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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Radhaus, das in einem Fahrbetriebszustand des Kraftfahrzeugs mit einem Überdruck beaufschlagt wird, und mit mindestens einem Dachbereich, der im Fahrbetriebszustand des Kraftfahrzeugs mit einem Unterdruck beaufschlagt wird.
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Aus der deutschen Patentschrift
DE 40 12 277 C2 ist eine Anordnung zur Beeinflussung des Luftwiderstandes eines motorgetriebenen Fahrzeugs durch im oberen Umfangsbereich der Fahrzeugräder angeordnete Umlenkorgane für die durch die Fahrzeugräder während des Fahrbetriebs mitgerissenen Luftmassen bekannt, wobei die Umlenkorgane als Kanäle ausgebildet sind, wobei im Bereich eines Umlenkkanals Kühler, Ventilatoren oder Turbinen eingebaut werden können. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 103 37 870 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem Kühler und mit einer Fahrzeug-Tragstruktur bekannt, wobei der Kühler wenigstens bereichsweise in die Fahrzeug-Tragstruktur integriert ist, vorzugsweise wenigstens bereichsweise in einen Längsträger und/oder in einen Querträger als Bestandteil der Fahrzeug-Tragstruktur integriert ist, wobei die Kühlluft-Zuführung zum Kühler durch wenigstens eine Einströmöffnung in einem Radhaus erfolgt, wobei die Kühlluft-Abführung vom Kühler durch wenigstens eine Ausströmöffnung in einem Radhaus erfolgt. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 197 54 174 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer Fahrgastzelle oder Fahrerkabine und mehreren Wärmetauschern bekannt, wobei mindestens einer der Wärmtauscher außerhalb eines Motorraums in einem aus der Fahrgastzelle oder Fahrerkabine in die Umgebung austretenden Abluftstrom angeordnet ist, wobei der Wärmetauscher in einem Radhaus eines Hinterrades des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, wobei der Abluftkanal am Heck des Kraftfahrzeugs nach außen mündet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Radhaus, das in einem Fahrbetriebszustand des Kraftfahrzeugs mit einem Überdruck beaufschlagt wird, und mit mindestens einem Dachbereich, der im Fahrbetriebszustand des Kraftfahrzeugs mit einem Unterdruck beaufschlagt wird, funktionell zu verbessern.
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Die Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug mit mindestens einem Radhaus, das in einem Fahrbetriebszustand des Kraftfahrzeugs mit einem Überdruck beaufschlagt wird, und mit mindestens einem Dachbereich, der im Fahrbetriebszustand des Kraftfahrzeugs mit einem Unterdruck beaufschlagt wird, dadurch gelöst, dass das Radhaus so mit dem Dachbereich in Verbindung steht, dass sich aus einem Druckgefälle zwischen dem Unterdruck im Dachbereich und dem Überdruck im Radhaus im Fahrbetriebszustand ein Luftstrom ergibt, durch den das Radhaus im Fahrbetriebszustand entlüftet wird. Dadurch wird auf einfache Art und Weise verhindert, dass sich der Überdruck im Radhaus negativ auf die Fahreigenschaften, insbesondere die Bodenhaftung, des Kraftfahrzeug auswirkt.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindung zwischen dem Radhaus und dem Dachbereich mindestens eine Kühleinrichtung zugeordnet ist, der im Fahrbetriebszustand aus dem Radhaus über die Verbindung kalte Luft zugeführt wird, die durch die Kühleinrichtung erwärmt und über die Verbindung dem Dachbereich zugeführt wird. Die Kühleinrichtung ist zum Beispiel einem Aggregat, insbesondere einem Antriebsaggregat, des Kraftfahrzeugs zugeordnet. Die durch die Kühleinrichtung erwärmte Luft kann vorteilhaft im Dachbereich des Kraftfahrzeugs genutzt werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung von mindestens einem hinteren Radhaus des Kraftfahrzeugs ausgeht. Das liefert den Vorteil, dass die Verbindung auf einfache Art und Weise einer Heckscheibe des Kraftfahrzeugs zugeführt werden kann. Die Verbindung zwischen dem hinteren Radhaus des Kraftfahrzeugs und der Scheibe kann vorteilhaft besonders kurz ausgeführt werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verbindung zu einer Heckscheibe im Dachbereich des Kraftfahrzeugs erstreckt. An der Heckscheibe kann die erwärmte Luft vorteilhaft dazu benutzt werden, die Heckscheibe zu erwärmen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der Heckscheibe auf mindestens einer Seite ein Kühler zugeordnet ist. Der Heckscheibe ist vorteilhaft auf beiden Seiten ein Kühler zugeordnet. Dadurch kann die Zuführung von erwärmter Luft optimiert werden. Dadurch kann ein unerwünschtes Beschlagen der Heckscheibe im Betrieb des Kraftfahrzeugs wirksam verhindert werden. Der Kühler an der Seite der Heckscheibe ist vorzugsweise im Wesentlichen länglich ausgeführt und erstreckt sich an der Seite der Heckscheibe entlang.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der Heckscheibe auf mindestens einer Seite ein Lüfter zugeordnet ist. Der Lüfter dient vorteilhaft dazu, der Heckscheibe auch dann einen Luftstrom zuzuführen, wenn sich das Kraftfahrzeug nicht im Fahrbetriebszustand befindet, zum Beispiel, wenn das Kraftfahrzeug steht. Der Lüfter umfasst zum Beispiel ein Radialgebläse.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter als aktiver Lüfter ausgeführt ist. Durch den aktiven Lüfter kann auch dann ein Luftstrom erzeugt werden, wenn kein Druckgefälle vorliegt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der aktive Lüfter zum Beispiel ein Bladeless-Gebläse umfasst. Als Bladeless-Gebläse wird ein flügelloser, blattloser und/oder schaufelloser Lüfter oder Ventilator bezeichnet.
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Bei einem Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mit mindestens einem Radhaus, das in einem Fahrbetriebszustand des Kraftfahrzeugs mit einem Überdruck beaufschlagt wird, und mit mindestens einem Dachbereich, der im Fahrbetriebszustand des Kraftfahrzeugs mit einem Unterdruck beaufschlagt wird, insbesondere eines vorab beschriebenen Kraftfahrzeugs, ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass aus einem Druckgefälle zwischen dem Unterdruck im Dachbereich und dem Überdruck im Radhaus im Fahrbetriebszustand ein Luftstrom erzeugt wird, durch den das Radhaus im Fahrbetriebszustand entlüftet wird. Dadurch werden die Fahreigenschaften des Kraftfahrzeugs verbessert. Darüber hinaus kann der Luftstrom vorteilhaft in dem Kraftfahrzeug zu Kühlzwecken und/oder zu Komfortzwecken genutzt werden.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Radhaus, ein Dach, einen Dachbereich, eine Heckscheibe, eine Kühleinrichtung, einen Kühler, einen Lüfter, ein Gebläse und/oder eine Verbindung für ein vorab beschriebenes Kraftfahrzeug. Die genannten Teile sind gegebenenfalls separat handelbar.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
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1 eine vereinfachte Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Radhaus, das mit einem Dachbereich in Verbindung steht, in einem Längsschnitt und
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2 das Kraftfahrzeug aus 1 in einer teilweise geschnitten dargestellten Draufsicht.
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In den 1 und 2 ist ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Karosserie 4 abgeschnitten in verschiedenen Ansichten dargestellt. Von der Karosserie 4 des Kraftfahrzeugs 1 ist in den 1 und 2 nur eine hintere Hälfte mit Hinterrädern 6, 7 dargestellt. Die Hinterräder 6, 7 sind in jeweils einem Radhaus 11, 12 angeordnet.
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Ein Fahrzeugdach 10 weist in einem hinteren Dachbereich 14 eine Heckscheibe 15 auf. Die Heckscheibe 15 ist, wie man in 1 sieht, in einer Fahrzeug-z-Richtung im Wesentlichen oberhalb des Radhauses 11, beziehungsweise der Radhäuser 11, 12, angeordnet.
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Als Fahrzeuglängsrichtung wird eine x-Richtung bezeichnet. Als Fahrzeugquerrichtung wird eine y-Richtung bezeichnet. Die z-Richtung des Kraftfahrzeugs 1 steht senkrecht auf einer Ebene, die von der x-Richtung beziehungsweise x-Achse und der y-Richtung beziehungsweise y-Achse aufgespannt wird.
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Das Radhaus 11 ist durch eine Verbindung 20, die zum Beispiel als Luftführung oder Luftführungskanal ausgeführt ist, mit dem Dachbereich 14 verbunden. Zu diesem Zweck sind in dem Radhaus 11 zum Beispiel geeignete Eintrittsöffnungen für Luft vorgesehen, durch welche mit Überdruck beaufschlagte Luft im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs 1 aus dem Radhaus 11 entweichen kann.
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Die mit Überdruck beaufschlagte Luft gelangt dann über die zum Beispiel als Luftführung oder Luftführungskanal ausgeführte Verbindung 20 in den Dachbereich 14. Im Dachbereich 14 kann die mit Überdruck beaufschlagte Luft über geeignete Austrittsöffnungen entweichen.
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Durch Pfeile 21 bis 23 ist in 1 der Überdruck angedeutet, der im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs 1 in dem Radhaus 11 herrscht. Durch Pfeile 31 bis 33 ist in 1 ein Unterdruck angedeutet, der im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs 1 in dem Dachbereich 14 herrscht.
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In den 1 und 2 sieht man, dass der Heckscheibe 15 des Kraftfahrzeugs 1 ein im Wesentlichen länglicher Kühler 41 zugeordnet ist. Der längliche Kühler 41 erstreckt sich an der in 2 linken Seite der Heckscheibe 15 entlang. Analog erstreckt sich ein Kühler 51 an der in 2 rechten Seite der Heckscheibe 15 entlang.
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Der Kühler 51 ist genauso ausgeführt und funktioniert auch genauso wie der Kühler 41. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird daher im Folgenden nur auf die Ausführung und Funktion des Kühlers 41 eingegangen. Durch das im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs 1 entstehende Druckgefälle zwischen dem Überdruck im Radhaus 11 und dem Unterdruck im Dachbereich 14 entsteht ein Luftstrom, der in 2 durch Pfeile 61 bis 65 angedeutet ist. Dieser Luftstrom 61 bis 65 wird dem Kühler 41 an der in 2 linken Seite der Heckscheibe 15 zugeführt.
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Bei dem Kühler 41 kann es sich um einen passiv durchströmten Radiator handeln. Dadurch kann auf einfache Art und Weise die Kühlleistung des Kühlers 41 verbessert werden. Darüber hinaus wird durch den Luftstrom 61 bis 65 die Aerodynamik des Kraftfahrzeugs 1 im Fahrbetrieb verbessert, da das Radhaus 11 entlüftet wird.
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Der Kühler 41 ist mit einem Lüfter 42 kombiniert, um auch dann eine ausreichende Kühlleistung für den Kühler 41 bereitzustellen, wenn das Kraftfahrzeug 1 nicht gefahren wird, also steht. Durch den Lüfter 42 wird auf einfache Art und Weise eine aktive Durchströmung des Kühlers 41 auch dann sichergestellt, wenn das Kraftfahrzeug 1 steht und kein Druckgefälle vorliegt.
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Der Lüfter 42 ist vorzugsweise als Bladeless-Gebläse ausgeführt. Die Verwendung des Bladeless-Gebläses liefert den Vorteil, dass es relativ einfach strömungsgünstig in die Luftführung durch die Verbindung 20 integriert werden kann. Dadurch kann der Durchsatz bei einer passiven Durchströmung des Kühlers 41 verbessert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4012277 C2 [0002]
- DE 10337870 A1 [0002]
- DE 19754174 A1 [0002]