohrung 42, in welche der Schwenkbolzen 22 eingreift. Durch diesen Eingriff kann die ausgeklappte Trittfläche 11 im Gebrauch zusätzlich arretiert werden, so dass die im Montagerahmen 200 verschwenkbar gelagerten Führungselemente 23 und 24 nicht unerwünschterweise nach außen verschwenken können.
-
Indem man die Trittfläche 11 in 5b nach rechts aus dem Montagerahmen 200 herauszieht, kann die Arretierung der Trittfläche 11 im Montagerahmen 200 gelöst und der Tritt 10 auseinander geschoben werden. Die Trittfläche 11 nimmt dann einen zweiten Gebrauchszustand mit einem zweiten Abstand über dem Grund ein (siehe 5c). Wenn man den Tritt 10 ausgehend von dem in 5c dargestellten Zustand wieder in den Zustand bei Nichtgebrauch gemäß 5a zurückversetzen möchte, so schiebt man den Tritt 10 zunächst zusammen, so dass er den Zustand entsprechend 5b einnimmt. Schließlich klappt man die Trittfläche 11 zu und erhält den platzsparenden Zustand gemäß 5a für den Nichtgebrauch.
-
Der Montagerahmen 200 weist ein L-förmiges Profil auf. Er kann somit in einer Ausnehmung 60 einer Wandung 61 (siehe 6) oder außen auf eine Wandung 62 montiert werden (siehe 7). Bei neuen Kraftfahrzeugen und Anhängern wird im allgemeinen die in 6 dargestellte Variante bevorzugt. Die in 7 dargestellte Variante eignet sich besonders gut, wenn der Tritt 10 mit dem Rahmen 200 bei schon bestehenden Kraftfahrzeugen oder Anhängen nachgerüstet werden soll.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Tritt
- 11
- Trittfläche
- 20
- Trägerelement
- 21
- Trägerelement
- 22
- Schwenkbolzen
- 23
- Führungselement
- 24
- Führungselement
- 25
- Kulissenführung
- 26
- Kulissenführung
- 27
- Kulissenstein
- 28
- Kulissenstein
- 29
- Lagerbolzen
- 30
- Wandung
- 31
- Distanzhülse
- 32
- Kalotte
- 40
- Distanzhülse
- 41
- Distanzhülse
- 42
- Bohrung
- 50
- Ladebordwand
- 51
- Griffmulde
- 60
- Ausnehmung
- 61
- Wandung
- 62
- Wandung
- 200
- Montagerahmen
- 201
- Querbalken
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 1991/14585 A1 [0002]
- DE 202015105315 U1 [0003]
- DE 102014200990 A1 [0004]