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Technisches Gebiet
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Die Erfindung befaßt sich mit der Ausbildung einer Renovierungszarge zur Befestigung an einer ortsfesten Altzarge aus Stahl.
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Türzargen aus Stahl sind in ihrer Anwendung weit verbreitet, sei es bei Haustüren, Wohnungstüren oder Kellertüren. Sie sind voll vermauert und hatten hinsichtlich Festigkeit und auch Optik Vorteile. Von Nachteil sind jedoch ein erhöhter Schallpegel beim Schließen der Türen und häufig auftretende Undichtigkeiten, die Luftzug und Verbreitung von Gerüchen zur Folge haben. Außerdem entsprechen der Brandschutz und die Sicherheit nicht mehr den heutigen Anforderungen.
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Es besteht deshalb das Bestreben, die vorhandenen Nachteile zu beheben. Auch der Gesetzgeber hat hierfür Vorschriften erlassen, die darauf abzielen, die Nachteile zumindest zu minimieren.
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Es ist möglich, die alten Zargen auszutauschen und durch neue verbesserte zu ersetzen. Der Aufwand hierfür ist jedoch sehr groß und verursacht außerdem erheblichen Schaden am Mauerwerk und an den an die Tür angrenzenden Wandanschlussflächen.
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Mit geringem Aufwand sowie ohne Wandbeschädigungen wird eine Verbesserung mit sogenannten Renovierungszargen erreicht. Hier gibt es verschiedene Ausführungen, die jedoch nur teilweise die gesteckten Ziele erreichen.
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Stand der Technik
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Die
EP 10 15 724 hat eine dreiteilige Renovierungszarge aus Stahl zum Bekleiden vorhandener Altzargen zum Gegenstand. Die Seitenzargenteile werden mit dem Querzargenteil über eine spezielle Verbindungstechnik mit Eckverbindern und Gewindeschrauben beim Einbau der Zarge miteinander verbunden. Die Befestigung der Zarge an der Altzarge bzw. am Mauerwerk erfolgt über drei am Zargenfalz angepunktete Gegenwinkel, die ihrerseits mit dem Mauerwerk über Gewindeschrauben verbunden werden. Hierfür sind Bohrungen für die Werkzeugzuführung im Falzspiegel vorgesehen, die nach erfolgter Montage mit Abdeckklappen zu verdecken sind. Die Renovierungszarge ist konstruktiv aufwendig, hat einen hohen Montageaufwand und kann eingebaut die heute gestellten Anforderungen bezüglich Dichtheit, Schalldämmung, Sicherheit und Montage in kürzester Zeit nicht erfüllen.
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Die Renovierungszarge
DE 19 241 826 A1 ist vergleichbar mit der voranstehend behandelten Schrift und zwar mit ihrem Aufbau sowie ihrer Montageart und der damit verbundenen Nachteile.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Renovierungszarge zu schaffen, die einen einfachen konstruktiven Aufbau hat und eine in kürzester Zeit durchführbare Montage ermöglicht. Eine Beschädigung anliegender Wandteile soll vermieden werden ebenso wie Verschmutzungen im Türbereich.
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Die Zarge soll einen hohen Schallschutz und auch Brandschutz ergeben und eine hohe Dichtigkeit haben sowie insgesamt erhöhte Sicherheit bieten. Außerdem soll ihre Fertigung und Montage kostengünstig sein.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs erreicht. Die Unteransprüche 2 bis 10 stellen vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens dar.
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Erfindungsgemäß sind die vertikalen (seitlichen) Ständer und die horizontale (querliegende) Querstütze der Renovierungszarge einstückige Elemente, die aus einem gewinkelten Stahlprofil mit Zargenfalz und einem bis auf den Seitenspiegel der Altzarge reichenden Überlappungsauslauf bestehen. Der Zargenfalz umfasst einen Hohlraum, der innen mit mehreren einzelnen oder einem einzigen an den Innenwänden des Zargenfalzes anliegenden Verstärkungseinsätzen aus Stahl und/oder einer anderen stabilen Einlage versehen ist. Als stabile Einlage wird bevorzugt eine MDF-Platte (Mitteldicke Faserplatte) eingefügt.
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Am Überlappungsauslauf ist durch Abwinkeln des Stahlprofils eine Rille zur Aufnahme einer flexiblen Dichtung gebildet. In diese Rille wird ein Dichtungsband eingelegt, an dem die Tür zum Anschlag kommt.
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Ausgehend von der Rille entsteht durch eine Falzung des Stahlprofils ein zungenartiges Endstück, dessen Rand mit einem Dichtungsstreifen versehen an dem Spiegel der Altzarge zur Anlage kommt. Durch den Dichtungsstreifen erfolgt eine Entkopplung des Überlappungsauslaufs von der Altzarge. Außerdem wird die bestehende Dichtungsaufnahme an der Altzarge durch das Endstück überdeckt und damit unsichtbar.
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Die Ständer und die Querstütze werden nach den vorgegebenen Längsmaßen vorgefertigt zur Einsatzstelle verbracht, auf die Altzarge aufgesetzt und mit dem Mauerwerk verschraubt. Eine für die Montage am Mauerwerk besonders günstige Möglichkeit besteht darin, dass die Einzelelemente über Eckverbinder zu einer Einheit miteinander verbunden werden und die Einheit als Ganzes über die Altzarge aufgeschoben und durch Schrauben mit dem Mauerwerk verbunden wird.
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Die Eckverbinder haben im Winkel von 90° zueinander stehende Schenkel, die bündig in freie Ausnehmungen an den Stahlprofilenden beim Zusammenbau eingefügt werden. Die Eckverbinder können mit den Elementen verklebt werden.
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Auch ist es günstig, wenn die Einheit am Zargenfalz ebenfalls mit Entkopplungsstreifen versehen ist, die zum einen als Entkopplung zwischen der Renovierungszarge und dem Zargenfalz der Altzarge und zum anderen als Entkopplung zwischen der Renovierungszarge und dem Mauerwerk dienen, was zu einer Zeitersparnis bei der Montage führt. Die Entkopplungsstreifen können an den abgewinkelten Endrändern des in das Stahlprofil eingesetzten Verstärkungseinsatzes befestigt werden.
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Ausführung der Erfindung
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In der beiliegenden Figur ist ein Querschnitt durch einen Ständer 1 der Renovierungszarge montiert am Mauerwerk 2 mit der Altzarge 3 und einem Türabschnitt 4 dargestellt. Der Aufbau der Querstütze ist mit dem der Ständer 1 gleich. Die Ständer 1 und Querstütze bestehen aus dem Stahlprofil 5 mit dem Zargenfalz 6 und dem Überlappungsauslauf 7. Letzterer reicht bis auf den Seitenspiegel 8 der Altzarge 3. Der Überlappungsauslauf 7 beginnt an der Unterseite des zur Tür 4 gerichteten Teils des Zargenfalzes 6. Etwa in seiner Mitte hat er eine durch Abwinkeln des Stahlprofils 5 gebildete nutartige Rille 9 zur Aufnahme der flexiblen Dichtung 10, die zum dichten Abschluss der Tür 4 nach außen dient. Ausgehend von der Rille 9 wird durch Falzung 11 des Stahlprofils 5 ein zungenartiges Endstück 12 gebildet, an dessen Rand 13 ein Entkopplungsstreifen 14 angebracht ist. Der Rand 13 ist leicht abgewinkelt. Gegebenenfalls kann an der Spitze des Randes 13 noch eine Versiegelung mit einem Acrylmittel erfolgen. Durch den Entkopplungsstreifen, bevorzugt aus Neopren, wird neben Dichtheit auch eine Verminderung des Schalls erreicht.
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Der Zargenfalz 6 der Renovierungszarge 30 umfasst den Hohlraum 15, in den ein an dessen Innenwänden 16 anliegender Verstärkungseinsatz 17 aus Stahl eingefügt ist. Außerdem ist der Hohlraum 15 zusätzlich mit einer Einlage 18 (z. B. einer MDF-Platte) ausgefüllt.
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Eine Entkopplung des Zargenfalzes 6 erfolgt über Entkopplungsbänder 19 und 42, die an den abgewinkelten Endrändern 20, 21 des Verstärkungseinsatzes 17 angeordnet sind.
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Die Befestigung der Renovierungszarge 30 am Mauerwerk 2 erfolgt über Mauerankerschrauben 22. Zusätzlich können selbstbohrende Schrauben 23, 24 mit Stahlspitzen eingesetzt werden, um eventuelle vorhandene Unebenheiten an der Altzarge 3 auszugleichen. Außerdem erlauben sie ein eventuelles Justieren der Tür 4. Die Schrauben 23 halten den oberen Teil des Überlappungsauslaufs 7, während die Schrauben 24 durch den Boden 26 der Rille 9 am Mauerwerk 2 angreifen.
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Die flexible Dichtung 10 hat einen die Falzung 11 umfassenden Überwurf 27 sowie eine die Köpfe 28 der Mauerankerschrauben 22 abdeckende Lippe 29. Überwurf 27 und Lippe 29 sind durch einen Brückenbogen 31 miteinander verbunden, an den das Türblatt 4 bei geschlossener Tür anliegt. Außerdem hat die Dichtung 10 an ihren Längsseiten 32 jeweils mehrere Lippenspitzen 33, die nach oben gerichtet sind und einen sicheren Halt der Dichtung 10 in der Rille 9 ergeben.
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Im Bereich der Türbänderbolzen 34 ist die Renovierungszarge 30 mit Halterungen 35 für die Türbänder 36 versehen. Die Halterungen 35 sind an die Einlagen 18 angeschweißt und haben Klemmbacken 38, die über Gewindeschrauben 37 zueinander angezogen die Türbänderbolzen 34 festklemmen. An der Tür 4 selbst sind die Türbänder 36 durch die Schrauben 39 angeschraubt.
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Die Renovierungszarge 30 kann an die vorgegebenen Sicherheitsauflagen leicht angepasst werden. So ist es beispielsweise möglich, den Verstärkungseinsatz 17 aus Stahl über die gesamte Länge der Ständer 1 und der Querstütze einzufügen. Zusätzlich kann noch eine stabile Einlage 18, insbesondere aus MDF Material eingesetzt werden. Gemäß einer anderen Ausführung kann es ausreichend sein, wenn lediglich im Bereich der Türbänder 36 einzelne gekürzte Verstärkungseinsätze 17 aus Stahl eingefügt werden.
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Um die Montage der Renovierungszarge 30 in kürzester Zeit und möglichst geringem Aufwand durchführen zu können, wird dieselbe nach den Abmessungen der jeweiligen Türöffnung komplett hergestellt.
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In das Stahlprofil 5 ist der bzw. sind die Verstärkungseinsätze 17 mit den daran angeschweißten Halterungen 35 eingefügt. An den abgewinkelten Endrändern 20, 41 des Verstärkungseinsatzes 17 sind die Entkopplungsbänder 19, 42 angebracht. Dabei kann es sich um Bänder 19 aus Neopren und/oder um komprimierte Butylbänder 42 handeln, die beim Montieren sich aufblähen, wodurch Toleranzen gegenüber dem Mauerwerk 2 ausgeglichen werden. Die Schlossöffnung sowie evtl. weitere Öffnungen, z. B. für Mehrfachverriegelungen, sind vorhanden. Die Eckverbinder sind in die Öffnungen an den Ecken der Ständer 1 und der Querstütze eingesteckt und darin verklebt. Die gewünschte Farbe ist auf die Zarge aufgetragen. Die gesamte Renovierungszarge 30 stellt so eine Einheit dar, die auf die vorhandene Altzarge 3 aufgesteckt werden kann. Danach ist sie mit dem Mauerwerk 2 zu verschrauben und gegebenenfalls noch mit einer Ausgleichsleiste 43 zu versehen. Nach Einfügen der Dichtung 10 in die Rille 9 sind allenfalls noch dauerelastische Versiegelungen am Rand 13 des Endstücks 12 und an der Ausgleichsleiste 43 vorzunehmen. Die konstruktive Ausgestaltung der Renovierungszarge 30 und ihre fertigungstechnisch vereinfachte Vormontage, die nach Eingang der Türmaße innerhalb von 48 Stunden durchführbar ist, erlauben schließlich einen Türaustausch innerhalb kürzester Zeit. Letzteres ist z. B. bei einer zerstörten Tür vielfach notwendig. Die Renovierungszarge 30 ist über den Entkopplungsstreifen 14 sowie die Entkopplungsbänder 19, 42 vollständig von der Altzarge 3 und dem Mauerwerk 2 entkoppelt, so dass mögliche Schallwellen hier nicht übertragen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1015724 [0006]
- DE 19241826 A1 [0007]