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Die Erfindung betrifft eine Absturzsicherung für Personen auf Offshore Plattformen.
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Auf Schiffen oder Offshore-Plattformen ist es üblich, Hubschrauberlandedecks über eine Reling zu sichern. Die Reling dient unter anderem als Absturzsicherung für das Personal. Diese Reling ist klappbar ausgeführt, da sie in bestimmten Situationen, wie beispielsweise der Landung eines Hubschraubers, eine Gefährdung für den Hubschrauber darstellt. Um die Reling schnell und ohne Gefährdung von Personal aufstellen zu können, ist eine hydraulisch betätigbare Reling bekannt.
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Auf diversen Internetseiten, wie beispielsweise
- 1. http://german.china.org.cn/txt/2015-11/27/content_37180023.htm
- 2. http://3.bp.blogspot.com/-N5pFWV6Js_Q/TVg1QXGfhbl/AAAAAAAAAHk/Ae0JZTnYMeY/s1600/asian%252Bdefence%252Bz9ec-helicopter1.jpg
(beide aufgerufen am 29.03.2016) sind Bilder einer Reling zu finden, welche sich über dem Anschein nach hydraulische Aktuatoren klappen lassen. Dem recherchierten Stand der Technik ist gemeinsam, dass alle Aktuatoren hydraulische Linearzylinder sind.
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Der Nachteil des Stands der Technik ist, dass die Reling in einem Versagensfall des Aktuators oder der Aktuatoransteuerung nicht mehr geklappt werden kann. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Reling vorzustellen, die in einer Notsituation eine Absturzsicherung in eine vordefinierte Sicherheitsposition bringt.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs und des nebengeordneten Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Reling mit einer Sicherheitsfunktion umfasst mindestens ein Trägersystem, mindestens eine am Trägersystem beweglich angebrachte Absturzsicherung und mindestens einen mit der Absturzsicherung verbundenen Aktuator. Absturzsicherungen können verschiedene Formen aufweisen und sind dem Fachmann bekannt. Als Aktuator können verschiedene Ausführungsformen in Frage kommen, wie beispielsweise rotatorisch oder linear wirkende Aktuatoren. Als Energieträger sind pneumatische, hydraulische oder elektrische Systeme bekannt.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mindesten ein Aktuator mit einem Energiespeicher verbunden ist und dass durch mindestens eine Notbetätigungseinrichtung die Absturzsicherung in eine zuvor definierte Sicherheitsposition gebracht wird. Der Energiespeicher hält Energie für einen Notfall vor, in welchem die Energiezufuhr vom Trägersystem zum Aktuator unterbrochen ist. Je nach verwendetem Aktuator ist eine geeignete Form der Energiespeicherung möglich. Als Energiespeicher sind beispielsweise folgende Prinzipien bekannt:
- – chemische Speicher: Batterien
- – potentielle Speicher: Federn (pneumatisch, metallisch), Gewichte
- – elektrische Speicher: Kondensatoren
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Die Erfindung ist für alle Landeplätze besonders vorteilhaft geeignet, bei denen eine Absturzsicherung für Personen gewährleistet sein muss. Insbesondere kann das Trägersystem ein Schiff oder eine Offshore Plattform sein.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 ist die Reling klappbar angebracht. Bei einer klappbaren Reling ist die Sicherheitsposition der Absturzsicherung die aufrechte Position.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Reling versenkbar. Die Versenkbarkeit einer Reling bringt den Vorteil, dass die Absturzsicherung im versenkten Zustand barrierefrei überschritten werden kann. Besonders vorteilhaft ist die versenkbare Ausgestaltung der Reling für mehrere nebeneinander angeordnete Landeplätze, welche durch die Absturzsicherung getrennt werden. Bei einer versenkbaren Reling ist die Sicherheitsposition der Absturzsicherung die ausgefahrene Position.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5 ist die Notbetätigungseinrichtung ferngesteuert schaltbar. Durch die Fernsteuerung kann die Reling geschalten werden, ohne dass sich Personal möglichen Gefahren durch Seegang, Wetter o. Ä. aussetzen muss. Als Ergänzung ist eine Kontrollfunktion, ob die Reling sicher geschalten wird, vorgesehen. Dies ist beispielsweise durch einen freien Blick auf die Reling oder eine Videoüberwachung sichergestellt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Notbetätigungseinrichtung am Aktuator schaltbar. Die Schaltbarkeit am Aktuator bringt den Vorteil, dass die Betätigung zum einen sehr ausfallsicher realisiert wird. Weitere Vorteile sind die schnelle Reaktionszeit durch kurze Wege in einer Notsituation sowie eine einfache Nachrüstung in bestehende Systeme.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 7 wird der Aktuator hydraulisch, pneumatisch und/oder elektrisch betrieben. Für die Wahl des Betriebsstoffes sind beispielsweise die Verfügbarkeit, Wirkungsgrad, Umweltschutz, Kostenaufwand, Bauraum, Ausfallsicherheit, Energiespeicherung und weitere Aspekte entscheidend. Alternativ zur Betätigung des Aktuators durch die Notbetätigungseinrichtung kann eine schaltbare Wellenkupplung am Wellenausgang des Aktuators angebracht werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung speichert der Energiespeicher seine enthaltene Energie potentiell, chemisch, elektrisch und/oder kinetisch. Die Wahl des Prinzips der Energiespeicherung ist maßgeblich vom Betriebsstoff abhängig. Der Energiespeicher beinhaltet genügend Energie, um die Reling mindestens einmal in die Sicherheitsposition zu bringen. Für weitere Betätigungen ist die Größe des Energiespeichers entsprechend anzupassen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 9 ist die Absturzsicherung in der Sicherheitsposition arretierbar. Eine Arretierbarkeit kann nötig sein, falls die Absturzsicherung keinen sicheren Halt in der Sicherheitsposition gewährleistet. Ohne sicheren Halt in der Sicherheitsposition sind sowohl die Funktion zum Schutz der Personen, als auch die Lebensdauer bei großen Bewegungen des Trägersystems beeinträchtigt.
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Verfahren zur Überführung einer Reling mit einer Sicherheitsfunktion in eine Sicherheitsstellung, umfassend mindestens ein Trägersystem, mindestens eine am Trägersystem beweglich angebrachte Absturzsicherung, mindestens einen mit der Absturzsicherung verbundenen Aktuator, gekennzeichnet dadurch, dass mindestens ein Aktuator mit einem Energiespeicher verbundenen ist, durch mindestens eine Notbetätigungseinrichtung die Absturzsicherung in eine zuvor definierte Sicherheitsposition gebracht wird.
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Aus dem nebengeordneten Anspruch 10 ergeben sich unter anderem folgende Vorteile: Das Auslösen der Notbetätigungseinrichtung erfolgt ferngesteuert oder am Aktuator mit einer Kontrollmöglichkeit für die gefährdungsfreie Betätigung. Wirkt der Energiespeicher direkt auf die Absturzsicherung, so wird kein Aktuator benötigt, um nach der Betätigung der Notbetätigungseinrichtung die Absturzsicherung in eine zuvor definierte Sicherheitsposition zu bringen. Ein konkretes Beispiel hierfür wird im Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Zum besseren Verständnis wird im Folgenden der Verfahrensablauf beschrieben:
- 1. Speicherung von Energie im Energiespeicher während des gewöhnlichen Betriebs
- 2. Aktivierung einer Notbetätigungseinrichtung
- 3. Überführung der Absturzsicherung in eine Sicherheitsposition durch Ausnutzen der Energie des Energiespeichers
- 4. Arretierung der Absturzsicherung in der Sicherheitsposition
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt 1 die Reling in der Sicherheitsposition als Übersichtsdarstellung.
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Es zeigt 2 ein Hebelprinzip des Ausführungsbeispiels in schematischer Darstellung.
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Die 1 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung mit einem Gegengewicht als Energiespeicher 6. Als Trägersystem 2 ist das Ende eines Hubschrauberladedecks auf einem Schiff angedeutet. Am Schiff ist eine rotatorisch bewegliche Welle angebracht, welche die Absturzsicherung 3, den Aktuator 4, und den Energiespeicher 5 miteinander verbindet. Durch die Betätigung der mindestens einen Notbetätigungseinrichtung 6 wird die Absturzsicherung 3 in eine zuvor definierte Sicherheitsposition gebracht. Im Ausführungsbeispiel wird eine Reling gezeigt, bei der die Absturzsicherung 3 klappbar angebracht ist. Die Betätigung der Notbetätigungseinrichtung 6 erfolgt direkt im Beispiel am Aktuator. Der Aktuator ist ein hydrostatischer Motor, welcher sein Drehmoment auf die Welle überträgt. Bei Aktivierung der Notbetätigungseinrichtung werden unabhängig vom Ursprungszustand die Kammern des hydrostatischen Motors über ein Ventil kurzgeschlossen, sodass dieser annähernd reibungsfrei drehen kann. 2 zeigt die Momentenverhältnisse um die drehbar gelagerte Welle zwischen der Absturzsicherung 3 und dem Energiespeicher 5 in Form einer Masse mit potentieller Energie. Das Produkt aus der Masse des Energiespeichers 5 multipliziert mit dessen Hebelarm vom Massenschwerpunkt zur Drehachse ist größer als das Pendant auf der Seite der Absturzsicherung. Aus diesem Grund wird sich die Absturzsicherung nach 2 im Uhrzeigersinn drehen und die Sicherheitsposition einnehmen. Über Gelenkwellen wird die Bewegung der Welle um die Ecken des zu schützenden Bereichs geleitet. Eine Arretierung an der Welle sichert die Reling nach Erreichen der Sicherheitsposition vor unerwünschter weiterer Bewegung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reling
- 2
- Trägersystem
- 3
- Absturzsicherung
- 4
- Aktuator
- 5
- Energiespeicher
- 6
- Notbetätigungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- http://german.china.org.cn/txt/2015-11/27/content_37180023.htm [0003]
- http://3.bp.blogspot.com/-N5pFWV6Js_Q/TVg1QXGfhbl/AAAAAAAAAHk/Ae0JZTnYMeY/s1600/asian%252Bdefence%252Bz9ec-helicopter1.jpg [0003]