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Die Erfindung betrifft eine Fadenspleißvorrichtung zum pneumatischen Verbinden zweier Fadenenden mit einem Spleißprisma, das einen mit Druckluft beaufschlagbaren Spleißkanal aufweist, in den von oben zwei Fadenenden einfädelbar und in einem nachfolgenden Arbeitsgang nahezu garngleich verspleißbar sind.
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Fadenspleißvorrichtungen sind im Zusammenhang mit Kreuzspulautomaten seit langem bekannt und in zahlreichen Patentanmeldungen ausführlich beschrieben.
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Es sind dabei sowohl Fadenspleißvorrichtungen Stand der Technik, deren Spleißprismen ohne Deckelelemente arbeiten, als auch Fadenspleißvorrichtungen, bei denen der pneumatisch beaufschlagbare Spleißkanal des Spleißprismas während des Spleißvorganges durch ein spezielles Deckelelement verschlossen wird.
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Fadenspleißvorrichtungen, deren Spleißprismen kein Deckelelement aufweisen, sind beispielsweise in der
DE 600 09 437 T2 relativ ausführlich beschrieben.
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Derartige Fadenspleißvorrichtungen verfügen in der Regel über ein Spleißprisma mit einem im Querschnitt kreisförmigen, pneumatisch beaufschlagbaren Spleißkanal, der mit einem nach oben offenen, V-förmig ausgebildeten Fadeneinlegeschlitz ausgestattet ist. Der Fadeneinlegeschlitz ist dabei, um auch grobe Garne verarbeiten zu können, relativ breit ausgebildet.
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Derartige Fadenspleißvorrichtungen sind aufgrund des Verzichtes auf ein zusätzliches Deckelelement in ihrem konstruktiven Aufbau zwar verhältnismäßig kompakt und auch relativ kostengünstig zu fertigen, allerdings besteht bei solchen Fadenspleißvorrichtungen, insbesondere bei der Verarbeitung feiner Garne, stets die Gefahr, dass die zu verspleißenden Fadenenden während des Spleißvorganges durch den relativ breiten Fadeneinlegeschlitz nach oben aus dem Spleißkanal herausgeblasen und entsprechend nicht ordnungsgemäß verspleißt werden.
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In der
DE 39 35 536 C2 oder der
DE 10 2004 051 038 A1 sind Fadenspleißvorrichtungen beschrieben, bei denen der Spleißkanal des Spleißprismas während des Spleißvorganges durch ein Deckelelement verschlossen wird.
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Bei derartig ausgebildeten Fadenspleißvorrichtungen wird zwar verhindert, dass die Fadenenden während des Spleißvorganges nach oben aus dem Spleißkanal herausgeblasen werden können, jedoch besteht auch bei solchen Fadenspleißvorrichtungen die nicht unerhebliche Gefahr, dass die einströmende Spleißluft die zu verspleißenden Fadenenden negativ beaufschlagt. Das heißt, die über tangentiale Druckluft-Einblasöffnungen in den Spleißkanal einströmende Spleißluft wird durch das aufliegende Deckelelement so umgelegt, dass sie in Richtung der Ausgänge des Spleißkanals strömt und dabei axiale Kräfte auf die Fadenenden überträgt.
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Durch diese axialen Kräfte der Spleißluft werden die im Spleißkanal in gegensinniger Ausrichtung und vorgegebener Überdeckung angeordneten Fadenenden in Richtung der Ausgänge des Spleißkanals beaufschlagt und oft zumindest etwas verlagert, was sich ebenfalls negativ auf die entstehende Spleißverbindung auswirkt.
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Ausgehend von Fadenspleißvorrichtungen der vorstehend beschriebenen Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenspleißvorrichtung zu entwickeln, bei der sichergestellt ist, dass die im Spleißkanal eines Spleißprismas positionierten Fadenenden während des Spleißvorganges durch die einströmende Spleißluft nicht negativ beaufschlagt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Spleißprisma über wenigstens ein ringförmiges Garnschloss verfügt, das wahlweise in eine Stellung, in der der Spleißkanal nach oben offen ist, oder in eine Stellung, in der der Spleißkanal auf einem Teil seiner Länge nach oben verschlossen ist, positionierbar ist. Die obere Öffnung entspricht der die stirnseitigen, sich gegenüberliegenden Öffnungen verbindende Öffnung. Die obere Öffnung erstreckt sich somit entlang einer Erstreckungsrichtung parallel zu der länglichen Erstreckungsachse des Spleißkanals und weist eine dazu senkrecht verlaufende Öffnungsrichtung auf, entlang welcher ein gespleißter Faden aus dem Spleißkanal herausbringbar ist bzw. entlang welcher die Fadenendabschnitte der zu spleissenden Fadenenden in den Spleißkanal einsetzbar sind.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform hat nicht nur den Vorteil, dass durch den Einsatz wenigstens eines ringförmigen Garnschlosses zuverlässig verhindert wird, dass die während des Spleißvorganges in den Spleißkanal einströmende Spleißluft in Richtung der Ausgänge des Spleißkanal abgelenkt wird und dabei die Fadenenden in axialer Richtung verlagert, sondern durch den Einsatz wenigstens eines ringförmigen Garnschlosses wird auch sichergestellt, dass die Fadenenden, obwohl der Spleißkanal nach oben teilweise offen ist, während des Spleißvorganges nicht nach oben aus dem Spleißkanal des Spleißprismas herausgeblasen werden können, was insbesondere dann sehr vorteilhaft ist, wenn feine Garne verarbeitet werden.
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Da die erfindungsgemäß ausgebildete Fadenspleißvorrichtung nicht nur, unabhängig von der Stärke des jeweils vorliegenden Materials, sehr zuverlässig arbeitet, sondern auch einen relativ geringen Platzbedarf hat, kann eine solche Fadenspleißvorrichtung auch an Arbeitsstellen von Kreuzspulautomaten vorteilhaft eingesetzt werden, die sehr beengte Platzverhältnisse aufweisen.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass das Garnschloss als rotierbar gelagertes Ringelement ausgebildet ist, das einen Einlegespalt zum Einfädeln der Fadenenden aufweist.
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Durch eine solche, in ihrem Aufbau relativ einfache und platzsparende Konstruktion wird gewährleistet, dass die zu verspleißenden Fadenenden einerseits problemlos in den Spleißkanal des Spleißprismas eingefädelt werden können und während des Spleißvorganges stets ordnungsgemäß im Spleißkanal positioniert bleiben, anderseits wird durch eine solche Konstruktion auch sichergestellt, dass überschüssige Spleißluft problemlos aus dem Spleißkanal, das heißt, ohne die Fadenenden negativ zu beeinflussen, entweichen kann.
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Des Weiteren ist in bevorzugter Ausbildung vorgesehen, dass das Ringelement mit einer Verzahnung ausgestattet ist, die mit einer entsprechenden Verzahnung einer zugehörigen, axial verschiebbar gelagerten Schub- und Zugstange korrespondiert. Durch den Einsatz einer solchen als Zahnstange ausgebildeten Schub- und Zugstange wird in Verbindung mit der Verzahnung des Ringelements auf sehr sichere Weise gewährleistet, dass das rotierbar gelagerte Ringelement stets bedarfsgerecht positionierbar ist. Das heißt, der Einlegespalt des Ringelements ist wahlweise entweder in einer Stellung positioniert, in der Fadenenden in den Spleißkanal einfädelbar sind oder das Ringelement steht in einer Stellung, in der die Fadenenden durch das Ringelement zuverlässig gesichert sind.
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In alternativer Ausführungsform kann allerdings auch vorgesehen sein, dass das Ringelement des Garnschlosses nicht über eine Verzahnung, sondern reibschlüssig mit einer axial verschiebbar gelagerten Schub- und Zugstange verbunden ist.
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Auch eine solche Reibschlussverbindung stellt eine vorteilhafte Möglichkeit dar, das Ringelement eines Garnschlosses sicher an eine zugehörige Schub- und Zugstange anzuschließen.
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Der Verwendung einer derartigen Reibschlussverbindung hat außerdem den Vorteil, dass die Herstellungskosten einer Reibschlussverbindung deutlich unter den Herstellungskosten liegen, die beim Einsatz einer als Zahnstange ausgebildeten Schub- und Zugstange in Verbindung mit einem verzahnten Ringelement anfallen.
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Vorzugsweise weisen die Fadenspleißvorrichtungen jeweils ein Spleißprisma mit zwei ringförmig ausgebildeten Garnschlössern auf, die jeweils im Bereich der Ausgänge des Spleißkanals des Spleißprismas angeordnet sind.
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Ein solchermaßen ausgestattetes Spleißprisma hat nicht nur den Vorteil, dass die Fadenenden während des Spleißvorganges durch die Garnschlösser doppelt fixiert sind, sondern durch eine solche Ausbildung wird auch sichergestellt, dass während des Spleißvorganges überschlüssige Spleißluft problemlos nach oben abströmen kann. Das heißt, die zu verspleißenden Fadenenden werden durch die überschlüssige Spleißluft nicht negativ beaufschlagt.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist außerdem vorgesehen, dass die beiden Garnschlösser über zwei gegenläufige Schub- und Zugstangen an eine definiert ansteuerbare Antriebseinrichtung angeschlossen sind.
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In einer ersten Ausführungsform verfügt die definiert ansteuerbare Antriebseinrichtung dabei über einen Schrittmotor, der über eine Steuerleitung an den Arbeitsstellenrechner der betreffenden Arbeitsstelle angeschlossen ist. Der Schrittmotor ist mit einem Antriebsritzel ausgestattet, welches mit einem Zahnrad korrespondiert, das an einem Verbindungshebel angeordnet ist, der zwischen die Schub- und Zugstangen der Garnschlösser eingeschaltet ist.
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Bei einer solchen Ausbildung ist der Steuerungsaufwand, der benötigt wird, um den Schrittmotor und damit die an die Schub- und Zugstangen angeschlossenen Ringelemente der Garnschlösser sehr genau zu positionieren, relativ gering. Das heißt, der Einsatz eines Schrittmotors zum Positionieren der Garnschlösser ist sehr vorteilhaft.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die definiert ansteuerbare Antriebseinrichtung mit einem Schubkolbengetriebe ausgestattet, das an eine Druckluftquelle angeschlossen und über ein zwischengeschaltetes Elektromagnetventil betätigbar ist.
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Auch bei einer solchen Ausführungsform ist der Steuerungsaufwand, der benötigt wird, um das Schubkolbengetriebe in eine seiner beiden Endlagen zu positionieren und damit die an die Schub- und Zugstangen angeschlossenen Ringelemente der Garnschlösser exakt auszurichten, relativ gering. Das heißt, im Falle der Verwendung eines Schubkolbengetriebes wird für eine definierte Ansteuerung lediglich ein elektrisches 2/2-Wege-Magnetventil benötigt, das über eine Steuerleitung an den Arbeitsstellenrechner angeschlossen ist.
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Insgesamt stellen sowohl Schrittmotoren als auch Schubkolbengetriebe kostengünstige Großserienbauteile dar, die sich im Textilmaschinenbau bereits auf verschiedenen Einsatzgebieten bestens bewährt, das heißt, sich als langlebig und zuverlässig erwiesen haben.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Ringelement durch Spleißluft pneumatisch in eine Stellung, in der der Spleißkanal auf einem Teil seiner Länge nach oben verschlossen ist, überführbar und durch ein Federelement mechanisch in einer Stellung, in der der Spleißkanal zum Einfädeln der Fadenenden nach oben offen ist, positionierbar ist.
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Bei einer solchen Ausführungsform kann auf den Einsatz einer zusätzlichen Antriebseinrichtung gänzlich verzichtet werden und stattdessen die für das Spleißprisma ohnehin vorhandene Druckluftsteuereinrichtung bzw. ein einfaches Federelement zum exakten Positionieren der Ringelemente der Garnschlösser benutzt werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
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Es zeigt:
- 1 schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenspleißvorrichtung,
- 2 in perspektivischer Ansicht ein erfindungsgemäß ausgebildetes Spleißprisma einer Fadenspleißvorrichtung, mit ringförmigen Garnschlössern, die mittels eines Schrittmotors definiert ansteuerbar und in einer Stellung positioniert sind, in der der Spleißkanal auf Teilen seiner Länge nach oben geschlossen ist,
- 3 das Spleißprisma der Fadenspleißvorrichtung gemäß 2, deren ringförmige Garnschlösser in einer Stellung positioniert sind, in der der Spleißkanal, zum Beispiel zum Einfädeln der Fadenenden in den Spleißkanal, nach oben offen ist,
- 4 in perspektivischer Ansicht, ein erfindungsgemäß ausgebildetes Spleißprisma einer Fadenspleißvorrichtung, deren ringförmige Garnschlösser durch ein Schubkolbengetriebe positionierbar sind.
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In 1 ist schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle 2 einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel eines Kreuzspulautomaten 1, dargestellt.
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Solche Kreuzspulautomaten 1 weisen eine Vielzahl solcher, in Reihe nebeneinander angeordneter, meistens gleichartig ausgebildeter Arbeitsstellen 2 auf.
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Auf diesen Arbeitsstellen 2 werden Ablaufspulen, beispielsweise auf Ringspinnmaschinen gefertigte Spinnkopse 9, die relativ wenig Garnmaterial aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgewickelt, die nach ihrer Fertigstellung auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 überführt und von dieser zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation transportiert werden.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Kreuzspulautomat 1 außerdem mit einer maschineneigenen Logistikeinrichtung in Form eines Spinnkops- und Leerhülsentransportsystems 3 ausgestattet, von der in 1 lediglich die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt sind.
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Während des Spulbetriebes laufen in diesem Spinnkops- und Leerhülsentransportsystem 3, in vertikaler Ausrichtung auf Transporttellern 8 positioniert, Spinnkopse 9 beziehungsweise Leerhülsen um.
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Die über die Kopszuführstrecke 4 angelieferten und zunächst in der Speicherstrecke 5 zwischengelagerten Spinnkopse 9 werden dabei in einer Abspulstellung AS, die sich jeweils im Bereich der Quertransportstrecken 6 in Höhe der Arbeitsstellen 2 befindet, positioniert und dann zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult, wobei der laufende Faden während des Spulprozesses gleichzeitig auf Fadenfehler hin überwacht wird, die gegebenenfalls sofort ausgereinigt werden.
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Die einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen zu diesem Zweck, wie bekannt und daher lediglich schematisch angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb dieser Arbeitsstellen 2 gewährleisten.
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Solche Arbeitsstellenstellen 2 sind beispielsweise jeweils mit Fadenbehandlungs- bzw. Fadenhandhabungseinrichtungen, wie Fadenspanner, Fadenreiniger mit angeschlossener Fadenschneideinrichtung, Paraffiniereinrichtung, Fadenzugkraftsensor sowie Unterfadensensor ausgestattet.
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Die Arbeitsstellen 2 derartiger Kreuzspulautomaten 1 verfügen des Weiteren jeweils über eine Saugdüse 12, ein Greiferrohr 25 sowie über eine Fadenspleißvorrichtung 10. Außerdem weisen solche Kreuzspulautomaten 1 in der Regel oft eine Zentralsteuereinheit 11 auf, die, zum Beispiel über einen Maschinenbus 16, mit den Arbeitsstellenrechnern 29 der einzelnen Arbeitsstellen 2 verbunden ist.
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Wie aus 1 ersichtlich, verfügen die Arbeitsstellen 2 zum Wickeln der Kreuzspulen 15 außerdem jeweils über eine Spulvorrichtung 24, die unter anderem einen Spulenrahmen 28 aufweist, der um eine Schwenkachse 22 beweglich gelagert und mit einer Einrichtung zum drehbaren Haltern der Hülse der Kreuzspule 15 ausgestattet ist.
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Während des Spulprozesses liegt die im Spulenrahmen 28 frei drehbar gehalterte Kreuzspule 15 mit ihrer Oberfläche beispielsweise auf einer so genannten Fadenführungstrommel 14 auf und wird von dieser über Reibschluss mitgenommen.
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Da solche Fadenführungstrommeln 14 bekanntlich über eine so genannte Fadenführungsnut verfügen, wird der auflaufende Faden während des Spulprozesses außerdem so geführt, dass er in sich kreuzenden Wicklungslagen auf die Auflaufspule aufläuft.
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Anstelle einer Fadenführungstrommel kann allerdings auch eine nutlose Spulenantriebswalze zum Einsatz kommen, die die Kreuzspule während des Spulprozesses lediglich reibschlüssig rotiert.
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In einem solchen Fall erfolgt die Traversierung des auf die Kreuzspule 15 auflaufenden Fadens mittels einer separaten, zum Beispiel mit einem Fingerfadenführer ausgestatteten Fadenchangiereinrichtung.
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Die um eine Schwenkachse 13 begrenzt drehbar gelagerte Saugdüse 12 kommt zum Einsatz, wenn nach einer Spulunterbrechung das auf die Oberfläche der Kreuzspule 15 aufgelaufene Fadenende eines Oberfaden 31 aufgenommen und an die Fadenspleißvorrichtung 10 überführt werden soll.
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Ähnlich wird mit dem um eine Schwenkachse 20 begrenzt drehbaren Greiferrohr 25 nach einer Spulunterbrechung das Fadenende eines mit dem Spinnkops 9 verbundenen Unterfadens 32 gehandhabt. Das heißt, das Greiferrohr 25 übernimmt das Fadenende des im Fadenspanner fixierten Unterfadens 32 und überführt ihn ebenfalls an die Fadenspleißvorrichtung 10.
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Die Fadenspleißvorrichtung 10 ist üblicherweise über eine entsprechende (nicht näher dargestellte) Aufnahmeeinrichtung an das Gehäuse 33 der Arbeitsstelle 2 angeschlossen und dabei, wie üblich, bezüglich des regulären, das heißt, des während des Spulprozesses üblichen Fadenlaufes, etwas zurückgesetzt angeordnet.
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Wie bekannt, sind im Bereich der Fadenspleißvorrichtung 10 außerdem (nicht näher dargestellte) Halte- und Auflöseröhrchen angeordnet, mit denen die Fadenenden für den Spleißvorgang vorbereitet werden.
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Des Weiteren sind im Bereich der Fadenspleißvorrichtung 10 zusätzliche, in den Zeichnungen aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit ebenfalls nicht dargestellte Fadenhandhabungseinrichtungen, wie Fadenklemmeinrichtungen, Fadenschneideinrichtungen und ein Fadenzubringer angeordnet.
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Die Fadenspleißvorrichtung 10 verfügt, wie üblich, über ein Spleißprisma 23 mit einem mit Druckluft beaufschlagbaren Spleißkanal 41 zum pneumatischen Verbinden der Fadenenden von Oberfaden 31 und Unterfaden 32.
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Die Fadenspleißvorrichtung 10 selbst kann dabei, wie nachfolgend näher erläutert, verschiedene Ausführungsformen aufweisen.
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Das Spleißprisma 23 der Fadenspleißvorrichtung 10 kann beispielsweise anstelle eines schwenkbar gelagerten Deckelelementes über wenigstens ein ringförmig ausgebildetes Garnschloss 18 verfügen, das wahlweise in einer Stellung I oder einer Stellung II positionierbar ist. In der Stellung I ist der Spleißkanal 41 dabei, zum Beispiel zum Einfädeln der Fadenenden von Ober- und Unterfaden (31, 32) nach oben offen.
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In der Stellung II, die beispielsweise während des Spleißvorganges gegeben ist, ist der Spleißkanal 41 dagegen auf einem Teil seiner Länge L nach oben verschlossen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform, die in den 2, 3 und 4 dargestellt ist, verfügt die Fadenspleißvorrichtung 10 über ein Spleißprisma 23, das mit zwei jeweils ringförmig ausgebildeten Garnschlössern 18 ausgestattet ist.
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Die Garnschlösser 18 sind dabei jeweils endseitig des Spleißkanals 41 des Spleißprismas 23 angeordnet und mittels einer definiert ansteuerbaren Antriebseinrichtung 39 positionierbar. Das heißt, die Garnschlösser 18 sind an Schub- und Zugstangen 19 angeschlossen, die endseitig über einen Verbindungshebel 42 gekoppelt und an eine Antriebseinrichtung 39 angeschlossen sind.
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Wie aus den 2 - 4 ersichtlich, ist jedes Garnschloss 18 als Ringelement 27 ausgebildet, das über einen Einlegespalt 30 zum Einfädeln der Fadenenden verfügt.
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Bei der in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsform einer Fadenspleißvorrichtung 10 arbeitet die Antriebseinrichtung 39 für die Garnschlösser 18 des Spleißprismas 23 mit einem Schrittmotor 26. Das heißt, der zwischen die Schub- und Zugstangen 19 eingeschaltete Verbindungshebel 42 ist mit einem Zahnrad 43 ausgestattet, das mit einem Antriebsritzel 40 des Schrittmotors 26 kämmt, wobei der Schrittmotor 26 seinerseits über eine Steuerleitung 36 an den Arbeitsstellenrechner 29 angeschlossen ist.
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Anstelle eines Schrittmotors 26 kann allerdings auch, wie in 4 dargestellt, ein Schubkolbengetriebe 38 zum Einsatz kommen, das an den Verbindungshebel 42 angeschlossen ist, durch den die Schub- und Zugstangen 19 gekoppelt sind.
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Das Schubkolbengetriebe 38 kann dabei, zum Beispiel über ein elektromagnetisches 2/2-Wegeventil 45, das an den Arbeitsstellenrechner 29 angeschlossen ist, definiert angesteuert werden. Das heißt, das elektromagnetische 2/2-Wegeventil 45 ist einerseits über eine Druckluftleitung 48 an eine Druckluftquelle 47 angeschlossen und anderseits über Leitungen 49 bzw.50 mit den Zylinderräumen des Schubkolbengetriebes 38 verbunden.
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Auch bezüglich der Kraftübertragung zwischen den Schub- und Zugstangen 19 und den Ringelementen 27 der Garnschlösser 18 können verschiedene Ausführungsformen vorgesehen sein.
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Die Kraftübertragung kann beispielsweise, wie in den 2 und 3 angedeutet, reibschlüssig erfolgen, das heißt, die Oberflächen der Ringelemente 27 und die Oberflächen der Schub- und Zugstangen 19 sind zumindest teilweise so ausgebildet, dass bei einer axialen Verschiebung der Schub- und Zugstangen 19 die als Ringelemente 27 ausgebildeten Garnschlösser 18 zuverlässig mitgenommen werden, das heißt, dass die Ringelemente 27 rotiert und sicher positioniert werden.
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In 2 ist dabei eine Situation dargestellt, wie sie während des Spleißvorganges gegeben ist. Das heißt, die Garnschlösser 18 sind durch einen vom Arbeitsstellenrechner 29 ansteuerbaren Schrittmotor 26, in Verbindung mit dem Verbindungshebel 42 sowie den Schub- und Zugstangen 19 in einer Stellung II positioniert, in der der Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 lediglich auf einem Teil seiner Länge L nach oben geschlossen ist.
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In dieser Stellung II, die während des Spleißvorganges gegeben ist, sind einerseits die zu verspleißenden Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 zuverlässig im Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 fixiert, anderseits kann überschüssige Spleißluft problemlos, das heißt, ohne die zu verschleißenden Fadenenden negativ zu beeinflussen, entweichen.
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In 3 sind die Garnschlösser 18 durch den Schrittmotor 26 dagegen in eine Stellung I gedreht, in der die Einlegespalten 30 der Ringelemente 27 so positioniert sind, dass der Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 nach oben völlig offen ist. In dieser Stellung I der Garnschlösser 18 können die Fadenenden von Ober- und Unterfaden 31, 32 durch die Saugdüse 12 bzw. das Greiferrohr 25 problemlos in den Spleißkanal 41 eingefädelt werden.
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Die 4 zeigt eine Fadenspleißvorrichtung 10 mit einem Spleißprisma 23, dessen Garnschlösser 18, wie vorstehend bereits angedeutet, anstelle durch einen Schrittmotor durch ein Schubkolbengetriebe 38 positioniert werden.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel sind des Weiteren die Schub- und Zugstangen 19 jeweils mit einer Verzahnung 35 ausgestattet, die mit einer entsprechenden Verzahnung 34 am Ringelement 27 eines Garnschlosses18 korrespondiert. Das heißt, jede axiale Verschiebung der Schub- und Zugstangen 19 führt direkt zu einer entsprechenden Rotation der als Ringelement 27 ausgebildeten Garnschlösser 18.
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Funktion einer erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenspleißvorrichtung 10 am Ausführungsbeispiel der Figuren 2 und 3:
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Während des normalen Spulbetriebes weisen die Garnschlösser 18 des Spleißprismas 23 der Fadenspleißvorrichtung 10 die in 3 dargestellte Schaltstellung auf. Das heißt, die Garnschlösser 18 sind durch eine Antriebseinrichtung 39 beaufschlagt, in der Stellung I positioniert, in der der Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 der Fadenspleißvorrichtung 10 nach oben offen ist.
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Wenn es zu einer Spulunterbrechung kommt, weil zum Beispiel der Fadenreiniger einen nicht tolerierbaren Fadenfehler entdeckt und einen Fadenreinigerschnitt initiiert hat, läuft der Oberfaden 31 zunächst auf die Kreuzspule 15 auf, während der Unterfaden 32 üblicherweise in einem Fadenspanner gefangen wird.
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Im Anschluss sorgt der Arbeitsstellenrechner 29, der die Spulunterbrechung registriert bzw. initiiert hat, dafür, dass das Fadenende des Oberfadens 31 durch die Saugdüse 12 wieder aufgenommen und durch die nach unten schwenkende Saugdüse 12 an das Spleißprisma 23 der Fadenspleißvorrichtung 10 überführt wird, deren Garnschlösser 18, wie vorstehend bereits angedeutet, in der Stellung I positioniert ist. Das heißt, die Saugdüse 12 fädelt das Fadenende des Oberfadens 31, das dabei in der Regel durch Fadenleitbleche geführt wird, in den nach oben offenen Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 ein.
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Anschließend oder gleichzeitig holt das Greiferrohr 25 das Fadenende des Unterfadens 32 vom Fadenspanner ab und fädelt dieses ebenfalls in den nach oben offenen Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 ein.
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Im nächsten Schritt werden die Garnschlösser 18, wie dies in 2 dargestellt ist, in die Stellung II geschaltet, in der der Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 auf einem Teil seiner Länge L nach oben verschlossen ist. Das heißt, der Arbeitsstellenrechner 29 initiiert über eine Steuerleitung eine definiert ansteuerbare Antriebseinrichtung 39, im Ausführungsbeispiel einen Schrittmotor 26, der daraufhin über den Verbindungshebel 42 und die Schub- und Zugstangen 19 die Garnschlösser 18 im Sinne „schließen“ dreht.
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Im Anschluss werden die Fadenenden von Oberfaden 31 und Unterfaden 32 für den Spleißvorgang vorbereitet. Das bedeutet, die Fadenenden 31, 32 werden, wie üblich, in Halte- und Auflöseröhrchen eingesaugt und dort wenigstens teilweise von ihrer Garndrehung befreit. Die vorbereiteten Fadenenden werden dann zum Beispiel mittels eines so genannten Fadenzubringers bedarfsgerecht im Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 positioniert.
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Da der Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 während des anschließenden Spleißvorganges trotz geschlossener Garnschlösser 18 nach oben lediglich teilweise geschlossen ist, kann einerseits überschüssige Spleißluft problemlos nach oben aus dem Spleißkanal 41 entweichen, ohne dabei negativ auf die Fadenenden einzuwirken, anderseits sind die zu verspleißenden Fadenenden durch die geschlossenen Garnschlösser 18, die vorzugsweise jeweils endseitig des Spleißkanals 41 angeordnet sind, so zuverlässig fixiert, dass sie in ihrer Lage bleiben und eine nahezu garngleiche Fadenverbindung entsteht.
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Anschließend sorgt der Arbeitsstellenrechner 29 durch entsprechende Ansteuerung des Schrittmotors 26 dafür, dass die Garnschlösser 18 in die Stellung I zurückgedreht werden und dadurch das Spleißprisma 23 der Fadenspleißvorrichtung 10 wieder geöffnet wird.
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Der jetzt vorschriftsmäßig verspleißte Faden gleitet daraufhin aus dem Spleißkanal 41 des Spleißprismas 23 in seinen normalen Fadenlaufweg zurück, so dass der Spulprozess fortgesetzt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 60009437 T2 [0004]
- DE 3935536 C2 [0007]
- DE 102004051038 A1 [0007]