-
Die Erfindung betrifft eine Schlossanordnung, insbesondere für Fahrzeugtüren oder Fahrzeugklappen, mit einem Schlossgehäuse, einer an dem Schlossgehäuse drehbar gelagerten Drehfalle, die in eine Hauptraststellung und eine Offenstellung bewegbar ist, einer an dem Schlossgehäuse schwenkbar gelagerten Sperrklinke, die zwischen einer mit der Drehfalle in Eingriff stehenden Sperrstellung und einer Freigabestellung bewegbar ist, und ein mit der Sperrklinke bewegungsgekoppeltes Steuerungselement, welches schwenkbar an dem Schlossgehäuse gelagert ist und die Sperrklinke aus der Sperrstellung in die Freigabestellung bewegen kann.
-
Eine Schlossanordnung der eingangs bezeichneten Art ist beispielsweise aus der
DE 10 2013 113 384 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Schlossanordnung wird die Sperrklinke mit Hilfe eines Steuerungselements, welches ein Zahnrad umfasst und mit einem motorischen Antrieb in Antriebsverbindung steht, aus der Sperrstellung in Richtung der Freigabestellung bewegt, um die Drehfalle zum Öffnen der Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe freizugeben. Das Steuerungselement wird von dem motorischen Antrieb bewegt, wobei der Antrieb nach Öffnung der Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe auch dafür sorgt, dass das Steuerungselement für einen neuen Öffnungsvorgang wieder in seine Ausgangsstellung zurückbewegt wird. Beim Schließvorgang sorgt ein in das Maul der Drehfalle einfallender Schließbolzen dafür, dass die Drehfalle aus ihrer Offenstellung in ihre Hauptraststellung gedreht wird, wobei bei dieser Drehbewegung die Drehfalle mit der Sperrklinke in Eingriff gelangt. In der Hauptraststellung der Drehfalle ist dann eine Bewegung der Drehfalle in ihre Offenstellung erst dann wieder möglich, wenn die Sperrklinke aus ihrer Sperrstellung in ihre Freigabestellung bewegt wird, was durch das vorstehend beschriebene Steuerungselement realisiert wird. In der Hauptraststellung der Drehfalle kann sich aber die Drehfalle in eine über die Hauptraststellung hinausgehende Überhubstellung drehen, wodurch ein Spiel zu der Sperrklinke erzeugt wird und sich die Drehfalle relativ zu dem Schließbolzen bewegen kann, was ein für den Benutzer wahrnehmbares Klappergeräusch bewirkt. Insbesondere bei Schlossanordnungen, die bei flach eingebauten Heckklappen verwendet werden, sind die Dichtungskräfte gering, wodurch nur eine sehr geringe bis gar keine Spannung auf die Schlossanordnung von Drehfalle und Sperrklinke wirkt, wodurch es der Drehfalle möglich ist, in die vorstehend beschriebene Überhubstellung zu drehen, was zu dem beschriebenen sowie unerwünschten Klappergeräusch führt. Aus diesem Grund ist aus dem Stand der Technik eine Lösung bekannt, bei der das Maul der Drehfalle mit gummiartigen Puffern versehen ist, um ein unerwünschtes Klappergeräusch aufgrund der Relativbewegung zwischen Schließbolzen und Drehfalle zu reduzieren. Jedoch verschleißen solche Puffer recht stark und erhöhen darüber hinaus die aufzuwendende Kraft, die zum Schließen der Schlossanordnung aufgewandt werden muss.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf konstruktiv einfache Weise und kostengünstig eine Schlossanordnung zu entwickeln, bei welcher eine unerwünschte Geräuschentwicklung aufgrund einer Relativbewegung zwischen Drehfalle und Schließbolzen wirksam vermieden wird. Insbesondere soll eine Lösung geschaffen werden, durch die eine Drehbewegung der Drehfalle in eine Überhubstellung vermieden wird, nachdem die Drehfalle und die Sperrklinke bereits verrastet sind.
-
Bei einer Schlossanordnung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Ruhigstellungshebel zwischen einer Bereitschaftsposition und einer Ruhigstellungsposition, in welcher der Ruhigstellungshebel eine Drehung der in ihrer Hauptraststellung angeordneten Drehfalle blockiert, schwenkbar an dem Schlossgehäuse gelagert ist, wobei der Ruhigstellungshebel mit der Sperrklinke derart gekoppelt ist, dass der Ruhigstellungshebel erst dann in seine Ruhigstellungsposition schwenkt, wenn die Sperrklinke in der Sperrstellung angeordnet ist. Der Ruhigstellungshebel blockiert dabei eine Drehbewegung der Drehfalle zumindest in eine über die Hauptraststellung hinausgehende Überhubstellung. Eine Drehung der Drehfalle in Richtung der Offenstellung ist durch die Sperrklinke blockiert, mit welcher die Drehfalle in der Hauptraststellung in Eingriff steht. Folglich ist eine Drehung der Drehfalle in beide Drehrichtungen blockiert.
-
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Durch die Erfindung wird auf konstruktiv einfache Weise und kostengünstig eine Schlossanordnung bereitgestellt, welche sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet und dennoch wirksam eine Drehbewegung der Drehfalle aus ihrer Hauptraststellung verhindert, wenn bzw. nachdem die Sperrklinke in ihre Sperrstellung gelangt ist. Dadurch, dass eine Drehbewegung der Drehfalle in eine über die Hauptraststellung hinausgehende Überhubstellung zu einem Zeitpunkt unterbunden ist, ab dem die Sperrklinke in ihrer Sperrstellung angeordnet ist, wird das aus dem Stand der Technik bekannte Problem des unerwünschten Klappergeräusches wirksam vermieden. Die Erfindung zeichnet sich dabei durch eine rein mechanische Lösung aus, die im Unterschied zu bekannten Schlossanordnungen aus dem Stand der Technik ohne etwaige gummiartige und verschleißanfällige Pufferelemente auskommt. Ein zusätzlicher Vorteil der Blockierung der Drehbewegung der Drehfalle in eine Überhubstellung macht es darüber hinaus möglich, dass eine Drehfalle mit einem breiteren Maul bzw. Einlauf ausgebildet werden kann. Bislang wurde im Stand der Technik angestrebt, das Maul einer Drehfalle an die Dicke des Schließbolzens anzupassen, der von der Drehfalle im Schließzustand festgehalten wird. Durch diese Art von „Passung“ sollte das Spiel zwischen Schließbolzen und Drehfalle klein gehalten werden, um Einfluss auf die unerwünschten Klappergeräusche nehmen zu können. Dies führte im Stand der Technik zum Teil dazu, dass die Fahrzeugklappe nicht richtig schließen konnte, wenn das Drehfallenmaul nicht genau in den Schließbolzen einfiel. Mit Hilfe der Erfindung sind nun wesentlich großzügigere Toleranzen sowie breitere Mäuler bzw. Einläufe an der Drehfalle möglich, weil die Drehfalle erfindungsgemäß keine Überhubstellung mehr einnehmen kann, wenn die Sperrklinke in ihrer Sperrstellung angeordnet ist, wobei die Drehfalle dann in ihrer Hauptraststellung vom Ruhigstellungshebel und der Sperrklinke gehalten ist.
-
Konstruktiv besonders günstig ist es in Ausgestaltung der Erfindung, wenn ein an eine Bewegung der Sperrklinke gekoppeltes Auslöseelement zwischen einer Grundstellung und einer Auslösestellung drehbar an dem Schlossgehäuse gelagert ist, wobei das Auslöseelement in seiner Grundstellung den Ruhigstellungshebel in der Bereitschaftsposition hält und in seiner Auslösestellung den Ruhigstellungshebel freigibt, so dass dieser sich in die Ruhigstellungsposition drehen kann.
-
Das Auslöseelement ist mechanisch an die Bewegung der Sperrklinke gekoppelt, so dass eine Freigabe des Ruhigstellungshebels erfolgt, sobald die Sperrklinke in ihrer Sperrstellung angeordnet ist. Dementsprechend sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dass das Auslöseelement den in Richtung seiner Ruhigstellungsposition vorgespannten Ruhigstellungshebel solange in der Bereitschaftsposition hält, bis die Sperrklinke in ihrer Sperrstellung angeordnet ist.
-
Um den konstruktiven Aufwand effizient zu gestalten, damit das Auslöseelement zwischen seiner Grundstellung und seiner Auslösestellung bewegt werden kann, ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Auslöseelement nach Art einer Wippe mit wenigstens einem ersten Auslösearme und einem zweiten Auslösearm ausgebildet ist, die um einen gemeinsamen Drehpunkt an dem Schlossgehäuse gelagert sind.
-
Damit das Auslöseelement Einfluss darauf hat, dass der Ruhigstellungshebel solange in seiner Bereitschaftsposition verbleibt, bis die Sperrklinke ihre Sperrstellung erreicht hat, ist es von Vorteil, wenn der erste Auslösearm sich hebelartig von dem Drehpunkt aus erstreckt und in der Grundstellung des Auslöseelements an einem Anschlagelement des Ruhigstellungshebels den Ruhigstellungshebel in seiner Bereitschaftsposition haltend anliegt. Der erste Auslösearm hält folglich den Ruhigstellungshebel in seiner Bereitschaftsposition gedrückt.
-
Damit der erste Auslösearm nach Freigabe des Ruhigstellungshebels dessen Rückstellung in seine Bereitschaftsposition nicht behindert, sieht die Erfindung in vorteilhafter Ausgestaltung vor, dass zumindest der erste Auslösearm elastisch bewegbar ausgebildet ist.
-
Die Bewegungskopplung von Auslöseelement und Sperrklinke erfolgt erfindungsgemäß über das Steuerungselement, wobei in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist, dass der zweite Auslösearm mit einer Auslösekontur ausgebildet ist, über welche das Auslöseelement mit dem mit der Sperrklinke bewegungsgekoppelten Steuerungselement bewegungsgekoppelt ist.
-
Dabei ist es konstruktiv von besonderem Vorteil, wenn die Auslösekontur Z-förmig ausgebildet ist, wobei in der Grundstellung des in Richtung seiner Auslösestellung vorgespannten Auslöseelements ein Fußschenkel der Z-förmig ausgebildeten Auslösekontur auf einem Stützabschnitt des Steuerungselements bei in Freigabestellung angeordneter Sperrklinke aufliegt, so dass das Steuerungselement eine Bewegung des Auslöseelements in die Auslösestellung blockiert und das Auslöseelement in der Grundstellung hält.
-
Die Erfindung sieht in weiterer konstruktiver Ausgestaltung der Schlossanordnung vor, dass bei in Sperrstellung angeordneter Sperrklinke der Stützabschnitt des Steuerungselements derart aus einem Kontaktbereich mit dem Fußschenkel der Auslösekontur herausbewegt ist, dass sich das Auslöseelement in seine Auslösestellung bewegt und den Ruhigstellungshebel freigibt. Nachdem also die Auslösekontur nicht länger auf dem Stützabschnitt aufliegt, ist es dem Auslöseelement möglich, sich in seine Auslösestellung zu drehen, wodurch der Ruhigstellungshebel freigegeben wird, so dass dieser sich aufgrund seiner Vorspannung in Richtung seiner Ruhigstellungsposition bewegen kann.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dann vorgesehen, dass zur Bewegungskopplung von Sperrklinke und Steuerungselement das Steuerungselement mit einer Kopplungsausnehmung ausgebildet ist und an der Sperrklinke ein in der Kopplungsausnehmung angeordneter Kopplungszapfen angeformt ist, und wobei bei einer Bewegung der Sperrklinke in die Sperrstellung der Kopplungszapfen das Steuerungselement mitbewegt und das Steuerungselement mit seiner Kopplungsausnehmung die Sperrklinke in die Freigabestellung bei einem Öffnungsvorgang der Schlossanordnung mitbewegt.
-
Für eine besonders effektive Bewegungsübertragung sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dass die Kopplungsausnehmung nach Art eines Langlochs ausgebildet ist, wobei bei einer Bewegung der Sperrklinke aus der Sperrstellung in die Freigabestellung eine der beiden Längsseiten der Kopplungsausnehmung gegen den Kopplungszapfen die Sperrklinke mitbewegend drückt, und wobei der Kopplungszapfen bei einer Bewegung der Sperrklinke aus der Freigabestellung in die Sperrstellung gegen die andere der beiden Längsseiten der Kopplungsausnehmung das Steuerungselement mitbewegend drückt. Auf diese Weise kann auf effektive Weise eine kleine Schwenkbewegung der Sperrklinke in eine größere Schwenkbewegung des Steuerungselements oder eine kleine Schwenkbewegung des Steuerungselements in eine größere Schwenkbewegung der Sperrklinke umgewandelt werden.
-
Zur Fixierung der Drehfalle in ihrer Hauptraststellung besteht eine konstruktiv einfache Möglichkeit darin, dass an der Drehfalle ein Blockierungszapfen angeformt ist, der mit einer an dem in Richtung seiner Ruhigstellungsposition vorgespannten Ruhigstellungshebel ausgebildeten Ruhigstellungskontur zusammenwirkt, um die Drehfalle in ihrer Hauptraststellung zu halten.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ruhigstellungskontur mit einem eine Drehung der Drehfalle zumindest in eine über die Hauptraststellung hinausgehende Überhubstellung blockierenden und ein selbstständiges Nachstellen des Ruhigstellungshebels in seine Ruhigstellungsposition gewährleistenden Radius ausgebildet ist. Dieser Radius wirkt derart, dass sich der Blockierungszapfen an der Ruhigstellungskontur verkeilt, so dass eine Drehung der Drehfalle in eine über die Hauptraststellung hinausgehende Überhubstellung unterbunden ist.
-
Zur Rückstellung des Ruhigstellungshebels in seine Bereitschaftsposition sieht die Erfindung als eine denkbare konstruktive Lösung vor, dass an der Drehfalle ein Auslegerarm angeformt ist und an dem Ruhigstellungshebel eine Rückstellkontur ausgebildet ist, wobei bei einer Bewegung der Drehfalle in ihre Offenstellung der Auslegerarm an der Rückstellkontur zum Anliegen kommt und den Ruhigstellungshebel aus der Ruhigstellungsposition in die Bereitschaftsposition drängt.
-
Schließlich ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Drehfalle in Richtung ihrer Offenstellung mit einer Freigabekraft vorgespannt ist und der Ruhigstellungshebel in Richtung seiner Ruhigstellungsposition mit einer Ruhigstellungskraft vorgespannt ist, wobei die Freigabekraft größer ist als die Ruhigstellungskraft. Auf diese Weise ist es möglich, dass die Drehfalle bei ihrer freien Bewegung infolge der Vorspannung in die Freigabestellung den Ruhigstellungshebel in dessen Bereitschaftsposition zurückdrehen kann.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung, in der ein beispielhaftes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
-
In der Zeichnung zeigt:
-
1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer Schlossanordnung gemäß der Erfindung,
-
2 eine Perspektivansicht auf die Schlossanordnung gemäß der Erfindung,
-
3 eine Einzelteildarstellung der Schlossanordnung gemäß der Erfindung,
-
4 eine Seitenansicht auf einzelne Bauteile der erfindungsgemäßen Schlossanordnung,
-
5 eine perspektivische Rückansicht auf die einzelnen Bauteile der erfindungsgemäßen Schlossanordnung,
-
6 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit einer Drehfalle in einer Offenstellung und einer Sperrklinke in einer Freigabestellung,
-
7 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit der Drehfalle und der Sperrklinke in einer Vorraststellung,
-
8 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit der Drehfalle in einer Überhubstellung,
-
9 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit der Drehfalle in einer weiteren Überhubstellung,
-
10 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit der Drehfalle in einer Überhubstellung und der Sperrklinke in einer Sperrstellung,
-
10 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit der Drehfalle in einer Hauptraststellung und der Sperrklinke in der Sperrstellung,
-
11 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit der Drehfalle in der Hauptraststellung und der Sperrklinke bei einer Bewegung aus der Sperrstellung in Richtung der Freigabestellung,
-
12 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit der Drehfalle in der Hauptraststellung und der Sperrklinke bei einer Bewegung in Richtung der Freigabestellung,
-
13 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit der Drehfalle bei einer Bewegung aus der Hauptraststellung und der Sperrklinke in der Freigabestellung,
-
14 eine Rückansicht auf die in 13 gezeigte Schlossanordnung mit der Drehfalle bei einer Bewegung aus der Hauptraststellung und der Sperrklinke in der Freigabestellung, und
-
15 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit der Drehfalle bei einer Bewegung in Richtung der Offenstellung und der Sperrklinke in der Freigabestellung.
-
In 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 in Form eines PKWs exemplarisch dargestellt, welches in dem Beispiel über eine Klappe bzw. Heckklappe 2 verfügt, die über eine Schlossanordnung 3 verschließbar ist und geöffnet werden kann. Die 2 zeigt dabei eine perspektivische Ansicht auf die in 1 lediglich exemplarisch angedeutete Schlossanordnung 3, wohingegen in 3 die Schlossanordnung in einer Einzelteildarstellung gezeigt ist, bei welcher aus Gründen der Übersichtlichkeit (ebenso wie in den 4 bis 15) auf eine Darstellung eines aus 2 ersichtlichen Schlossgehäuses 4 verzichtet wurde. In 2 ist die Schlossanordnung 3 in einer Offenstellung angeordnet, bei der ein ortsfest am Kraftfahrzeug 1 angeordneter Schließbolzen 5 freigegeben ist, so dass die Heckklappe 2, an welcher die Schlossanordnung 3 angebracht ist, aufgeschwenkt werden kann. Selbstverständlich ist auch eine umgekehrte Anordnung denkbar, bei welcher die Schlossanordnung 3 ortsfest am Kraftfahrzeug 1 festgelegt ist und der Schließbolzen 5 mit der Heckklappe 2 mitbewegbar ist.
-
Die erfindungsgemäße Schlossanordnung 3 umfasst mit Ausnahme des in den 3 bis 15 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigten Schlossgehäuses 4 eine Drehfalle 6, die um eine erste Drehachse 7 drehbar an dem Schlossgehäuse 4 gelagert ist und die ein Drehfallenmaul 8 zur Aufnahme des Schließbolzens 5 aufweist, eine Sperrklinke 9, die um eine zweite Drehachse 10 schwenkbar an dem Schlossgehäuse 4 gelagert, und ein Steuerungselement 11, das um eine dritte Drehachse 12 schwenkbar an dem Schlossgehäuse 4 gelagert ist. Die Drehfalle 6 und die Sperrklinke 9 liegen dabei in einer ersten Ebene 14, wohingegen das Steuerungselement 11 in einer zweiten Ebene 15 angeordnet ist, wie in 4 dargestellt ist. Dabei ist die erste Ebene 14 zwischen der Rückwand des Schlossgehäuses 4 und der zweiten Ebene 15 angeordnet. Mit Hilfe dieser Anordnung ist ein Zusammenwirken von Drehfalle 6 und Sperrklinke 9 möglich, ohne dass eine Schwenkbewegung des Steuerungselements 11 eine Bewegung der Drehfalle 6 oder Sperrklinke 9 behindert. Darüber hinaus erlaubt die Anordnung der Bauteile in wenigstens zwei Ebenen 14, 15 eine kompakte Ausbildung der Schlossanordnung 3, welche einen geringen Bauraum beansprucht. Die Anordnung der Bauteile in verschiedenen Ebenen ist zusätzlich aus der Perspektivansicht der 5 ersichtlich. Wie ferner zum Beispiel aus 3 ersichtlich ist, umfasst die erfindungsgemäße Schlossanordnung 3 ferner einen Ruhigstellungshebel 16, der um eine vierte Drehachse 17 schwenkbar an dem Schlossgehäuse 4 gelagert ist, und ein Auslöseelement 18, das um eine fünfte Drehachse 19 schwenkbar an dem Schlossgehäuse 4 gelagert ist. Der Ruhigstellungshebel 16 und das Auslöseelement sind in der zweiten Ebene 15 angeordnet, also vor der Sperrklinke 9 und der Drehfalle 6.
-
Die wenigstens in eine Hauptraststellung und eine Offenstellung bewegbare Drehfalle 6 weist eine Vorraste 20 und eine Hauptraste 21 auf, mit denen eine Klinke 22 der Sperrklinke 9 in Eingriff bringbar ist. Dabei ist die Drehfalle 6 in Richtung ihrer Offenstellung vorgespannt. Die Sperrklinke 9 ist zwischen einer mit der Drehfalle 6 in Eingriff stehenden Sperrstellung, in welcher die Drehfalle 6 in ihrer Hauptraststellung angeordnet ist, und einer Freigabestellung bewegbar, wobei die Sperrklinke 9 in Richtung ihrer Sperrstellung vorgespannt ist und mit Hilfe des motorisch angetriebenen Steuerungselements 11 aus der Sperrstellung in die Freigabestellung bewegt werden kann, damit die Heckklappe 2 des Kraftfahrzeugs 1 geöffnet werden kann.
-
Dementsprechend ist das Steuerungselement 11 mit der Sperrklinke 9 bewegungsgekoppelt, wobei zur Bewegungskopplung das Steuerungselement 11 mit einer Kopplungsausnehmung 23 ausgebildet ist und an der Sperrklinke 9 ein in der Kopplungsausnehmung 23 angeordneter Kopplungszapfen 24 angeformt ist. Dabei ist die Kopplungsausnehmung 23 nach Art eines Langlochs 25 ausgebildet, in welchem sich der Kopplungszapfen 24 bewegen kann. Bei einer Bewegung der Sperrklinke 9 in die Sperrstellung bewegt der Kopplungszapfen 24 das Steuerungselement 11 mit, wohingegen das motorisch angetriebene Steuerungselement 11 mit seiner Kopplungsausnehmung 23 die Sperrklinke 9 in die Freigabestellung bei einem Öffnungsvorgang der Schlossanordnung 3 mitbewegt. Dabei erfolgt eine Mitnahme nicht (nur) in den Endstellungen des Kopplungszapfens 24 im Langloch 25, sondern bereits während der Bewegung des Kopplungszapfens 24 innerhalb des Langlochs 25, denn der Kopplungszapfen 24 drängt bei seiner Bewegung innerhalb des Langlochs 25 je nach Bewegungsrichtung gegen eine der beiden Längsseiten 26, 27 des Langlochs 25. Beispielsweise drückt bei einer Bewegung der Sperrklinke 9 aus der Sperrstellung in die Freigabestellung die Längsseite 26 der Kopplungsausnehmung 23 gegen den Kopplungszapfen 24, wodurch die Sperrklinke 9 mitbewegt wird, wohingegen der Kopplungszapfen 24 bei einer Bewegung der Sperrklinke 9 aus der Freigabestellung in die Sperrstellung gegen die andere Längsseite 27 der Kopplungsausnehmung 23 drückt, um das Steuerungselement 11 mitzubewegen.
-
Das Zusammenwirken der einzelnen Bauteile der erfindungsgemäßen Schlossanordnung 3 sowie deren spezielle Ausgestaltung wird nachstehend anhand einer Bewegung, bei welcher die Schlossanordnung 3 verschlossen wird (siehe 6 bis 11), und anhand einer Bewegung, bei welcher die Schlossanordnung 3 geöffnet wird (siehe 12 bis 15), beschrieben.
-
Die 6 bis 11 zeigen eine Sequenz einzelner Stellungen, welche die Bauteile bei einem Schließvorgang der Schlossanordnung 3 einnehmen.
-
In 6 ist eine komplett geöffnete Stellung der Schlossanordnung 3 dargestellt, in welcher der Schließbolzen 5 freigegeben ist und die Heckklappe 2 aufgeschwenkt werden kann. In 6 ist jedoch ein Zustand gezeigt, von dem aus die Heckklappe 2 geschlossen werden soll. Dementsprechend wird die Heckklappe 2 zugeworfen, wodurch sich die Schlossanordnung 3 mitsamt der Heckklappe 2 dem Schließbolzen 5 nähert. Dabei zeigt 6 eine Stellung, bei welcher der Schließbolzen 5 an der Drehfalle 5 gerade anliegt und noch nicht auf die Drehfalle eingewirkt hat. In 6 ist die Drehfalle 6 in ihrer Offenstellung und die Sperrklinke 9 in ihrer Freigabestellung angeordnet. Das Auslöseelement 18 ist ferner in seiner Grundstellung angeordnet und hält dabei den Ruhigstellungshebel 16 in einer Bereitschaftsposition, wobei der Ruhigstellungshebel 16 aus der Bereitschaftsposition in eine Ruhigstellungsposition bewegbar ist, wie nachstehend noch beschrieben wird. Das Auslöseelement 18 ist bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel nach Art einer Wippe ausgebildet und weist einen ersten Auslösearme 28 und einen zweiten Auslösearm 29 auf (siehe zum Beispiel auch 3). Die beiden Auslösearme 28 und 29 sind an einem ihrer beiden Längsenden miteinander verbunden und um die fünfte Drehachse 19, welche einen gemeinsamen Drehpunkt für beide Auslösearme 28, 29 definiert, drehbar gelagert. In der in 6 gezeigten Grundstellung des Auslöseelements 18 liegt das freie Längsende des ersten Auslösearmes 28, der sich von der Drehachse 19 aus erstreckt, an einem Anschlagelement 30 des Ruhigstellungshebels 16 an. Dabei ist das Anschlagelement 30 als eine Stufe oder als eine Auskerbung in dem Ruhigstellungshebel 16 ausgeformt (siehe zum Beispiel 3), in welcher das freie Längsende des ersten Auslösearms 28 anliegt, um den Ruhigstellungshebel 16 in seiner in 6 gezeigten Bereitschaftsposition zurückzuhalten. Denn der Ruhigstellungshebel 16 ist in seiner Bereitschaftsposition vorgespannt und würde sich ohne das Zurückhalten durch den ersten Auslösearm 28 mit Bezug auf 6 im Uhrzeigersinn um die Drehachse 17 verschwenken.
-
In 7 ist eine Stellung der Schlossanordnung 3 gezeigt, bei welcher das Zuschlagen der Fahrzeugklappe 2 dazu führt, dass der Schließbolzen 5 auf die Drehfalle 6 drückt und diese im Uhrzeigersinn um die Drehachse 7 dreht. Bei der in 7 gezeigten Stellung ist die Drehfalle 6 in einer Vorraststellung angeordnet, in welcher die Klinke 22 der Sperrklinke 9 mit der Vorrast 20 in Eingriff steht. Die Sperrklinke 9 verschwenkt hierbei im Uhrzeigersinn um die Drehachse 10. Der Schließbolzen 5 ist dabei in das Maul 8 der Drehfalle 6 vorgerückt, aber noch nicht vollständig im Maul 8 angeordnet. Wie ferner aus 7 zu erkennen ist, führt die Bewegung der Sperrklinke 9 dazu, dass der Kopplungszapfen 24 sich in der Kopplungsausnehmung 23 bewegt und durch die Mitnahmebewegung das Steuerungselement 11 gegen den Uhrzeigersinn um die Drehachse 12 verschwenkt. Dabei ist ferner zu erkennen, dass das Auslöseelement 18 nach wie vor in seiner Grundstellung angeordnet ist. Jedoch führt die Verschwenkung des Steuerungselements 11 dazu, dass sich das Steuerungselement 11 relativ zu dem zweiten Auslösearm 29 des Auslöseelements 18 bewegt. Der zweite Auslösearm 29 ist mit einer Auslösekontur 31 ausgebildet, über welche das Auslöseelement 18 mit dem mit der Sperrklinke 9 bewegungsgekoppelten Steuerungselement 11 bewegungsgekoppelt ist. Die Auslösekontur 31 am zweiten Auslösearm 29 ist Z-förmig ausgebildet. Dabei liegt ein zum freien Ende des zweiten Auslösearms 29 führender Fußschenkel 32 der Auslösekontur 31 auf einem am Kopfende des Steuerungselements 11 ausgebildeten Stützabschnitts 33 auf. Dadurch ist eine Bewegung des Auslöseelements 18, welches in Richtung seiner Auslösestellung vorgespannt ist, blockiert, weil sich das Auslöseelement 18 nicht gegen den Uhrzeigersinn um die Drehachse 19 drehen kann. Das Steuerungselement 11 blockiert folglich eine Bewegung des Auslöseelements 18 in Richtung seiner Auslösestellung und hält das Auslöseelement 18 in der Grundstellung, wie es in 7 gezeigt ist. Jedoch hat sich das Steuerungselement 11 derart bewegt, dass der Fußschenkel 32 nicht mehr zentral auf dem Steuerungselement 11 platziert ist, sondern nur noch am Seitenrand des Stützabschnitts 33 angeordnet ist.
-
In der 8 hat sich die Drehfalle 6 weiter in Richtung gegen den Uhrzeigersinn gedreht, so dass der Schließbolzen 5 nun vollständig im Maul 8 der Drehfalle 6 angeordnet ist. Die Sperrklinke 9 hat sich allerdings kaum aus der Stellung der Vorrast bewegt, wohingegen sich die Drehfalle 6 in einer über die Hauptraststellung hinausgehende Überhubstellung gedreht hat. Zwischen dem Schließbolzen 5 und dem Grund des Mauls 8 der Drehfalle 6 ist ein kleiner Spalt 34 vorhanden. Der zweite Auslösearm 29 und der Stützabschnitt 33 liegen übereinander und bilden einen Kontaktbereich 35.
-
Dieser Spalt 34 hat sich bei der in 9 gezeigten Stellung reduziert, was daran liegt, dass sich die Drehfalle 6 noch weiter über die Hauptraststellung hinaus gegen den Uhrzeigersinn um die Drehachse 7 gedreht hat. Die Drehfalle 6 ist daher immer noch in einer Überhubstellung angeordnet. Ferner hat sich die Sperrklinke 9 minimal im Uhrzeigersinn um die Drehachse 10 weiter verschwenkt, wodurch sich der Kopplungszapfen 24 geringfügig in der Kopplungsausnehmung 23 weiterbewegt hat.
-
In 10 ist die Drehfalle 6 weiterhin in einer Überhubstellung angeordnet, wohingegen die Sperrklinke 9 nun in ihrer Sperrstellung angelangt ist, in welcher sie mit der Hauptrast 21 der Drehfalle 6 in Eingriff bringbar ist. Wie 10 ferner zeigt, steht der Stützabschnitt 33 des Steuerungselements 11 nicht mehr in Kontakt mit dem Fußschenkel 32 der Auslösekontur 31. Mit anderen Worten liegt der Fußschenkel 32 nicht mehr auf dem Stützabschnitt 33 auf. Folglich gibt das Steuerungselement 11 das Auslöseelement 18 frei, so dass sich das Auslöseelement 18 in seine Auslösestellung bewegt und dabei den Ruhigstellungshebel 16 freigibt, weil das freie Ende des zweiten Auslösearms 28 aus der Stufe 30 des Umlenkhebels 16 ausgerückt ist. Dabei ist die Bewegung des Auslöseelements 18 aus seiner Grundstellung in die Auslösestellung eine Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn um die Drehachse 19. Folglich kann sich nun der Ruhigstellungshebel 16 aufgrund seiner Vorspannung im Uhrzeigersinn um die Drehachse 17 drehen, wodurch der Ruhigstellungshebel 16 aus seiner Bereitschaftsposition (siehe zum Beispiel 8) in seine Ruhigstellungsposition drehen kann. Wie 10 zeigt, gelangt dabei das freie Ende des Ruhigstellungshebels 16 in Anlage an einen an der Drehfalle 6 angeformten Blockierungszapfen 36. An dem freien Ende des Ruhigstellungshebels 16 ist eine Ruhigstellungskontur 37 ausgebildet, die mit dem Blockierungszapfen 36 zusammenwirkt. Die Drehfalle 6 ist in 10 derart in eine Überhubstellung verschwenkt, dass sich die Drehfalle 6 nur im Uhrzeigersinn in Richtung ihrer Offenstellung drehen kann, wo dann aber die Hauptrast 21 der Drehfalle 6 in Anlage an die Klinke 22 der Sperrklinke 9 gelangt und eine weitere Drehung der Drehfalle 6 zumindest in diese Richtung blockiert ist.
-
In 11 steht nun die Hauptrast 21 der Drehfalle 6 mit der Klinke 22 der Sperrklinke 9 in Eingriff. Die Drehfalle 6 ist hierbei in ihrer Hauptraststellung und die Sperrklinke 9 in ihrer Sperrstellung angeordnet. Im Vergleich zu der in 10 gezeigten Stellung führt die Verdrehung der Drehfalle 6 dazu, dass sich der Ruhigstellungshebel 16 weiter im Uhrzeigersinn drehen kann und seine Ruhigstellungsposition (siehe zum Beispiel 11) einnimmt. In dieser Stellung wirkt die Ruhigstellungskontur 37 derart mit dem Blockierungszapfen 36 zusammen, dass die Drehfalle 6 in ihrer Hauptraststellung gehalten ist. Der Ruhigstellungshebel 16 blockiert folglich in seiner Ruhigstellungsposition eine Drehbewegung der in ihrer Hauptraststellung angeordneten Drehfalle 6. Dabei ist die Ruhigstellungskontur 37 mit einem Radius 38 (siehe zum Beispiel 3) ausgebildet, der eine Drehung der Drehfalle 6 zumindest in eine über die Hauptraststellung hinausgehende Überhubstellung blockiert und ein selbstständiges Nachstellen des Ruhigstellungshebels 16 in seine Ruhigstellungsposition gewährleistet. Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, dass der Ruhigstellungshebel 16 mit der Sperrklinke 9 derart gekoppelt ist, dass der Ruhigstellungshebel 16 erst dann in seine Ruhigstellungsposition schwenkt, wenn die Sperrklinke 9 in der Sperrstellung angeordnet ist. Dabei hält das Auslöseelement 18 den in Richtung seiner Ruhigstellungsposition vorgespannten Ruhigstellungshebel 16 solange in der Bereitschaftsposition fest, bis die Sperrklinke 9 in ihrer Sperrstellung angeordnet ist.
-
Die 12 bis 14 zeigen im Gegensatz zu den 6 bis 11 Stellungen der Schlossanordnung 3 während einer Öffnungsphase. In 12 ist zu sehen, dass sich nun der Stützabschnitt 33 des Steuerungselements 11, welches mit Hilfe eines nicht dargestellten Antriebs im Uhrzeigersinn um die Drehachse 12 verschwenkt wird, wieder unter den Fußschenkel 32 der Auslösekontur 31 schiebt, was durch eine Schrägfläche 39 der Z-förmigen Auslösekontur 31 begünstigt ist. Dadurch dreht sich das Auslöseelement 18 um die Drehachse 19 aus der Auslösestellung in die Grundstellung zurück. Der Ruhigstellungshebel 16 ist aber nach wie vor noch in seiner Ruhigstellungsposition angeordnet. Da der erste Auslösearm 28 elastisch ausgebildet ist, ist er relativ zu dem zweiten Auslösearm 29 bewegbar. Dies ist wichtig, denn der zweite Auslösearm 29 ist bereits in der Grundstellung angeordnet, wohingegen der erste Auslösearm 28 noch nicht in die an dem Ruhigstellungshebel 16 ausgebildete Stufe 30 einfallen kann, da der Ruhigstellungshebel 16 noch nicht in seine Bereitschaftsposition zurückbewegt ist. Die elastische Ausbildung des ersten Auslösearms 28 kompensiert die Tatsache, dass der Ruhigstellungshebel 16 noch nicht in der Bereitschaftsposition angeordnet ist, und kann dem Ruhigstellungshebel 16 aufgrund seiner elastischen Ausbildung ausweichen.
-
In 13 ist die Sperrklinke 9 bereits wieder in ihrer Freigabestellung angelangt, wie daran zu sehen ist, dass die Klinke 22 der Sperrklinke 9 nicht mehr mit der Hauptrast 21 der Drehfalle 6 in Eingriff steht, wie es noch in 12 der Fall war. 14 zeigt eine Rückansicht der Schlossanordnung 3 aus 3. Aus der Rückansicht ist dabei zu erkennen, dass auf Rückseite des Ruhigstellungshebels 16 eine Rückstellkontur 40 ausgebildet ist. An der Rückstellkontur 40 liegt in der in 13 bzw. 14 gezeigten Stellung ein Auslegearm 41 an, der an der Drehfalle 6 ausgebildet ist und radial absteht. Der Auslegearm 41 dient dazu, den Ruhigstellungshebel 16 in seine Bereitschaftsposition zurückzudrängen. Indem die Drehfalle 6 sich aufgrund ihrer Vorspannung in ihre Offenstellung dreht, wird der Ruhigstellungshebel 16 in seine Bereitschaftsposition bewegt. Dies ist dadurch möglich, weil eine Freigabekraft, mit welcher die Drehfalle 6 in Richtung ihrer Offenstellung vorgespannt ist, größer ist als eine Ruhigstellungskraft, mit welcher der Ruhigstellungshebel 16 in Richtung seiner Ruhigstellungsposition vorgespannt ist. Folglich ist an der Drehfalle 6 der Auslegerarm 41 angeformt, der bei einer Bewegung der Drehfalle 6 in die Offenstellung an der Rückstellkontur 40 zum Anliegen kommt und den Ruhigstellungshebel 16 aus der Ruhigstellungsposition in die Bereitschaftsposition drängt.
-
In 15 hat der Auslegearm 41 den Ruhigstellungshebel 16 in seine Bereitschaftsposition bewegt, so dass das freie Ende des ersten Auslösearms 28 in die Stufe 30 des Ruhigstellungshebels 6 einfallen kann, was aufgrund der elastischen Ausbildung des ersten Auslösearms 28 möglich ist, denn der zweite Auslösearm 29 befindet sich bereits in der Grundstellung des Auslöseelements 18. Folglich gelangt bei einem Öffnungsvorgang der Schlossanordnung 3 der erste Auslösearm 28 zeitlich erst nach dem zweiten Auslösearm 29 in die Grundstellung des Auslöseelements 18. Der Ruhigstellungshebel 16 ist ferner nun in 15 in der Bereitschaftsposition verrastet. Die Drehfalle 6 kann sich jetzt in die in 6 gezeigte Offenstellung weiterdrehen, so dass der Schließbolzen 5 aus dem Maul 8 der Drehfalle 6 gelangen kann und die Fahrzeugklappe 2 aufgeschwenkt werden kann.
-
Die vorstehend beschriebene Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebene und dargestellte Ausführungsform beschränkt. Es ist ersichtlich, dass an der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform zahlreiche, dem Fachmann entsprechend der beabsichtigten Anwendung naheliegende Abänderungen vorgenommen werden können, ohne dass dadurch der Bereich der Erfindung verlassen wird. Zur Erfindung gehört alles dasjenige, was in der Beschreibung enthalten und/oder in der Zeichnung dargestellt ist, einschließlich dessen, was abweichend von den konkreten Ausführungsbeispielen für den Fachmann naheliegt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013113384 A1 [0002]