DE102016015624B4 - Dichtungselement für Fassaden - Google Patents
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Abstract
Dichtungselement für Fassaden zur Anbringung im Stossbereich von gerade geschnittenen, stumpf gegeneinandergefügten Pfosten-Riegel-Verbindungen, bei welchen das Riegelteil auch von einem Pfostenprofil gebildet sein kann, wobei die Pfosten (2) und Riegel (3) zur Fassadenaußenseite hin gerichtet einen mittig auf einem Schraubkanalboden (4.1) angeordneten Schraubkanal (4), jeweils randseitig dazu verlaufende Verankerungsnuten (7) für Dichtungen (6) und zwischen diesen jeweils Entwässerungsnuten (8) aufweisen, gekennzeichnet durch ein als Winkelprofil ausgestaltetes Formteil (9), wobei der erste Schenkel (9.1) dieses Winkelprofils sich über die Verankerungsnut (7) des Pfostens (2) erstreckt und im Bereich der Entwässerungsnut (8) endet, während der zweite Schenkel (9.2) durch eine mittige Freischneidung (9.3) zwei getrennte Kammerwände (9.4) bildet, die in die beiden Entwässerungsnuten (8) des Riegels (3) eintauchen, wobei die Freischneidung (9.3) den Profilvorsprung des mittig angeordneten Schraubkanals (4) aufnimmt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Dichtungselement für Fassaden zur Anbringung im Stoßbereich von gerade geschnittenen, stumpf gegeneinander gefügten Pfosten-Riegel-Verbindungen, bei welchen das Riegelteil auch von einem Pfostenprofil gebildet sein kann, wobei die Pfosten und Riegel zur Fassadenaußenseite hin gerichtet einen mittig auf einem Schraubkanalboden angeordneten Schraubkanal, jeweils randseitig dazu verlaufende Verankerungsnuten für Dichtungen und zwischen diesen jeweils Entwässerungsnuten aufweisen.
- Durch die
EP 1 437 449 A2 ist ein solches Dichtungselement bekannt. - Bei Fassaden der eingangs genannten Art besteht grundsätzlich das Problem, von der Fassadenaußenseite her eindringendes Wasser zu sammeln, zu kanalisieren und schließlich quantitativ wieder nach außen abzuleiten. Im Stoßbereich von Pfosten und Riegeln bedarf es hierzu regelmäßig einer besonderen Abdichtung, um ein Eindringen von Wasser auf die Innenseite der Fassade zu verhindern. Hierfür sind im Stand der Technik zahlreiche Lösungen bekannt. Im Hinblick auf die Profilstruktur der Pfosten und Riegel bedarf es gleichwohl regelmäßiger Anstrengungen, um sämtliche Fugen in diesen Bereichen ausreichend abzudichten. Insbesondere stellt dies bei der Verarbeitung der Pfosten- und Riegelprofile ein arbeitsintensives Vorgehen dar.
- Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Dichtungselement für solche Fassaden zu schaffen, das auf einfache Weise anzubringen ist und gleichwohl für eine zuverlässige Abdichtung sorgt.
- Die Aufgabe wird durch ein Dichtungselement mit den in dem Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst.
- Ein derartiges Dichtungselement ist nach der Erfindung gekennzeichnet durch ein als Winkelprofil ausgestaltetes Formteil, wobei der erste Schenkel dieses Winkelprofils sich über die Verankerungsnut des Pfosten erstreckt und im Bereich der Entwässerungsnut endet, während der zweite Schenkel durch eine mittige Freischneidung zwei getrennte Kammerwände bildet, die in die beiden Entwässerungsnuten des Riegels eintauchen, wobei die Freischneidung den Profilvorsprung des mittig angeordneten Schraubkanals aufnimmt.
- Ein derartiges Formteil besitzt den Vorteil, dass es einerseits einfach im Stoßbereich zwischen Pfosten und Riegel angebracht werden kann, andererseits die Voraussetzung dafür schafft, geeignetes Dichtungsmaterial einzubringen bzw. halten zu können und dabei sicherzustellen, dass dieses Dichtungsmaterial alle einer Abdichtung bedürfender Fugen überdeckt.
- Um diese Anbringung einfach vorzunehmen, ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass der erste Schenkel des Formteils eine zur Verankerungsnut des Pfostens fluchtende Befestigungsbohrung aufweist. Daher muss das Formteil lediglich eingesetzt und anschließend durch Eindrehen einer Schraube in die Verankerungsnut fixiert werden.
- Nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist weiter vorgesehen, dass die Kammerwände stirnseitig am Boden der Entwässerungsnuten anliegen und randseitig zwei zum Pfostenprofil hin vorstehende, einen U-profilförmigen Aufnahmeschuh bildende Leisten aufweisen. Auf diese Weise wird eine Kammer in den Entwässerungsnuten gebildet, die mit einem vorzugsweise flüssig einzuspritzenden Dichtmaterial aufgefüllt werden kann, wodurch eine Abdichtung des Randes der Entwässerungsnuten des Riegels gegen den Pfosten sicher gestellt ist.
- Hierfür sieht die Erfindung weiter vor, dass der erste Winkel des Formteils je eine in den Aufnahmeschuh mündende Durchgangsbohrung zum Einspritzen von Dichtmaterial aufweist. Dies erlaubt eine besonders einfache Handhabung bei der Durchführung der Abdichtungsmaßnahme.
- Als weitere Abdichtungsmaßnahme sieht die Erfindung vor, dass der erste Schenkel mit einem Dichtungsaufsatz versehen ist, der eine senkrecht zur Fassadenebene ausgerichtete Einspritzbohrung aufweist, an die ein gekrümmt verlaufender, zum Schraubkanalboden des Riegels führender Einspritzkanal anschließt. Auf diese Weise kann auch dieser zwischen den beiden Entwässerungsnuten liegende Bereich sorgfältig abgedichtet werden.
- Hierbei ist weiter von Vorteil, wenn der Dichtungsaufsatz einen zum Schraubkanal hin weisenden, in diesen hinein vorstehenden Zentriervorsprung aufweist, da hierdurch das Formteil vor dem Anschrauben im Schraubkanal sich optimal ausrichtet.
- Um weiter eine optimale Verteilung des Dichtmaterials in der in den Entwässerungsnuten gebildeten Kammer sicher zu stellen, ist es von Vorteil, wenn die Leisten zum Pfosten hin gerichtete Distanzstücke tragen, da hierdurch der zwischen Pfosten und Riegel gebildete Spalt nicht vom Formteil überdeckt, sondern frei liegt und von dem Dichtmaterial optimal benetzt werden kann.
- Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung kann in vergleichsweise vorteilhafter Ausgestaltung zwischen dem Formteil und dem Pfosten- sowie Riegelprofil ein elastisches Dichtungsteil eingelegt sein, das sich über die gesamte Innenwinkelfläche des Formteils erstreckt.
- Hierbei sind in weiter günstiger Ausgestaltung der Erfindung die Kammerwände als im Querschnitt V-förmige Profilleisten ausgebildet, die eine zur Entwässerungsnut hin offene Entwässerungsrinne bilden. Darüber hinaus hat die V-förmige Gestalt den Vorteil, dass im Bereich der schmaler ausgebildeten Profilspitze ein erhöhter Druck gegen das elastische Dichtungsteil ausgeübt und damit eine verbesserte Abdichtung erreicht wird.
- Bei dieser Ausgestaltung hat es sich weiter als vorteilhaft erwiesen, wenn die Befestigungsbohrung einen kragenförmigen Ringbund aufweist, der in eine Ausnehmung des Dichtungsteils vorsteht. Auf diese Weise wird bei der Montage einerseits eine Zentrierung des Dichtungsteils am Formteil erreicht; weiter findet das Dichtungsteil hierdurch bei der Montage des Formteils Halt, wodurch sich die Montage vereinfacht.
- Das Dichtungsteil kann hierbei aus allen geeigneten Werkstoffen bestehen; im Rahmen der Erfindung hat sich hierfür insbesondere Zellkautschuk als vorteilhaft erwiesen.
- Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:
-
1 einen Ausschnitt einer Fassade im Bereich eines Kreuzungspunktes zwischen Pfosten und Riegeln, -
2 den Gegenstand nach1 mit einem Dichtungselement in einer ersten Ausführungsform, -
3 den Gegenstand nach1 mit einem Dichtungselement in einer zweiten Ausführungsform, -
4 in Teilfigur a) das Dichtungselement aus der Darstellung nach2 und in Teilfigur b) das Dichtungselement mit Dichtmaterial, teilweise freigeschnitten, -
5 das Dichtungselement aus der Darstellung nach3 . - Das in der Zeichnung teilweise dargestellte Fassadenelement
1 besteht aus miteinander verbundenen Pfosten2 und Riegeln3 , bei denen im Stoßbereich gerade geschnittene, stumpf gegeneinander gefügte Riegelteile zur Anwendung kommen. Diese Riegelteile können entweder eine gegenüber den Pfosten abweichende Querschnittsgestalt aufweisen oder von gleich gestalteten Pfostenprofilen gebildet sein. - Die Pfosten
2 und Riegel3 weisen auf ihrer dem Fassadenfalz zugewandten Außenseite zunächst einen mittig auf dem Schraubkanalboden4.1 angeordneten Schraubkanal4 auf, der zur Befestigung insbesondere der Glasscheiben5 dient. Diese Scheiben5 liegen über Dichtungen6 an den Profilen an, wofür jeweils randseitig parallel zum Schraubkanal4 verlaufende Verankerungsnuten7 vorgesehen sind. Zwischen den Verankerungsnuten7 und dem Schraubkanal4 wiederum befinden sich jeweils Entwässerungsnuten8 , die von außen eindringendes Sickerwasser aufnehmen und ableiten. - Im Stoßbereich zwischen Pfosten
2 und Riegel3 sind in den4 und5 detailliert dargestellte Formteile9 als Dichtungselemente eingesetzt, wobei der erste Schenkel9.1 des Formteils9 sich über die Verankerungsnut7 des Pfostens2 erstreckt und im Bereich der Entwässerungsnut8 endet. Der zweite Schenkel9.2 besitzt mittig eine Freischneidung9.3 , wodurch zwei getrennte Kammerwände9.4 enstehen, die in die beiden Entwässerungsnuten8 des Riegels3 eintauchen. Die Freischneidung9.3 dieses zweiten Schenkels9.2 nimmt den Profilvorsprung des mittig angeordneten Schraubkanals4 auf. - Wie die
4 und5 erkennen lassen, ist im ersten Schenkel9.1 des Formteils9 eine Befestigungsbohrung10 vorgesehen, die im montierten Zustand zur Verankerungsnut7 des Pfostens2 fluchtet und somit eine Befestigung des Formteils9 mittels einer Schraube in der Verankerungsnut7 erlaubt. - Bei der ersten Ausführungsform nach den
2 und4 liegen die Kammerwände9.4 stirnseitig dem Boden der Entwässerungsnuten8 an und weisen randseitig zwei zum Pfostenprofil2 hin vorstehende, einen U-profilförmigen Aufnahmeschuh bildende Leisten9.5 auf. Hierdurch wird gemeinsam mit den Wänden der Entwässerungsnut8 eine Aufnahmekammer für ein Dichtmittel11 geschaffen; um dieses einzubringen, weist der erste Schenkel9.1 des Formteils9 je eine in den Aufnahmeschuh mündende Durchgangsbohrung12 auf, durch die das Einspritzen des Dichtmaterials11 auf einfache Weise ermöglicht wird. - Wie die
4 weiter erkennen lässt, ist der erste Schenkel9.1 des Formteils9 mit einem Dichtungsaufsatz13 versehen, der eine senkrecht zur Fassadenebene ausgerichtete Einspritzbohrung14 aufweist. An diese Einspritzbohrung14 schließt ein gekrümmt verlaufender, zum Schraubkanalboden4.1 des Riegels3 führender Einspritzkanal an, so dass auch eine vollständige Abdichtung entlang des Schraubkanalbodens4.1 des Riegels3 erreicht wird. Im Übrigen weist der Dichtungsaufsatz13 einen zum Schraubkanal4 hin weisenden, in diesen hinein vorstehenden Zentriervorsprung auf, der die Ausrichtung des Formteils9 bei der Montage erleichtert. - Die Leisten
9.5 weisen zum Pfosten2 hin gerichtete Distanzstücke9.6 auf, durch die der freie Zutritt des Dichtmittels11 beim Einspritzen in den Bereich der Fugen zwischen Pfosten2 und Riegel3 erleichtert wird. - Nach einer zweiten, in den
3 und5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem Formteil9 und den Pfosten- sowie Riegelprofilen ein elastisches Dichtungsteil15 eingelegt, das sich über die gesamte Innenwinkelfläche des Formteils9 erstreckt. Bei dieser Ausgestaltung des Formteils9 sind die Kammerwände9.4 als im Querschnitt V-förmige Profilleisten ausgebildet, die eine zur Entwässerungsnut8 hin offene Entwässerungsrinne bilden. Zugleich wird hierdurch erreicht, dass ein erhöhter Anpressdruck durch das V-Profil gegen das Dichtungsteil15 erreicht wird. - Die Befestigungsbohrung
10 des Formteils9 weist hier einen kragenförmigen Ringbund auf, der in eine Ausnehmung des Dichtungsteils15 vorsteht und somit einerseits eine Zentrierung des Dichtungsteils15 am Formteil9 sicher stellt und dieses bei der Montage hält. Das Dichtungsteil15 selbst besteht hierbei vorteilhafterweise aus Zellkautschuk.
Claims (11)
- Dichtungselement für Fassaden zur Anbringung im Stossbereich von gerade geschnittenen, stumpf gegeneinandergefügten Pfosten-Riegel-Verbindungen, bei welchen das Riegelteil auch von einem Pfostenprofil gebildet sein kann, wobei die Pfosten (2) und Riegel (3) zur Fassadenaußenseite hin gerichtet einen mittig auf einem Schraubkanalboden (4.1) angeordneten Schraubkanal (4), jeweils randseitig dazu verlaufende Verankerungsnuten (7) für Dichtungen (6) und zwischen diesen jeweils Entwässerungsnuten (8) aufweisen, gekennzeichnet durch ein als Winkelprofil ausgestaltetes Formteil (9), wobei der erste Schenkel (9.1) dieses Winkelprofils sich über die Verankerungsnut (7) des Pfostens (2) erstreckt und im Bereich der Entwässerungsnut (8) endet, während der zweite Schenkel (9.2) durch eine mittige Freischneidung (9.3) zwei getrennte Kammerwände (9.4) bildet, die in die beiden Entwässerungsnuten (8) des Riegels (3) eintauchen, wobei die Freischneidung (9.3) den Profilvorsprung des mittig angeordneten Schraubkanals (4) aufnimmt.
- Dichtungselement nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (9.1) des Formteils (9) eine zur Verankerungsnut (7) des Pfostens (2) fluchtende Befestigungsbohrung (10) aufweist. - Dichtungselement nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kammerwände (9.4) stirnseitig an dem Boden der Entwässerungsnuten (8) der Riegel anliegen und randseitig zwei zum Pfostenprofil hin vorstehende, einen U-profilförmigen Aufnahmeschuh bildende Leisten (9.5) aufweisen. - Dichtungselement nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (9.1) des Formteils (9) je eine in den Aufnahmeschuh mündende Durchgangsbohrung (12) zum Einspritzen von Dichtmaterial (11) aufweist. - Dichtungselement nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (9.1) mit einem Dichtungsaufsatz (13) versehen ist, der eine senkrecht zur Fassadenebene ausgerichtete Einspritzbohrung (14) aufweist, an die ein gekrümmt verlaufender, zum Schraubkanalboden (4.1) des Riegels (3) führender Einspritzkanal anschließt. - Dichtungselement nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsaufsatz (13) einen zum Schraubkanal (4) hin weisenden, in diesen hinein vorstehenden Zentriervorsprung aufweist. - Dichtungselement nach einem der
Ansprüche 3 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (9.5) zum Pfosten (2) hin gerichtete Distanzstücke (9.6) tragen. - Dichtungselement nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Formteil (9) und dem Pfosten- sowie Riegelprofil ein elastisches Dichtungsteil (15) eingelegt ist, das sich über die gesamte Innenwinkelfläche des Formteils (9) erstreckt. - Dichtungselement nach
Anspruch 1 ,2 oder8 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kammerwände (9.4) als im Querschnitt V-förmige Profilleisten ausgebildet sind, die eine zur Entwässerungsnut (8) hin offene Entwässerungsrinne bilden. - Dichtungselement nach
Anspruch 8 oder denAnsprüchen 8 und9 , dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsbohrung (10) einen kragenförmigen Ringbund aufweist, der in eine Ausnehmung des Dichtungsteils (15) vorsteht. - Dichtungselement nach einem der
Ansprüche 8 bis10 , dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsteil (15) aus Zellkautschuk besteht.
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DE102020106889A1 (de) | 2020-03-13 | 2021-09-16 | Raico Bautechnik Gmbh | Dichtstück zur Abdichtung einer T-Verbindung zwischen einem Pfosten- und Riegelprofil und Pfosten-Riegel-Konstruktion mit einem derartigen Dichtstück |
Also Published As
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