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Die Erfindung betrifft eine Schere mit Micro-Gleitfilmtechnologie.
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Eine Schere ist ein Werkzeug zum spanlosen Zertrennen oder Einschneiden verschiedener Materialien - meist mittels zweier gegeneinander beweglicher Klingen mit Schneiden, auch Scherenhebel oder Branchen genannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Schere).
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Diese beiden Scherenhebel sind jeweils an ihrem freien, der Scheide abgewandten Ende als Grifföse ausgeformt.
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Der Schneidevorgang erfolgt, indem man das Material an der zu durchtrennenden Stelle zwischen die Klingen mit den Schneiden schiebt und diese dann dicht aneinander vorbeigleiten lässt.
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Es gibt unterschiedliche Formen und Typen von Scheren, je nachdem, für welches Material und für welchen Zweck diese gedacht sind.
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Scheren üblicher Bauart werden, je nach spezifischer Anwendung, einer spezifische Art des Schleifens unterzogen (Wellenschliff, Winkelschliff, gerader Schliff), um sie nach häufiger Verwendung vom stumpfen wieder in einen scharfen Zustand zu versetzen.
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Ursächlich für die Schneidequalitätverminderung einer jeden Schere (des sogenannten „Stumpfwerdens“) ist das während des Schneidevorganges sattfindende Abstumpfen der geschärften Metall-Kanten der Schneideklingen. Dies geschieht in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum.
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Nur durch professionelles Nachschleifen kann die stumpf gewordene Schere wieder professionell schneiden, oder zumindest so schneiden, wie nach dem Neuerwerb.
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Professionelles Nachschleifen kostet bei normal gebräuchlichen Scheren fast die Hälfte des Kaufpreises einer solchen Schere.
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Bei professionellen Verwendungen (wie z.B. Friseurscheren, Schneiderscheren) ist der Preis für das Schleifen gleich, jedoch die Anzahl der Schleifvorgänge ist häufiger.
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Obwohl z.B. der Friseur dem Stumpfwerden seiner Profischere mit mehrmaligem Reibschmirgeln an einem speziellen Lederriemen eine Zeit lang entgegenwirken kann, lässt sich der Profi-Nachschliff dadurch auch nicht vermeiden.
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Und somit entstehen wiederholt Kosten, bis eine Schere irgendwann gänzlich ausgedient hat, da sie, in Ermangelung eines nachschleifbaren Materials, nicht mehr nachschleifbar ist.
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Die Schere muss ersetzt werden. Das sind bei einer Profischere im Schnitt Kosten in Höhe von 85,00 bis 160,00 €.
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Die Haushaltschere ist in fast jedem Haushalt anzutreffen, wobei jeder das Problem kennt, dass die in der Haushaltsschublade aufbewahrte Schere rasch nicht mehr so gut schneidet, wie man es gern hätte, so dass man sich oftmals bei der Verwendung dieser Schere nur noch mit weit geöffneten Scherenklingen und mehrfach aufeinanderfolgenden kurzen Klingenbewegungen durch das jeweilige Material „drücken“ („hindurchkämpfen“) kann.
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Ein sauberer Schnitt ist bei diesem „Hindurchkämpfen“ meist nicht mehr möglich und man hat das Schnittgut mehr schlecht als recht zertrennt. Was danach meistens folgt, ist das Zurücklegen der stumpfen Schere in die Schublade (nur wenige Benutzer geben in der heutigen, schnelllebigen Zeit die Schere tatsächlich zum Schleifen).
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Hinzu kommt bei Haushaltsscheren oft das „Phänomen“, dass sie nicht an ihrem angestammten, gewohnten Platz in der Schublade zu finden sind, da sie nach dem letzten Schneideprozess achtlos am Ort des Schneidegeschehens abgelegt werden und dort liegen bleiben / vergessen werden.
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Um das bestehende Problem der Schneidequalitätsverminderung bei den Scheren gemäß dem Stand der Technik zu vermeiden, müssten diese Scheren ohne direkte Berührung der metallischen Klingenkanten (Schneiden der Scherenklingen) arbeiten. Jedoch kann bei der Erfüllung dieser Anforderung keine der vorbekannten Scheren einen Schnitt ausführen, da das zu schneidende Material in diesem Fall nur zwischen die beiden Klingen rutschen würde.
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Die
DE 20 2010 006 271 U1 offenbart eine Spezial-Schere zum Schneiden dünner, klebender und abreibender Stoffe und Materialien. Sie dient dem Zweck zu verhindern, dass sich das Schnittgut aufgrund seiner Flexibilität an die Scherenklingen anschmiegen kann, was zu einem Anhaften, Ankleben, „kluppen“ bzw. einem Dazwischenklemmen führen würde, so dass die Schere nicht mehr ordnungsgemäß einsatzfähig wäre.
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Diese Schere gemäß der Lehre von
DE 20 2010 006 271 U1 ist dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Scherenklingen (je nach Rechs- oder Linkshändernutzung) eine durchgehende Ausstanzung oder durchgehende Formstanzung aufweist, welche dazu dient, einen speziellen Trennmittelträger aufzunehmen.
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Die Wahl des speziellen Trennmittelträgers richtet sich nach der Anwendungsart der Spezialschere.
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So kann der Trennmittelträger als ein Filz- oder Mikroschaumstück ausgeführt sein, dass an seiner Rückwand in der Ausstanzung oder der Formstanzung verankert wird, um ein Herausrutschen aus der einen Scherenklinge zu verhindern.
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Als flüssige Trennmittel werden z.B. Öl, Wasser, Glycerol oder Paraffin eingesetzt, um den Trennmittelträger in bestimmten zeitlichen Abständen mit diesen zu tränken.
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Der mit dem flüssigen Trennmittel getränkte Trennmittelträger (das Filz- oder Mikroschaumstück in der durchgehenden Ausstanzung oder der durchgehenden Formstanzung) kann beim Öffnen und Schließen der Schere durch das Filz- oder Mikroschaumstück die Scherenklingen mit dem flüssigen Trennmittel benetzen, in dem das Filz- oder Mikroschaumstück mindestens 0,5 mm und maximal 1,5 mm, (optimal 1 mm) aus der der einen Scherenklinge (mit der Ausstanzung oder der Formstanzung) herausragt.
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Durch die schleifende Bewegung dieser Spezial-Schere wird überschüssiges Trennmittel abgeführt, so dass nur ein Trennfilm auf den Klingen generiert wird.
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Das Filz- oder Mikroschaumstück kann gemäß der technischen Lehre von
DE 20 2010 006 271 U1 austauschbar gestaltet sein, in dem die Rückwand an der ersten Scherenklinge im Bereich der durchgehenden Ausstanzung (oder der durchgehenden Formstanzung) mit einem abnehmaren Deckel versehen ist, um ein problemloses Tauschen des Trennmittelspenders zu ermöglichen.
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Der Nachteil dieser technischen Lösung besteht darin, dass die Menge des flüssigen Trennmittels, welches der Trennmittelträger aufzunehmen vermag, sehr gering ist, was dazu führt, dass das flüssige Trennmittel beim mehrmaligen ordnungsgemäßen Gebrauch der Schere sehr schnell aufgebraucht wird (was ein ständiges Nachfüllen per Hand mit einer speziellen Nachfüllflache erfordert) bzw. beim längeren Lagern der Schere durch Verdampfungsprozesse zum teilweisen oder völligem Entfernen des Trennmittels aus dem Trennmittelträger führt, so dass dieser verklebt bzw. austrocknet und damit keine dem eigentlichen Zweck der Schere gemäß
DE 20 2010 006 271 U1 dienende Funktion des Trennmittelträgers mehr besteht.
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Die Patentschrift des Kaiserlichen Patentamts 61 010 A offenbart eine Vorrichtung zur selbsttätigen gleichmäßigen Ölverteilung über die inneren Flächen einer Schere, deren Ausflussöffnung durch die quer gegenüber durchbrochenen Löcher eines mit dem Ölbehälter verbundenen Rohres gebildet werden, welches einen mit Nuten versehenen Zapfen in sich aufnimmt, so dass durch dessen Vor- und Rückwärtsbewegung ein Öffnen und Schließen der Löcher des Rohres erfolgt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Schere anzugeben, welche die zuvor stehend genannten Nachteile des Standes der Technik vermeidet und insbesondere ermöglicht, dass sich die metallischen Klingenkanten (Schneiden der Scherenklingen) nicht unmittelbar berühren bzw. deren Berührung sehr stark reduziert wird, um so sicherzustellen, dass sie sich gegenseitig nicht abzunutzen bzw. sich nahezu nicht abnutzen, damit kein Stumpfwerden der Schere verursacht wird.
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Darüber hinaus soll die Schere längere Nutzungszeiträume ohne Nachfüllen des Trennmittels per Hand ermöglichen und stets unmittelbar ohne vorheriges Schärfen verwendbar sowie bei ihrer Lagerung zwischen den Schneidprozessen gut auffindbar sein.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des 1. Patentanspruchs gelöst. Weitere günstige Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung sind in den nachgeordneten Patentansprüchen angegeben.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass man zwischen die metallischen Klingenkanten (Schneiden der Scherenklingen) ein Medium anordnet, welches die direkte Berührung der beiden Klingen aufeinander durch eine mikroskopisch dünne Trennschicht (Zwischenschicht mit Gleitfunktion) verhindert bzw. sehr stark reduziert.
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Diese dünne Zwischenschicht ist ein eingebrachtes Polyalfaolefin, welches dazu dient, dass der Verschleiß der geschliffenen Metallkanten durch Abrieb extrem vermindert und somit nahezu vermieden wird.
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Die Schere ist dazu in einer der beiden Scherenklingen mit einer graben- oder nutartigen Ausnehmung versehen, welche nahezu parallel zum Rücken oder zur Schneide der Scherenklinge bis fast hin zur Spitze der Scherenklinge verläuft, und dabei nur so tief in der Scherenklinge ausgestaltet ist, dass sie nicht völlig durch die Scherenklinge hindurchgehend ist. Auf diese Art und Weise bildet die Ausnehmung in dieser einen Scherenklinge einen Flüssigkeits-leitenden Kanal aus, welcher auf seiner der Scherenspitze abgewandten Seite bis nahezu an das Schraubenschloss verläuft, welches die beiden Scherenklingen in bekannter Weise miteinander verbindet.
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Vorteilhaft kann diese Ausnehmung (der Flüssigkeits-leitenden Kanal) durch Fräsen in die eine der beiden Scherenklingen eingebracht werden.
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Zweck der Ausnehmung (des Flüssigkeits-leitenden Kanals) ist die Generierung eines Gleitfilmes zwischen den beiden Scherenklingen, welcher durch einen einlegbaren Gleitfilmspender generierbar ist.
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In die Ausnehmung (den Flüssigkeits-leitenden Kanal) mündet ein Verbindungskanal, welcher nahezu in einem rechten Winkel zu der Ausnehmung aus dieser heraus bis an die Oberfläche der Kanal-führende Scherenklinge verläuft.
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Vorteilhafter Weise ist dieser Verbindungskanal als Sackbohrung in der Kanal-führenden Scherenklinge ausgeführt, welche senkrecht zur Oberfläche der Scherenklinge direkt bis in die Ausnehmung (den Flüssigkeits-leitenden Kanal) verläuft und in die Ausnehmung mündet.
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Besonders vorteilhaft ist der Verbindungskanal an der Oberfläche der Scherenklinge als Anschlussöffnung in Form einer Innenöffnung mit Kugelnippelanschluss ausgeführt.
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Über den Verbindungskanal, welcher besonders vorteilhaft den Kugelnippelanschluss aufweist, kann die Ausnehmung (der Flüssigkeitsleitenden Kanal), welche(r) sich mit dem Gleitfilmspender in einer der beiden Scherenklingen befindet, mit einem Tank eines Nachfüllautomats verbunden werden.
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Dieser Nachfüllautomat umfasst einen Grundträger, in welchem sich ein Tank mit Anschlussstutzen zur flüssigkeitsleitenden Verbindung mit dem Verbindungskanal der Schere befindet, wobei der Grundträger mit Justierhalterungen auf seiner Oberfläche zum Haltern der Schere versehen ist.
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Diese Justierhalterungen können am einen Ende der Schere in eine Grifföse oder in die beide Griffösen der Schere halternd eingreifen und / oder am anderen Ende der Schere als linke und rechte Justierhalterung die beiden Scherenklinge halternd einklemmen.
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Alternativ dazu kann das Material des Nachfüllautomats, wenn die Schere zumindest teilweise aus magnetischem Material besteht, teilweise oder vollständig dauermagnetisch sein und mit Justierelementen versehren sein.
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Wichtig an beiden Lösungen der Halterung der Schere an dem Nachfüllautomat ist nur, dass der Tank des Nachfüllautomats dicht und sicher mit dem Verbindungskanal in der einen Scherenklinge verbindbar ist (was besonders vorteilhaft über den Kugelnippelanschluss erfolgt), damit ein ordnungsgemäßer Gleitmittelnachfluss von Tank über den Verbindungskanal in die Ausnehmung (den Flüssigkeits-leitenden Kanal) mit dem Gleitfilmspender generierbar ist, wenn die Schere vom Grundträger gehalten wird.
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Der in dem Grundträger angeordnete befüllbare Tank ist bei bestimmungsgemäßer Verwendung mit dem Verbindungskanal der Scherenklinge verbindbar, besonders vorteilhaft über den Anschlussstutzen mit dem Kugelnippelanschluss der Anschlussöffnung des Verbindungskanals.
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Bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der zuvorstehend beschriebenen Schere wird das Polyalfaolefin mit scheibenwischerähnlichen Vorgängen bei jedem Scherenöffnen aus dem Gleitfilmspender benetzend auf die metallischen Schnittflanken / Scherenklingen aufgetragen.
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Somit können die Scherenklingen auf Grund des generierten Gleitfilmes nicht mehr direkt aufeinander schleifen und ein Stumpfwerden der Schere wird sehr stark verzögert, bzw. nahezu gänzlich verhindert.
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Rückstände des Polyalfaolefins am Schnittgut unterbleiben dabei nahezu vollständig, da der aufgetragene Film äußerst gering und dünn beschaffen ist. Zwar ist er mikroskopisch nachweisbar, aber für das menschliche Auge ist der Film nicht sichtbar.
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Dies belegen schon einfachste Schnittproben, z.B. mit weißem Papier oder weißem Baumwollstoff, welche zeigen, dass der Film aus Polyalfaolefins keine sichtbaren oder materialmindernden Rückstände hinterlässt.
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Durch den in die Ausnehmung der Scherenklinge eingefügten Gleitfilmspender, welcher aus prinzipiell saugfähigem Material besteht, welches in der Lage ist das Polyalfaolefin gut zu „halten“ und tropffrei abzugeben, wird dieses rückstandfreie Schneiden mittels der Schere zuverlässig gewährleistet.
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Gleichzeitig ist durch den Gleitfilmspender ein dosiertes Nachfüllen der Ausnehmung (des Flüssigkeits-leitenden Kanals) garantiert, da die Kapillarkräfte des Materials ständig den notwendigen Saugeffekt für das im Tank befindliche Polyalfaolefin generiert.
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Besonders vorteilhaft ist der Gleitfilmspender als Walk ausgeführt.
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Definition von Polyalfaolefinen:
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Polyalfaolefine sind Weissöle der Kategorie physiologisch unbedenkliche H-1 Schmierstoffe.
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Sie können unbedenklich direkt (innerlich oder äußerlich) in Kontakt mit Menschen oder Tieren kommen oder durch Verschlucken ins Verdauungssystem gelangen. Das Produkt darf auch (medizinisch geprüft) unbedenklich für die Produktion und Verpackung von Nahrungsmitteln verwendet werden, wo direkter Kontakt mit dem Öl nicht ausgeschlossen werden kann.
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Definition von Walk:
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Walk besteht aus 100% reiner Schurwolle.
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Walk besitzt eine natürliche Rückfettung durch das natureigene Wollfett. Dadurch wird Walk nicht trocken und spröde.
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Walk ist in willkommenem Grad elastisch und kann sich somit gut an Formen anschmiegen, wird jedoch nicht zu instabil, da er bei der Herstellung verwoben wird.
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Eine Leichtgängigkeit der Schere beim Schneidevorgang ist zusätzlich ein willkommener und technisch zwingender Effekt der Einbringung des o.g. Gleitfilms, ebenso wie die leichte Auffindbarkeit der Schere durch die für das Nachfüllen erforderliche Positionierung der Schere auf dem Grundkörper.
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Die Schere mit Micro-Gleitfilmtechnologie führt mittels des Gleitfilmspenders und des Nachfüllautomats zu einem maximalen Erhalt der Klingenschärfe der Schere, zu einer dauerhaften Leichtgängigkeit sowie zu einer verbesserten Auffindbarkeit im Vergleich zu bisher bekannten herkömmlichen Scheren.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen und des Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Schere mit Micro-Gleitfilmtechnologie in Draufsicht der linken Seite,
- 2: eine schematische Darstellung der Ausführungsform der Schere mit Micro-Gleitfilmtechnologie gemäß 1 in Draufsicht der rechten Seite,
- 3: eine Detailansicht der Scherenklinge der Schere mit Micro-Gleitfilmtechnologie gemäß 1 in Draufsicht,
- 4: eine Detailansicht des Querschnitts durch die Scherenklinge gemäß 3,
- 5: eine schematische Darstellung der Ausführungsform der Schere mit Micro-Gleitfilmtechnologie gemäß 1 auf einem Grundträger in Draufsicht sowie
- 6: eine schematische Darstellung der Ausführungsform der Schere mit Grundträger gemäß 5 in Seitenansicht.
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Die in der 1 dargestellte Schere (1) umfasst zwei gegeneinander bewegliche Scherenklingen (2) mit jeweils einer Schneide (21) und einem Rücken (22) sowie einer Scherenklingenverschraubung (6), vermittels derer die beiden Scherenklingen (2) beweglich miteinander verbunden sind, wobei die erste der beiden Scherenklingen (2) mit einer Ausnehmung (3) versehen ist, welche von der Umgebung der Scherenklingenverschraubung (6) nahezu parallel zum Rücken (22) oder zur Schneide (21) bis fast hin zur Spitze dieser ersten Scherenklinge (2) verläuft und in der ein saugfähiges Material eingefügt ist.
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Die Ausnehmung (3) ist graben- oder nutartig als Flüssigkeits-leitender Kanal nur so tief in der ersten Scherenklinge (2) ausgestaltet, dass sie nicht völlig durch die erste Scherenklinge (2) hindurchgehend ist.
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In die Ausnehmung (3) mündet ein Verbindungskanal (5) [wie in 2 und 3 gezeigt], welcher nahezu in einem rechten Winkel zu der Ausnehmung (3) aus dieser heraus, durch die erste Scherenklinge (2) hindurch und bis an deren Oberfläche verläuft und dort als eine Anschlussöffnung (51) ausgeführt ist.
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Das saugfähige Material (4) ist als Gleitfilmspender, bspw. in Form eines Walk aus Schurwolle, ausgeführt, der in die Ausnehmung (3) einlegbar ist und vermittels dessen eine ölige Flüssigkeit rückhaltbar und dosiert abgebbar ist, so dass bei Befüllung mit dem Polyalfaolefin ein Gleitfilm zwischen den beiden Scherenklingen (2) generierbar ist.
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Auf diese Art und Weise ist zwischen den beiden Scherenklingen (2) [insbesondere den Schneiden der Scherenklingen (2)] ein Medium anordenbar, welches die direkte Berührung der beiden Klingen aufeinander durch eine mikroskopisch dünne Trennschicht (Zwischenschicht mit Gleitfunktion) verhindert oder sehr stark reduziert.
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Die Ausnehmung (3) ist, wie in 5 und 6 dargestellt, über den Verbindungskanal (5) und die Anschlussöffnung (51) mit einem Tank (8) über einen Anschlussstutzen (81) verbindbar, um die Funktion eines Nachfüllautomats zu genrieren.
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Dieser Tank (8) befindet sich in einem Grundträger (7), wobei eine flüssigkeitsleitende Verbindung zwischen dem Tank (8) und dem saugfähige Material (4) in der Ausnehmung (3) generierbar ist.
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Der Grundträger (7) ist mit Justierhalterungen (9) auf seiner Oberfläche zum Haltern der Schere (1) versehen.
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Diese Justierhalterungen (9) können am einen Ende der Schere (1) in eine Grifföse oder in die beide Griffösen der Schere (1) halternd eingreifen und / oder am anderen Ende der Schere (1) als linke und rechte Justierhalterung (9) die beiden Scherenklingen (2) halternd einklemmen.
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Alternativ dazu kann das Material des Grundträgers (7), wenn die Schere (1) zumindest teilweise aus magnetischem Material besteht, teilweise oder vollständig dauermagnetisch sein und mit Justierelementen versehren sein.
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Wichtig an beiden Lösungen der Halterung der Schere (1) an dem Grundträger (7) ist nur, dass der Tank (8) dicht und sicher mit dem Verbindungskanal (5) der ersten Scherenklinge (2) verbindbar ist [besonders vorteilhaft über den Anschlussstutzen (81) mit der Anschlussöffnung (51) ausgeführt], damit ein ordnungsgemäßer Gleitmittelnachfluss von Tank (8) über den Verbindungskanal (5) in die Ausnehmung (3) [= Flüssigkeits-leitenden Kanal] generierbar ist, wenn die Schere (1) vom Grundträger (7) gehalten wird.
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Vorteilhafter Weise ist der Verbindungskanal (5) als Sackbohrung in der Kanal-führenden ersten Scherenklinge (2) ausgeführt.
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Darüber hinaus ist die Anschlussöffnung (51) vorteilhaft als Innenöffnung, besonders vorteilhaft als Kugelnippelanschluss ausgeführt.
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Vorteilhaft ist des Weiteren, dass die ölige Flüssigkeit ein Polyalfaolefin ist.
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Der in dem Grundträger (7) angeordnete befüllbare Tank (8) ist bei bestimmungsgemäßer Verwendung mit dem Verbindungskanal (5) der ersten Scherenklinge (2) verbindbar, besonders vorteilhaft über den Anschlussstutzen (81) und die Anschlussöffnung (51), die vorteilhaft als Kugelnippelanschluss ausgeführt ist.
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Bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der zuvor stehend beschriebenen Schere (1) wird das Polyalfaolefin mit scheibenwischerähnlichen Vorgängen bei jedem Öffnen der Schere (1) aus dem Gleitfilmspender benetzend auf die metallischen Schnittflanken / Scherenklingen (2) aufgetragen.
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Somit können die Scherenklingen (2) auf Grund des generierten Gleitfilmes nicht mehr direkt aufeinander schleifen und ein Stumpfwerden der Schere (1) wird sehr stark verzögert, bzw. nahezu gänzlich verhindert.
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Vorteilhaft verfügt der Tank (8) über einen Tankstutzen (10), über welchen der Tank (8) im Bedarfsfall wieder befüllt werden kann, so dass eine optimale, lange anhaltende Funktion des gesamten Systems aus Schere (2) und Grundträger (7) garantiert wird.
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Durch den in die Ausnehmung (3) der ersten Scherenklinge (2) eingefügten Gleitfilmspender, welcher aus prinzipiell saugfähigem Material (4) besteht, welches in der Lage ist das Polyalfaolefin gut zu „halten“ und tropffrei abzugeben, wird diese rückstandsfreie Schneiden mittels der Schere (2) zuverlässig gewährleistet.
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Gleichzeitig ist durch den Gleitfilmspender ein dosiertes Nachfüllen der Ausnehmung (3) garantiert, da die Kapillarkräfte des saugfähigen Materials (4) ständig den notwendigen Saugeffekt für das im Tank befindliche Polyalfaolefin generiert.
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Alle in der Beschreibung, den Ausführungsbeispielen und den nachfolgenden Ansprüchen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Schere
- 2 -
- Scherenklingen
- 21 -
- Schneide
- 22 -
- Rücken
- 3 -
- Ausnehmung
- 4 -
- saugfähiges Material
- 5 -
- Verbindungskanal
- 51 -
- Anschlussöffnung
- 6 -
- Scherenklingenverschraubung
- 7 -
- Grundträger
- 8 -
- Tank
- 81 -
- Anschlussstutzen
- 9 -
- Justierhalterung
- 10 -
- Tankstutzen