-
Die Erfindung betrifft ein Dichtungselement für Fassaden zur Anbringung im Stoßbereich von gerade geschnittenen, stumpf gegeneinander gefügten Pfosten-Riegel-Verbindungen, bei welchen das Riegelteil auch von einem Pfostenprofil gebildet sein kann, wobei die Pfosten und Riegel zur Fassadenaußenseite hin gerichtet einen mittig auf einem Schraubkanalboden angeordneten Schraubkanal, jeweils randseitig dazu verlaufende Verankerungsnuten für Dichtungen und zwischen diesen jeweils Entwässerungsnuten aufweisen.
-
Bei Fassaden der eingangs genannten Art besteht grundsätzlich das Problem, von der Fassadenaußenseite her eindringendes Wasser zu sammeln, zu kanalisieren und schließlich quantitativ wieder nach außen abzuleiten. Im Stoßbereich von Pfosten und Riegeln bedarf es hierzu regelmäßig einer besonderen Abdichtung, um ein Eindringen von Wasser auf die Innenseite der Fassade zu verhindern. Hierfür sind im Stand der Technik zahlreiche Lösungen bekannt. Im Hinblick auf die Profilstruktur der Pfosten und Riegel bedarf es gleichwohl regelmäßiger Anstrengungen, um sämtliche Fugen in diesen Bereichen ausreichend abzudichten. Insbesondere stellt dies bei der Verarbeitung der Pfosten- und Riegelprofile ein arbeitsintensives Vorgehen dar.
-
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Dichtungselement für solche Fassaden zu schaffen, das auf einfache Weise anzubringen ist und gleichwohl für eine zuverlässige Abdichtung sorgt.
-
Ein derartiges Dichtungselement ist nach der Erfindung gekennzeichnet durch ein als Winkelprofil ausgestaltetes Formteil, wobei der erste Schenkel dieses Winkelprofils sich über die Verankerungsnut des Pfosten erstreckt und im Bereich der Entwässerungsnut endet, während der zweite Schenkel durch eine mittige Freischneidung zwei getrennte Kammerwände bildet, die in die beiden Entwässerungsnuten des Riegels eintauchen, wobei die Freischneidung den Profilvorsprung des mittig angeordneten Schraubkanals aufnimmt.
-
Ein derartiges Formteil besitzt den Vorteil, dass es einerseits einfach im Stoßbereich zwischen Pfosten und Riegel angebracht werden kann, andererseits die Voraussetzung dafür schafft, geeignetes Dichtungsmaterial einzubringen bzw. halten zu können und dabei sicherzustellen, dass dieses Dichtungsmaterial alle einer Abdichtung bedürfender Fugen überdeckt.
-
Um diese Anbringung einfach vorzunehmen, ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass der erste Schenkel des Formteils eine zur Verankerungsnut des Pfostens fluchtende Befestigungsbohrung aufweist. Daher muss das Formteil lediglich eingesetzt und anschließend durch Eindrehen einer Schraube in die Verankerungsnut fixiert werden.
-
Nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist weiter vorgesehen, dass die Kammerwände stirnseitig am Boden der Entwässerungsnuten anliegen und randseitig zwei zum Pfostenprofil hin vorstehende, einen U-profilförmigen Aufnahmeschuh bildende Leisten aufweisen. Auf diese Weise wird eine Kammer in den Entwässerungsnuten gebildet, die mit einem vorzugsweise flüssig einzuspritzenden Dichtmaterial aufgefüllt werden kann, wodurch eine Abdichtung des Randes der Entwässerungsnuten des Riegels gegen den Pfosten sicher gestellt ist.
-
Hierfür sieht die Erfindung weiter vor, dass der erste Winkel des Formteils je eine in den Aufnahmeschuh mündende Durchgangsbohrung zum Einspritzen von Dichtmaterial aufweist. Dies erlaubt eine besonders einfache Handhabung bei der Durchführung der Abdichtungsmaßnahme.
-
Als weitere Abdichtungsmaßnahme sieht die Erfindung vor, dass der erste Schenkel mit einem Dichtungsaufsatz versehen ist, der eine senkrecht zur Fassadenebene ausgerichtete Einspritzbohrung aufweist, an die ein gekrümmt verlaufender, zum Schraubkanalboden des Riegels führender Einspritzkanal anschließt. Auf diese Weise kann auch dieser zwischen den beiden Entwässerungsnuten liegende Bereich sorgfältig abgedichtet werden.
-
Hierbei ist weiter von Vorteil, wenn der Dichtungsaufsatz einen zum Schraubkanal hin weisenden, in diesen hinein vorstehenden Zentriervorsprung aufweist, da hierdurch das Formteil vor dem Anschrauben im Schraubkanal sich optimal ausrichtet.
-
Um weiter eine optimale Verteilung des Dichtmaterials in der in den Entwässerungsnuten gebildeten Kammer sicher zu stellen, ist es von Vorteil, wenn die Leisten zum Pfosten hin gerichtete Distanzstücke tragen, da hierdurch der zwischen Pfosten und Riegel gebildete Spalt nicht vom Formteil überdeckt, sondern frei liegt und von dem Dichtmaterial optimal benetzt werden kann.
-
Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung kann in vergleichsweise vorteilhafter Ausgestaltung zwischen dem Formteil und dem Pfosten- sowie Riegelprofil ein elastisches Dichtungsteil eingelegt sein, das sich über die gesamte Innenwinkelfläche des Formteils erstreckt.
-
Hierbei sind in weiter günstiger Ausgestaltung der Erfindung die Kammerwände als im Querschnitt V-förmige Profilleisten ausgebildet, die eine zur Entwässerungsnut hin offene Entwässerungsrinne bilden. Darüber hinaus hat die V-förmige Gestalt den Vorteil, dass im Bereich der schmaler ausgebildeten Profilspitze ein erhöhter Druck gegen das elastische Dichtungsteil ausgeübt und damit eine verbesserte Abdichtung erreicht wird.
-
Bei dieser Ausgestaltung hat es sich weiter als vorteilhaft erwiesen, wenn die Befestigungsbohrung einen kragenförmigen Ringbund aufweist, der in eine Ausnehmung des Dichtungsteils vorsteht. Auf diese Weise wird bei der Montage einerseits eine Zentrierung des Dichtungsteils am Formteil erreicht; weiter findet das Dichtungsteil hierdurch bei der Montage des Formteils Halt, wodurch sich die Montage vereinfacht.
-
Das Dichtungsteil kann hierbei aus allen geeigneten Werkstoffen bestehen; im Rahmen der Erfindung hat sich hierfür insbesondere Zellkautschuk als vorteilhaft erwiesen.
-
Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:
- 1 einen Ausschnitt einer Fassade im Bereich eines Kreuzungspunktes zwischen Pfosten und Riegeln,
- 2 den Gegenstand nach 1 mit einem Dichtungselement in einer ersten Ausführungsform,
- 3 den Gegenstand nach 1 mit einem Dichtungselement in einer zweiten Ausführungsform,
- 4 in Teilfigur a) das Dichtungselement aus der Darstellung nach 2 und in Teilfigur b) das Dichtungselement mit Dichtmaterial, teilweise freigeschnitten,
- 5 das Dichtungselement aus der Darstellung nach 3.
-
Das in der Zeichnung teilweise dargestellte Fassadenelement 1 besteht aus miteinander verbundenen Pfosten 2 und Riegeln 3, bei denen im Stoßbereich gerade geschnittene, stumpf gegeneinander gefügte Riegelteile zur Anwendung kommen. Diese Riegelteile können entweder eine gegenüber den Pfosten abweichende Querschnittsgestalt aufweisen oder von gleich gestalteten Pfostenprofilen gebildet sein.
-
Die Pfosten 2 und Riegel 3 weisen auf ihrer dem Fassadenfalz zugewandten Außenseite zunächst einen mittig auf dem Schraubkanalboden 4.1 angeordneten Schraubkanal 4 auf, der zur Befestigung insbesondere der Glasscheiben 5 dient. Diese Scheiben 5 liegen über Dichtungen 6 an den Profilen an, wofür jeweils randseitig parallel zum Schraubkanal 4 verlaufende Verankerungsnuten 7 vorgesehen sind. Zwischen den Verankerungsnuten 7 und dem Schraubkanal 4 wiederum befinden sich jeweils Entwässerungsnuten 8, die von außen eindringendes Sickerwasser aufnehmen und ableiten.
-
Im Stoßbereich zwischen Pfosten 2 und Riegel 3 sind in den 4 und 5 detailliert dargestellte Formteile 9 als Dichtungselemente eingesetzt, wobei der erste Schenkel 9.1 des Formteils 9 sich über die Verankerungsnut 7 des Pfostens 2 erstreckt und im Bereich der Entwässerungsnut 8 endet. Der zweite Schenkel 9.2 besitzt mittig eine Freischneidung 9.3, wodurch zwei getrennte Kammerwände 9.4 enstehen, die in die beiden Entwässerungsnuten 8 des Riegels 3 eintauchen. Die Freischneidung 9.3 dieses zweiten Schenkels 9.2 nimmt den Profilvorsprung des mittig angeordneten Schraubkanals 4 auf.
-
Wie die 4 und 5 erkennen lassen, ist im ersten Schenkel 9.1 des Formteils 9 eine Befestigungsbohrung 10 vorgesehen, die im montierten Zustand zur Verankerungsnut 7 des Pfostens 2 fluchtet und somit eine Befestigung des Formteils 9 mittels einer Schraube in der Verankerungsnut 7 erlaubt.
-
Bei der ersten Ausführungsform nach den 2 und 4 liegen die Kammerwände 9.4 stirnseitig dem Boden der Entwässerungsnuten 8 an und weisen randseitig zwei zum Pfostenprofil 2 hin vorstehende, einen U-profilförmigen Aufnahmeschuh bildende Leisten 9.5 auf. Hierdurch wird gemeinsam mit den Wänden der Entwässerungsnut 8 eine Aufnahmekammer für ein Dichtmittel 11 geschaffen; um dieses einzubringen, weist der erste Schenkel 9.1 des Formteils 9 je eine in den Aufnahmeschuh mündende Durchgangsbohrung 12 auf, durch die das Einspritzen des Dichtmaterials 11 auf einfache Weise ermöglicht wird.
-
Wie die 4 weiter erkennen lässt, ist der erste Schenkel 9.1 des Formteils 9 mit einem Dichtungsaufsatz 13 versehen, der eine senkrecht zur Fassadenebene ausgerichtete Einspritzbohrung 14 aufweist. An diese Einspritzbohrung 14 schließt ein gekrümmt verlaufender, zum Schraubkanalboden 4.1 des Riegels 3 führender Einspritzkanal an, so dass auch eine vollständige Abdichtung entlang des Schraubkanalbodens 4.1 des Riegels 3 erreicht wird. Im Übrigen weist der Dichtungsaufsatz 13 einen zum Schraubkanal 4 hin weisenden, in diesen hinein vorstehenden Zentriervorsprung auf, der die Ausrichtung des Formteils 9 bei der Montage erleichtert.
-
Die Leisten 9.5 weisen zum Pfosten 2 hin gerichtete Distanzstücke 9.6 auf, durch die der freie Zutritt des Dichtmittels 11 beim Einspritzen in den Bereich der Fugen zwischen Pfosten 2 und Riegel 3 erleichtert wird.
-
Nach einer zweiten, in den 3 und 5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem Formteil 9 und den Pfosten- sowie Riegelprofilen ein elastisches Dichtungsteil 15 eingelegt, das sich über die gesamte Innenwinkelfläche des Formteils 9 erstreckt. Bei dieser Ausgestaltung des Formteils 9 sind die Kammerwände 9.4 als im Querschnitt V-förmige Profilleisten ausgebildet, die eine zur Entwässerungsnut 8 hin offene Entwässerungsrinne bilden. Zugleich wird hierdurch erreicht, dass ein erhöhter Anpressdruck durch das V-Profil gegen das Dichtungsteil 15 erreicht wird.
-
Die Befestigungsbohrung 10 des Formteils 9 weist hier einen kragenförmigen Ringbund auf, der in eine Ausnehmung des Dichtungsteils 15 vorsteht und somit einerseits eine Zentrierung des Dichtungsteils 15 am Formteil 9 sicher stellt und dieses bei der Montage hält. Das Dichtungsteil 15 selbst besteht hierbei vorteilhafterweise aus Zellkautschuk.