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Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit Beleuchtung. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Flurförderzeug mit einem Hubmast, an dem ein Lastaufnahmemittel höhenbeweglich geführt ist, und mit einem Beleuchtungsmittel, das in dem Hubmast angeordnet ist.
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Eine große Gruppe unter den Flurförderzeugen stellen solche mit einem Hubmast da, mit dem es möglich ist, Lasten mit einem höhenbeweglichen Lastaufnahmemittel auch in größeren Höhen aufzunehmen und abzusetzen, beispielsweise in Regalfächern eines Regallagers. In Lagerhallen, aber auch bei Dunkelheit im Freien sind dabei die Lichtverhältnisse oft nicht optimal. Es ist daher bekannt, eine Beleuchtung für ein Flurförderzeug vorzusehen, mit der ein Arbeitsbereich ausgeleuchtet werden kann.
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Eine bekannte Ausführungsform einer solchen Beleuchtung besteht aus nach vorne auf den Arbeitsbereich ausgerichteten Scheinwerfern, die beispielsweise im oberen Bereich der Vorderseite einer Fahrerkabine und/oder unmittelbar über den Vorderrädern vor der Fahrerkabine angebracht sind. Die Anbringung erfolgt dabei stets so, dass eine Beeinträchtigung der Sichtverhältnisse möglichst minimal ist. Dennoch ergibt sich durch die Größe der Scheinwerfer eine zusätzliche Behinderung der Sichtverhältnisse, die bereits durch den Hubmast und dessen Anbauteile sowie Aggregate eingeschränkt sind. Die Breite der Scheinwerfer ist im Regelfall größer als die der Säule einer Fahrerkabine und somit ergeben sich bei Blickwinkeln nach oben und steil nach unten durch die genannte Anordnung der Scheinwerfer Behinderungen der Sicht.
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Daneben ist auch die Anordnung eines Scheinwerfers an dem Hubmast selbst bekannt. Ein solcher Hubmast weist zwei parallel nebeneinander senkrecht angeordnete Mastprofile auf, die die vertikalen Kräfte aufnehmen und an denen das Lastaufnahmemittel geführt ist. Das Lastaufnahmemittel besteht aus einem Gabelträger, an dem im häufigsten Fall zwei Gabelzinken eingehängt werden, um eine Lastgabel zu bilden. Um größere Höhen zu erreichen ist es auch bekannt, Ausfahrmasten mit mehreren Mastsstufen einzusetzen. Bei diesen sind durch die Mastprofile eines untersten oder Standmastes ein Ausfahrmast oder zwei ineinander gesetzte Ausfahrmaste geführt, die teleskopartig bei einer Hubbewegung ausfahren. Im Regelfall befinden sich dabei die Mastprofile des Standmastes seitlich am weitesten außen und wird der eine Ausfahrmast oder werden die zwei Ausfahrmasten innen in dem Standmast geführt.
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Auch bei diesem Stand der Technik ist es nachteilig, dass die Anbringung von Scheinwerfern an dem Hubmast selbst, beispielsweise an einem Mastkopf, der die beiden Mastprofile eines der Ausfahrmasten oder des Standmastes zur Versteifung verbindet, zusätzlich zu den bereits Sichtbehinderungen verursachenden Aggregaten und Vorrichtungen des Hubmastes die Sichtverhältnisse als direktes Hindernis weiter verschlechtert.
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Im Fahrzeugbau ist auch der Einsatz von LEDs zu Beleuchtungszwecken bekannt. Ebenso ist auch der Einsatz von Positionsleuchten bekannt, insbesondere in verschiedenen Farben, um auf die äußere Kontur, die Fahrzeugabmessungen oder die Orientierung eines Fahrzeuges hinzuweisen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug mit einem Hubmast zur Verfügung zu stellen, mit dem eine verbesserte Beleuchtung ermöglicht wird, insbesondere eine verbesserte Ausleuchtung eines Arbeitsbereiches des Flurförderzeugs.
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Diese Aufgabe wird durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Flurförderzeug mit einem Hubmast, an dem ein Lastaufnahmemittel höhenbeweglich geführt ist, und mit einem Beleuchtungsmittel, das in dem Hubmast angeordnet ist, das Beleuchtungsmittel aus einer Leuchtmittelschiene mit mindestens einer LED-Leiste besteht, die an einem senkrechten Mastprofil des Hubmastes an der Vorderseite in Bezug auf das Flurförderzeug oder seitlich außen angeordnet ist.
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Die LED-Leiste besteht dabei aus einer Abfolge von mehreren LED, die beispielsweise in einer Reihe oder einer irgendwie gearteten Längsanordnung angeordnet sind. Da der Fahrer im Regelfall in einer Fahrerkabine hinter dem Hubmast sitzt, so dass sich rechts und links vor ihm, wenn auch nicht zwangsläufig, aber im Regelfall, jeweils die Mastprofile der rechten Seite des Hubmastes und der linken Seite des Hubmastes befinden, wird der Sichtbereich durch die Leuchtmittelschiene nicht zusätzlich eingeschränkt. Die Leuchtmittelschiene befindet sich an der Vorderseite des Mastprofils, oder auch im Bereich seitlich jeweils außen im vorderen Bereich der Mastprofile, im Idealfall bereits in einem durch die Mastprofile selbst ausgeblendeten Bereich, und stört nicht zusätzlich die Sicht des Fahrers. Durch LED‘s kann auch mit relativ geringem Stromverbrauch eine hohe Lichtleistung erzeugt werden und durch die Anordnung in einer Leuchtmittelschiene und somit die Verwendung einer Mehrzahl von LED kann eine gute Ausleuchtung des Fahrbereichs erreicht werden. Durch die Verteilung der Ausleuchtung, beispielsweise eines Arbeitsbereiches auf mehrere LEDs, ist die Lichtquelle weniger punktuell und wird eine Blendwirkung für den Gegenverkehr vermindert.
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Die Leuchtmittelschiene kann an dem Mastprofil an der Vorderkante seitlich angeordnet sein.
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In diesem Bereich seitlich und mit der Vorderkante des Mastprofils abschließend, oder nur wenig zurückgesetzt, befindet sich die Lichtleiste bereits in dem Sichtschatten des Fahrers und blendet im Idealfall keinen zusätzlichen Bereich aus dem Sichtfeld des Fahrers aus.
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Vorteilhaft ist die Leuchtmittelschiene als getrenntes Bauelement auf das Mastprofil gesetzt.
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Dies ermöglicht eine leichte Montage und insbesondere Vormontage der LED sowie deren Austauschbarkeit. Es ist auch denkbar, die LEDs in einer Vertiefung anzuordnen, die beispielsweise in dem Mastprofil beim Umformen bereits ausgebildet wird. Weiterhin ist es auch denkbar, im Bereich des Mastkopfes LEDs bzw. eine Leuchtmittelleiste vorzusehen, die nach oben oder schräg vorne nach oben gerichtetes Licht aussendet. Hier können auch LEDs in Bauteile des Mastkopfes selbst integriert werden. Dadurch kann eine Ausleuchtung nach oben für ein Arbeiten in großer Höhe mit dem Lastaufnahmemittel erreicht werden.
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Die Leuchtmittelschiene kann auf das Mastprofil geklebt und/oder geschraubt und/oder geschweißt und/oder mit dem Mastprofil formschlüssig verbunden sein.
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In einer Weiterbildung ist eine LED-Leiste mit weißem Licht nach vorne in Bezug auf das Flurförderzeug orientiert.
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Dies ermöglicht es, durch die LED-Leiste bzw. die LED der Leuchtmittelschiene die Funktion eines Arbeitsscheinwerfers oder Fahrscheinwerfers zu ersetzen. Es ist auch zusätzlich denkbar, ein automatisches Auf- und Abblendlicht durch Dimmen der LED vorzusehen, wie beispielsweise bei einem Fernlicht eines Kraftfahrzeugs.
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Es kann eine LED-Leiste mit farbigem Licht nach vorne in Bezug auf das Flurförderzeug orientiert sein, insbesondere Gelb zur Sichtverbesserung bei Nebel.
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Beispielsweise durch gelbes Licht, das jedoch auch seitlich eingesetzt werden kann und nicht nur in einer Orientierung nach vorne, können die Sichtverhältnisse bei Nebel und schlechten Sichtverhältnissen besser gestaltet werden, als bei Verwendung von weißen Licht.
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Es kann eine weitere LED-Leiste zur Seite hin orientiert angeordnet sein, insbesondere in einer anderen Farbe als weiß.
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Durch eine seitliche Anordnung kann eine seitliche Ausleuchtung erreicht werden. Weiterhin können durch weitere Farben auch Signale oder Positionen angegeben werden. Schließlich ist auch schlicht eine Verdeutlichung der Struktur der Mastprofile durch eine Leuchtmittelleiste mit einer seitlichen Orientierung der LED-Leiste möglich.
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Vorteilhaft können LEDs in unterschiedlichen Farben leuchten, insbesondere grün, rot, gelb und weiß.
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Beispielsweise kann durch eine Mischung von weißem Licht mit gelbem Licht bei Nebel bzw. schlechten Wetter ein optimiertes Arbeitslicht erzeugt werden.
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In einer günstigen Ausgestaltung können durch unterschiedliche Farben Informationen angezeigt werden, insbesondere durch Rot eine schwere Last und/oder durch Grün eine Last in einem Gewichtsbereich ohne Einschränkungen und/oder durch gelbes Licht, insbesondere blinkend, eine Blinkerfunktion und/oder durch Anschalten bestimmter LED eine Ladekapazität und/oder durch Anschalten bestimmter Teile der LED ein Warnhinweis auf eine erforderliche Wartung und/oder durch Grün bzw. Rot eine Warnung für Passanten.
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Durch eine beliebige Ansteuerbarkeit der einzelnen LED der Leuchtmittelleiste und beispielsweise LEDs in verschiedenen Farben oder auch einzelne LEDs, die in verschiedenen Farben aufleuchten können, können neben einer reinen Beleuchtungsfunktion Zusatzfunktionen umgesetzt werden, insbesondere Informationen mitgeteilt werden. Beispielsweise kann das aufgenommene Lastgewicht visualisiert werden, etwa rot für eine schwere Last mit teilweisen Sicherheitseinschränkungen von Funktionen und grün für eine Last in einem Gewichtsbereich ohne solche Einschränkungen. Über eine teilweise Anschaltung von LEDs der Leuchtmittelschiene kann auch ein Ladezustand einer Traktionsbatterie oder der Füllstand eines Tanks bei einem Verbrennungsmotorstapler angezeigt werden. Ebenso können sonstige Statusmeldungen angegeben werden und es wird sofort erkennbar, dass eine Aktion erforderlich ist, beispielsweise eine Wartung.
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Vorteilhaft wird durch nach vorne gerichtetes rotes Licht eine Rückwärtsfahrt angezeigt.
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Eine zusätzliche weiße Beleuchtung an der Rückseite des Flurförderzeugs kann bei Rückwärtsfahrt aktiviert sein.
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Abhängig von der Fahrtrichtung erfolgt somit eine Umschaltung der Beleuchtung zwischen roten Rückleuchten und weißen Frontscheinwerfern bzw. einer weißen, nach vorne gerichteten Fahrbeleuchtung.
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In einer Weiterbildung sind beidseitig an den senkrechten Mastprofilen des Hubmastes Leuchtmittelschienen angeordnet und werden LED abhängig von einem Lenkwinkel geschaltet, insbesondere als Kurvenlicht.
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Es kann somit ein Kurvenlicht umgesetzt werden, bei dem zum Beispiel die auf der der Kurve abgewandten Seite angeordneten LED gedimmt oder ausgeschaltet werden.
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Vorteilhaft ist die Leuchtmittelschiene über ein Trägerelement an dem senkrechten Mastprofil befestigt, wobei zwischen Trägerelement und Leuchtmittelschiene eine Clipverbindung angeordnet ist, die sich in einer bevorzugten Richtung bei Anstoßen an die Leuchtmittelschiene öffnet.
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Insbesondere Leuchtmittelschienen, die bei einem Flurförderzeug mit einem Hubmast im vorderen Bereich des Hubmastes angeordnet sind, werden sehr leicht und oft angefahren. Wenn dann eine Befestigung mit dem Trägerelement vorhanden ist, die in einer bei einer solchen Anfahrbewegung sich ergebenden Anstoßrichtung sich leicht öffnet, können Beschädigungen vermieden werden und es ist insbesondere möglich, dass Benutzer des Flurförderzeugs die unbeschädigte Leuchtmittelleiste leicht wieder an ihre Position verbringen und einclipsen.
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Das Flurförderzeug kann eine Steuerung aufweisen mit einer drahtlosen Datenverbindung und über die Datenverbindung kann ein Signal zum Einschalten der Leuchtleisten gegeben werden, insbesondere über einen Schlüssel oder eine Smartphone-App zum In-Betrieb-setzen des Flurförderzeugs.
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Diese auch als „Coming-home“ bezeichnete Funktion ermöglicht es, dass durch eine Schlüsselfunktion bereits bei der Annäherung an das Flurförderzeug die Beleuchtung aktiviert wird und so beispielsweise das richtige Flurförderzeug aus mehreren abgestellten Flurförderzeugen in einem Fuhrpark schnell gefunden werden kann.
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Es ist auch denkbar, in die Leuchtmittelschiene eine Kabelführung für elektrische Leitungen und/oder eine Hydraulikleitung zu integrieren bzw. sie mit dieser zu verbinden. Ebenso kann die Leuchtmittelschiene ein Halter für solche Kabel und/oder Hydraulikleitungen sein.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
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1 schematisch einen Querschnitt in Aufsicht eines Hubmastes im Bereich der Mastprofile einer Seite bei einem erfindungsgemäßen Flurförderzeug,
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2 eine schräge Perspektivansicht des Hubmastes der 1 im Bereich eines Mastkopfes,
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3 schematisch einen Querschnitt in Aufsicht eines Hubmastes im Bereich der Mastprofile einer Seite bei einem weiteren erfindungsgemäßen Flurförderzeug und
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4 eine schräge Perspektivansicht des Hubmastes der 3 im Bereich eines Mastkopfes.
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Die 1 zeigt schematisch einen Querschnitt in Aufsicht eines Hubmastes 1 im Bereich der senkrechten Mastprofile 2 einer Seite bei einem erfindungsgemäßen Flurförderzeug. Die Mastprofile bestehen aus dem Standmastprofil 3, einem ersten Ausfahrmastprofil 4 sowie einen zweiten ganz innen angeordneten Innenmastprofil 5. An den Mastprofilen 2 sind Mastköpfe 6 befestigt, mit denen die Mastprofile 2 der beiden Seiten verbunden werden, hier mit der anderen, nicht dargestellten Seite. In Fahrtrichtung des Flurförderzeugs vor den Mastprofilen 2 ist ein Gabelträger 7 angeordnet mit einem nicht weiter dargestellten Lastaufnahmemittel. Im vorderen Bereich seitlich außen in Bezug auf eine Längsrichtung des Flurförderzeugs ist eine Leuchtmittelschiene 8 mit einer nach vorne gerichteten, weiß leuchtenden LED-Leiste 9 und einer seitlich, rot leuchtenden LED-Leiste 10 angeordnet. Die Leuchtmittelschiene 8 kann beispielsweise durch Kleben befestigt sein.
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Die 2 zeigt eine schräge Perspektivansicht des Hubmastes der 1 im Bereich des Mastkopfes 6. An dem Standmastprofil 3 ist die Leuchtmittelschiene 8 mit den LED-Leisten 9, 10 befestigt.
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Die 3 zeigt schematisch einen Querschnitt in Aufsicht eines Hubmastes im Bereich der Mastprofile 2 einer Seite bei einem weiteren erfindungsgemäßen Flurförderzeug. Identische Bauteile sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Mastprofile umfassen das Standmastprofil 3, das erste Ausfahrmastprofil 4 sowie das zweiten ganz innen angeordneten Innenmastprofil 5 mit den Mastköpfen 6. In Fahrtrichtung des Flurförderzeugs vor den Mastprofilen 2 ist der Gabelträger 7 angeordnet mit einem nicht weiter dargestellten Lastaufnahmemittel. Im vorderen Bereich seitlich außen in Bezug auf eine Längsrichtung des Flurförderzeugs ist die Leuchtmittelschiene 8 mit einer nach vorne gerichteten, weiß leuchtenden LED-Leiste 9 durch Kleben befestigt.
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Die 4 zeigt eine schräge Perspektivansicht des Hubmastes der 3 im Bereich des Mastkopfes 6 mit dem Standmastprofil 3 und der Leuchtmittelschiene 8 mit der LED-Leiste 9.